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Vollständige Version anzeigen : Taijiquan im Kampfsport



peep
28-04-2017, 13:53
Die geraten hier ziemlich aus der Form, aber dafür versuchen sie wenigstens, das Training anzuwenden:

https://www.youtube.com/watch?v=TcfjZrKOk84
https://www.youtube.com/watch?v=iweB1fpD5qU

peep
28-04-2017, 14:13
https://www.youtube.com/watch?v=7_Yp6gxkUow

peep
28-04-2017, 14:18
Damit man nicht immer nur Kickboxen sieht:
https://www.youtube.com/watch?v=MNPClx1oE70

https://www.youtube.com/watch?v=xq1t82FjdFg

https://www.youtube.com/watch?v=dTP16HPFMms

Antikörper
28-04-2017, 14:31
Und nun? Willst du darüber diskutieren oder was soll der Thread?

Klaus
28-04-2017, 14:48
Es ist Blödsinn, erst irgendeine geschlossene Kampfsystematik (egal ob TJQ, Judo oder Ringen) zu trainieren, und dann in einem Wettkampf einen auf Roy Jones mit Auslagenwechsel und Aktionen zu machen die man noch nie trainiert hat. Ein Ringer im MMA macht nen harten Takedown und sucht den GnP, und fängt nicht mit gesprungenen Tornadokicks an die er mal im Fernsehen gesehen hat. Wieso das bei "Kungfulern" immer wieder mal zu sehen ist, erschliesst sich mir nicht wirklich, und das spricht nicht für die Trainer.

peep
28-04-2017, 15:34
Wenn das Regelwerk und die Mode Kickboxen und ein paar Würfe bevorzugen, sieht es nach einer Weile eben wie Kickboxen aus. Wenn das Regelwerk darauf ausgelegt ist, daß jemand aus dem Ring geschubst werden soll, dann passiert das auch irgendwann.
Und wenn das Regelwerk eine Spezialtechnik und ganz viel Würde in der Kata fordert, passiert DJB. Die Leute stürzen sich auf das, was sie in erfolgreichen Beispielen sehen, nicht, was sie theoretisch im Lehrplan haben sollten.
Wenn man sich auf einen Wettkampf vorbereitet, bereitet man sich nunmal auf diesen vor und nicht auf ein Schlachtfeld vor 400 Jahren mit Schwertern, Spießen und Dao. Und was man nicht vorbereitet, kann man nicht.

Klaus
28-04-2017, 15:35
In dem Wettkampf ist aber auch Ringen/Grappling erlaubt. Was würde wohl ein Bundesligaringer in so einem Wettbewerb machen ? 360°-Kicks ?

peep
28-04-2017, 15:40
In dem Wettkampf ist aber auch Ringen/Grappling erlaubt. Was würde wohl ein Bundesligaringer in so einem Wettbewerb machen ? 360°-Kicks ?

Der würde trainieren, wie er an Kicks und Schlägen vorbeikommt, sich nach einigen Wettkämpfen aber freiwillig an den Boxsack stellen, weil es halt doch die Möglichkeiten erweitert. Warum jetzt Kids unbedingt 360° Kicks anbringen wollen, weiß ich aber auch nicht. Ich mache die Mode nicht. Vielleicht stammt das noch aus einem anderen Training parallel zum TJQ.

Gast
28-04-2017, 15:45
Wenn man sich auf einen Wettkampf vorbereitet, bereitet man sich nunmal auf diesen vor und nicht auf ein Schlachtfeld vor 400 Jahren mit Schwertern, Spießen und Dao. Und was man nicht vorbereitet, kann man nicht.

Naja was ist jetzt die Kritik? Traditionspflege ist ja ein schönes Ding, manch einer möchte seine Fähigkeiten aber testen. Und Schlachtfelder von vor 400 Jahren gibts halt nicht mehr.

peep
28-04-2017, 15:48
Naja was ist jetzt die Kritik?

Kritik? Man kann auch mal was sagen, ohne direkt jemanden zu kritisieren. Das gibt es. Das geht. Ist auch sehr entspannend. :)

Gast
28-04-2017, 15:49
Kritik? Man kann auch mal was sagen, ohne direkt jemanden zu kritisieren. Das gibt es. Das geht. Ist auch sehr entspannend. :)

Ok, dann sagen wir Diskussionspunkt.

peep
28-04-2017, 16:02
Ok, dann sagen wir Diskussionspunkt.

Der Diskussionspunkt? Laß mich nachdenken, ich hab's gleich. Achja! Wir reden über Videos. :rolleyes:

Gast
28-04-2017, 16:04
Der Diskussionspunkt? Laß mich nachdenken, ich hab's gleich. Achja! Wir reden über Videos. :rolleyes:

Hab ja versucht bei dir einzuhaken aber anscheinend willst du jetzt lieber Korinthen kacken.:rolleyes:

WulongCha
28-04-2017, 18:52
@peep:
Fand die Videos leider, bis auf Chen Ziqiang, wenig representativ für die Anwendung trad. Methoden.
Und Chen arbeitet halt auch nur limitiert auf das stand-up grappling, aber er tut etwas, was nur Wenige zulassen: er läst sich testen und dafür echt Respekt!!!
Ich finde die altenI Liq Chuan Vids von Daria oder die Taikiken Clips der Iwama Ryu oder von Kubo Isato bei weiten besser im Bezug auf "Tradition unter echtem Druck testen".

peep
30-04-2017, 22:05
@peep:
Fand die Videos leider, bis auf Chen Ziqiang, wenig representativ für die Anwendung trad. Methoden.

Ja. Das ist der Zustand des TJQ in der Praxis. Keiner übt mehr das, was man in den Anwendungen lernen soll.

Klaus
02-05-2017, 12:17
Das "Problem" ist a) dass die einen gar nicht wollen (finde ich nicht schlimm), die anderen den Quick Fix wollen in kurzer Zeit man of almightiness zu geben. Und b) nicht zu verstehen, dass emotional von der Konstruktion des Menschen es sehr schwer ist, unnötige Kämpfe (und das sind "Wettkämpfe" wo ich Leuten die Fresse einhaue die mir nix getan haben immer) und die intuitiv-reflexartige, von innen spontan ausgelöste Nutzung eines Überlebensmodus im "alten" Teil des Hirns unter einen Hut zu bringen.

Das ist eben nicht der scholastische, totaaal kontrollfreakische, durchgeplante Kopfansatz, sondern eigentlich ein Naturburschenmechanismus bei dem intuitive Fähigkeiten und Notfallmechanismen zusammenkommen. Die Typen waren Bauern und Militärs, keine Eierköpfe die sich ständig mit Briefchen duelliert haben, welches Element, hergeleitet aus 47 Kapiteln des Feng Shui, auf Angriffe mit der rechten Hand von Nordosten aus bei fallendem Mond zu folgen hat. Die haben in einem Alphamodus des Hirns intuitive Bewegungen mit einer völlig abgefahrenen Kraftmechanik die herbe Muskelpower über kurze Strecken generiert trainiert, um Leuten die Gräten aus dem Körper zu drehen, und nicht um Abhandlungen zu schreiben über Klassiker von vor 800 Jahren. Klingt komisch, ist aber so.

Die Feder ist mächtiger als das Schwert, das Schwert tut aber mehr weh. Dass meditative Übungen und sehr langsame Bewegungen ein wichtiger Teil des Trainings sind, liegt an der Physiologie und an der intuitiven Komponente um Reflexe zu erarbeiten, und nicht daran dass ellenlange Abhandlungen aus dem Katalog der Bücher alter Männer so eminente Rollen spielen, wenn man eine Hand die in den eigenen Kopf hämmert aufhalten möchte. Das Ergebnis ist aber eine Gratwanderung, die bei Spasswettkämpfen nicht leicht ist. Dieser alte Teil des Bewusstseins neigt leider dazu, in diesem Alphamodus eine Gefahr einfach auszuknipsen, um sich zu schützen. Da kommt es öfter dazu, zu übertreiben. Mir persönlich hat es öfter nachher leid getan, wie ich manchen Menschen auf dem Sportplatz eine gezogen habe, weil es öfter zu schweren Verletzungen kam.