Vollständige Version anzeigen : Training nach Verletzung
smornack
12-06-2017, 20:26
Hi!
Meine Erfahrung mit Kampfsport war bis jetzt ca. 2/3 Jahre Kyokushi. Zwei mal die Woche Training. Anschließend bin ich zu einem Muay Thai Verein gewechselt, da ich unbedingt etwas machen wollte, wo ich mich mehr um Kopfdeckung kümmern muss, also einfach etwas mit Schlägen zum Kopf da mein alter Verein ausschließlich kyokushin-sparring ohne Handschuhe betreibt.
Nach ca. 4 Monaten, nach dem Wechsel zu Muay Thai, was mir ennorm gefallen hat, habe ich mir aber zum zweiten Mal ein Riss des Innenbandes mit Patellaluxation zugezogen. Der Sparring Partner hat den Oberschenkel relativ weit unten mit dem Knie getroffen. Und das hat leider gereicht. Vermutlich war mein Stand in dem Augenblick ebenfalls ungünstig.
Das erste Mal war vor 5 Jahren beim Fechten(Degen). Laut den Ärzten habe ich eine angeborene Patella Displasie, ohne welche diese Verletzung nur sehr selten auftritt. Ich mache momentan nur Krafttraining, in der Hoffnung die Muskulatur zu stärken... Unerträglich lanweilig, erschwert dadurch dass ich wegen der Veranlagung nicht mit schweren Kniebeugen trainieren darf.
Meine Frage ist, ob jemand Erfahrung damit hat und wie riskant es wäre weiterzumachen? Ich kann höchsten mehr "aufpassen" und den Partner darauf hinweisen, es beim lowkick nicht zu übertreiben...
Ich habe nicht vor es auf Wettkampfbasis zu betreiben, der beste werde ich sowieso nicht mehr. Dennoch machen mir besonders die Kick und Schlag Elemente mit Clinchen sehr Spaß, sodass ich nicht zu Boxen wechseln würde.
Ich würde auch langsam gerne bei einer Sportart bleiben, um mich etwas weiterzuentwickeln, da ich mein Leben lang nur alles mögliche gemacht habe...
Sorry für den langen Text und Danke im Vorraus für Antworten
Smornack
Lynx38195
13-06-2017, 14:18
Moin smornack,
ich habe selbst gerade angefangen wieder MT zu trainieren, nachdem mein Kreuzband vor 10 Monaten durch war.
Ich mach es momentan so, dass ich Boxen normal und MT bei den Anfängern trainiere. Zumindest bei mir im Gym gibts bei den Anfängern nur wenig Kontakt und man kann sich ganz gut wieder aufbauen.
Ich finde wie gesagt, Boxen eine gute Alternative bei Knieverletzungen in der Aufbauphase. Du kannst Gas geben, Kontakt haben und die Knie sind relativ sicher.
Bei MT Sparring würde ich dir raten das Ego runterzuschrauben und mit den Leuten zu sparren die schon Erfahrung haben und auch locker machen.
Ansonsten macht man "Wartung", also Übungen nur für das Knie, nach jedem Training, jeden Tag. Das betrifft Kraft, Balance, Sensorik etc.
Die Frage des Risikos bleibt natürlich, das muss sich jeder selbst klar machen. Mir ist bewusst, dass ich mein Knie wieder zerrocken könnte, aber der Sport ist es mir wert.
Gegen den Mentalen Stress bzgl. Knie und Angst, hilft zumindest bei mir nur Training. Man macht die Bewegungen, merkt dass alles noch geht und hat etwas weniger Angst.
Wünsche dir viel Erfolg beim Wiedereinstieg !
Passion-Kickboxing
13-06-2017, 14:45
Shit, sowas ist immer frustrierend.
Komm zum Kickboxen ohne Lowkicks ;-).
smornack
14-06-2017, 08:22
Hi Lynx!
Kannst du mir vieleicht genauer von deiner "Wartung" erzählen? Folgst du einem bestimmten Programm? Mir wurde immer nur gesagt, ich müsse die Kraft verbessern, besonders in Hinblick auf Stabilisatoren im Knie.
Danke
Also mein rechtes Bein war nach einem Motorradunfall auch vom Knie abwärts mehr oder weniger komplett zertrümmert.
Tibiakopffraktur
Meniskus stark beschädigt
Kreuzbänder am Ansatz ausgerissen
Schienbeinbruch
mehrere Mittelfußknochen gebrochen
Mein "Wartung" sah so aus, dass ich ab der Reha und anschließender Physiotherapie sehr viel Muskelaufbau betrieben habe. Auch jetzt nach 6 Jahren noch.
Eben alles was hilft, das Knie zu stabilisieren und zu entlasten.
Beim Training habe ich mittlerweile so gut wie keine Probleme mehr. Allerdings betreibe ich auch kein Wettkampftraining und dosiere alles so, dass ich an das Maximum der Belastbarkeitsgrenze gehe, hüte mich aber davor, diese zu überschreiten.
Gehe ich es zu extrem an, kommt die Quittung am nächsten Morgen mit geschwollenem Knie und Stechen.
Problematisch war zu Anfang das Sparring, da ich nicht wirklich viel Vertrauen in mein Knie hatte und Angst hatte, dass es beim ersten härteren Treffer im ***** ist.
Da es, wie gesagt, aber nicht um Wettkampf geht, sondern nur mehr ein Hobby ist, passen wir die Intensität eben entsprechend an und sobald ich Warnsignale vernehme (Stechen, Schwellung etc.) höre ich auf.
Versuch doch einfach die Kräftigungsübungen in Dein Training zu integrieren. Du musst ja nicht gleich Kniebeugen mit schweren Gewichten machen. Es gibt doch so viele Übungen zur Stärkung der Beinmuskulatur, die man auch in der Gruppe machen kann.
Lynx38195
14-06-2017, 12:14
Also mein rechtes Bein war nach einem Motorradunfall auch vom Knie abwärts mehr oder weniger komplett zertrümmert.
Tibiakopffraktur
Meniskus stark beschädigt
Kreuzbänder am Ansatz ausgerissen
Schienbeinbruch
mehrere Mittelfußknochen gebrochen
Mein "Wartung" sah so aus, dass ich ab der Reha und anschließender Physiotherapie sehr viel Muskelaufbau betrieben habe. Auch jetzt nach 6 Jahren noch.
Eben alles was hilft, das Knie zu stabilisieren und zu entlasten.
Beim Training habe ich mittlerweile so gut wie keine Probleme mehr. Allerdings betreibe ich auch kein Wettkampftraining und dosiere alles so, dass ich an das Maximum der Belastbarkeitsgrenze gehe, hüte mich aber davor, diese zu überschreiten.
Gehe ich es zu extrem an, kommt die Quittung am nächsten Morgen mit geschwollenem Knie und Stechen.
Problematisch war zu Anfang das Sparring, da ich nicht wirklich viel Vertrauen in mein Knie hatte und Angst hatte, dass es beim ersten härteren Treffer im ***** ist.
Da es, wie gesagt, aber nicht um Wettkampf geht, sondern nur mehr ein Hobby ist, passen wir die Intensität eben entsprechend an und sobald ich Warnsignale vernehme (Stechen, Schwellung etc.) höre ich auf.
Versuch doch einfach die Kräftigungsübungen in Dein Training zu integrieren. Du musst ja nicht gleich Kniebeugen mit schweren Gewichten machen. Es gibt doch so viele Übungen zur Stärkung der Beinmuskulatur, die man auch in der Gruppe machen kann.
Immer wieder gut eine Erfolgsgeschichte zu hören :D
Schön dass du nach 6 Jahren noch dabei bist.
Ich machs genauso mit dem Knie, 4-5 Übungen am Tag pro kaputtes Glied.
Ich mach unter anderem Lunges, einbeinige Kniebeuge, viel Balance (Stabi board, Waage etc.)
Man muss sich aber selbst ein "Set" aus Übrungen zustammenstellen.
Physiotherapeuten haben in der Regel gute Übungen für spezifische Probleme, einfach zeigen lassen.
smornack
15-06-2017, 12:41
Echt cool zu hören, dass du einfach weiter gemacht hast! Wie oft trainierst du momentan pro Woche?
Könntet ihr mir villeicht ein ungefähres Bild von den kraft/Stabilitätseinheiten machen? Ich frage nicht nach einem detailliertem Plan, sondern eher nach dem Übungspool und wie viele ihr pro Tag grob macht. Einige Dinge kenne ich auch aus der Physiozeit.
Ich habe nur immer das Gefühl, einen Widerspruch zu sehen, wenn es im alg. im Kraftsport heißt, man soll bis zur Maximalbelastbarkeit gehen, um effektiv Muskelaufbau zu erreichen, während die Physioübungen eher nicht in diese Richtung gehen.
Danke!
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