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Vollständige Version anzeigen : Meditation



okami 04
15-05-2017, 14:37
So allgemein der Titel, so allgemein die Frage :-P Ich interessiere mich sehr für Meditation, weiß aber im Grunde nichts darüber - bzw bestenfalls das "übliche Halbwissen". Ich würde mich also gerne von Grund auf darüber informieren, wie man es erlernen kann, was es für Methoden gibt, usw. Büchertips, videos etc sind herzlich willkommen :) Es kann also durchaus ersteinmal ein bunes Sammelsurium an Daten, Fakten und Gerüchten werden ;-) Euch vielen Dank :)

Gast
15-05-2017, 14:50
So allgemein der Titel, so allgemein die Frage :-P Ich interessiere mich sehr für Meditation, weiß aber im Grunde nichts darüber - bzw bestenfalls das "übliche Halbwissen". Ich würde mich also gerne von Grund auf darüber informieren, wie man es erlernen kann, was es für Methoden gibt, usw. Büchertips, videos etc sind herzlich willkommen :) Es kann also durchaus ersteinmal ein bunes Sammelsurium an Daten, Fakten und Gerüchten werden ;-) Euch vielen Dank :)

Hier ein IMO schönes Buch über Achtsamkeitsmeditation von Jon Kabat Zinn (https://de.wikipedia.org/wiki/Jon_Kabat-Zinn).
(siehe auch "Blick in's Buch"):

https://www.amazon.de/Alltag-Ruhe-finden-Meditationen-gelassenes/dp/3426875292

Die Methode arbeitet damit, Atem, Körpergefühlen, Geräuschen, Gedanken, Emotionen... achtsam zu begegnen:
D.h. wahrzunehmen, ohne verändern zu wollen....mit dem gegenwärtigem Moment in Kontakt kommen...

dermatze
15-05-2017, 17:42
So allgemein der Titel, so allgemein die Frage :-P Ich interessiere mich sehr für Meditation, weiß aber im Grunde nichts darüber - bzw bestenfalls das "übliche Halbwissen". Ich würde mich also gerne von Grund auf darüber informieren, wie man es erlernen kann, was es für Methoden gibt, usw. Büchertips, videos etc sind herzlich willkommen :) Es kann also durchaus ersteinmal ein bunes Sammelsurium an Daten, Fakten und Gerüchten werden ;-) Euch vielen Dank :)

Gibt ein Buch von Matthieu Ricard, heißt "Meditation".

okami 04
15-05-2017, 18:54
Vielen dank euch zwei!!! Besteht eurer Erfahrung nach die Möglichkeit sich dem Thema im Selbstversuch zu nähern oder ist das schon im Ansatz verfehlt? Um ein Beispiel zu nennen: ich habe vor meinem Wiedereinstieg in die KK recht viel vinyasa yoga gemacht und würde ausgehend von diesen Erfahrungen sagen das es praktisch ein Ding der Unmöglichkeit ist yoga zu Hause zu lernen. Ich nehme an der Vergleich hinkt schon im Ansatz :-P Aber mir geht es darum was man da grundsätzlich schonmal "in Eigeninitiative" sich aneignen kann - den ob ich so schnell einen Lehrer dafür finde ist fraglich. Bzw. an all jene die es schonmal unter Anleitung erlernt haben? Was sind Qualifikationen eines Meditations-lehrers? Wie würdet ihr einen solchen suchen? Danke nochmal :)

dermatze
15-05-2017, 19:48
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Gast
15-05-2017, 20:10
Ich werde dich enttäuschen müssen. Ich bin überhaupt nicht kompetent deine Fragen zu beantworten.
Ich habe über einige (wenige) Jahre hinweg konstant i.d.R. mehrmals täglich meditiert. Es war ein sehr ernsthafter Selbstversuch. Dass es mir persönlich etwas gebracht hätte kann ich nicht behaupten. Ich hatte die vorsichtige Ahnung, dass es mich, im Gegenteil anfälliger im Alltag gemacht hat. Aber das kann ich nicht sicher sagen, ist nur eine vorsichtige Ahnung.
Klar gibt es gesundheitliche Aspekte, ist auch logisch. Wenn man sitzt und meditiert kann man in der Zeit nicht mit der Freundin durch die City hetzen, einen Termin versuchen einzuhalten etc.

Aber darüber hinaus, keine Ahnung. Wo soll Meditation hinführen? Es ändert doch nichts. Kein Hai hätte jemals einen Taucher verschont, weil dieser tausende Stunden meditiert hat. Ich will damit sagen, in der realen Welt ist es einfach egal.
Als die Chinesen in Tibet einfielen trafen sich auf Garden der Tibeter, ärmlich bewaffnet, aber mit einem vom Lama gesegneten Zeichen, dass sie vor den chinesischen Kugeln schützen sollte. Hat nicht so geklappt, die wurden einfach erschossen.

Ich wünsche dir viel Erfolg, mit Lehrer oder ohne. Wenn ich die Wahl habe eine Stunde zu meditieren oder Korn, Dope oder Disturbed zu hören, dann fällt meine Wahl nicht auf Meditation.
Sorry, ich will dir nur ehrlich antworten. Wie gesagt, viel Erfolg.

:ups:
Was meinst du mit, es hat dich vielleicht anfälliger gemacht? Wofür denn?
Ich bin jetzt auch nicht der Befürworter von "Meditation statt Wirklichkeit", aber was du schreibst verwundert mich doch etwas? Was hast du denn da ein paar Jahre mehrmals täglich gemacht??

discipula
15-05-2017, 21:41
Besteht eurer Erfahrung nach die Möglichkeit sich dem Thema im Selbstversuch zu nähern

ja. bitte unbedingt selbst versuchen :-)




Um ein Beispiel zu nennen: ich habe vor meinem Wiedereinstieg in die KK recht viel vinyasa yoga gemacht und würde ausgehend von diesen Erfahrungen sagen das es praktisch ein Ding der Unmöglichkeit ist yoga zu Hause zu lernen.

Es gibt Meditationen, die sind sehr viel einfacher als eine ganze Yoga-Richtung.

zum Beispiel: setz dich hin, zünde eine Kerze an, betrachte die Kerze. Tu das mindestens eine Viertelstunde lang jeden Tag.

Krafttraining finde ich sehr meditationsfördernd, die Gewichte zwingen einen zu Ernsthaftigkeit und Konzentration.

Man kann Formen / Katas etc aus diversen Kampfkünsten auf meditative Weise machen, wenn man sie schon kann.

Man kann Hausarbeit auf meditative Weise machen.

Man kann im öffentlichen Verkehr still sitzen und sich auf den Atem konzentrieren und die Eindrücke der Welt wie ein Fluss vorbei ziehen lassen.



den ob ich so schnell einen Lehrer dafür finde ist fraglich.

Wenn du in einer mittelgrossen oder auch nur schon kleinen Stadt lebst, wird es ziemlich sicher viele Angebote geben.




Was sind Qualifikationen eines Meditations-lehrers? Wie würdet ihr einen solchen suchen?

ich würde per Zufall suchen, mal eine Probestunde an einem Gruppenanlass nehmen, und gucken, wie ich mich nachher fühle.

Gast
15-05-2017, 22:16
Vielen dank euch zwei!!! Besteht eurer Erfahrung nach die Möglichkeit sich dem Thema im Selbstversuch zu nähern oder ist das schon im Ansatz verfehlt?


Hast Du irgendwelche psychischen Probleme über das übliche Maß hinaus?
Dann ist so eine Selbstkonfrontation nicht unbedingt anzuraten.
Von Kabat Zinn gibt es z.B. Audio-Cds mit geführten Meditationen.
Das vermittelt schon die Idee der Achtsamkeit.
Wenn's denn Achtsamkeit sein soll.

(da gibt es auch verschiedene Videos von MBSR-LehrerInnen auf YT, aber da hab ich auf die Schnelle nix gefunden, was mir tatsächlich zusagt)

hier eine geführte Meditation über liebende Güte, inclusive Einführung mit etwas optimistischerem Blick auf die Entwicklungsmöglichkeiten:

EE8EubHEtko



den ob ich so schnell einen Lehrer dafür finde ist fraglich. Bzw. an all jene die es schonmal unter Anleitung erlernt haben? Was sind Qualifikationen eines Meditations-lehrers? Wie würdet ihr einen solchen suchen? Danke nochmal :)

Wo kommst Du denn her?
In vielen Städten gibt es Meditationsgruppen aus verschiedenen Richtungen.
Zur Not gibt es auch WE-Kurse.
Ich würde drauf schauen, dass die Leute da nicht abgehoben sind oder sich was drauf einbilden.....
Wenn man Dir Superkräfte verspricht, wäre ich schon mal vorsichtig...:hehehe:

CeKaVau
16-05-2017, 08:12
Hallo Julian,


Was meinst du mit, es hat dich vielleicht anfälliger gemacht? Wofür denn?

Auch wenn ich nicht der angesprochene bin, vielleicht doch eine Antwort von mir: Ich habe festgestellt, dass tägliche Meditation (ohne Ausleitung, Versuch die Beschreibungen aus Büchern umzusetzen) meine latenten Depressionen massiv verstärkt hat.

Es ist nicht ganz ungefährlich, mit Bewusstseinszuständen herumzuexperimentieren. Zumindest ohne kompetente Anleitung.

Grüße
SVen

CeKaVau
16-05-2017, 08:13
Hallo okami 04,


setz dich hin, zünde eine Kerze an, betrachte die Kerze. Tu das mindestens eine Viertelstunde lang jeden Tag.

Ähm, diesen Ratschlage würde ich, im Sinne einer funktionierenden Netzhaut, dann doch lieber lassen.

Grüße
SVen

Gawan
16-05-2017, 09:09
https://www.amazon.de/Meditation-Alles-worüber-Gewissheit-brauchen/dp/3940185124

Da erfährst du alles, was du brauchst, um selbständig mit Meditation anzufangen. Und welche „Erfolge“ man erwarten kann, wenn man intensiv praktiziert. Die Autoren empfehlen eine tägliche Übungszeit von 3 Stunden (nicht notwendigerweise am Stück), um die besten Ergebnisse zu erzielen.

Meditation ist eine Kunst, die beständiges Übung erfordert. Ebenso wie wenn man ein Musikinstrument oder eine Kampfkunst oder irgendeine andere Kunst lernt. Je mehr Zeit du dafür aufbringen kannst, umso größer werden deine Fortschritte sein.

Andererseits genügen „für den Hausgebrauch“ schon wenige Minuten am Tag, dabei wird es jedoch nur eher langsame Fortschritte geben und man wird kaum über ein bestimmtes Niveau hinaus kommen.

Ziel der Meditation nach diesem Buch ist die Kultivierung von Aufmerksamkeit, Konzentration, Bewusstheit. Letztlich geht es darum, dieses einzigartige und wahrscheinlich einmalige Leben intensiver zu erfahren und mehr vom Leben zu haben.

Gast
16-05-2017, 13:30
https://www.amazon.de/Meditation-Alles-worüber-Gewissheit-brauchen/dp/3940185124

Da erfährst du alles, was du brauchst, um selbständig mit Meditation anzufangen. Und welche „Erfolge“ man erwarten kann, wenn man intensiv praktiziert. Die Autoren empfehlen eine tägliche Übungszeit von 3 Stunden (nicht notwendigerweise am Stück), um die besten Ergebnisse zu erzielen.


Also ein Achtel des Lebens meditieren, um mehr davon zu haben...
Machst Du das?

Jadetiger
16-05-2017, 13:31
Ich bin ehrlich gesagt der Meinung, dass hier ersteinmal geklärt werden sollte, was wer überhaupt unter "Meditation" versteht.

In vielen Kulturen der Erde gibt es Praktiken, die als "Meditation" bezeichnet werden. Diese unterschieden sich teilweise massiv voneinander.

Zunächst denke ich kann man recht offensichtlich zwischen Meditation in Ruhe und Bewegungsmeditation unterscheiden. Beispiele für Bewegungsmeditation wäre z. B. die Derwischtänze der Sufi oder auch Meditationsformen, in denen Bewegungen immer wieder wiederholt werden, um einen "Flow-Zustand" zu erreichen (Mantra-Singen funtioniert z.B. so).

Dann wäre zu klären, was das Ziel der Meditation sein soll. Z.B.:
- Die in den letzten Jahren zum Hype gewordene Achtsamkeits-Meditation z.B. strebt ja nach eine allgemeinen Öffnung der Sinne.
- Das Pratyahara-Prinzip aus dem Ashtanga- bzw. Raja-Yoga erstrebt das vollständige Zurückziehen der Wahrnehmung nach innen
- Die christliche Meditation besteht meist aus dem Betrachten eines Bildes oder eines Textes, um darüber tiefere Erkenntnisse zu gewinnen
- Verschiedene schamanistische Meditationen bstehen im Beobachten der Umgebung
- In einem obskuren Buch über mittelalterliche Hermetik habe ich über das Prinzip der "Gedankenzucht" gelesen. Diese besteht im Beobachten und strikten Nicht-Beeinflussen der eigenen Gedankenbilder. Ich weiß nicht, wie historisch korrekt das ist, ist aber trotzdem eine gute Übung.

Zum Thema Selbstversuch:
Mir hat es bisher immer am meisten gebracht, einige Impulse von einem Wochenendseminar bekommen, und dann selbst damit rumzuexperimentieren. Was allerdings Vorraussetzung ist, ist, dass man sich Zeit dafür nimmt.
Einen Spruch, den ich sehr passend finde, der glaube ich ursprünglich aus dem Buddhismus stammt:
"Du sollst jeden Tag eine Stunde meditieren. Wenn du dafür keine Zeit hast, solltest du jeden Tag 3 Stunden meditieren."

dermatze
16-05-2017, 14:33
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okami 04
16-05-2017, 14:40
@dermatze: vielen Dank für den kritisches Statement. In der Tat will geht es mir um nichts weniger als den Glauben das Mediation DAS Allheilmittel ist. "Wo soll Meditation hinführen?" mein eher diffuses Interesse daran kommt von dem Hitzkopf in mir. Hat zwar über die Jahre nachgelassen, ist aber immer noch in Spuren vorhanden. Ich verstehe was du meinst wenn du sagst das du gener Korn hörst, auch ohne Korn Fan zu sein, oder auf eine Meditationspraxis zurückzublicken ;-)

@aruna und CeKaVau: bei mir wurde 2014 ein Burn-out diagnostiziert; dazu noch eine Angststörung. Heute gelte ich als geheilt. Ich habe ziemlich reinen Tisch gemacht, bin ins Ausland gezogen (Paris) habe einen neuen Job und trainiere zwei KK. Ich habe durch meine Suche nach einem Therapieplatz seinerzeit auch den Eindruck gewonnen das nicht alles für jeden in jeder lebensphase gut sein muss. Mich würde darum interessieren inwiefern sich das konkret negativ auf einen depressiven Menschen auswirken kann? Hier schließe ich mich auch der Frage von Julian Braun an Matze an.

@jadetiger: vielen Dank für deinen Beitrag, du triffst damit genau mein großes Problem: was ist mediation überhaupt? Was für Varianten gibt es usw. Ich stand da immer wie der sprichwörtliche Ochs vorm Berg. Obwohl ich selber nicht gerade krampfhafter Atheist bin muss ich sagen das ich mich eher für Methoden interessieren würde die in Sachen religiösen Überbau nicht allzu belastet sind. Falls es soetwas überhaupt gibt? Den Begriff Achtsamkeit habe ich aus dem yoga noch im Ohr, das war da aber dermaßen penetrant das ich schon eher eine Abneigung entwickelt habe :-p Ähnlich wie bei manchen Krav/Combatives etc pp Geschichten ihr permanentes "Street dies/Dirty das" Gelaber. manche Wahrheiten verlieren ihre Kraft durch inflationären Gebrauch.... :D Allerdings interessiert mich die Achtsamkeits-meditation selbst durchaus!!!!

Jadetiger
16-05-2017, 14:41
Man wird in den meisten Meditatonsformen stark auf sich selbst zurückgeworfen. Stimmt, bei Depressionen kann ich mir auch vorstellen, dass das ohne Betreuung problematisch werden kann. Soetwas nennt übrigens schon Ignatius von Loyola 1548 in seinem "Exerzitienbuch". Er weist darauf hin, dass es Schüler geben kann, die Schwierigkeiten haben, mit sich selbst allein zu sein und gibt dazu Tipps für den Exerzitienleiter.

Gawan
16-05-2017, 15:36
… mein großes Problem: was ist mediation überhaupt? Was für Varianten gibt es usw. Ich stand da immer wie der sprichwörtliche Ochs vorm Berg. Obwohl ich selber nicht gerade krampfhafter Atheist bin muss ich sagen das ich mich eher für Methoden interessieren würde die in Sachen religiösen Überbau nicht allzu belastet sind.

Genau das bekommst du im oben genannten Buch: Antworten auf deine Fragen und Meditation ohne religiösen Überbau. Die Autoren sehen sich, wenn ich mich recht erinnere, als radikale Konstruktivisten. Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Radikaler_Konstruktivismus.

Zu Arunas Frage: Nein, ich meditiere keine 3 Stunden am Tag. Mein Schnitt liegt bei 30 Minuten, einmal täglich. Dass ich damit kein „Meditationsmeister“ werde, ist mir klar. Aber wenig Meditation ist meiner Meinung nach besser als gar keine. Die Autoren geben aber an, wie groß der Zeitaufwand ihrer Meinung nach sein muss, um ein „Meister“ zu werden. Wer beispielsweise ein erfolgreicher Klaviervirtuose werden will, muss sicherlich ebenso viel Zeit ins Klavierüben investieren.

„Ein Achtel des Lebens meditieren, um mehr davon zu haben“ klingt so, als sei Meditation nichts, das man mit „etwas vom Leben haben“ in Verbindung bringen würde. Ich würde das auch mit dem angehenden Klaviervirtuosen vergleichen: das Üben ist durchaus schon „etwas vom Leben haben“, nicht bloß eine notwendige, aber langweilige Vorbereitung für das „richtige“ Leben. Wer die Sache mit dem Üben anders sieht, wird kaum jemals in irgendeiner Sache Meisterschaft erreichen.

Genauso ist das auch bei einer Kampfkunst. Der Vergleich damit wäre vielleicht besser verständlich. Auch da erfordert Meisterschaft ein intensives tägliches und manchmal vielleicht langweiliges Üben. Deswegen gibt es nur so wenige große Meister.

dermatze
16-05-2017, 16:16
.

Gast
16-05-2017, 16:54
Das von Gawan empfohlene Buch kam ja schon vor längerer Zeit mal in einem anderen Thread vor, daraufhin hatte ich es mir auch zugelegt.
Ich halte es, ganz undiplomatisch gesagt, für Quatsch.
Mit dem Buch von Kabat-Zinn hat man einen MBSR-basierten Zugang wo man zunächst mal m.M.n. nicht viel falsch mit machen kann.
Allerdings deckt das eben nur einen kleinen Teil von dem ab, was alles unter "Meditation" verstanden wird.

@derMatze
Du schreibst zwar jetzt bhavana, aber was genau hast du denn gemacht und nach welcher Anleitung? Aus dem Theravada-Kontext ist bhavana zusammen mit samatha ja doch recht eindeutig definiert.

Grundsätzlich:
Bei Depressionen und anderen Krankheitsbildern ist eine Eigentherapie über Meditation m.M.n. kaum, wenn nicht nie, der richtige (erfolgreiche) Weg.

Cam67
16-05-2017, 18:22
Aber darüber hinaus, keine Ahnung. Wo soll Meditation hinführen? Es ändert doch nichts. Kein Hai hätte jemals einen Taucher verschont, weil dieser tausende Stunden meditiert hat. Ich will damit sagen, in der realen Welt ist es einfach egal.
Als die Chinesen in Tibet einfielen trafen sich auf Garden der Tibeter, ärmlich bewaffnet, aber mit einem vom Lama gesegneten Zeichen, dass sie vor den chinesischen Kugeln schützen sollte. Hat nicht so geklappt, die wurden einfach erschossen.

.

Meditation hat doch nicht als Ziel (hat sie Überhaupt ein Ziel ?) das Außen zu verändern. egal ob einen Hai oder die Kugel in Tibet.

wenn überhaupt, dann kann sie dich verändern und damit deine Art mit der Welt zu interagieren. die Art, wie die Welt betrachtet wird.

dermatze
16-05-2017, 18:27
.

discipula
16-05-2017, 18:36
wenn überhaupt, dann kann sie dich verändern und damit deine Art mit der Welt zu interagieren. die Art, wie die Welt betrachtet wird.

Genau. Sie kann einem zum Beispiel den nötigen Mut geben, ein zu lösendes Problem anzupacken. Oder den nötigen Seelenfrieden, bei einem schwierigen Gespräch nicht aus der Haut zu fahren.

Indirekt hat das durchaus Auswirkungen auf die Welt.

Cam67
16-05-2017, 18:45
der Weg zur Meditation enstand bei mir auch aus einer Sehnsucht und Drängen , im Sinne , da ist noch mehr.
dann der lange Weg über Bücher, Gespräche und Lehrer, und die Idee , da müsste was besonderes sein.

Nöö ist es nicht. es ist völlig natürlich und nicht irgendwie extraordinär. es ein normaler Zustand , der jedem zusteht und von jedem (in Abstufungen ) auch erfahren werden kann.
trotzdem kann die Intensität dabei sehr , sehr heftig sein und war es auch. nur... das ist ein Unfall auch ^^.
heisst das nun daß es mit einem Unfall zu vergleichen ist ? nö , aber beides kann dich zu tiefen Einsichten von dir selbst führen. (kann )

und genau das ist Meditation inzwischen für mich....... "ein stilles Zwiegespräch mit mir selbst"
wann immer Fragen auftauchen , egal zu welchen Themen , kann Medi dazu helfen die relevanten von den ablenkenden Fragen zu unterscheiden und dir Antworten liefern. vorausgesetzt du vertraust dem Erfahrenen und gibst dich in gewissem Maße (was eben dieses Vertrauen benötigt ) hin. denn es sind DEINE Antworten.
nicht wirklich richtig, nicht wirklich falsch,.......nur ein momentaner (Erkenntnis)Stand.

dann ist es/kann es, ein sehr wertvolles Tool sein um IN und MIT dieser Welt zu interagieren.
dann , verliert sich auch irgendwann diese Trennung in, jetzt ist Meditation und jetzt nicht.
dann ist eher wie ein ständiges hin und her switchen zwischen unterschiedlichen Stufen/Ebenen.


und ja , bei einer bestimmten Tiefe /Intensität oder schon eher, bei Instabilität , ist ein Lehrer sehr anzuraten.

auf der einen Seite gbt es durchaus Orte/Räume der Ruhe und Stille , .. aber der Weg dahin kann dich ganz schön durchrütteln. .... von Person zu Person unterschiedlich.

Cam67
16-05-2017, 18:49
Ach sooo. Gut, dass du mir das sagst. Und ich Blödmann dachte die ganze Zeit... Ja jetzt wird mir einiges klar.

warum so bissig ? deinem Post fehlte nunmal dieses Aussage. wo ist das Problem es anzusprechen ?

washi-te
16-05-2017, 19:25
warum so bissig ? deinem Post fehlte nunmal dieses Aussage. wo ist das Problem es anzusprechen ?

Vielleicht, weil das evident ist?

Cam67
16-05-2017, 19:31
Vielleicht, weil das evident ist?

wenn es soo klar ist, wie kann dann solch eine Frage entstehen ? ... vor Allem als Antwort auf den TE ?

Zitat: derMatze: Wo soll Meditation hinführen? Es ändert doch nichts.

okami 04
16-05-2017, 20:46
Ich will alles nur keine Selbst-therapie. Ich habe die Erfahrung einer professionellen Analyse hinter mir und damit einen kleinen Einblick in die Möglichkeiten gewonnen wie sehr man sich über sich selbst täuschen kann ;-) In der Tat glaube ich auch, dass es nicht ratsam ist an sich selbst zu "basteln" - doch da kommt eben die Frage auf: "An wenn sich richten?" Und das ist bei dem weiten Feld welchen das einfache Wort "meditation" umfasst gar nicht so leicht.... Mich interessiert Meditation als Möglichkeit unter vielen sein Leben zu gestalten, nicht als dogmatische Lehre (falls es den so gelehrt wird) und auch nicht als privates erlösungs-versprechen via youtube tutorials. Mich interessiert ob es da, unter allen Angeboten, so etwas wie eine Grundsolide Basis gibt, wie meinetwegen Boxen im KK; etwas dessen effektivität kaum bestritten wird, das sich bewährt hat und ohne allzu übermäßigen Hokuspokus auskommt. Mehr oder weniger Metaphorisch ausgedrückt: ich will nie wieder Sifu sagen müssen.

Danke für die vielen Ratschlähe und Anregungen, Loyola and die Konstruktivisten - lang ists her, das Studium :-P

Einen kleinen Einwand noch: ich glaube die Tatsache das der Mensch interagiert schließt nicht aus das er sich auch Rückzugsgebiete gleich welcher Art frei hält, vor allem auch halten sollte ;-)

discipula
16-05-2017, 21:01
Zazen vielleicht?

Das ist Meditation in einer der simpelsten Formen, wirklich die Basis: da sein und atmen.

Falls du nicht sehr gute Gründe hast, die dagegen sprechen, würde ich einfach mal gucken und probieren. Die wenigsten Formen von Meditation sind so potent, dass sie bei einmaligem Gebrauch gleich Schäden hinterlassen.

Wenn du natürlich merkst, dass etwas aufsteigt, das problematisch ist, hör auf damit, sei vorsichtig, sei vernünftig. Forciere nicht, dann geht das schon.

Cam67
16-05-2017, 21:12
es genügt am Anfang völlig , sich in einen Park zu setzen und zu lauschen. sei es an einem ruhigen Platz und den Vögeln zu hören oder an einem belebteren und die Menschen beobachten/betrachten und gucken was in dir entsteht.

sich an einen Fluss setzen und der Strömung folgen.

auf eine Fahrad setzen und den entgegenkommenden Weg auf sich wirken lassen . geht auch beim Laufen /Gehen.

auf einem Hügel sitzen und dem Wind folgen .

man sieht, die Elemente bzw. ihre Bewegungen , können schon einiges bewirken.

sollte dann irgendwann mal Ruhe eintreten , kann man z.b. anfangen sich in diesem Zustand mit Bewegungen aus seiner KK zu beschäftgen , sich ihnen hingeben. da ergeben sich nicht selten interessante Erkentnisse.

das Ganze ist nicht soo kompliziert und die Entwicklung , wenn denn eine eintritt , geschieht dann eh auf natürliche Weise und mit ihr die notwendigen Begegnungen.

Klaus
16-05-2017, 21:15
Je nachdem was man *konkret* macht kann es gefährlich werden, "Selbstversuche" mit sich anzustellen.

Grundsätzlich stimmt es, dass es passieren kann mit einem Haufen grosser Gefühle intensiv konfrontiert zu werden, wenn diese unterdrückt vorhanden sind. Das ist aber nicht "schädlich", sondern es ist ein Heilungsprozess - der hat aber Nebenwirkungen, nämlich dass man in der Tat für Tage, Wochen oder Monate handlungsunfähig werden kann. Diese Gefühle waren bzw. sind aber schon da, sie kommen dann nur raus. Ich konnte das recht brauchbar kontrollieren, und habe solche längeren Phasen in Urlaube geschoben. Da sass ich dann auch schon mal drei Wochen und konnte nichts mehr machen.

Wenn man das nicht kann, könnte das - immer vorausgesetzt man hat eigentlich ein behandlungsbedürftiges Trauma bzw. mehrere davon - dazu führen, dass man vorübergehend arbeitsunfähig wird. Ja, auch das ist mir passiert. Es war allerdings ein wirklich lebenswichtiger Schritt, nach dem es mir so gut ging wie noch nie. Aus sozialen und arbeitstechnischen Aspekten kann das aber richtig schwierig werden, und da muss man sehr vorsichtig rangehen. Wenn man nur durch leere Meditation in solche Zustände gerät, ist es dringend angezeigt, sich mit erfahrenen, guten Therapeuten auszutauschen. Tagesklinische therapeutische Einrichtungen und dergleichen.

Das bezieht sich aber immer auf zwei Szenarien: entweder man hat das Trauma, dann wird es auch nicht besser wenn man sich dem nie stellt. Man "funktioniert" möglicherweise, gut wird das nicht.
Oder man stellt Blödsinn mit sich an, z.B. "man kann ALLES wenn man nur will!", und beschädigt wichtige Elemente und Gefühle in seinem Inneren. Z.B. die Fähigkeit zu unterscheiden was wirklich wahr ist, und was man nur gerne hätte. Man kann z.B. wahrnehmen dass ein Partner zu 30% ein Ar$ch ist, kann aber damit leben. Das ist ok, wenn man da nicht drauf rumreitet. Es kann einem aber schaden sich einzureden die 30% wären nicht da, und derjenige wäre rundum supi.

So gibt es viele Funktionalitäten im Geist, die nötig, aber nicht ständig offensichtlich sind. Fähigkeiten. Denen kann man mit Brimborium, und Behaupten etwas von dem dieser Geist exakt weiss dass es Quatsch ist - und was stattdessen wirklich zutrifft - wäre ja ganz anders wenn man nur endlich das Licht sehen wollen möchten täte, richtig schaden. Damit geht diese Fähigkeit kaputt, und das mag nicht alles was in einem wichtig ist. Zweifel sind nicht immer toll. Hoffnung ist eine gute Sache, aber Hoffnungen ad absurdum zu reiten, bis man selbst wenn jede Hirnzelle merkt das klappt mit dem Menschen nicht immer noch "versucht" es hinzukriegen, nicht wirklich.

So eine "Meditation" lehne ich aber vollständig ab. Hat furchtbare Auswirkung in meinem Leben gehabt. Man kann eben nicht alles, und es gibt haufenweise Fähigkeit in einem Menschen - oder auch in Tieren - die einem eine "Antenne" geben wenn was in anderen Menschen richtig mies läuft. Und das ist dann so, auch wenn derjenige das nicht in 48-Punkte-Schrift auf ein Plakat malt und als T-Shirt trägt. "Ich bin asozial und hasse Männer / Frauen". Trotzdem gibt es solche Menschen, und das kann man merken. Wirklich.


Eine offene, stille Meditation ohne Mantras hilft dagegen eigentlich immer weiter. Man weiss nur nicht wohin. Unschädliche Mantras können auch eine Basis sein, um sich negativen, stressenden Empfindungen stellen zu können. Also sowas wie "mir geht es gut", "ich liebe mich", usw. Das kann nicht schaden, mal ne Stunde am Tag positiv zu empfinden. Über sich, oder das grundsätzlich am Leben sein, das ist solange ok wie man physisch überlebt. Trifft in der Regel auf jeden Mitteleuropäer zu, weil es uns wenn wir uns nicht mit nem 1%-Club anlegen nicht lebensbedrohlich mies gehen kann nur weil man kein Geld hat. Für's Essen reicht es immer, und zum Arzt gehen darf man auch für umsonst. Insofern ist es wahr dass es einem gut geht, verglichen mit armen Menschen in miesen Teilen der Welt die jeden Tag Glück brauchen um überhaupt den Tag zu überleben. Das gibt es hier nicht.

Man muss am Ende des Tages nur auch die anderen Gefühle hinnehmen, und ihnen Raum lassen. Schmerz, Angst, das ist alles ok, und braucht wenn es vorhanden ist Zeit. Zeit um zu kommen, ein bischen rumoren zu können, und wieder zu beruhigen. Positiv, und im Guten mit sich selbst. Wenn man es gut mit sich meint, ist da zumindest immer einer der's tut. Jemand der immer sein "härtester Kritiker" ist, tut sich damit nichts gutes, sondern sorgt dafür dass da IMMER einer ist der hinterhältig gemein und dreckig zu sich ist. Das ist eine Garantie dafür dass es einem nicht gut gehen kann. Es ist zerstörerisch. Damit aufzuhören ist das Beste was man machen kann, egal wie reich man ist und wie toll der Job usw.

Vernünftige Meditation führt von solchen Selbsthassattacken weg, von Zerfleischung, übermannenden schlechten Empfindungen. Auch wenn es lange dauert, und man nicht weiss wo es herkommt. Hat man sowas nicht, braucht man eigentlich auch keine Meditation. Ist man schon sein bester Freund und macht alles gut, braucht man es nicht. Dann hat man alles was man braucht. Da reden wir dann eher über Qigong und nicht meditieren.


Ich empfehle daher eine sehr einfache Form daoistischer Meditation. Zunächst, um eine Basis zu legen, legt man für einige Monate jeden Tag eine Hand auf die Brust, und erzeugt ein gutes Gefühl in der. Gut zu sich selbst sein. Sich gut fühlen lassen. Irgendein gutes Gefühl. Nett zu sich. Und das bitte in etwa zwischen halber Stunde und einigen Stunden halten. Danach wieder das was sonst so kommt lassen, nicht wegschieben. Auch Schmerz ist ok, wenn man sich in Ruhe lässt bis er von selbst wieder geht. Nachdem er getan hat was er soll, nämlich Erinnerungen zu formen. Damit man Fehler nicht noch öfter macht, als nötig. Ein paar mal wird es wieder vorkommen, dann muss man sich trotzdem in Ruhe lassen, irgendwann wird das weniger und schliesslich macht man es nicht mehr. Heureka. Alles gut. Mit Zeit.
Das zweite ist dann die eigentliche leere Meditation, auf den Horizont sehen und auf einer Bank sitzend nichts tun (!), dösen. Oder, wenn das noch nicht klappt, Leute beobachten. Einfach hinsehen, nix machen, nur zuschauen, warten.
Mit der Zeit kommen dann, tagsüber, oder nachts in Träumen, Intuitionen. Neue Gefühle, alte Gefühle. Verändern sich. Man macht Dinge ganz von selbst anders, sinnvoller, auch wenn man nicht versteht wieso das sinnvoll ist. Das lässt man dann zu, und nimmt hin was sich in Träumen so meldet. Das können komische Dinge sein die man überhaupt nicht versteht, egal, oder auch welche die offensichtlich sind und man versteht sie genau. Es kommt beides vor, oder ne Mischung.

Der Effekt ist, dass man zerstörerische, nicht sinnvolle Dinge immer weniger macht, und positive, entwickelnde, nette Dinge immer mehr. Kleine Dinge, oder grosse. Das sind bei jedem andere, weil nicht jeder den gleichen Mist macht. Das was alle verbindet ist, dass es in JEDEM etwas gibt das das tut. Immer. Es braucht nur a) Zeit und b) den Raum, und c) die Akzeptanz. Es ändern sich Gefühle, oder kommen wieder. Und das ist gut so.

So als kleiner Exkurs aus der Praxis, mit einer Basis die schlechter nicht hätte sein können. Ok, ich hätte noch in nem mexikanischen Drogenort wohnen können. Vermutlich wäre das Ergebnis meiner urdaoistischen Meditation dort "zieh um! JETZT!!", und nicht "das Sein ist nur eine Illusion, lass einfach Deine Kinder vergewaltigt werden, das ist nicht wirklich, sieh nur woanders hin ...".

Gast
16-05-2017, 21:36
was ist mediation überhaupt?

hier die Antwort eines tibetischen Meditationsmeisters:

GLjelIPg3ys

Kai Dobi
16-05-2017, 21:38
ich möchte vorweg sagen, daß ich von Osho ziemlich wenig halte und hier keinesfalls Werbung für seine zig Bücher machen will. Und so ziemlich alle seine Aussagen in diesen Büchern (neben denen über Meditationen) sind zu kritisieren

ABER

rein was Meditation angeht, kann man sich bei ihm schon ganz gut bedienen.

Eine einfache Übung, zu versuchen beim stillen Dasitzen (z.B. im Seiza) und geschlossenen Augen sich vorzustellen, wie man sich selber und sein Umfeld von einer etwas erhöhten Position beobachtet, finde ich ganz nett. Ich stelle mir da immer so eine Kamerafahrt um mich herum vor.
Diese Vorstellung zu visualisieren ist erstmal ausreichend fordernd, dass sie das Gebrabbel im Kopf .. ich nenne es mal verbalisierte Gedanken ... beendet. Sie ist aber mit etwas Gewöhnung auch so einfach, dass man sich an ihr beruhigen kann. Man sieht sich dann selber still sitzen und irgendwann sieht man sich ganz sachte atmen, aber das beobachter-ich atmet nicht mehr, man merkt also das atmen nicht mehr ...crazy , nimmt es also an seinem beobachteten ich wahr aber das beobachtende ich merkt dann die atmung nicht mehr und lustigerweise ist diese 'schizophrene phase' von absoluter ruhe und freidfertigkeit begleitet ... zumindest bei mir.

dieses -sich vorstellen sich selber von außen zu beobachten- dauerte aber etwas bei mir. ich hab es bei jeder trainingseinheit beim üblichen mokuso gemacht und bevor ich diese übung lang genug aufrecht erhalten konnte bevor mich etwas oder ich mich mit gedanken abgelenkt hat/habe, sind schon paar wöchlein ins land gegangen.

die übung funktioniert dann aber auch mit offenen augen (wie tagtraum) z.B. im Bus ... oder überall wo man kontemplativ rumhängt.
über die wirkung auf depressive kann ich nix sagen.

buntbär
17-05-2017, 13:52
Gutes FAQ auf reddit:https://www.reddit.com/r/Meditation/wiki/faq

Mit Selbstversuchen kann man sehr weit kommen und sie sind für gewöhnlich ungefährlich. Es wird jedoch generell von einem Selbstversuch abgeraten, wenn man bestimmte psychischen Vorerkrankungen hat (Shizophrenie, Depressionen, etc...).

Einstieg:
-1 Wecker stellen (Anfangs 2-5 Minuten)
-2 bequem hinsetzen
-3 auf Atem konzentrieren
-4 Aufmerksamkeit auf andere Empfindungen (Körper, Emotionen) ausdehnen
-5 wenn du abschweifst -> 3

Klaus
17-05-2017, 15:00
Das es kein "Meditation (TM)" gibt, würde ich das mit dem "für gewöhnlich ungefährlich" nicht unterschreiben wollen. Man kann so viel Mist mit sich anstellen, da ist jeder Eingriff der zu weit geht und völlig illusorisch mit der Wirkung umgeht potentiell schädlich. In den 80er und 90er Jahren haben sich haufenweise Leute aus der Realität geschossen, mit tollen Sachen wie NLP und diversen Kulten/Sekten-Methoden.

Reine Beobachtungs- und Beruhigungsmeditationen sind bei Leuten ohne vorliegende Problematik ungefährlich, man weiss es aber eventuell nicht mal selbst vorher.

Daher bitte nicht diese "Selbstversuche" propagieren, ohne dass genau eingegrenzt ist was man dabei macht, und was man tut wenn was passiert. Falls man in eine Spirale gerät, die Gedanken in Unordnung kommen, man längere Ausfälle hat und kann sich nicht erinnern wo die Stunden gebllieben sind, erstens sofort aufhören, und zweitens falls man noch weiter erhebliche Unruhe hat und/oder Lücken sofort eine Ambulanz einer Psychiatrie oder ein Krankenhaus aufsuchen. Es gibt eine total einfache Übung die ich hier nicht beschreiben werde, wenn man die macht und hat ein Trauma ist man danach instabil. Das Hirn ist kein Spielzeug.

buntbär
17-05-2017, 18:21
Das es kein "Meditation (TM)" gibt, würde ich das mit dem "für gewöhnlich ungefährlich" nicht unterschreiben wollen. Man kann so viel Mist mit sich anstellen, da ist jeder Eingriff der zu weit geht und völlig illusorisch mit der Wirkung umgeht potentiell schädlich. In den 80er und 90er Jahren haben sich haufenweise Leute aus der Realität geschossen, mit tollen Sachen wie NLP und diversen Kulten/Sekten-Methoden.

Reine Beobachtungs- und Beruhigungsmeditationen sind bei Leuten ohne vorliegende Problematik ungefährlich, man weiss es aber eventuell nicht mal selbst vorher.

Daher bitte nicht diese "Selbstversuche" propagieren, ohne dass genau eingegrenzt ist was man dabei macht, und was man tut wenn was passiert. Falls man in eine Spirale gerät, die Gedanken in Unordnung kommen, man längere Ausfälle hat und kann sich nicht erinnern wo die Stunden gebllieben sind, erstens sofort aufhören, und zweitens falls man noch weiter erhebliche Unruhe hat und/oder Lücken sofort eine Ambulanz einer Psychiatrie oder ein Krankenhaus aufsuchen. Es gibt eine total einfache Übung die ich hier nicht beschreiben werde, wenn man die macht und hat ein Trauma ist man danach instabil. Das Hirn ist kein Spielzeug.

Hallo Klaus,
Meine Aussage bezog sich auf eben jene Beobachtungs- und Beruhigungsmeditationen. (Also danke für den Hinweis)
Andere Meditationstechniken würde ich ebenfalls nicht alleine probieren.

va+an
23-06-2017, 17:50
Der thread ist schon älter, aber möchte doch noch was dazu schreiben.

Meditation ist eine sehr individuelle und persönliche Erfahrung.
Dieses kann man sich aus Büchern nicht ziehen, aber man kann eine Art erlernen, hm sich damit zu beschäftigen.

Meine Empfehlung ist als erstes zu lernen richtig zu entspannen und los zu lassen. Dieses bildet eine sehr gute Basis, woraus alles andere gut entstehen kann.

Bedenken, die hier angesprochen worden sind entstehen oft, wenn man zuvor keine Basis gebildet hat und /oder keinen ehrlichen Abschluss der Meditation erreicht haT. Oder auch zu angestrengt geübt hat.
Also Möglichkeiten von "Fehlern" sind viele.

Dennoch ist eine ehrliche und gute Meditation eben auch nicht nur Wellness,sondern kann erhebliche Auswirkungen auf die Psyche haben . spätestens jetzt sollte man auch einen Lehrer oder ähnliches haben, der einen mit Übungen oder auch durch zuhören helfen kann.

Ich meditiere seit nun seit 7-8 Jahren fast täglich. Hauptsächlich daoistische Stille Übungen. Manchmal auch aus der sufi Tradition. Christliche Stille Übungen praktiziere ich ebenso gerne. Aber nicht wild durcheinander, sondern alles aufeinander aufbauend,so dass auch Fortschritte gemacht werden.

Sorbus Aucuparia
23-06-2017, 18:04
Wenn ich das hier so lese, was Meditation ist, dann bin ich ja fast die ganze Zeit am meditieren.

TeiWuan
28-06-2017, 10:39
Ich kann dir "Meditation für Skeptiker" von Ulrich Ott empfehlen. Das ist echt nett und übersichtlich geschrieben.

mors
28-06-2017, 17:45
Servus, ich praktiziere selber seit einem halben Jahr Meditation und lese hier einiges was ich nicht bestätigen kann.

Meditation ist nur dann gefährlich, wenn man es falsch anwendet und oder an Schizophrenie leidet. Falsch anwenden heißt den Gedanken zu folgen. So zumindest eine gute Freundin, welche Psychotherapeutin ist.

Im Zustand der Meditation ist man im jetzt, das heißt Gedanken (die Auslöser vieler psychischer Leiden/ Stress) sind zwar vorhanden aber ziehen vorbei, da man eine Beobachterposition bezieht. Mehr steckt nicht dahinter.

Wenn starke Ängste vorhanden sind wird man mit diesen konfrontiert, aber es kann nichts passieren. Man lernt anstatt eines Vermeidungsverhaltens, welches negative Gedanken und oder Ängste aufrecht hält, die Probleme zu konfrontieren. Durch das vorbeiziehen der negativen Gefühle und oder Gedanken stellt sich auf Dauer ein Lerneffekt ein, welcher psychische Belastungen auch im Alltag deutlich abmildert.

Es ist sogar bewiesen, dass längerfristige Meditation das Gehirn "umbaut", neue Verbindungen schafft und das Gefühlszentrum dämpft.

Mir persönlich hat es extrem geholfen, den täglichen Anforderungen mit Ruhe und Gelassenheit zu begegnen.

Beste Grüße

Mors

va+an
29-06-2017, 10:47
Wenn starke Ängste vorhanden sind wird man mit diesen konfrontiert, aber es kann nichts passieren. Man lernt anstatt eines Vermeidungsverhaltens, welches negative Gedanken und oder Ängste aufrecht hält, die Probleme zu konfrontieren. Durch das vorbeiziehen der negativen Gefühle und oder Gedanken stellt sich auf Dauer ein Lerneffekt ein, welcher psychische Belastungen auch im Alltag deutlich abmildert.

Mors

Wenn jemand damit nicht umgehen kann,
wenn jemand sich mit seinen Problemen identifiziert,
wenn jemand sein Ängste nicht los lassen kann und und und

Bekommt dieser Jemand sehr wahrscheinlich Probleme.

Und, du darfst nicht vergessen, du bist scheinbar bei jemandem oder in einer Gruppe. Was wenn Jemand nicht aufgefangen wird??

Ich kenne 2 Härtefälle, die lange Zeit psy.the. betreut werden mussten.