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Vollständige Version anzeigen : KK ohne Verband heutzutage Wertlos??



Redfield_AUT
21-01-2017, 22:41
Hallo Leute!
Bin neu im Forum und mich beschäftigt zZ ein Thema.

Hier meine Vorstellung!
http://www.kampfkunst-board.info/forum/f63/redfield-stellt-181589/

Ich zitiere mich mal kurz selbst :-)

Denke, dass dieses Thema nicht in der "wer bin ich Ecke" diskutiert werden sollte. Daher ein neues Thema.





Warum bin ich hier?
Eigentlich um auch mal (hoffentlich) einen positiven Austausch erfahren zu können.
Ich muss mir wenn ich auf Stiloffene Lehrgänge fahre ständig nur Beleidigungen anhören. Ich soll den schwarzen Gürtel abnehmen, weil ich diesen nicht verdient habe und ich bei keinem anerkannten Verband bin. Usw… Eigenlob stinkt aber ich denke, dass ich gut genug dafür bin und nach 20 Jahren KK und KS will ich mir so etwas nicht antun.
Bei meiner Dan Prüfung bin ich auf dem Zahnfleisch dahergekommen und musste so viele Bruchtests machen bis ich fast gekotzt habe.
Auch beim Unterricht achtet man sehr darauf keine Gürtel zu verschenken und ist peinlichst genau beim Training.

Jetzt nichts gegen einen Karate Verband aber ich denke, dass viele versuchen sich das Wort als ihre eigene Marke einzuverleiben.

Muss man wirklich einen Verbandstempel haben um in der Budo-Welt anerkannt zu werden?

Kurz zum Stil
Ursprünglich entstand das Ganze unter dem Namen „Takahashi Kyoshin Ryu Karate“.
Unterrichtet von einem 9. Dan Namens Takahashi. Angeblich wurde er auch ein paar Jahre von Oyama unterrichtet. Einen Kyokushin Hintergrund kann er nicht abstreiten. Das merkt man.

Ich hab versucht das mal zurück zu verfolgen aber hab nicht viel gefunden. Wie der Name schon vermuten lässt ist er Japaner. Ich habe das aber nie angezweifelt, da ich schon einige 7.-9. Dan gesehen habe und er wirklich gut war.
Mein Lehrer hat selbst 20 Jahre in Italien gelebt, ist selbst aber Deutscher. Er hat es bis zum 6. Dan geschafft und hat noch weitere Dan Graduierungen im TKD und JiuJitsu. Er hat es dann auch in einem kl. Dojo in Österreich unterrichtet. Da er seit ende 2016 an einer Knochenkrankheit leidet. Sehe ich ihn nur mehr selten, bzw. nur mehr zur Prüfungsvorbereitung und Prüfung. Unterricht an sich gibt er keinen mehr.
Er und Takahashi haben das Prinzip Kyoshin im Sinne von unparteiisch und unvoreingenommen sehr ernst genommen und auf ein Privates Netzwerk der wenigen Dojos bestanden. Verbände und Online Marketing und sogar Websites wurden immer abgelehnt.
Mein Lehrer gab dem Kind mit seinem eigenem Dojo den Zusatznamen Kihon-Jutsu. Kihon nicht im Sinne von Grundtechniktraining oder Anfängertraining sondern viel mehr die Grundlage.
Der Stil ist auf das wesentliche für SV reduziert.
Trainiert wird Vollkontakt.
Der Stil erinnert auch ein wenig an Ashihara Karate, da das Sabaki-Prinzip eine große Rolle spielt.
In Österreich gibt es soweit ich weiß 2-3 Schulten welche es aber eigentlich nur SV nennen.
Da auf Werbung eigentlich immer verzichtet wurde gab es über Österreich, Italien, Schweiz und Deutschland gerade mal 400 eingetragene Schüler über die Jahre. Davon weniger als 50 Dan Träger.
Man kann das im weitesten Sinne als stiloffenes SV VK MMA Karate bezeichnen 

….egal was andere sagen ich mag es 
Dachte mir ich schreib es etwas ausführlicher, denn wenn ich nur Kihon Jutsu oder Takahashi Kyoshin Ryu schreib fragen sowieso gleich welche nach was das sein soll.




Wie seht ihr das?
Hat man ohne großen Verband im Nacken heute keine Daseinsberechtigung mehr?
Ich will Verbände nicht schlecht reden. An sich eine gute Sache aber eben nicht für jeden das richtige.

Bin mal gespannt was zurück kommt.

LG

Dastin
21-01-2017, 22:55
Dann scheiß auf die anerkennung. In einigen Verbände sind Turniere teilweise verbandsfrei (meisten mit aufpreis bei den gebühren).

Redfield_AUT
21-01-2017, 23:07
Gut, wenn man eher Richtung SV ausgerichtet ist, dann sind Wettkämpfe eher uninteressant.
Anerkennung an sich sind die Schüler. Habe derzeit jemanden der aus dem TKD kommt und 3 Karatekas aus dem Shotokan im Training aufgenommen und es kommt sehr gut an. Wobei einer der Karatekas bald wieder geht, weil er ja so klug ist und ja seinen Blauen Gürtel bei einem großen Verband hat und alles besser weiß. Der wird's also nicht lange bei mir machen.

Aber das zeigt mir wieder, dass denen das offensichtlich so eingeredet wird wenn sogar die Farbgurte teilweise so daher kommen.

Ich war voriges Jahr 2x auf einem offenen Lehrgang und wenn ich da neben 3 Personen stehe welche zum teil hohe Graduierungen haben, dann kommt fast immer die Diskussion. Sie meinen Ihr Verband müsse uns Anerkennen sonst dürften wir das gar nicht. Was natürlich quatsch ist und mich an der Intelligenz besagter Personen zweifeln lässt.

Und sobald man sagt man macht bei uns SV, dann ist man gleich wieder eine Super-Ninja-SV-Abzocker.
Nur blöd, dass ich meine Gruppen als Non Profit Institutions unterrichte.
Ich verlange gerade mal soviel, dass am Ende die Miete die Halle +/- 20€ übrig bleiben.

Was ist eigentlich los mit unserer "ehrenhaften" Budowelt?

FireFlea
21-01-2017, 23:19
Und warum fährt man auf solche Lehrgänge entsprechender Verbände? Mich interessiert ehrlich gesagt nicht, ob irgendjemand meinen Gürtel anerkennt oder nicht. Mir ist es auch relativ egal, ob ich weiß oder schwarz auf einem Lehrgag trage. Auf Lehrgänge , bei denen Diskussionen um Gürtel in den Mittelpunkt gerückt werden, sind inhaltlich meist ohnehin nicht interesant für mich.

Schnueffler
21-01-2017, 23:28
Hast du mal nen Link zu deiner Schule oder eurer Gruppe?

Dastin
21-01-2017, 23:29
Und warum fährt man auf solche Lehrgänge entsprechender Verbände? Mich interessiert ehrlich gesagt nicht, ob irgendjemand meinen Gürtel anerkennt oder nicht. Mir ist es auch relativ egal, ob ich weiß oder schwarz auf einem Lehrgag trage. Auf Lehrgänge , bei denen Diskussionen um Gürtel in den Mittelpunkt gerückt werden, sind inhaltlich meist ohnehin nicht interesant für mich.

Ich habe bis jetzt noch nie erlebt dass man bei lehrgänge so genau drauf achtet ob jeder den entsprechenden gürtel oder ka trägt. :D Es zeigt sich am ende eh bei der technik wie weit jeder ist (oder bei anderen sachen)

Redfield_AUT
21-01-2017, 23:55
@Dastin
Ich war auch verwundert. Soll jetzt nicht heißen, dass es immer so ist/war.

Das hat sich aus dem Gespräch heraus entwickelt.

Quasi

Woher kommst du?
von da und da...
Und was machst du für eine KK?
Karate
Interessant. Ich auch... welcher Verband?
Ohne Verband
Wie, was?
Wir sind bei keinem Verband
Aber dann hast due deine Graduierung ja nicht wirklich im Karate oder?
Naja, eigentlich schon nur halt Privatunterricht bzw. Alleinstehendes Dojo.

Hey jungs hört mal schon wieder so a Selbterfundener der es auf YouTube gelernt hat.

Und dann gehst los....

So oder ähnlich hab ich schon 2-3x erlebt.



Im Grunde suche ich ja keine Anerkennung. Ist mir auch egal. Ich gehe auch nicht mehr im GI zu sowas. Seitdem ist auch ruhe.
Würd mich nur mal interesieren wie das andere sehen.

Ich stehe hinter dem was ich mache und auch der Unterricht den ich bekommen hatte, war sehr gut. Hab zu dem Zeitpunkt ja schon weit über 10 Jahre diverse sachen gemacht. Da erkennt man gutes Training dann schon.



@Schnueffler
Homepage hab ich keine. Ich trainiere die Gruppe seit 6 Monaten. Anfangs nur Bekannte die es lernen wollten. Hat angefangen, dass ich ein paar Mädels einfach ein paar Sachen gezeigt hab weil sie etwas SV machen wollten.
Daraus ist eine 20 Köpfige Gruppe geworden ohne ein einziges mal Werbung zu machen.
Es spricht sich rum und die Leute kommen einfach.

Es entwickelt sich quasi von alleine. Aber eine Website wär eh mal angebracht.

washi-te
22-01-2017, 00:05
@Schnueffler
Homepage hab ich keine. Ich trainiere die Gruppe seit 6 Monaten. Anfangs nur Bekannte die es lernen wollten. Hat angefangen, dass ich ein paar Mädels einfach ein paar Sachen gezeigt hab weil sie etwas SV machen wollten.
Daraus ist eine 20 Köpfige Gruppe geworden ohne ein einziges mal Werbung zu machen.
Es spricht sich rum und die Leute kommen einfach.



... Sachen gibts... :p

Schnueffler
22-01-2017, 00:06
Und von deinem Trainer?
Irgendwas, wo man mal den Ursprung sehen kann?

Gast
22-01-2017, 00:34
Ich muss mir wenn ich auf Stiloffene Lehrgänge fahre ständig nur Beleidigungen anhören. Ich soll den schwarzen Gürtel abnehmen, weil ich diesen nicht verdient habe und ich bei keinem anerkannten Verband bin.



Wenn ich richtig liege dann gibt es doch in der Karate-Welt oftmals Verbände die verschiedene Stilrichtungen unter einem Hut haben.
Die Antworten die du bekommen hast würden durchaus Sinn ergeben wenn du bei einem Stiloffenen Lehrgang eines bestimmten Verbandes auftauchst und diese eigentlich für die Leute des Verbandes gedacht ist.


Muss man wirklich einen Verbandstempel haben um in der Budo-Welt anerkannt zu werden?

Hängt davon ab von wem du Anerkennung haben willst. Wenn du diese von Verbandsfunktionären willst eindeutig ja.
Ansonsten wirste die gesamte Budo-Welt eh nicht zufrieden stimmen können.
Und warum willste eigentlich von Fremden Leuten anerkannt werden?

Dastin
22-01-2017, 11:24
Wenn ich richtig liege dann gibt es doch in der Karate-Welt oftmals Verbände die verschiedene Stilrichtungen unter einem Hut haben.
Die Antworten die du bekommen hast würden durchaus Sinn ergeben wenn du bei einem Stiloffenen Lehrgang eines bestimmten Verbandes auftauchst und diese eigentlich für die Leute des Verbandes gedacht ist.




Trotzdem stimmt es nicht, dass er sich den nicht verdient hat, zumindest können die es nicht wissen. Außerdem ist es nicht verkehrt, wenn man sich über den tellerand weiter bildet. Wir hatten bei Uns mal ein IFK Lehrgang der vom Schweizer Nastionaltrainer geleitet wurde, und da kamen auch JiuJitsuka mit ihrer Graduierung. Da hat sich am ende auch niemand beschwert.



Hängt davon ab von wem du Anerkennung haben willst. Wenn du diese von Verbandsfunktionären willst eindeutig ja.
Ansonsten wirste die gesamte Budo-Welt eh nicht zufrieden stimmen können.
Und warum willste eigentlich von Fremden Leuten anerkannt werden?


Genau, vollkommen egal. Anerkennung kann man auch anders bekommen.

Billy die Kampfkugel
22-01-2017, 13:06
Jemandem die Fähigkeiten abzusprechen, nur weil er keinem Verband angehört, ist natürlich kein guter Stil, wenn diese Fähigkeiten objektiv vorhanden sind. Das verletzt einen ganz klar, aber ich würde mir überlegen wie ich mich mittel- und langfristig positioniere und was das beste für den Verein und deine Mitglieder ist. In der Regel muss man heute im Berufsleben immer wieder mit einem Umzug rechnen. Möchte man dann im dortigen Verein die großen Gürteldiskussionen führen, das ist doch recht belastend. Persönlich würde ich, wenn mein Karate nicht so verbereitet ist, versuchen so weit mit Nachbarvereinen zusammenzuarbeiten, dass die Schüler, wenn sie das möchten, Prüfungen von Verbänden ablegen können. Der Rest ist dann deren Sache. Doofe Sache, aber man sollte wenigstens das beste daraus machen.

washi-te
23-01-2017, 12:26
Fällt mir grad was ein:

Was passiert, wenn ich ganz normal verbandsmäßig meine Grad. gemacht hab und dann austrete?

Frage B) Ist es möglich, Mitglied eines FV zu sein, ohne Mitglied im Sportbund zu sein?

Bitte nur ernstgemeinte Zuschriften! Danke!

Dastin
23-01-2017, 12:39
Fällt mir grad was ein:

Was passiert, wenn ich ganz normal verbandsmäßig meine Grad. gemacht hab und dann austrete?

Frage B) Ist es möglich, Mitglied eines FV zu sein, ohne Mitglied im Sportbund zu sein?

Bitte nur ernstgemeinte Zuschriften! Danke!

Du hast halt trotzdem keine prüfer lizens aber die können wenigstens sagen dass sie von einen ... ihre prüfung abnehmen gelassen haben. Zählen tut es trotzdem nichts, zumindest was die "normale" anerkennung gilt. evtl. können die aber ihren grad mit einer anerkennungsprüfung anerkennen lassen, aber das ist sicherlich vom verband zu verband unterschiedlich (was das kostet weiß ich auch nicht).

washi-te
23-01-2017, 12:44
ok, ich streiche die erste Frage.

Dastin
23-01-2017, 13:08
Fv?

Kai Dobi
23-01-2017, 13:33
Wenn du aus deinem Verband austrittst, wird die in deinen Gürtel eingewebte Farbpatrone (ocker mit glitzer) gezündet, oder ?! ^^

ach so, schon gestrichen die Frage, nagut

Redfield_AUT
24-01-2017, 06:41
Danke für die vielen Antworten.

Die mehrmals erwähnte Anerkennung war nicht so gemeint, dass mir einer auf die Schulter klopfen soll oder das man damit Aufmerksamkeit will.

Mir geht es auch um die Zukunft meiner Schüler. Ich habe in spätestens 2 Jahren die ersten Dan Träger dabei und die ersten Schüler fangen selber langsam an über den Tellerrand zu blicken. Das ist bei uns eine essenzielle Sache. Wir holen uns auch öfter Gasttrainier wie z.B. Kickboxer, Judo, JiuJitsu, usw...
Man kann mMn nur dann richtig gut werden wenn man ein breites Spektrum erfahren durfte.

@Billy die Kampfkugel
Du sagst es. Man wird damit auch persönlich beleidigt. Auch wenn man es runterschlucken sollte, so hat dennoch jeder seinen Stolz.
Technisch hatte ich nie Probleme, was nicht heißt, dass ich perfekt bin aber ich hatte nie Probleme mitzuhalten.

SynthpopFan
24-01-2017, 12:06
Die Frage, ob man wirklich einen Verband braucht, habe ich mir mittlerweile auch oft gestellt. Meiner Meinung nach sind Verbände ein Mittel zum Zweck, um sich irgendwie großflächtig zu organisieren und Richtlinien für alle einzuführen, damit man irgend einen Maßstab hat. Den meisten ist es wohl wichtig, eine "offizielle" Graduierung in einem großen Verband zu haben, weil sie dann denken, dass ihre Graduierung auch nur dann "echt" wäre.

Wenn jemand z.B. Privatunterricht von einem Menschen bekommt, der sein KK-Handwerk versteht und dann privat entsprechend seines Könnens graduiert wird, ist dieser Grad für mich genauso "echt" wie ein Gürtel aus einem großen Verband. Im Grunde genommen ist es doch völlig egal, welche Graduierung man woher trägt. Das wichtigste ist doch, dass man wirklich etwas kann und auch einen vernünftigen Charakter hat.

Und als Gegenfrage könnte man auch stellen: Wieviele schlechte Danträger gibt es z.B. in den großen Verbänden? Können die mehr, weil sie irgend wann mal in einem großen Verband diesen Gürtel bekommen haben? Wenn jemand privat trainiert wurde und wirklich gut ist und sich dann auf einem Lehrgang unter andere Danträger mischt und technisch nicht schlecht "auffällt" (und vielleicht sogar besser ist), soll er seinen Schwarzgurt ebenfalls tragen. Er könnte ja schließlich technisch und konditionell mithalten, seine nicht vorhandene Verbandszugehörigkeit würde nicht auffallen und niemanden würde es im Trainingsbetrieb stören. Wenn man auf einen Stempel im Pass verzichten könnte, wäre auch dieses Thema abgehackt. Das einzige Problem, welches ich mir vorstelle, ist, wenn man beim Bezahlen auf einem Lehrgang keinen Pass vorlegt und dann vielleicht nicht reingelassen wird...