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Vollständige Version anzeigen : Das hintere Bein im Xingyi: Nur eine Stilfrage oder grundlegendes Problem?



gast
16-01-2017, 08:51
...

Alephthau
16-01-2017, 12:21
Leider ist das Video das Thomas gepostet hatte nicht mehr verfügbar. Es war über das Song-Style Xingyi von Zhao Chuanhui (sein Vater ist Zhao Yongchang).


War es das hier?

UL80zRYJrYU


https://www.youtube.com/watch?v=UL80zRYJrYU


Gruß

Alef

gast
16-01-2017, 13:08
ich weiss es nicht mehr. Müssen wir Thomas fragen.

Aber im Prinzip passt jedes Video von den beiden. Ich finde die beiden (Vater und Sohn) machen echt gutes Xingyi im Vergleich zu vielen anderen im Netz. Für mich einfach sehr interessant zu sehen wie die Sache mit dem hinteren Bein ist.

T. Stoeppler
16-01-2017, 17:20
Ja, ich hatte das deswegen gepostet, das ist absolut hochwertig. Aber ich weiss nicht mehr genau, ob es wirklich DAS Video war.. ich glaube aber schon!

Jetzt - zur Eingangsfrage - is das Nachrücken des Beines ein "Bug" oder ein "Feature" ? Ich habe mich das tatsächlich auch schon gefragt; ich habe auch beides gelernt und praktiziere beides.

Ich habe dafür die Dai und XinYi Lui He und Xin Yi Ba Stile mal verglichen sowie die alten Xing Yi Manuale.

Bei den Dai´s gibt es in den "alten drei Faust/Techniken" einen Ankerschritt. Aber dort ist das Gewicht nicht nur auf dem hinteren Bein.

Beim XYB ist die Körperarbeit stellenweise sehr ähnlich, aber das System hat keine so dezidierte Schrittfolge (das kann ich aber nur aus entfernter Betrachtung ableiten).

Zu guter Letzt muss man fragen, welche Vor und Nachteile der Ankerschritt hat (sofern er nicht wirklich nur flapsig nachgezogen wird).

Bei einem Stoss mit der Lanze, die man in den Gegner reintreiben muss (nicht nur zum durchstossen, sondern auch zum schieben, was man im Formationskampf machen muss) macht das jeder fast automatisch so, ganz ohne Anleitung. Das habe ich mehrfach beobachtet. Wenn man diesen Automatismus funktional ausbaut, (z.B. durch starke Kua-Arbeit, oder Übungen wie Squatting Monkey) landet man automatisch in dieser Arbeit.

Im Infight ist das stabile hintere Bein auf jeden Fall von Vorteil, bzw immer dann, wenn man sich auf die Struktur davon verlassen kann.

Aus diesen Überlegungen heraus jetzt die Grundmethodik von Gou Yun Shen rauszutriangulieren ist jetzt natürlich kaum möglich.

Mein persönliches Fazit:
Es ist keine Fehlentwicklung - ausser der Schritt wird nur der Form halber mitgemacht. Dann wäre es aber ohne Nachziehen genauso verkehrt. Solange der Schritt das Ergebnis der Körperarbeit ist (ist es, wie ich vermute) ist der einfach Kontextabhängig.

Bei der waffenlosen Anwendung der Elemente verwende ich persönlich den gar nicht, wenn ich mit der Lanze über aber schon.. so verhält es sich für mich.

Gruss, Thomas

gast
16-01-2017, 18:35
Um ein bisschen auf eine Wellenlänge zu kommen.

Kannst du ein Video posten wo für Dein Gefühl das nachgezogene Bein gut eingesetzt ist. Ich habe Angst, dass wir sonst ein wenig aneinander vorbeireden.

Für mein Verständnis und Gefühl wird bei den geposteten Videos von mir das Bein stets ziemlich unbewusst und flapsig nachgezogen. (Song Guanghua, Di Guoyong. Bei Zhao Yongchang wie gesagt finde ich es schwierig das zu beschreiben, haben aber für mein Gefühl manchmal auch ein wenig diese Unachtsamkeit drin.)

Quitte
16-01-2017, 19:22
Ist jetzt kein Xingyi, hilft evtl. trotzdem.

~2.55
_Fl59-Ky6Bc


Imo weder ungenauigkeit noch Stil Frage. Einfach das selbe mit oder ohne Schritt. Der Lehrer ist faul, der machts halt häufiger ohne Schritt.

Quitte
16-01-2017, 19:31
Bei der waffenlosen Anwendung der Elemente verwende ich persönlich den gar nicht

Gibt das nicht auch bisschen mehr Reichweite? Könnte doch nützlich sein.

Quitte
16-01-2017, 19:47
Ok, das Chen Video ist wohl nicht nützlich. Habs gerade versucht. Das geht so nur, wenn das vordere Bein vorgängig eine Schritt macht.
Sobald sich aber die Hand als erstes bewegt ist so ein Aufstampfen nicht mehr möglich und der Fuss fliegt halt irgendwie hinterher.
Möglicher körpermechanischer Unterschied zwischen Schupf- und Schlagtechnik?!

Einfach mal so meine 'Instant-Theorie' dazu..

Edit:
Theorie 1.1
Sollten es 2 Schläge sein, wie z.b. im WingChun, dann ist der 2. mit Aufstampfen (Schlag und Bein erreichen gleichzeitig Endstation). Der erste kann nicht.

gast
16-01-2017, 20:50
....

T. Stoeppler
16-01-2017, 21:03
@Beniwitt

Auf die Schnelle:
2:54 Speerstoss
https://www.youtube.com/watch?v=w0rGaXrERg8

Ich hatte mal vor Jahren auf der Tube einen alten Chinesen demonstrieren gesehen - das Video finde ich grad nicht mehr, ich habe eben schon danach gesucht. Das war sehr.. kurz in der Bewegung aber eben mit aktivem Ankerschritt.

@Quitte
Also die Reichweite hole ich mir lieber vorher... wenn man am Mann ist, ziehe ich sowas lieber ohne Ankerschritt durch.

Gruss, Thomas

T. Stoeppler
16-01-2017, 21:20
Ich lege mal hier etwas zum "Speer beobachten" nach (oldschool-reenactment):

https://www.youtube.com/watch?v=Ixm6sXe1TYE
ab 2:40, der Typ in der blauen Hose, 2. von rechts.

Der hat wahrscheinlich noch nie Xing Yi gemacht, benutzt aber regelmässig und zwangsweise aktiv den Ankerschritt beim Speerstoss.

Gruss, Thomas

gast
16-01-2017, 21:26
Zur Sicherheit beide Links falls einer nicht funktioniert.

Was ich meinte mit stichartigem Schlag ist das hier. Man kann natürlich auch nicht zurückfedern auf das Hinterbein, sondern einfach weiter nach vorne laufen.

RtZs61b7uFs?t=21

Für Rammen und Schubsen sehe ich fast keine Möglichkeit das mit nachziehen des hinteren Beines zu machen. Man muss es nur mal gegen eine Wand oder einen Sandsack ausprobieren. Irgendwo brauche ich den Gegendruck. Das mit dem Bein nachziehen funktioniert nur dann wenn ich nicht auf Druck schlage.

gast
16-01-2017, 21:31
@Quitte
Also die Reichweite hole ich mir lieber vorher... wenn man am Mann ist, ziehe ich sowas lieber ohne Ankerschritt durch.

Gruss, Thomas

Das würde ich auch so sehen. Wenn man mal damit rumspielt merkt man, dass man mit dem Sprung nach vorne eigentlich auch gar nicht mehr Distanzgewinn bekommt, als wenn man mit dem vorderen Bein einen großen Ausfallschritt macht ohne das hintere Bein nachzuziehen

aqWf-wQSjxo

gast
16-01-2017, 21:59
...

kanken
16-01-2017, 22:52
Beni, evtl. ist ja auch genau der Punkt des Wechsels von Aufstampfen zu Heben das Spannende ;)

gast
16-01-2017, 23:26
Ich kann das jetzt nicht so ganz konkret nachvollziehen. Hast du vielleicht irgendwo ein Beispiel um das anschaulicher zu machen?

Wie gesagt, ich sage nicht dass es nicht funktioniert. Aber das sollte man sich schon ziemlich genau anschauen. Sonst macht man sich oft selbst was vor. In die Luft geschlagen funktioniert viel, aber gegen einen Menschen sieht das oft ganz anders aus. Da habe ich das Distanzproblem; das Gegenüber bewegt sich und ich laufe Gefahr selber eine zu fangen...

So wie das Xingyi z.B. heute weit verbreitet trainiert wird, sehe ich da eher einen großen Wiederspruch. Aber letztendlich kommt es auf das timing an.

kanken
17-01-2017, 09:08
Da ich kein XingYi mache kann ich Dir nicht sagen was die sich dabei denken :D
Im Bagua wird diese Bewegung ja unter anderem im Mud-Sliding-Step geübt und es kommt eben auf den Wechsel im Moment des Auftreffens der Ferse(n) an. Dazu gibt es auch einige Speeranwendungen und sowohl das Nachziehen, als auch der feste Kontakt sind, je nach Anwendung, möglich. Das Gleiche gilt für die Schwertanwendungen und die unbewaffneten Anwendungen.
Wenn man diese Art der Fußbewegung üben will ist das "Snake-in-the-Gras" auch sehr schön dazu geeignet, da man dort ja das "Loslassen der Kraft" üben kann.

Auf der physiologischen Ebene spielt diese Bewegung mit den Lokomotionsreflexen beim Gehen und auch da sind beide Bewegungen sinnvoll und möglich.

Na ja, ist halt schriftlich etwas theoretisch zu erklären und ein gutes Video dazu habe ich in der Tat noch nicht gefunden.


Grüße

Kanken

gast
17-01-2017, 09:43
...

kanken
17-01-2017, 09:52
Im Mud-Sliding-Step ist doch genau die Kraftachse immer auf dem hinteren Bein???


:ups: Wer sagt den so etwas? Es ist ein Schritt, da wechselt die Achse. Sie ist halt manchmal AUCH auf dem hinteren Bein. Die entscheidende Stelle liegt genau da, wo die Achse wechselt!

Man kann auch für den besten Moment der Kraftübertragung das hintere Bein in der Luft haben, es kommt halt darauf an wie ich die Kraftübertragung mache. Wenn ich mich nur auf das hintere Bein konzentrieren würde wäre das sehr einseitig ;)

Zur Snake finde ich kein gutes Bild...

Grüße

Kanken

Cam67
17-01-2017, 10:04
kann mich irren , aber ich denke ihr sprecht vom selben.
das Gewicht ist zwar immer auf den hinteren Bein , aber die Kraft wechselt zw. vorderem und hinteren hin und her.
dazu kommt die Kraftrichtung. geht sie am vorderen Fuß Richtung Boden , kann das hintere Bein sogar abheben. geht sie in/durch den Mann, dann richtet sie (die Kraft) nach vorn und presst den hinteren Fuß stärker in den Boden.

ich kann also normal vorwärts schreiten/schritten oder in den Mann hineinschreiten/schritten.

kanken
17-01-2017, 10:11
Du irrst dich Cam, aber all das gehört hier nicht in ein Forum, sondern nur in die Gruppen in denen geübt wird.
Wenn man sieht wie das angewandt wird, dann wird es auch einfacher zu verstehen, daher sind die Anwendungen ja auch so essentiell. Zumindest im Bagua (aber hier ging es ja auch um das XingYi), daher bin ich jetzt auch raus hier.

Grüße

Kanken

Cam67
17-01-2017, 10:13
dann hab ich nix gesagt xd

gast
17-01-2017, 10:52
...

kanken
17-01-2017, 11:01
Das Problem ist dass Du auf der einen Seite natürlich Recht hast, auf der anderen Seite, so wie ich es verstehe, einen wichtigen Aspekt nicht beachtest, oder einfach AN DIESER STELLE, nicht auf dem Schirm hast. Vom Schlagen mit der Hand des hinteren Beins hast du absolut Recht, aber das ist halt nicht alles was ich meine und an dieser Stelle im Bagua übe.

Das zu besprechen wäre bestimmt interessant, aber so etwas gehört mit Sicherheit nicht in ein öffentliches Forum. Die Überlegungen dahinter sind sehr tief und sehr ausgeklügelt und sind Teil eines sehr zentralen Themas im Bagua.

Das Bild im Anhang trifft es sehr gut... :D;)

Als "Endposition" sieht die Snake ungefähr so aus:

https://4.bp.blogspot.com/-t-9xSHIf9To/USdE211VUhI/AAAAAAAABTE/cnSOttHsCeg/s1600/ob_d8ae09172f4d3a8023a9873a0277f4f3_20091109233424 51.jpg

wobei beim Stehen ein wenig etwas an den Handhaltungen geändert ist. Die Anwendungen dazu sind jedoch auch in dieser Position enthalten.

Grüße

Kanken

gast
17-01-2017, 11:47
.... einen wichtigen Aspekt nicht beachtest, oder einfach AN DIESER STELLE, nicht auf dem Schirm hast.

Das würde mich ja eben mal interessieren. Man kann sich selbst halt schwer von aussen sehen;)



Vom Schlagen mit der Hand des hinteren Beins hast du absolut Recht, aber das ist halt nicht alles was ich meine und an dieser Stelle im Bagua übe.

Vielleicht per PN?


Das zu besprechen wäre bestimmt interessant, aber so etwas gehört mit Sicherheit nicht in ein öffentliches Forum. Die Überlegungen dahinter sind sehr tief und sehr ausgeklügelt und sind Teil eines sehr zentralen Themas im Bagua.

Eigentlich schade, aber vielleicht ja per PN?



Das Bild im Anhang trifft es sehr gut... :D;)


So ohne jeglichen Hinweis ist es schon ein wenig abstrakt. In dem Bild kann ich viel entdecken, weiss aber nicht was du sagen willst.



Als "Endposition" sieht die Snake ungefähr so aus:

https://4.bp.blogspot.com/-t-9xSHIf9To/USdE211VUhI/AAAAAAAABTE/cnSOttHsCeg/s1600/ob_d8ae09172f4d3a8023a9873a0277f4f3_20091109233424 51.jpg


Klassische Kraftachse auf dem hinteren Bein. Aber ist ja statisch als Bild, von daher weiss ich nicht wie er dahin gekommen ist. Die Handhaltung ist zweitrangig

washi-te
17-01-2017, 11:58
Das zu besprechen wäre bestimmt interessant, aber so etwas gehört mit Sicherheit nicht in ein öffentliches Forum. Die Überlegungen dahinter sind sehr tief und sehr ausgeklügelt und sind Teil eines sehr zentralen Themas im Bagua.

Das Bild im Anhang trifft es sehr gut... :D;)

Als "Endposition" sieht die Snake ungefähr so aus:

https://4.bp.blogspot.com/-t-9xSHIf9To/USdE211VUhI/AAAAAAAABTE/cnSOttHsCeg/s1600/ob_d8ae09172f4d3a8023a9873a0277f4f3_20091109233424 51.jpg

Grüße

Kanken


Na sowas - ein Kokutsu-Dachi! :ups: :D

kanken
17-01-2017, 12:38
Vielleicht per PN?


Lieber wenn wir uns mal treffen. Das Schriftliche birgt immer potentielle Missverständnisse und einiges lässt sich mündlich einfach besser und schneller ausdrücken.

Viele Grüße

Kanken

gast
17-01-2017, 12:41
Schade, Eisen soll man schieden solange es heiß ist.... Aber ist auch ok. Weiss nicht wann es das nächste Mal gibt. Hatte jedenfalls im wahrsten Sinne des Wortes alle Hände voll mit Schnee zu tun übers WE.

kanken
17-01-2017, 13:21
Eine Sache noch dazu, evtl. hilft dir dass ja:
Die Augen sind auch eine wichtige Hilfe um das zu verstehen, was ich meine ;)

Grüße

Kanken

gast
17-01-2017, 13:54
Das Level ist mir einfach zu hoch, Kanken:D

T. Stoeppler
17-01-2017, 16:09
Ich habe grad eben noch nachgeschaut - im Xing Yi Manual von Liu Dianchen (dessen Vater Kung Fu Bruder von Gou Yun Shen war) wird der Ankerschritt gerade bei Beng (insbesondere beim Speer, genau wie bei dem Video) explizit erwähnt.

Der zweite Impact beim Speerstoss besonders beim Vorantreiben der Spitze gegen einen oder in Formation stehende Gegner ist da ganz klar die Intention.

Ich kann das bei Pi (waffenlos) auch benutzen, aber entsprechend stark eingekürzt - ich habe aber aber eine ganz ordentliche schliessende Kraft - das kommt dann automatisch. Ich denke, der Moment des Schliessens und des direkt dann Vorantreibens muss schon sehr akzentuiert geübt werden, um dem eine (praktikable) Sinnhaftigkeit zu geben...

Gruss, Thomas

Nachtrag - Li Jianqui, Schüler von Li Cun Yi und auch den Zhaos, betreffend "Pi"
"When you advance a large step, your rear foot comes forward a small step, causing the distance between the feet to remain consistent, preventing feelings of instability. During the chopping technique, when the step comes out along with the hand, it always involves a small step."

gast
17-01-2017, 17:02
...

T. Stoeppler
17-01-2017, 20:00
@beniwitt
Ja genau - natürlich muss der Ankerschritt mit "kawumm" zur Technikausführung kommen, und eben dazu passen. Also manches halte ich da auch mehr für Form der Form halber, aber beim Speerstoss ist das normales Handwerk, weil man eben den zweiten Impact stabilisieren muss. Also auch ganz ohne Xing Yi, mit gehts aber schöner :)

Ich kriege das Timing ganz gut hin, bei besseren Lichtverhältnissen mache ich ggf mal ein vid davon mitsamt Übungspartner.

Ich habe jetzt ne halbe Stunde gesucht.. verflixt, die beiden videos an die ich denke sind offenbar nicht mehr auf YT.

Aber hier ist mal ein Beispiel für sehr aktive (und nützliche) Ankerschritte, auch wenns grad Baji ist.

https://www.youtube.com/watch?v=5YrFznR7GYQ

Gruss, Thomas

gast
17-01-2017, 20:37
...

hhendrik
28-01-2017, 19:32
RtZs61b7uFs?t=21

Für Rammen und Schubsen sehe ich fast keine Möglichkeit das mit nachziehen des hinteren Beines zu machen. Man muss es nur mal gegen eine Wand oder einen Sandsack ausprobieren. [/QUOTE]
Nein braucht man nicht, man muss nur die Gewichtskraft als Kraftquelle nehmen. Beim abstoßen Kraftquelle Beinkräfte nach oben, im runtergehen des Körper in der 2 hälfte des Schrittes die Kraftquelle Gewichtskraft benutzen.
LG Hendrik

hhendrik
28-01-2017, 19:45
Ja, genau, das ist es was ich meine mit timing. Irgendwo, auch wenn es nur für einen Bruchteil einer Sekunde ist, brauche ich einen stabilen Bezugspunkt. Wenn der nicht gegeben ist hänge ich wörtlich in der Luft mit meiner Kraft (wie bei Di Guoyong)

Ein stabiler Bezugspunkt kann auch das vordere Bein sein, muss aber durch Kraftquelle Gewichtskraft gepowert sein.Sobald ein Bein Fuß den Boden berührt geht das.Das vordere Bein darf nicht zu starr sein, sonst stört man beim Bodenkontakt das benutzen der Kraftquelle.
LG Hendrik
Ich habe mir jetzt mal dein Video angeschaut.
ich schreib noch was dazu

hhendrik
28-01-2017, 20:15
Ich habe mir jetzt mal dein Video angeschaut.
Es ist genau anders rum wie ich geschrieben habe, da es mehr Möglichkeiten gibt

Auf deinem Video
1.Du stehst sehr hoch und bei der ersten Schritthälfte benutz du die Kraftquelle Gewichtskraft dein Körper geht nach unten aber dann bei den zweiten hälfte des gleichen schrittes benutzt du nur das abdrücken durch das hintere Bein. So ist es unmöglich gleichzeitig Power und nachziehen des hinteren Beins zu generieren.
Du mischst innere und äußere KK

Es darf kein abdrücken des hinteren Beins sein , sondern es muss ein hochgehen des Körper sein.Mach den halben Schritt mal fertig, so das beide Beine nebeneinander stehen so hast du wieder gleiche Höhe wie am Anfang. Ein hochgehen des Körper kann man über das vordere Bein Powern,dann kann sich auch das hintere Bein selbst bei Belastung nachziehen.

LG Hendrik

Kannst mich auch per PN fragen,bin selten im Forum

gast
28-01-2017, 21:35
...

hhendrik
29-01-2017, 08:34
1.Warum darf es kein Abdrücken des hinteren Beines sein?



. 2.Aber wie schon weiter oben in der Diskussion beschrieben, wenn das vordere Bein effektiv sein soll, dann hat sich mein Körperschwerpunkt eigentlich schon wieder so verlagert, dass das vordere Bein mehr oder weniger schon wieder die Funktion eines hinteren Beines hat. Oder besser gesagt eben schon wieder zur Zentrumsachse der Kraftübertragung geworden ist. Der springende Punkt ist eben die Achse zur Erde die ich brauche, auch wenn es nur für den Bruchteil einer Sekunde ist, um flexibel zu sein und wirkungsvoll Kraft übertragen zu können.



Liebe Grüße Beni
Zu Punkt 1. weil es dann die verkehrte Technik ist. Bei dieser Art der Ausführung darf man das hintere Bein nicht nachziehen, da wie du selber festgestellt hast dann deinen Kraftverlauf unterbrichst.

Zu Punkt 2. Nein, das meine ich nicht.Das ist eine gute Beschreibung des hinteren Beines.

Um das vordere Bein als Kraftverlauf benutzen zu können muss man die Fähigkeit haben sich auf das vordere Bein ziehen zu können. Man muss sich Muskulär perfekt mit seinem eigenen Körpermassen verbinden können.

Wer diese Fähigkeit noch nicht entwickelt hat, darf( Sollte) das hintere Bein nicht nachziehen.

Die Begrenzung der eigenen Fähigkeiten, begrenzt auch leider die sinnvolle Verwendung von Techniken.
LG Hendrik

Klaus
29-01-2017, 16:30
Eigentlich ist es einfach. Ja, es ist ein fundamentaler Unterschied ob das hintere Bein in der Schwebe ist, am Boden, oder gleitet. Dadurch verändert sich das Rooting, und muss entweder in die Masse gehen, ins vordere Bein, oder der Fuss muss (kurz) Kontakt haben. Ist der Fuss nicht fest am Boden kann er keinen Rooting-Point geben, und die Kraft wurzelt in der Masse. Physikalisch anders nicht möglich. Es gibt natürlich Teilrooting, wenn der Fuss leicht am Boden ist und eine gewisse Last hält, aber ein Teil in die Masse muss bzw.. in den Bewegungsimpuls seiner eigenen bewegten Masse.

Das eine überträgt mehr Kraft, das andere ist agiler. Kommt also drauf an was man will. Konkretes Beispiel aus Kontaktsport, wenn ich in der Luft gerammt wurde musste ich mich um die Kraft rumlegen oder drauf, weil ich gar keinen Punkt habe wo ich rooten könnte. Entweder werde ich parallelverschoben oder machen einen Flug. War der Fuss am Boden sind Leute an mir abgeprallt, auch im Laufen. Konkret habe ich in einem Fall als mir jemand mit Absicht aus vollem Lauf gegen das Knie gerannt ist als ich gerade abspringen wollte das gehalten, aber in dem Moment wo mein Fuss den Boden verliess habe ich einen schönen Flugsalto über ihn drüber gemacht. Irgendwelcher Quatsch mit "magnetischer Kraft" die auch noch rootet wenn man den Fuss in der Luft hat oder auf Glatteis gleitet sollte einem peinlich sein. Man kann dann nur in seiner Masse rooten und wird auf jeden Fall quer verschoben wenn man nicht erheblich schwerer ist.

Ob man lieber agil ist oder lieber mörderische Kraft übertragen kann ist Geschmackssache, und vermutlich auch nicht immer gleich. Das sollte man dann seinem Instinkt überlassen und damit leben was dabei rauskommt.

KeineRegeln
29-01-2017, 17:34
Im Corto Mano Escrima ist das Nachziehen ein elementarer Bestandteil.

Habe vor paar Tagen ein Clip gesehen. Wing Chun meets IMA oder so ähnlich. Da trifft irgend so einer einen Xing Yi Meister.

Dieser zieht das hintere Bein nach. Allerdings nicht dieses schlürfende Ziehen, welches man oft sieht.

gast
29-01-2017, 17:52
...

gast
29-01-2017, 17:56
Im Corto Mano Escrima ist das Nachziehen ein elementarer Bestandteil.

Habe vor paar Tagen ein Clip gesehen. Wing Chun meets IMA oder so ähnlich. Da trifft irgend so einer einen Xing Yi Meister.

Dieser zieht das hintere Bein nach. Allerdings nicht dieses schlürfende Ziehen, welches man oft sieht.

Es ist halt eine Frage des Timings. Nur leider wie es heute landläufig im Xingyi trainiert wird (z.B. Di Guoyong und Song Guanghua) halte ich das eher für problematisch.

Später kann man auch immer freier werden und es direkt aus dem Laufen heraus machen. Oder wie Bruce Lee als Schnappschlag im Sprung. Es kommt halt immer auch ein bisschen auf den Kontext an --- Rammen? Schlagen? Schnappschlag oder durchgezogener Schlag? Für manche Sachen brauche ich den Kontakt und die Kraftachse zum Boden. Sonst kann der SChuss im wahrsten Sinne des Wortes nach hinten los gehen.

gast
07-02-2017, 19:25
...

KeineRegeln
20-02-2017, 05:04
Ich kann die Links leider nicht öffnen.

Spud Bencer
28-03-2017, 19:41
Es ist eigentlich ganz einfach:
Du rutschst vom hinteren ins vordere Bein (quasi ein bißchen wie Suriashi beim Kendo). Wenn wir jetzt eine Momentaufnahme machen und das Ganze etwas stilisieren stehst du im Bow Step.
Problem: Aus dem kommst du ohne Probleme nicht mehr so einfach raus.
Also: Hinteres Bein nachziehen, bis du wieder darauf stehst. jetzt ist der "Revolver" wieder "geladen" und du kannst weiter nach vorne.

Abgesehen von der Mobilität hat es natürlich auch den Grund, 100% Körpergewicht in einen Schlag legen zu können, was beim klassischem "Ausfallschritt" eben nicht gegeben ist.

Siehe hier:
https://picload.org/image/rlwiwocl/tyson-ko_6880_w460.jpg
Das Gewicht ist zu 100% vorne, der hintere Fuß löst sich daher vom Boden und wird (wahrscheinlich) gleich nachgezogen. Selbes Prinzip.

KeineRegeln
01-04-2017, 10:27
Es ist eigentlich ganz einfach:
Du rutschst vom hinteren ins vordere Bein (quasi ein bißchen wie Suriashi beim Kendo). Wenn wir jetzt eine Momentaufnahme machen und das Ganze etwas stilisieren stehst du im Bow Step.
Problem: Aus dem kommst du ohne Probleme nicht mehr so einfach raus.
Also: Hinteres Bein nachziehen, bis du wieder darauf stehst. jetzt ist der "Revolver" wieder "geladen" und du kannst weiter nach vorne.

Abgesehen von der Mobilität hat es natürlich auch den Grund, 100% Körpergewicht in einen Schlag legen zu können, was beim klassischem "Ausfallschritt" eben nicht gegeben ist.

Siehe hier:
https://picload.org/image/rlwiwocl/tyson-ko_6880_w460.jpg
Das Gewicht ist zu 100% vorne, der hintere Fuß löst sich daher vom Boden und wird (wahrscheinlich) gleich nachgezogen. Selbes Prinzip.
Ich würde mal behaupten dass dieser Post genau die Gründe sind, warum das hintere Bein beim Corto Mano Escrima nachgezogen wird.

kanken
25-06-2017, 12:50
Hier mal ein sehr schönes Beispiel (hat nix mit Paul zu tun):

https://www.facebook.com/nassem.raufi/posts/10211555899684486

Grüße

Kanken

Nassem
26-06-2017, 13:45
das ist mein Lehrer , wo hast du dat Video denn her ????hust ...
Es ist halt immer frage der Definition was wir als pi quan bzw. Als pi definieren . Das Problem was es halt immer bei clips gibt ist , dass man nicht fühlen kann . Irgendein Möchtegern hat da noch drunter geschrieben: benutze yi und keine Kraft ..... ähhhhh wie willst du yi durch ein Video sehen ?????? Ich könnte tatsächlich jetzt seitenweise schreiben ohne das es irgendwer nachvollziehen kann was es hinter her ist. Pi quan ist sehr komplex . Und um es mit den Worten von Glückskind Zusagen ( der gerade hier ist ) "ich wollte eigentlich darüber schreiben aber es ist nicht in Worte zufassen" wer es verstehen will muss es auch so üben ;)

Nassem
26-06-2017, 13:49
Es ist eigentlich ganz einfach:
Du rutschst vom hinteren ins vordere Bein (quasi ein bißchen wie Suriashi beim Kendo). Wenn wir jetzt eine Momentaufnahme machen und das Ganze etwas stilisieren stehst du im Bow Step.
Problem: Aus dem kommst du ohne Probleme nicht mehr so einfach raus.
Also: Hinteres Bein nachziehen, bis du wieder darauf stehst. jetzt ist der "Revolver" wieder "geladen" und du kannst weiter nach vorne.

Abgesehen von der Mobilität hat es natürlich auch den Grund, 100% Körpergewicht in einen Schlag legen zu können, was beim klassischem "Ausfallschritt" eben nicht gegeben ist.

Siehe hier:
https://picload.org/image/rlwiwocl/tyson-ko_6880_w460.jpg
Das Gewicht ist zu 100% vorne, der hintere Fuß löst sich daher vom Boden und wird (wahrscheinlich) gleich nachgezogen. Selbes Prinzip.



Wo auf dem Bild siehst du bitte eine Begründung warum der Fuß beim xingyi nachgezogen wird ( oft )

kanken
26-06-2017, 13:59
das ist mein Lehrer , wo hast du dat Video denn her ????hust ...
Es ist halt immer frage der Definition was wir als pi quan bzw. Als pi definieren . Das Problem was es halt immer bei clips gibt ist , dass man nicht fühlen kann .

:D War irgendwie in meiner Timeline bei FB... :rolleyes:

Man muss es in der Tat fühlen, aber das Video gefällt mir sehr gut, vor allem auch wegen der Beinarbeit.

Grüße

Kanken

Klaus
26-06-2017, 16:03
Hier ist mal ein besseres Beispiel, wo nicht was komplett anderes gemacht wird (in Haken springen). Er zieht den hinteren Fuss schleifend nach, damit die Haltung insgesamt von der Weite stimmt.

iQZ3xn-UmjI

Nassem
26-06-2017, 16:50
Hier ist mal ein besseres Beispiel, wo nicht was komplett anderes gemacht wird (in Haken springen). Er zieht den hinteren Fuss schleifend nach, damit die Haltung insgesamt von der Weite stimmt.

iQZ3xn-UmjI
Hai yang ist ein guter Typ und hat auch ordentlich was auf dem Kasten . Was meinst du mit besserem Beispiel ? Und was meinst du mit in den Haken springen ?

Klaus
26-06-2017, 17:37
Mike Tyson springt in Haken, der Lehrer in meinem Video rutscht in den Schlag und muss um wieder in einer Nulllage auszukommen den Fuss nachziehen damit die Weite passt. Er springt nicht, aber man hört den Dropstep reichlich klar. :) Besseres Beispiel weil es eben nicht was völlig anderes ist, sondern Xing Yi, und er rutscht ab und zu vom Momentum mit dem hinteren Fuss nach. Ich denke das war die Frage, wieso, und ob das immer so ist.

Tyson schwingt mit grosser Gewichtstransition aus einer breiten Fusshaltung, was ihn bei grossen Auslenkungen von einem Fuss wo er ansetzt wegzieht, der wird in die Luft gerissen und er muss einen Schritt machen:
R2RxpsS639I

Das ist eine andere Mechanik, in Teilen vielleicht ähnlich, die Richtung ist nur völlig anders. Man sieht auch, wenn die Stellung nicht auseinandergebrochen wird, bleibt er genau so stehen wie er beim Ansatz war, der Fuss geht nicht vom Boden hoch (später im Video).