Wie kann man den Geist einer Sache am leben erhalten? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Wie kann man den Geist einer Sache am leben erhalten?



piontek
18-02-2017, 01:03
Hallo,

wie schon im Titel.
Wie kann man den Geist einer Sache am leben erhalten?

Ich habe 4 Jahre lang täglich Qi Gong praktiziert und bin völlig rausgekommen.
Ich will wieder reinkommen, aber mein Ego lässt mich nicht. Wie kann ich es meinem Willen wieder unterwerfen und wie kann ich den Geist der Kampfkunst am leben halten? Kampfkunst ist hier glaube ich das angebrachteste Wort, da es wirklich eine Kunst ist, den Kampf gegen das eigene zu führen.

Habt ihr Tipps, Bücher, Botschaften, Links?

würde mich über alles freuen.

LG
3Dom

Gast
18-02-2017, 01:55
"JUST DO IT!"

Zieh deine Trainingssachen an.
Starte die Form.
Wenn du keinen Bock hast hör einfach auf. No worries.

Am nächsten Tag, siehst du wieder deine Sachen an,
fängst an, vielleicht machst du ein bisschen mehr.
Und wenn du keinen Bock mehr hast hör auf.

Es ist nicht wichtig das du ein volles Training durchziehst.
Es ist wichtig das du die Routine aufbaust damit anzufangen.

Gast
18-02-2017, 06:49
Ich will wieder reinkommen, aber mein Ego lässt mich nicht.


Du unterscheidest zwischen Ich und Ego?



Wie kann ich es meinem Willen wieder unterwerfen


Du hast Dich vier Jahre lang gezwungen, Qi-Gong zu üben und nun willst Du da wieder hin zurück?
Hat Dir das überhaupt keinen Spaß gemacht oder positive Wirkungen gezeigt?




Habt ihr Tipps, Bücher, Botschaften, Links?


schau Dir mal dieses Bild an:

http://www.inneres-team.de/wp-content/uploads/2013/11/WidersacherMoeglichkeiten.jpg

Bildquelle:Die Visualistin | Inneres Team (http://www.inneres-team.de/visualistin)

Mir scheint, der Große ist, das, was Du "Ich" nennst und der Kleine mit dem Dreizack das, was Du "Ego" nennst.
"Du" bist im Moment in der Situation unten links und (irgendwas in Dir) will (wieder?) in die Situation unten in der Mitte, oder behauptet das zumindest...

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Kampfkunst ist hier glaube ich das angebrachteste Wort, da es wirklich eine Kunst ist, den Kampf gegen das eigene zu führen.


Vor allem klingt das anstrengend...
Hier der zweite Teils eines Berichts von Yongey Mingur Rinpoche über Umgang mit problematischem Eigenem (in seinem Fall Panikattacken):

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......


Was willst Du den konkret?
Hast Du Dir mal einen Plan für das Üben des Qigong gemacht?
Wieviel Zeit ist da reserviert?
Eventuell so viel, dass die Aufgabe zwar heroisch erscheint und dem Selbstbild schmeichelt, aber auch so groß, dass man davor zurück schreckt?
Wie schafft es das, was Du "Ego" nennst, Dich am Üben zu hindern, bzw. was passiert, wenn Du mit dem Üben beginnst?
Wie hast Du es geschafft, vier Jahre täglich Qigong zu üben?
Nur durch Zwang?

washi-te
18-02-2017, 07:25
Was willst Du den konkret?
Hast Du Dir mal einen Plan für das Üben des Qigong gemacht?
Wieviel Zeit ist da reserviert? ....

Wie hast Du es geschafft, vier Jahre täglich Qigong zu üben?
Nur durch Zwang?

Mit welchem Motiv hast du geübt? Nur einfach gesunde Übungen machen, oder warst du auf der Suche nach besonderen Erfahrungen?

Kampfkunst hat keine Rolle gespielt?

piontek
20-02-2017, 14:23
Hast Du Dir mal einen Plan für das Üben des Qigong gemacht?
Wieviel Zeit ist da reserviert?
Eventuell so viel, dass die Aufgabe zwar heroisch erscheint und dem Selbstbild schmeichelt, aber auch so groß, dass man davor zurück schreckt?


Ich plane eine Stunde ein mit Vorübungen, Zhang Zhuang und einigen Bewegungsübungen. Hauptsächlich jedoch Zhang Zhuang.



Wie schafft es das, was Du "Ego" nennst, Dich am Üben zu hindern, bzw. was passiert, wenn Du mit dem Üben beginnst?


Ich werde jedes mal sehr müde.




Wie hast Du es geschafft, vier Jahre täglich Qigong zu üben?
Nur durch Zwang?


Ich hatte einen guten Lehrer der es geschafft hat, dass ich meinen Willen dafür stärken konnte. Gezwungen habe ich mich dann auch selber, aber mit der Zeit musste man sich nicht mehr so zwingen, wenn die Routine da ist.

Angefangen hat es bei 5 Min täglich und war im letzten Jahr dann bei 30-60 Minuten täglich.





Hat Dir das überhaupt keinen Spaß gemacht oder positive Wirkungen gezeigt?


Die ersten zwei Jahre bestanden nur aus reinem Stehen und ein paar Vor- und Nachübungen. Es hat sehr sehr positive Wirkungen gezeigt, körperlich, geistig. Der Körper hat sich verbessert, ich habe abgenommen, habe Klavierstücke in einem Jahr gelernt, die andere erst in ihrem 5. Jahr spielen.
Solche sachen.

Später habe ich auch noch mit Tai Chi angefangen und das hat noch mal einen drauf gesetzt. Jedenfalls habe ich den Kontakt zu dem Lehrer verloren, da er sehr beschäftigt war und habe natürlich weiter der täglichen Routine nach geübt (zu der Zeit habe ich noch studiert und teilzeit gearbeitet). Die Routine ist erst durcheinander gekommen, als ich vor 3 Jahren eine Berufsausbildung angefangen habe.

washi-te
20-02-2017, 14:34
Ich hatte einen guten Lehrer der es geschafft hat, dass ich meinen Willen dafür stärken konnte. Gezwungen habe ich mich dann auch selber, aber mit der Zeit musste man sich nicht mehr so zwingen, wenn die Routine da ist.


Das beantwortet die Fragen nicht. Warum wolltest du das machen und hast die einen Lehrer gesucht?

Wille ohne Motivation ist nichts.

piontek
20-02-2017, 14:39
Mit welchem Motiv hast du geübt? Nur einfach gesunde Übungen machen, oder warst du auf der Suche nach besonderen Erfahrungen?

Kampfkunst hat keine Rolle gespielt?

Am Anfang war es einfach ein Selbstexperiment und ich habe mir nicht viel dabei gedacht, habe es jeden Morgen nach dem aufstehen 5 Minuten gemacht, so hat es angefangen. Nach ein paar Monaten auf 10 Minuten gesteigert. Kampfkünste haben eine Rolle gespielt, der Fokus lag auf Inneren Kampfkünsten.

Heute möchte ich nur zum einfachen, kräftigen Chi Gong zurück
und auch dort bleiben. Ich bin jetzt 26 und das letzte mal
"powerful" geübt habe ich mit 23.

Gast
20-02-2017, 14:41
Ich werde jedes mal sehr müde.


Ist Müdigkeit ein allgemeines Problem von Dir oder passiert das nur bei bestimmten Tätigkeiten oder nur beim ZZ?
Was für eine ZZ-Methode betreibst Du denn?




Angefangen hat es bei 5 Min täglich und war im letzten Jahr dann bei 30-60 Minuten täglich.


hindert Dich Deine Müdigkeit auch schon an 5 Minuten Stehen oder dauert das länger?

piontek
20-02-2017, 14:49
Das beantwortet die Fragen nicht. Warum wolltest du das machen und hast die einen Lehrer gesucht?

Der Impuls kam damals nicht direkt von mir selber.
Jemand aus meiner Familie hat bei einem Lehrer trainiert und ich hab da mal mitgemacht. Aus irgendeinem Grund habe ich Gefallen an den Übungen gefunden und so hat es angefangen, dass ich die Übungen
regelmäßig gemacht habe.

piontek
20-02-2017, 15:01
Ist Müdigkeit ein allgemeines Problem von Dir oder passiert das nur bei bestimmten Tätigkeiten oder nur beim ZZ?

Die Müdigkeit tritt sehr sporadisch auf. 4 von 7 Wochentagen hintereinander ist sie mal nicht da und die restlichen Tage tritt sie dann auf sehr stark. Manchmal auch über Wochen jeden Tag und nur beim ZZ.


Was für eine ZZ-Methode betreibst Du denn?

Wuji und Chengbao. Und ganz selten auch mal Fu`an (Handinnenflächen zum Boden gerichtet)


hindert Dich Deine Müdigkeit auch schon an 5 Minuten Stehen oder dauert das länger?

Das kommt ganz auf den Tag an. Manchmal könnte ich eine Stunde am Stück stehen ohne Probleme. Und am darauffolgenden Tag fängt die Müdigkeit schon bei 5 Minuten an. Es ist dann eine allgemeine innere Unruhe da, die dann so lange anhält wie sie möchte. Die Müdigkeit ist dann manchmal teilweise so stark, dass ich mich dann am liebsten gleich auf den Boden legen und schlafen möchte.

Ich habe auch leider keinen Trainingspartner mehr mit dem ich Pushinghands o.Ä. und Motivation austauschen könnte.

Kraken
20-02-2017, 15:18
Ich werde jedes mal sehr müde.



Innerer Widerstand.

Vielleicht "erwartest" du etwas vom Üben, dass du nicht (mehr) bekommst. Vielleicht ist es nicht mehr so schwierig, oder anstrengend, wie du es erwartest.

Vielleicht willst du unbewusst, etwas Schwieriges oder Anstrengendes tun.

Mein Tipp: Relax. Nimms leicht. Übe, ohne zu forcieren. Konzentriere dich auf die Leichtigkeit, anstatt auf die Perfektion.

washi-te
20-02-2017, 16:12
Aus irgendeinem Grund habe ich Gefallen an den Übungen gefunden und so hat es angefangen, dass ich die Übungen regelmäßig gemacht habe.

Die Stelle würd ich wieder suchen.

Gast
20-02-2017, 21:42
das:


Die Müdigkeit tritt sehr sporadisch auf. 4 von 7 Wochentagen hintereinander ist sie mal nicht da und die restlichen Tage tritt sie dann auf sehr stark. Manchmal auch über Wochen jeden Tag und nur beim ZZ.
[...]
Das kommt ganz auf den Tag an. Manchmal könnte ich eine Stunde am Stück stehen ohne Probleme. Und am darauffolgenden Tag fängt die Müdigkeit schon bei 5 Minuten an


hört sich nun aber doch etwas anders an, als dies:



Ich habe 4 Jahre lang täglich Qi Gong praktiziert und bin völlig rausgekommen.
Ich will wieder reinkommen, aber mein Ego lässt mich nicht.

nämlich so, als würdest Du seit Wochen täglich üben, manchmal klappt es gut, manchmal wirst Du nach fünf Minuten müde...
Führst Du Tagebuch?
Dann könntest Du schauen, ob sich da was verändert.
Du kannst an den müden Tagen auch die innere Unruhe oder die Müdigkeit zum Meditationsobjekt machen und einfach mal beobachten, was da genau passiert...
Vielleicht auch schauen, ob Du der Müdigkeit mit der Zeit länger widerstehen kannst.
Oder Du stellst Dir einen Wecker auf die vorgesehene Übungszeit und wenn Du dann nach fünf Minuten partout einschlafen willst, dann mach das doch mal.
Falls Du dann nicht mehr so schnell aufwachst, kannst Du das abends probieren.
Vielleicht wird da ja was aufgewühlt, was Dich sehr erschöpft, aber mit der Zeit lernst Du damit umzugehen?



Wuji und Chengbao. Und ganz selten auch mal Fu`an (Handinnenflächen zum Boden gerichtet)


Chenbao sagt mir nix. Bezieht sich das auch auf die Körperhaltung?
Was machst Du mit dem Geist?
Hast Du z.B.: einen Konzentrationsbereich, z.B. unteres Dantian, auf das Du Dich bei Ablenkungen fokussieren kannst?
Ist die Müdigkeit auch bei den bewegten Übungen da oder wäre das eine Alternative für die müden Tage?

CassiusClay
24-02-2017, 17:21
Wenn Dein Ego oder was auch immer in dir nicht will, hat das Gründe. Sich zu zwingen bringt maximal etwas für den Körper, aber stresst dich auch.

Lass los.

Vielleicht fällt dir dann "zufällig" etwas ein was dir JETZT Spaß macht. Vielleicht walken/wandern oder Yoga ?

Ich habe jahrelang kaum noch Kampfsport und SV gemacht.........bis meine Teenager Tochter häufiger von Belästigungen sprach (von wem die kamen sage ich lieber nicht.) ......und Zack war ich mental wieder der alte Berserker und trainiere jetzt wieder reine SV für mich alleine, auch mit Waffen.

piontek
05-03-2017, 01:30
Sorry für die Späten Rückmeldungen.
Vielen Dank für die vielen Anregungen.
Mittlerweile mache ich wieder täglich 10-20 Minuten ZZ.


das:
Führst Du Tagebuch?


Ja. Schon vom ersten Tag an.


das:
Du kannst an den müden Tagen auch die innere Unruhe oder die Müdigkeit zum Meditationsobjekt machen und einfach mal beobachten, was da genau passiert...

Ja, das werde ich machen. Vielen Dank.


das:
Chenbao sagt mir nix. Bezieht sich das auch auf die Körperhaltung?
Was machst Du mit dem Geist?


Chengbao ist die Haltung. Ich beziehe mich hier auf die Chigong bzw Zhang Zhuang Übungen aus dem Yiquan von Jumin Chen.

Auch wenn ich der Haltung im Video nicht ganz zustimme,
hier ein Beispiel vom Chengbao Zhuang:
https://www.youtube.com/watch?v=UdFrFUoIZSo


Im Geist konzentriere ich mich auf den Atem, dann schlagen die Füße Wurzeln im Boden und anschließend halte ich einen Ball vor der Brust. Ausserdem stehe ich im Wasser bis Brusthöhe und Wellen schieben mich sanft vorwärts und rückwärts. Dadurch spürt man stärker die ausströmende verbrauchte Energie aus den Füßen.



Ist die Müdigkeit auch bei den bewegten Übungen da oder wäre das eine Alternative für die müden Tage?

Bewegte Übungen mache ich sehr wenig. Hauptsächlich Shili und Tai Chi Vorübungen. Die Müdigkeit ist tendenziell sehr gleich wenn sie auftaucht. Allerdings klappt es momentan wieder recht gut. Die tägliche Routine wird bis auf wenige Ausnahmen durchgängig eingehalten.

Gast
05-03-2017, 07:41
Sorry für die Späten Rückmeldungen.
Vielen Dank für die vielen Anregungen.
Mittlerweile mache ich wieder täglich 10-20 Minuten ZZ.


na das ist ja schön...:)



Chengbao ist die Haltung. Ich beziehe mich hier auf die Chigong bzw Zhang Zhuang Übungen aus dem Yiquan von Jumin Chen.

Auch wenn ich der Haltung im Video nicht ganz zustimme,
hier ein Beispiel vom Chengbao Zhuang:
https://www.youtube.com/watch?v=UdFrFUoIZSo


Mit Yiquan kenne ich mich nicht aus. Da müsstest Du Beniwitt, andysun oder eventuell Kanken fragen, ob da das Phänomen auftretende Müdigkeit bekannt ist und wie damit umgegangen wird.
Ich arbeite mit dem unteren Dantian als energetisches Zentrum.



Dadurch spürt man stärker die ausströmende verbrauchte Energie aus den Füßen.


das sollte ja wach machen :)
Aus Qigongsicht könnte man sich fragen, ob da vielleicht nicht nur die verbrauchte ausströmt, bzw. ob auch irgendwo unverbrauchte wieder nachströmt.
Wenn die Müdigkeit allerdings nur beim Training auftrat und sonst das Energienniveau gut oder sehr gut ist, waren das vielleicht Anpassungprozesse .