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Vollständige Version anzeigen : Schalter umlegen und emotionale Kopplung - ein fehlender Part in den heutigen KK ?



Cam67
07-05-2017, 14:51
in letzter Zeit kam hier oft die Thematik, Aikido, Taichi , WT (EWTO ? ) (sagen wir mal feinmechanische KK ) nicht kämpferisch genug trainiert um es gebrauchen zu könen.

was fehlt ? bzw. was ist in anderen Sparten enthalten?

Krav Maga wurde als "Rumgehampel" bemängelt , aber gleichzeitig vermutet , daß etwas "archaisches" zum wirken kommt.
was ist dieses "Archaische" ?
wie lege ich diesen Schalter um ? ( http://www.kampfkunst-board.info/forum/f15/kampf-stile-welche-kk-beste-182820/#post3578611 )

in meinen Augen fehlt in vielen Formen des Trainings , bei den sogenannten Kampfkünsten , das hier >>>>>>>>

lhhedH6wK6I

seht euch an , was mit dem Brautpaar geschieht. welche Ebene hier ganz stark angesprochen wird . welche Kommunikation entsteht die etwas in ihnen auslöst.

seht , wie der ganze Körper zum Ausdruck einer inneren, emotionalen und mentalen Einstellung , Zustandes , wird .

seht euch die Augen an ! (interessant dazu sind auch Bildnisse von Kali aus dem indischen Raum und Bildnisse von Dämonischen kräften aus dem tibetischen.)
das ist Mindset, da ist Einheit von Gedanke und Körper . nur so entsteht ein Wille.

wie Struktur , Spannung , bei gleichzeitiger Entspannung (Locker ) , Erdung und vor Allem das Bewegen aus der Mitte heraus , fast schon von Allein entsteht ..... nur durch Zulassen und Leben einer Emotionalität .
ein ständiges Auf und Entladen.

wie Emotion an Bewegungen und Bewegungen an Emotion gekoppelt werden. !!!

.................................................. .........................................

dieses Kopplungen findet man heute ,wenn überhaupt und dann auch nur partiell viel eher in den Kampfsportarten, aber so gut wie gar nicht in den Breiten-Kampfkünsten (Wortspiel zu Breitensport ^^).
und wird ebenso versucht , in den genannten Hybriden, (allerdings auf Kosten der Struktur ) , zu erzeugen.

sie sind aber , in meinen Augen , der Schlüssel ob all das Training , im Moment der Notwendigkeit , wirklich abgerufen werden kann.

ob der Schalter überhaupt gekannt , geschweige denn , umgelegt werden kann.
denn eine Emotion auf archaischer Ebene , kann viel leichter und schneller auf/abgerufen werden und dich so , sofort in die notwendige Struktur bringen.
>>>>> wenn es natürlich vorher gkoppelt wurde.

es fehlt ein Training in Form von Rituale , die das Einbringen deines ganzen Wesens in eine Aktion, nicht nur zulassen , sondern sogar zwingend fordern .

.................................................. ...................

jetzt muss nicht jeder einen Haka einstudieren ^^.

doch sollte ein gewisser Teil des Trainings darauf verwendet werden , ganz bewusst , mit Angriff und Verteidigung auf emotionaler Ebene zu spielen (spielerischer Ernst ) .

das bedeutet ganz bewusst in sich einen Zustand erzeugen , den anderen förmlich zu vernichten, mit jedem Angriff . es intensiv leben . >>>>>>>>>> der Andere muss es irgendwann förmlich spüren .

im Gegenzug , beim Verteidiger , jeder Angriff (richtige , also kompletter Angriff) wird sofort mit deinem ganzen Wesen gekontert , also auch emotional. >>>>>>>>> den Schalter in sich finden und benutzen.

ob man das korrekt macht , kann man gut bei Tieren beobachten. z.b. Katzen die plötzlich fluchtartig (natürlich ohne rumzuschreien ) das Gebiet verlassen. Hunde die ebenfalls agressiv werden oder laut zu bellen anfangen.

das ist ganze Gegenteil (vorerst) von unbeteiligt, entrückt , beobachtend, sich herausnehmend.

PS: hier nochmal der Clip mit dem zugehrugen Text. einfach wunderschön , wie ich finde.

YT7Iyk8LoEg

TREiBERtheDRiVER
07-05-2017, 16:45
seht , wie der ganze Körper zum Ausdruck einer inneren, emotionalen und mentalen Einstellung , Zustandes , wird .

Das ist wohl eher so eine kulturelle Geschichte.
Während z.B. der sogenannte "kühle Norddeutsche" nicht viel rum hampelt, sehr wortkarg ist und seltener Emotionen zeigt, so ist es im Süden von Deutschland gang und gebe diesbezüglich eher "auf den Putz zu hauen". Oder siehe Türken (bzw. arabischer Raum), wo es eher gang und gebe ist, das man bei kleinsten Dingen gerne ("wild") gestikuliert und ganz viel erzählen muss. Im Gegensatz dazu wiederum Asien (z.B. Japan), wo man eher keine Emotionen zeigen möchte und sich lieber "dezent zurück hält".



das ist Mindset, da ist Einheit von Gedanke und Körper . nur so entsteht ein Wille.
In den nordischen Kulturen wird ein so deutliches Zeigen von Emotionen eher als Schwäche abgetan - nicht als Stärke. Sowas geht dann in Richtung "sich nicht unter Kontrolle haben". Aber Wikinger Tänze sehen halt anders aus, als z.B. afrikanische. Für den Kampf kann sowas natürlich "martialisch" rüber kommen, andererseits ist sowas auch sehr leicht zu lesen. (ps: ich glaube du hast martialisch und archaisch vertauscht?!). Einheit von Körper und Geist, das ist für mich z.B. das was Beck Weathers auf dem Mount Everest gerissen hat, und er hat sich nicht da hoch gestikuliert. Der hatte einfach das "Mindset" einer Maschine ...



doch sollte ein gewisser Teil des Trainings darauf verwendet werden , ganz bewusst , mit Angriff und Verteidigung auf emotionaler Ebene zu spielen (spielerischer Ernst ) .

das bedeutet ganz bewusst in sich einen Zustand erzeugen , den anderen förmlich zu vernichten, mit jedem Angriff . es intensiv leben . >>>>>>>>>> der Andere muss es irgendwann förmlich spüren .
Stimme ich dir grundsätzlich zu. Nur gibt's auch Dojos in denen sowas übertrieben/untertrieben wird. Da denkt sich der Nordmann dann nur "Schwurbel mich nicht mit deinem Emo scheiss voll, mach mich wütend und es gibt Berserker.". Das kann nämlich auch ganz schnell zur Show werden - und das wird es in 99.9999% aller Fälle in denen man versucht Emotionen nachzustellen. Deswegen bin ich ein Freund von "Emotionen zu triggern" anstatt zu sagen "mach mal so als ob du mich umbringen würdest". Trotzdem, der Ansatz ist imho richtig.

:)

Cam67
07-05-2017, 17:12
Das ist wohl eher so eine kulturelle Geschichte.

:)

daß kulturelle Hintergründe dazu beitragen können , sich auf solche Ebenen nu schwer einzulassen , bestreite ich nicht.
nur sind die abgerufenen Inhalte in jedem von uns vorhanden , egal welcher Kultur man abstammt. die Frage ist also nur >>>>>> wie bekomme ich wieder Zugang dazu und wie verbinde ich es mit dem Übungsziel.?


In den nordischen Kulturen wird ein so deutliches Zeigen von Emotionen eher als Schwäche abgetan - nicht als Stärke. Sowas geht dann in Richtung "sich nicht unter Kontrolle haben". Aber Wikinger Tänze sehen halt anders aus, als z.B. afrikanische...

zum einen sind wir da wieder beim Thema Kultur und ihre Hemmnisse und zum anderen schrieb ich deswegen auch in Klammern .......(vorerst).

damit meinte ich. man muss diesen Part erst in sich finden und zulassen (vorerst) , dann kann man ihn auch so benutzen , daß es wie Kontrolle aussieht.
doch es wird immer eine Tiger reiten bleiben.

nebenbei. der Tanz (Haka ) hab ich nur als Beispiel gewählt um etwas zu verdeutlichen. es ging mir nicht um das Thema Tanz ansich.


Einheit von Körper und Geist, das ist für mich z.B. das was Beck Weathers auf dem Mount Everest gerissen hat, und er hat sich nicht da hoch gestikuliert. Der hatte einfach das "Mindset" einer Maschine .

gutes Beispiel mit Körper und Geist ............... genau darum ging es mir nicht.
mir geht es um das Element "Emotion" und ihre Kraft, die sich in Körperstrukturen äussern kann und an Strukturen gekoppelt werden kann .


Für den Kampf kann sowas natürlich "martialisch" rüber kommen, andererseits ist sowas auch sehr leicht zu lesen. (ps: ich glaube du hast martialisch und archaisch vertauscht?!).

Nein.
ich wollte wirklich auf archaisch, im Sinne von tiefen , uns lenkenden Emotionen hinaus. es geht mir nicht darum , wie es rüberkommt, sondern WAS es in uns bewirkt und wie man es nutzt.
>>>>>> hier eben , zum Thema Schalter finden/umlegen durch vorherige Kopplung von Zuständen an Strukuren

martialisch (Mars =Kriegsgott) als alleiniger Bezug zum kämpferischen, wäre mir da zu wenig.


Stimme ich dir grundsätzlich zu. Nur gibt's auch Dojos in denen sowas übertrieben wird. Da denkt sich der Nordmann dann nur "Schwurbel mich nicht mit deinem emo scheiss voll, mach mich wütend und es gibt Berserker.".

gut , wir haben also festgestellt DAS da ist es nicht. bin ganz bei dir . ^^

seh gerade , du hast was dazu geschrieben. .......

Deswegen bin ich ein Freund von "Emotionen zu triggern" anstatt zu sagen "mach mal so als ob du mich umbringen würdest"

genau dieses machmal als ob ,............ist es nicht.
der Punkt ist.......... du musst den Teil in dir finden, der das wirklich will, der die Kraft und den genügenden Antrieb hat ......... den gilt es zu sehen und zu akzeptieren.............. denn so ein Teil ist in jedem von uns vorhanden ........ das ist der schwierige Part daran

es geht eben nicht um Schauspielerei , es geht um Authentizität. so ziemlich das schwierigste , wenn man von dem Großteil seiner Gefühle entkoppelt ist.

discipula
07-05-2017, 18:06
das bedeutet ganz bewusst in sich einen Zustand erzeugen , den anderen förmlich zu vernichten, mit jedem Angriff . es intensiv leben . >>>>>>>>>> der Andere muss es irgendwann förmlich spüren .



Grundsätzlich gute Idee, aber bitte vorsichtig sein!

Als ich mal in einen Rollenspiel die Böse spielte, lebte ich mich so sehr ein, dass ich der Kollegin, die am Schluss der Szene (gespielt) wimmernd am Boden lag, fast einen kräftigen Tritt in den Kopf gegeben hätte. :ups: Ich hatte auf alle Fälle gut Lust dazu.

Diese archaischen Sachen, wenn sie erst mal geweckt sind, können ziemlich unwiderstehlich sein. Und sich dann herzlich wenig um zivilisatorische Nettigkeiten wie Regeln oder Achtsamkeit kümmern.



die Frage ist also nur >>>>>> wie bekomme ich wieder Zugang dazu und wie verbinde ich es mit dem Übungsziel.?

"fake it till you make it" dürfte in vielen Fällen ein brauchbarer Ansatz sein.

Unter anderem auch bestimmte Situationen, bestimmte Geschichten; viele Frauen kommen zB erst dann richtig in Fahrt und können in einen solchen Zustand gelangen, wenn ihre Kinder bedroht werden. Oder wenn sonst etwas bedroht wird, das für diese Person sehr wichtig ist.

Wie man dann Kontrolle und freies Fliessen der Emotionen miteinander verbindet... ist dann auch noch die gute Frage.

Oder man kann auf Kissen hauen und sich den Kopf des Lieblingsfeinds dort vorstellen. Oder gleich sein Foto aufkleben. Oft reicht es auch, etwas auf den Vor-Trainings-Smalltalk zu hören, "und jetzt stell dir vor, dass du diese doofe Kundin vor dir hast, die dich heute so geärgert hat, und tu was du willst mit ihr!"

peep
07-05-2017, 18:21
Grundsätzlich gute Idee, aber bitte vorsichtig sein!

Als ich mal in einen Rollenspiel die Böse spielte, lebte ich mich so sehr ein, dass ich der Kollegin, die am Schluss der Szene (gespielt) wimmernd am Boden lag, fast einen kräftigen Tritt in den Kopf gegeben hätte. :ups: Ich hatte auf alle Fälle gut Lust dazu.


Oh mein Gott! In Dir wohnt ein Monster! :ups:



Diese archaischen Sachen, wenn sie erst mal geweckt sind, können ziemlich unwiderstehlich sein. Und sich dann herzlich wenig um zivilisatorische Nettigkeiten wie Regeln oder Achtsamkeit kümmern.


Deswegen fühlt sich der wahre Budokrieger dem tausend Jahre alten Kodex der Kriegermönche verpflichtet und meditiert.
Meditierst Du auch?

Tori
07-05-2017, 18:25
Ich glaube nicht, dass man so etwas trainieren kann. Entweder man hat es, oder man hat es nicht. Und damit meine ich in einer Gefahrensituation den Schalter umlegen zu können.

peep
07-05-2017, 18:39
Ich glaube nicht, dass man so etwas trainieren kann.

Man kann. Wird im modernen Militärwesen gemacht und verursacht gerne Skandale.

Gast
07-05-2017, 18:47
wenn ich genau wüsste dass ich nicht liefern kann, dann hätte ich wahrscheinlich eher Hemmungen den Schalter umzulegen.

discipula
07-05-2017, 18:54
Oh mein Gott! In Dir wohnt ein Monster!

ja. tut es.

Wie in allen Menschen.

peep
07-05-2017, 19:00
.

Gast
08-05-2017, 04:18
Oder man kann auf Kissen hauen und sich den Kopf des Lieblingsfeinds dort vorstellen. Oder gleich sein Foto aufkleben. Oft reicht es auch, etwas auf den Vor-Trainings-Smalltalk zu hören, "und jetzt stell dir vor, dass du diese doofe Kundin vor dir hast, die dich heute so geärgert hat, und tu was du willst mit ihr!"

so eine Art Anti-Metta?
Wenn man es dann geschafft, hat, sich vorzustellen, jemandem, der einen "geärgert" hat, körperliche Gewalt anzutun, dann versucht man das mit einer neutralen Person und schließlich mit einer die man mag und am Ende mit sich selbst....?

discipula
08-05-2017, 06:54
so eine Art Anti-Metta?

Metta? Anti-Metta? :confused:




Wenn man es dann geschafft, hat, sich vorzustellen, jemandem, der einen "geärgert" hat, körperliche Gewalt anzutun, dann versucht man das mit einer neutralen Person und schließlich mit einer die man mag und am Ende mit sich selbst....?

Es geht ja weniger um das Antun von Gewalt, sondern mehr darum, diese tief sitzenden Emotionen zu befreien - und kontrolliert (!) auszuleben - wenn ich cam67 richtig verstehe. Er schrieb:

das bedeutet ganz bewusst in sich einen Zustand erzeugen , den anderen förmlich zu vernichten, mit jedem Angriff . es intensiv leben . >>>>>>>>>> der Andere muss es irgendwann förmlich spüren .


Das Einbinden in ein Ritual bzw ritualähnliches Vorgehen dürfte sich anbieten - man lädt das Archaische ein, aber an einen ganz bestimmten Platz, eine ganz bestimmte Zeit - und wenn man damit fertig ist, schliesst man ebenso rituell wieder ab und kehrt bewusst zurück zur Zivilisation, wo man freche Kundinnen eben nicht niederhackt, so gern man das auch in einem innern Winkel möchte, sondern weiter lächelt und freundlich ist.

Björn Friedrich
08-05-2017, 12:01
Wer auf einer wirklich hohen Ebene arbeiten will, wie das z.B. Profisportler tun, der muss nicht gezielt "ausrasten" können, sondern seine Emotionen abschalten können. Dinge wie Wollen, Hoffen, Ärgern, Versuchen, Zweifeln, haben nix bei einer guten Performance verloren und führen auch nur zu suboptimalen Ergebnissen.

Der Kampf Klitschko vs. Joschua ist ein schönes Beispiel zweier Profis.

Klitschko geht vor 90.000 Leuten im Kampf seines Lebens zu Boden, steht wieder auf, bringt seine Ruhe zurück. überpaced nicht und knockt in der nächsten Runde Joschua zu Boden.

Auch der fängt sich wieder und gewinnt schliesslich durch K.O.

Wäre jetzt Klitscho oder Joschua nach ihrem Niederschlag in den "Killerinstinkt" Modus verfallen, wären sie gleich verloren gewesen.

Emotionsloses Kämpfen, ist eine wesentlich höhere Stufe als aggressives Kämpfen, allerdings auch schwerer zu erreichen.

Aber es ist eben die Grundlage für wirklich gute Leistungen.....

Rene
08-05-2017, 12:37
...

Emotionsloses Kämpfen, ist eine wesentlich höhere Stufe als aggressives Kämpfen, allerdings auch schwerer zu erreichen.

.....

Unterschreib ich sofort! Besser kann man es nicht zusammenfassen.

TREiBERtheDRiVER
08-05-2017, 12:43
Es geht ja weniger um das Antun von Gewalt, sondern mehr darum, diese tief sitzenden Emotionen zu befreien - und kontrolliert (!) auszuleben

Simples Beispiel: Jemand bringt dich zum lachen, so das du "vor lachen am Boden liegst und dir den Bauch hälst". Jetzt versuche das mal "kontrolliert" auszuleben?! Kontrolliertes lachen? Show.

Deswegen finde ich auch das dieses Haka zwar ein körperliches Emotionskarusell ist, allerdings ist das weitaus mehr show als wirklich echte gelebte Emotion.

Bin da auch eher Friedrichs Meinung.

vaylorex
08-05-2017, 12:50
Ich glaube nicht, dass man so etwas trainieren kann. Entweder man hat es, oder man hat es nicht. Und damit meine ich in einer Gefahrensituation den Schalter umlegen zu können.

Ich habe dazu vor ein paar Tagen einen Thread geschrieben.

Meiner Meinung nach hat das wenig mit "Killerinstinkt" zu tun, wie das so oft beschrieben wird. Es ist einfach die Fähigkeit das notwendige zu tun, wenn man massiver Gewalt ausgesetzt wird und das kann man lernen.

Ich habe vieles ausprobiert und nur bei wenigen Lehrern habe ich in dieser Kategorie wirklich etwas mitnehmen können.

Cam67
08-05-2017, 13:21
Simples Beispiel: Jemand bringt dich zum lachen, so das du "vor lachen am Boden liegst und dir den Bauch hälst". Jetzt versuche das mal "kontrolliert" auszuleben?! Kontrolliertes lachen? Show.

Deswegen finde ich auch das dieses Haka zwar ein körperliches Emotionskarusell ist, allerdings ist das weitaus mehr show als wirklich echte gelebte Emotion.

Bin da auch eher Friedrichs Meinung.

wie willst du ein Emotinskarusell erzeugen , ohne es zu leben . ????
jede erzeugte Emotion , wird in dir wirken . jede . der Showanteil hier wäre bestenfalls , daß es keinen Anlass gab für diese Intensität , aber das was dann geschieht , was wirkt , ist gelebt , weil es wirkt . die Intensität wurde erzeugt , in ihnen. das ist ja da interessante .

darum geht es mir .
begebe ich mich hinein, lasse es zu , kann ich es nutzen , es erzeugen (das meint , den Raum betreten ) . je vertrauter das wird desto besser kann ich es händeln, das Level regulieren. bis hin zur fast nicht Wahrnehmung (von Aussen).

anders Beispiel.
nimm den am Boden liegenden Lachenden und schütte ihm kaltes Wasser über den Kopf oder drücke ihm die spitze eines heissen Lötkolbens in die Hand. was glaubst du , passiert ?

vll. ist es ja möglich , Zustände zu überschreiben ? (in beide Richtungen ) . denn genau darum geht es mir.

sind sie überschreibbar , dann sind sie auch von dir , willentlich austauschbar. indem ich mich auf vertraute Zustände/Emotionen ausrichte . ... allerdings müssen sie auch stärker sein, als das zu Überschreibende.

das ist Kontrolle........ man schaltet aufgebaute Emotionen nicht ab , man überschreibt sie oder entlädt sie. und reguliert so das Level ........ Laden ...... Entladen . ...
jetzt kann ich anfangen emotionsarm/niedrig zu arbeiten.


bringe ich das nun in einen KK-Kontext , habe ich die Kopplung !

discipula
08-05-2017, 13:23
Simples Beispiel: Jemand bringt dich zum lachen, so das du "vor lachen am Boden liegst und dir den Bauch hälst". Jetzt versuche das mal "kontrolliert" auszuleben?! Kontrolliertes lachen? Show.

Wenn es jetzt extrem wichtig wäre, sich zurückzuhalten und leise zu sein, würde das wohl den meisten gelingen. Unstoppbare Lachanfälle gibt es zwar, sind aber nicht sehr häufig.

mit "Kontrolle" meine ich eher, dass im Falle eines Falles rechtzeitig abgebrochen werden kann, bevor es Tote, Verletzte oder psychische Vollausraster gibt.


Wer auf einer wirklich hohen Ebene arbeiten will, ...

Zustimmung.

Cam67
08-05-2017, 13:35
Wer auf einer wirklich hohen Ebene arbeiten will, wie das z.B. Profisportler tun, der muss nicht gezielt "ausrasten" können, sondern seine Emotionen abschalten können. Dinge wie Wollen, Hoffen, Ärgern, Versuchen, Zweifeln, haben nix bei einer guten Performance verloren und führen auch nur zu suboptimalen Ergebnissen.

....

so, dann sei mal ehrlich zu dir .
wenn du in einer ungünstigen Position bist , nix geht im Moment, dann spürst du plötzlich wie dein gegenüber eine Lücke in seiner Kraft oder Ausrichtung , entstehen lässt, für einen Armschlüssel . was geschieht dann in dir. ???

für einen kurzen , winzigen Moment kommt doch so etwas wie Hoffnung auf und mit ihr eine Kraft, kommt Freude auf , wenn der Griff gesetzt werden kann und die eigene Position stimmt, und mit ihr eine Kraft. usw.

wenn du kein Psychopath bist , wo die Trennung krankhaft getrennt/blockiert ist, werden sich die Zustände/Emotionen einstellen. je vertrauter desto kleiner und händelbarer, aber sie sind vorhanden. und die mit ihnen einhergehende Kraft auch .
man benutzt es um sich zu sammeln bei Erschöpfung, man benutzt es, um kurz zu explodieren beim finishen,

und ja , auf hoher Stufe kann ich dies nutzen um ständig dazwischen zu switschen ........ Laden >>>> Entladen

ich spreche nicht von "Raserei" , sondern von Fliessen lassen mit Struktur. deshalb haben wir ja unser Training um das zu bewerkstelligen.
deshalb die Kopplung.
um eben nicht auszurasten , um eben nicht zu freezen.

Cam67
08-05-2017, 13:39
wenn ich genau wüsste dass ich nicht liefern kann, dann hätte ich wahrscheinlich eher Hemmungen den Schalter umzulegen.

Schalter umlegen , kann auch heissen , es in den Fluchtmodus zu schaffen und die Beine in die hand zu nehmen. also reaktionsfähig zu bleiben ........ je nachdem wie es eben Trainiert/gekoppelt wurde.

Cam67
08-05-2017, 13:52
Ich glaube nicht, dass man so etwas trainieren kann. Entweder man hat es, oder man hat es nicht. Und damit meine ich in einer Gefahrensituation den Schalter umlegen zu können.

grundsätzlich hat jeder von Haus aus sein bevorzugtes Muster . da geh ich mit dir mit. Schalter umlegen bedeutet hier in gewissen Masse auch , seinen natürlichen Modus zu benutzen .
also heist es erstmal zu gucken , wie reagiert er von Natur aus.

wenn einer eh schon eine große Wut in sich hat, die ständig brodelt, ist der aktive herangehende Modus viel leichter rauszukitzeln.
dann muss man nur noch gucken ob er eher schlagende oder eher clinchende/werfende Muster aufzeigt , wenn er bedängt wird.

Igelt sich einer ein , muss er erstmal lernen sich mit einer Situation zu arrangieren. sich aktiv hineinbegeben . sich als Teil der Situation zu begreifen um Handlungsfähig zu bleiben und von dort dann aufbauen.

rennt einer eh gleich weg. nunja, grundsätzlich erstmal sinnvoll. doch was passiert wenn die Option wegfällt , aufgrund der Räumlichkeiten usw. in welchen Modus verfällt er jetzt ? und ihn hier dann abholen. Möglichkeiten für geschützten Rückzug anbieten im Sinne von Deckungsverhalten und nicht gleich den Rücken zeigen (wegrennenwollen )

all dem liegen aber nun mal die auftretenden Emotionen zugrunde und die Art wie mit ihnen umzugehen, die entscheiden ob man Reaktionsfähig bleibt oder nicht.

Suriage
08-05-2017, 14:05
Schalter umlegen , kann auch heissen , es in den Fluchtmodus zu schaffen und die Beine in die hand zu nehmen. also reaktionsähig zu bleiben ........ je nachdem wie es eben Trainiert/gekoppelt wurde.

Das kann man definitv trainieren. Im Angesicht des Untergangs trotzdem noch weiterzukämpfen oder zumindest einen Fluchtversuch zu unternehmen ist Einstellungssache.

Stress u. Erschöpfungsdrills sind genau dafür gemacht. Im Kendo haben wir dafür Kakari-geiko. Das kann man so gestalten, dass sich der Schüler so verausgabt und dann am Rande des Kollaps immer noch weiterkämpft. Ist nicht besonders angenehm währenddessen aber nachher fühlt man sich wie ausgewechselt. Im Militär sind solche Übungen auch sehr beliebt.

Cam67
08-05-2017, 14:12
Das kann man definitv trainieren. Im Angesicht des Untergangs trotzdem noch weiterzukämpfen oder zumindest einen Fluchtversuch zu unternehmen ist Einstellungssache.

Stress u. Erschöpfungsdrills sind genau dafür gemacht. Im Kendo haben wir dafür Kakari-geiko. Das kann man so gestalten, dass sich der Schüler so verausgabt und dann am Rande des Kollaps immer noch weiterkämpft. Ist nicht besonders angenehm währenddessen aber nachher fühlt man sich wie ausgewechselt. Im Militär sind solche Übungen auch sehr beliebt.

yep.
das ganze nur auf den "Killerinstinkt" zu reduzieren ist zu wenig. und verschenkt Handlungsmöglichkeiten.

denn auch in den Beobachter-Modus (Zeugenbewusstsein) zu schalten ist ein "Umlegen.
Berserker ist nur eine von mehreren Optionen.

Gast
08-05-2017, 14:41
Solange die Basis nicht stimmt braucht über sowas nicht nachdenken.
Und die fehlt halt in diesen Systemen meist, sich vorzustellen zu kämpfen reicht halt nicht. Man muss es schon üben.
Du machst auch keinen Spitzensportler rein durch Visualisierung. Auch wenn sowas wichtig ist, die Tätigkeit muss er trotzdem trainieren.

Cam67
08-05-2017, 14:44
Wer auf einer wirklich hohen Ebene arbeiten will, wie das z.B. Profisportler tun, der muss nicht gezielt "ausrasten" können, sondern seine Emotionen abschalten können.
Emotionsloses Kämpfen, ist eine wesentlich höhere Stufe als aggressives Kämpfen, allerdings auch schwerer zu erreichen.

.

vll. nochmal dazu...............prinzipiell bin ich bei dir.

der Thread hat aber als Hintergrund , daß der Part Emotion und ihre stärkende oder eben hemmende Kraft , bei vielen, im KK-Training keine bzw. eine untergeordnete Rolle spielt.
da geschieht es eben dann , das der achso tolle Dojo-Techniker , bei der ersten Konfrontation mit sich selbst , sei es in Form von Schag (Scmerz) oder Aggressivität (Überrennen durch den anderen ) oder schon durch die Präsenz , des anderen , hinüber ist. weil nie damit gearbeitet, nie erfahren . nie sich hineinbegeben.

wenn also von Anfang an ,das achso hehre Ziel der Emotionslosigeit , propagiert wird und der Schüler ein KK-Leben lang nur das als Vorgabe sieht und sich entlang hangelt, dann braucht man sich nicht wundern , wenn bei vielen , der erste Wirkungstreffer ,die erste wirklich bedrohliche Situation , sein System komplett lahmlegt.

er hat sich ja nie in das hineinbegeben , was er ja so idealerweise ablegen möchte. , die Emotionen , die emotionale Ebene und ihre trotzdem immer wirkenden Kräfte.
wie kann ich etwas händeln , was ich garnicht bewusst erfahren habe ???

wie kann ich mich von etwas lösen , was ich noch nicht einmal bewusst hervorrufen kann, was erstmal nur unbewusst aufsteigen und wirken kann ?

du sprichst vom Berg herunter . ich spreche vom Aufstieg.
soo, wird das Pferd von hinten aufgezäumt. hier werden etliche wichtige Etappen der Entwicklung einfach üersprungen.

Cam67
08-05-2017, 15:04
Solange die Basis nicht stimmt braucht über sowas nicht nachdenken.
Und die fehlt halt in diesen Systemen meist, sich vorzustellen zu kämpfen reicht halt nicht. Man muss es schon üben.
Du machst auch keinen Spitzensportler rein durch Visualisierung. Auch wenn sowas wichtig ist, die Tätigkeit muss er trotzdem trainieren.

vll. nochmal den Threadinhalt zu Gemüte führen ?

es geht nicht um Kampfsport . ich betonte sogar , daß im Kampfsport diese Inhalte mehr anzutreffen sind als in den KK.
und es geht auch nicht um Spitzensport.
sondern um eben die breite Basis, in den KK ,wo dieses Ebene anscheinend selten angesprochen wird . im KS kommt man allein schon durch das Sparring und den Vollkontakt , in gewissen Genze,n garnicht drumrum.

es geht auch nicht um Visualisierung im Sinne von Vorstellung.
es geht um den Teil in dir, der das wirklich will, den gilt es zu finden , zu sehen und an die Oberfläche kommen zu lassen. es zu leben , ohne es auszuleben (ausrasten ) . das ist die Kunst.

es leben, bedeutet hier , daß mit dieser Intention, mit der aufrichtigen Absicht gearbeitet wird . nur dann sind die Angriffe echt ! im Sinne von authentisch . nicht nur gespielt.

das heisst nicht das mein Partner kaputt gemacht wird.
das bedeutet aber , ich greife ihn auf allen Ebene an . mit meinem ganzen Wesen.
nur so , lernt er , wie es sich anfühlt und lernt damit umzugehen. lernt sein System damit umzugehen ohne in Freeze zu kommen. und dieser Freeze kann auch im Training eintreten, ohne das der andere berührt wurde . er ist aber völlig hinüber , im Sinne , nicht mehr fähig sinnvoll zu reagieren. dann muss ab und zu sogar das Training unterbrochen werden. aber er lernt mehr und mehr , damit umzugehen .

das geht nur , wenn es auch bekannt ist.

discipula
08-05-2017, 15:18
das heisst nicht das mein Partner kaputt gemacht wird.
das bedeutet aber , ich greife ihn auf allen Ebene an . mit meinem ganzen Wesen.

Die zwei Dinge bring ich nicht wirklich zusammen.

Wenn ich jemanden "mit meinem ganzen Wesen, auf allen Ebenen" angreife, ist da ein einziger Gedanke, und der lautet dann eben "ich mach dich kaputt". reines, stupides, fokussiertes, konsequentes Echsengehirn.

Oder, im Namen der Trainingssicherheit, hege ich das Ganze etwas ein; dann greife ich allerdings nur mit einer reduzierten Aggressivität an, weil ein Teil meines Wesens (das Grosshirn) ja damit beschäftigt ist, die vorgegebenen Grenzen zu prüfen und die Echse zu bremsen wo nötig.

Aber auch schon so ein reduzierter Angriff kann angsteinflössend sein, besonders bei Leuten, die in der Hinsicht schon Trigger haben, kann einen Freeze auslösen und Übungsgelegenheiten schaffen, aus dem Freeze auszubrechen.



wenn also von Anfang an ,das achso hehre Ziel der Emotionslosigeit , propagiert wird

ich denke, das ist auch Typsache. Es gibt Leute, die kommen in Krisensituationen voll in die Emotionen rein; und es gibt Leute, die schalten in Krisensituationen ihre Emotionalität völlig ab.

Gegen den eigenen Typ zu handeln, egal in welche Richtung, ist immer schwierig. Aber auch das kann man, wie alles andere auch, üben und wird Fortschritte machen, wenn man es regelmässig tut.

Gast
08-05-2017, 15:18
Dann musst du deinen Eingangspost ändern weil du da die Frage stellst was manchen Stilen fehlt oder eben der breiten Masse.
Du denkst halt, dass man die Emotion leben muss.
Ich sage dir, dass ist das i-Tümpfechen bei guten Training aber nicht die Lösung.
Mein Beispiel hast du auch nicht verstanden.
Und wo erwähne ich KS?

Cam67
08-05-2017, 15:30
Dann musst du deinen Eingangspost ändern weil du da die Frage stellst was manchen Stilen fehlt oder eben der breiten Masse.
Du denkst halt, dass man die Emotion leben muss.
Ich sage dir, dass ist das i-Tümpfechen bei guten Training aber nicht die Lösung.
Mein Beispiel hast du auch nicht verstanden.
Und wo erwähne ich KS?

Thread heisst >>>> fehlender Part in den KK ?

dazu kommt ein erklärender Text von mir.

du kommst mit Spitzensport und kämpfen . das hat natürlich mit KS so garnix am Hut. also bitte !
. ich sage , sorry , da will ich nicht hin und steht auch so im Threadtitel. was konkret sollte ich nun ändern?

ich sage (mehrmals wiederholt) daß Emotionen eine nutzbare Kraft darstellen , die dich hemmen aber auch stärken können. und das von Anfang an und nicht nur als I-Tüpfelchen .

wenn sie unbeachtet bleiben , kommt zu oft der hemmende Part ins Spiel. oft gesehen bei KK vs. KS.

also wie beachte ich das im Training ?

hier beginnt dann gewissermassen der Thread.

Cam67
08-05-2017, 15:43
Die zwei Dinge bring ich nicht wirklich zusammen.

Wenn ich jemanden "mit meinem ganzen Wesen, auf allen Ebenen" angreife, ist da ein einziger Gedanke, und der lautet dann eben "ich mach dich kaputt". reines, stupides, fokussiertes, konsequentes Echsengehirn.

.

denken allein reicht nicht. und kann sogar hinderlich sein.
ich muss das Gefühl dafür in mir finden und zulassen. mit diesem "Gefühl" geh ich den Angriff in die Bewegung oder anders gesagt, die Bewegung wird zu diesem Gefühl.

hier kommt das Prinzip des Übetragens hinein.
hab ich irgndwann schon mal das Gefühl aufsteigen erlebt , etwas zu vernichten , zu zerstören , kein wenn und aber, . dieses konsequente Vorgehen , gilt es das wieder zu finden und den dazugehörigen emotionalen und körperlichen Ausdruck .

emotional meint, wie konkret fühlte das sich bei mir/dir an.?
>>>>>> hinfinden , zulassen.
körperlich meint, >>>> wie fühlte sich das in meinem Körper an? was entstand da an Spannungen? wie wollte er sich bewegen ? wo drängte es mich hin ?

die Erinnerung ist der Schlüssel . das was dabei entstand kann man nun übertragen. auf die bevorstehende Bewegung.

deswegen hast du völlig Recht mit deinem Post und dem Rahmen in Form von Rituale.

der Gedanke , das Mentale , kann sogar hinderlich sein , durch gegenspielende Glaubenssätze die dann einen Gefühlsfluss blockieren oder bremsen.

Gast
08-05-2017, 15:46
Wie gesagt, du hast das Beispiel nicht verstanden.
Oder besser gesagt das Gleichnis.
Und KK hat halt für mich was mit Kämpfen zu tun.

Und ich verstehe schon was du meinst, ich bin nur der Meinung dass dein Weg dorthin nicht der richtige ist.
Und schon gar nicht was der Breite fehlt.

Cam67
08-05-2017, 15:50
Wie gesagt, du hast das Beispiel nicht verstanden.
Oder besser gesagt das Gleichnis.
Und KK hat halt für mich was mit Kämpfen zu tun.

Und ich verstehe schon was du meinst, ich bin nur der Meinung dass dein Weg dorthin nicht der richtige ist.
Und schon gar nicht was der Breite fehlt.

kein Problem ^^
dazu ist der Thead ja da.
um Meinungen zu erfahren oder ev. sogar Erfahrungen.

Gast
08-05-2017, 16:01
kein Problem ^^
dazu ist der Thead ja da.
um Meinungen zu erfahren oder ev. sogar Erfahrungen.

Dann lies die Aussage raus statt dich an Begrifflichkeiten aufzuhängen.
Emotionsübungen sind super. Aber eben nicht Basis.

Cam67
08-05-2017, 16:03
Dann lies die Aussage raus statt dich an Begrifflichkeiten aufzuhängen.
Emotionsübungen sind super. Aber eben nicht Basis.

Basis von Was ?

vll. ist ja dort der Haken ?


Wenn du das Gefühl hast , der Andere hat dich miss- oder garnicht verstanden, dann formuliere doch deine Aussage um oder beschreibe es aus einem anderen Blickwinkel. Bei mir funktioniert das recht oft. ( nicht immer , ist klar ) .
Die Auforderung ....." Dann lies meine Aussage raus........" Hilft da nicht viel weiter , da der ursprüngliche Text ja offensichtlich schon nicht kapiert wurde . Gelle

Wenn nun die Begrifflichkeiten aber genau den Unterschied ausmachen , auf den ich hinaus wollte, ist es dann nicht sogar meine Pflicht darauf hinzuweisen ??? Alles andere wäre doch Irreführend ?

Cam67
09-05-2017, 14:59
hi alle

ich hab mir nochmal alle Statements durchgelesen und da kommt irgendwie der Verdacht , daß "Angriff in Konsequenz, zusammen mit Emotion", nur in Form von Wut oder Zorn oder sogar Raserei betrachtet wird. (was allein schon ein gewisses Bild abliefert)

das Spektrum an Emotionen und Emotionalitäten ist aber riesig.

Beispiel.

du bekommst im Sparring ein richtig guten Treffer ab der dich kurz anklingelt.
jetzt gibts die unterschiedlichsten Reaktionen die in dir entstehen können.

da kann ein kurzer Zustand (Betonung auf Zustand ) des Lächeln entstehen . ein respektvolles Lächeln , im Sinne von "gut Gemacht" .

ein grimmiges Lächeln im Sinne von "nicht schlecht aber nochmal nicht"

aber auch ein Zustand der Empörung , im Sinne "verdammt wie kann das sein"
oder doch Wut, mit entsprechendem Aufladen.

es kann ein Zustand von gesteigerter Wachsamkeit auftreten , im Sinne "ok , ich hab gepennt , mein Fehler , obacht"

oder ein Abschalten und switchen in einen Zustand von sich herausnehmen und das eigene System agieren lassen. wie beobachtend.

all das sind mögliche emotionale Varianten, die einen reaktionsfähig bleiben oder werden lassen.

und auch das Gefühl von Gleichgültigkeit , im Sinne von "es ist egal ob ich treffe oder getroffen werde " ist eine Form von Emotion und nicht deren abwesenheit.
.................................................. .................................................. .....
warum der Begriff Zustand.???

um beim Lächeln zu bleiben als Option.

es geht nicht um ein aufgesetztes Lächeln im Sinne von Grinsen.
es geht um Lächeln , als Ausdruck eines momentanen Zustandes.
wenn du im Lächeln bist , auch im Angriff, verändert sich auch augenblicklich der Tonus deiner Muskulatur. alles wird fließender..........
bist du in Verteidigung , ist es eher in absorbierenden Modus. .. auch Treffer können so geschluckt werden. (funzt nicht ewig)

bist du in Wut , in Aufladung , verändert sich auch wieder der Tonus , aber die Spannung in dir wird steigen. reflektierender Modus. man baut eine Art Panzer (Muskulatur) auf der dich für den Moment (bei Trommelfeuer) sogar gut schützen kann und danach sofort als Konter entladen. die Bewegungen werden aber gröber.

das kann ich im Training benutzen.
ich lass mich also werfen oder treffen oder Hebeln und guck , wie lange kann ich das Lächeln, also diesen Zustand in mir , und den damit verbundenen Muskeltonus aufrechterhalten..... nicht das Grinsen.!

wann bricht es , wo bricht es, zusammen.

ich verbinde also immer wieder Reize von aussen mit einen bestimmten Zustand plus Aufbau der Struktur bzw. reagiere auf Reize (durch entsprechendes training ) mit Aufbau des gewünschten Zustandes plus Struktur >>>>> Kopplung.

.................................................. .................................................. .....

das mentale , der Gedanke, ist hierbei für die Form zuständig . das heisst die Technik, die Strategie, die Bewegungen als äusseres.

das Gefühl, das Fühlen selbst , die Emotion , der Zustand , ... ist für die Kraft und Qualität der Form zuständig.

Cam67
09-05-2017, 15:27
nochmal zur Konsequenz im Gegensatz zur Schauspielerei.

stellen wir uns eine wirklich Bedrohliche Situation vor .dein System (Körper) wird massiv bedroht. . und gehen in den Fluchtmodus.
(Leute mit Unfallerfahrung können da stark profitieren. denn sie wissen schon mal wie ihr Körper (System ) von Haus aus reagiert. >>>> Übertragung ).

Alles in dir will nur eins............WEG VON HIER !

du guckst nach Türen und den Weg dahin (ist er frei . ist er weit ) . guckst nach Fenstern und die Möglichkeit sie zu erreichen. (springen ?, Tisch hinschieben ? )
gleichzeitig behälst du die Bedrohung die ganze Zeit im Hinterkopf . wie weit sie weg ist, wie schnell sie sich bewegt . in welche Richtung sie sich bewegt (zu dir ?)
was kannst du in den Weg stellen.? in den Weg bringen ? (um Tische oder Stühle rennen ). wohin flüchten danach ? (nach der Tür)

das ganze Spektrum , was in Bruchteilen abläuft. DAS ist ein Zustand, DAS ist authentisch, hier ist nichts gespielt oder aufgesetzt.

alles in dir will weg. dein ganzes Wesen , will weg. hat nur ein Ziel, eine Absicht ... hier die Flucht
davon spreche ich.

(das ist kein "ich greife dich mal an und du rennst weg zur nächsten Wand und hälst dann grinsend an, weil es ja so viel spass gemacht hat.
das ist kein "ich rolle mal kurz weg , steh auf , und gut ist"

hat man das mal erlebt , kann man diesen Zustand benutzen und übertragen. , durch wieder hinein begeben.
kennt man es nicht, guckt man, ob niedere Level davon schon erfahren wurden und fängt dort an. ........ wichtig ist , dieses Gefühl , diesen Zustand in sich zu finden, entdecken und auch benutzen. .... eben keine Schauspielerei.

........................
nun übertragt Das auf den Angriff und den Zustand der Konsequenz in dir.
ich greife nicht technisch an, sondern mit meinem ganzen Wesen,.... ungebrochen.... komplett. .. das meinte ich.

das hat nichts mit Raserei oder Abdrehen zu tun. siehe Post oben zum Thema Emotion.

A_Outlaw_86
12-07-2017, 03:29
nochmal zur Konsequenz im Gegensatz zur Schauspielerei.

stellen wir uns eine wirklich Bedrohliche Situation vor .dein System (Körper) wird massiv bedroht. . und gehen in den Fluchtmodus.
(Leute mit Unfallerfahrung können da stark profitieren. denn sie wissen schon mal wie ihr Körper (System ) von Haus aus reagiert. >>>> Übertragung ).

Alles in dir will nur eins............WEG VON HIER !

du guckst nach Türen und den Weg dahin (ist er frei . ist er weit ) . guckst nach Fenstern und die Möglichkeit sie zu erreichen. (springen ?, Tisch hinschieben ? )
gleichzeitig behälst du die Bedrohung die ganze Zeit im Hinterkopf . wie weit sie weg ist, wie schnell sie sich bewegt . in welche Richtung sie sich bewegt (zu dir ?)
was kannst du in den Weg stellen.? in den Weg bringen ? (um Tische oder Stühle rennen ). wohin flüchten danach ?(nach der Tür)

das ganze Spektrum , was in Bruchteilen abläuft. DAS ist ein Zustand, DAS ist authentisch, hier ist nichts gespielt oder aufgesetz.

alles in dir will weg. dein ganzes Wesen , will weg. hat nur ein Ziel, eine Absicht ... hier die Flucht
davon spreche.

(das ist kein "ich greife dich mal an und du rennst weg zur nächsten wand und hälst dann grinsend an, weil es ja so viel spass gemacht hat.
das ist kein "ich rolle mal kurz weg , steh auf , und gut ist"

hat man das mal erlebt , kann man diesen Zustand benutzen und übertragen. , durch wieder hinein begeben.
kennt man es nicht, guckt man ob niedere Level davon schon erfahren wurden und fängt dort an. ........ wichtig ist , dieses Gefühl , diesen Zustand in sich zu finden, entdecken und auch benutzen. .... eben keine Schauspielerei.

........................
nun übertragt Das auf den Angriff und den Zustand der Konsequenz in dir.
ich greife nicht technisch an, sondern mit meinem ganzen Wesen,.... ungebrochen.... komplett. .. das meinte ich.

das hat nichts mit Raserei oder Abdrehen zu tun. siehe Post oben zum Thema Emotion.
Tolles Thema, Doch haben sehr wenig Menschen die Erfahrung und das wissen diese Zustände zu kontrollieren. In meinem fall ist es wohl so das der Auslöser mich ungeplant in einen extremen Zustand versetzt hat. Diesen Zustand in mir auch realiesierte doch leider nicht kundig gewesen ist ihn wieder zu beenden.

Gast
11-10-2018, 14:47
Es mangelt nicht an irgendwelchen Emotions Zuständen oder dergleichen. Es fehlt schlicht und einfach die Grundausbildung (Struktur und Stabilität - Mandarin = Pengjing), so dass die Positionen, wenn mit Druck konfrontiert, nicht halten. Dann wird mit Murks und Hauruck versucht zu kompensieren, was in der Regel nicht sehr gut funktioniert, weil man einerseits verkrampft und anderseits der Stand darunter leidet. Das macht dann die Situation auch nicht besser.
Wenn man darauf vertrauen kann, dass die Positionen einen einerseits schützen und anderseits auf jeden Fall halten, kann man viel lockerer mit der Situation umgehen und agieren. Dann kann ich auch mit aller Konsequenz einen Angriff ausführen. Im anderen Fall kommt man aus dem (mehr schlecht als recht) Reagieren nicht hinaus.

Ich habe mich aus dem Wing Chun Forum gerade mit einer Diskussion in diese Richtung verabschiedet. Kann man ja lesen. Muss man aber nicht. Sonst meine Kollegen aus dem entsprechenden Thread fragen. Die sind da wesentlich versierter auf dem Gebiet.

Cam67
11-10-2018, 15:40
Es mangelt nicht an irgendwelchen Emotions Zuständen oder dergleichen. Es fehlt schlicht und einfach die Grundausbildung (Struktur und Stabilität - Mandarin = Pengjing), so dass die Positionen, wenn mit Druck konfrontiert, nicht halten. Dann wird mit Murks und Hauruck versucht zu kompensieren, was in der Regel nicht sehr gut funktioniert, weil man einerseits verkrampft und anderseits der Stand darunter leidet. Das macht dann die Situation auch nicht besser.
Wenn man darauf vertrauen kann, dass die Positionen einen einerseits schützen und anderseits auf jeden Fall halten, kann man viel lockerer mit der Situation umgehen und agieren. Dann kann ich auch mit aller Konsequenz einen Angriff ausführen. Im anderen Fall kommt man aus dem (mehr schlecht als recht) Reagieren nicht hinaus.

.

In diesem Thread geht es weniger darum ob es einen Mangel an diesen Zuständen gibt , sondern ob das eigene Training eine Kopplung zu diesen Zuständen erfährt .
Denn wenn nicht , werden andere , nichtbearbeitete Zustände , im Ernstfall die Oberhand bekommen.
Und das bricht seine Struktur und damit auch die Mechanik.

Der Körper ist nunmal eine Einheit , Stichwort Psychosomatik , ...... Und dein Innenleben bestimmt zu großen Teilen auch physischen Ausdruck . Also Spannungen/Entspannungen , Haltungen , Koordination usw.

Kennt jeder der mal mit heftigen Situationen konfrontiert wurde. Egal ob nun Auseinandersetzungen oder einen Unfall .
Sobald wir mit etwas unvertrauten , aber bedrohlichem , konfrontiert werden , reagiert unsere Psyche .
Und die ist nunmal ein Konglomerat aus Denken und Fühlen . Und das wirkt augenblicklich auf unseren Körper zurück.

Hier gab es mal einen Thread zum Thema , wie stark der Kopf mit Einfluss hat. Ergebnis war, .... Das , selbst wenn Jahrelang trainiert wurde und Struktur und Mechanik eingeschliffen ist , doch der Kopf der eigentliche , der entscheidende Punkt ist , ob und was davon abgerufen werden kann.

Deshalb bezweifele ich stark , das schlicht das Üben von Stabilität und Struktur , genügt , um dich in ernsthaften Situationen nicht innerlich kippen zu lassen.

Alle meine Erfahrungen sagen das Gegenteil .

Gast
12-10-2018, 11:12
Hier gab es mal einen Thread zum Thema , wie stark der Kopf mit Einfluss hat. Ergebnis war, .... Das , selbst wenn Jahrelang trainiert wurde und Struktur und Mechanik eingeschliffen ist , doch der Kopf der eigentliche , der entscheidende Punkt ist , ob und was davon abgerufen werden kann.

Deshalb bezweifele ich stark , das schlicht das Üben von Stabilität und Struktur , genügt , um dich in ernsthaften Situationen nicht innerlich kippen zu lassen.

Alle meine Erfahrungen sagen das Gegenteil .


Was heisst, Struktur und Mechanik sind eingeschliffen? Da sind wir wieder bei der Grundsatz Diskussion aus dem Wing Chun Forum. Jahrelanges Training heisst nicht zwingend, dass sowohl Struktur als auch Mechanik "korrekt" (zumindest das, was ich darunter verstehe) ausgebildet sind.

Das Abrufen von "auswendig gelernten Techniken und Anwendungen oder Verhaltensweisen" funktioniert unter Stress nicht oder nur sehr eingeschränkt. Das Phänomen wurde eingehend wissenschaftlich untersucht und bestätigt. Das Thema hatten wir in einem anderen Thread bereits. Stress entsteht durch Überforderung oder die Angst davor, weil man weiss, dass die Voraussetzungen, um die Situation zu meistern, wohl nicht oder nur sehr knapp reichen. Sind die Positionen "korrekt" schützen sie einen, ohne dass man sich darüber Gedanken machen müsste. Ist die Stabilität gewährleistet, muss man sich auch keine Gedanken machen, ob der Gegner die Deckung zusammen donnern kann. Das reduziert zum einen den Stressfaktor erheblich. Zum anderen ist es wichtig, dass man eben keine Techniken und Verhaltensweisen "auswendig lernt" (durch Drills etc.) sondern dass man sein eigenes natürliches Bewegungsverhalten wieder zum Ursprung zurück bringt - nämlich die Genialität des menschlichen Bewegungsapparates optimal zu nutzen. Das heisst, das beschränkt sich nicht nur auf die KK sondern auf alle Bewegungen im Alltag. Man wischt dann entsprechend den Boden auf und schneidet ein Stück Brot entsprechend ab. Dann muss nicht unter Stress auf Eingeschliffenes (Aufgesetztes) zurück gegriffen werden.

Ich wäre ja gerne einmal genauer darauf eingegangen. Da das Thema anscheinend immer im Ansatz schon auf Widerstand stösst, macht es keinen Sinn. Wenn andere Ideologien die Lösung des weitverbreiteten Problems bringt, welches in diesem Thread angesprochen wurde, braucht es das ja auch nicht.

Ich bin jedoch der Meinung (und die ist im Kampfkunst-Board nicht sehr populär), dass es in einem Kampf Ruhe und Übersicht braucht. Wenn man seine Aktionen zum Beispiel mit Wut und Aggressivität koppelt, ist die Gefahr, dass man blindlings in einen Konter rennt, um Klassen höher. Speziell wenn mein Gegenüber Ruhe und Übersicht behält.

Cam67
12-10-2018, 11:59
Ich wäre ja gerne einmal genauer darauf eingegangen. Da das Thema anscheinend immer im Ansatz schon auf Widerstand stösst, macht es keinen Sinn. Wenn andere Ideologien die Lösung des weitverbreiteten Problems bringt, welches in diesem Thread angesprochen wurde, braucht es das ja auch nicht.


du gehst nur dann auf ein Thema ein , wenn kein Widerstand kommt ?


Ich bin jedoch der Meinung (und die ist im Kampfkunst-Board nicht sehr populär), dass es in einem Kampf Ruhe und Übersicht braucht. Wenn man seine Aktionen zum Beispiel mit Wut und Aggressivität koppelt, ist die Gefahr, dass man blindlings in einen Konter rennt, um Klassen höher. Speziell wenn mein Gegenüber Ruhe und Übersicht behält


wieso bleibt nur Wut und Aggression als Alternativen , wenn es um emotionale Kopplung geht. das spricht doch auch Bände was im allgemeinen darunter verstanden wird .

zum Thema Ruhe und Übersicht
klar ist das , das große Ziel. aber mal ehrlich , das ist doch genau der Punkt der als erstes flöten geht.

vll. nochmal zur Erinnerung. wir sprechen von Situationen die UNVERTRAUT und BEDROHLICH sind. plötzlich und unerwartet. .. keine Dojo-Atmospähre , kein sich Anbahnen , keine Sicherheit im Hinterkopf .


Stress entsteht durch Überforderung oder die Angst davor, weil man weiss, dass die Voraussetzungen, um die Situation zu meistern, wohl nicht oder nur sehr knapp reichen.

genau DAS wird aber nunmal entstehen , wenn die Situation Unvertraut , heftig und eben Bedrohlich ist.
da gilt es den Erstschlag zu überstehen , auch den emotionalen , um dann zu einem vertrauten Zustand , Punkt , Handlungen , zurückzufinden. ... um Handlungsfähig zu werden/bleiben.

Angst wird , in meiner Erfahrung, IMMER dabei mitspielen/entstehen . natürlich in Abstufungen , aber sie ist da. deshalb ist es so wichtig zu etwas Vertrautem zurück zu . finden. .... Bezugspunkte finden.

dieses Vertraute muss aber vorher irgendwo mal erfahren sein , ist klar. sei im Training , sei es als Erfahrung , können auch andere sein , solange der gleiche Mechanismus ausgelöst wird !


Sind die Positionen "korrekt" schützen sie einen, ohne dass man sich darüber Gedanken machen müsste. Ist die Stabilität gewährleistet, muss man sich auch keine Gedanken machen, ob der Gegner die Deckung zusammen donnern kann

hier ist das Problem.
die Positionen sind eben nicht mehr korrekt , die Stabilität nicht mehr gewährleistet , wenn du INNERLICH gekippt bist .
kippt deine Psyche , dann kippt auch dein Körper.

egal wie gut du geübt hast, wie korrekt die Positionen im Training stehen , und du Stabil bist . ..... ein einziger heftiger Angriff mit entsprechender Intention , überschreibt ganz fix deine mühsam aufgebauten Muster.


dass man sein eigenes natürliches Bewegungsverhalten wieder zum Ursprung zurück bringt - nämlich die Genialität des menschlichen Bewegungsapparates optimal zu nutzen. Dann muss nicht unter Stress auf Eingeschliffenes (Aufgesetztes) zurück gegriffen werden.

muss man nicht , da hast du recht, aber deinem Unbewusstem ist es recht egal , wie toll die eigenen Theorien sind. es wirkt unbeirrt.

Gast
12-10-2018, 12:03
@Ha Yaozhen

Du sagst durchaus richtige Dinge nur kommst du dann irgendwie zu seltsamen Rückschlüssen.
Ich gebe dir recht, auswendig lernen bringt nichts und unter Stress funktioniert man nur eingeschränkt.
Deswegen ist es ja so wichtig seine Bewegungen völlig automatisiert auszuführen.
Nur wie willst du das machen ohne ständigen Drill und steigenden Druck?

Gast
12-10-2018, 12:04
Tolles Thema, Doch haben sehr wenig Menschen die Erfahrung und das wissen diese Zustände zu kontrollieren. In meinem fall ist es wohl so das der Auslöser mich ungeplant in einen extremen Zustand versetzt hat. Diesen Zustand in mir auch realiesierte doch leider nicht kundig gewesen ist ihn wieder zu beenden.

Kannst Du nicht kontrollieren! Aber Du kannst die Voraussetzungen, welche die emotionalen Zustände beeinflussen, verändern.

Cam67
12-10-2018, 12:11
Kannst Du nicht kontrollieren! Aber Du kannst die Voraussetzungen, welche die emotionalen Zustände beeinflussen, verändern.

da stimme ich dir voll und ganz zu. deshalb entstand ja der Thread ^^

Gast
12-10-2018, 12:25
@Maddin & Cam67: Danke für die Konstruktiven Anmerkungen und Fragen


Nur wie willst du das machen ohne ständigen Drill und steigenden Druck?
Stimmt geht nicht. Da habe ich mich wahrscheinlich nicht genau genug ausgedrückt. Wenn die Drills und der stetig steigende Druck da ist, um das motorische Gedächtnis (muscle memory) und damit das Gefühl ohne Nachdenken zu
müssen, aufgrund des Drucks korrekt zu reagieren schult, dann ist das eine gute und notwendige Sache. Wenn die Drills aber dafür da sind, um Techniken auf bestimmte Angriffe einzuschleifen, bringen sie nichts, weil man unter Stress dann eben schlecht darauf zurück greifen kann.


du gehst nur dann auf ein Thema ein , wenn kein Widerstand kommt ?
Ich gehe dann darauf ein, wenn konstruktive Beiträge und Fragen kommen. Gleicher Meinung muss ja niemand sein.


hier ist das Problem.
die Positionen sind eben nicht mehr korrekt , die Stabilität nicht mehr gewährleistet , wenn du INNERLICH gekippt bist .
kippt deine Psyche , dann kippt auch dein Körper.

egal wie gut du geübt hast, wie korrekt die Positionen im Training stehen , und du Stabil bist . ..... ein einziger heftiger Angriff mit entsprechender Intention , überschreibt ganz fix deine mühsam aufgebauten Muster.

Korrekt. Bin ich deiner Meinung. Darum soll es ja nicht darum gehen, irgendwelche Muster aufzubauen, sondern dein natürliches Bewegungsverhalten zu trainieren. Zur Stabilität: Wenn Du stabil bist, bist Du stabil. Das ist keine Frage
eines Musters oder eines emotionalen Zustands. Das ist ein rein physischer Zustand, den man erarbeiten und erhalten muss.


muss man nicht , da hast du recht, aber deinem Unbewusstem ist es recht egal , wie toll die eigenen Theorien sind. es wirkt unbeirrt.

Gebe ich dir ebenfalls recht. Deshalb sollte dein motorisches Gedächtnis dem Gehirn die Ansagen machen, was für Befehle es zu geben hat. Das Gehirn selbst kann, wie du ja korrekt schreibst, keine Theorien durchdenken und entsprechend entscheiden, was es zu tun gilt.

Einerseits also das motorische Gedächtnis übernimmt die Führung weil das Gehirn in dieser Situation unfähig ist, anderseits ist die Stabilität und die Struktur unabhängig vom emotionalen Zustand gegeben. Es geht um das Trainieren und Verbessern der Voraussetzungen für den Ernstfall.

Gast
12-10-2018, 12:29
Und wie trainierst du diese Stabilität?
Zu den Drills gebe ich dir recht aber um den Bogen zum anderen Thema zu spannen. Steigender Druck ist auch immer eine Art Stress.

Cam67
12-10-2018, 12:44
. Zur Stabilität: Wenn Du stabil bist, bist Du stabil. Das ist keine Frage
eines Musters oder eines emotionalen Zustands. Das ist ein rein physischer Zustand, den man erarbeiten und erhalten muss.
.

hmh , hier wäre meine Frage was du genau unter Stabilität verstehst ?
denn, einen REIN physischen Zustand gibt es nicht.

einfaches Beispiel , kennt jeder der schon mal mit Angst , Panik oder eben hohen Stress konfrontiert wurde.
die Beine werden butterweich , man hat das Gefühl , nirgendwo im Körper eine vernünftige Spannung aufbauen zu können, alles ist zittrig . was glaubst du was hier mit Stabilität passiert ? vor Allem eine Stabilität die dann noch auf Sinken und Ausdehnen beruht ? .... die ist weg, im Nirvana

schon der Unterschied im Training , wenn du (wie von dir angesprochen ) aggressiv arbeitest oder dich in ein Lächeln begibst , verändert sich auch der generelle Tonus und damit auch die Fähigkeit entsprechende Stabilitäten (mehr Starr oder mehr flexibel ) aufzubauen. ist deutlich wahrnehmbar.

umso verstärkter in ungeschützter Atmospähre.

die Psyche ausser Acht zu lassen und nur den Körper im Blick haben (rein physischer Zustand ) halte ich für sehr ungünstig.
ist mir soo nie untergekommen. (in Real )


Einerseits also das motorische Gedächtnis übernimmt die Führung weil das Gehirn in dieser Situation unfähig ist, anderseits ist die Stabilität und die Struktur unabhängig vom emotionalen Zustand gegeben. Es geht um das Trainieren und Verbessern der Voraussetzungen für den Ernstfall.

in meinen Augen ist es eben nie voneinander getrennt. deswegen halte ich ja das Auseinandersetzen , das Konfrontieren mit den emotionalen Zuständen für so wichtig. denn Konfrontation überführen sie in den vertrauten Bereich und du kannst nur händeln was du auch kennst.
im Training aber habe ich halt die zeit mich damit auseinander zu setzen , im Kampf selber nicht mehr. da kann ich nur Handeln . aber darüber kann man ja diskutieren.

Gast
12-10-2018, 17:28
Und wie trainierst du diese Stabilität?
Zu den Drills gebe ich dir recht aber um den Bogen zum anderen Thema zu spannen. Steigender Druck ist auch immer eine Art Stress.

Für das Training der Stabilität ist das Formentraining und die Einzel- und Partnerübungen da. Ich hatte mal versucht über die verschiedenen Entwicklungsstufen des Pengjing zu schreiben. Leider hatte das schon im Ansatz einen Shitstorm ausgelöst. Die wären jetzt sehr hilfreich, um über Training und Entwicklung von Stabilität weiter zu diskutieren. Vielleicht nehme ich bei Gelegenheit nochmals einen Anlauf. Auch die "optimale" Verwendung des Bewegungsapparates aufgrund seiner Konstruktion gäbe einen weiteren Einblick in das Thema. Vielleicht eröffnet mal wer ein Thread zum Thema Stabilität, in dem Ausdrücke aus der chinesischen Terminologie zugelassen werden und nicht schon im Ansatz als Mumpitz abgetan werden. Aus Sportmedizinischer Sicht kann ich das nicht erklären und gibt es meines Erachtens auch nicht die entsprechende Terminologie dafür.

Der Druck soll immer dem Fortschritt des Schülers entsprechen. So kann er einerseits damit umgehen - sprich der Stress ist vielleicht am Anfang der Übung da, bis er merkt, dass er ja damit umgehen kann. Dann stellt sich auch das notwendige Erfolgserlebnis ein. Dadurch gibt es auch den ersehnten Lerneffekt. Wie an anderer Stelle erwähnt, ist es unter Stress nicht oder zumindest nur sehr eingeschränkt möglich, neue Eindrücke und Erfahrungen im Hirn als Neugelerntes abzulegen. Merkt der Lehrer, dass er mit der Übung den Schüler überfordert, muss er eine Stufe zurück schalten. Es bringt nichts mit Drills unter Stress, wo man weder bereits gelerntes Abrufen, noch neues dazulernen kann, als Methode anzuwenden, um jemanden auf Stresssituationen vorzubereiten, in welchen dann das unter Stress nicht gelernte, nicht abgerufen werden kann. Das macht, zumindest für mich, schlicht und ergreifend keinen Sinn.

Gast
12-10-2018, 17:56
hmh , hier wäre meine Frage was du genau unter Stabilität verstehst ?
denn, einen REIN physischen Zustand gibt es nicht.

einfaches Beispiel , kennt jeder der schon mal mit Angst , Panik oder eben hohen Stress konfrontiert wurde.
die Beine werden butterweich , man hat das Gefühl , nirgendwo im Körper eine vernünftige Spannung aufbauen zu können, alles ist zittrig . was glaubst du was hier mit Stabilität passiert ? vor Allem eine Stabilität die dann noch auf Sinken und Ausdehnen beruht ? .... die ist weg, im Nirvana

Hier sind wir wieder bei den verschiedenen Stufen des Pengjing. Du sollst ja nicht eine Spannung auf Muskelebene speziell aufbauen müssen.

Wenn der Schüler ausserdem bei den Übungen den Druck seines Fortschritts gemäss erhält und im Training eben das Erfolgserlebnis vorherrscht, wird er beim nächsten Drill auch keinen Grund haben, mit Panik zu reagieren. Da ist es Sache des Lehrers, den Schüler über Erfolgserlebnisse zur Meisterschaft zu führen. Über negative Erfahrungen wird das nichts. Im Gegenteil, die Angst vor der Angst blockiert in ja schon, bevor die Übung überhaupt anfängt. Und da muss man sich nicht wundern, wenn er sich dann, wenn einer etwas Laut wird und auf den Tisch haut, schon fast übergeben muss vor lauter Panik.


im Training aber habe ich halt die zeit mich damit auseinander zu setzen , im Kampf selber nicht mehr. da kann ich nur Handeln . aber darüber kann man ja diskutieren.

Gebe ich dir recht. Deshalb soll das motorische Gedächtnis die Führung übernehmen. In den inneren Kampfkünsten heisst es auch, man soll einen Zustand der Leere anstreben. Nicht denken - tun!

Gast
12-10-2018, 19:27
Für das Training der Stabilität ist das Formentraining und die Einzel- und Partnerübungen da. Ich hatte mal versucht über die verschiedenen Entwicklungsstufen des Pengjing zu schreiben. Leider hatte das schon im Ansatz einen Shitstorm ausgelöst. Die wären jetzt sehr hilfreich, um über Training und Entwicklung von Stabilität weiter zu diskutieren. Vielleicht nehme ich bei Gelegenheit nochmals einen Anlauf. Auch die "optimale" Verwendung des Bewegungsapparates aufgrund seiner Konstruktion gäbe einen weiteren Einblick in das Thema. Vielleicht eröffnet mal wer ein Thread zum Thema Stabilität, in dem Ausdrücke aus der chinesischen Terminologie zugelassen werden und nicht schon im Ansatz als Mumpitz abgetan werden. Aus Sportmedizinischer Sicht kann ich das nicht erklären und gibt es meines Erachtens auch nicht die entsprechende Terminologie dafür.

Der Druck soll immer dem Fortschritt des Schülers entsprechen. So kann er einerseits damit umgehen - sprich der Stress ist vielleicht am Anfang der Übung da, bis er merkt, dass er ja damit umgehen kann. Dann stellt sich auch das notwendige Erfolgserlebnis ein. Dadurch gibt es auch den ersehnten Lerneffekt. Wie an anderer Stelle erwähnt, ist es unter Stress nicht oder zumindest nur sehr eingeschränkt möglich, neue Eindrücke und Erfahrungen im Hirn als Neugelerntes abzulegen. Merkt der Lehrer, dass er mit der Übung den Schüler überfordert, muss er eine Stufe zurück schalten. Es bringt nichts mit Drills unter Stress, wo man weder bereits gelerntes Abrufen, noch neues dazulernen kann, als Methode anzuwenden, um jemanden auf Stresssituationen vorzubereiten, in welchen dann das unter Stress nicht gelernte, nicht abgerufen werden kann. Das macht, zumindest für mich, schlicht und ergreifend keinen Sinn.

Ich fürchte du interprerierst die Studie völlig falsch.

Cam67
13-10-2018, 09:13
F

Der Druck soll immer dem Fortschritt des Schülers entsprechen. So kann er einerseits damit umgehen - sprich der Stress ist vielleicht am Anfang der Übung da, bis er merkt, dass er ja damit umgehen kann. Dann stellt sich auch das notwendige Erfolgserlebnis ein. Dadurch gibt es auch den ersehnten Lerneffekt. Wie an anderer Stelle erwähnt, ist es unter Stress nicht oder zumindest nur sehr eingeschränkt möglich, neue Eindrücke und Erfahrungen im Hirn als Neugelerntes abzulegen. Merkt der Lehrer, dass er mit der Übung den Schüler überfordert, muss er eine Stufe zurück schalten. Es bringt nichts mit Drills unter Stress, wo man weder bereits gelerntes Abrufen, noch neues dazulernen kann, als Methode anzuwenden, um jemanden auf Stresssituationen vorzubereiten, in welchen dann das unter Stress nicht gelernte, nicht abgerufen werden kann. Das macht, zumindest für mich, schlicht und ergreifend keinen Sinn.

was das Training hinsichtlich dem Einschleifen von Bewegungen , dem Aufbau von Struktur und Stabilität angeht , sehe ich es genauso. und Maddin ja auch. der Druck sollte angepasst sein , aber doch zunehmend erhöht ohne jedoch zu überfordern . so wird ja im Endeffekt ebenfalls das Unvertraute zum Vertrauten und damit eben etwas , auf das man im Ernstfall vertraut. also zurückgreift.
solange , wie du ja selbst sagst , im Training ein positiver Effekt , ein positives Erlebnis, erarbeitet wurde.

was mir fehlt , ist folgendes .....
Stresstraining hat ja nicht nur Bewegungen und Drills zum Ziel, sondern zum großen Teil die Konfrontation mit eben den AUSWIRKUNGEN , den ZUSTÄNDEN in dir , welche durch Stress erzeugt , durch Angst, durch Panik , durch Überforderung , entstehen.

Stresstraining ist also auch ein Werkzeug , dich in Situationen zu bringen , wo genau diese innere Mechanismen angeworfen werden. damit man sie kennen lernt , damit man seine eigenen NATÜRLICHEN Zustände erfährt , die dein Körper bereit stellt , in die er sich unwillkürlich begibt , wenn es hart wird .
und da reagiert jeder ein wenig anders UND jeder hat auch andere Trigger .

Beispiel.
bei einem reinen ing ungler kann das Runtergehen zum Boden , schon ausreichen , um DIESEN Stress zu erzeugen , der alle Struktur , alle Stabilität , zunichte macht . weil die Psyche verrückt spielt. weil sein vertrauter Rahmen verlassen wird .

ein Anderer kann vll. gut Schläge ab , das macht ihm alles nichts aus, aber sobald es in Richtung Hals , in Richtung Würge , geht, kommt Panik und alles fällt zusammen. ... Trigger.
der Nächste hat mit all dem keine Probleme , doch wenn das Knie angegriffen , gefährdet wird , löst es ebenfalls die gleichen Mechanismen aus. .. Trigger
ein anderer wird allein durch Präsenz blockiert und wieder ein anderer durch Heftigkeit, durch Ruppigkeit oder eben durch .......


wenn er sich dann, wenn einer etwas Laut wird und auf den Tisch haut, schon fast übergeben muss vor lauter Panik.

jeder hat nun andere Trigger und jeder hat eben seinen eigenen , persönlichen Zustand , sobald es bedrohlich wird , sobald der vertraute Rahmen verlassen wird .
Das ist gut zu erfahren , wenn man schon mal in schwere Unfälle z.b. verwickelt war oder Situation , die der Körper als Lebensbedrohlich bewertet hat . die Bewertung ist das Entscheidende dabei .
deshalb halte ich auch nichts von allgemeinen Stressdrills.

aber diese Mechanismen generell im Training auszublenden , nicht zu beachten und nur die Physis als Maßstab zu nehmen , ist in meinen Augen inkonsequent.
allein schon der Fakt , daß es eben zu einer Überforderung durch Stress im Training kommen kann , wo kein Lernen mehr möglich ist , die Bewegungen nur noch Murks sind , allein dieser Fakt , sollte doch zu denken geben .
denn im Ernstfall , ist genau dieser Mechanismus und deine Fähigkeit damit umzugehen , der entscheidet , wie Handlungsfähig man noch bleibt.

Gast
13-10-2018, 15:33
Wir haben alle unsere Meinung kund getan. Da keiner den anderen überzeugen muss, können wir das so stehen lassen.

Gast
13-10-2018, 15:56
Ich finde es ja irgendwie spannend wie man heutzutage wo man glücklicherweise Zugang zu so vielen Informationen hat wie was trainiert wird und warum sich gegen so viele Erkenntnisse sperrt.
Es wird ja immer wieder über die Struktur und sonstige körperliche Qualitäten geredet.
Vorallem auch im Wing Chun sieht man in diversen Auseinandersetzungen dann meistens nichts mehr.
Dabei ist Wing Chun einer der Struktur lastigsten Stile mit gefühlt 100 Übungen diese Auszubilden.
Warum klammert man sich so daran statt sich mal nen ordentlichen Trainingsaufbau zu überlegen um die Leute auch kämpferisch fit zu machen?
Haben die meisten echt so viel Angst vor ner Faust im Gesicht?

Gast
13-10-2018, 20:52
Ich finde es ja irgendwie spannend wie man heutzutage wo man glücklicherweise Zugang zu so vielen Informationen hat wie was trainiert wird und warum sich gegen so viele Erkenntnisse sperrt.
Es wird ja immer wieder über die Struktur und sonstige körperliche Qualitäten geredet.
Vorallem auch im Wing Chun sieht man in diversen Auseinandersetzungen dann meistens nichts mehr.
Dabei ist Wing Chun einer der Struktur lastigsten Stile mit gefühlt 100 Übungen diese Auszubilden.
Warum klammert man sich so daran statt sich mal nen ordentlichen Trainingsaufbau zu überlegen um die Leute auch kämpferisch fit zu machen?
Haben die meisten echt so viel Angst vor ner Faust im Gesicht?

Da sagst du was Wahres. Wenn dann aber in der Auseinandersetzung keine Struktur und Stabilitaet vorhanden ist, wurde diese eben auch nicht wirklich ausgebildet. Da ist eben dad Hauptproblem, dass die wenigsten mehr wissen, wie man das trainiert. Und dann gibt man dem System schuld. Wird das dann wirklich besser, wenn man die Leute im Training vermehrt Stress aussetzt? Dann waere das Problem des Threaderstellers ja damit geloest.

Gast
14-10-2018, 01:17
Ich hab dich ja gefragt wie du diese Struktur ausbildest, dass sie in der Auseinandersetzung bestehen bleibt.
Was ist der Unterschied zu den vielen Leuten die auch Formen und Partnerübungen machen?
Ich kenn da einige und keiner davon kann kämpfen.

Cam67
14-10-2018, 10:22
Ich hab dich ja gefragt wie du diese Struktur ausbildest, dass sie in der Auseinandersetzung bestehen bleibt.
.

da schließe ich mich an , zu der Frage.
Das reine Strukturüben als Garant , daß der Kopf im Ernstfall klar bleibt , egal bei wem , bezweifele ich.
vor allem , was für eine Zeit wird dann veranschlagt ? wenn ich Zeiten bei dir , HU Yaozhen, lese, von 6-10 Jahren , was passiert denn da in der Zwischenzeit ? erst mal die Hucke voll bekommen , bevor die Struktur irgendwann erhalten bleibt ?

wobei die Hucke voll bekommen , dann genau das Stresstraining wäre , was man im Training auch anders abrufen kann ^^.

Cam67
14-10-2018, 10:57
. Wenn dann aber in der Auseinandersetzung keine Struktur und Stabilitaet vorhanden ist, wurde diese eben auch nicht wirklich ausgebildet. Da ist eben dad Hauptproblem, dass die wenigsten mehr wissen, wie man das trainiert. Und dann gibt man dem System schuld. Wird das dann wirklich besser, wenn man die Leute im Training vermehrt Stress aussetzt? Dann waere das Problem des Threaderstellers ja damit geloest.

In einer Auseinandersetzung ist Struktur und Stabilität nunmal NICHT der wichtigste Faktor , ob du heil heraus kommst bzw. überhaupt heraus kommst .
die wichtigsten Faktoren sind sowas wie Kampfgeist, Handlungsfähig bleiben , konsequent handeln (egal ob Flucht oder Angriff) .UND eben das SWITCHEN können . letzterer Part ermöglicht erst die angesprochenen Faktoren einsetzen zu können. das geht Hand in Hand .

WENN du switchen konntest , DANN kommt Struktur und Stabilität als Support dazu. als wertvolles Tool. .... konntest du es nicht , konntest du nicht den physischen und emotionalen Erstschlag verdauen und kippt dein System , schaffst du es nicht, dir ein Zeitfenster zu erkaufen um zurück zu finden , ist deine innere Stabi im Eimer und damit auch deine physische .

genau das möchte dir ja auch Maddin verdeutlichen, wenn er die Erfahrung gemacht hat , daß Formentraining allein nicht ausreichend war.

also NEIN , mein Problem (als Threadersteller ) ist damit nicht gelöst.

PS: es ist doch keine Antwort auf die Frage "wie bleibt man stabil und in Struktur ?" IN AUSEINANDERSETZUNGEN ,zu antworten "indem man Stabilität und Struktur übt " , wenn man mit der Antwort den wichtigsten Part ausblendet . nämlich die Auseinandersetzung und die damit verbundenen psychischen Erscheinungen .

Cam67
14-10-2018, 11:32
. Wird das dann wirklich besser, wenn man die Leute im Training vermehrt Stress aussetzt? .

öhm , jaa , wird es .WEIL wir uns anpassen können. hatten wir ja schon mal . kommt aber drauf an WIE ich das mache .

bring ich den Partner im Training durch Stress (durch Speed, Kraft, Heftigkeit , Schmerz , Angreifen von Trigger , bewusst Rahmen verlassen , Absprachen negieren .....) an die Grenze zum Murks , das heisst , Stabi und Struktur drohen zu versagen bzw. sind schon oder er kommt in Freeze , ist jetzt meine Aufgabe , ihm Lösungen anzubieten . Lösungen die ihm ermöglichen Zeit/Raum zu bekommen, um zurück zu finden zu seinem Spiel , zu seiner Struktur ......

der Stress an sich wird vertraut , das Level des Stresses wird vertraut und damit auch die Auswirkungen auf ihn selbst. und er fängt an zu vertrauen , an sich , an das System , an die Struktur , ....

er bekommt Bezugspunkte ......
er lernt so , den Stress als etwas Eigenes zu verstehen , etwas Vertrautes . Er ist nicht mehr der Feind der behindert. Er kontrolliert ihn nicht wirklich , sondern er geht einfach nur anders damit um. in dem er nicht dagegen ankämpft .

so kann er sich auf die wesentlichen Dinge besinnen , in dem Vertrauen , das der Stress sogar für ihn arbeiten wird. weil er sich auf das Wesentliche besinnt (Aufmerksamkeit verschieben ) und so den (DYS ) Stress nicht künstlich aufrecht erhält.
das geht aber nur wenn er es immer wieder auch erfahren hat , und zwar in immer höheren Level .

dann muss keine Angst oder Panik zusätzlich entstehen , wie ein sich selbst erhaltender Kreislauf ,weil der Körper sich so elend weich und schlaff anfühlt , das Herz rast , es heiß in einem ist (durch Angst und Panik ausgelöst ) , sondern es wird einfach hingenommen , beobachtet , weil man weiß, DURCH ERFAHRUNG , das geht vorbei und dann kommt der Schub. und die Koordination ist zurück., das Spiel kehrt zurück .

und das Alles nur durch Stabilitäts und Strukturtraining hinzubekommen ?
hmh, wenn es so einfach wäre , gäbe es nur abgebrühte , glasklare Wettkämpfer , gäbe es kein Lampenfieber , gäbe es keine Macht und Dominierungsspielchen vor einem Wettkampf , gäbe es keinen Überraschungseffekt , ...
wären all die feinen Streiche die dir die Psyche spielen kann in extremen Situationen , völlig uninteressant, weil Stressarmes oder freies Üben und richtige Stabilität und Struktur , völlig genügen.
wenns bei dir so klappt . Hut ab . ist mir soo aber noch nie begegnet.

Gast
14-10-2018, 13:04
also NEIN , mein Problem (als Threadersteller ) ist damit nicht gelöst.

Also einerseits hast du ein nicht geloestes Problem, andererseits beharrst du auf deinem Loesungsansatz. Dann haette ich mir einmal mehr die Muehe sparen koennen.

Cam67
14-10-2018, 13:06
Also einerseits hast du ein nicht geloestes Problem, andererseits beharrst du auf deinem Loesungsansatz. Dann haette ich mir einmal mehr die Muehe sparen koennen.

lies bitte nochmal richtig.
DEIN Ansatz , stellt für mich keine Lösung dar , da wichtige Aspekte (für mich ) ausgeblendet werden .
für mich selber hab ich ja das Problem gelöst . wie das aussieht , hab ich auch beschrieben.
das Problem selber taucht ja immer nur dort auf , wo diese Aspekte keine Beachtung finden.

im übrigen , war es genau dieses Einstellung (u.a. auch deine ) , damit meine ich , das Nichteinbeziehen der Psyche und ihre Auswirkungen , was zur Threaderstellung geführt hat .
wie kann also der Auslöser des Dilemmas gleichzeitig die Lösung sein , OHNE was zu verändern ?

Gast
14-10-2018, 14:50
lies bitte nochmal richtig.
DEIN Ansatz , stellt für mich keine Lösung dar , da wichtige Aspekte (für mich ) ausgeblendet werden .
für mich selber hab ich ja das Problem gelöst . wie das aussieht , hab ich auch beschrieben.
das Problem selber taucht ja immer nur dort auf , wo diese Aspekte keine Beachtung finden.

im übrigen , war es genau dieses Einstellung (u.a. auch deine ) , damit meine ich , das Nichteinbeziehen der Psyche und ihre Auswirkungen , was zur Threaderstellung geführt hat .
wie kann also der Auslöser des Dilemmas gleichzeitig die Lösung sein , OHNE was zu verändern ?

Wunderbar wenn fuer dich das Problem geloest ist.

Dass die Psyche nicht mit einbezogen werden soll, habe ich nie geschrieben. Ich habe geschrieben, dass dieses nicht das Hauptproblem darstellt und man an der Basis arbeiten soll. Da fehlt es bei den meisten massiv. Ich habe auch geschrieben, dass die Partneruebungen oder Drills immer dem Level des Schuelers entsprechen soll und das es wichtig ist ueber Erfolgserlebnisse dem Schueler das Vertrauen in seine Faehigkeiten aufzubauen.

Wenn das kein Ansatz ist fuer dich, diskutiert vielleicht jemand anders mit dir weiter.

Gast
14-10-2018, 15:51
Wunderbar wenn fuer dich das Problem geloest ist.

Dass die Psyche nicht mit einbezogen werden soll, habe ich nie geschrieben. Ich habe geschrieben, dass dieses nicht das Hauptproblem darstellt und man an der Basis arbeiten soll. Da fehlt es bei den meisten massiv. Ich habe auch geschrieben, dass die Partneruebungen oder Drills immer dem Level des Schuelers entsprechen soll und das es wichtig ist ueber Erfolgserlebnisse dem Schueler das Vertrauen in seine Faehigkeiten aufzubauen.

Wenn das kein Ansatz ist fuer dich, diskutiert vielleicht jemand anders mit dir weiter.

Gibt ja sehr viele die das so machen und bei vielen baut es eine falsche Sicherheit auf weil in diversen Drills einfach zu viel ausgespart wird.
Deswegen ja oft das Dilemma in diversen Wing Chun Linien.

Cam67
14-10-2018, 19:14
Wunderbar wenn fuer dich das Problem geloest ist.

Dass die Psyche nicht mit einbezogen werden soll, habe ich nie geschrieben. Ich habe geschrieben, dass dieses nicht das Hauptproblem darstellt und man an der Basis arbeiten soll. Da fehlt es bei den meisten massiv. Ich habe auch geschrieben, dass die Partneruebungen oder Drills immer dem Level des Schuelers entsprechen soll und das es wichtig ist ueber Erfolgserlebnisse dem Schueler das Vertrauen in seine Faehigkeiten aufzubauen.

Wenn das kein Ansatz ist fuer dich, diskutiert vielleicht jemand anders mit dir weiter.

Ja Sorry, wollte dir nicht auf die Füsse treten.
Für mich ist halt die Psyche DAS Hauptproblem , insbesondere der emotionale Anteil . Deshalb ist der Thread ja entstanden.


In meiner Erfahrung waren halt Leute mit der entsprechenden Psyche , oft genug auch KK/KSlern überlegen , wenn es ums freie Umhauen ging. Ganz ohne Technik, ganz ohne Strutkur oder trainierte Stabilität . Einfach durch konsequentes Tun , ohne sich eine Platte zu machen.
Sah bestimmt nicht schön aus , aber wen juckts am Ende.

Den Reinen Formen Übenden fehlte aber oft die Nehmerqualitäten , das Schmerzausblenden , das einfach Weitermachen auch wenn die Orientierung verloren geht , die Erfahrung wie es ist wenn die Luft knapp wird weil die kurzen Rippen erwischt wurden ...... Es war halt nicht vertraut ......... Egal wie technisch sauber die waren im Dojo.
Selbst Boxer von der KJS hatten große Probleme , ausserhalb vom Ring ( vertrauten Rahmen ) , in Zugabteilen oder enger Disco. Obwohl Wettkampf vertraut .

Was aber am meisten fehlte , bei vielen , war die notwendige Enthemmung . Um überhaupt mit der notwendigen Härte rein zu gehen.
Deshalb ist mir ja das Switchen können mir so wichtig .

Wie du das alles jemanden vermitteln willst , ohne ihn unter Stress zu bringen , um das Fiese , um die Sau in einem , raus zu kitzeln, das würde mich mal interessieren.

Schattengewächs
22-10-2018, 20:31
Für mich , was KK betrifft und in der unterliegenden Instanz meinen Stil , versuche ich das so objektiv wie möglich zu halten(also jegliches verbildlichen von Aggresivität im Sinne von Killer oder Krieger sein usw) ...

Ich habe z.b das Blitzdefence von Anfang an gleich abgelehnt ... sowohl was die technische Vorgehensweise betrifft als aber auch , was das sogenannte Umlegen des Schalters betrifft ... sprich das Gestikulieren und deren Triggern ... nix davon hätte auch nur in meiner Welt bestand gehabt , unter anderem weil es viel zu statisch ist ... daher meine ich auch , was solche Dinge betrifft , wird kein Lehrer/Trainer von irgendwas einen Einblick haben , welches Mindset in dieser unmittelbaren Situation von deren Schüzling die passende ist .... da muß jeder selber durch , lerne die Mittel alles andere liegt bei dir .

Die Bereitschaft die Dinge im Gutem zu klären , kann einem schnell klar machen , wer nix gutes will von einem .

P.s wenn die Leute da von irgendwelchen Mindsets labern und dies dann unterstreichen mittels dynamischen Rumgehampel am stehenden Mann , beidruckt mich das Null , besonders dann , wenn da jeglichiches Bewustsein zur Technik fallen gelassen wird . Denn die Fähigkeit die Technik so präzise wie möglich auszuführen , ist mehr Wert als der "bloße Fokus" ... anders gesagt , es gibt 50 Kg Damen die drücken mehr als wir , laufen schneller und springen weiter und das nicht , weil sie mal eben von der Couch aufgesprungen ist und meint dies auf Grund ihrer momentanen Geisteseinstellung dies zu können .

Nagare
22-10-2018, 23:02
[…] Den Reinen Formen Übenden fehlte aber oft die Nehmerqualitäten , das Schmerzausblenden , das einfach Weitermachen auch wenn die Orientierung verloren geht , die Erfahrung wie es ist wenn die Luft knapp wird weil die kurzen Rippen erwischt wurden ...... Es war halt nicht vertraut ......... […]
Was aber am meisten fehlte , bei vielen , war die notwendige Enthemmung . Um überhaupt mit der notwendigen Härte rein zu gehen.
Deshalb ist mir ja das Switchen können mir so wichtig .



Meiner gegenwärtigen Meinung entsprechend denke ich, dass - auch wenn die Erfahrung mal gemacht wurde - konsequent 'weitergeübt /-kultiviert' werden müsste, um diese 'Kompetenz' zu erhalten. Verfolgt man das nicht weiter, bin ich mir nicht sicher inwiefern die einst gemachten Erfahrungen noch von Bedeutung sind.

Gast
23-10-2018, 10:11
Gibt ja sehr viele die das so machen und bei vielen baut es eine falsche Sicherheit auf weil in diversen Drills einfach zu viel ausgespart wird.
Deswegen ja oft das Dilemma in diversen Wing Chun Linien.


Du baust nur eine falsche Sicherheit auf, wenn die Positionen nicht stimmen und die Stabilität nicht vorhanden ist und du den Schülern trotzdem vorgaukelst, wie gut sie sind. Das ist nicht das, wovon ich geschrieben habe....

Gast
23-10-2018, 10:15
Du baust nur eine falsche Sicherheit auf, wenn die Positionen nicht stimmen und die Stabilität nicht vorhanden ist und du den Schülern trotzdem vorgaukelst, wie gut sie sind. Das ist nicht das, wovon ich geschrieben habe....

Ich bin mir nicht sicher wovon du schreibst.
Ich kenne Leute die sind super stabil. Bis zum ersten Schlag der auf sie zu kommt.

Gast
23-10-2018, 11:28
Ich bin mir nicht sicher wovon du schreibst.
Ich kenne Leute die sind super stabil. Bis zum ersten Schlag der auf sie zu kommt.

Das ist wieder eines dieser tollen Wischiwaschi Argumente, um davon abzulenken, dass man offensichtlich keine Ahnung hat, was wirklich stabil heisst und welche Grundvoraussetzungen man dafür erarbeiten müsste.

Konkrete Frage: Aufgrund wovon habe die Leute das Gefühl, sie wären stabil, wenn sie es dann doch nicht sind? Die Stabilität müsste im Training ja analog des Fortschritts des Schülers je länger je mehr gefordert und getestet werden. Dafür sind ja auch dann die Partnerübungen da. Wer stabil ist, ist in jedem Fall stabil. Das ist nicht abhängig von irgendwelchen Gemütszuständen....

Zu dem Thema sind wir aber noch nie weiter gekommen. Ich versuche es gar nicht erst, weiter darauf einzugehen....

Gast
23-10-2018, 13:01
Das ist wieder eines dieser tollen Wischiwaschi Argumente, um davon abzulenken, dass man offensichtlich keine Ahnung hat, was wirklich stabil heisst und welche Grundvoraussetzungen man dafür erarbeiten müsste.

Konkrete Frage: Aufgrund wovon habe die Leute das Gefühl, sie wären stabil, wenn sie es dann doch nicht sind? Die Stabilität müsste im Training ja analog des Fortschritts des Schülers je länger je mehr gefordert und getestet werden. Dafür sind ja auch dann die Partnerübungen da. Wer stabil ist, ist in jedem Fall stabil. Das ist nicht abhängig von irgendwelchen Gemütszuständen....

Zu dem Thema sind wir aber noch nie weiter gekommen. Ich versuche es gar nicht erst, weiter darauf einzugehen....

Genau Aufgrund dessen, dass sie in den Partnerübungen stabil sind.

Cam67
23-10-2018, 14:45
Denn die Fähigkeit die Technik so präzise wie möglich auszuführen , ist mehr Wert als der "bloße Fokus" ... anders gesagt , es gibt 50 Kg Damen die drücken mehr als wir , laufen schneller und springen weiter und das nicht , weil sie mal eben von der Couch aufgesprungen ist und meint dies auf Grund ihrer momentanen Geisteseinstellung dies zu können .

Ich glaube hier ist ein kleiner Denkfehler .
Es geht bei dem Thema nicht so sehr darum , das eine 50 kg Dame ev. mehr drücken kann oder schneller laufen , oder durch Fokus ( wie du es nennst ) zum Topsportler wird . Gar nicht.
Es geht darum , was im Ernstfall noch an Präzision , an Schnelligkeit , an Kraft noch übrig bleibt , egal wie hoch das Niveau vorher war , wenn die Psyche durch die Situation selbst überfordert, gebrochen , zu stark beeindruckt wurde.

Obwohl , solange und so intensiv vorher trainiert wurde. Aber eben ohne Konfrontation mit Intention , mit Intensität , mit den eigenen , HEMMENDEN Triggern .in einem .

Selbsttrigger über Programmierung durch Gesten oder Worte , waren hierbei nicht gemeint. .sondern das was schon in einem schlummert.

Cam67
23-10-2018, 14:52
Meiner gegenwärtigen Meinung entsprechend denke ich, dass - auch wenn die Erfahrung mal gemacht wurde - konsequent 'weitergeübt /-kultiviert' werden müsste, um diese 'Kompetenz' zu erhalten. Verfolgt man das nicht weiter, bin ich mir nicht sicher inwiefern die einst gemachten Erfahrungen noch von Bedeutung sind.

Seh ich genauso . Deshalb meinte ich ja, sie dienen lediglich dem Erkennen , dem Wahrnehmen dessen , was an Mechanismen in einem ist und wie sie sich anfühlen , was sie mit einem machen , wenn mal aktiviert.

Nun gilt es dieses Mechanismen in das eigene Training zu integrieren . Sie dort wieder zu erkennen und damit , sich ihnen konfrontieren , bis es vertraut ist.

Ist es vertraut , kämpft man nicht mehr dagegen an bzw. erzeugt es nicht mehr das Gefühl der Hilflosigkeit. Man nimmt es an als etwas zugehöriges. .... Durch Erfahrung , durch Wiederholung.

Um so weniger beeinflusst es nun , das im Training aufgebaute an Struktur , Stabilität usw.............wenn es chaotisch wird.
Die einmalige Erfahrung über extreme Situationen dient nur der Übertragung.

Gast
23-10-2018, 15:46
Genau Aufgrund dessen, dass sie in den Partnerübungen stabil sind.

Dann sind die Partnerübungen für nichts, wenn sie falsche Stabilität suggerieren. Und der Lehrer ist für noch weniger, wenn er den Schüler in falscher Sicherheit wiegt.

Gast
23-10-2018, 16:04
Dann sind die Partnerübungen für nichts, wenn sie falsche Stabilität suggerieren.

Deswegen will ich ja schon länger wissen wie so eine Partnerübung bei dir ausschaut.

Geheimrat
23-10-2018, 17:37
@Cam 67
...also lautet die eigentliche Frage wie erreiche, reproduziere und kultiviere ich den „beast mode“ so, dass ich ihm am Ende instrumentalisieren kann? Oder versteh ich dich falsch?

Cam67
23-10-2018, 19:29
@Cam 67
...also lautet die eigentliche Frage wie erreiche, reproduziere und kultiviere ich den „beast mode“ so, dass ich ihm am Ende instrumentalisieren kann? Oder versteh ich dich falsch?

wenn ich jetzt ja sage , dann operierst du mit DEINEN Vorstellungen von Beast-Modus , und das kann ev. daneben gehen. deswegen erstmal JEIN.

ich versuchs mal zu verdeutlichen.

wenn wir in bedrohliche Situationen kommen , übernimmt in jedem von uns , etwas archaisches die Oberhand. ob etwas als bedrohlich oder nicht eingetaktet wird , ist eine individuelle Sache selbst bei gleicher Ausgangslage , eine Frage der Bewertung und auch die Art wie wir reagieren ist individuell. .

das Archaische äußert sich bei jedem etwas anders.
manche reagieren mit Wut . eine Art Aufbegehren gegen die Situation ..
manche mit Angst , Panik .... Hilflosigkeit
manche in übertriebenes Handeln .. ein hektische Tun . eine Aggression , die nicht automatisch Gewalt sein muss.
manche (wenige ) wechseln in den Beobachtermodus .....ein Abschalten , eine Art innere Distanz und überlassen das Tun einer Institution in sich.
tja und einige kommen in eine Art Lust ....... was zum Rausch führen kann.
usw.
es muss also nicht automatisch das Beast sein , aber die Reaktion selber ist eher animalisch. im Sinne von natürlichen , tief eingegrabenen Verhalten .

je unerwarteter , je plötzlicher , je unvertrauter die Situation, desto heftiger, unmittelbarer wirkt es ...und legt uns lahm.

und das was da wirkt , bewirkt auch eine entsprechende Spannung, Entspannung in unserer Muskulatur . und .. überschreibt mit Leichtigkeit , auch jahrelang antrainierte Muster . für den ersten Moment .
deshalb schreibe ich von emotionalen Erstschlag . den muss ich überstehen , den muss ich kennen (meine Reaktion ) . dann bekomme ich ein Zeitfenster . dann werden die Auswirkungen auch abgeschwächter .

also geht es mir in erster Linie darum ob , mein eigener Natürlicher Modus , die Handlungsfähigkeit in chaotische Situation eher unterstützt oder behindert.
meine Erfahrung ist nun , das nicht jeder gleich reagiert. und das eben in solchen Situationen , die Psyche und ihre Auswirkungen das Entscheidende Puzzleteil ist.
und wer das ignoriert und glaubt durch Training , allein auf Struktur und Stabilität zu setzen , KANN dann im Ernstfall ein böses Erwachen bekommen.
soweit dazu.

Handlungsfähig werden , bedeutet so z.b. für mich nicht , das nur der Beastmodus als Alternative bleibt. aber er ist für viele die einfachste Variante in die man umschalten kann.

Nagare
23-10-2018, 20:37
Cam

Für Post #71
:halbyeaha

und für Post #75
:halbyeaha

Gast
24-10-2018, 10:05
Deswegen will ich ja schon länger wissen wie so eine Partnerübung bei dir ausschaut.

Dan Chi, Lap Sau, Chi Sao, Sat San Choi, Sat San Choi Ma Ma, Sat San Choi Hoi Ma - Übungen aus dem Wing Chun. Dürfte aber jeder Stil seine entsprechenden Übungen haben.

Wichtig ist, dass man sie korrekt übt. Und da sind wir wieder bei der Bewegungslehre und der Vorgabe durch die vorgegebene Körperstruktur. Wie auch beim Thema Stabilität, den verschiedenen Level von Stabilität und der Lehre der Kraft (was ist Kraft, wie wird Kraft generiert, die verschiedenen Methoden Kraft zu generieren). Das wäre aber zu sehr Off Topic und interessiert ja eigentlich auch niemanden wirklich.


also geht es mir in erster Linie darum ob , mein eigener Natürlicher Modus , die Handlungsfähigkeit in chaotische Situation eher unterstützt oder behindert.
meine Erfahrung ist nun , das nicht jeder gleich reagiert. und das eben in solchen Situationen , die Psyche und ihre Auswirkungen das Entscheidende Puzzleteil ist.
und wer das ignoriert und glaubt durch Training , allein auf Struktur und Stabilität zu setzen , KANN dann im Ernstfall ein böses Erwachen bekommen.
soweit dazu.

Sehr guter Beitrag. Vielen Dank.

- Ich bin da einig mit, dass es darum geht, dass der eigene natürlich Modus die Handlungsfähigkeit in chaotischen Situationen unterstützt. Deshalb soll der natürliche Modus entsprechend ausgebildet sein, dass die Physis in jedem Fall hält unabhängig des psychischen Zustandes.

- Ich bin auch einig damit, dass die Psyche ihre Auswirkungen hat. Einerseits kann unter Stress nicht oder nur schlecht auf gelernte Techniken oder Abläufe zurückgegriffen werden und der Kopf kann nur schlecht Entscheidungen treffen, welche Technik jetzt für die momentane Situation die richtige wäre. Diese Überforderung löst Angst aus und hemmt die Bewegungen um so mehr.

- Ich bin auch einig damit, dass man nicht allein auf Struktur und Stabilität setzen kann. Dennoch ist sie ausschlaggebend dafür, ob man unter Druck (und diesmal meine ich das rein physisch) stabil ist. Gleichzeitig muss der Schüler lernen, wenn physischer Druck ausgeübt wird, die Nerven zu behalten, auf seine Struktur zu vertrauen und das entsprechende Körpergefühl zu verinnerlichen. Nur dann kann im Ernstfall das motorische Gedächtnis übernehmen und die Psyche aussen vor lassen. Ich nehme zur Kenntnis, dass ich nervös bin, lasse aber den Körper das tun, was er gelernt hat. Dafür muss er es aber gelernt haben und die entsprechende Struktur gegeben sein.

Gast
24-10-2018, 10:06
Cam

Für Post #71
:halbyeaha

und für Post #75
:halbyeaha


:halbyeaha

Schattengewächs
24-10-2018, 10:17
@cam

Ehrlich gesagt , ergibt das für mich Null Sinn ... erstmal suggeriert dein Ausgangspunkt , das jegliche Zusammenbruch des antrainiertem Verhaltens , eine psyschiche Komponente vorraus geht... das ist aus meiner Sicht , nicht zu ermessen und auch sugeriert sie das Kraft,Schnelligkeit und sämtliche Atribute die eine Technik in ihrem Ideal sein sollte , eine Tatsächliche "Konstanze" ist ... wird sie nie sein , da der Gegner stets das X ist in der Rechnung welches diese Atribute immer relativieren wird.

Daher , wie ein Feuerwehrmann sich nur auf Beispiele eines Feuers berufen kann um diese zu trainieren , ist das bei einem Kampf auch nicht anders .... alles andere , liegt bei der Person selber , diese Situation in ihrer Unvorhergesehenheit welches nicht dem Beispiel des Trainings entspricht selber zu handeln .

Es gibt keinen Tip oder Ratschlag/Modus oder sonst was um vom 10ner Sprungbrett zu springen ... das muß jeder für sich selbst ausmachen ... einzig und allein was beim Trainer liegt , ist die Art wie man vom 10ner springt um den möglichen Verletzungen zu entgehen .

Cam67
24-10-2018, 13:40
@cam

Ehrlich gesagt , ergibt das für mich Null Sinn ... erstmal suggeriert dein Ausgangspunkt , das jegliche Zusammenbruch des antrainiertem Verhaltens , eine psyschiche Komponente vorraus geht... das ist aus meiner Sicht , nicht zu ermessen und auch sugeriert sie das Kraft,Schnelligkeit und sämtliche Atribute die eine Technik in ihrem Ideal sein sollte , eine Tatsächliche "Konstanze" ist ... wird sie nie sein , da der Gegner stets das X ist in der Rechnung welches diese Atribute immer relativieren wird.

Daher , wie ein Feuerwehrmann sich nur auf Beispiele eines Feuers berufen kann um diese zu trainieren , ist das bei einem Kampf auch nicht anders .... alles andere , liegt bei der Person selber , diese Situation in ihrer Unvorhergesehenheit welches nicht dem Beispiel des Trainings entspricht selber zu handeln .

Es gibt keinen Tip oder Ratschlag/Modus oder sonst was um vom 10ner Sprungbrett zu springen ... das muß jeder für sich selbst ausmachen ... einzig und allein was beim Trainer liegt , ist die Art wie man vom 10ner springt um den möglichen Verletzungen zu entgehen .

Ich sage nicht , das alles zusammenbricht.
Es wird aber stark reduziert , was an Stabi , an Struktur , an Präzision erarbeitet wurde , SOLANGE der Stress und seine Auswirkungen auf dich nicht vertraut ist , solange der Stress ein bestimmtes Level noch hat . Das Level wieder runter zu fahren und die ersten Momente des Stresshochs zu überstehen , darum gehts doch gerade.

Das wird auch dem Feuermann oder den Sani so gehen auf seinen ersten Fahrten. Mit zunehmender Routine legt es sich , es schwächt sich ab. Der Stress wird immer noch ausgelöst , wirkt aber abgeschwächt. Und Routine ist nichts anderes als Konfrontation damit.

Auch dein 10 m Sprung begann mit Stress . Nämlich den ersten Sprüngen . Dann wurde es vertraut und das Level senkte sich wieder .
Bau eine neue schwierige Figur ein in der Sprunggrube , denn DORT beginnt es , und geh dann auf den Turm und schon ist der Stress wieder höher .
Jetzt verlagere den Sprung ins unbekannte Terrain , z.b. Steinbruch , Klippen , spätestens hier werden einige Turmspringer dir den Vogel zeigen. ...
Weil Kopfsache , Psyche eben...


Ein Beispiel .
Weil Psyche und Gemütszustände ja so unbedeutend sind.
Geh mal mit 10 Freunden in eiinen Freizeitpark , nimm eine besonders heftige Attraktion.
Sobald die aus dem Wagon steigen , lass die mal eine koordinativ anspruchsvolle Übung machen , oder lass die sofort am Minigolf ene anspruchsvolle Bahn spielen , oder Poolbillard . Denk dir was aus.

Dann guck mal was noch übrig bleibt an Präzision . Wenn der Puls noch rast , die Beine noch weich sind , die Hände noch zittern ...... Stressauswirkungen halt . .
Und je heftiger das eigene System beeindruckt wurde , desto heftiger die Auswirkungen .

Was werden die als erstes tun ? .. Sie versuchen ruhig durch zu atmen , versuchen zur Ruhe zu kommen ... Um die Aufgabe zu erfüllen .

Genau die Ruhe ,... Die du in einer ernsten, chaotischen Situation NICHT hast , dort musst du weiter agieren , funktionieren , und das mit den VOLLEN Auswirkungen des Stresses.

Gast
24-10-2018, 13:48
Dan Chi, Lap Sau, Chi Sao, Sat San Choi, Sat San Choi Ma Ma, Sat San Choi Hoi Ma - Übungen aus dem Wing Chun. Dürfte aber jeder Stil seine entsprechenden Übungen haben.

Wichtig ist, dass man sie korrekt übt. Und da sind wir wieder bei der Bewegungslehre und der Vorgabe durch die vorgegebene Körperstruktur. Wie auch beim Thema Stabilität, den verschiedenen Level von Stabilität und der Lehre der Kraft (was ist Kraft, wie wird Kraft generiert, die verschiedenen Methoden Kraft zu generieren). Das wäre aber zu sehr Off Topic und interessiert ja eigentlich auch niemanden wirklich.


Das konnten sie Alle, waren sogar sehr gut darin.
Und trotzdem sind sie unter gegangen.
Diese Drills sind sicher wichtig, sie bilden aber keinen Kampf ab.

Gast
24-10-2018, 14:14
Das konnten sie Alle, waren sogar sehr gut darin.
Und trotzdem sind sie unter gegangen.
Diese Drills sind sicher wichtig, sie bilden aber keinen Kampf ab.


Wir sehen die Übungen sehr unterschiedlich an.

Was heisst, die konnten sie alle, waren sogar sehr gut darin? Die Übungen kann man nicht gut oder schlecht können. Es sind auch keine Drills. Es geht darum, was für Grundlagen man durch das Üben aufbaut. Anscheinend bestand genau da das Manko.

Es ist auch eine Illusion, dass man durch eine Übung inkl. Sparring, den "Kampf" abbilden und trainieren kann. Ein Kampf (und ich spreche nicht von der Wettkampfsituation mit Regelwerk) wird nie! auch nur annähernd so ablaufen, wie man das geübt hat. Es wird immer ein Sprung ins kalte Wasser sein.

Deshalb, da wiederhole ich mich gerne ein letztes mal, ist es wichtig, dass die best möglichen Voraussetzungen, wie Stand, Struktur, Stabilität, Kraftübertragung aufgebaut werden. Man gibt den Schülern ein möglichst gutes Rüstzeug mit. Damit werden sie immer improvisieren müssen, wenn es dann mal zu einem Kampf kommen sollte. Man kann viel entspannter improvisieren, wenn man weiss, dass man gutes Rüstzeug dabei hat, als wenn man weiss, dass dieses nicht wirklich zu gebrauchen ist. Da hilft dann auch keine mentale Vorbereitung.

Dies als mein definitives Schlusswort zum Thema. Für diejenigen, die was daraus nehmen können - schön. Für alle anderen - auch schön. Hauptsache jeder hat eine für sich funktionierende Lösung.

Schattengewächs
24-10-2018, 14:19
@Cam

Nochmal , darauf hat keiner einen Einfluß ausser man selber ...

Wieviele Boxtrainer mußten schon miterleben wie ihre Schützlinge nicht den Sprung gewagt haben ... und diese haben unter Stress trainiert , so wie du es forderst .

Das dieses Training nützlich ist sehe ich ein aber es betrifft ausschließlich , das Ausbauen von Fähigkeiten unter Druck und ist kein Garant dafür , das es am Ende auch umgesetzt wird .

Genauso gut , gibt es auch Fälle , wo sich Leute behauptet haben , die nie ein Stresstraining absolviert haben eben weil sie den Sprung gewagt haben .

Das die Dinge der Ausführung sich mit der Zeit bessern , ist doch Banal .... Niemand wird glauben , das alles beim ersten mal "Ideal" verläuft , ist doch normal .

Gast
24-10-2018, 14:21
@Hu

Und wie sollen die Wissen, dass sie gutes Rüstzeug haben?
Die Skills in den Übungen sagen nach dir nix aus, und Stressdrills und Sparring wird nicht gemacht.
Irgendwie kommt nix substanzielles, Struktur ist anscheinend wichtig, wie die überprüft wird bleibt weiterhin ein Rätsel.

Cam67
24-10-2018, 14:47
@Cam

Nochmal , darauf hat keiner einen Einfluß ausser man selber ...

Wieviele Boxtrainer mußten schon miterleben wie ihre Schützlinge nicht den Sprung gewagt haben ... und diese haben unter Stress trainiert , so wie du es forderst .

Das dieses Training nützlich ist sehe ich ein aber es betrifft ausschließlich , das Ausbauen von Fähigkeiten unter Druck und ist kein Garant dafür , das es am Ende auch umgesetzt wird .

Genauso gut , gibt es auch Fälle , wo sich Leute behauptet haben , die nie ein Stresstraining absolviert haben eben weil sie den Sprung gewagt haben .

Das die Dinge der Ausführung sich mit der Zeit bessern , ist doch Banal .... Niemand wird glauben , das alles beim ersten mal "Ideal" verläuft , ist doch normal .

Vll. Ist ja hier das Mißverständnis..
Ich sagte nie , das es ein Garant sei. .... Sowas gibts nicht.

Ich bin nur der Meinung , das der Kopf , die Psyche , in erster Linie entscheidet , was ich im Ernstfall abrufen kann. Beachte ich das im Training nicht , drücke ich einen entscheidenden Faktor in den Skat . Und das kann ich mir nicht leisten , wenn es um wirkliche Anwendung geht.


Da Psyche aber ein Konglomerat, ein Geflecht aus Denken und Fühlen ist , gehört der Einbezug der emotionalen Ebene , für mich mit dazu.
Stress allgemein , mit seinen Auswirkungen wird bei jedem ähnlich erzeugt , aber die damit einhergehende emotionale Untermalung , Einfärbung , ist wieder sehr individuell.

Klar ist das Wissen um dn Gewöhnungsfaktor banal . Da hast du Recht. Aber du siehst ja , selbst über das Banale gibt es offensichtlich Diskussionsbedarf.

Und ja , sehr richtig , gibt genug Leute die ohne Kk/kk-Training und ohne Stresstraining sich behauptet haben. Was also war der Unterschied ? Zu den Trainierten und versagten Leuten ?

Für mich ganz klar die Psyche. Und die kann auch bei Leuten versagen. Die Wettkämpfe gewohnt sind , die Stress kennen . Psyche ist eben alles andere als stabil, und mit ihr steht und fällt auch die physische Stabilität .

Es gibt aber auch Rückkopplungen.
Es also durchaus möglich in einem ERKAUFTEN Zeitfenster zu einer physischen Struktur zurück zu finden und DADURCH seine Psyche wieder zustabilisieren.

Das ist kein entweder/oder , kein schwarz/weis , sodern ein ständiger Fluss.
Und wenn irgendwas wirklich stabil ist , dann diese ständige Bewegung.

Das Training verhilft jetzt die Spitzen abzuflachen , nicht zu viel , nicht zu wenig .
Und innerhalb dessen , innerhalb der nun abgflachten Amplitude , befindet sich ein Rahmen in dem man ständig schwimmt.

Gast
24-10-2018, 16:24
@Hu

Und wie sollen die Wissen, dass sie gutes Rüstzeug haben?
Die Skills in den Übungen sagen nach dir nix aus, und Stressdrills und Sparring wird nicht gemacht.
Irgendwie kommt nix substanzielles, Struktur ist anscheinend wichtig, wie die überprüft wird bleibt weiterhin ein Rätsel.

Es sind nicht Skills in den Übungen, die etwas über die Qualität des Rüstzeuges aussagen, sondern die Grundlagen, die Struktur und Stabilität, welche durch die Übungen aufgebaut werden.

Das mit dem Substanziellen ist so eine Sache. Ich habe versucht in anderen Threads detailliert darauf einzugehen. Zugegebener Massen habe ich jeweils sehr weit ausgeholt, ist aber wichtig. Wenn meine Beiträge schon im Ansatz ins Lächerliche gezogen werden und es eh jeder besser weiss, höre ich dann halt auf damit. Ich habe bereits den Vorschlag gemacht, dass jemand einen Thread über Stabilität und Struktur eröffnen könnte. Vielleicht kann man ja mal das Thema seriös beleuchten.

Die Überprüfung ist ganz einfach. Der Lehrer oder ein fortgeschrittener Schüler testet die Stabilität, indem er versucht, die Positionen mit Kraft zusammen zu drücken. Halten die Positionen (ohne Murks und Hauruck) sind sie stabil.

Beispiel Chi Sao (fortgeschrittenes Niveau) - der hohe Fock Sau gibt die Initiative für den Wechsel der Positionen, indem er mit viel! Druck gegen den Brustkorb des Partners geht (nicht einfach von oben nach unten drücken - Vorwärtsbewegung leicht abwärts - öffnen aller drei Gelenke: Schuler, Ellenbogen, Handgelenk ). Ziel: Zusammendrücken des Bong Sau. Aufgabe des Partners: Wechsel von Bong Sau ins Tan Sau, ohne den Ellbogeninnenwinkel grösser 90 Grad aufzugeben und ohne! dass die Kraft auf die Schulter wirkt (locker halt).Funktioniert das so - dann ist's stabil. Kann die Position nicht gehalten respektive gewechselt werden, werden die Positionen eingedrückt oder hält es nur unter Murks und Hauruck mehr schlecht als recht, ist die Stabilität noch nicht da - und dann - da gebe ich dir recht - hält es im Ernstfall auch nicht. Zum Üben ist der Druck immer nur so hoch, dass der Schüler das halten kann, ohne dass die Kraft zu sehr in die Schulter geht. Zum Testen - Eindrücken! Am besten dafür jemanden nehmen der grösser und schwerer ist. Aber Achtung, Schulter nicht kaputten. Jetzt werden eben die korrekten Positionen enorm wichtig. Das zieht sich durch das ganze! System und durch alle! Übungen.

Variation für Test - einer hat beide Arme aussen im Fok Sau (hoher und tiefer Fok Sau) und hat die Arme einerseits auf dem Tan Sau und der anderen Seite auf dem Bong Sau des Partners liegen. Dann wird beidseitig eingedrückt und der Partner muss gleichzeitig Tan Sau und Bong Sau jeweils wechseln unter Druck.

Hier kommt dann auch zum Tragen, auf welcher Ebene die Stabilität/Struktur ist. Auf Muskelebene wird das murksig, auf Ebene der Skelettstruktur und den Bändern und Sehnen, welche die Gelenke zusammen halten, kann der Schüler die grösseren Muskelgruppen bereits locker lassen. Das geht aber nicht von heute auf morgen. Da müssen Bänder und Sehnen schon sehr gut ausgebildet sein, was durch das korrekte trainieren der Übungen auch passiert (stark und stabil einerseits aber auch sehr dehnbar). Es gibt dann noch zwei höhere Ebenen, bei denen die Bänder und Sehnen und damit die Skelettstruktur ebenfalls locker arbeiten kann. Das lassen wir für den Moment aber aussen vor.

Im Taiji, Bagua oder Xingyiquan zum Beispiel gibt es das Tuishou Training. Da wird dann auch je länger je mehr (je nach Fortschritt des Schülers) mit Druck gearbeitet (oder sollte...) und nicht nur wischiwaschi herum gefuchtelt werden.

Je lockerer das Ganze dann hält und je mehr der Schüler darauf vertrauen kann, dass es unter Druck hält ohne dass er murksen muss, desto weniger wird er durch den Stressfaktor im Falle X beeinflusst. Sein Körper reagiert über das motorische Gedächtnis entsprechend auf Druck und Belastung. Mentaler Stress hin oder her. Die physischen Voraussetzungen sind gegeben, dass es hält, respektive, falls der Druck zu gross wird, er die Position wechseln kann ohne eingedrückt zu werden und die Struktur und Stabilität aufrecht erhalten kann.

Grundstein für die "korrekten" Positionen ist die "korrekte" Grundform, im Wing Chun eben die Siu Lim Tau. Da zeigt sich dann im Verlaufe des Trainings über die Jahre, wie sauber die Siu Lim Tau und dementsprechend alles darauf folgende tatsächlich geübt wurde. Dürfte für alle anderen Stile genau so gelten.

Was das Mentaltraining oder die oft genannten Stressdrills oder Sparrings bewirken oder verbessern sollen in dem Zusammenhang, ob die Positionen im Ernstfall halten und ob man seine Stabilität, welche für einen erfolgreichen Angriff genau so wichtig ist, aufrecht erhalten kann, verstehe ich immer noch nicht.

Vielleicht kann mir das auch jemand ausführlicher erklären, dass es auch ich verstehe?

Gast
24-10-2018, 16:51
@Hu

Sorry wenn ich das jetzt sagen muss aber daran ist nix fortgeschritten, das ist grundlegend um ins Kampftraining starten zu können. Egal ob WK oder Straße.
Im Kampf kommt nunmal kein gleichmäßiger Druck um Kontakt und man rollt dann mit den Armen.
Da wird gezogen, geschlagen, getreten, geworfen, gehebelt, in Bewegung und verschiedenen Distanzen.
Völlig unvorhergesehen.
Auf dem Level das du beschreibst würd ich dich mal langsam an Sparringsdrills ran lassen, dass du mal ein Gefühl für Distanz, Timing und Tempowechsel bekommst.

Nagare
24-10-2018, 17:07
[…]
Ich bin nur der Meinung , das der Kopf , die Psyche , in erster Linie entscheidet , was ich im Ernstfall abrufen kann.

Da Psyche aber ein Konglomerat, ein Geflecht aus Denken und Fühlen ist , gehört der Einbezug der emotionalen Ebene , für mich mit dazu.
[…]


Liest sich etwas missverständlich, finde ich. Wenn ich nur mal die Kategorien "Wahrnehmen" und "Handeln" (inklusive "Automatismen") ansetze, dann müsste man "Denken" und "Der Kopf entscheidet in erster Linie" (ausgenommen neurobiologischer Erklärungsmodelle, welche Nervenbahn eine Millisekunde schneller als die andere ist - die interessieren mich bei dem Thema gar nicht) genauer differenzieren. Aber ich vermute, wir haben da ähnliche / gleiche Ansichten.





[…]

Was das Mentaltraining oder die oft genannten Stressdrills oder Sparrings bewirken oder verbessern sollen in dem Zusammenhang, ob die Positionen im Ernstfall halten und ob man seine Stabilität, welche für einen erfolgreichen Angriff genau so wichtig ist, aufrecht erhalten kann, verstehe ich immer noch nicht.


Das ist eine sehr sehr gute Frage, die sich viele Übende erst gar nicht Stellen (möchten) ;)

Cam67
24-10-2018, 19:57
Liest sich etwas missverständlich, finde ich. Wenn ich nur mal die Kategorien "Wahrnehmen" und "Handeln" (inklusive "Automatismen") ansetze, dann müsste man "Denken" und "Der Kopf entscheidet in erster Linie" (ausgenommen neurobiologischer Erklärungsmodelle, welche Nervenbahn eine Millisekunde schneller als die andere ist - die interessieren mich bei dem Thema gar nicht) genauer differenzieren. Aber ich vermute, wir haben da ähnliche / gleiche Ansichten.



ja , da hast du Recht . v.a. wenn man Kopf nur mit Denken , in dem Fall "bewusstem" Denken assoziiert. ist das wirklich mißverständlich.
Deswegen versuchte ich auf das Geflecht der Psyche zum Fühlen , aufmerksam zu machen. das ist nicht getrennt , so gern das manche auch sehen möchten. (pathologische Zustände mal aussen vorgelassen )

was die Entscheidungen angeht , da ist es eben in solchen bedrohlichen , plötzlichen Situationen nicht so stark das bewusste Denken , sondern das Unbewusste was wirkt , sowie das darauf initiierte instinktive Verhalten.
deshalb oft das Gefühl , das nicht gehandelt (bewusst) wurde , sondern ETWAS in einem hat gehandelt.

Für bewusste Handlungen treten die Ereignisse oft zu schnell und zu heftig ein.(Erstschlag)
und da sind wir beim Thema . dieses ETWAS übernimmt die Steuerung . .selbstverständlich können Automatismen zur Anwendung kommen , z.b. astreine Judorolle bei Unfällen ....
das läuft dann aber über Autopilot , und nicht über bewusste Entscheidung und die körperliche Reaktion , schiessen danach ein mit all ihren Auswirkungen. du stehst auf und die Beine fangen an zu wackeln ..

Wären wir in einem Kampf hätten wir über Automatismen (Reaktion .. Ausweichen, Blocken , Sprawl , vll. sogar Konter ) den Erstschlag überlebt und jetzt erst reagiert der Körper mit den Stressymptomen ...... ab jetzt wirds heikel . ...... wenn man weitermachen muss , und der Körper nur noch ein Bruchteil an gewohnter Spannung oder Entspannung , , Koordination ... hergibt , aber
jetzt gilt es den Zustand zu akzeptieren , ja zu nutzen und trotzdem zu bewusstem Handeln zurück zu finden. da kommt das Trainierte ins Spiel.....
das wäre die Situation ..
Handlung geht voraus (Automatismus ) .....Stress wird realisiert ... .Körperliche Reaktion schiesst nach ...... Handlungsfähig bleiben .

andere Situation ist
Situation wird als Stress Interpretiert (Anblick einer Klinge , anbahnende Prügelei , Überfall )............ Körperliche Reaktion tritt ein .......... Handlungsfähig bleiben.

hier ist die Wahrnehmung und ihre Interpretierung das Entscheidende , wie stark das Stresslevel hochgefahren wird und der Köper reagiert.
je heftiger dich ein Ereignis trifft , je unkontrollierter der Rahmen scheint , je chaotischer der Input desto stärker übernimmt das Instinktive dein Verhalten , und drängt dein bewusstes Denken zurück. (Kopf wie Watte , Tunnelblick , kein klaren Gedanken fassen können ......)
und das BEVOR irgendeine Handlung stattfand.

das bewusste Denken schafft es nicht die Informationen zu verarbeiten , zu viele Variablen , zu wenig Anknüpfungspunkte , kein greifbarer Rahmen um vertraute Muster abzurufen , ... keine Strategie ..... Überforderung ... umschalten zu Autopilot ...... Instinkt .

und diesen Autopiloten in sich , den Instinkt , das Animalische in sich , das sollte ich kennengelernt haben , mich ihm gestellt haben . dann kenne ich auch einiger massen meine persönlichen Mechanismen . mein natürliches Verhalten und meine natürlichen körperlichen Reaktionen und die kann ich dann gezielt mit meinem KK-Training verbinden.

man kann nicht alle Scenarien die möglich sind durch spielen . alle Trigger aufarbeiten , alle Glaubenssätze betrachten , es wird also immer was unvertraut bleiben , eine Situation , die man gar nicht auf den Schirm hatte ....

was aber immer bleiben wird , ist dein eigenes persönliches instinktives Handeln . das wird immer durchdrücken . nimm es , betrachte es , akzeptiere es , benutze es und dein System hat einen gemeinsamen Nenner , einen vertrauten Punkt , auf den es immer zurückgreifen kann. egal was oder wie es geschieht, man wechselt in seinen vertrauten Modus . und der ist dann eine Mischung aus Autopilot und Bewusstem , kein entweder oder .

paradox oder ? gerade das aus chaotischen Zuständen entstandene Verhalten, kann ein Schlüssel sein, um Handlungsfähig zu bleiben , um zu bewusstem Handeln zurück zu finden, auf Basis des Instinkts.

Nagare
24-10-2018, 22:30
paradox oder ?


Nö :p

Und zum Rest:
:halbyeaha ;)

Gast
25-10-2018, 09:07
@Hu

Sorry wenn ich das jetzt sagen muss aber daran ist nix fortgeschritten, das ist grundlegend um ins Kampftraining starten zu können. Egal ob WK oder Straße.
Im Kampf kommt nunmal kein gleichmäßiger Druck um Kontakt und man rollt dann mit den Armen.
Da wird gezogen, geschlagen, getreten, geworfen, gehebelt, in Bewegung und verschiedenen Distanzen.
Völlig unvorhergesehen.
Auf dem Level das du beschreibst würd ich dich mal langsam an Sparringsdrills ran lassen, dass du mal ein Gefühl für Distanz, Timing und Tempowechsel bekommst.

Ist mir klar, dass das wieder missverstanden wird. Das hat nichts mit Kampf oder Kampfvorbereitung zu tun. Da ging es rein um das Testen der Stabilität!Das war ja deine Frage.

Wir lassen das mal...

Gast
25-10-2018, 10:08
Ist mir klar, dass das wieder missverstanden wird. Das hat nichts mit Kampf oder Kampfvorbereitung zu tun. Da ging es rein um das Testen der Stabilität!Das war ja deine Frage.

Wir lassen das mal...

Eh nein, meine Frage war wie sie wissen, dass ihre Struktur im Kampf hält. Um Kampf, Mindset und Co geht's seit Beginn.

Gast
25-10-2018, 13:24
Eh nein, meine Frage war wie sie wissen, dass ihre Struktur im Kampf hält. Um Kampf, Mindset und Co geht's seit Beginn.

Dann schlage ich vor, ihr macht regelmässig Sparrings, Stressdrills und versucht die Leute in einen "kampfbereiten" Mentalmodus zu bringen. Dann sind sie optimal vorbereitet, wenn sie dann tatsächlich mal um Leib und Leben kämpfen müssen.

Gast
25-10-2018, 13:30
Dann schlage ich vor, ihr macht regelmässig Sparrings, Stressdrills und versucht die Leute in einen "kampfbereiten" Mentalmodus zu bringen. Dann sind sie optimal vorbereitet, wenn sie dann tatsächlich mal um Leib und Leben kämpfen müssen.

Du hast Struktur als wichtiges Attribut in die Diskussion geworfen.
Wenn ihr nix übers Kämpfen wissen wollt ist das euer Ding

Gast
25-10-2018, 14:31
Du hast Struktur als wichtiges Attribut in die Diskussion geworfen.
Wenn ihr nix übers Kämpfen wissen wollt ist das euer Ding

Stimmt, ist mein Ding.

Genau so ist es dein Ding, wenn Du glauben möchtest, das Fundament, die Grundausbildung namentlich Stabilität und Struktur, sei nicht Grundvoraussetzung, sei nicht das wichtigste überhaupt um sicherzustellen, dass man nicht um gepustet wird, wenn es mal stürmt.

Für mich ist deine Sichtweise zu sehr auf das Endprodukt fixiert und der Weg dorthin findet zu wenig Beachtung. Genau wie das Thema dieses Threads für mich eher um die Behebung eines Symptoms geht als darum, das Problem an der Wurzel anzupacken.

Gast
25-10-2018, 15:18
@Hu

Ich hab nie gesagt, dass das unwichtig wäre, sogar, dass es Grundvoraussetzung ist.
Du machst den gleichen Fehler wie viele, dokterst ewig am Fundament herum und verlierst das Ziel aus den Augen.
Dein Endprodukt wird dadurch nicht besser, wahrscheinlich erreichst es nicht mal.
Struktur, Grundkraft und Co sind nix müsstisches und nix was man erst nach Jahren ausbildet.
Basisübungen müssen irgendwann in freie übergehen.
Am besten ergänzen sie sich irgendwann.
Warum man Struktur den heiligen Gral machen muss wenn sie nur mit bisl Eingedrücke im Stehen getestet wird ist mir ein Rätsel.

Cam67
25-10-2018, 15:19
Für mich ist deine Sichtweise zu sehr auf das Endprodukt fixiert und der Weg dorthin findet zu wenig Beachtung. Genau wie das Thema dieses Threads für mich eher um die Behebung eines Symptoms geht als darum, das Problem an der Wurzel anzupacken.

mit Sicht auf die KK selber , im Sinne von Kunst , hast du sicher Recht.
mit Sicht auf freie Anwendung , wird DEIN Symptom eher zur Wurzel . ........ siehe Anwendungsbeispiele von Leuten die , Situationen erfolgreich behaupten konnten ohne jedes KK-Training oder Stresstraining , aber von Haus aus eine starke bzw. aggressive Psyche hatten.

der Thread richtet sich ja eher an KK-Praktizierende , denen eben jenes Mindset , denen das notwendige Umschalten, fehlt .
Ist es eh vorhanden , brauchen wir nicht drüber reden und muss auch nicht in irgendeiner KK gesucht werden. nur scheint es nicht soooooo oft , von Haus aus schon vorhanden zu sein. ..... da würde ich eher bei Wettkampfsportlern suchen , wo Stresskonfrontation in gewissen Rahmen , selbstverständlich ist.

und da dreht sich der Thread wieder im Kreis.

Gast
25-10-2018, 16:01
@Hu

Ich hab nie gesagt, dass das unwichtig wäre, sogar, dass es Grundvoraussetzung ist.
Du machst den gleichen Fehler wie viele, dokterst ewig am Fundament herum und verlierst das Ziel aus den Augen.
Dein Endprodukt wird dadurch nicht besser, wahrscheinlich erreichst es nicht mal.
Struktur, Grundkraft und Co sind nix müsstisches und nix was man erst nach Jahren ausbildet.
Basisübungen müssen irgendwann in freie übergehen.
Am besten ergänzen sie sich irgendwann.
Warum man Struktur den heiligen Gral machen muss wenn sie nur mit bisl Eingedrücke im Stehen getestet wird ist mir ein Rätsel.


:halbyeaha
:yeaha::respekt:
:winke:

Gast
25-10-2018, 16:11
Der typische Chinesen Firlefanz, selbst die traditionellen japanischen schaffen es sich auf die Mütze zu hauen.

El Greco
26-10-2018, 10:32
Stimmt, ist mein Ding.

Genau so ist es dein Ding, wenn Du glauben möchtest, das Fundament, die Grundausbildung namentlich Stabilität und Struktur, sei nicht Grundvoraussetzung, sei nicht das wichtigste überhaupt um sicherzustellen, dass man nicht um gepustet wird, wenn es mal stürmt.

Für mich ist deine Sichtweise zu sehr auf das Endprodukt fixiert und der Weg dorthin findet zu wenig Beachtung. Genau wie das Thema dieses Threads für mich eher um die Behebung eines Symptoms geht als darum, das Problem an der Wurzel anzupacken.

Sicher ist ein stabiler Stand in der KK und SV wichtig, aber auch der Kampfgeist muss geschult werden.
Das ist ja die Frage des TE und sicher kann man Kampftraining in den KK einbauen, man muss es nur wollen.

Gast
30-10-2018, 08:14
Der typische Chinesen Firlefanz, selbst die traditionellen japanischen schaffen es sich auf die Mütze zu hauen.

Zum Glück betreibst Du keine chinesische Kampfkunst bei dem Firlefanz....


Noch ein anderer Aspekt, der letztlich aktuell war.

Es gibt tatsächlich "Kämpfer", welche dermassen auf "Kampf" gedrillt wurden, dass sie, sobald eine Stresssituation eintritt in den "Kampfmodus" wechseln und völlig unverhältnismässig reagieren. Bei all dem "Kampftraining" bitte auch den Aspekt mit einbeziehen, dass man in der Realität eigentlich ja gar keinen Kampf will...

Cam67
30-10-2018, 15:13
Es gibt tatsächlich "Kämpfer", welche dermassen auf "Kampf" gedrillt wurden, dass sie, sobald eine Stresssituation eintritt in den "Kampfmodus" wechseln und völlig unverhältnismässig reagieren. Bei all dem "Kampftraining" bitte auch den Aspekt mit einbeziehen, dass man in der Realität eigentlich ja gar keinen Kampf will...

Was dann die selbe Realität ist , die dir im Ernstfall keine Wahl lässt . Um DIe Situationen gehts doch.

Das "eigentlich" nicht-kämpfen-wollen , ist ja der Hauptfaktor , weshalb KKler dann die Hucke voll bekommen , von einem der ordentlich " will" .

Dennoch ist dein Argument zutreffend. Denn genau dort liegt die Gratwanderung.
Bereit zu sein und auch zu wollen , aber nicht zu suchen .

Hier wären wir beim Thema Charakterbildung innerhalb einer KK . Um den Grat zu schaffen . Derselbe Grat der dich dann auch behindern kann.

NightFury
30-10-2018, 15:22
Was dann die selbe Realität ist , die dir im Ernstfall keine Wahl lässt . Um DIe Situationen gehts doch.

Das "eigentlich" nicht-kämpfen-wollen , ist ja der Hauptfaktor , weshalb KKler dann die Hucke voll bekommen , von einem der ordentlich " will" .

Dennoch ist dein Argument zutreffend. Denn genau dort liegt die Gratwanderung.
Bereit zu sein und auch zu wollen , aber nicht zu suchen .

Hier wären wir beim Thema Charakterbildung innerhalb einer KK . Um den Grat zu schaffen . Derselbe Grat der dich dann auch behindern kann.

Genau so @Cam.
Hu Yaozhen endlich geschnallt worum es in diesem Thread geht?

Gast
31-10-2018, 09:46
Genau so @Cam.
Hu Yaozhen endlich geschnallt worum es in diesem Thread geht?

Ich bin nicht schwer von Begriff, nur anderer Meinung.

Gast
31-10-2018, 10:18
Genau so @Cam.
Hu Yaozhen endlich geschnallt worum es in diesem Thread geht?

Ich denke hat er schon lange, er findet einfach Kampftraining doof.

Gast
31-10-2018, 10:38
Ich denke hat er schon lange, er findet einfach Kampftraining doof.

Genau.

Zusätzlich bin ich überzeugt, dass dieses nicht auf den Ernstfall vorbereitet. Ich habe meine Ansichten diesbezüglich auch mehrfach begründet. Habt ihr ja auch gemacht. Ich glaube kaum, dass wir noch auf einen gleichen Nenner kommen. Das ist aber auch nicht nötig.

Ich werde eure Argumente die nächste Zeit in meinem Kopf noch etwas arbeiten lassen. Vielleicht macht ihr das selbe mit meinen....

Vielleicht ist der Mittelweg kein schlechter Weg. Vermehrt Wert legen auf die Grundausbildung, die Struktur und Stabilität und gleichzeitig ab und an den (möglichen) Ernstfall simulieren. Ich nehme das mal so aus dieser Diskussion mit.

Cam67
31-10-2018, 10:53
.......... und an den (möglichen) Ernstfall simulieren. Ich nehme das mal so aus dieser Diskussion mit.

weil ich gerade die Wortwahl sehe..... (was für mich schon ein bestimmtes Verständnis vermuten lässt )
es ging eben nie darum den Ernstfall zu SIMULIEREN . Es ging immer darum , die angesprochenen Mechanismen IN einem , gezielt zu triggern , welche im möglichen Ernstfall sowieso ablaufen werden.
Ziel ist , sich damit zu konfrontieren und dadurch sich mit ihnen vertraut zu machen . Sich mit seinen EIGENEN Wegen , auf Stress und Bedrohung zu reagieren , vertraut zu machen und das an das KK-Spezifische Training zu koppeln .. Mit SIMULIEREN geht da gar nichts.

Gast
31-10-2018, 10:56
Niemand hat gesagt, dass Grundlagentraining nicht wichtig ist.
Nur das es schlicht der erste Schritt ist und alleine nix fürs Kämpfen bringt.

Gast
31-10-2018, 14:01
weil ich gerade die Wortwahl sehe..... (was für mich schon ein bestimmtes Verständnis vermuten lässt )
es ging eben nie darum den Ernstfall zu SIMULIEREN . Es ging immer darum , die angesprochenen Mechanismen IN einem , gezielt zu triggern , welche im möglichen Ernstfall sowieso ablaufen werden.
Ziel ist , sich damit zu konfrontieren und dadurch sich mit ihnen vertraut zu machen . Sich mit seinen EIGENEN Wegen , auf Stress und Bedrohung zu reagieren , vertraut zu machen und das an das KK-Spezifische Training zu koppeln .. Mit SIMULIEREN geht da gar nichts.

Wie willst Du die Mechanismen triggern, die in einem Ernstfall beim Schüler möglicherweise auftreten? Der einzige Weg, den ich sehen würde, ist den Schüler in einer Unterrichtssituation in eine Auseinandersetzung / Diskussion zu verwickeln und die dann "eskalieren" zu lassen, in dem Du auf den Schüler ohne Vorwarnung "losgehst". Alles andere mit vorheriger Ansage bringt nichts, weil das die Ernstfall Mechanismen nicht triggern würde. Kein Dojo Szenario bereitet dich auf den Ernstfall vor. Für mich sind das Illusionen. Du schreibst es ja schon, mit Simulieren passiert gar nichts. Aber auch mit, zumindest für den Schüler, ernsthaft auf ihn loszugehen, erreichst Du keine Verbesserung.

Jeder Mensch hat bereits seinen Weg, wie er mit Stress und Bedrohung umgeht. Das kannst Du nicht umprogrammieren. Was Du kannst, ist die Voraussetzungen, das Rüstzeug verbessern, welches er in der Stresssituation dann zur Verfügung hat.

Cam67
31-10-2018, 14:13
Wie willst Du die Mechanismen triggern, die in einem Ernstfall beim Schüler möglicherweise auftreten? Der einzige Weg, den ich sehen würde, ist den Schüler in einer Unterrichtssituation in eine Auseinandersetzung / Diskussion zu verwickeln und die dann "eskalieren" zu lassen, in dem Du auf den Schüler ohne Vorwarnung "losgehst". Alles andere mit vorheriger Ansage bringt nichts, weil das die Ernstfall Mechanismen nicht triggern würde. Kein Dojo Szenario bereitet dich auf den Ernstfall vor. Für mich sind das Illusionen. Du schreibst es ja schon, mit Simulieren passiert gar nichts. Aber auch mit, zumindest für den Schüler, ernsthaft auf ihn loszugehen, erreichst Du keine Verbesserung.

Jeder Mensch hat bereits seinen Weg, wie er mit Stress und Bedrohung umgeht. Das kannst Du nicht umprogrammieren. Was Du kannst, ist die Voraussetzungen, das Rüstzeug verbessern, welches er in der Stresssituation dann zur Verfügung hat.

Ich frage mich gerade , ob du den Thread überhaupt gelesen hast , in dem du fleissig mitschreibst ? Jetzt beginnst du anzufangen zu fragen , WIE das gehen soll ?

Jetzt kommst du zum Schluss , das jeder seinen Weg hat , auf Stress zu reagieren , obwohl ich schon mehrmals darauf hingewiesen habe. Und das es eben drum geht sie GEZIELt abzurufen um sie vertraut zu machen .?

Jetzt kommst du zum Schluss , das die Reaktionen nicht umprogrammierbar sind , obwohl ich die Ganze Zeit darauf hinweise , sie zu KOPPELN ?

Jetz kommst du mit Scenario ? Obwohl ich ebenfalls darauf hinwies , das das nicht so funzt , WENN , sie Mechanismen nicht angeworfen werden ?

Hast irgendwas vom Thread wirklich gelesen ?

Gast
31-10-2018, 14:43
Ich frage mich gerade , ob du den Thread überhaupt gelesen hast , in dem du fleissig mitschreibst ? Stell dir vor: ich kann lesen
Jetzt beginnst du anzufangen zu fragen , WIE das gehen soll ? Ja

Jetzt kommst du zum Schluss , das jeder seinen Weg hat , auf Stress zu reagieren , obwohl ich schon mehrmals darauf hingewiesen habe? Jetzt sind einer Meinung. Ist doch toll.

Und das es eben drum geht sie GEZIELt abzurufen um sie vertraut zu machen .? Ist das schlecht, wenn ich zu dem Schluss komme?

Jetzt kommst du zum Schluss , das die Reaktionen nicht umprogrammierbar sind , obwohl ich die Ganze Zeit darauf hinweise , sie zu KOPPELN ? Darauf hast Du hingewiesen, das stimmt

Jetz kommst du mit Scenario ? Obwohl ich ebenfalls darauf hinwies , das das nicht so funzt , WENN , sie Mechanismen nicht angeworfen werden ? You are the man!

Hast irgendwas vom Thread wirklich gelesen ? Du wiederholst dich

Cam67
31-10-2018, 16:38
Wie willst Du die Mechanismen triggern, die in einem Ernstfall beim Schüler möglicherweise auftreten? Der einzige Weg, den ich sehen würde, ist den Schüler in einer Unterrichtssituation in eine Auseinandersetzung / Diskussion zu verwickeln und die dann "eskalieren" zu lassen, in dem Du auf den Schüler ohne Vorwarnung "losgehst". Alles andere mit vorheriger Ansage bringt nichts, weil das die Ernstfall Mechanismen nicht triggern würde. Kein Dojo Szenario bereitet dich auf den Ernstfall vor..........

Es gibt eben mehr als nur "auf den Schüler losgehen"

Ob etwas als Trigger fungiert oder nicht ist in erster Linie eine Frage der Bewertung und die ist eben sehr individuell.
Also geht es am Anfang darum , zu sehen , wo hole ich jemanden ab . Ab wann wird Stress erzeugt und was erzeugt Stress in einem .

Nimm das Beispiel Achterbahn und beobachte die Leute . Viele siehst du laut schreien oder hysterisch lachen . Was eine Form von Spannungsabbau darstellt . Es wurde also Stress erzeugt . ( ohne das jemand auf sie los ging) . Manche sitzen muksmäuschen still da , lassen es über sich ergehen und sind heilfroh , wenn es zu ende ist. Da hast du schon unterschiedliche Reaktionsweisen auf ein und den selben Reiz. Einige Wenige sitzen ruhig da und geniessen die Fahrt. Die kannst du mit sowas nicht oder nur noch marginal triggern.

Es ist also auch ein Spiel mit den Ängsten in uns und das auf unterschiedlichen Leveln . ...... Nicht entweder oder .

Aber es ist nicht notwendig sofort die harten Geschütze auf zu fahren und gnadenlos existenzielle Ängste zu triggern .

Das heisst , man kann am Anfang erstmal sehen , was/wann der Einzelne etwas als Bedrohung realisiert, bzw. wann seine Struktur zusammenbricht. Wann verliert er seinen Fokus ?

Durch Körpertreffer mit Atemnot ( bleibt er dennoch ausgerichtet , bleibt er in Bereitschaft ) , durch Gang zum Hals/Kehlgrube ( da versagen die meisten ) , durch Tempowechsel, durch Intent .....

Wie reagiert er .wendet er sich ab ? Igelt sich ein? ( Vogel Strauss Politik) . Schaltet er trotz Bedrängen/Überfordrung in eine Verteidigungsposition oder vll. Sogar von Haus aus in den Angriff ? ... Wo hole ich ihn ab ?

Bricht was zusammen , gib ihn die Chance zurückzufinden aber nur soviel wie notwendig , nicht mehr, dann gehts weiter. hauptsache er bleibt in Handlung und gewinnt vertrauen zum Stress und seine Auswirkungen.

Das am Anfang , später das Level heben , Schritt für Schritt. Bis es an die eigentlichen Zustände in einem Geht . Bis man sich wirklich seinen Ängsten stellt . ..... Wenn gewollt.

Und nein, da muss nicht jeder hin. Aber interessant ist doch das viele von ganz allein , den Weg nach innen finden. Wie intensiv und tief , ist dann auch wieder individuell.

Aber als einzige Möglichkeit , " auf den Schüler los gehen " im Auge haben , spricht auch schon wieder Bände. .

Nagare
31-10-2018, 22:58
Bis man sich wirklich seinen Ängsten stellt . ..... Wenn gewollt.

Kurz ein Gedankengang als Input am Rande:
Nicht nur Ängste, sondern allgemein "(Handlungs-)Blockaden".
Dazu ein Beispiel: Kannte mal jemanden, der keine Angst vor Gewalt hatte. Als diese Person in einer sehr eindeutigen Situation war, in der es kurz vor'm Krachen war, konnte die Person gar nicht agieren, weil sie Gedankengänge hatte wie "ich muss gleich noch iInkaufen gehen, ich habe doch keine Zeit dafür" und "wenn ich jetzt was mache, bin ich vielleicht meinen Job los". Dies waren zwei Gedankengänge, als sie die Faust auf sich zukommen sah. Eine Hemmung also, die in dieser Form nichts mit der Angst vor Gewalt zu tun hatte.

Pansapiens
01-11-2018, 04:08
Kannte mal jemanden, der keine Angst vor Gewalt hatte.


Woran machst Du das fest?
Insgesamt erinnert mich Deine Geschichte ein wenig an den Dialog an ein Kinderspiel

"wer hat Angst vor'm schwarzen Mann?"
"niemand!"
"und wenn er aber kommt?"
"dann laufen wir davon...."



Als diese Person in einer sehr eindeutigen Situation war, in der es kurz vor'm Krachen war, konnte die Person gar nicht agieren, weil sie Gedankengänge hatte wie "ich muss gleich noch iInkaufen gehen, ich habe doch keine Zeit dafür" und "wenn ich jetzt was mache, bin ich vielleicht meinen Job los". Dies waren zwei Gedankengänge, als sie die Faust auf sich zukommen sah.

Und wie ist das weitergegangen?
Hat's noch geklappt mit dem Einkaufen?



Eine Hemmung also, die in dieser Form nichts mit der Angst vor Gewalt zu tun hatte.

Da müsste man nun genaueres über die Situation wissen.
Wenn die tatsächlich für denjenigen nicht bedrohlich war, dann sind das ja durchaus sinnvolle Überlegungen.
Falls mich z.B. ein unbewaffneter Vierjähriger angreift, könnten das sinnvolle Sorgen sein, denn um meine körperliche Unversehrtheit muss ich mir eher weniger Gedanken machen.
Wenn es sich um einen vierundzwanzigjährigen Hooligan handelt, könnte es auch eine konstruierte Begründung für die Wahrnehmung eines Gefühls (Angst, Sorge) bzw. einer Handlung bzw. Nichthandlung sein, um eine kognitive Dissonanz aufzulösen:
Selbstbild: "Ich hab keine Angst vor Gewalt."
Wahrnehmung: "In der Konfrontation mit potentieller Gewalt fühle ich mich unwohl und habe ich eine Handlungshemmung"
Lösung: "Das liegt daran, dass ich mich um meine Einkäufe oder meine Karriere sorge, nicht etwa weil ich Angst vor Gewalt hätte."

Irgendwie erinnert mich die Beschäftigung mit einem, je noch Bedrohung, irrrelevanten Themen auch irgendwie an das, was einem früher in der Schule als "Übersprungshandlung" verkauft wurde:


Das wohl am häufigsten angeführte Beispiel für Übersprungbewegungen bezieht sich auf Beobachtungen an annähernd gleich starken Hähnen, die miteinander ihre „Hackordnung“ auskämpfen: Plötzlich pickt einer der beiden auf dem Boden umher, als würde er Futter aufnehmen, und häufig folgt der andere umgehend dem Vorbild des Rivalen.[11] Gedeutet wird diese Situation im Rahmen der Instinkttheorie als Ausdruck einer gleich starken Kampf- und Flucht-Motivation (Handlungen A und B), was als Übersprungbewegung „Futterpicken“ (Handlung C) hervorrufe. Nach einem solchen „Zwischenspiel“ werde der Kampf in der Regel fortgesetzt.

es gibt aber auch alternative Deutungen dieses Verhaltens:


Das oben erwähnte Beispiel der kämpfenden Hähne (von denen einer plötzlich auf dem Boden umher pickt, als würde er Futter aufnehmen), kann beispielsweise auch als soziales Signal gedeutet werden, das dem Rivalen möglicherweise anzeigt, dass sich der pickende Hahn so überlegen fühlt, dass er selbst in dieser prekären Situation noch Futter aufnehmen kann

Natürlich kann Erziehung ("man darf Schwächere nicht schlagen") auch stark hemmend wirken. Oder die Angst vor dem sozialen Abstieg (Jobverlust).
Daher gelten Leute, die nix zu verlieren haben (Desperados), ja durchaus auch als gefährlich.
Man denke auch an das berühmte Hetzjagdvideo aus Chemnitz:
Da hört man ja eine Frauenstimme: "Hase Du bleibst hier".
Da "Hase" ein eher ungewöhnlicher Name für einen Hund ist, könnte diese Anweisung doch einem (gewaltbereiten?) Mann gegolten haben, der so (aus Angst vor Ärger mit einer nahestehenden Frau) wohl wirksam in der Auslebung seines Jagdtriebes gehemmt wurde.

Cam67
01-11-2018, 10:42
Kurz ein Gedankengang als Input am Rande:
Nicht nur Ängste, sondern allgemein "(Handlungs-)Blockaden".
Dazu ein Beispiel: Kannte mal jemanden, der keine Angst vor Gewalt hatte. Als diese Person in einer sehr eindeutigen Situation war, in der es kurz vor'm Krachen war, konnte die Person gar nicht agieren, weil sie Gedankengänge hatte wie "ich muss gleich noch iInkaufen gehen, ich habe doch keine Zeit dafür" und "wenn ich jetzt was mache, bin ich vielleicht meinen Job los". Dies waren zwei Gedankengänge, als sie die Faust auf sich zukommen sah. Eine Hemmung also, die in dieser Form nichts mit der Angst vor Gewalt zu tun hatte.

auch mal interessant . kenne sowas eher aus einer Position der Überlegenheit . man nimmt den Anderen bzw die Situation nicht wirklich ernst , also werden auch die Mechanismen nicht angeworfen. .... was nach hinten losgehen kann.

bin mir nicht sicher , ob das als Hemmung zu betrachten ist. da Hemmungen und Blockaden ja durch Ängste verursacht werden. Fehlen die körperlichen Symptome , Erregung , Gesteigerter Puls , verstärkte Hautdurchblutung , Hitzegefühle .... würde ich nicht von Angst sprechen . .... sagst du ja selbst.

Hier fehlt schlicht der positive Part der Angst , Fokus halten , gesteigerte Aufmerksamkeit , Vorspannung aufbauen .... und sein Kopf hat Zeit sich mit anderen Dingen zu beschäftigen ^^.
ungünstige Prioritätenverschiebung könnte man das nennen . hehe. ich glaub da kommen nur wenige hin .

Joe1988
01-11-2018, 23:06
Ja Sorry, wollte dir nicht auf die Füsse treten.
Für mich ist halt die Psyche DAS Hauptproblem , insbesondere der emotionale Anteil . Deshalb ist der Thread ja entstanden.


In meiner Erfahrung waren halt Leute mit der entsprechenden Psyche , oft genug auch KK/KSlern überlegen , wenn es ums freie Umhauen ging. Ganz ohne Technik, ganz ohne Strutkur oder trainierte Stabilität . Einfach durch konsequentes Tun , ohne sich eine Platte zu machen.
Sah bestimmt nicht schön aus , aber wen juckts am Ende.

Ja natürlich, eben deswegen, weil genügend KK´ler eben nicht wirklich verstehen, was die da genau machen, dass du die Psyche als Theme aufgegriffen hast ist ein sehr gutes finde ich. Man muss bedenken, dass trotz des reichhaltigen Angebotes einfach wirklich nicht irgendwo ein völliger Plan besteht, für was das und das (beispielsweise Formen) gedacht ist. Die alten Meister sind halt verstorben...



Den Reinen Formen Übenden fehlte aber oft die Nehmerqualitäten , das Schmerzausblenden , das einfach Weitermachen auch wenn die Orientierung verloren geht , die Erfahrung wie es ist wenn die Luft knapp wird weil die kurzen Rippen erwischt wurden ...... Es war halt nicht vertraut ......... Egal wie technisch sauber die waren im Dojo.
Selbst Boxer von der KJS hatten große Probleme , ausserhalb vom Ring ( vertrauten Rahmen ) , in Zugabteilen oder enger Disco. Obwohl Wettkampf vertraut .

Kommt eher darauf an, wie man die Formen versteht und mit welcher Intention man dahineingeht ins Training. Das eine ist, die didaktik dahinter zu verstehen, das andere ist Kampfsport und Kampfkunst - ich meine es wird auch kein so großes Wunder sein, wenn ein Preisboxer der im Ring geübt ist unter anderen Bedingungen nicht wirklich zurechtkommt, er wird wahrscheinlich das auch zum "Spass" machen, wenn du verstehst was ich meine.



Was aber am meisten fehlte , bei vielen , war die notwendige Enthemmung . Um überhaupt mit der notwendigen Härte rein zu gehen.
Deshalb ist mir ja das Switchen können mir so wichtig .

Nun ja, das ist so eine Frage, was man genau unter das "Switchen" versteht - im Normalfall gehe ich mal davon aus, dass es sich um das Überlebensinstinkt des Menschen handelt, welcher eben in solchen Situationen zum Vorschein kommt oder zumindest kommen sollte. Die Frage ist da aber was sagt sein persönlicher Wille aus - greift er/Sie an - Weicht er/sie weg - flieht er/Sie - Beschwichtigt er/Sie? Ich muss wirklich aus meiner persönlichen Erfahrung sagen, dass Jeder Mensch da Verschieden ist und eben da seine oder Ihre persönliche Stärke zum vorschein bringen sollte, ansonsten kann es ganz ganz bös werden. Ein beispiel wäre, dass eine liebenswürdige Frau wohl eher Beschwichtigen oder Schlichten kann, denn ein Bärtiger zwei Meter Kerl mit Glatze.




Wie du das alles jemanden vermitteln willst , ohne ihn unter Stress zu bringen , um das Fiese , um die Sau in einem , raus zu kitzeln, das würde mich mal interessieren.

keine so gute Taktik, wenn man mich fragen würde :biglaugh:

Nagare
04-11-2018, 14:16
Pansapiens


Keine Ahnung was Dein Anliegen ist mit Deinem letzten Post. Aber kurz zu Deinen Fragen:


Woran machst Du das fest?
Daran, dass ich die Person kenne.



Und wie ist das weitergegangen?
Lange Geschichte und hier fehl am Platz.



Hat's noch geklappt mit dem Einkaufen?
Nein.




Da müsste man nun genaueres über die Situation wissen.
Ja, das müsste man. So viel kann ich verraten: die Beteiligten waren keine Hähne.