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Vollständige Version anzeigen : Weng Chun History aus Sicht der Tang Familie: 10. Dai Duk Lan 大德欄



PeterScholz
09-05-2017, 08:41
Michael Tang veröffentlichte am Montag, den 10.04.2017 04:24
UTC+01:00 folgenden Text:

10. Dai Duk Lan 大德欄

The poultry market was located at the western side of Yau Ma Tei, which is somewhat central part of Kowloon peninsula, fronting Sea. It was a central wholesale market for poultry, where retailers and restaurant operators went to buy chickens, duck, etc. It consisted of many individual stalls, all low rise, single or two storeys buildings. 大德欄 [ Dai Dak Lan ] was one of them, a single storey one with a mezzanine floor. The ground floor was a storage as well as trading floor and the mezzanine office and storage. The building still exist, but the entire area is changed to fruit wholesale, just to avoid pollution and risks of bird flu.

Part of the mezzanine floor of 大德欄 [ Dai Dak Lan ] became living place of new "immigrant" who later respected as the "King of Pole".

Life had not yet settled down with Tang Yik. His expectation of a reasonable income turned out to be a disappointment. While he was promised to have money on the sale of dead chickens in exchange for teaching, he found that those money was originally being shared out amongst the workers working there, as part of their income. It would create a major conflict with all the workers there, if he took all or a major part of that money. As such, the new comer decided not to take away others benefit. This was a major set-back in his mind as he was "misled" and such bad experience created a major hurdle in his mind to teach or share any of his real knowledge at Dai Duk Lan. But he stayed on in Dai Duk Lan, effectively serving as a night time security guard.

The arrival of Tang Yik did help Wai Yan to attract other Weng Chun and Wing Chun sifu's to Dai Duk Lan, notably Chu Chung Man, Tam Kong, Ip Man and Wai Yan's Sifu, Lo Chiu Woon. Chu Chung Man and Tam Kong learnt Fung Siu Chung's skills, including Chong Kuen and wooden dummy, from Dung Jik and Dung On. They gathered together and chat on Kung fu, and with occasional some exchanges. Wai Yan was trying hard to ask Tang Yik to teach and go around to challenge other sifu's on pole fight. Loaded with the bad experience of his father as well as the set back he experienced on the failure of the promises, he was very reluctant to do that.

Some people nowadays, promoted the Dai Duk Lan as a major milestone in Weng Chun and praised that as special Dai Duk Lan Project where the masters exchanged their knowledges and skills and benefitted all!! The fact was not. In those days, the Kung Fu knowledge was a "bread and butter" wealth that no Sifu would like others to know, not even his students, until those students were proven to be really faithful. There was a saying - 教識徒弟無師父 [ Gaau Sik Tou Dai Mou Si Fu, Teach the student and once he can, then no Sifu ].

On the other hand, Tang Yik did agree with Chu Chong Man during their gathering at Dai Duk La, that in order to avoid argument, two forms each from Fung Siu Ching and Tang linkage will be adopted as the authentic curriculum of Weng Chun, as following

Weng Chun Kuen form from Tang Suen,
Chong Kuen form from Fung Siu Ching,
The Red Boat wooden dummy form from Fung Siu Ching
Luk Dim Boon Pole form from Tang Suen.

Actually, Tang Yik taught the 六點半棍功 Luk Dim Boon Kwan Kung (from Tang Pok) to most of his student. He only taught the Luk Dim Boon Pole from Fei Loi Temple, sometimes called 六點半棍法 [ Luk Dim Bun Gwan Faat, the method of Luk Dim Bun Gwan ] to differentiate such from 棍功 [ Kwan Kung, cp. chapter 9 ]) to those very faithful long time students

Despite living a very humble life, Tang Yik was still very careful and selective in choosing his students, and had mainly been teaching outside of Dai Duk Lan. The criteria he adopted was that the students must be faithful and with righteous and caring heart as not to use his family arts for harassing people and particularly not using such in gangster fights.

This criteria had actually limited the development of Weng Chun as most of his students were intellectuals never wanting to teach Kung Fu as a profession!!! This is not a bad thing though to ensure purity of the arts.

Hinweis: Ich habe aus Gründen der Verständlichkeit die Anmerkungen in [] hinzugefügt.

Quelle:

https://www.facebook.com/groups/1936493169928490/permalink/1950218701889270/

Kapitel 11: http://www.kampfkunst-board.info/forum/f134/weng-chun-history-sicht-tang-familie-11-the-key-form-taught-182897/

PeterScholz
09-05-2017, 16:09
danke für diese arbeit.
ohne meckern geht es natürlich nicht. habe mich gefragt wann diese schöne geschichte anfängt die identität des wahren erben zu definieren, denn wie wir wissen, kann nur einer "das wahre, ganze system gelernt" haben. erst ab kap 10 fangen solche andeutungen an.

Natürlich fängt es aus Deiner Sicht bei Kapitel 10 an, um den "wahren Erben" zu gehen. Das liegt daran, dass sich dort unsere Linien treffen und offensichtlich wieder ein Stück weit auseinandergehen. Was ich aber nicht möchte, und hier - so denke ich - spreche ich für die Tang Familie, ist, dass sich hier irgendjemand als größeres Opfer der Geschichte wahrnimmt als ein anderer. Chu Chung Man, Lo Chiu Wun, Taam Gong und Tang Yik, alle hatten einen anderen Background und eben auch gewisse Gemeinsamkeiten. Ich sehe den ganzen Stammbaum mehr als "Baum" und jeder Ast, jeder Zweig und jedes Blatt beinhaltet eine gemeinsame Art, dennoch ist jedes für sich einzigartig und keines gleicht dem anderen. Das finde ich gut und auch schön, dass es so ist.

Da Tang Yik in Dai Dak Lan der einzige Lehrer war, der dort aktiv unterrichtet hat, und seine Schüler später zu Chu Chung Man, Lo Chiu Wun und Taam Gong wechselten, mit Ausnahme von Way Yan, der ursprünglich schon Schüler von Lo Chiu Wun war, wird Tang Yik heute geschlossen von seinen Schüler-Schülern als Si Gung betrachtet, eben mit Ausnahme der Schüler von Way Yan, die logischerweise Lo Chiu Wun als ihren Si Gung ansehen. Darunter fällt auch Cheng Kwong und damit Andreas Hoffmann und seine Schüler. Für mich ist das vollkommen in Ordnung und auch geschichtlich korrekt.

Im Zuge der Mixed Martial Arts Offensive, die mit Bruce Lee begann, werden heute oft Elemente von Choi Lee Fat, Taiji und auch Brazilian Jiu Jitsu und Boxen mit dem Weng Chun vermischt und dort entstehen Diskrepanzen zu den traditionelleren und konservativen Ansichten. Hier entsteht ein Widerspruch nicht nur im äußeren Erscheinungsbild der Kampfkunst sondern auch in ihrer Essenz, und genau darin sehe ich die Ursache für Deine Einschätzung. Welcher Weg der bessere ist, das maße ich mir nicht an, zu entscheiden. Es gibt Argumente für beide Seiten. Ich denke, das Wichtigste ist, dass es am Ende funktioniert. Und die "Wahrer Erbe" Frage hast Du ins Spiel gebracht, nicht ich.

fang_an
10-05-2017, 08:26
na, eigentlich nicht.
bei sätze wie:

... to teach or share any of his real knowledge ...
oder

... the Kung Fu knowledge was a "bread and butter" wealth that no Sifu would like others to know, not even his students, until those students were proven to be really faithful. There was a saying - 教識徒弟無師父 ...
geht leicht auch in der richtung der hiesigen streitigkeiten zw. WT und VT oder Ex-EWTO und EWTO: du hast nicht das ganze system gelernt, du hast es nicht verstanden, dir habe ich nicht die geheimnisse gezeigt weil du als schüler nicht würdig warst, usw...
kann man gar nicht auf die personen übertragen die du benennst, denn sie haben sich intensiv ausgetauscht und streiten gar nicht. aber warum den gleich einige dekaden vorgreifen? lassen wir Michael weiter erzählen. er hat sich selbst gar nicht erwähnt, es geht um Tang Yik.

Thiloy
10-05-2017, 08:29
Natürlich fängt es aus Deiner Sicht bei Kapitel 10 an, um den "wahren Erben" zu gehen. Das liegt daran, dass sich dort unsere Linien treffen und offensichtlich wieder ein Stück weit auseinandergehen. Was ich aber nicht möchte, und hier - so denke ich - spreche ich für die Tang Familie, ist, dass sich hier irgendjemand als größeres Opfer der Geschichte wahrnimmt als ein anderer. Chu Chung Man, Lo Chiu Wun, Taam Gong und Tang Yik, alle hatten einen anderen Background und eben auch gewisse Gemeinsamkeiten. Ich sehe den ganzen Stammbaum mehr als "Baum" und jeder Ast, jeder Zweig und jedes Blatt beinhaltet eine gemeinsame Art, dennoch ist jedes für sich einzigartig und keines gleicht dem anderen. Das finde ich gut und auch schön, dass es so ist.

Da Tang Yik in Dai Dak Lan der einzige Lehrer war, der dort aktiv unterrichtet hat, und seine Schüler später zu Chu Chung Man, Lo Chiu Wun und Taam Gong wechselten, mit Ausnahme von Way Yan, der ursprünglich schon Schüler von Lo Chiu Wun war, wird Tang Yik heute geschlossen von seinen Schüler-Schülern als Si Gung betrachtet, eben mit Ausnahme der Schüler von Way Yan, die logischerweise Lo Chiu Wun als ihren Si Gung ansehen. Darunter fällt auch Cheng Kwong und damit Andreas Hoffmann und seine Schüler. Für mich ist das vollkommen in Ordnung und auch geschichtlich korrekt.

Im Zuge der Mixed Martial Arts Offensive, die mit Bruce Lee begann, werden heute oft Elemente von Choi Lee Fat, Taiji und auch Brazilian Jiu Jitsu und Boxen mit dem Weng Chun vermischt und dort entstehen Diskrepanzen zu den traditionelleren und konservativen Ansichten. Hier entsteht ein Widerspruch nicht nur im äußeren Erscheinungsbild der Kampfkunst sondern auch in ihrer Essenz, und genau darin sehe ich die Ursache für Deine Einschätzung. Welcher Weg der bessere ist, das maße ich mir nicht an, zu entscheiden. Es gibt Argumente für beide Seiten. Ich denke, das Wichtigste ist, dass es am Ende funktioniert. Und die "Wahrer Erbe" Frage hast Du ins Spiel gebracht, nicht ich.

Da wird Sergio sicherlich auch noch etwas zu berichten haben :-)

PeterScholz
10-05-2017, 16:47
geht leicht auch in der richtung der hiesigen streitigkeiten zw. WT und VT oder Ex-EWTO und EWTO: du hast nicht das ganze system gelernt, du hast es nicht verstanden, dir habe ich nicht die geheimnisse gezeigt weil du als schüler nicht würdig warst, usw...

Da sieht man mal, von welch traditioneller Herkunft diese Probleme heute sind.

Du bestreitest jetzt aber nicht, dass es so etwas wie Wissen gibt, und dass dieses, ob Geheimniskrämerei oder nicht, nicht innerhalb eines Trainings vermittelt werden kann, sondern dass es schon ein paar Monate / Jahre dauert, bis der Schüler alles gelernt hat, egal wie begabt er oder wie intensiv sein Training ist...?

Es kann nicht jeder Alles wissen. Das ist einfache Logik. Gerade wenn es nur vielleicht 5% der Leute schaffen, das Ganze bis zum Ende durchzuziehen. Viele machen sich vorher selbstständig und füllen ihre Lücken mit anderen Dingen. Oder es gab einfach nie ein vollständiges Wissen zu holen, aus welchen Gründen auch immer, und die Leute suchen weiter oder geben irgendwann auf.

Ganz anders sind da diese Scharlatane und Scharlataninnen, die mal eben nach Irgendwo fliegen und ein Selfie mit dem Meister machen, sich am Besten noch als Schüler desselben darstellen.


kann man gar nicht auf die personen übertragen die du benennst, denn sie haben sich intensiv ausgetauscht und streiten gar nicht.

Im Text steht eher, dass es doch kein so intensiver Austausch war:

Some people nowadays, promoted the Dai Duk Lan as a major milestone in Weng Chun and praised that as special Dai Duk Lan Project where the masters exchanged their knowledges and skills and benefitted all!! The fact was not.

Hier steht auch gar nichts davon, dass das Wissen nur in eine Richtung nicht geflossen ist. Ich lese das so, dass es einen eingeschränkten Fluss von Wissen in alle Richtungen gab.

Nochmal hierzu:

ohne meckern geht es natürlich nicht. habe mich gefragt wann diese schöne geschichte anfängt die identität des wahren erben zu definieren, denn wie wir wissen, kann nur einer "das wahre, ganze system gelernt" haben.

Insgesamt kommt mir Dein Ansatz eher vor wie ein Highlander Film. Es kann nur Einen geben. Darum geht es in dem Text nicht. Genau so möchte sich aber der Großmeister von Welt gern darstellen, der sich als Letzter und Einziger zusammen mit seinem Headquarter aufmacht, um die Kampfkunst zu retten, und ihre letzten Geheimnisse zu offenbaren.

PeterScholz
10-05-2017, 16:50
Da wird Sergio sicherlich auch noch etwas zu berichten haben :-)

Da würde mich dann auch noch interessieren, was er zu "Gaau Sik Tou Dai Mou Si Fu" sagt.

fang_an
10-05-2017, 17:06
das sind jetzt echt viele missverständnisse...

wenn ich "du" sage, meine ich dich und daher nicht den beitrag von Michael Tang. du hast mMn zu früh von Andreas Hoffmann und von Michael Tang in deinem beitrag #2 angefangen, obwohl Michael weder sich noch A.H. bisher erwähnt hat. daher mein vorschlag damit abzuwarten.

dann:

Insgesamt kommt mir Dein Ansatz eher vor wie ein Highlander Film.

das war eben die überspitzte lehre nicht nur aus Highlander sondern auch aus manche Kung Fu filme oder auch von der homepages der meisten stile, die ihre geschichte erzählen, dabei nach identität, besonderheit, wichtigkeit und anerkennung streben - also ganz normal. trotzdem darf man ein bischen ironisch darüber schmunzeln.

PeterScholz
10-05-2017, 21:59
das sind jetzt echt viele missverständnisse...

Ja, Missverständnisse gibt es leider immer beim Lesen.



du hast mMn zu früh von Andreas Hoffmann und von Michael Tang in deinem beitrag #2 angefangen, obwohl Michael weder sich noch A.H. bisher erwähnt hat. daher mein vorschlag damit abzuwarten.

Michael Tang selbst habe ich in Beitrag #2 gar nicht erwähnt und Andreas Hoffmann nur in einem Nebensatz, um ihn und seine Schüler zu kontextualisieren, da es sich hier ja um die Sicht der Tang Familie auf die Geschichte handelt.


das war eben die überspitzte lehre nicht nur aus Highlander sondern auch aus manche Kung Fu filme oder auch von der homepages der meisten stile, die ihre geschichte erzählen, dabei nach identität, besonderheit, wichtigkeit und anerkennung streben - also ganz normal. trotzdem darf man ein bischen ironisch darüber schmunzeln.


Wie gesagt führst du Begriffe wie "Wahrer Erbe" ein, und darum geht es einfach nicht. Aber aus Deinem Umfeld heraus scheint es wichtig zu sein und letztendlich relativiert der Verweis auf "Ironie" zwar Deine Aussage, es steckt jedoch immer ein wahrer Kern in Ironie.

fang_an
11-05-2017, 08:32
Wie gesagt führst du Begriffe wie "Wahrer Erbe" ein, und darum geht es einfach nicht. Aber aus Deinem Umfeld heraus scheint es wichtig zu sein und letztendlich relativiert der Verweis auf "Ironie" zwar Deine Aussage, es steckt jedoch immer ein wahrer Kern in Ironie.

dann habe ich wohl auf das falsche pferd gesetzt, denn ich habe diesen begriff extra eingeführt um mich darüber lustig zu machen. wenn es nicht darum geht wird sich ja niemand daran stören ;)

PeterScholz
11-05-2017, 08:59
dann habe ich wohl auf das falsche pferd gesetzt, denn ich habe diesen begriff extra eingeführt um mich darüber lustig zu machen. wenn es nicht darum geht wird sich ja niemand daran stören ;)



Mit soviel Ironie komme ich einfach nicht klar, dachte nur, du denkst, hier will Euch einer was streitig machen... Hier wird doch alles geklärt:

https://uploads.tapatalk-cdn.com/20170511/8c4f319634b1dadf984c15e727dbda46.png

Und auch so als letzter Überbliebener kann ja dann auch kein anderer kommen...

https://uploads.tapatalk-cdn.com/20170511/ff01b50b49598c950a0c937963305319.png

fang_an
11-05-2017, 09:07
hier will Euch einer was streitig machen..

jetzt warte doch mal Peter. es ist offensichtlich dass du dich dazu berufen fühlst gegen das verwestliche, in deinen Augen veränderte, Weng Chun informativ vorzugehen.
aber lass doch mal Michael ausreden und spann den nicht so früh an deinem karren an.

PeterScholz
11-05-2017, 09:39
jetzt warte doch mal Peter. es ist offensichtlich dass du dich dazu berufen fühlst gegen das verwestliche, in deinen Augen veränderte, Weng Chun informativ vorzugehen.

aber lass doch mal Michael ausreden und spann den nicht so früh an deinem karren an.



Das war schon wieder ein Missverständnis, ich hab's auch mal mit Ironie versucht, bin noch nicht so gut darin.

fang_an
11-05-2017, 09:49
Das war schon wieder ein Missverständnis, ich hab's auch mal mit Ironie versucht, bin noch nicht so gut darin.

ah verstehe, die seitenhiebe auf A.H. sind bei dir nur als vorwand da. in wahrheit machst du für ihm werbung hier. hatte ich schon länger vermutet, dachte aber es wäre nur unbeabsichtigt. ;)

PeterScholz
11-05-2017, 10:00
ah verstehe, die seitenhiebe auf A.H. sind bei dir nur als vorwand da. in wahrheit machst du für ihm werbung hier. hatte ich schon länger vermutet, dachte aber es wäre nur unbeabsichtigt. ;)



Wie gesagt, ich hatte ihn in einem Nebensatz erwähnt, für den geschichtlichen Kontext. Ich denke er hat es verdient, erwähnt zu werden - keine Ironie! Ohne ihn wäre keiner von uns ( Weng Chun Leute Deutschland ) hier. Ich schätze ihn sehr dafür.

Trotzdem mach' ich mir jetzt erstmal 'nen Kaffee.

fang_an
11-05-2017, 10:09
Ich denke er hat es verdient, erwähnt zu werden - keine Ironie! Ohne ihn wäre keiner von uns ( Weng Chun Leute Deutschland ) hier. Ich schätze ihn sehr dafür.

ja, er macht sich schon nicht schlecht, aber an der menge hass-liebe von KRK kommt keiner ran. ich denke aber der exkurs reicht jetzt.

PeterScholz
11-05-2017, 12:36
ja, er macht sich schon nicht schlecht, aber an der menge hass-liebe von KRK kommt keiner ran. ich denke aber der exkurs reicht jetzt.



Ja sicher.

PeterScholz
11-05-2017, 13:29
es ist offensichtlich dass du dich dazu berufen fühlst gegen das verwestliche, in deinen Augen veränderte, Weng Chun informativ vorzugehen.


Gut, wir bleiben also beim Thema.

Du willst meinen Augen eine gewisse Sehfähigkeit absprechen, lassen wir die Anderen entscheiden.

Letztens habe ich folgendes gesehen:

https://instagram.com/p/BRctaTegB4P/

Da frage ich mich, wer jetzt Seh-/ Seekrank ist.

Hier nochmal Michael Tang, von dem er die Form gelernt hat. Habe ein Video davon aus Foshan. Dort, vor Ort, bleibt er ganz gut dran.

Hier nochmal für alle Michael Tang mit der Frage, ob es dasselbe oder ähnlich ist:

https://youtu.be/SNV-gTHTQgk

Das Video ist von meinem guten Freund Yuri Morelli aus Italien, welches ebenfalls im Westen liegt.

fang_an
11-05-2017, 13:53
das zweite video zeigt eine form, bei dem ersten ist die form gar nicht wichtig. die freude in der kunst ist nicht jmd oder einen ablauf so perfekt wie möglich nachzuahmen, sondern sich ein kleines, manchmal recht einfaches, fragment auszusuchen und darauf loszuimprovisieren. das kann in der tat für andere nerfig sein, siehe jazzmusik, macht aber für einem selbst extrem spass ;)

PeterScholz
11-05-2017, 14:34
das zweite video zeigt eine form, bei dem ersten ist die form gar nicht wichtig. die freude in der kunst ist nicht jmd oder einen ablauf so perfekt wie möglich nachzuahmen, sondern sich ein kleines, manchmal recht einfaches, fragment auszusuchen und darauf loszuimprovisieren. das kann in der tat für andere nerfig sein, siehe jazzmusik, macht aber für einem selbst extrem spass ;)

Stimmt, der 66-jährige Mann ist gut in Form.

Im Jazz ist es übrigens genauso wie in der Kampfkunst. Formlosigkeit existiert nur für Leute, die keine Ahnung haben was 2-5-1, Substitutionen wie Tritonus und Sus4, 7-9-13 bedeuten. Der Unterschied ist, dass bei formlosen Jazzern keiner Zuschauen -/hören würde. Wir nennen es klimpern.

Hier ein Beispiel, weil Du den Jazz ansprichst, wie eng Form und Improvisation verbunden sind.

Make Believe: https://www.youtube.com/watch?v=Tylsw9iDxi8

Die 2-5-1 schreibt man glaube ich richtig II-V-I, ist nicht mein Spezialgebiet ;)

fang_an
11-05-2017, 15:03
Formlosigkeit existiert nur für Leute, die keine Ahnung haben was 2-5-1, Substitutionen wie Tritonus und Sus4, 7-9-13 bedeuten.

...und sind solche leute nicht zu beneiden, denn sie konzentrieren sich weniger auf das technische und können dadurch den message viel besser aufnehmen. eine echte qual die wir spezialisten mit uns tragen ständig irgendwelche technische feinheiten und genauigkeit erkennen zu wollen, während jemand einfach nur seine freude am strand teilen wollte.

PeterScholz
11-05-2017, 15:20
...und sind solche leute nicht zu beneiden, denn sie konzentrieren sich weniger auf das technische und können dadurch den message viel besser aufnehmen. eine echte qual die wir spezialisten mit uns tragen ständig irgendwelche technische feinheiten und genauigkeit erkennen zu wollen, während jemand einfach nur seine freude am strand teilen wollte.

:horsie:

Gatsu
13-05-2017, 00:07
Ich persönlich tu mir immer sehr schwer mit zwei Dingen, die im Kung Fu geschichtlich eine große Rolle zu spielen scheinen.

1) Der Sifu der sein Wissen bewahrt und ja nicht zu viel preisgeben möchte.

Das scheint mir, und niemand muss diese Meinung teilen, aus mehreren Gründen total kontraproduktiv und unsinnig. Nur weil ich etwas gezeigt bekomme heisst das noch lange nicht, dass ich es kann oder verstanden habe. Das ist beim Klavierspielen, in einer Physikvorlesung an der Uni, oder beim Fussball das Gleiche. Um es zu verstehen und zu können muss der Schüler schon lange und hart trainieren, oder nicht? Derjenige, der nicht an ehrlichem Training interessiert ist hört sowieso auf bevor er wesentliche Forschritte gemacht hat.

Reinheit eines Stils? Hm wenn niemand durch langjähriges ehrliches Training Meister geworden ist, wer gibt den Stil dann überhaupt noch weiter?

2) einen Stil "komplett" erlernt haben

Das suggeriert MIR zu sehr, dass es da ein Stadium zu erreichen gibt, nach dem Schluss ist mit lernen. Ich bin der Meinung, dass nach oben immer weiter geforscht und trainiert werden kann. In keinem Sport, der sich in Wettkämpfen misst, gibt es die Idee einer Schranke über welche man nicht hinauskommen kann. Meine Vorstellung ist eher, dass man als Meister erst recht anfangen muss zu trainieren, um die Kunst voran zu bringen. Das steht natürlich im Konflikt mit Vertretern der "reinen" Kunst und ich sage nochmal, dass ich hier niemanden überzeugen möchte.

Abschliessend : Ich vertraue Menschen, die täglich, hart und ehrlich trainieren und DADURCH die Kunst am Leben halten und voran bringen. Nichts ist so beständig wie der Wandel.

Just my 2 Cents

PeterScholz
13-05-2017, 02:04
Ich persönlich tu mir immer sehr schwer mit zwei Dingen, die im Kung Fu geschichtlich eine große Rolle zu spielen scheinen.

1) Der Sifu der sein Wissen bewahrt und ja nicht zu viel preisgeben möchte.

Das scheint mir, und niemand muss diese Meinung teilen, aus mehreren Gründen total kontraproduktiv und unsinnig. Nur weil ich etwas gezeigt bekomme heisst das noch lange nicht, dass ich es kann oder verstanden habe. Das ist beim Klavierspielen, in einer Physikvorlesung an der Uni, oder beim Fussball das Gleiche. Um es zu verstehen und zu können muss der Schüler schon lange und hart trainieren, oder nicht? Derjenige, der nicht an ehrlichem Training interessiert ist hört sowieso auf bevor er wesentliche Forschritte gemacht hat.

Reinheit eines Stils? Hm wenn niemand durch langjähriges ehrliches Training Meister geworden ist, wer gibt den Stil dann überhaupt noch weiter?

2) einen Stil "komplett" erlernt haben

Das suggeriert MIR zu sehr, dass es da ein Stadium zu erreichen gibt, nach dem Schluss ist mit lernen. Ich bin der Meinung, dass nach oben immer weiter geforscht und trainiert werden kann. In keinem Sport, der sich in Wettkämpfen misst, gibt es die Idee einer Schranke über welche man nicht hinauskommen kann. Meine Vorstellung ist eher, dass man als Meister erst recht anfangen muss zu trainieren, um die Kunst voran zu bringen. Das steht natürlich im Konflikt mit Vertretern der "reinen" Kunst und ich sage nochmal, dass ich hier niemanden überzeugen möchte.

Abschliessend : Ich vertraue Menschen, die täglich, hart und ehrlich trainieren und DADURCH die Kunst am Leben halten und voran bringen. Nichts ist so beständig wie der Wandel.

Just my 2 Cents



Danke für Deinen Kommentar.

Mit Punkt 1 hatte ich auch lange ein Problem, aber leider kommen immer wieder Leute, die ganz schnell lernen wollen zu kämpfen, nicht zur Verteidigung, sondern wie es scheint mit der Absicht, mal so richtig auf den Putz hauen zu können.

Und es gibt auch die, die schnell Sifu sein wollen, um dann gegen Geld zu unterrichten. Hier werden besondere Absprachen gemacht und unter den richtigen Leuten geht dann alles ganz schnell und es geht um Profit und Gier nach Einfluss.

Da werden dann auch Sifu-Titel verkauft oder ich habe auch schon von sexuellen Gefälligkeiten gehört, um schnell Sifu zu werden.

Wenn ich verantwortungsvoll sein will, ist es doch meine Pflicht zu verhindern, dass solche Leute unterrichtet werden, oder nicht? Sogar nur ein Selfie mit dem Meister kann danach eine ganze gefakte Ausbildung nach sich ziehen. Oder eine gefakte Meisterschaft oder ein gefaktes Erbe.... Wahnsinn!

Bei Punkt 2 stimme ich Dir zum größten Teil zu, aber es muss kein Widerspruch sein. Man kann Weng Chun innerhalb weniger Monate komplett lernen und verstehen. Das bedeutet aber nicht, dass man besonders gut darin ist. Kung Fu bedeutet für meinen Lehrer, für mich und auch für einige meiner Schüler lebenslanges Üben und Sich Verbessern.

Wie heißt es so schön, "it is easy to learn and very difficult to master".

Ich trainiere hierzu soviel, wie es mein Körper hergibt. War's mal wieder zu viel, ist das Pausieren sehr mühsam. Vielleicht werde ich selbst nie das Gefühl haben, richtig gut zu sein, dennoch kann ich ganz sicher sagen, dass ich das Weng Chun komplett gelernt habe, so wie auch einige meiner Schüler, die das Glück haben, jünger als ich zu sein und wahrscheinlich viel besser als ich zu werden. Ich tue mein Bestes um das zu verhindern :)

Die Kampfkunst ist gut, einfach strukturiert, schnell zu lernen, aber man hat immer viel zu Üben. Mir macht es Spaß, genau zu wissen, was ich tue, wie jede einzelne Technik heißt, und wozu sie dient.

Das kam gerade noch von Michael Tang rein:

https://youtu.be/-hI-rEtd68s

Zyniker1983
16-05-2017, 02:05
Hallo Peter,

gestatte mir an dieser Stelle folgende hypothetische Frage:

Ich muss wohl etwas ausholen, damit du sie verstehst:

Was ist von einem "Meister" zu halten, der bei einem 4 Tage im Vorfeld verabredeten Probetraining, den neugierigen Interessenten kaummehr Beachtung schenkt, als einer Schmeißfliege/ einem geduldeten Anhängsel? Ihnen absolut GARNICHTS erklärt und sie mit Antworten "Das ist halt so." abspeist? Einem Meister, der Interessenten nichteinmal die Chance gewährt, eine GRUNDidee der Namensunterscheidung/ Schuldideee per Formeinblick zu gewähren, sie eher argwöhnisch mit Konkurrenzegadenken begrüßt. Sie nichteinmal fragt, ob, wann, wie, wo, sie evtl. iwas trainiert haben, sprich keinerlei Interesse zeigt?

Ist das deiner Meinung nach ein Meister, der die Ansichten, Ideen und Philosophien DEINES Meisters vertritt?

Und das Highlight: beim Probetraining bricht der Meister mit ominösen 20 Jahren und Erfahrungen in Hong Kong an der Struktur von einem dieser Interessenten komplett ein, der gerade mal 4 Jahre Erfahrung unter Phillipp Bayer sammelte, dass er erschrocken das Ego rauskramt und unbedingt treffen will... Besagter Meister beschleunigt also immer mehr sein Chi Sao, denkt, Struktur sei gleich steif, betont "Sei locker" und entschuldigt sich nach dieser Egoattacke 10 Mal, weil er denkt, er hätte nach nem lauten Klatscher getroffen, obwohl er nur die Wu Sao traf....

Von außen, als Laie betrachtet: möchtest du so einen Lehrer, für bare Münze nehmen.... oder doch lieber den 4 Jahre Wong Shun Leung-Schüler, der einfach nur nach ner wirklichen Alternative zu dem Kernspechtmist sucht? :S

Zyniker1983
16-05-2017, 02:19
Bei meinen Fragen gehen wir natürlich davon aus, dass Bewegungen - wie Pak Sao, Bon Sao, Fuk Sao, etc. - Stopptechniken sind, die ewig so verharren, so dass mein Gegenüber genau zeigen kann, wo der Fehler liegt und nicht etwa Bewegungen, die ungefähr ne viertel Sekunde mit direktem Kettenfauststurm folgend sind... So dass besagter Meister als Erklärungsnot bei dem nichtmal ansatzweise so erfahrenen Schüler SEINE Überlegenheit, bei aller logischen UNTERlegenheit demonstrieren darf...

I came, saw, saw, saw, saw, maybe next time, right?:D

Zyniker1983
16-05-2017, 02:33
Insgesamt kommt mir Dein Ansatz eher vor wie ein Highlander Film. Es kann nur Einen geben. Darum geht es in dem Text nicht. Genau so möchte sich aber der Großmeister von Welt gern darstellen, der sich als Letzter und Einziger zusammen mit seinem Headquarter aufmacht, um die Kampfkunst zu retten, und ihre letzten Geheimnisse zu offenbaren.

Nunja... Aus meiner Probestunde bei dir, mit der Einsicht, dass auch du den Unterschied zwischen reingehen, und zu NOT drumherumlaufen und direkt entspannt drumherumlaufen, scheinbar nicht so ganz begriffen hast (oder wie erklärst du dir dein erschrocken-blitzartiges Zucken im Körper, als wärste gerade gegen ne Wand gelaufen, bei nem Wong Shun LEUNG-Schüler)?

Ich lernte binnen 3 Monaten Leung-Lehre folgende Idee: Stelle ERST die Frage und dann entscheide....

Und es kann nur entweder oder in diesem fall geben....

PeterScholz
16-05-2017, 07:13
Nunja... Aus meiner Probestunde bei dir, mit der Einsicht, dass auch du den Unterschied zwischen reingehen, und zu NOT drumherumlaufen und direkt entspannt drumherumlaufen, scheinbar nicht so ganz begriffen hast (oder wie erklärst du dir dein erschrocken-blitzartiges Zucken im Körper, als wärste gerade gegen ne Wand gelaufen, bei nem Wong Shun LEUNG-Schüler)?

Ich lernte binnen 3 Monaten Leung-Lehre folgende Idee: Stelle ERST die Frage und dann entscheide....

Und es kann nur entweder oder in diesem fall geben....



Wenn du nach vier Jahren Wing Chun perfekt bist, was willst du dann von mir? Das hab' ich dir im Training gesagt, und das hörst du jetzt nochmal.

Was fällt euch ein, in ein Probetraining zu gehen und dem Lehrer Doofheit zu unterstellen? Ok, ich bin ein bisschen doof, weil ich meinem Vorschlag, dass das Probetraining für Euch vorbei ist intensiver hätte folgen können, aber eure rührseligen Entschuldigungen haben mein Herz erweicht.

Nun tut's Dir doch nicht so Leid, aber sag mir das doch ins Gesicht und schreibe es nicht anonym in ein Forum, mein Freund.

Noch was anderes. Ich habe Dich und deinen Freund trotz Eures Wu Sau an der Lippe berührt und habe mich dafür entschuldigt. Das Zucken nenne ich Reflex und die Ego Attacke war keine. Du wolltest wissen, warum wir das so machen ("was soll das hier?") und ich hab gesagt: "Mach' 'nen Punch." Ich habe kein Interesse, dir irgendwas lang und breit zu erklären und meine Schüler stehen zu lassen. Ich führe dein Verhalten und auch die Sache hier nicht auf deine vorigen Lehrer zurück, aber gut repräsentieren tust du sie nicht gerade. Du unterstellst mir 'ne Ego Attacke? Hahaha... Schau mal, was du hier bringst.

Noch einer zum Schluss, weil Du dich entschlossen hast, das online auszucombaten: "Wie geht die San Sik Übung, die hab' ich noch nie gemacht? Ich versteh' das nicht..." (Laap Daa)

Sposito
16-05-2017, 17:01
Die letzen Dialoge sind sehr schade.
Ein Grund warum unser Lehrer weder öffentlich (Internet etc ) in Erscheinung tritt, noch sonst irgendwie Kontakte zu anderen Schulen pflegen möchte.
Immerhin war euer Kontakt einvernehmlich getroffen und endete ohne Verletzte.
Das kennen wir leider anders.

PeterScholz
16-05-2017, 17:23
Die letzen Dialoge sind sehr schade.

Ein Grund warum unser Lehrer weder öffentlich (Internet etc ) in Erscheinung tritt, noch sonst irgendwie Kontakte zu anderen Schulen pflegen möchte.

Immerhin war euer Kontakt einvernehmlich getroffen und endete ohne Verletzte.

Das kennen wir leider anders.



Absolut.

PeterScholz
17-05-2017, 14:07
Um wieder zur Geschichte und zu Kapitel 10 zurückzukommen... auch hier kann man lesen, dass Tang Yik von Way Yan aufgefordert wurde andere Sifu's herauszufordern um das Weng Chun und das heute als Projekt oder Mekka bezeichnete Dai Dak Lan zu promoten. Das war in der Wing Chun / Weng Chun Geschichte schon immer gängige Praxis um die eigene Schule und den Meister zu "ehren". Von diesem Kapitel will heute keiner mehr was wissen... Tang Yik hat sich immer geweigert, dabei mitzumachen und hat das Unterrichten von Gangstern und Triaden abgelehnt, trotz absoluter Geldnot, die damals alle aus Guangdong immigrierten Lung Fu Leute teilten.

Das zieht sich bis heute durch, und manchmal bekommt man Besuch. Ich persönlich halte es für die schlechteste Form der Verehrung und der Promotion. Das dann hier zu posten und noch den Namen des Lehrers und Sigung zu erwähnen wäre mir peinlich gewesen.

Ein Vorschlag meinerseits, lasst uns nicht gegeneinander Kämpfen, sondern gemeinsam die Vorfahren ehren. Testen und ausprobieren finde ich immer in Ordnung, aber freundschaftlich muss es sein, und vielleicht auch mit Ansage. Dann kann man Kameras aufstellen und das Erlebte und Erlernte dokumentieren und es gibt keine falschen Behauptungen. Ich empfehle hierzu LED Lampen, weil diese auch bei Slow Motion Aufnahmen nicht flackern, mittlerweile einigermaßen kostengünstig sind und einen geringen Energieverbrauch haben und die Umwelt schonen.

Gatsu
18-05-2017, 12:12
Kaum zu glauben was Zyniker1983 hier von sich gegeben hat :flop:
Ich könnte jetzt einen Roman schreiben, aber da Hopfen und Malz verloren scheinen sag ich einfach, dass man sowas nicht macht ....

Ich persönlich war genau einmal bei einem Freund in einem für mich "typischen" Wing Chung Unterricht dabei und wir beide haben nach dem Training noch viel frei zusammen Chi Sao trainiert und viel Spaß gehabt. Mein "Ego" schalte ich auf der Wettkampffläche ein und nicht bei meinem Trainingspartner, oder noch schlimmer, wenn ich Gast in einer Schule bin.
Zyniker1983 rate ich DRINGEND für den nächsten Sandawettkampf zu trainieren und das Ego dann mal gegen andere austrainierte Vertreter von XY antreten zu lassen.

fang_an
18-05-2017, 13:08
... rate ich DRINGEND für den nächsten Sandawettkampf zu trainieren und das Ego dann mal gegen andere austrainierte Vertreter von XY antreten zu lassen.

:halbyeaha so ist das. wenn man sich eigentlich messen will soll man nicht behaupten dass man zum leichtes Chi Sao oder lockeres bodenrollen gekommen ist. wer wissen will was geht soll ordentliche schutzausrüstung anziehen.

DirkGently
18-05-2017, 13:32
Sowas passiert im wing chun erschreckend häufig. Hätte man eine vernünftige Sparringskultur, könnte man sich den Streß sparen, weil dann würden die Leute nicht ständig auf die Idee kommen, ausgerechnet im Chi Sau herauszufinden versuchen, wer den längeren hat. Chi Sau ist eine Übung!!!

PeterScholz
18-05-2017, 14:05
Freies Chi Sau war es ja noch nicht mal. Wir haben einfach eine Pak Sau Übung gemacht, und ich habe mir erlaubt, sein Pak Sau zu korrigieren und die Struktur seines Punches in Frage zu stellen. Hier treffen oft verschiedene Interpretationen des XY aufeinander, so hab' ich gesagt: "Mach 'nen Punch", um das Ganze in Echtzeit zu testen, und zu sehen, was funktioniert und was nicht. Wenn wirklich einer was tut, wo mein Pak Sau nicht funktioniert, ist es doch wichtig, sich die Frage zu stellen: "Warum?", und wenn's wirklich nicht weitergeht, kann man den Lehrer fragen, wenn man dann einen hat. Deshalb wusste ich nicht mal, dass es jetzt eine Challenge ist, und auch hinterher war mir das nicht klar. War wie gesagt ja einfach nur eine Übung.

Schutzkleidung ok, dennoch behindert sie oft und gibt einem manchmal ein falsches Gefühl der Sicherheit. Ohne finde ich gut, und sich langsam ranarbeiten.

Auch den Begriff "Sparring" finde ich nicht sehr passend, weil dieser durch anderen "Kampfsport" besetzt ist. Die Sparring-Methode verstößt eigentlich gegen das Wing Chun / Weng Chun. Sparring im Wing Chun / Weng Chun ist eigentlich das Chi Sau.

fang_an
18-05-2017, 14:48
Sparring im Wing Chun / Weng Chun ist eigentlich das Chi Sau.

na ja, die meisten sehen Chi Sao als die übung an, bei der man die arme kreuzt und wenn man den anderen doch trifft, dies mit einem elend langen vortrag bestraft wird, dass man sich an den Chi Sao regeln halten soll, was auch immer die sein mögen. das ist in sparring schon einfacher...

DirkGently
18-05-2017, 14:59
Schutzkleidung ok, dennoch behindert sie oft und gibt einem manchmal ein falsches Gefühl der Sicherheit. Ohne finde ich gut, und sich langsam ranarbeiten.

Das hängt wahrscheinlich davon ab, wie dick man sich einpackt. Bei uns zum Beispiel sind leichte Handschuhe, Zahnschutz und Schienbeinschützer üblich. Wenn's mal härter zur Sache gehen soll, kommt vielleicht auch mal ein Tiefschutz und dickere Handschuhe dazu, sowie weiche Ellbogen- und Knieschützer, um das Knie zu schonen, bzw. beim Ellbogen den Gegner zu schonen. Die Fortgeschrittenen verzichten auch mal ganz auf Schutzausrüstung, aber die haben auch mehr Kontrolle. Wenn der Fokus auf Bodenkampf liegt, sparen wir bei der Schutzausrüstung natürlich.

Im Vergleich fallen einem dann natürlich schon Unterschiede auf, aber mir persönlich erscheinen die Unterschiede nicht so stark, dass sie die Techniken, oder die Risikobereitschaft stark verändern.



Auch den Begriff "Sparring" finde ich nicht sehr passend, weil dieser durch anderen "Kampfsport" besetzt ist. Die Sparring-Methode verstößt eigentlich gegen das Wing Chun / Weng Chun. Sparring im Wing Chun / Weng Chun ist eigentlich das Chi Sau.

Sprich für Deinen Stil. Ich gehöre einem Stil an, wo Chi Sau als Übung gilt, und Sparring ganz normal und alltäglich ist. Freies, nicht-kooperatives Kämpfen versus Techniktraining.
Ich halte nichts davon, Chi Sau und Kampf zu vermischen, denn im Chi Sau kann ich sowieso jedem jederzeit eine zimmern, wenn ich will. Was soll das bringen? Man muss ja nur das Tempo plötzlich erhöhen, oder einen Tritt in der Nahdistanz einbauen... Das endet dann in diesen peinlichen Chi Sau Schlachten, worüber sich die kämpfenden Stile zu Recht lustig machen.

Tretet ihr euch im Chi Sau? Geht euer Chi Sau am Boden weiter? Baut ihr Trainingswaffen im Chi-Sau Kampf ein? Chi Sau gegen mehrere Gegner vielleicht sogar? Wie übt ihr im Chi Sau das Kämpfen in der langen Distanz, wo gesprungene Drehkicks und dergleichen kommen können?

Sorry, aber Chi Sau als Sparringsersatz kann ich mir nur ganz schwer vorstellen. Vielleicht hab ich eine andere Vorstellung von Chi Sau...

fang_an
18-05-2017, 15:13
... Vorstellung von Chi Sau...

Peter hat auch einen Chi Sao thread:
http://www.kampfkunst-board.info/forum/f135/wing-chun-weng-chun-chi-sao-181879/

PeterScholz
18-05-2017, 19:37
Das hängt wahrscheinlich davon ab, wie dick man sich einpackt. Bei uns zum Beispiel sind leichte Handschuhe, Zahnschutz und Schienbeinschützer üblich. Wenn's mal härter zur Sache gehen soll, kommt vielleicht auch mal ein Tiefschutz und dickere Handschuhe dazu, sowie weiche Ellbogen- und Knieschützer, um das Knie zu schonen, bzw. beim Ellbogen den Gegner zu schonen. Die Fortgeschrittenen verzichten auch mal ganz auf Schutzausrüstung, aber die haben auch mehr Kontrolle. Wenn der Fokus auf Bodenkampf liegt, sparen wir bei der Schutzausrüstung natürlich.

Da gehe ich mit, allerdings verwenden wir "nie" dicke Handschuhe (außer wir wollen mal mit Boxern boxen).






Tretet ihr euch im Chi Sau?

Das ist dann Chi Gerk. Eigentlich klar.


Geht euer Chi Sau am Boden weiter?

In den Boden zu kommen, gehört nicht zum Chi Sau, das gehört dann zum Saan Daa. Aber auch am Boden empfinde ich das Chi Sau für wichtig.


Baut ihr Trainingswaffen im Chi-Sau Kampf ein?

Nein. Ich hatte noch nie Lust, mit den Armen an Messern zu kleben. Dementsprechend ist dann auch meine Empfehlung sich einem Messer ohne Waffe zu stellen. Das unterrichte ich auch nicht, weil ich es für unverantwortlich halte.


Chi Sau gegen mehrere Gegner vielleicht sogar?

Ich weiß nicht, wie Chi Sau da funktionieren kann, außer vielleicht mit zwei einarmigen Banditen.


Wie übt ihr im Chi Sau das Kämpfen in der langen Distanz, wo gesprungene Drehkicks und dergleichen kommen können?


Gar nicht, weil man doch da nicht kleben kann. Das ist dann auch Saan Daa.

Ich finde es wichtig das abzugrenzen. Chi Sau gibt es natürlich in mehreren Stadien. Zuerst geht es nur um die Handtechniken. Später muss man sehen, ob man mehr Körper, mehr Hüfte und mehr Schritte mit reinnehmen will, das ist doch jedem selbst überlassen und eine Frage der Übungspraxis.

Im Saan Daa verwenden wir unsere Brückenhände. Diese sind anders als die Handtechniken. Sie lauten Tiu, But, Daa, Pun, Zau, Laai, Si, Ce, Kam, Naa, Fung, Baai, Tan (anderes Tan als bei Taan Sau), Tou, Bik und Hap, Bok und Saat. Damit stellen wir die Verbindung her, gehen rein und bleiben dran, bis der Kampf endet.

Gatsu
18-05-2017, 22:47
Im Saan Daa verwenden wir unsere Brückenhände. Diese sind anders als die Handtechniken. Sie lauten Tiu, But, Daa, Pun, Zau, Laai, Si, Ce, Kam, Naa, Fung, Baai, Tan (anderes Tan als bei Taan Sau), Tou, Bik und Hap, Bok und Saat. Damit stellen wir die Verbindung her, gehen rein und bleiben dran, bis der Kampf endet.

Ich glaube nicht, dass ihn die Namen besonders interessiert haben ;) So rein aus Neugierde welchem Formensystem ordnest du diese Brücken zu und gibt es eine Brücke oder ein Brückenpaar, das du besonders magst? Tiu/But - Tan/Tou - Zau/Laai wären meine so ausm Bauch heraus.

DirkGently's Kommentar fand ich super.

....Hätte man eine vernünftige Sparringskultur, könnte man sich den Streß sparen, weil dann würden die Leute nicht ständig auf die Idee kommen, ausgerechnet im Chi Sau herauszufinden versuchen, wer den längeren hat....

Da bin ich einverstanden, ist allerdings nicht ganz einfach. Genau da finde ich macht der Sifu einen riesen Unterschied. Miteinander statt gegeneinander, zusammen wachsen statt auf Kosten des anderen wachsen. Hört sich in der Theorie alles super und easy an, ist aber in der Praxis schwieriger umzusetzen.
Eine gute Sparringskultur bildet sich natürlich nur bei Leuten, die Sparring auch machen.

PeterScholz
19-05-2017, 05:11
So rein aus Neugierde welchem Formensystem ordnest du diese Brücken zu [...] ?

Die Frage verstehe ich nicht. Was meinst du mit Formensystem?



[...] gibt es eine Brücke oder ein Brückenpaar, das du besonders magst?


Ich glaube nicht, dass es wichtig ist, was ich mag und was ich nicht mag, es geht darum, was ich tun muss, ob's mir gefällt oder nicht.

PeterScholz
19-05-2017, 05:34
DirkGently's Kommentar fand ich super.


Ich finde finde die Diskussion auch gerade richtig gut und genieße den Augenblick...

DirkGently
19-05-2017, 09:25
Jop, ist angenehm, wenn man normal miteinander reden/schreiben kann :)

Also wenn ich es richtig verstanden habe, kommt dann wohl das Saan Daa dem Sparring am nächsten?

Ja, mit den Namen der Techniken/Bewegungen/Konzepte kann ich jetzt nicht so viel anfangen ;) Aber wenn ich das richtig verstanden habe, benutzt ihr je nach Distanz verschiedene? Oder so?

Machen wir ja auch. Im Chi Sau gibt es einen klassischen Pak Sau, im Sparring wird der zur Check-Hand, wobei es für uns dann immer noch ein Pak ist. Wir sind da etwas "großzügiger" mit den Techniken - sie dürfen einen sehr breiten Rahmen von Ausprägungen annehmen, ohne ihren Namen zu ändern ;)

PeterScholz
20-05-2017, 12:12
Also wenn ich es richtig verstanden habe, kommt dann wohl das Saan Daa dem Sparring am nächsten?

Ja und nein, wie gesagt, wir machen hierzu eine Menge Chi Sau mit unterschiedlicher Intensität der Forderung, im Saan Daa beginnen wir ohne Kontakt und es geht dann auch auf den Boden.




Ja, mit den Namen der Techniken/Bewegungen/Konzepte kann ich jetzt nicht so viel anfangen ;) Aber wenn ich das richtig verstanden habe, benutzt ihr je nach Distanz verschiedene? Oder so?



Machen wir ja auch. Im Chi Sau gibt es einen klassischen Pak Sau, im Sparring wird der zur Check-Hand, wobei es für uns dann immer noch ein Pak ist. Wir sind da etwas "großzügiger" mit den Techniken - sie dürfen einen sehr breiten Rahmen von Ausprägungen annehmen, ohne ihren Namen zu ändern ;)


Je nach Distanz stehen andere Dinge im Vordergrund. Ich finde gut, dass ihr was das anbelangt freier mit der Ausführung der Techniken umgeht, je nach Anforderung. Anders geht's auch nicht. Wir haben hierfür und für jeden Fall eine andere Bezeichnung für die Technik. Was wie Taan Sau aussieht kann dann Tiu Sau, Cau Sau, Zit Kiu, Cit Kiu, Cyun Choeng, Gib Sau, Fan Gam Sau, Hyun Tai Sau, ... heißen. Die Namen sind erstmal egal, aber aufgrund der Existenz der Namen können wir sehr fein granuliert auf die Anwendungsbeispiele eingehen. Das gilt für jede Technik und insgesamt kommt dadurch das Konzept zustande, das wir Weng Chun nennen.

PeterScholz
20-05-2017, 16:06
Ein kleiner Clip vom Training heute...

https://instagram.com/p/BUUDEVggwPW/