PDA

Vollständige Version anzeigen : Interview: Beim Blick auf den Buddhismus haben wir eine rosarote Brille auf



FireFlea
22-05-2017, 06:08
Wenn ich mir manche Diskussionen im Japan-KK Bereich anschaue, hat er da sicher Recht.


"Beim Blick auf den Buddhismus haben wir eine rosarote Brille auf"

Der Religionswissenschaftler Perry Schmidt-Leukel kritisiert das einseitige Buddhismus-Bild in Deutschland. Es sei ein Missverständnis, diese Religion auf einen toleranten und friedfertigen Lebensstil zu reduzieren, sagte Schmidt-Leukel im DLF.

Lifestyle - "Beim Blick auf den Buddhismus haben wir eine rosarote Brille auf" (http://www.deutschlandfunk.de/lifestyle-beim-blick-auf-den-buddhismus-haben-wir-eine.886.de.html?dram%3Aarticle_id=386213)

panzerknacker
22-05-2017, 13:33
^^ ich dachte immer Buddhismus sei eine Philosophie und keine Religion?
abgesehen von Strömungen wie Amida Buddhismus (christlicher Erlösergedanke)
Leben heißt Leiden und wenn Du Scheiße baust, wirst Du als Erbse wiedergeboren
finde ich jetzt nicht so problematisch

Nachtrag
Deutschlandfunk hatte irgendwie auch mal mehr Niveau....
da heult ein Christ, daß die Leute sich umorientieren, guckt dann zum Buddhismus, der vermutlich noch nicht mal im Promillebereich hier vertreten ist, weil er sich vermutlich politisch korrekt nicht gegen den Islam äußern möchte
Professor für Religionswissenschaften....., der kriegt auch noch ´n Haufen Steuergeld für sein Gejammer
geil

VenomTigris
22-05-2017, 13:35
Kann dazu nicht soviel sagen da ich mich nicht genug mit dem Bud. auseinander gesetz habe, aber wenn man mit diesem Artikel eine falsche Sichtweite aufmerksam machen will, finde ich das etwas unnötig, da wäre es eher wichtig dann zu schreiben folgendes wird meistens gesagt vergessen wird aber oder eig. ist folgendes so zu interpretieren.... das wäre ein besserer Artikel.

Für mich kann ich nur sagen das ich keiner Religion folge, aber ich durchaus gewillt bin mir die guten Anteile aus Systemen zu nehmen und dem meinigen Anzueignen insofern das möglich ist, fands noch nie gut eine Religion 100% zu folgen wenn man dann aber sagt man tuht dies nur in einer teilweise bzw anderen Sichtweise, und man sagt das dies ein falsches Verständniss dieser Religion sei na gut gerne doch wenn ich es als besser erachte ist das für mich auch besser.

Muss dazu sagen hab deinen Artikel nur überflogen was hier als das Verständnis des Deutschen dazu benannt wird, tuhe ich nicht so verstehen muss mich daher eh diesem Artikel nicht zuordnen.

Bushido:
Aus den Lehren des Die sieben Tugenden
Gi (義): Aufrichtigkeit, Gerechtigkeit, Rechtlichkeit
Yu (勇): Mut
Jin (仁): Menschlichkeit
Rei (礼): Einhaltung der Etikette, Höflichkeit
Makoto (誠) oder Shin (真): Wahrheit, Wahrhaftigkeit, Unverfälschtheit
Meiyo (名誉): Ehrbewusstsein
Chūgi (忠義), auch Chū (忠): Loyalität, Pflichtbewusstsein, Treue

hiervon habe ich mir auch nur 5 von den 7 Tugenen als sinnig angenommen.... ist es deswegen ein falsches Bild des Bushidos eig. nicht aber wenn mich jemand danach fragen würde stelle ich sehr wahr. auch nur meine Sichtweise des ganzen dar, ich meine wer den eine Originale Ansicht haben will muss sich diese zwangsläufig anlesen, eig. sagt der Artikel demnach nur aus das was immer wieder neu geschrieben wurde,gesagt wurde und so habe den Buddhismus hier zu Lande verfälscht, aber das ist doch so oft der Regelfall.... daher relativ unsinnig, vielmehr hätte man versuchen sollen halt Anregungen geben zu sollen neues nach zu lesen und sein bisheriges Falsch wissen aus zu märzen um nicht der Dumme zu sein insofern es nicht die eigene Meinung ist.

doitsu-shibu
22-05-2017, 13:54
-

FireFlea
22-05-2017, 17:37
^^ ich dachte immer Buddhismus sei eine Philosophie und keine Religion?
abgesehen von Strömungen wie Amida Buddhismus (christlicher Erlösergedanke)
Leben heißt Leiden und wenn Du Scheiße baust, wirst Du als Erbse wiedergeboren
finde ich jetzt nicht so problematisch

Nein, auch wenn man es gerne so hätte. Zen & Co. sind durchaus Religionen. Zum Thema "Erlösung"; hier unterscheidet man im jap. Buddhismus in "jiriki" und "tariki". Tariki ist die äußere Kraft, darunter fällt der Amida Buddhismus. D.h. ganz vereinfacht gesagt man betet um Erleuchtung und der Amidha Buddha hilft. Im Zen ist es dann "jiriki", d.h. die eigene Kraft, wo man selbst durch eigenes Tun und eigene Praxis zur Erleuchtung findet. Das ist wie gesagt ganz grob vereinfacht und beide Konzepte kann man auch zusammen finden, auch im Amida Buddhismus.

@Venom - Deinen Beitrag kapiere ich nicht so wirklich. :o

Gast
22-05-2017, 17:57
da heult ein Christ, daß die Leute sich umorientieren, guckt dann zum Buddhismus, der vermutlich noch nicht mal im Promillebereich hier vertreten ist, weil er sich vermutlich politisch korrekt nicht gegen den Islam äußern möchte
Professor für Religionswissenschaften....., der kriegt auch noch ´n Haufen Steuergeld für sein Gejammer
geil

Sorry, aber das ist doch ziemlicher Quatsch was du da schreibst... Auch wenn du es vielleicht wirklich so empfindest.

Schmidt-Leukel heult doch da nicht rum.
Ihm haben sie übrigens die Lehrerlaubnis entzogen, weil er einen pluralistischen Religionsansatz vertritt.
Völlige Spekulation dass er sich nicht "gegen den Islam äußern möchte" - was denn das für ein Blödsinn? Muss man sich gegen "den Islam" äußern?
Das ist übrigens genau die Undifferenziertheit, die du ihm vorwirfst...
Kriegt einen Haufen Steuergelder für sein Gejammer? Verdient bestimmt nicht so schlecht als Proff, aber wohl auch ziemlich unbedeutend im Vergleich zu diversen anderen Gehältern...

Ich vermute dir ist da irgendeine andere Laus über die Leber gelaufen beim Lesen des Artikels?

Inhaltlich trifft das was er sagt halt nunmal zu.

Aguirre
22-05-2017, 18:14
In Myanmar verfolgen radikale Buddhisten die muslimische Minderheit:
Myanmar: Der schleichende Völkermord an den Rohingya | ZEIT ONLINE (http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-05/rohingya-myanmar-fluechtlinge)

Das passt, denke ich, auch nicht zum Bild, dass wir hier im Westen inder Regel vom Buddhismus haben.

washi-te
22-05-2017, 20:32
Völlige Spekulation dass er sich nicht "gegen den Islam äußern möchte" - was denn das für ein Blödsinn? Muss man sich gegen "den Islam" äußern?
.

Wäre in dem Fall ja auch nicht die Lösung, denn die beten ja zum gleichen Gott ... :D

dermatze
29-05-2017, 13:53
.

Gast
29-05-2017, 15:13
Der Buddhismus hat nicht nur Tibet friedlicher gemacht, sondern ganz Asien!
Man denke nur an die Mongolen! Oder Japan! Vietnam! Und und und.
Alles nur Geschichten von Friede, Freude, Eierkuchen...

AlexAikido
29-05-2017, 15:30
Tibet war sogar noch bis ins 14./15. Jahrhundert recht aggressiv :)

Odysseus
29-05-2017, 16:42
Der Buddhismus ist von vorne bis hinten in der schriftlichen Ueberlieferung friedlich. Ich war in Myanmar und habe in einem buddhistischen Kloster die klassiche Literatur dazu (engl) studiert, sowie aktuellere Buecher und Schriften, die da regelrecht Renner sind, die man hier NIE bekommen koennte. Nirgendwo wird die Anwendung von Gewalt propagiert.

Deutsche Literatur (oder was sich so schimpft) ist meistens sehr oberflaechlich und bringt rein garnichts. Fuer die Kluegeren bestenfalls die Eingebung, das man woanders suchen sollte.

Der theoretische Buddhismus ist eine ausgefuchste Psychologie. Fuer ausgefuchste Leute. Der praktische Buddhismus ist fuer die, die nicht lesen wollen, aber trotzdem auch fleissig sind. Noch weiter volksnah ist die Religion (da isse!) angesiedelt, und das ist nix anders als oller Ritus. Jedem das seine. Nirgendwo sind Regeln, Gewalt anzuwenden.

Buddhismus hat den Anspruch eine Kur zu sein/zu bieten. Dem Arzt vorzuwerfen, er waere ein Betrueger, weil seine Patienten krank sind, - das kann nur aus Ignoranz und Spottwillen geboren sein. Aber das ist der Kern aller Vorwuerfe, wenn man sagt, der Buddhismus ist gar nicht friedlich.

Na, kein Wunder. Bei den Patienten? Zombiecalypse denk ich mir manchmal. Und Milliarden haben nicht mal 'nen Arzt.

Alephthau
29-05-2017, 17:41
Das passt, denke ich, auch nicht zum Bild, dass wir hier im Westen inder Regel vom Buddhismus haben.

"Der" Dalai Lama den wir im Westen kennen, gehört der Sekte an, die vor ein paar Jahrhunderten in Tibet erfolgreich alle anderen Sekten "platt gemacht" hat! :D

Ein Freund von mir, selber Buddhist, hat mal zu mir gesagt: "Die größte propagandistische Leistung aller Zeiten ist die, dass der Buddhismus eine friedliche "Religion" sei!"! :D

Gruß

Alef

Gast
29-05-2017, 18:05
Der Buddhismus ist von vorne bis hinten in der schriftlichen Ueberlieferung friedlich. Ich war in Myanmar und habe in einem buddhistischen Kloster die klassiche Literatur dazu (engl) studiert, sowie aktuellere Buecher und Schriften, die da regelrecht Renner sind, die man hier NIE bekommen koennte. Nirgendwo wird die Anwendung von Gewalt propagiert.

Deutsche Literatur (oder was sich so schimpft) ist meistens sehr oberflaechlich und bringt rein garnichts. Fuer die Kluegeren bestenfalls die Eingebung, das man woanders suchen sollte.

Der theoretische Buddhismus ist eine ausgefuchste Psychologie. Fuer ausgefuchste Leute. Der praktische Buddhismus ist fuer die, die nicht lesen wollen, aber trotzdem auch fleissig sind. Noch weiter volksnah ist die Religion (da isse!) angesiedelt, und das ist nix anders als oller Ritus. Jedem das seine. Nirgendwo sind Regeln, Gewalt anzuwenden.

Buddhismus hat den Anspruch eine Kur zu sein/zu bieten. Dem Arzt vorzuwerfen, er waere ein Betrueger, weil seine Patienten krank sind, - das kann nur aus Ignoranz und Spottwillen geboren sein. Aber das ist der Kern aller Vorwuerfe, wenn man sagt, der Buddhismus ist gar nicht friedlich.


So sehr ich deinen Beitrag glaube zu verstehen, so vieles ist mir daran doch zu verallgemeinernd.
Dass der Buddhismus von vorne bis hinten in der schriftlichen Überlieferung friedlich ist, zum Beispiel. Zunächst mal wage ich zu behaupten, dass weder du, noch ich, noch irgendwer auch nur annähernd die komplette buddhistische Überlieferung studiert hat - nicht nur wegen der Sprachbarrieren, sondern ganz einfach wegen der Fülle.
Gewalt ist dabei auch in buddhistischer Literatur keine Seltenheit, insbesondere wenn man eben an die ganzen Höllen-, aber auch die Wiedergeburts-Geschichten denkt. "Der Buddhismus hat den Anspruch eine Kur zu sein" ist ebenfalls so eine gängige Plattitüde. "Der Buddhismus" hat nicht mal einen einheitlichen Kern, dafür eine Menge transzendenter Annahmen. (Den Vergleich von Buddha mit einem Arzt und dem Dhamma als Medizin gibt es übrigens auch bezüglich Jesus und der christlichen Lehre.)
Mich würde interessieren, was für Texte du den genauer in Myanmar studiert hast? Vermutlich Abhidhamma-Übersetzungen und Auslegungen der dortigen Bikkhu?
Dass es viel Schrott auf Deutsch gibt, trifft zwar zu, aber es gibt auch Gutes.
All deine Unterscheidungen (auch z.B. zwischen theoretischem, praktischen und Volks-Buddhismus) in allen Ehren, aber so einfach ist es nicht...

Gast
29-05-2017, 18:19
"Der Buddhismus hat den Anspruch eine Kur zu sein" ist ebenfalls so eine gängige Plattitüde. "Der Buddhismus" hat nicht mal einen einheitlichen Kern, [...]

Was ist mit den vier edlen Wahrheiten?

Gast
29-05-2017, 18:32
Was ist mit den vier edlen Wahrheiten?

Touchée, die vier edlen Wahrheiten und den achtfachen Pfad könnte man natürlich als Kern des frühen indischen Buddhismus ansehen.
Insbesondere wenn man von der ersten Predigt des Buddha nach seinem "Erwachen" ausgeht.
Oder vielleicht noch griffiger, "das Leiden und die Befreiung davon".
(Wobei hier die Meinungen dann ja schon in der Frühzeit des Buddhismus wieder auseinander gegangen sind, was genau das bedeutet und wie es zu erreichen ist. Exemplarisch die sogenannten 18 Schulen des frühen indischen Buddhismus)
Im Mahayana-Buddhismus wäre aber vielleicht schon sunyata der zentrale Begriff. Natürlich kann man den an das vorherige Anbinden, aber da hat sich schon viel getan...

dermatze
29-05-2017, 19:06
All deine Unterscheidungen (auch z.B. zwischen theoretischem, praktischen und Volks-Buddhismus) in allen Ehren, aber so einfach ist es nicht...

Naja, diese Unterscheidung scheint mir schon sinnvoll. Ich sehe das durchaus auch so.

Gast
29-05-2017, 19:10
Naja, diese Unterscheidung scheint mir schon sinnvoll. Ich sehe das durchaus auch so.

Wie unterscheidest du denn die drei eindeutig voneinander?

dermatze
29-05-2017, 19:22
.

Odysseus
30-05-2017, 12:27
Im Buddhismus wird da sehr klar unterschieden. Vor- und Nachteile werden erklaert. Die Inhalte sind definiert. Zielgruppen. Historische oder lebende Beispiele, welche Moenche mehr in dieser in jeder Gruppe "aktiv" sind und und und. Die Litaratur wird auch danach sortiert.

Der sozusagen "theoretische" Background wird unter dem Begriff Abhidamma zusammengefasst. Wer mehr wissen will, kann nun da mit der Suche starten, aber ohne mich. Ich sag da nichts zu, da ich keine Lust habe, mich mit der Ignoranz von Vorfwuerfen ala ist ne Platituede oder ist zu allgemein, zu befassen.

Btw: habe sowieso fast alles wieder vergessen :p Ich koennte sogar nicht mehr dazu sagen, als Zusammenfassendes, Allgemeines... sonst meusste ich nachschlagen. Aber das kann ja selber genausogut.

Gast
30-05-2017, 12:49
Btw: habe sowieso fast alles wieder vergessen :p Ich koennte sogar nicht mehr dazu sagen, als Zusammenfassendes, Allgemeines... sonst meusste ich nachschlagen. Aber das kann ja selber genausogut.

Also aus deinem kleinen Einblick, den du durch das Studium buddhistischer englischer Literatur in einem Klosterkämmerlein in Myanmar gemacht hast (was bestimmt eine tolle Erfahrung war - keine Frage!), weißt du zwar, wie das mit der gesamten buddhistischen Literatur und dem Buddhismus in allen Ländern und zu allen Zeiten war und ist, hast aber ansonsten schon wieder fast alles vergessen?

Odysseus
30-05-2017, 12:51
Gewalt ist dabei auch in buddhistischer Literatur keine Seltenheit, insbesondere wenn man eben an die ganzen Höllen-, aber auch die Wiedergeburts-Geschichten denkt.


Jupp. Aber es wird nicht empfohlen, Gewalt anzuwenden. DAS ist der Punkt. Die Existenz von Gewalt in den verschiedenen "Welten" inclusicer unserer ist nicht abzuleugnen. Willst du ernsthaft draus folgern, das der Buddhismus gewaltaetig ist? Sicher nicht... aber es ist eben keine Schmusewelt in der wir leben, und der Buddhismus sagt das ganz klar auch. Sehr klar sogar. Ein Paradies gibts nicht.



Mich würde interessieren, was für Texte du den genauer in Myanmar studiert hast? Vermutlich Abhidhamma-Übersetzungen und Auslegungen der dortigen Bikkhu?


Richtig. Ich habe noch eine handschriftl. Liste, die mir allerdings, da es so lange her ist, selber nicht mehr viel sagt.

Abhidamma war allerdings das Hauptthema, fuer mich als analytisch denkender Mensch genau das Richtige.

Eigentlich kann man die Richtung zusammenfassen mit dem Buch
"Visuddhimagga" Path of Putrifucation, by Bhandantacariya Bhuddaghosa, transl. by Bhikku Nanamali (from Pali to engl). Wuerde ich mir heute noch unters Kopfkissen legen. Is ja auch nen Waelzer...



All deine Unterscheidungen (auch z.B. zwischen theoretischem, praktischen und Volks-Buddhismus) in allen Ehren, aber so einfach ist es nicht...

Niemand sagt, das es so einfach ist. Aber hab ich Lust (oder die faehigkeit), hier komplette Erklaerungen zu schreiben? Die gibts ausserdem doch schon. Was soll ich machen, ausser es "einfach" zu sagen, mit allen Anteilen der Unschaerfe und Missversstaendnisse. Das Verstaendnis liegt auch im Ohr des Hoerers. Und wenn man anfaengt, viel zu erklaeren, ist doch wieder einer da, der es nicht kapieren will und endlose ins kraut hinein diskutiert ueber die Bedeutung eines Wortes an dieser Stelle etc..

Ich habe gesagt, das Buddhismus friedlich ist, das ist die Wahrheit, und mehr gibts eigentlich nicht zu sagen. :)

Odysseus
30-05-2017, 13:00
Also aus deinem kleinen Einblick, den du durch das Studium buddhistischer englischer Literatur in einem Klosterkämmerlein in Myanmar gemacht hast (was bestimmt eine tolle Erfahrung war - keine Frage!), weißt du zwar, wie das mit der gesamten buddhistischen Literatur und dem Buddhismus in allen Ländern und zu allen Zeiten war und ist, hast aber ansonsten schon wieder fast alles vergessen?

Yeah, da bin ich ganz ehrlich. aber sieh's mal so: Das Wissen ist eine Bruecke, die man hinterher nicht mehr braucht. Es sein denn, man ist Lehrer, z.B (aber auch dann haengt es vom Charakter des Schuelers ab, was der braucht, is nicht so einfach, das alles, keine Frage). Vorallem braucht man es nicht mehr UNBEDINGT, wenn man praktisch weitermacht. Obwohl es nicht UNBEDINGT falsch ist, weiterhin Abhidamma zu studieren. Zum zweiten: Was genau habe ich vergessen? Um Grunde nur Worte, Saetze, Formulierungen... was blieb ist die Ueberzeugung - als Ergebnis kritischer Auseinandersetzung mit dem theoreteischen Background. Mit Ueberzeugung meditiert (trainiert) es sich gleich erfolgreicher. Das gaht aber nur, wenn man die Methoden kennt ... ach da ist man wieder beim wissen. Alles sollte man dann doch nicht vergessen... Ich weiss, das der Buddhismus friedlich ist, mehr brauch ich nicht zu wissen zur Zeit. Wenn ich Lust habe, komme ich darauf zurueck.

Hoffe, Dir haben meine Plattitueden geholfen. :D

Kraken
30-05-2017, 13:37
Buddhismus ist eine gute Sache. :)

Ich wünschte mir, das europäische Bildungsbürgertum hätte einen so wohlwollenden Blickwinkel, auch beim Betrachten des Christentums und seiner zahllosen Errungenschaften für den Frieden, die Freiheit, den Wohlstand und das Wohlbefinden der Menschheit. :)

Gast
30-05-2017, 13:39
@Odysseus

Es ging im eingangs verlinkten Interview aber eben nicht um die Textgattung "Abdhidhamma", sondern um den realen Buddhismus in all seinen Ausprägungen. Und die Geschichte dieses Buddhismus ist nunmal keineswegs gewaltfrei verlaufen.

Siehe z.B.
https://info-buddhismus.de/Krieg_Gewalt_Buddhismus_Hartmann.html

Oder auch
https://www.buddhismuskunde.uni-hamburg.de/pdf/4-publikationen/buddhismus-in-geschichte-und-gegenwart/bd7-k05zimmermann.pdf

Die Liste lässt sich leicht verlängern, die Erforschung der unheilsamen Seiten des Buddhismus ist nämlich etwas, was eben erst in der letzten Zeit ins Augenmerk der Forschung rückt. Während die Menschen hier eben häufig ein stark verklärtes und kaum von historischer und inhaltlicher Kenntnis geprägtes Bild des Buddhismus haben.

P.S.
Du kennst aber schon die deutschen Sachen von Nyanatiloka, Nyanaponika, Agganyani etc.?