Vollständige Version anzeigen : Fauststoß
FireFlea
11-07-2004, 23:22
Kennt Ihr Karate - Stile, in der Fauststöße mit der vertikalen Faust ausgeführt werden ? Ich glaube beim Isshin Ryu wird das so gemacht; hab auch mal eine Uechi Ryu Demo mit vertikalen Fauststößen gesehen.
Foofightaa
12-07-2004, 06:12
Shotokan. Tate- Zuki
MfG Foo :D
Michael Kann
12-07-2004, 07:23
Shotokan. Tate- Zuki
*räusper* wird nicht nur im Shotokan benutzt
FireFlea
12-07-2004, 09:13
Danke aber so war die Frage nicht gemeint. Ich meine eher Ryu, in denen überwiegend kein horizontaler-/"Korkenzieher" - Fauststoß ausgeführt wird.
Also was ich so beobachtet hab wird in den meisten vollkontakt-karate stilen gleichberechtigt mit verschidenen fausttechniken gearbeitet, eben auch mit der vertikalen faust...
Karatestile die nur auf diese zuki-technik setzen gibts aber glaub ich net.
Foofightaa
12-07-2004, 12:33
*räusper* wird nicht nur im Shotokan benutzt
Klar, meinte auch nur, dass ich schonmal einen Stil kenne, in dem diese Technik benutzt wird ;). Aber trotzdem danke für die Richtigstellung :)
MfG Foo :)
Mir fällt da ad hoc auch nur Isshin Ryu ein. Die 'großen' Stile verwenden eigentlich durchgehend den 'Korkenzieher'-Tsuki als primären Fauststoß. Über die Vor- und Nachteile der beiden Ausführungen scheiden sich die Geister.
Tate Tsuki gibt es jedenfalls in den meisten Stilen.
Daniel San
16-07-2004, 14:46
Sportkarate
lockjack
17-09-2004, 12:40
Was soll das heißen Vor und Nachteile??
nuja, das mit der vertikalen faust ist der bevorzugte style von bruce lee ... falls das wen umstimmt hehe. ich schalg immer horizontal
allerdings hat man beim vertikal stoß mehr power, quasi mehr newton beim kontakt.
[ für die, die mich nu quoten wollen und ein *wie?* drunterhaun wollen =) :
man nehme einen horizontalen schlag und fürht diesen durch bis kurz vorm kontakt, dann dreht man das handgelenk ein und viola, mehr power.
für die, die nu meinen, dass das nicht so ist: ( es ist so, basta=)
wenn ihr die technik noch nie gemacht habt und nu ausprobiert, habt ihr natürlich weniger power als wenn ihr euren trainierten horizontalen stoß macht. das mim vertikalen wird euch also komisch vorkommen ....
hab mich für den horizontalen entschieden, weil ich mit dem vertikalen am anfagn nicht gut zurechtgekommen bin]
man nehme einen horizontalen schlag und fürht diesen durch bis kurz vorm kontakt, dann dreht man das handgelenk ein und viola, mehr power.
Will ich einen "vertikalen Schlag" ausführen (Tate zuki) durchläuft mein Schlag keine Phase die einem horizontalen Schlag kurz vor dem Kontakt gleicht..?
Wollte ich dies erreichen müsste ich ja zunächst über die Vertikale hin zur Horizontalen drehen um dann kurz vor dem Treffer wieder zurück zu drehen, scheint mir wenig praktikabel, natürlich kann ich auch über die Horizontale hinaus weiter drehen, da bekomme ich allerdings, so es denn überhaupt funktioniert, eher einen Krampf.
Ich hab doch tatsächlich immer gedacht, daß besondere am Tate Zuki sei gerade das (weitestgehende) weglassen einer Drehung..man lernt nie aus!
Michael1
17-09-2004, 19:02
allerdings hat man beim vertikal stoß mehr power, quasi mehr newton beim kontakt.
[ für die, die mich nu quoten wollen und ein *wie?* drunterhaun wollen =) :
man nehme einen horizontalen schlag und fürht diesen durch bis kurz vorm kontakt, dann dreht man das handgelenk ein und viola, mehr power.
für die, die nu meinen, dass das nicht so ist: ( es ist so, basta=)
Die Drehung beteiligt mehr Muskeln an der Bewegung, das daraus eine größere Schlagkraft resultiert ist aber nicht klar. Entscheident ist ob durch die Drehung die Faust in Schlagrichtung beschleunigt (oder die Masse vergrößert ;)) wird. Das ist durch die Drehbewegung imho aber beides nicht der Fall.
Ich sehe den Vorteile in der Drehbewegung darin das mehr Muskeln zur stabilisierung aktiviert, also das Kime-Prinzip unterstützt wird. Darüber hinaus mag die aktivierte Muskulatur auch noch dafür sorgen das die Zugbelastung auf den Bandapparat der Gelenke verkleinert wird weil die Muskeln entlastend wirken.
Führt bei mir dazu das ich in vielen Situationen (Sandsack/Pratzentraining, Randori) die Faust gar nicht drehe, bei Kihon, Kata, Makiwara schon.
Führt bei mir dazu das ich in vielen Situationen (Sandsack/Pratzentraining, Randori) die Faust gar nicht drehe, bei Kihon, Kata, Makiwara schon.
Da frage ich mich doch, warum immer die Unterscheidung, wenn man selber merkt, was praktikabler ist :confused:
Michael1
18-09-2004, 12:20
Da frage ich mich doch, warum immer die Unterscheidung, wenn man selber merkt, was praktikabler ist :confused:
Ich habe oben ja nicht geschrieben das ich die Drehung für Sinnlos halte, sie hat imho durchaus einen Sinn an bestimmten Stellen. Und wo das der Fall ist drehe ich, sonst nicht.
Meiner Meinung nach ist es keineswegs erwiesen, dass man durch die Drehbewegung beim horizontalen Fauststoß mehr Stabilität in die Technik bekommt. Es kommt es bei unsachgemäßer Ausführung hierbei zu einem Heben der Schulter (wenn bei der Rotation der Ellbogen nicht unten bleibt), was wiederum sogar zu einer Schwächung der Technik führt. Die Rotation zur horizontalen Faust sollte daher eigentlich lediglich im Unterarmbereich erfolgen.
Was haltet Ihr von der WT-Philosphie der 'Kraftlinie' bei der vertikalen Faust (wobei man mit den Knöcheln der kleinen Finger schlägt, während Tate ja auch mit den Knöcheln von Zeige- und Mittelfinger ausgeführt werden sollte)? Ich habe bei Higaonna gelesen, dass sich die WT-Ausführung negativ auf das Meridiansystem auswirken soll (er hat das aber auch nur als traditionell überliefertes Problem ohne wissenschaftliche Belege bezeichnet). Ausserdem sollen diese Knöchel (bzw die anschließenden Knochen) nach Aussage eines Arztes bei einem Schlag leichter brechen.
DieKlette
18-09-2004, 12:56
Weudl,
nicht vergessen : Im Boxen, Kickboxen und Muay Thai hebt man die Schulter bei der Schlagtechnik an um das Kinn zu schützen. So schwach hauen diese Stilvertreter allerdings nicht ;).
Michael1
18-09-2004, 13:10
Meiner Meinung nach ist es keineswegs erwiesen, dass man durch die Drehbewegung beim horizontalen Fauststoß mehr Stabilität in die Technik bekommt. Es kommt es bei unsachgemäßer Ausführung hierbei zu einem Heben der Schulter (wenn bei der Rotation der Ellbogen nicht unten bleibt), was wiederum sogar zu einer Schwächung der Technik führt. Die Rotation zur horizontalen Faust sollte daher eigentlich lediglich im Unterarmbereich erfolgen.
Bei falscher Ausführung ist die Drehung sicher kein Vorteil. Vielen Problemen kann man aus dem Weg gehen wenn man ganz bewust darauf achtet erst ganz am Schluss (~ letzten 2 cm) zu drehen. Dann wandert der Ellenbogen nicht nach aussen, die Schulter bleibt unten und die Spannung wird auf die Endphase fokuisiert.
Was haltet Ihr von der WT-Philosphie der 'Kraftlinie' bei der vertikalen Faust (wobei man mit den Knöcheln der kleinen Finger schlägt, während Tate ja auch mit den Knöcheln von Zeige- und Mittelfinger ausgeführt werden sollte)? Ich habe bei Higaonna gelesen, dass sich die WT-Ausführung negativ auf das Meridiansystem auswirken soll (er hat das aber auch nur als traditionell überliefertes Problem ohne wissenschaftliche Belege bezeichnet). Ausserdem sollen diese Knöchel (bzw die anschließenden Knochen) nach Aussage eines Arztes bei einem Schlag leichter brechen.
Welche Trefferfläche mit dem Arm eine gerade bildet hängt z.T. von der Fausthaltung ab, schon eine leicht andere Winkelstellung macht sich hier bemerkbar. Aber auch welche Linie ich betrachte (aussen, innen, mitte), es gibt ja zwei Knochen im Unterarm.
Was mit Sicherheit stimmt ist das die Mittelhandknochen auf der Kleinfingerseite dünner sind und daher leichter brechen. Brüche auf der Kleinfingerseite hat es in meinem Umfeld nach kloppereien auch gegeben, bei Zeige- und Mittelfinger bisher noch nicht.
Am kleinen Finger läuft ein Meridian, welcher das ist und ob das bei Zeige- und Mittelfinger anders ist müsste ich nachschauen. Aber nicht jetzt, jetzt gehts zum Training :-).
Im Boxen, Kickboxen und Muay Thai hebt man die Schulter bei der Schlagtechnik an um das Kinn zu schützen.
Hmmm... heben sie die Schulter oder senken sie das Kinn? Das mag zwar äußerlich fast gleich aussehen, ist aber ein haushoher Unterschied. Ich habe mir gerade extra im DSF ein paar Boxkämpfe angesehen und dabei meiner Meinung nach keinen einzigen Schlag gesehen bei dem tatsächlich die Schulter gehoben wurde.
Möglicherweise reden wir aber auch aneinander vorbei. Den von mir erwähnten Fehler beim Fauststoß hält man jedenfalls keine 10 Runden lang durch. Also kann ich mir nicht vorstellen, dass eine derartige Ausführung im Boxen üblich ist...
So schwach hauen diese Stilvertreter allerdings nicht ;).
Habe ich nie behauptet und werde ich auch nie behaupten...
@Michael1
Angeblich soll es sich hierbei um den Herzmeridian handeln. Higaonna sagt auf seinem Makiwara-Video, dass es -den Aussagen alter Meister zu Folge- eventuell zu Herzschäden kommen kann, wenn man mit den Knöcheln der kleinen Finger gegen das Makiwara schlägt. Meines Wissens verläuft der Herzmeridian aber über die Handinnenseite... Auf der Außenseite gibt es Dünndarm, Dickdarm und 3-fach Erwärmer. Ich persönlich halte diese Aussage daher für nicht unbedingt für fundiert (aber sie wurde von Higaonna auch nicht als solche dargestellt).
jibaku und michael1 :
stimmt schon was ihr sagt.
war für kurze zeit wech und hab mir das nommal durchgelesen
so wie ich das geschrieben hab, müsste man echt den arm hin und wieder zurückdrehen um die wirkung zu erzielen. habs auch mal ausprobiert. das is quatsch, wenn man sich inner position befindet, in der man die fäuste an der hüfte hält .... inner kampf- oder alltagssituation könnte das schon gehen ... dann gibbets keine doppeldrehung ... naja.
hab damit eigentlich den schlag gemeint, wenn man die rechte schulter (vorrausgesetzt man schlägt mit rechts) zunächst eindreht und dann den arm durch ellenbogendrehung nach oben haut
Ich sehe den Vorteile in der Drehbewegung darin das mehr Muskeln zur stabilisierung aktiviert, also das Kime-Prinzip unterstützt wird.Hi !
Durch die Drehung ist die Faust immer in der Position, in der am besten Kraft (bzw. Energie) übertragen werden kann. "Stabilisierung" ist also meiner Meinung nach ein gutes Stichwort. Das lässt sich leicht testen: Einfach gegen einen Widerstand in unterschiedlicher Distanz, mit den verschiedenen Fauststellungen drücken. Horizontal (Knöchel oben) bei geknicktem Ellenbogen fühlt sich "komisch" an. Der Horizontal-Vorteil entsteht erst bei fast vollständiger Streckung (siehe auch den anderen Beitrag von Michael1 "... letzten 2 cm"). Die genauen anatomischen Hintergründe sind mir nicht bekannt.
Wenn die volle Streckung nicht erreicht wird, dann wird es ("automatisch") ein Tate-Zuki. Wenn man gar nicht über die Vertikale hinaus drehen möchte, dann ist es ein "gewollter" Tate-Zuki.
GRUß!
Hmmm... heben sie die Schulter oder senken sie das Kinn?
Sie machen beides. Die Schulter des Schlagarmes ist beim Schlag höher als die Schulter des anderen. Daraus kann man eine fließende Bewegung machen, wenn man Kombinationen schlägt. Nebeneffekt ist, dass damit das Kinn geschützt wird.
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