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Vollständige Version anzeigen : Sparring im "fremden" Gym



jkdberlin
27-06-2017, 09:59
Wenn ihr zu Besuch in einem euch ansonsten fremden Gym/Club/Team seit, wie geht ihr dann das Thema Sparring an? Macht ihr erst einmal locker und langsam, auf die Gefahr hin, dass euch alle tappen und ihr denkt, dass ihr vielleicht euer eigenes Team schlecht repräsentiert? Oder legt ihr volle Kanne los?
Wir haben sehr oft bei uns Besucher und ich frage mich manchmal, wie ich an deren Stelle die Sache angehen würde. Zumal das sicher auch vom eigenen Können abhängt, oder? Manchmal sicher auch von der Team-Kultur...wird darüber bei euch in der Schule gesprochen? Erklärt euer Lehrer euch, wie ihr euch verhalten solltet, wenn ihr fremde Schule besucht?

Hug n' Roll
27-06-2017, 10:11
Ich bin öfter mal zu Besuch irgendwo.
In der Regel lasse ich es die ersten Runden bei 20% angehen und werde von Fremden relativ schnell auch mal getappt. Manchmal frage ich mein Gegenüber dann auch bei der 2./3. Runde, ob wir zusammen einen Gang hochschalten wollen.;)
Ich halte es insgesamt bei Unbekannten für ein Gebot der Höflichkeit, meinerseits zu versuchen, mich zunächst auf das vorgelegte Level einzustellen (sofern ich es überhaupt erreichen kann :rolleyes:).
Ausnahme:
Ein bestimmter Typus jüngerer (übermotivierter) Whitebelts. Die versuche ich beim Rollen zu meiden oder direkt ohne Eigengefährdung schnell und effektiv zu dominieren. Aus reinem Selbstschutz. :o

Kensei
27-06-2017, 10:36
Man sollte ja ohnehin vorher mit dem Trainer reden, wer man ist, woher man kommt und was man kann. Der teilt einen dann evtl. schon entsprechend zu.
Ansonsten wie beim Sparringstreff, open mat o.ä., erstmal locker angehen und langsam anziehen ohne allzuviel Gequatsche.

Oder auch mal ansagen, dass es etwas lockerer gehen soll. Hatte ich als Neuling beim Kickboxen auch schon, dass ich die Jungs bitten musste einen Gang runter zu schalten... ;)

JoHatsu
27-06-2017, 12:27
In etwa so wie im eigenen Club. Mit leichteren oder technisch schlechteren Leuten nur auf Position, ansonsten auf Submission. Heelhooks sind grundsätzlich tabu für mich, egal mit wem ich rolle. Von der Intensität her läufts eher auf einem mittleren Level, statt "volle Kanne". Fürs Rollen gibts keine Medaillen und kein ***** zählt, wie oft man getappt hat oder getappt wurde. Von einem guten Trainer erwarte ich, dass er den Unterschied kennt und nicht hinterher Statements abliefert, wie "meine Leute haben den X beim Sparring dominiert".

sivispacemparabellum
27-06-2017, 12:37
In etwa so wie im eigenen Club.

Auf den Punkt. Der Rest beschreibt wie es im eigenen Club laufen sollte.

Nuada
27-06-2017, 17:24
Ich finde es immer etwas befremdlich, wenn Leute aus fremden Gyms bei uns mitrollen und dann beim Sparring 110% geben.

Ich würde in jedem Fall erst mal locker anfangen und mich dann langsam anpassen.

Wie ich mich verhalte - freundlich, nicht aggressiv, auf die Gepflogenheiten der Schule achtend - halt ich wesentlich wichtiger für die Repräsentation des eigenen Clubs als die Anzahl der Taps - dafür gibt es schließlich Wettkämpfe :).

SKA-Student
27-06-2017, 21:17
...
Oder legt ihr volle Kanne los?


Ganz im Gegenteil!
Ich sage dem fremden Trainer, dass ich der King bin bei uns im Gym.
Dann stürzen sich alle auf mich und ich lass mich ohne Ende tappen, nur soviel Gegenwehr, dass ich rauskriege was die können.
Beim nächsten Turnier lache ich mich dann kaputt, wie sie an meinen Team-Kollegen und mir scheitern. :D

:ironie:
aber eigentlich kein schlechter Plan...

jkdberlin
28-06-2017, 07:21
Ganz im Gegenteil!
Ich sage dem fremden Trainer, dass ich der King bin bei uns im Gym.
Dann stürzen sich alle auf mich und ich lass mich ohne Ende tappen, nur soviel Gegenwehr, dass ich rauskriege was die können.
Beim nächsten Turnier lache ich mich dann kaputt, wie sie an meinen Team-Kollegen und mir scheitern. :D

:ironie:
aber eigentlich kein schlechter Plan...

Nun wissen wir Bescheid :)

Mal im Ernst:

tatsächlich ist mir aber das beschriebene 110% schon untergekommen. Selten, aber ab und an. Was meint ihr, woran das liegt?

Hug n' Roll
28-06-2017, 08:45
Ego-Probleme.

Schnueffler
28-06-2017, 09:05
Ego-Probleme.

So sieht es aus.

Wenn ich mal unterwegs war und dann hier und da mittrainiert habe, hat man eigentlich im Training ja schon mitbekommen, wie die Leute drauf sind.
Sei es dann im Grappling mit und ohne Gi, genauso im MMA Sparring.
Sanft anfangen und dann kann man sich noch immer steigern.

MMAMatze
28-06-2017, 09:53
Wenn man irgendwo zum ersten mal trainiert ist die Intensität beim Rollen höher. Nach dem Motto "dem neuen müssen wir erstmal zeigen was wir drauf haben". Vor allem wenn man ein Farbgurt ist...
Generell versuche ich nicht mit mehr als 50% Kraft zu rollen, wenn ich jemanden noch nicht einschätzen kann.

Smocky
28-06-2017, 10:16
Ich bin auch öfters in fremden Gyms unterwegs.
Meine Erfahrung hat gezeigt, das sich eher die ansässigen Jungs beweisen wollen. Frei nach dem Motto "dem (Gast) zeigen wir jetzt mal wie toll wir sind".
Ich selbst fange immer mit 10% und spielerisch an. Gehe aber NIE über 50%.
Was ich auch ganz interessant fand:
War mal in einem Gym, wo das Level echt gut war. Beim Rollen war ich den meisten doch etwas überlegen, habe mich aber auch tappen lassen.
Die letzte Runde wollte dann unbedingt deren Trainer mit mir machen, und hat das auch für alle für hörbar verlautbaren lassen.
Dann habe ich 5 min lang eine Packung nach der anderen bekommen. Der konnte nicht auf sich sitzen lassen, das jemand besser ist wie ein Teil seiner Leute.
Ansonsten bin ich aber wirklich immer und überall sehr herzlich angenommen worden und hatte ganz tolle Sparrings.

Ich melde mich immer vorher an. Komme als "Anfänger" und mache das was der Trainer sagt. Damit fährt man in der Regel ganz gut.

Auch Besucher unseres Gyms. Wir tasten immer erst ab was jemand kann. Im Sparring kommen Gäste immer erst zu erfahrenen Leuten, die ihn einschätzen können, und alle gehen nur das Tempo des Besucher.
Wenn allerdings jemand schon rein kommt, und große Welle macht, welch ein toller Wettkämpfer er ist, kann es schon auch mal sein das ihm seine Grenzen gezeigt werden.
Großmäuligkeit mögen wir überhaupt nicht.

sivispacemparabellum
28-06-2017, 12:46
Finde ich nicht so schlimm. Mit guten Leuten mache ich auch gerne mal hartes Sparring-nicht wie im Wettkampf, doch schon full speed, aber man achtet eben auf den anderen um ihn oder sich selbst nicht zu verletzen.
Bei allem no ego, wenn ich jemand sehe der sehr dominant arbeitet, dann will ich auch ne Runde und Geschenke gibt es keine Unnötigen. Das wäre arrogant.
Und manchmal bekommt man halt ne Packung.

Lino
28-06-2017, 15:51
Ich bin öfter zu Besuch gewesen aber nie zum Sparring eingeladen worden.

Im Gegenteil:

Einmal bin ich beim Tag der offenen Tür von drei Leuten hinauseskortiert worden. Nicht dass ich besonders gefährlich aussehe, oder eine konfrontative Attitüde hatte. Einfach nur weil einer der jüngeren Instructors mir einiges von der Kampftechnik erklärt hat (erst gefragt "ob ich schon was trainiere", welches ich bestätigte, "ja, ich trainieren in einem kleinen Gym gerade hier um die Ecke") - bei irgend etwas, was er erklärte, fragte ich dann, "ich bin mir nicht sicher, wie du das meinst. Kannst du es mir zeigen", erhob die hand zu einer Cross-Hand-Position und gleich war der ganze Laden in Panik ...

Ich sage nicht wo, das passiert ist, aber es war schon eines der bekannten, bundesweiten KK-Franchises.

Sonst bin ich als ganz fremder nur zum Sparring eingeladen, wenn ich tatsächlich einen neuen Trainer gesucht habe. Beim Karate war es immer entweder der Sensei selbst oder einer seiner höchsten Sempai. Da habe ich mich immer etwas zurückgehalten - ich muss ja ihm da nur beweisen, dass ich ein rücksichtsvoller Mensch bin, der ordentlich mit den andren trainieren kann - und ich muss herausfinden, ob er wirklich so viel drauf hat und os ein Mensch ist, dass ich Lust habe, von ihm zu lernen. Dafür reicht spielerisches, 50% Sparring völlig.

sivispacemparabellum
28-06-2017, 20:27
Grappling Forum...

Droom
29-06-2017, 09:55
Ich bin auch öfter mal woanders zu Besuch. Bin da eigentlich recht flexibel vom Level und Pace her. Passe mich immer meinem Gegenüber und der Umgebung dort an.
Wenn jemand flow-mäßig und technisch Rollen will nehme ich das gerne an. Wenn jemand aber meint ballern und viel scramblen zu wollen bin ich auch mit von der Partie (außer derjenige hat ein solch hohes Level das ich da einfach gar nicht mithalten kann)

Anstrengend ist das ganze öfter nur wenn mehrere Leute meinen "so dem Besuch muss ich es jetzt zeigen das ich hier der Platzhirsch bin" :rolleyes:

Wo ich mich nur was zurück halte, ist wenn ich merke das der dortige Trainer mir deutlich spürbar unterlegen ist. Finde es unschön und unnötig jemand vor seinen Schülern (die meistens dann ja ganz genau zusehen) absolut zu dominieren.
Als Fremder oder Gast kann man da imho ruhig mal 1-2 Gänge runter fahren, wobei ich mich jetzt auch nicht absichtlich tappen oder dominieren lassen würde.



Grappling Forum...

Immer wieder lustig wie alle möglichen KK/KS-Betreibenden aus gänzlich anderen Stilen versuchen hier mitzureden, obwohl es zu einem das Grapplingunterforum ist und zum anderen die Mentalität und das Sparring nicht wirklich mit dem anderer Stile zu vergleichen ist. :D

HAZ3
29-06-2017, 10:20
Bin da eher erstmal zurükhaltend und gucke paar Jungs beim Sparring zu.
Wenn das aber gut ausschaut ( im Sinne von Umgang,pace,etc. ),dann rolle ich gerne ne Runde mit :)

Mono
07-07-2017, 10:59
Wenn ich im "fremden Gym" bin:
Möglichst absolut entspannt an die Sache ran gehen und schauen was da so kommt... und im Zweifelsfall erst mal "überleben" :o
Als höher graduierter wird ohnehin meistens "jagt" auf einen gemacht - da muss ich nicht noch Öl ins Feuer gießen :ups:

Wenn wir Besuch haben:
Meistens versuche ich selbst die erste Runde mit "Gästen" zu machen (auch defensiv/entspannt s.o.) und schaue wie sie "drauf" sind - und kläre dann gleich bestimmte Rahmenbedingungen für`s Rollen mit den Weiß & Farbgurten... :)


Bisher gab`s eigentlich nie große Probleme. Weder im eigenen Gym noch wenn ich "auswärts" war.
Allgemein würde ich sagen war das "Jagdverhalten" in kleineren bzw. weniger "erfolgreichen/erfahrenen" Gyms meistens deutlicher ausgeprägt als in Gyms von und mit multiplen Weltmeistern auf der Matte... :rolleyes:

Gruß
Mono

Raging Bull
15-07-2017, 00:08
Ich bin viel auch international auf fremden Matten unterwegs.

Oftmals bekommt man gerne gleich zu Anfang einen der Topleute serviert, der einen ein bisschen einrichten soll. Das ist ok, einige Gyms fürchten da vielleicht sich schlecht zu präsentieren.

Ich halte es da auch für ein Gebot der Höflichkeit, da dann trotzdem nicht volle Kanne reinzugehn und notfalls auch früh zu tappen.

In der Regel normalisiert sich der Umgang dann recht schnell und die Leute merken, dass man nicht da ist, um irgendwie das Gym zu 'exposen', sondern einfach nur dankbar ist mit Ihnen trainieren und von ihnen lernen zu dürfen.

Dann geht's -auf vergleichbarem Level- auch gerne mal heißer her.

Btw....Whitebelts in fremden Gyms tappe ich grundsätzlich nicht, sondern zeige mich da von meiner besonders netten Seite.

Ist bislang überall gut angekommen und vom Eindruck her würde ich sagen, dass die auch insgesamt dabei gemerkt haben, dass ich meinem Gurt halbwegs entspreche. (von nationalen Unterschieden mal abgesehen - in Russland mag mich vielleicht mal jemand für über-, in den Staaten dafür vielleicht eher untergraduiert halten.)

TiWo
16-07-2017, 21:00
Ich rolle eigentlich wie immer mal technisch und langsam mal mit Kraft. Hatte nur einmal die Situation, dass der dortige Trainer gleich zu Anfang mit mir rollen wollte und meinte mich regelrecht zerstören zu müssen, fand ich irgendwie unprofessionell.

LuKasZ
19-07-2017, 20:58
Ich versuche meistens locker zu bleiben und es ruhig anzugehen, je nach gym lief es dann unterschiedlich ab man passt sich aber als Gast eigentlich den Gastgebern an. Ich hatte nie dem Fall das irgendjemand mich bloßstellen o.ä. wollte selbst habe ich es auch nie für nötig gehalten es mit irgendjemanden bei uns im Gym zu machen. Oft war es so das mir die Partner von den jeweiligen Trainern zugeteilt wurden oder der Trainer selbst hat mit mir die erste Runde gemacht.