Vollständige Version anzeigen : Judo- Armhebel im Stand ?
Gibt es im Judo Armhebel im Stand wie Zb im Aikido oder Karate?
Und ab welchem Gürtelgrad werden diese geübt, oder ist das keine Offizielle Technik wenn es sowas überhaupt im Judo gibt?
Habe bisher noch nichts dergleichen gesehen, nur Armhebel am Boden, Würgegriffe und Festhalter am Boden und eben Würfe aus dem Stand.
Aber Armhebel aus dem Stand?
Freue mich auf eure Antworten danke. :)
Filzstift
15-03-2017, 20:49
glaube mich zu erinnern dass es zumindest in den selbstverteidigungsabschnitten des curriculums hebel im stand gäbe.
HMt57kVJhLE
Goshin Jutsu no Kata
Filzstift
16-03-2017, 05:31
Des hob i gmant
Schnueffler
16-03-2017, 05:40
Sind aber, wenn ich mich richtig erinnere, im Wettkampf verboten und werden entsprechend wenig trainiert.
Schmendrik
16-03-2017, 06:38
Ellenbogenhebel sind im Wettkampf für Erwachsene im Stand erlaubt. Sieht man aber selten, da sie schwer umzusetzen sind. Einzelne Hebel im Übergang zum Boden sind wegen des Verletzungsrisikos verboten.
Beispiel für erlaubten Hebel im Übergang: https://youtu.be/I9krSLFRd24?t=8504
als ich vor... öhm... 20 jahren noch im judo war, gab es diverse armhebel im stand. kanuki-gatame, hara-gatame, waki-gatame, etc. der verein war aber auch eher auf Breitensport, denn auf Wettkampf ausgerichtet. daher weiß ich nicht, ob das "typisch" war. haben auch relativ viel ne-waza betrieben. verteilung stand zu boden ca. 60/40
Armhebel im Stand (meist mit zu Boden bringen des Gegners). Werden bei uns im Judo noch regelmäßig gezeigt und geübt. Ist aber kein Schwerpunkt.
Geübt werden sie meist dann wenn auch die entsprechenden Hebel am Boden trainiert werden. Damit dann natürlich auch immer dann wenn jemand sich auf eine entsprechende Prüfung vorbereitet. Die zugeordneten Gürtelgrade findest Du hier: Kyu-Prüfungsinhalte*:*Prüfungsprogramm*:*Aus-/Fortbildung*:*- Deutscher Judobund e.V. (http://www.judobund.de/aus-fortbildung/pruefungsprogramm/kyu-pruefungsinhalte/)
Das bedeutet aber nicht, dass man sie vorher nicht lernt und erst recht nicht, dass sie nur zu den Prüfungen geübt werden.
Naja verboten sind Ellbogenhebel auch im Stand nicht. Was allerdings verboten ist ist die Kombination aus Wurf und Hebel.
Dennoch werden Hebel im Stand im Judo meiner Erfahrung nach wenig bis gar nicht gelehrt.
Danke für die Antworten.
Ach das ist ja sehr schade das das so wenig oder garnicht geübt wird.
In welcher Kampfkunst übt man sowas denn Jujutsu warscheinlich.
Lohnt es sich dennoch ins Judo reinzuschauen, habt ihr da im Judo nicht auch Selbstverteidigung innbegriffen?
Wie schon geschrieben wurde, sind Hebel im Stand schwer durchzusetzen gegen Leute, die das nicht wollen.
Wenn du mehr an Selbstverteidigung interessiert bist, könnte sich evtl. auch Krav Maga für dich lohnen.
Wie schon geschrieben wurde, sind Hebel im Stand schwer durchzusetzen gegen Leute, die das nicht wollen.
Wenn du mehr an Selbstverteidigung interessiert bist, könnte sich evtl. auch Krav Maga für dich lohnen.
öhm... nö. die aussage ist so nicht korrekt. hebel können sehr gut und sehr wohl im stand aus- und durchgeführt werden - auch und vorallem gegen unkooperative personen. ich spreche da aus erfahrung.
das setzt aber mehrere dinge voraus:
a) eine saubere technik (nicht nur mit kraft arbeiten)
b) richtiges training (technik oft üben, gegen verschieden Personen, gegen widerstand - die technik muss wirklich ohne zu überlegen kommen)
c) ein gewisses repertoire an Technik (hebel 1 trifft auf widerstand, sofort wechsel in hebel b)
d) den willen besitzen, die Technik durchziehen zu wollen - ein bisschen hebeln geht halt nicht
e) damit klar kommen, dass ein hebel in einer realsituation oft das gelenk bis zu einem gewissen grad schädigt oder bricht - mein trainer sagte da immer sinngemäß, im Training vorsichtig und bis zum schmerzpunkt, in einer realen situation ruckartig und bedingungslos. mit der hand greift er dich nicht mehr an.
Gürteltier
16-03-2017, 13:11
Gemeint im Regelwerk war und ist m.E., das mensch im Wettkampf einen Hebel nicht über Wirkung bis zum Boden führen darf.
Das müßte nämlich entsprechend schnell und kraftvoll erfolgen.
Dann darf man nur an das Ellenbogengelenk ran und das müßte auch noch richtig ausgerichtet sein.
Die Ausrichtung, die wir im Judo lernen, ist ja nicht die Einzige, aber kontrollierbarste.
Im Boden gehen Hebel "langsamer", weil wir den Gegner nicht primär darüber kontrollieren, sondern über die Position mit Hilfe der "Wand" Boden.
Im Randori habe ich persönlich darum, wenn, den Hinsetz-Körperdruck von Waki Gatame übrigens eher auf den Schulterübergang zum zwingen in die Bauchlage benutzt und erst am Boden auf das Ellenbogengelenk umgeschaltet.
Im Wettkampf hab ich das bloß einmal gemacht, den Waki unten aber nicht gekriegt.
Wurde jetzt nicht besonders moniert, nur eben abgebrochen.
Mußte beim Umschaltversuch unten in eine Beugevari halt auch auf die Schulter aufpassen, bzw. hab es von mir aus getan.
Hug n' Roll
16-03-2017, 13:16
Offizielle Technik [...] im Judo [...]
Tja, da geht es schon los.
Was ist eine "offizielle Technik"?
Vom Kodokan anerkannt?
Nach IJF-Regeln erlaubt?
Ansonsten gibt es eine gewisse Logik im Kampfsystem Judo:
1. Ziel ist, den Gegner kampfunfähig zu machen bzw. zur Aufgabe zu zwingen (Submission).
2. Die Submission- Möglichkeiten/Chancen sind bei 1:1 am Boden mittels Technik deutlich ausgeprägter/Erfolg versprechender. Deshalb steht
3. im Mittelpunkt der Bestrebungen der Tachi-waza (Standup-Techniken) der Takedown (im Idealfall mittels Nage-waza/kontrollierter Wurftechnik).
Abkürzungen auf diesem Weg der ständigen Positionsverbesserung bis hin zur Submission (wie z.B. "vorzeitige" Submission durch Standhebel) sind natürlich willkommen (und nutzbar), sollten selbstverständlich gekannt und beherrscht werden (falls sich eben die Chance ergibt), werden aber dieser Logik folgend nicht als Basics vermittelt.
Diese Chancen zu "Abkürzungen" ergeben sich i.d.R. nämlich nicht gegen Leute, die ebenfalls Judo trainieren.
(Zum Vergleich: mit dem sog. "Schäfer"-Zug setzt Du im Schach i.d.R. nur Leute matt, die selten bis nie Schach spielen.)
Die Andeutung von Hebel-Ansätzen aus dem Kumikata (Griffkampf) und mitunter auch zur Vorbereitung von Kuzushi (Gleichgewichtsbrechung) kommt hingegen gar nicht mal so selten vor, um bestimmte Positionierungen zu erzwingen bzw. Transitions einzuleiten.;)
@Gürteltier: unter den genannten Gesichtspunkten gebe ich dir absolut Recht.
Hallo, also Wettkampf interessiert mich eigentlich garnicht.
Ich möchte eigentlich ein paar Hebel und Würfe, Feger und dergleichen gesondert üben, da diese Dinge im Karate wenig vermittelt werden.
Gürteltier
16-03-2017, 21:19
Na, dann ran an Waki Gatame. Das ist mit das praktikabelste Standhebelprinzip.
Dann noch nen Kote Gaeshi aus dem JudoSV Bereich dazu, für den ist ein drängelnd versuchter Wakigatame nämlich DER Eingang.
Schulterstreckhebel kennst du ja sicher aus dem Karate zur Genüge. Kanku Dai und so.
(A) Wie schon geschrieben wurde, sind Hebel im Stand schwer durchzusetzen gegen Leute, die das nicht wollen.
(B) Wenn du mehr an Selbstverteidigung interessiert bist, könnte sich evtl. auch Krav Maga für dich lohnen.
Entschuldigung JuJon, aber diese Aussage (A) hört man immer von Leuten, die Techniken nicht zu genüge beherrschen. Würfe lassen sich nämlich auch nicht durchsetzen gegen Leute, die das nicht wollen .... wenn man nicht gut werfen kann!!!
Würfe und Hebel darf man nicht "suchen", sie finden sich. Diesen Moment zu erkennen und die dann passende Technik anzuwenden, dazu braucht es viel Training und viel Übung. Es gibt freilich Wege, sogenannte Finten, bestimmte Wurf- oder Hebeltechniken vorzubereiten, aber gegen erfahrene Leute funktioniert das dann eben auch nicht, weil die das auch kennen.
Zu (B): das will der Mozi doch nicht, sondern sein Karate durch Hebel und Würfe ergänzen, da er erkannt hat, das da was fehlt zur Vollständigeit.
Schnueffler
19-03-2017, 09:51
Das mit dem suchen und finden ist so eine Definitionssache finde ich.
Ich kann genauso eine bestimmte Technik vorbereiten, indem ich den Gegner dazu bringe, sich in eine bestimmte Position zu bringen, um dann meine Technik durchzubringen.
Das mit dem suchen und finden ist so eine Definitionssache finde ich.
Ich kann genauso eine bestimmte Technik vorbereiten, indem ich den Gegner dazu bringe, sich in eine bestimmte Position zu bringen, um dann meine Technik durchzubringen.
Das meinte ich mit "Finte". Ich bin der Meinung, daß ich den "Gegner" nur mit viel Kraftaufwand dazu zwingen kann, die für mich passende Position einzunehmen, siehe das gezerre im Wettkampf- Judo. Ich hatte ja in meiner Kindheit und Jugend Freistil- Ringen betrieben, da war das im Stand aufgrund der fehlenden Jacke, viel schwieriger als ich es dann später im Judo- Training erlebt hatte. Beim Ringen mußte viel mehr mit eigener Bewegung eingeleitet werden.
Ich habe für für mich erkannt, daß meine eigene Bewegung der Schlüssel ist, denn die ist das Einzige, was ich mit wenig Aufwand kontrollieren kann. Daraus ergeben sich infolge günstige Winkel und entsprechende Reaktionen des Gegenübers, dazu ergibt sich dann eine passende Technik.
Ich hoffe, das ich es jetzt besser erklären konnte.
Schnueffler
19-03-2017, 10:45
Dann sind wir uns einig! :beer:
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