Vollständige Version anzeigen : Ein freies System
Pangamut
09-07-2004, 21:53
Hi,
gibt es das? Ein Kampfsystem was auf die Individuellen Eigenschaften eines jeden einzelnen eingeht, wo das Prüfungsprogramm so frei ist das niemand dazu gezwungen wird Techniken zu machen die demjenigen nicht liegen?
Gibt es so ein System?
sumbrada
09-07-2004, 21:58
Ganz frei kann ein System gar nicht sein.
Ein Lehrer ist ja angehalten, seinen Schülern etwas beizubringen.
In einem freien System würde es nach extrem kurzer Zeit zu einem dramatischen Qualitätsverlust kommen, da jeder macht was er will.
Also muss schon in den Prüfungen gewisse, das System charakterisierende Techniken absolvieren.
Klingt nach Systema... :) ...da kannste machen, was Du willst... nur weich mußt Du dabei sein...
Gruß Micha
Ichigeki
09-07-2004, 22:03
Jeet Kune Do? :)
Das Prüfungsprogramm beim Jiu Jitsu ist auch relativ frei. Du musst Techniken aus bestimmten Gruppen vorführen (Würfe etc.), kannst sie jedoch selber aussuchen.
Andreas Weitzel
10-07-2004, 00:14
Klingt nach Systema... ...da kannste machen, was Du willst... nur weich mußt Du dabei sein... Interessant :) Tatsächlich ist man im Systema frei innerhalb einiger Grundprinzipien, die gewährleisten, daß die Freiheit erhalten bleibt. Und es gibt keine Prüfungen.
Gruß
Andreas
wie haltet ihr euren standard?? geprüft wird doch trotzdem, denk ich mal,
halt nur intern.. ohne großes tamm-tamm oder lehrgang.. etc. pp.
Pangamut
10-07-2004, 00:50
Das Prüfungsprogramm beim Jiu Jitsu ist auch relativ frei. Du musst Techniken aus bestimmten Gruppen vorführen (Würfe etc.), kannst sie jedoch selber aussuchen.
Von welchem Jiu Jitsu sprichst Du? Welcher Verband/Stil
Andreas Weitzel
12-07-2004, 22:55
wie haltet ihr euren standard?? geprüft wird doch trotzdem, denk ich mal, Geprüft werden nur Ausbilderanwärter. Und zwar in Form von freien Vorführungen, Vorlesungen und Unterrichtsproben. Aber sonst gibt es gar keine Prüfungen. Jeder, der Systema trainiert, ohne es zu unterrichten, trainiert es für sich selbst, nicht für die Prüfung...
Gruß
Andreas
Branco Cikatic
12-07-2004, 23:35
Kickboxing ist auch ein freies Kampfsystem! :D
Du kannst dir deine Kampftechniken aussuchen
und Prüfungen können auch gemacht werden!
Sowie auch Jeet kune do, aber das ist nicht so weit verbreitet!
Von welchem Jiu Jitsu sprichst Du? Welcher Verband/Stil
Ich spreche von dem im DDK praktizierten Jiu Jitsu.
Und sorry, dass ich nicht sofort geantwortet habe, ich muss es übersehen haben, bin gerade im Stress. :(
Valentino
13-07-2004, 10:22
Ich glaube,daß jedes Kampfsystem absolut frei ist !!!
Das ist vielleicht eine gewagte Theorie, aber laßt mich diese mal näher erläutern.
Wenn ich ein Kampfsystem erlerne, MUSS ich erst einmal ALLE Techniken, Konzepte und Prinzipien erlernen, auch die "die einem nicht liegen".
Erst nachdem ich das komplette System erlernt habe, komme ich auf ein Level, auf welchem ich völlig frei auf die individuelle Kampfsituation reagieren kann. ( Bevor ich meine "freien" Gedanken und Ideen auf ein Blatt Papier schreiben kann, muß ich erst einmal das Grundlegenste dafür lernen, nämlich das Alphabet.....!!! )
Ein Grundgedanke sollte dem Ganzen aber immer zugrunde liegen:
"Become the master of the art, not its slave."
...nur mal meine bescheidenen Gedanken...
Ciao
MisterDevil
Boxen, Ringen, Pekiti Tirsia Kali, ETF Escrima, WSL-VT und und und...
WSL-VT
Hm... Frei - ja, weil keinerlei Prüfungen; Frei - nein, weil die Progression im Unterricht sehr fest ist, z.B. lernt man am Anfang eine Ewigkeit auschließlich die Siu Nim Tau, auch wenn man keinerlei Bock auf Formen hat. Ich finde, so vom Training her gibt es freiere Systeme, vorallem dann, wenn der Trainer den Schüler nicht zu Prüfungen zwingt. Muay-Thai, Kali, Jeet Kune habe ich z.B. zwei Jahre lang nur für mich trainiert, keine Prüfungen o.ä. gemacht.
mfg,
Luggage
D'accord. Formen sind nicht jedermanns Ding. Sie bilden aber eben einen der Grundpfeiler des WSL-VT. In jeder Sportart gibt es eine "Grundschule" zur Vermittlung grundlegender Fertigkeiten durch die man als Anfänger durch muß, die einen aber auch als Fortgeschrittenen begleiten sollte (sonst siehe Deutsche Fußballnationalmanschaft).
Basisfähigkeiten müssen vorhanden sein, bevor ich anfangen kann zu "improvisieren". Freies Systems heißt für mich nicht einer Beliebigkeit Tür und Tor zu öffnen, bei der wenig Wert auf Vertiefung gelegt wird. Jede Trainingsstunde was Neues, ein Feuerwerk der Freizeitunterhaltung - Abwechslung als Methode, es könnte den Schülern ja sonst langweilig werden. Is nicht mein Ding - Routine und Können kommen meiner Meinung nach auch über stetiges Wiederholen vermeintlich bestehenden Könnens.
Aber das ist vielleicht auch einer der Gründe, warum so viele nach 2 bis 3 Jahren mit dem Kampfsport aufhören. Das erste Strohfeuer ist abgebrannt, der Trainingsablauf ist altbekannt, da erscheint es reizvoller was neues auszuprobieren, als an seinen Schwächen zur arbeiten und möglicherweise nur noch kleine Fortschritte bei sich zu sehen.
Zurück zum WSL-VT: Das Training wird, so wie ich es gesehen habe, schon sehr auf den einzelnen und dessen Fähigkeiten (ist nicht dasselbe wie "wozu er Lust hat"!) angepasst. Hängt aber natürlich auch stark vom Trainer ab, klar.
Ja ja, das sehe ich alles auch so. Ich habe zu viele Leute gesehen, die mit ner schwarzen Bauchbinde um die Hüfte rumrannten und genau nichts konnten, weil sie keine gute Grundschule durchgemacht haben, um da nicht derselben Meinung zu sein, wie du. Aber ich finde es gibt da noch graduelle Unterschiede im Grad der 'Freiheit'. Wochenlang die Siu Nim Tau üben ist wirklich nicht jedermanns Sache und muss es auch nicht sein. Man kann auch Basics üben und das spannender gestalten, kommt aber eben sehr auf den jeweiligen Stil an - für das WSLVT ist es schon in Ordnung so zu lehren, man muss das eben gut finden, und wenn nicht, muss man was anderes machen. Man kann auch Techniken, Prinzipien und Bewegungsmuster einschleifen und dem Schüler dennoch gewisse Entfaltungsmöglichkeiten lassen. So habe ich z.B. im Karate natürlich unzählbar viele Bahnen mit immer denselben Sachen hinter mich gebracht, aber dennoch war einmal die Woche Trainingsinhalt zu variieren, z.B. auf einen vorgegeben Angriff frei zu agieren (natürlich dennoch technisch korrekt und ersteinmal nur langsam), oder nach einem festgelegten Eingang frei weiter zu arbeiten und so weiter. Gute Grundschule muss nicht langweilig oder eintönig sein, zumindest nicht immer ;) Natürlich, wie gesagt, in Abhängigkeit vom jeweiligen Stil.
mfg,
Luggage
Würd mal sagen Jeet Kune Do!
Mach´s zwar selbst nicht aber soviel ich weiss soll es ja der Stillose Stil sein und sehr individuell!
Greez Tom
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