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Vollständige Version anzeigen : G. Funakoshi Seiken Faust



Kurzer
24-06-2017, 19:39
In G.F.´s "Karate Kyohan", Tokyo 1973, gibt es auf Seite 17 diese eigentümlichen Abbildungen einer Seiken-Faust, in der der Zeigefinger quasi "über dem Mittelfinger liegt" und vom Daumen geschlossen wird.

Gibt es dazu eine vernünftige Erklärung?

Danke!

white-eagle
24-06-2017, 20:59
Diese Art der Faust findest du auch im Bubishi.
Hat etwas mit dem Energiefluss während des Schlages zu tun.

kanken
24-06-2017, 21:05
In G.F.´s "Karate Kyohan", Tokyo 1973, gibt es auf Seite 17 diese eigentümlichen Abbildungen einer Seiken-Faust, in der der Zeigefinger quasi "über dem Mittelfinger liegt" und vom Daumen geschlossen wird.

Gibt es dazu eine vernünftige Erklärung?

Danke!

Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?
Du weißt doch sonst immer alles besser und meinst andere kritisieren zu können. Jetzt fragst du nach so grundlegenden Dingen (nein, das hat nix mit irgendwelchem "Energiefluss" zu tun)?

Oh man, ich fass es nicht. Such Dir bitte einen gescheiten Lehrer, bevor du wieder anfängst andere Leute zu belehren oder zu kritisieren.

Grüße

Kanken

Vegeto
24-06-2017, 21:59
Die Frage ist vollkommen in Ordnung, gibt sicher noch Leute hier die es nicht wissen und die es interessiert. So eine Wortwahl gegenüber einem anderen User möchte ich hier nicht nochmal lesen. Falls es da etwas zwischen euch zu klären gibt, dann macht das per PN aus!

Falsche Distanz
24-06-2017, 23:21
Energiefluss oder nicht, kann ich nix zu sagen.

Ich habe diese Art Faust lieber als die "normale" Seiken Faust um gegen den Boxsack oder gegen Bauchmuskeln zu schlagen, so semi harte Oberflächen etc. Die Fingerhaltung macht für mich einen kleinen aber feinen Unterschied. Einfach mal ausprobieren.

:D

kanken
24-06-2017, 23:43
Um mal etwas konstruktives beizutragen:

Das Ding geisterte schon ein paar mal unter dem Namen "Okinawafaust" durch das Netz, u.a. hier:

FightingArts.com - Secrets Of The Old Okinawan Fist (http://www.fightingarts.com/reading/article.php?id=215)

Ich würde eher das erste Bild aus dem Artikel nehmen, da es am ehesten zeigt worauf es ankommt:

http://www.fightingarts.com/content02/graphics/okinawan_fist01.jpg

Auf das was der kleine Finger, der Mittelfinger und der Daumen tut. Der gestreckte Zeigefinger ist waffenlos! an dieser Stelle eher nur nötig um das Eigentliche Ziel zu erreichen. Wie so oft steckt der Teufel im Detail. Die Fingerhaltung dient der Schulung der richtigen Motorik. Lustig zu sehen wie sich die Ausführung dieser Faust im Laufe der Zeit verändert hat...
Wieder einmal ist die Waffe der Schlüssel zum Verständnis an dieser Stelle.

Hier:

http://mosbudokan.ru/public/digest/43%20Funakoshi_bo.jpg

http://dojo-puchheim.de/home/img/fk_kyo.jpg

Es geht aber nicht darum wie die Waffe festgehalten wird, sondern darüber wie sie gesteuert wird (wo wir wieder bei Bildern und Ideen sind, ja ja bin schon ruhig...).
Deswegen liegt beim Schlagen mit geschlossener Faust (nur bei einer speziellen Art zu Schlagen, es gibt noch andere, wo man die Hand anders halten muss) der Daumen über dem abgeknickten Zeigefinger und an der Waffe ist der gestreckt.

Grüße

Kanken

Gibukai
25-06-2017, 09:10
Hallo,

für diese Faustform gibt es eine historische Begründung und zwei technische Begründungen. G. Funakoshi (1868–1957) nennt selbst eine technische Begründung; einer seiner Schüler schrieb 1933 etwas zum historischen Grund. Auf diese beiden Begründungen gehe ich im Kapitel über die Faust in meinem Hoplologie-Buch ein (S. 142 ff.)

Dazu kommt ein weiterer technischer Grund, den ich leider nicht unmissverständlich niederschreiben kann, tut mir Leid. Er betrifft die Körpermechanik bzw. Kraftübertragung in dem, was ich als Karate lernen darf. Mit anderen Worten, dieser „Grund“ wird trainiert und muss dabei immer wieder nachjustiert werden.

Grüße,

Henning Wittwer

Huangshan
25-06-2017, 11:18
https://encrypted-tbn0.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcQZX83EfqmnndrYoR2mF94OTW0gTG0yv PZbaHtij6_KSmSbnLzI2w

http://www.nantanreikan.ca/Glossary/S/shoken%20zuki/shoken.jpg

Meinst du diese Faustart,in einigen Gong Fu Stilen nennt man sie Phönix Faust/phoenix eye fist(鳳眼拳)

Anwendung---->* Dianxue/Dim Mak Punkte.

Kurzer
25-06-2017, 15:53
Das würde ich eher als eine der vielen Varianten von "ippon ken" betrachten.

Danke für die bisherigen "konstruktiven" Antworten!

Ich selbst probiere diese Faustform mal immer wieder am Makiwara oder mit Partner aus, aber so ganz überzeugt mich der Nutzen dieser Praxis nicht.

FireFlea
25-06-2017, 16:30
Ippon Ken/Phoenixfaust und die "old okinawan fist" scheinen mir nicht das Gleiche zu sein.

white-eagle
25-06-2017, 17:17
Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?
Du weißt doch sonst immer alles besser und meinst andere kritisieren zu können. Jetzt fragst du nach so grundlegenden Dingen (nein, das hat nix mit irgendwelchem "Energiefluss" zu tun)?

Oh man, ich fass es nicht. Such Dir bitte einen gescheiten Lehrer, bevor du wieder anfängst andere Leute zu belehren oder zu kritisieren.

Grüße

Kanken


Nett, dass du die Meinung anderer Leute nicht anerkennst. Nach meinem Wissensstand hat es sehr wohl (auch) was mit dem Energiefluss während des Schalges zu tun. Wurde mal während des Dim Mak Unterricht erwähnt. Ob DU dies für sinnvoll hälst ist für mich total irrelevant.

Kurzer
25-06-2017, 17:59
Das war wohl eher auf mich gemünzt.

Mancher Beitrag desavouiert sich selbst und man kann ihn getrost beiseite lassen.

Als Themasteller geht es mir nur um inhaltliche Klärung und es wäre sehr schön, wenn sich die Beiträger daran halten.

panzerknacker
25-06-2017, 20:36
meinst Du die Fausthaltung wie in Hangetsu?
https://www.youtube.com/watch?v=4qOlfW9Z_3s
stellt sich die Frage, ob die Faust zu stoßen gedacht ist

Huangshan
25-06-2017, 21:40
heisst diese Technik im Karate?

Shoken zuki

Shoken zuki (http://www.nantanreikan.ca/Glossary/S/shoken%20zuki/shoken%20zuki.html)

FireFlea
25-06-2017, 21:53
heisst diese Technik im Karate?

Shoken zuki

Shoken zuki (http://www.nantanreikan.ca/Glossary/S/shoken%20zuki/shoken%20zuki.html)

Schaut Euch das doch mal genauer an. Beim shoken zuki, Phoenix Faust, ippon ken oder was auch immer steht das Zeigefingergelenk heraus und ruht auf dem Daumen bzw. wird von diesem supportet, um den Treffer dann auch mit dem Gelenk zu setzen. Die "old okinawan" Faust ist anders. Die Trefferfläche ebenfalls.

panzerknacker
25-06-2017, 23:06
Schaut Euch das doch mal genauer an. Beim shoken zuki, Phoenix Faust, ippon ken oder was auch immer steht das Zeigefingergelenk heraus und ruht auf dem Daumen bzw. wird von diesem supportet, um den Treffer dann auch mit dem Gelenk zu setzen. Die "old okinawan" Faust ist anders. Die Trefferfläche ebenfalls.

ja das ist klar, uns ist nur nicht ganz klar, welche Form Kurzer meint, da wir kein Kyohan Bj. 1973 zur Hand haben, abgesehen davon, daß in verschiedenen Auflagen auch unterschiedliche Bilder enthalten sind, soweit ich weiß
auf den Unterschied wies ja bereits Henning hin
das es verschiedene Arten gibt, eine Faust zu ballen macht ja auch Sinn, da anatomisch einige Leute Probleme haben eine gleichmäßige Auflagefläche zu bilden.....
um also eine Antwort auf die Eingangsfrage geben zu können, wäre es schon
schön zu wissen, welche Faust er denn nun meint

nur weil da irgendwelche Leute tsuki an ein Bild schreiben, muß das ja noch lange kein Fauststoß sein
die Okinawanvariante würde ich schon als Fauststoßbetrachten, die Shokenvariante sehe ich da irgendwie nicht so als Stoß, kann man machen, muß man aber nicht

ich meine, der Herr Funakoshi sprach davon, sich Hände und Füße als Schwert vorzustellen, nicht als Klumpen....
guckt man sich dann noch die so allgemein geübten Kata an und hat im Hinterkopf, was der Herr Kanken ständig wiederholt....
heißt doch leere Hand, nicht leere Faust

ansonsten empfehle ich Henning Wittwer, Karate Kampfkunst Hoplologie S.138ff da gibt´s schöne Bilder mit
Originalzitaten verschiedener Herrschaften

meenzermicha
26-06-2017, 08:45
ich erinnere mich irgendwo mal ein Interview mit Kase gelesen zu haben. Da berichtet er, dass er diese Art der Faust mit gestrecktem Zeigefinger von Funakoshi Gichin gelehrt bekam. Als Funakoshi Yoshitaka diese Fausthaltung dann sah korrigierte er sie und sagte wohl, dass sei "bauernkarate" oder etwas in der art...ich bin mir sicher, dass ich dieses interview online gelesen habe. also müsste es noch irgendwo "rumgeistern"...

meenzermicha
26-06-2017, 08:46
gefunden:

Zu dieser Zeit hatte Gichin Funakoshi sich vom Lehren zurückgezogen und die Führung des Shotokan (Shotokan = Name des Dojos von Gichin Funakoshi, Anm. des Übersetzers) an Yoshitaka, seinen dritten Sohn, weitergegeben: Offiziell wurde Yoshitaka ein Stempel, ein Siegel gegeben um seine Autorität kenntlich zu machen. Meister Gichin muss ab und an noch einige Anweisungen gegeben haben, da Kase sich noch an eine Gelegenheit erinnert, als im vom alten Meister gezeigt wurde, wie man eine Faust macht. Das war in der Form, wie es in Gichin Funakoshi's erstem Buch gezeigt wird, aber zu diesem Zeitpunkt mehr oder weniger überholt war, dort wird der Zeigefinger nicht in die Faust aufgerollt, sondern ausgesteckt, so das er auf dem Daumenballen liegt. Im nächsten Training bemerkte Yoshitaka das und fragte Kase "Wer hat dir gezeigt wie man eine Faust auf diese Art macht?" Obwohl der kleine Kase etwas zögerte antwortete er, dass es sein Vater war. "Mein Vater hat dir das gezeigt?" sagte Yoshitaka, bevor er Kase's Faust korrigierte und sagte, dass diese alte Methode "Bauern-Karate" sei... aber er sagte das in einer humorvollen, gutgemeinten Art.

Kase-Ha Karate Deutschland - Interview 2000 Graham Nobel (http://www.kase-ha-karate.de/de/taijikase/interviewnobel/)

kanken
26-06-2017, 09:19
ja das ist klar, uns ist nur nicht ganz klar, welche Form Kurzer meint, da wir kein Kyohan Bj. 1973 zur Hand haben, abgesehen davon, daß in verschiedenen Auflagen auch unterschiedliche Bilder enthalten sind

Das von rund verlinkte Bild aus dem Artikel zeigt die gleiche Fausthaltung wie das aus der 1973 Auflage (die ich zu Hause habe).
Bin mir nicht mehr sicher woraus diese Faushaltung aus dem Artikel ist, ich meine das wäre die 1925er gewesen.

Wichtig ist in diesem Zusammenhang die unterschiedliche Haltung des kleinen Fingers. Bestimmte Dinge sind mit dem 1973er Bild durch eine andere Spannung in der Hand nicht mehr möglich.

Grüße

Kanken

panzerknacker
26-06-2017, 13:10
Das von rund verlinkte Bild aus dem Artikel zeigt die gleiche Fausthaltung wie das aus der 1973 Auflage (die ich zu Hause habe).
Bin mir nicht mehr sicher woraus diese Faushaltung aus dem Artikel ist, ich meine das wäre die 1925er gewesen.

Wichtig ist in diesem Zusammenhang die unterschiedliche Haltung des kleinen Fingers. Bestimmte Dinge sind mit dem 1973er Bild durch eine andere Spannung in der Hand nicht mehr möglich.

Grüße

Kanken

ok, und würdest Du mit dieser Art Faust einen Stoß auf ein Makiwara machen wollen?

Gast
26-06-2017, 13:45
gefunden:

Zu dieser Zeit hatte Gichin Funakoshi sich vom Lehren zurückgezogen und die Führung des Shotokan (Shotokan = Name des Dojos von Gichin Funakoshi, Anm. des Übersetzers) an Yoshitaka, seinen dritten Sohn, weitergegeben: Offiziell wurde Yoshitaka ein Stempel, ein Siegel gegeben um seine Autorität kenntlich zu machen. Meister Gichin muss ab und an noch einige Anweisungen gegeben haben, da Kase sich noch an eine Gelegenheit erinnert, als im vom alten Meister gezeigt wurde, wie man eine Faust macht. Das war in der Form, wie es in Gichin Funakoshi's erstem Buch gezeigt wird, aber zu diesem Zeitpunkt mehr oder weniger überholt war, dort wird der Zeigefinger nicht in die Faust aufgerollt, sondern ausgesteckt, so das er auf dem Daumenballen liegt. Im nächsten Training bemerkte Yoshitaka das und fragte Kase "Wer hat dir gezeigt wie man eine Faust auf diese Art macht?" Obwohl der kleine Kase etwas zögerte antwortete er, dass es sein Vater war. "Mein Vater hat dir das gezeigt?" sagte Yoshitaka, bevor er Kase's Faust korrigierte und sagte, dass diese alte Methode "Bauern-Karate" sei... aber er sagte das in einer humorvollen, gutgemeinten Art.

Kase-Ha Karate Deutschland - Interview 2000 Graham Nobel (http://www.kase-ha-karate.de/de/taijikase/interviewnobel/)

Ja der Funakoshi hatte zum Teil schon ein Händchen dafür, Karate kampfuntauglich zu machen. Und alles im Namen der Japanisierung und militärischer Instrumentalisierung.

Zeigfinger lang machen alle bei uns in der Schule. Ich hole mehr Power raus. Durch die Faust werden die Knöchel mehr gespreizt, des Weiteren steht der zweite Gelenksknöchel des Zeigfingers weniger stark heraus, was Verletzungen vorbeugt. Ich habe auch das Gefühl dass es einfacher ist mit den zwei Knöcheln zu landen, muss man doch die Faust zur Seite abdrehen wenn man sauber mit den ersten Knöcheln landen will.

Vom Kyusho/Kempo her, ist die Theorie, dass der Rückwärtszeigende Zeigfinger zum besseren Energiefluss führt. Die Faust kann besser leiten.

Macht es doch einfach Mal so, wie es mir damals meine Sensei gesagt hatte: Gib der Faust eine Chance, mach Mal zwei Monate nur mit der alten Faust, du kannst ja immer noch zurück wenn sie dir nicht passt.

Heute lache ich über die moderen Faust, ich nenne sie liebevoll Gajinfaust. Weil sie primär dazu dient, dumme Amis und Europäer vom wahren Karate fern zu halten. :cool:

Mardl
26-06-2017, 14:38
Heute lache ich über die moderen Faust, ich nenne sie liebevoll Gajinfaust. Weil sie primär dazu dient, dumme Amis und Europäer vom wahren Karate fern zu halten. :cool:

Öhm... wissen die ganzen Kyokushin-Karateka und Bare-Knuckle-Boxer eigentlich, dass sie so, wie sie eine Faust machen, nach dieser Logik sich verletzten müssten und gar nicht so hart zuhauen können? Ich finde, dass müsste man ihnen dringend mal sagen. :ups::cool:

Gibukai
26-06-2017, 17:25
Hallo,

zu ein, zwei Punkten möchte ich doch noch mal etwas schreiben:

(1) Die Faust mit der ausgestreckten Zeigefingerspitze ist nicht „die alte“ Faust bzw. „die Okinawa-Faust“, sondern die Faust, die G. Funakoshi aufgrund seiner Übertragungslinie lehrte. Z. B. ist auf Fotos mit K. Mabuni (1889–1952) eine Faust mit eingerollter Zeigefingerspitze erkennbar. Ebenfalls auf Fotos – allerdings zugegebenermaßen schwerer – zu erkennen ist die eingerollte Zeigefingerspitze bei C. Hanashiro (1869–1945), S. Gusukuma (1890–1954) oder auch C. Chibana (1885–1969). Sie stammen aus anderen Übertragungslinien und ebenfalls ursprünglich aus der Präfektur Okinawa.

(2) Wenn ich oben schrieb, dass ein Grund für diese Faust die „Kraftübertragung“ betrifft, meine ich damit auf keinen Fall irgendwelche „Energieflüsse“ wie sie in modernen Vitalpunktgruppierungen angenommen werden. Das nur, um Verwechslungen vorzubeugen.

(3) Wenn ich von „Kraftübertragung“ schrieb, so ist die Faust mit der ausgestreckten Zeigefingerspitze eher ein Hilfsmittel als zwingendes Erfordernis. D. h. mit entsprechendem Verständnis kann dieselbe Wirkung mit eingerollter Zeigefingerspitze erzielt werden. Das Problem dabei ist das Wie, nicht die bloße äußere Form.

Grüße,

Henning Wittwer

Gast
26-06-2017, 18:02
Öhm... wissen die ganzen Kyokushin-Karateka und Bare-Knuckle-Boxer eigentlich, dass sie so, wie sie eine Faust machen, nach dieser Logik sich verletzten müssten und gar nicht so hart zuhauen können? Ich finde, dass müsste man ihnen dringend mal sagen. :ups::cool:

Du verstehst mich falsch. Ich habe gesagt was für mich die Vorteile dieser Faust sind. Für mich war diese Fausthaltung eine Offenbarung! Zurückkehren zu alten wäre für mich undenkbar.

Und nur weil viele etwas schon lange so machen, heisst das ja nicht, dass es automatisch das Nonplusultra ist, oder nicht hinterfragt werden darf.

Gerade in den japanischen und chinesischen Kampfkünsten herrscht nach wie vor noch viel Geheimniskrämerei. Und es wird nicht alles erklärt oder übermittelt. Besonders nicht den Gajin...

So ein kleines Detail wie Zeigefinger lang ist ein klassisches Beispiel dafür welches man auch gut verheimlichen kann...

Trainiere die Faust für zwei Monate und berichte hier. Bin gespannt..

FireFlea
26-06-2017, 20:11
Heute lache ich über die moderen Faust, ich nenne sie liebevoll Gajinfaust. Weil sie primär dazu dient, dumme Amis und Europäer vom wahren Karate fern zu halten.:cool:

Ne, der Begriff dafür ist Kyusho :D

Gast
26-06-2017, 22:50
Ne, der Begriff dafür ist Kyusho :D

Nein Kyusho ist kein eigener Stil. Kyusho ist die Lehre von den Vitalpunkten und gibt interessante Alternativen zum klassischen Bunkai/Formen. Interessant für Schwarzgurte um neue Sichtweisen zu erfahren.

Gibt Leute die es so verkaufen wollen als wäre es ein eigener Stil. Bowman etc.

Ist es aber nicht..

FireFlea
27-06-2017, 06:43
Nein Kyusho ist kein eigener Stil. Kyusho ist die Lehre von den Vitalpunkten und gibt interessante Alternativen zum klassischen Bunkai/Formen. Interessant für Schwarzgurte um neue Sichtweisen zu erfahren.
Gibt Leute die es so verkaufen wollen als wäre es ein eigener Stil. Bowman etc.
Ist es aber nicht..

Hab das ja nirgends geschrieben. Auch eine Fausthaltung ist kein eigener Stil. Mein Post ist in sarkastischer Weise so zu verstehen, dass Kyusho kommerzielle Punkte-Magie für Westler ist.

Mardl
27-06-2017, 09:08
Du verstehst mich falsch. Ich habe gesagt was für mich die Vorteile dieser Faust sind. Für mich war diese Fausthaltung eine Offenbarung! Zurückkehren zu alten wäre für mich undenkbar.

Und nur weil viele etwas schon lange so machen, heisst das ja nicht, dass es automatisch das Nonplusultra ist, oder nicht hinterfragt werden darf.

Gerade in den japanischen und chinesischen Kampfkünsten herrscht nach wie vor noch viel Geheimniskrämerei. Und es wird nicht alles erklärt oder übermittelt. Besonders nicht den Gajin...

So ein kleines Detail wie Zeigefinger lang ist ein klassisches Beispiel dafür welches man auch gut verheimlichen kann...

Trainiere die Faust für zwei Monate und berichte hier. Bin gespannt..


Das war auch keine direkte Kritik an dir oder deiner Aussage. ;) Fall das so rüber kam, sorry. Das meinte ich eher allgemein.

Ich probiere es gerne mal aus. Ich bin ja generell offen für Neues.

Ich kenne nur (und ehrlich gesagt nervt es mich ziemlich) die Situation, dass man mit "traditionellen",budoromantischen Karate-Experten diskutiert, die einem die Welt erklären wollen, obwohl sie noch nie ein Sparring gemacht haben oder ihre Haut je eine Pratze berührt hat.

Dann wird etwas von Energie gemurmelt und dies und das wird aber von Meister X und Y so gelehrt und nur so funktioniert eine Technik. Sehr beliebt ist auch die Energieexplosion bzw. Energieübertragung beim Fauststoß auf das Ziel, welche durch Arretierung der Technik im letzten Moment und Anspannung aller Muskeln, bla bla bla-Pflüger-bla bla bla.

Da denke ich mir immer, dass es doch komisch ist, dass sich u.a. Vollkontaktsportler wie Boxer oder die Leute im Kyokushin sich um solche Dinge keine Gedanken machen und dennoch weit mehr Bums in ihren Techniken haben als diese Karate-Experten. :cool::ups:

Gast
27-06-2017, 10:08
Das war auch keine direkte Kritik an dir oder deiner Aussage. ;) Fall das so rüber kam, sorry. Das meinte ich eher allgemein.

Ich probiere es gerne mal aus. Ich bin ja generell offen für Neues.

Ich kenne nur (und ehrlich gesagt nervt es mich ziemlich) die Situation, dass man mit "traditionellen",budoromantischen Karate-Experten diskutiert, die einem die Welt erklären wollen, obwohl sie noch nie ein Sparring gemacht haben oder ihre Haut je eine Pratze berührt hat.

Dann wird etwas von Energie gemurmelt und dies und das wird aber von Meister X und Y so gelehrt und nur so funktioniert eine Technik. Sehr beliebt ist auch die Energieexplosion bzw. Energieübertragung beim Fauststoß auf das Ziel, welche durch Arretierung der Technik im letzten Moment und Anspannung aller Muskeln, bla bla bla-Pflüger-bla bla bla.

Da denke ich mir immer, dass es doch komisch ist, dass sich u.a. Vollkontaktsportler wie Boxer oder die Leute im Kyokushin sich um solche Dinge keine Gedanken machen und dennoch weit mehr Bums in ihren Techniken haben als diese Karate-Experten. :cool::ups:

Gebe dir zu hundert Prozent recht! Man kann sogar eine Faustregel aufstellen: Umso weniger Kampferfahrung umso mehr verlieren sich die Leute in nebensächlichen Details.

Habe gerade wieder so einen hochgraduierten Karateka an einem Lehrgang kennengelernt der mir erklären wollte das Boxen Sport ist...:mad:

Ich staune immer wieder in Zeiten von Youtube, dass die Leute nicht wahrhaben wollen wie schlecht Nonkontaktler/KKler im Vergleich zu Vollkontaktlern abschneiden. Und noch schlimmer sind dann die Ausreden warum das so ist. Man schiebt es dann auf das Regelwerk etc. Dabei ist jedem Kämpfer sofort klar, dass die Leute total überfordert sind mit einem echten Gegner der sich wehrt und bewegt und halt nicht aus einer total unrealistischen Distanz Oi-Tsuki startet und dann schön den Arm stehen lässt....

Die grössten Idioten sind allerdings die, die Thematik Bodenkampf mit Sätzen wie, wir gehen nicht auf den Boden oder wenn sie mir zu nahe kommen drücke ich ihm einfach einen Finger ins Auge, abtun.:rolleyes:

Budoromantik ist mir ein Greuel. Aber es ist aber auch leider Fakt dass vieles bewusst unterschlagen wird. Sachen die einen Vorteil im Kampf bringen können. Und ich denke es ist auch legitim, dass man sich ab einem gewissen Level mit den Details befasst. Wie ein Rennfahrer der alles aus seinem Wagen herausholen will um noch ne hunderstel Sekunde schneller zu sein.

Gruss.

Spud Bencer
27-06-2017, 10:41
Öhm... wissen die ganzen Kyokushin-Karateka und Bare-Knuckle-Boxer eigentlich, dass sie so, wie sie eine Faust machen, nach dieser Logik sich verletzten müssten und gar nicht so hart zuhauen können? Ich finde, dass müsste man ihnen dringend mal sagen. :ups::cool:

Es dient wohl wie die Conch Fist im Xingyi und die Rake Fist im Baji dazu, irgendwas Biomechanisches mit der Faust anzustellen, Stichwort Entspannung. Man kann mit einer entspannten Faust ganz problemlos auf feste Sachen schlagen, ohne sich zu verletzten.
Die Bare Knuckle Boxer wussten das tatsächlich, siehe das Buch von Monstery. Kyokushin Leute auch, da Oyama wohl lehrte, selektiv bestimmte Finger beim Schlagen zu entspannen (Finde jetzt grade das genaue Zitat nicht mehr). Ist alles ähnlich, auch wenn's nicht ganz das Selbe ist. Das liegt wahrscheinlich daran, daß bestimmte Stile bestimmte Anforderungen stellen.
Kurz gesagt: Schließe die Hand so, als würdest du eine Waffe halten. Dann schau mal, was passiert.

EDIT: Boxer schlagen übrigens IMMER mit einer entspannten Faust. Die Handschuhe lassen ein richtiges Ballen der Faust ja nicht zu.

gast
27-06-2017, 11:41
Man kann mit einer entspannten Faust ganz problemlos auf feste Sachen schlagen, ohne sich zu verletzten.


Ein Kopf reicht leider meist schon aus, um das Gegenteil zu beweisen ...



EDIT: Boxer schlagen übrigens IMMER mit einer entspannten Faust. Die Handschuhe lassen ein richtiges Ballen der Faust ja nicht zu.

Das Problem ist, dass die Faust meist schon steinhart unter dem Handschuh bandagiert wurde. Aber auch bezüglich Visualisierung scheint es da starke Unterschiede zu geben. Man sagt Thomas Hearns wurde erst zum Knockout Puncher nachdem ihm Steward eingetrichtert habe, er solle die Faust erst beim Auftreffen so hart wie möglich anspannen. Davor war er wohl mit zu viel oder zu wenig Spannung unterwegs ...

Spud Bencer
27-06-2017, 12:00
Ein Kopf reicht leider meist schon aus, um das Gegenteil zu beweisen ...
Nicht, wenn man die richtige Technik hat. Die war scheinbar anno dazumal weit verbreitet, denn allen Mythen im Internet zum Trotz liest man in alten Bare-Knuckle-Büchern NICHTS davon, daß man sich die Flossen bräche, wenn man dem anderen auf die Omme gibt. Im Gegenteil: Zum Beispiel bei Monstery werden Schläge zum Kopf empfohlen und laut ihm würden sich nur untrainierte Haudraufs verletzten, weil die keine richtige Ausbildung genossen hatten. Er spricht sogar Blocks mit Ellenbogen und Kopfstösse gegen die Faust an, die man anwenden soll, wenn es gegen Untrainierte geht, die runde Schläge und Schwinger verwenden. Gegen Trainierte empfiehlt er es nicht.



Das Problem ist, dass die Faust meist schon steinhart unter dem Handschuh bandagiert wurde. Aber auch bezüglich Visualisierung scheint es da starke Unterschiede zu geben. Man sagt Thomas Hearns wurde erst zum Knockout Puncher nachdem ihm Steward eingetrichtert habe, er solle die Faust erst beim Auftreffen so hart wie möglich anspannen. Davor war er wohl mit zu viel oder zu wenig Spannung unterwegs ...
Hört man oft, allerdings erst, als Handschuhe getragen werden (z.B. Jack Dempsey, Championship Fighting). Mag sein, daß ein solcher Schlag mit "Kime" wirksamer ist, wenn man Boxhandschuhe trägt. In Bare-Knuckle-Büchern ist meines Wissens keine Rede davon.

Gast
27-06-2017, 13:41
Hab das ja nirgends geschrieben. Auch eine Fausthaltung ist kein eigener Stil. Mein Post ist in sarkastischer Weise so zu verstehen, dass Kyusho kommerzielle Punkte-Magie für Westler ist.

Punktemagie:D Triffst den Nagel auf den Kopf.

Für mich ist es einfach ein kleines Plus. Ich ziele nicht zum Kopf oder Körper sondern auf spezifische Punkte. Und manche tun verdammt weh mit extrem wenig Schlagaufwand. Spart Kondition.

Kurzer
27-06-2017, 18:30
Nur, um mal wieder zum Ausgangsthema zu kommen:

Es geht um die ""Faust", die im Beitrag 6 auf dem ersten Photo gezeigt wird.

Chrisdz
28-06-2017, 18:35
Klasse, es gibt also keine Energie im Karate bzw. im Stoß mit der Faust und die Art und Weise, wie ich welche Faust mache, ist nicht erklärbar, sondern muss geübt werden.

Letzteres wäre dann gut, wenn man es machen würde (unter sachkundiger Anleitung) - man würde dann sehr schnell die unterschiedlichen Formen von Übertragung dessen, was es ja nicht gibt, an Stellen, die es auch nicht gibt, lernen.

Und wenn man jetzt auch noch auf seinen Stand achten würde! Wozu waren gleich wieder die vielen verschiedenen Stellungen in diesem Karate ohne Energie da?

Ich höre jetzt auf, denn als nächstes käme das Singen (also ich, ich singe gelegentlich beim Karate, kann gefährlich werden).

FireFlea
18-08-2017, 07:13
Eben noch zum Thema gefunden:

Re-thinking of Karate Fist ??????? – Asai Shotokan Association International (http://asaikarate.com/re-thinking-of-karate-fist-%E6%8F%A1%E3%82%8A%E3%81%93%E3%81%B6%E3%81%97%E5%8 6%8D%E8%80%83/)