vaylorex
05-05-2017, 21:58
Sooo... als ersten Thread gleich mal schwere Lektüre und Wall of Text auffahren :D:D aber mich interessieren einfach eure Gedanken dazu und ich möchte meine Erfahrungen zu dem Thema auch mal los werden ;)
Und bitte nehmt es auch als genau das - meine Erfahrungen und meine Sichtweise und nehmt euch Zeit den Text zu lesen und basht nicht gleich wegen dem Titel drauf los :rolleyes:.
Während meiner Reisen durch die Kampfkunstwelt ( WHKD, TKD, JKD, WT, Keysi, Krav Maga ) ist mir aufgefallen, dass ich überall die gleiche Effektivität in Form von Techniken - seien es ausgeklügelte Kontrolltechniken, Schläge, Tritte oder komplette vordefinierte Kampfabläufe - erlernen konnte.
Jedes System für sich funktioniert einwandfrei und wäre "Straßenkampftauglich", wie es so schön heißt ;)
Aber woher kommt dann dieses ganze WT oder TKD gebashe, warum meinen alle Kung Fu wäre nutzlos? Warum sollen Stile wie Krav Maga oder Keysi das einzig Wahre sein?
Weil man lernt den Schalter umzulegen.
Man wird von Anfang an darauf abgerichtet sich ein bestimmtes Limit zu setzen, in dem einem die Situation zu gefährlich wird - das mag für die einen schon eine Berührung sein, für die anderen der erste Schlag - und dann mit aller Härte und mit dem vollen Bewusstsein, dass man sein Leben verteidigt gegen den Gegner vor zu gehen.
Als ich das erste mal in Berührung mit einem Schläger kam, der damals auf dem Rückweg von der Schule mein Handy "abziehen" wollte, habe ich schon 6 Jahre WHKD trainiert und fühlte mich eigentlich für diese Situation gewappnet.
Ich wusste eigentlich auf alles eine Antwort, für jeden Schlag einen Konter und für jede Situation einen Ausweg.
Darauf wurde ich vorbereitet. Ich kannte den Körper und wie man schwerste und sogar tödliche Verletzungen herbeiführen kann.
Ich war selbstbewusst.
Aber das alles hat mich nicht auf die unkontrollierte Wut und diese massive Gewalt vorbereitet, mit der man es da zu tun bekommt.
Nicht, weil mein Gegner so eine "Maschine" gewesen wäre - überhaupt nicht.
Aber ich selbst musste mich mit Gewalt nie beschäftigen und Sparring war bei uns erst in der Erwachsenen Fortgeschrittenengruppe üblich.
Dabei war das Problem nicht, dass die Schläge zu schnell oder zu hart waren oder irgend etwas passiert wäre, was ich nicht vorhergesehen hätte... ich konnte den Schalter nicht umlegen - nicht zum "killer" werden und mich verteidigen, weil ich völlig überfordert damit war, dass jemand so sehr darauf versessen ist mich ernsthaft zu verletzen.
Man schließt die Augen, dreht sich weg, fuchtelt mit den Händen rum und geht rückwärts.. ich denke das geht vielen so, wenn Sie das erste mal in eine unkontrollierte Gewaltsituation kommen.
Und genau da liegt meiner Meinung nach der Hase im Pfeffer.
Egal was man lernt, egal was man trainiert - man muss es Prüfen, viel und regelmäßig Sparren und das auch nicht nur in der Pointfighting Variante.
Es hat viele Jahre und noch einige Auseinandersetzungen auf Partys, einen durchdrehenden Ex-Freund meiner Freundin und Sparringseinheiten gebraucht bis ich auch in Gewaltsituationen das gelernte kontrolliert abrufen konnte.
Und siehe da - was wende ich instinktiv an? WHKD und WT, weil ich das verinnerlicht habe. Und es funktioniert.. obwohl Kung Fu und insbesondere WT ja so verrufen sind verweichlicht zu sein.
Genau so wird es wohl jedem Taekwondoin und jedem Karateka gehen oder jedem anderen mit seinem eigenen Stil.
Meine Erkenntnis dazu ist schlichtweg: Wenn man der Situation im Kopf gewachsen ist, ist der Kampf schon halb gewonnen - der Rest ist nur eine Frage dessen, wie sehr man seine Techniken verinnerlicht hat und ob man Sie reflexartig anwenden kann.
Jeder große Kämpfer und Meister seit jeher unterscheidet sich maßgeblich von 99% der Ausübenden heute, weil Sie Ihre Stile entweder zum Überleben gebraucht haben oder (wie z.B. Bruce Lee und Chuck Norris) regelmäßig an Vollkontaktturnieren teilgenommen haben und Ihr Können auf den Prüfstand gestellt haben.
Das ist in unserer "verweichlichten" und fortschrittlichen Gesellschaft irgendwie verloren gegangen.
Was meint Ihr dazu?
Habt Ihr schon ähnliche Erfahrungen gemacht?
Oder seid Ihr der Meinung, dass man pauschal eine Kampfkunst oder einen Stil als "Überlegen" zuordnen könnte?
Ich freue mich auf eure Antworte :D
Und bitte nehmt es auch als genau das - meine Erfahrungen und meine Sichtweise und nehmt euch Zeit den Text zu lesen und basht nicht gleich wegen dem Titel drauf los :rolleyes:.
Während meiner Reisen durch die Kampfkunstwelt ( WHKD, TKD, JKD, WT, Keysi, Krav Maga ) ist mir aufgefallen, dass ich überall die gleiche Effektivität in Form von Techniken - seien es ausgeklügelte Kontrolltechniken, Schläge, Tritte oder komplette vordefinierte Kampfabläufe - erlernen konnte.
Jedes System für sich funktioniert einwandfrei und wäre "Straßenkampftauglich", wie es so schön heißt ;)
Aber woher kommt dann dieses ganze WT oder TKD gebashe, warum meinen alle Kung Fu wäre nutzlos? Warum sollen Stile wie Krav Maga oder Keysi das einzig Wahre sein?
Weil man lernt den Schalter umzulegen.
Man wird von Anfang an darauf abgerichtet sich ein bestimmtes Limit zu setzen, in dem einem die Situation zu gefährlich wird - das mag für die einen schon eine Berührung sein, für die anderen der erste Schlag - und dann mit aller Härte und mit dem vollen Bewusstsein, dass man sein Leben verteidigt gegen den Gegner vor zu gehen.
Als ich das erste mal in Berührung mit einem Schläger kam, der damals auf dem Rückweg von der Schule mein Handy "abziehen" wollte, habe ich schon 6 Jahre WHKD trainiert und fühlte mich eigentlich für diese Situation gewappnet.
Ich wusste eigentlich auf alles eine Antwort, für jeden Schlag einen Konter und für jede Situation einen Ausweg.
Darauf wurde ich vorbereitet. Ich kannte den Körper und wie man schwerste und sogar tödliche Verletzungen herbeiführen kann.
Ich war selbstbewusst.
Aber das alles hat mich nicht auf die unkontrollierte Wut und diese massive Gewalt vorbereitet, mit der man es da zu tun bekommt.
Nicht, weil mein Gegner so eine "Maschine" gewesen wäre - überhaupt nicht.
Aber ich selbst musste mich mit Gewalt nie beschäftigen und Sparring war bei uns erst in der Erwachsenen Fortgeschrittenengruppe üblich.
Dabei war das Problem nicht, dass die Schläge zu schnell oder zu hart waren oder irgend etwas passiert wäre, was ich nicht vorhergesehen hätte... ich konnte den Schalter nicht umlegen - nicht zum "killer" werden und mich verteidigen, weil ich völlig überfordert damit war, dass jemand so sehr darauf versessen ist mich ernsthaft zu verletzen.
Man schließt die Augen, dreht sich weg, fuchtelt mit den Händen rum und geht rückwärts.. ich denke das geht vielen so, wenn Sie das erste mal in eine unkontrollierte Gewaltsituation kommen.
Und genau da liegt meiner Meinung nach der Hase im Pfeffer.
Egal was man lernt, egal was man trainiert - man muss es Prüfen, viel und regelmäßig Sparren und das auch nicht nur in der Pointfighting Variante.
Es hat viele Jahre und noch einige Auseinandersetzungen auf Partys, einen durchdrehenden Ex-Freund meiner Freundin und Sparringseinheiten gebraucht bis ich auch in Gewaltsituationen das gelernte kontrolliert abrufen konnte.
Und siehe da - was wende ich instinktiv an? WHKD und WT, weil ich das verinnerlicht habe. Und es funktioniert.. obwohl Kung Fu und insbesondere WT ja so verrufen sind verweichlicht zu sein.
Genau so wird es wohl jedem Taekwondoin und jedem Karateka gehen oder jedem anderen mit seinem eigenen Stil.
Meine Erkenntnis dazu ist schlichtweg: Wenn man der Situation im Kopf gewachsen ist, ist der Kampf schon halb gewonnen - der Rest ist nur eine Frage dessen, wie sehr man seine Techniken verinnerlicht hat und ob man Sie reflexartig anwenden kann.
Jeder große Kämpfer und Meister seit jeher unterscheidet sich maßgeblich von 99% der Ausübenden heute, weil Sie Ihre Stile entweder zum Überleben gebraucht haben oder (wie z.B. Bruce Lee und Chuck Norris) regelmäßig an Vollkontaktturnieren teilgenommen haben und Ihr Können auf den Prüfstand gestellt haben.
Das ist in unserer "verweichlichten" und fortschrittlichen Gesellschaft irgendwie verloren gegangen.
Was meint Ihr dazu?
Habt Ihr schon ähnliche Erfahrungen gemacht?
Oder seid Ihr der Meinung, dass man pauschal eine Kampfkunst oder einen Stil als "Überlegen" zuordnen könnte?
Ich freue mich auf eure Antworte :D