Ernährungsempfehlung der DGE: Überarbeitung gefordert [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Ernährungsempfehlung der DGE: Überarbeitung gefordert



Mirasol
21-02-2017, 12:31
DÄ Print: Ernährungsempfehlungen: Überarbeitung gefordert (http://m.aerzteblatt.de/print/186275.htm)

Was haltet ihr davon? Ist eine Überarbeitung Eurer Meinung nach notwendig?
Wie weit wird die Überarbeitung gehen?

Leny
21-02-2017, 17:53
Als erstes würde ich gerne mal wissen ob sich Menschen wirklich an sowas halten oder sowas in den täglichen Ernährungsplan mit einfließen lassen. Seid oder kennt ihr Menschen die wirklich nach sowas gehen?
Wenn ich da zb mal an die normale Familie oder den Nichtsportler denke, wird eine Mahlzeit wahrscheinlich aus Fleisch/Fisch, Gemüse, Nudeln/Kartoffeln/Reis/.. bestehen. Würde mich mal interessieren, ob diese Menschen dabei drauf achten,
wie viel sie von was essen. Wenn ich da mal spontan an meine Eltern denke, bin ich mir nicht sicher ob die überhaupt wüssten, für was die Abkürzung DGE steht.

Der gängige Satz dass FastFood eher ungesund ist, dick macht, Gemüse/Obst gesund ist werden aber wohl die meisten Nichtsportler/Hausfrauen kennen.

Was die Empfehlung der DGE angeht, würde ich gerne mal wissen wie die auf die Eiweiß-Fett Beziehung kommen. Doppelt so viel Fett wie Eiweiß. Beides ist unabdingar für den menschlichen Körper. Dazu kommt noch,
dass Fett ja aufgrund der doppelten kcaldichte eher als der "Teufel" gesehen wird. 60& Kohlenhydrate erscheinen mir auch ziemlich viel. Auf welcher (wissenschaftlichen) Grundlage kommen die auf solche Werte?

Wenn ich dazu mal einen weiteren Link bzgl. DGE hinzufügen darf:

Muskeln aus dem Nichts? - Die DGE meint: Ja! - www.gfe-ev.de (http://www.gfe-ev.de/papoo_easy_303_620/index.php?menuid=6&reporeid=1156)

Ich möchte garnicht unbedingt auf das Thema Muskelaufbau und die damit passende Ernährung eingehen, witzig ist nur dass sich hier 2 vermeintliche Spezialisten deutlich widersprechen. In meinen
Augen wird die DGE in meinem verlinkten Artikel zurecht kritisiert. Hinzuzufügen ist noch, dass die Empfehlung zum Thema Muskelaufbau aus dem Jahre 2011 war, vll haben sie es mittlerweile geändert.

Da ich auch kein Ernährungsexperte bin, mal eine Frage meinerseits. Wie kommen die denn auf die angepasste Empfehlung: 20% Eiweiß, 40% Fett und 40% Kohlenhydrate?
Welche wichtigeren Funktionen im Körper soll Fett im Gegenzug zu Eiweiß haben, dass die die doppelte Menge empfehlen? Wie viele Menschen würden da zunehmen? Die meisten (Nichtsportler) gehen doch nach dem Prinzip:
Nicht zu viel Fett, Das macht dick. Oder nicht? Gesundlebend wollende Menschen greifen wohl eher zum Apfel als zur Schokolade/oder zum Öl. Normale Menschen die häufig Nüsse anstatt Obst essen, kenne ich auch keine. Das wäre doch für die meisten Menschen ein Schock, wenn sie ab sofort ruhig doppelt so viel Fett wie Eiweiß essen sollten.

Ab wie viel % Fett hat man genug Fett um alle wichtigen körpereigenen Funktionen zu erhalten? Brauch der Nichtsportler/die Hausfrau/Jemand der im Büro arbeitet diese vielen kcal (durch das Fett)
und vorallem dessen Energiegewinnung?

Lebt die gesamte BodyBuildingszene, der Sportler der sauber Muskeln aufbauen will ohne zu hohen Fettansatz jetzt (extrem) ungesund und geht das erhöhte Risiko ein Krankheiten, einen Schlaganfall,... zu bekommen?

OliverT
21-02-2017, 18:51
Welche wichtigeren Funktionen im Körper soll Fett im Gegenzug zu Eiweiß haben, dass die die doppelte Menge empfehlen? Fette sind die Isolierung des Körpers und schützen die Organe, dienen als Träger für fettlösliche Vitamine, sind an der Bildung von Körpereigenenstoffen wie zum Beispiel Hormonen beteiligt und sie sind Bestandteil unserer Zellen.


Wie viele Menschen würden da zunehmen? Keiner. Außer er kann den ersten Hauptsatz der Thermodynamik außer Kraft setzen.



Das wäre doch für die meisten Menschen ein Schock, wenn sie ab sofort ruhig doppelt so viel Fett wie Eiweiß essen sollten.Fett liegt bei 9kcal/g und Protein bei 4kcal/g. Wenn du also 100g Protein und 100g Fett ist hast du doppelt so viel deines Tagesbedarfs mit Fett gedeckt.



Lebt die gesamte BodyBuildingszene, der Sportler der sauber Muskeln aufbauen will ohne zu hohen Fettansatz jetzt (extrem) ungesund und geht das erhöhte Risiko ein Krankheiten, einen Schlaganfall,... zu bekommen?Meinst du den KFA? Wenn ja, dannschwächt ein zu niedrieger KFA die Funktion des Imunsystems und erhöht die Stressanfälligkeit. Die optimale Funktion des Imunsystems ist, wenn ich mich richtig erinnere, bei Männer bei 15% und bei Frauen bei 20% rum gegeben.

Franz
21-02-2017, 19:42
DGE diskutiert und stimmt ab gibt es Konsens ist das die Empfehlung.
DGE ist staatlich gefördert.
Wenn auf Packungen steht entsprich x% des Tagesbedarfes eines Erwachsenen geht das auf die DGE Tabellen zurück.
In der Kritik sind die Empfehlungen schon lange, zumal zB französische Institute zB bei Vitaminen eklatant andere Werte haben

Was zum Lesen:
http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelspecial/d-40857992.html
http://www.drlico.com/gesunde-ernaehrung/deutsche-gesellschaft-fuer-ernaehrung-kritik/
http://www.swr.de/odysso/fragwuerdige-ernaehrungsleitlinien/-/id=1046894/did=17349798/nid=1046894/apg32b/index.html
http://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Alte-Ernaehrungsregeln-gefaehrden-Gesundheit,ernaehrungsempfehlungen100.html

Zur Frage, wer sich danach richtet
https://sbc4a78d6f8c904c1.jimcontent.com/download/version/1480106278/module/12951284733/name/K15.pdf


http://www.private-health-organisation.de/die-dge

https://vitalstoffblog.wordpress.com/2013/02/25/verkalkung/

Gast
21-02-2017, 19:55
DÄ Print: Ernährungsempfehlungen: Überarbeitung gefordert (http://m.aerzteblatt.de/print/186275.htm)

Was haltet ihr davon? Ist eine Überarbeitung Eurer Meinung nach notwendig?


Wenn man z.B.: das hier liest...:


In der zweiten Interventionsstudie, der spanischen PREDIMED-Studie (PREvención con DIeta MEDiterránea) mit 7 447 Teilnehmern mit erhöhtem Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse, schneidet die DGE-Empfehlung zu mehr Kohlenhydraten ebenfalls nicht gut ab. Myokardinfarkt, Schlaganfall und kardiovaskulärer Tod waren signifikant seltener bei jenen, die für eine Mittelmeerdiät mit viel Olivenöl und hohem Konsum von Nüssen randomisiert worden waren. Die Vergleichsgruppe ernährte sich mit fettreduzierten Milchprodukten und höchstens zwei Esslöffeln Olivenöl, dafür mit mehr Brotprodukten, Reis und Kartoffeln – ähnlich, wie es die DGE empfiehlt. Letztere schnitten so viel schlechter ab, dass die Studie wegen des überzeugenden Vorteils der fettreicheren Variante abgebrochen wurde (7).




Wie weit wird die Überarbeitung gehen?

Hängt wohl davon ab, wie groß noch die Vollwertlobby innerhalb der DGE ist.
Falls die von Ihrem eigenen Leitbild: „Der Wissenschaft verpflichtet“ abweichen, sollten sich Ärzteschaft und Krankenkassen von dem Verein distanzieren.

Gast
21-02-2017, 20:06
Als erstes würde ich gerne mal wissen ob sich Menschen wirklich an sowas halten oder sowas in den täglichen Ernährungsplan mit einfließen lassen. Seid oder kennt ihr Menschen die wirklich nach sowas gehen?


Offenbar sind die Einhaltung der Empfehlungen wichtig, damit Ernährungskurse von Krankenkassen anerkannt werden. Aus dem Artikel:



Wann immer Diätassistenten oder qualifizierte Ernährungsfachkräfte präventive Ernährungsberatung anbieten, muss das Schulungskonzept von der ZPP anerkannt werden. Die ZPP, eine gemeinsame Einrichtung der gesetzlichen Krankenkassen, erkennt allerdings bislang nicht an, was nicht zur Vorgabe der DGE passt. Kluthe-Neis und Blumenschein zitieren Sarah Böke, Fachleiterin und Prüferin am ZPP: „Auch wenn es in den letzten Jahren neue wissenschaftliche Erkenntnisse über den Vorteil einer eiweißbetonten Ernährung im Rahmen einer Gewichtsreduktion gegeben hat, werden diese aktuell nicht von der DGE umgesetzt. Somit können Kurse/Konzepte, die eine eiweißbetonte Ernährung empfehlen, nicht von der ZPP anerkannt werden.“ Dies bedeute gleichzeitig, dass der Kurs bei den Krankenkassen nicht gelistet sei, erklärt Blumenschein. Die Leistungen werden weder bezuschusst noch erstattet.




Ab wie viel % Fett hat man genug Fett um alle wichtigen körpereigenen Funktionen zu erhalten? Brauch der Nichtsportler/die Hausfrau/Jemand der im Büro arbeitet diese vielen kcal (durch das Fett)
und vorallem dessen Energiegewinnung?


Kohlenhydrate sind eher das Superbenzin, Fett eher der Diesel.
D.h. der Nichtsportler genügt für seine Alltagsbewegungen eher Fett als dem Leistungssportler.

washi-te
21-02-2017, 20:27
Hängt wohl davon ab, wie groß noch die Vollwertlobby innerhalb der DGE ist.
.

Ich fürchte, das Hauptproblem ist die Zucker- und Fertignahrungslobby. Strunz sagt das schon länger, soweit ich weiss.
Info, keine Werbung: https://www.strunz.com/

Mirasol
21-02-2017, 20:40
Ich fürchte, das Hauptproblem ist die Zucker- und Fertignahrungslobby. Strunz sagt das schon länger, soweit ich weiss.
Info, keine Werbung: https://www.strunz.com/

Ja, das sehe ich auch so :)

Gast
21-02-2017, 20:44
Ich fürchte, das Hauptproblem ist die Zucker- und Fertignahrungslobby.


In der DGE?



Die Satzung wurde am 4. November 1953 verabschiedet, die erste offizielle Mitgliederversammlung fand am 4. März 1954 in Mainz statt. Darin wird als wichtiges Ziel genannt, „Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Bevölkerung durch Anleitung zu richtiger und vollwertiger Ernährung zu erhalten und zu steigern.“

washi-te
21-02-2017, 20:52
In der DGE?


Das kann ich so nicht sagen, aber wundern würde ich mich nicht. Es gibt ne Doku, "Cholesterin- der große Bluff" ... sehr empfehlenswert!

Mirasol
21-02-2017, 20:52
In der DGE?




Ja :)

Gast
21-02-2017, 21:49
Ja :)

das wundert mich nun.

Regel Nr. 6


Zucker und Salz in Maßen
Verzehren Sie Zucker und Lebensmittel bzw. Getränke, die mit verschiedenen Zuckerarten (z. B. Glucosesirup) hergestellt wurden, nur gelegentlich.

klingt z.B. nicht gerade von der Zuckerlobby beeinflusst

Wie Fertignahrung und der Vollwertgedanke zusammenpassen muss man mir auch mal erklären...


formulierte Kollath die Grundregel der Vollwert-Ernährung: "Die Nahrung sollte so natürlich wie möglich sein". Die Chance, daß eine Nahrung alle wichtigen Bestandteile enthält, sei um so größer, je weniger behandelt, also naturbelassener die Lebensmittel seien. Fast jede Verarbeitung vermindere den Gehalt an Inhaltsstoffen. Je frischer und weniger verarbeitet = naturbelassener = natürlicher ein Lebensmittel ist, desto vollwertiger sei es.


Vollwertkost - Vollwerternährung nach Dr. Kollath, Dr. Schnitzer und Dr. Bruker (http://www.top-getreidemuehlen.de/vollwertkost.shtml)

washi-te
21-02-2017, 22:32
das wundert mich nun.

Regel Nr. 6

klingt z.B. nicht gerade von der Zuckerlobby beeinflusst



Ich kann nur nochmal o.g. Film empfehlen. Dort wird auch gut der Werdegang "wissenschaftlicher Erkenntnisse" dokumentiert. Es geht um die Frage Zucker oder Fette.

Gast
22-02-2017, 04:57
Ich kann nur nochmal o.g. Film empfehlen. Dort wird auch gut der Werdegang "wissenschaftlicher Erkenntnisse" dokumentiert. Es geht um die Frage Zucker oder Fette.

Ich meine, ich kenne diesen Film und der wurde im KKB ja auch schon in Bezug auf Cholesterin diskutiert, nur kann ich mich gerade nicht erinnern, inwiefern dort thematisiert wird, dass die DGE von der Zucker- und Fertignahrungslobby unterwandert ist oder beeinflusst wird.

washi-te
22-02-2017, 07:26
inwiefern dort thematisiert wird, dass die DGE von der Zucker- und Fertignahrungslobby unterwandert ist oder beeinflusst wird.

... nein, in DL ist das wahrscheinlich was völlig anderes. Hier geht alles streng nach dem Gesetz und nach (unbeeinflußtem) wissenschaftlichem Kenntnissstand.

Alfons Heck
22-02-2017, 07:27
Keine Ahnung wer mit Exeltabelle, Waage und Analysegeräten vor seinem Essen sitzt und erst mal prüft was er schon gegessen hat und was er jetzt vom Teller entsorgt bevor er anfängt zu essen.
Ich finde Essen muß schmecken und so lange ich weder rund noch dürr werde und mich auch sonst wohl fühle sehe ich keinen Grund mich mit so etwas zu beschäftigen. Da mache ich lieber Sport und sehe zu das mein Körper einigermaßen in Form bleibt.

Kranke und Leistungssportler sind einer kontrollierten Nahrungszufuhr ausgesetzt weil sie sich in einem besonderen Zustand befinden der verbessert oder zumindest erhalten werden soll. Der "normale" Mensch ist mM nach nicht auf exakt definierte Werte angewiesen; das sollte der Körper und der Mensch mit seinem Lebensstil ohne Zählerei hinbekommen.


Gruß
Alfons.

Gast
22-02-2017, 08:42
... nein, in DL ist das wahrscheinlich was völlig anderes. Hier geht alles streng nach dem Gesetz und nach (unbeeinflußtem) wissenschaftlichem Kenntnissstantad.

Thema ist hier die DGE bzw. deren Empfehlungen.
Ich kann jetzt nicht erkennen, wie deren Empfehlungen der Zucker- oder Fertignahrungslobby dienen.
Eventuell der Getreide- und Kartoffellobby und die kritischen Stimmen aus obigem Artikel der Olivenlobby...

Gast
22-02-2017, 08:52
Der "normale" Mensch ist mM nach nicht auf exakt definierte Werte angewiesen; das sollte der Körper und der Mensch mit seinem Lebensstil ohne Zählerei hinbekommen.


Der Lebenstil des "normalen" Menschen wird IMO durchaus durch offizielle Empfehlungen beeinflusst.
Sieht man ja auch hier immer wieder, dass es ein bestimmtes Muster gibt, was als "gesund" gilt.
Dazu muss man nix zählen, das geht auch über Lebensmittelauswahl (Vollkorn?, Butter/Magarine/MuF?/gesättigte Fette?, Eier?, Milchprodukte?....)

Gawan
22-02-2017, 09:33
Als erstes würde ich gerne mal wissen ob sich Menschen wirklich an sowas halten oder sowas in den täglichen Ernährungsplan mit einfließen lassen. Seid oder kennt ihr Menschen die wirklich nach sowas gehen?


Für „normale Menschen“ sind die Empfehlungen irgendwelcher Institutionen zu gesunder Ernährung vermutlich völlig bedeutungslos.

Allerdings macht die DGE Vorgaben für Verpflegungsdienstleister, und m.W. hängen z.B. staatliche Fördergelder auch davon ab, ob sich ein Dienstleister an die Vorgaben der DGE hält bzw. ein entsprechendes Zertifikat hat.

Die Empfehlungen der DGE betreffen Menschen in Kindergärten, Schulen, Hochschulen, Altenheimen, Krankenhäusern, Bundeswehr, Kantinen, (zunehmend auch) Restaurants usw. und damit nahezu alle Menschen, die sich den Luxus, selbst täglich ihr eigenes Essen frisch zuzubereiten, nicht leisten können.

So wird z.B. für KITAs¹ gefordert, dass innerhalb eines Zyklus von 20 Tagen mindestens 4 mal Seefisch angeboten wird, maximal 8 mal Fleisch/Wurst. Auf Nachfrage soll es stets ein ovo-lacto-vegetarisches Gericht im Angebot geben, vegane Angebote sind nicht vorgesehen (eine vegane Ernährung wird ja auch von der DGE für Kinder nicht empfohlen). Wer also Wert darauf legt, sein Kind vegan zu erziehen, hat es schwer und muss meist selbst für die Verpflegung sorgen (und vermutlich trotzdem Essensgeld zahlen).

Ebenso umgekehrt: Wer Fleisch für das Nonplusultra hält, sieht sein Kind chronisch unterversorgt bzw. muss an mindestens 12 von 20 Tagen Fleisch zufüttern.

Milch und Milchprodukte sollen mindestens 8 mal angeboten werden; in der Praxis heißt das: nahezu täglich. Wie Kinder mit Laktoseintoleranz damit umgehen sollen, ist offenbar deren privates Problem.

Prinzipiell finde ich Ernährungsempfehlungen schon sinnvoll, und die DGE hat da sicher nicht die schlechtesten Empfehlungen gemacht. Allerdings finde ich es fraglich, ob allein durch Vorschriften und Zertifikate die Qualität des Essens in den verschiedenen Einrichtungen verbessert wird.


--
¹ https://www.in-form.de/fileadmin/redaktion/Publikationen/pdfs/DGE_Qualitaetsstandard_KITA_Aufl.5.pdf

Alfons Heck
22-02-2017, 09:36
Der Lebenstil des "normalen" Menschen wird IMO durchaus durch offizielle Empfehlungen beeinflusst.
Wirklich?
Wenn ich das hier https://www.dge.de/ernaehrungspraxis/vollwertige-ernaehrung/10-regeln-der-dge/ lese steht da:
Punkt 1-8 bedeutet für mich übersetzt: Lebensmittel vom Bauern ("rohe Lebensmittel" = keine Tütenprodukte) und die selbst zubereiten.
Punkt 9+10 habe ich ja schon angesprochen; Spaß und Aktivität.

Und das ist Mainstream???


Gruß
Alfons.

Gast
22-02-2017, 10:04
Wirklich?
Wenn ich das hier https://www.dge.de/ernaehrungspraxis/vollwertige-ernaehrung/10-regeln-der-dge/ lese steht da:
Punkt 1-8 bedeutet für mich übersetzt: Lebensmittel vom Bauern ("rohe Lebensmittel" = keine Tütenprodukte) und die selbst zubereiten.
Punkt 9+10 habe ich ja schon angesprochen; Spaß und Aktivität.

Und das ist Mainstream???


Ach, im KKB kaufen doch gefühlte 99,9% der User ihr Fleisch direkt beim Bauern ihres Vertrauens...(ich frag mich dann immer, warum ich dennoch beim Metzger eine Nummer ziehen muss):hehehe:

Frag doch mal Deine Bekannten, was die für "gesund" halten.
Viel Fleisch und Eier oder eher mehr Gemüse und Obst?
Viel Vollkorn oder lieber "leere" Kalorien aus Weißmehlprodukten?
Fertigprodukte oder frisch zubereitete Nahrungsmittel?
Wenig Fett oder viel Fett?
Wenig Zucker und Salz, oder viel Zucker und Salz?

D.h. es wird zumindest die Meinung beeinflusst, selbst wenn das nicht jeder dann befolgt.
Und wenn ich mir die Diskussion zu den NEMs anschaue, bzgl. Fett ist böse, Fast Food sowieso, "eat clean"...

Der Fritz
22-02-2017, 10:32
Die DGE hat schon Einfluss auf das Verhalten, oder zumindest über die Sichtweise auf Ernährung.
Ich halte mich da natürlich nicht dran, sondern esse was mir schmeckt und was mir bekommt.
Da ich kein Leistungssport mehr betreibe, gehe ich insgesamt recht entspannt mit dem Thema um. Wobei ich als Leistungssportler alles reingehauen habe, was mir in die Finger kam und trotzdem, oder gerade deshalb, immer in Topform war.
Viele Vorgaben der DGE sind nicht wissenschaftlich belegt und können im individuellen Fall kontraproduktiv sein.
Viele Werte sind einfach willkürlich genannt, ohne valide Studien an der Hand zu haben.
Also: ignorieren, auf den Körper hören und den eigenen Verstand benutzen.

Mirasol
26-02-2017, 15:04
Thema ist hier die DGE bzw. deren Empfehlungen.
Ich kann jetzt nicht erkennen, wie deren Empfehlungen der Zucker- oder Fertignahrungslobby dienen.


Die DGE gibt ja nicht nur die Ernährungspyramide raus, sondern gibt Empfehlungen bzw. Richtwerte für jeden einzelnen Nährstoff. So z.B. auch für Zucker (da, soweit ich weiß, einen Höchstwert für die tägliche Zufuhr, der nicht überschritten werden sollte...).

Fertignahrungsmittel und Fastfood bestehen ja in der Regel aus einem nicht ganz geringen Anteil von Zucker. Je mehr Zucker die "DGE" also täglich "erlaubt", desto besser ist dies dann auch für die entsprechenden Konzerne.

Hierzu gibt es ein ganz gutes Buch von Hans-Ulrich Grimm "Garantiert Gesundheitsgefährdend - wie und die Zucker-Mafia krank macht". Dort sind die Zusammenhänge meiner Meinung nach ganz gut beschrieben :)


In der DGE?




Diese fettgeschriebene Person z.B.:

"Das Wissenschaftliche Präsidium der DGE setzt sich außerdem aus weiteren acht gewählten Mitgliedern unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen zusammen. Als Mitglieder wurden gewählt: Prof. Dr. Heiner Boeing, Deutsches Institut für Ernährungsforschung (DIfE), Nuthetal; PD Dr. Anette Buyken, Institut für Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften (IEL), Universität Bonn; PD Dr. Thomas Ellrott, Institut für Ernährungspsychologie, Universität Göttingen; Prof. Dr. Tilman Grune, Deutsches Institut für Ernährungsforschung (DIfE), Nuthetal; Prof. Dr. Hans Hauner, Else-Kröner-Fresenius-Zentrum, Technische Universität München; Prof. Dr. Helmut Heseker, Department Sport & Gesundheit, Universität Paderborn; Prof. Dr. Sabine E. Kulling, Max Rubner-Institut, Karlsruhe und Prof. Dr. Gabriele Stangl, Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften, Universität Halle."

Quelle: https://www.dge.de/presse/pm/dge-mit-neuem-praesidium/

ist nicht nur Mitglied im wissenschaftlichen Präsidium der DGE, sondern auch im "Nestlé Zukunftsforum"

"Ellrott ist Mitglied in Fachgesellschaften wie DGE, DAG, VFED, DGEM, AEM sowie Mitglied im Gutachterkreis für das BMBF/BMELV/BMG, im Denkwerk Zukunft[1], im Nestlé Zukunftsforum[2] und im Experten-Beirat der Plattform Ernährung & Bewegung (PEB)."

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Ellrott


Der "normale" Mensch ist mM nach nicht auf exakt definierte Werte angewiesen; das sollte der Körper und der Mensch mit seinem Lebensstil ohne Zählerei hinbekommen.


Du meinst die 50% der deutschen Bevölkerung, die noch nicht übergewichtig sind? Davon müsstest Du dann ja auch noch die anderweitig Kranken und Leistungssportler abziehen - da bleiben dann nicht mehr so viele übrig ;)


Meiner Meinung nach geht es doch auch darum, dass z.B. Kinder von Anfang an ein gesundes Verhältnis zum Essen bekommen, so dass sie eben nicht später unter die oben genannten 50% fallen. Und dafür ist es wichtig, dass in der Schule, Kindergarten etc. darüber aufgeklärt wird, da eben nicht jedes Elternhaus dazu in der Lage ist. Und diese "Behörden" orientieren sich ja dann an der DGE.