Direkt mit sparring beginnen? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Direkt mit sparring beginnen?



Möermel
27-06-2017, 11:35
Ihr sehr die Frage oben im Titel, ich war jetzt 3 mal beim Probetraining und melde mich diese Woche in einem Studio an das Thai/Kickboxen lehrt und ich hatte die Möglichkeit direkt zum Sparring zu gehen. Soll ich es sofort machen um die Angst vor vollkontskt zu senken oder spricht was dagegen?

Tomjek
27-06-2017, 11:39
Nach ein paarmal Probetraining ist es wohl noch zu früh.
Lern erst die Basics.
Nach ein paar Wochen
evt.lockeres Sparring mit einem erfahreren Partner. Der dich arbeiten lässt und zwischendrin deine Deckung prüft.

Schnueffler
27-06-2017, 11:47
Kommt auf die Art des Sparrings an.
Wenn es eine sehr kontrollierte und eingeschränkte Form ist, der Partner entsprechend fortgeschritten, dann spricht meiner Meinung nach nichts dagegen.

Gast
27-06-2017, 12:25
Die Meinungen gehen da stark auseinander.
Ich persönlich bin dagegen zu früh mit dm Sparring zu beginnen da sich mMn. ohne ausreichende Basis nur Fehler einschleichen die man dann mühevoll wieder abtrainieren muss.
Kommt aber auch stark auf die Art des Sparrings an. Pauschal ist das nicht zu beantworten.

washi-te
27-06-2017, 12:28
Kommt auf die Art des Sparrings an.
.

Ich finde, der TE sollte ruhig mal die Fortgeschrittenen herausfordern.

Schnueffler
27-06-2017, 12:35
Die Meinungen gehen da stark auseinander.
Ich persönlich bin dagegen zu früh mit dm Sparring zu beginnen da sich mMn. ohne ausreichende Basis nur Fehler einschleichen die man dann mühevoll wieder abtrainieren muss.
Kommt aber auch stark auf die Art des Sparrings an. Pauschal ist das nicht zu beantworten.

Deswegen sagte ich ja, kommt auf die Art des Sparrings an.
Bsp. nur mit der Führhand, weil die vorher trainiert wurde.

Kohleklopfer
27-06-2017, 12:48
Wenn die Basics sitzen und der Partner dementsprechend fortgeschritten ist sehe ich da kein Problem.
Zwei Anfänger die allerdings wild aufeinander draufkloppen halte ich für ganz und gar nicht Sinnvoll.

Also schau mal was ich sich in nächsten Tagen dein Trainer unter Sparring vorstellt, und ziehe dann deine Schlüsse, bzw melde dich dann hier nochmal.

Equilibrium
27-06-2017, 13:00
Ihr sehr die Frage oben im Titel, ich war jetzt 3 mal beim Probetraining und melde mich diese Woche in einem Studio an das Thai/Kickboxen lehrt und ich hatte die Möglichkeit direkt zum Sparring zu gehen. Soll ich es sofort machen um die Angst vor vollkontskt zu senken oder spricht was dagegen?
Du sollstest zuerst die Grundlagen lernen, vor allem stabilen Stand, Blocks und die ersten Grundlagentechniken. Zu schneller Start ins Sparring kann dazu führen, dass du dir "falsche" Reflexe angewöhnst bzw. Fehler machst, die du dir hinterher nur sehr schwer abgewöhnen kannst.
Auf jeden Fall aber weiterhin viel Spaß beim Training!

Equilibrium
27-06-2017, 13:02
Ich persönlich bin dagegen zu früh mit dm Sparring zu beginnen da sich mMn. ohne ausreichende Basis nur Fehler einschleichen die man dann mühevoll wieder abtrainieren muss.
Kommt aber auch stark auf die Art des Sparrings an. Pauschal ist das nicht zu beantworten.

Ich sehe das Problem mit dem Fehlereinschleichen als das Hauptproblem. Daher würde ich sehr wohl pauschal sagen, dass ein zu frühes Sparring (schon nach der 3. Trainingseinheit) viel zu früh ist. Wenn die Basics sitzen sollte der Trainer entscheiden können, wann er ihn ins Sparring schickt.

StaySafe
27-06-2017, 13:04
Das Sparring zu beobachten und daraus Schlüsse zu ziehen halte ich bei einem Anfänger für einen eher suboptimalen Vorschlag.

Dem TE würde ich nahelegen den Trainer zu fragen ob dieser denn ein System hat um Anfänger ans Sparring heranzuführen.

Das kann ja von streng limitiertem Jab Sparring bis zu komplexeren Ausarbeitungen gehen. Hauptsache hinter der ganzen Sache steht ein Gedanke den der Trainer auf Nachfrage einfach verständlich erklären kann.

Bei mir ist es so, dass kein Anfänger direkt Sparring macht.
Zuerst lernt hier jeder die Basistechniken und trainiert die mit einem Partner und an Pratzen. Parallel werden immer schon Grundlagen für den Clinch trainiert.

Der erste Schritt in Richtung Sparring beginnt dann in der Clinchdistanz.
Hier darf nur mit den Fäusten zum Körper geschlagen werden. Später kommen die Kniee dazu.

Durch das halten im Clinch und den Verzicht auf Kopftreffer wird das Sparring entschleunigt (eine Hand muss immer halten) und die Angst davor eins in die Visage zu bekommen spielt erstmal keine große Rolle.

Innerhalb der Schlagdistanz werden Anfänger dann mit einem erfahreneren Mitglied zusammen getan und haben erst mal die Aufgabe ihren Partner mit dem Jab zu bearbeiten und dabei Schrittarbeit, Meidarbeit und Deckung beizubehalten. Die Deckung wird vom erfahreneren Partner auch geprüft.

Dann folgen Aufgabensparrings wie z.B. den Jab des Partners parieren (und später zu kontern), Zweier und dreier Kombis zu verteidigen (und später zu kontern)

Ich hab ehrlich gesagt Null Verständnis dafür Anfänger ohne saubere Grundlagen direkt Sparring machen zu lassen. Was soll das bringen?

Das einzige was dabei rum kommt, ist die Erkenntnis dass die Aufgabe und Zielsetzung von Sparring gar nicht verstanden wurde.

Kohleklopfer
27-06-2017, 13:28
Das Sparring zu beobachten und daraus Schlüsse zu ziehen halte ich bei einem Anfänger für einen eher suboptimalen Vorschlag. Das habe ich auch nicht vorgeschlagen, ich sagte er soll mal schauen was sein Trainer ihm für eine Art von Sparring vorschlägt!
Die "Warten bis die Basics (=Grundlagen) sitzen und dann gegen einen Fortgeschrittenen Partner sparren" Variante oder die "Lass mal zwei Anfänger gegeneinander in den Ring und lass sie sich verprügeln" Variante.

Und daraus soll er seine Schlüsse ziehen, da er ja jetzt weiß welche Varianten Sinnvoll und welche Blödsinn ist. ;)

StaySafe
27-06-2017, 13:44
Das habe ich auch nicht vorgeschlagen, ich sagte er soll mal schauen was sein Trainer ihm für eine Art von Sparring vorschlägt!
Die "Warten bis die Basics (=Grundlagen) sitzen und dann gegen einen Fortgeschrittenen Partner sparren" Variante oder die "Lass mal zwei Anfänger gegeneinander in den Ring und lass sie sich verprügeln" Variante.

Und daraus soll er seine Schlüsse ziehen, da er ja jetzt weiß welche Varianten Sinnvoll und welche Blödsinn ist. ;)

Dann war das ein Missverständnis meinerseits. :beer:

washi-te
27-06-2017, 14:53
Ich sehe das Problem mit dem Fehlereinschleichen als das Hauptproblem. Daher würde ich sehr wohl pauschal sagen, dass ein zu frühes Sparring (schon nach der 3. Trainingseinheit) viel zu früh ist. Wenn die Basics sitzen sollte der Trainer entscheiden können, wann er ihn ins Sparring schickt.

;) ...

Sparring heißt das Zauberwort... :cool:

Hosenscheißer
27-06-2017, 15:19
Ihr sehr die Frage oben im Titel, ich war jetzt 3 mal beim Probetraining und melde mich diese Woche in einem Studio an das Thai/Kickboxen lehrt und ich hatte die Möglichkeit direkt zum Sparring zu gehen. Soll ich es sofort machen um die Angst vor vollkontskt zu senken oder spricht was dagegen?

Nur weil du angefangen hast zu gehen fängst du auch nicht sofort an Sprinter zu werden oder?
So ungefähr ist es beim Thaiboxen oder Kickboxen.

Kohleklopfer
27-06-2017, 15:49
Dann war das ein Missverständnis meinerseits. :beer:Alles gut, passiert. :beer:

Macabre
27-06-2017, 16:41
Kommt auf die Art des Sparrings an.
Wenn es eine sehr kontrollierte und eingeschränkte Form ist, der Partner entsprechend fortgeschritten, dann spricht meiner Meinung nach nichts dagegen.

Jup, so sehe ich das auch, kann man machen...

So war es auch bei mir, total lockeres Jab-Sparring(auch Links/Rechts).
Ging auch eher um die Beinarbeit, Schritt/Schlag und so.
Im ersten Training.

Ist eben individuell, aber das sieht ein Trainer ja(hoffentlich :))...

serz
28-06-2017, 18:52
M.M.n kann man nicht früh genug mit dem Sparring anfangen..Fehler schleichen sich m.M.n. eher beim Pratzentraining oder am Sandsack ein: Da hast du halt keinen Gegner der zurück schlägt, musst nicht auf Konter achten etc.

Wirklich was lernen tut man doch eh nur beim Sparring..man muss halt locker ans Sparring angeführt werden und die erste Zeit ist es noch hart..aber ich sehe den Unterschied bei Leuten die regelmäßig ins Sparring gehen und bei Leuten die es halt nicht machen...was bringt dir die beste Technik wenn du diese unter Druck nicht anwenden kannst..

Außerdem kannst du im Sparring deinen eigenen Stil entwickeln..du merkst relativ schnell was funktioniert und was nicht funktioniert..das kannst du im weiteren Training einbauen..
Auch wenn es vielleicht am Anfang viel auf die Mappe gibt, die lernst einfach im Sparring unter Druck zu arbeiten, dass gibt dir kein Pratzentraining der Welt...

Equilibrium
28-06-2017, 20:58
M.M.n kann man nicht früh genug mit dem Sparring anfangen..Fehler schleichen sich m.M.n. eher beim Pratzentraining oder am Sandsack ein: Da hast du halt keinen Gegner der zurück schlägt, musst nicht auf Konter achten etc.

Wirklich was lernen tut man doch eh nur beim Sparring..man muss halt locker ans Sparring angeführt werden und die erste Zeit ist es noch hart..aber ich sehe den Unterschied bei Leuten die regelmäßig ins Sparring gehen und bei Leuten die es halt nicht machen...was bringt dir die beste Technik wenn du diese unter Druck nicht anwenden kannst..

Außerdem kannst du im Sparring deinen eigenen Stil entwickeln..du merkst relativ schnell was funktioniert und was nicht funktioniert..das kannst du im weiteren Training einbauen..
Auch wenn es vielleicht am Anfang viel auf die Mappe gibt, die lernst einfach im Sparring unter Druck zu arbeiten, dass gibt dir kein Pratzentraining der Welt...

Alles richtig, und trotzdem: Wenn du die Grundlagen des vernünftigen Standes bzw. Block, Schlag- und Trittechniken nicht verinnerlicht hast (und damit meine ich wirklich nur die Basics), dann nützt die Sparring nichts, weil du auf nichts aufbauen kannst.

Balthus
28-06-2017, 21:38
Gibt's für und Wider...

Hängt ganz stark von Trainer und vor allem Trainingspartner ab.

Ich wurde mit den Vorkenntnissen ausm KM (und bissel was hier und da) in der Türkei etwa 30 Mins vor dem Regulären Training vom Trainer "Geprüft" (Grundstellung/Basistechniken, minimal Timing ....

und dann gings mit dem 16 Jährigen (gut 10-15kg leichteren) als Partner ins Wettkampfsparring .... empfand ich auch wenn ich nur jede 3. Runde dran war als ziemlich leichtsinning... der Rest vom Training war aber recht Lustig und hat letzen Endes tatsächlich dazu geführt dass ich nach 6-9 Monaten oder so auf ner Gala in den Ring gestiegen bin (auch leichtsinning).

Andererseits habe ich auch eine "MMA" Schule (Ka was das sein wollte, hatte Elemete von Chniese Kung Fu, FMA, schlechtes Ringen, Pseudo BJJ, und grottige Fallschule gepaart mit 50% anteil "Bodyforming") in Ägypten wo ich fast 12 Monate nur Pratzen mit dem Trainer gekloppt habe ...


Mir hat beides Spass gemacht (besser als nix) aber empfehlen würde ich immer: Solide "Grundschule" (woher auch immer die kommt) die halbwegs zum System passt, Kenntniss der Sparring Regeln und entsprechende Körperkontrolle sowie abgesprochene "Härte" bzw Herantasten was geht...

Minimale Basics sollten schon da sein und der Partner entsprechend erfahren und alles abgestimmt.

Wobei ich mich irgendwie "überall" bediene... Wobei mir:
- BJJ Purple( 5kg leichter) -> Du bist verdammt unangenehm
- KM Instructorin (15~20 kg leichter) -> das funktioniert bei dir am Boden nicht
- MMA ler (+-0 kg, BJJ Blau, 5 Jahre Jünger) -> du bist zu fit
- Kickboxer (+5 kg) -> verdammt bist du flink
- Thaiboxer (-20 kg) -> du bist Langsam aber einstecken kannst du
- JJ (+-0, +30 Jahre) -> Technik Mangelhaft aber Motivation passt
- "MMA" (Kung Fu +X) -> mach' weiter fitness musste noch arbeiten TEchnik ist OK
- Judoka (12 Jahre Jünger, +-0 kg, betrunken) -> Alter ich habe dich ippon geworfen du darfst mich nicht würgen

gesagt wurde....

Also irgendwie nirgends zuhause aber vom Kopf her "Kravist"

Hat mir gezeigt: wenn minmale Basics sitzen, kann man in den Regulären Einheiten und mit nem Partner der auf einen eingeht, fast überall "mittrainieren" und auch (in begrenztem Rahmen) Sparren

Equilibrium
28-06-2017, 21:59
...wenn minmale Basics sitzen, kann man in den Regulären Einheiten und mit nem Partner der auf einen eingeht, fast überall "mittrainieren" und auch (in begrenztem Rahmen) Sparren

Bestätigt meine These :halbyeaha

Balthus
28-06-2017, 22:07
Bestätigt meine These :halbyeaha



;)

Ich bin halt nach 3 Jahren KM in der Welt fast 10 Jahre umher gereist und habe das trainiert was ghalt garde Ging, Oman, VAE, Ägypten, Türkei, begrenzter BEwegungsfreiraum, da geht halt nicht unbeding das was man gerne hätte.

Daher sehe ich mich eher als Generalisten mit minimalen Kenntnissen fast überall, und trotzdem reicht es um irgendwo ein zu steigen ...

(Ich hoffe wiederauf 6-10 Jahre KM da mir da die Trainingsphilsophie gefällt und ich auch mal A*loch als Angreifer sein darf wenn der Partner enstprechent fortgeschritten ist)

Aber unterm Strich zählt dass man geschafft aber zufrieden bzw. Glücklich ausm Training heimkommt :)

Und dazu reichen in aller Regel die Basics die man in den ersten 2-3 Einheiten (in nem ordentlichen Gym) bekommt, im BJJ habe ich von der ersten einheit mitgerollt, mit viel zuviel Kraft und viel tappen, im Kickboxen habe ich "Pausenfüller" gespielt (dafür hat meine defense gereicht) ... aber wenn ich am Ende platt war (oder bei +45°C und 85% Luftfeuchte auch mehr) und zufrieden... war das mehr wert als alle Theorie ob Sparring oder nicht.... ohne Profi-Ambitionen (die hatte ich Leichtathletik bis Deutsche-/Europameisterschaften) ... Zählt der Spass, denn ohne Spass kommt man nicht wieder -> man lernt noch weniger ;))

Equilibrium
28-06-2017, 22:25
;)

Ich bin halt nach 3 Jahren KM in der Welt fast 10 Jahre umher gereist und habe das trainiert was ghalt garde Ging, Oman, VAE, Ägypten, Türkei, begrenzter BEwegungsfreiraum, da geht halt nicht unbeding das was man gerne hätte.

Daher sehe ich mich eher als Generalisten mit minimalen Kenntnissen fast überall, und trotzdem reicht es um irgendwo ein zu steigen ...

(Ich hoffe wiederauf 6-10 Jahre KM da mir da die Trainingsphilsophie gefällt und ich auch mal A*loch als Angreifer sein darf wenn der Partner enstprechent fortgeschritten ist)

Aber unterm Strich zählt dass man geschafft aber zufrieden bzw. Glücklich ausm Training heimkommt :)

Und dazu reichen in aller Regel die Basics die man in den ersten 2-3 Einheiten (in nem ordentlichen Gym) bekommt, im BJJ habe ich von der ersten einheit mitgerollt, mit viel zuviel Kraft und viel tappen, im Kickboxen habe ich "Pausenfüller" gespielt (dafür hat meine defense gereicht) ... aber wenn ich am Ende platt war (oder bei +45°C und 85% Luftfeuchte auch mehr) und zufrieden... war das mehr wert als alle Theorie ob Sparring oder nicht.... ohne Profi-Ambitionen (die hatte ich Leichtathletik bis Deutsche-/Europameisterschaften) ... Zählt der Spass, denn ohne Spass kommt man nicht wieder -> man lernt noch weniger ;))
:halbyeaha:halbyeaha:halbyeaha
Ich bin auch niemals Turnierkämpfer gewesen

Narexis
29-06-2017, 00:35
Ihr sehr die Frage oben im Titel, ich war jetzt 3 mal beim Probetraining und melde mich diese Woche in einem Studio an das Thai/Kickboxen lehrt und ich hatte die Möglichkeit direkt zum Sparring zu gehen. Soll ich es sofort machen um die Angst vor vollkontskt zu senken oder spricht was dagegen?
Handelt es sich um eine separate Einheit, an der Du teilnehmen „dürftest“? Dann würde ich davon abraten, dafür solltest Du mindestens die Grundlagen dahingehend beherrschen, dass Du den Rest nicht aufhältst, Dir keine falschen Muster antrainierst, (noch hilfloser als sonst schon) überfordert bist oder sogar negativ konditioniert wirst - irgendeinen Idioten gibt es immer, der meint, man müsse lernen einzustecken oder Anfänger, die ihre Kraft nicht im Griff haben und merken, dass gegen Dich auch mal was klappt...

Handelt es sich um „Sparring“ in der regulären Trainingseinheit, spricht nichts dagegen, da die Einheit meistens dahingehend aufgebaut wird und Dir der Trainer sagen wird, wenn es zu früh ist. Klappt die Übung einigermaßen am Partner, kannst Du sie danach auch (unter der Kontrolle Deiner Partner und des Trainers) bereits am Mann bei einem ganz lockeren bedingten oder durch Aufgaben eingeschränkten Sparring testen. Wichtig ist nur, dass Du Dich auf die Technik konzentrierst, nicht das Treffen als eigentliches Ziel siehst und eine sehr spielerische Härte vorhanden ist. Du darfst keine Angst haben, getroffen zu werden, Du sollst merken, dass Dich der Handschuh berührt, aber prinzipiell darf Dich das nicht stören.

Entscheidend ist immer, wie weit Du bereits bist. Auch solltest Du (noch) nicht am (konditionellen) Limit arbeiten/sparren. Vollkontaktsparring ohne Grundlagen und Erfahrung: Nein! (Nicht einmal die bedingten Varianten unter Vollkontakt.)


Kommt auf die Art des Sparrings an.
Wenn es eine sehr kontrollierte und eingeschränkte Form ist, der Partner entsprechend fortgeschritten, dann spricht meiner Meinung nach nichts dagegen.

Jup, so sehe ich das auch, kann man machen...

So war es auch bei mir, total lockeres Jab-Sparring(auch Links/Rechts).
Ging auch eher um die Beinarbeit, Schritt/Schlag und so.
Im ersten Training.

Ist eben individuell, aber das sieht ein Trainer ja(hoffentlich :))...
Schnüffler und Macabre: +1



M.M.n kann man nicht früh genug mit dem Sparring anfangen..Fehler schleichen sich m.M.n. eher beim Pratzentraining oder am Sandsack ein: Da hast du halt keinen Gegner der zurück schlägt, musst nicht auf Konter achten etc.
Das wird an den Pratzen mit abgefragt, wenn der Pratzenhalter auch nur ein Bisschen von seinem Handwerk versteht (/e: und Du fortgeschritten genug bist). Bei einem Anfänger gibt es mMn auch noch keinen Grund, warum ich ihn auf Konter vorbereiten sollte, wenn nicht einmal die normale Grundschule sitzt - kann ich nicht blocken, schlagen oder mich bewegen, bringt es mir auch nichts, während ich versuche es zu lernen, bereits Treffer zu kassieren oder mich komisch zu verrenken, um dem Konter auszuweichen oder ihn zu "blocken".



Wirklich was lernen tut man doch eh nur beim Sparring..man muss halt locker ans Sparring angeführt werden und die erste Zeit ist es noch hart..aber ich sehe den Unterschied bei Leuten die regelmäßig ins Sparring gehen und bei Leuten die es halt nicht machen...was bringt dir die beste Technik wenn du diese unter Druck nicht anwenden kannst..
Kommt auf die Form des Sparrings an. Grundsätzlich ist das Sparring nicht dazu da, um neue Dinge/Techniken zu lernen, sondern Erfahrungen zu sammeln und zu lernen, die geübten Dinge einzusetzen, insbesondere, wenn es ums Timing geht. Kann ich die Kombination nicht einmal am Sandsack, den Pratzen oder bei der Schattenarbeit einigermaßen sicher und sauber ausführen, lerne ich es auch nicht im Sparring.

Wenn die Technik (zumindest einigermaßen) sitzt, ist der logische nächste Schritt, sie im Sparring zu testen. Sitzt die Technik nicht, schleife ich mir wahrscheinlich falsche Bewegungsmuster ein, weil ich versuche, irgendwie die technischen Schwachstellen zu kompensieren.



Außerdem kannst du im Sparring deinen eigenen Stil entwickeln..du merkst relativ schnell was funktioniert und was nicht funktioniert..das kannst du im weiteren Training einbauen..
Auch wenn es vielleicht am Anfang viel auf die Mappe gibt, die lernst einfach im Sparring unter Druck zu arbeiten, dass gibt dir kein Pratzentraining der Welt...
Meine persönliche Meinung: Ein Anfänger hat keinen Stil. Bevor ich mich festlege und einen Stil entwickle, muss ich erst einmal die Grundlagen beherrschen, ein gewisses Körpergefühl entwickeln und Erfahrungen sammeln. Wenn Dich noch niemand bei der Pratzenarbeit unter Druck gesetzt hat, würde ich Dir empfehlen, ein paar Seminare zu besuchen und neue Erfahrungen zu sammeln. Gute Pratzenarbeit mit Wettkämpfern unterscheidet sich nur wenig vom Agieren im Sparring, nur kann härter, ohne Schutzausrüstung und mit geringerem Verletzungsrisiko trainiert werden. Es kommt immer auf die Zielsetzung an.

Hier Beispiele, wie freie Pratzenarbeit bei Wettkämpfern aussehen kann und ab einem gewissen Level aussehen oder zumindest das Ziel sein sollte:
ttDeYeud8ak
mFIAYFxrx88
F8dIsPTWyic
NdKjOGbFmW0



;)
Und dazu reichen in aller Regel die Basics die man in den ersten 2-3 Einheiten (in nem ordentlichen Gym) bekommt

Kommt sehr auf die Person an. Es gibt Anfänger, die kann man nach 30min vor dem Spiegel und simplen Aufgaben langsam in die Gruppe integrieren und es gibt Anfänger, die können nach 8 Wochen noch nicht einmal richtig stehen. 2-3 Einheiten halte ich für sehr ambitioniert, alleine um einigermaßen den Stand, die Deckung und die geraden Schläge hinzubekommen, ohne gravierende Fehler zu machen oder das Bewegen am Partner zu verbocken; von Tritten u.Ä. fange ich lieber erst gar nicht an. Wer nach 2-3x Training die Basics (Stand, passives Verteidigen, Schläge, Tritte, Bewegen,...) einigermaßen anwenden kann, ist echt gut, die konditionellen Probleme lasse ich noch komplett außer Acht.

Was nicht heißt, dass man ihn nicht bereits zu diesem Zeitpunkt ein Stück weit mitspielen lassen darf :D.

LG

Soldier
29-06-2017, 09:12
Ich habe beide "extreme" kennen gelernt, Anfangs in einer Kung Fu Schule in welcher ich die ersten vier Jahre lang so gut wie gar kein Sparring gemacht habe, dann in einer anderen Trainingsgruppe als Co-Trainer, in der wir unsere neuen von Anfang an haben Sparring machen lassen.

Ich finde letzteren Ansatz deutlich zielführender für die Kampffähigkeit, wenn man darauf achtet das Sparring richtig aufzubauen.
Wenn wir einen Neuen hatten hat sich erstmal einer der Trainer (wir waren zwei und eine sehr kleine Trainingsgruppe, also ging das) den geschnappt und mit ihm Stand, Blocken, Jab, Cross geübt, so circa 85 Minuten lang, und in den letzten 15 Minuten des Trainings hat man dann mit dem Einsteiger ein bisschen Sparring gemacht. Wobei Sparring da meistens bedeutet hat dass man sich einfach im Ring bewegt, er dabei fortwährend Korrekturen zu Bewegung, Haltung etc.pp. bekommt, ab und an mal eine ganz lockere Hand auf die Deckung gesetzt wurde oder wenn er eine riesige Lücke gelassen hat, er da mal angetippt wurde. Im Schwerpunkt ging es aber darum ihn oder sie zu motivieren selber auch mal einen Jab / Cross raus zu hauen.
Der Erfolg des ganzen war, dass die Leute von Anfang an sehr spielerisch an Sparring rangeführt wurden, es hat sich keine Angst vor dem super harten und total gefährlichen Sparring aufgebaut, sodass man die härte mit Zunahme der technischen Fähigkeiten kontinuierlich anziehen konnte. Die Leute haben meinem Erleben nach in ihrer Kampffähigkeit enorm viel schnellere Fortschritte gemacht, als wenn man sie länger vom Ring ferngehalten hätte.

Natürlich sind dann da jede Menge Fehler mit drin, natürlich muss man auch einiges später wieder ausbügeln, aber die Leute gewöhnen sich an das Kämpfen und mit einem guten, erfahrenen Trainingspartner ist es auch ziemlich ungefährlich.

Wenn man einen Schwimmkurs besucht geht man doch auch direkt ins Wasser, und macht nicht Schwimmbewegungen nur am Beckenrand. Wer in einen Tanzkurs einsteigt, wird auch in der ersten Stunde mehrer Runden tanzen, und nicht nur die Schritte trocken üben. Natürlich macht man Fehler dabei, aber man lernt dass zu tun wofür man mit dem Sport begonnen hat.

Gast
29-06-2017, 10:43
Persönlich halte ich wie ein Kollege aus dem Boxen es mal erklärt hat.
Die groben Lernschritte waren, Solodrill - Partnerdrill - bedingtes Sparring - leichtes Sparring - hartes Sparring.

Finde ich persönlich sehr sinnvoll und mMn. gibt es keine Abkürzungen, auch wenn die Übergänge fließend sind.

Noch ein Punkt zum Sparring mit Anfängern, vor allem wenn die Technik nicht richtig sitzt.
Das Verletzungsrisiko steigt Aufgrung von hektischen Aktionen extrem.
Als Fortgeschrittener hast du dann meist nur die Wahl den Anfänger zusammen zu klappen damit dir nichts passiert. Ist auch nicht sinnvoll.

Soldier
29-06-2017, 17:44
Nö, zusammen klappen musste ich da noch nie einen. Wenn man von Anfang an richtig kommuniziert was und warum stattfindet und Notfalls schnell genug Gas raus nimmt, muss man da nicht körperlich massiver werden.
Leute die dann im ersten Sparring meinen sie müssten übelst Gas geben und gegen einen Erfahreneren zeigen was sie drauf haben, sind mir noch nie untergekommen.

Gast
29-06-2017, 19:03
Nö, zusammen klappen musste ich da noch nie einen. Wenn man von Anfang an richtig kommuniziert was und warum stattfindet und Notfalls schnell genug Gas raus nimmt, muss man da nicht körperlich massiver werden.
Leute die dann im ersten Sparring meinen sie müssten übelst Gas geben und gegen einen Erfahreneren zeigen was sie drauf haben, sind mir noch nie untergekommen.

Mir oft genug, auch in anderen Vereinen.
Mehrmaliges Ermahnen half auch nicht. Die haben es nur auf die harte Tour verstanden.
Ein Bekannter hat sich so schon mal eine Gehirnerschütterung zugezogen wegen eines unkontrollierten Hackens. Einfach weil er locker gemacht hat und der andere plötzlich unkontrolliert Gas gegeben hat.

Narexis
29-06-2017, 21:24
Wenn wir einen Neuen hatten hat sich erstmal einer der Trainer (wir waren zwei und eine sehr kleine Trainingsgruppe, also ging das) den geschnappt und mit ihm Stand, Blocken, Jab, Cross geübt, so circa 85 Minuten lang, und in den letzten 15 Minuten des Trainings hat man dann mit dem Einsteiger ein bisschen Sparring gemacht. Wobei Sparring da meistens bedeutet hat dass man sich einfach im Ring bewegt, er dabei fortwährend Korrekturen zu Bewegung, Haltung etc.pp. bekommt, ab und an mal eine ganz lockere Hand auf die Deckung gesetzt wurde oder wenn er eine riesige Lücke gelassen hat, er da mal angetippt wurde. Im Schwerpunkt ging es aber darum ihn oder sie zu motivieren selber auch mal einen Jab / Cross raus zu hauen.
So sollte es laufen - notfalls auch mit einem fortgeschrittenen Trainierenden, wenn kein Trainer frei ist! Klasse Aktion (und Glück für den Anfänger, so gut betreut zu werden)!



Der Erfolg des ganzen war, dass die Leute von Anfang an sehr spielerisch an Sparring rangeführt wurden, es hat sich keine Angst vor dem super harten und total gefährlichen Sparring aufgebaut, sodass man die härte mit Zunahme der technischen Fähigkeiten kontinuierlich anziehen konnte. Die Leute haben meinem Erleben nach in ihrer Kampffähigkeit enorm viel schnellere Fortschritte gemacht, als wenn man sie länger vom Ring ferngehalten hätte.
+1. Nur wenn ich schon im Ausgangspost lese, dass er sich so die „Angst vor dem Vollkontakt“ nehmen oder senken lassen will (etc.), geht das in eine ganz andere Richtung... Im Ring zusammengeschlagen zu werden, hat noch keinem Anfänger irgendeine Angst genommen... Ich kenne genug Wettkämpfer und erfahrene Sportler, die auch nach Jahren des Trainings noch „Angst“ haben und vor harten Sparringseinheiten nervös sind, bis die gewöhnte Routine losgeht... Aber bitte nicht weitersagen :D.
(Übertriebene) Härte oder Vollkontakt bringen einem Anfänger überhaupt nichts, außer Probleme und negative Konditionierungen. Gerade mit neuen Techniken und Dingen, die man noch nicht beherrscht, muss man spielerisch arbeiten, probieren, testen und generell Erfahrungen sammeln. Dabei ist es vollkommen normal, dass es die erste Zeit gewaltig in die Hose geht und man vom erfahreneren Partner abgefangen wird. Wenn dann noch die Angst vor Treffern, Verletzungen oder sogar Kopfschmerzen oder weitere Hemmungen dazukommen, wird er nicht besser oder schneller lernen.



Natürlich sind dann da jede Menge Fehler mit drin, natürlich muss man auch einiges später wieder ausbügeln, aber die Leute gewöhnen sich an das Kämpfen und mit einem guten, erfahrenen Trainingspartner ist es auch ziemlich ungefährlich.
Allerdings passt ihr durch eure Art auf, dass keine weiteren Fehler eingeschliffen werden oder einige Probleme überhaupt erst entstehen. :)



Persönlich halte ich wie ein Kollege aus dem Boxen es mal erklärt hat.
Die groben Lernschritte waren, Solodrill - Partnerdrill - bedingtes Sparring - leichtes Sparring - hartes Sparring.
+1. Wobei man bei Bedarf oder ab einem gewissen Erfahrungsgrad (situationsbedingt) auch einzelne Schritte überspringen kann. Lediglich die beiden letzten Schritte sind für mich unverzichtbar.



Noch ein Punkt zum Sparring mit Anfängern, vor allem wenn die Technik nicht richtig sitzt.
Das Verletzungsrisiko steigt Aufgrung von hektischen Aktionen extrem.
Als Fortgeschrittener hast du dann meist nur die Wahl den Anfänger zusammen zu klappen damit dir nichts passiert. Ist auch nicht sinnvoll.
Das sehe ich weniger als Problem. Ja, viele Anfänger haben ihre Kraft nicht im Griff, arbeiten hektisch oder machen Dinge, mit denen man einfach nicht rechnet, weil man aus Erfahrung weiß, dass solche Aktionen nichts bringen oder in die Hose gehen (/e: - dann muss man sie beruhigen, die Überforderung reduzieren und ihnen signalisieren, dass man nichts erwartet und ihnen nichts passieren wird). „Warmblüter“ und Hitzköpfe gibt es immer wieder und ein paar Anfänger versuchen, Dir den Kopf abzureißen. Doch genau damit sollte ein fortgeschrittener Partner gut zurechtkommen, wenn die physischen Unterschiede nicht zu groß sind; auch ohne den Anfänger auf die Bretter schicken zu müssen - kapiert der Anfänger auch die x-te Aufforderung, einen Gang runter zuschalten, nicht, kann man natürlich immer noch mit harten Low- oder Frontkicks oder ein paar Körpertreffern Luft aus dem Spiel nehmen und entspannter weiterarbeiten. Dann allerdings auch dosiert und nicht direkt auf den KO ausgelegt bzw. ohne ihn „zusammen zu klappen“ oder ihm das Gesicht zu zerlegen.

Das Problem ist allerdings auch noch oft vorhanden, wenn die Technik einigermaßen sitzt, man jedoch komplett neu im Sparring ist. (Wird der Anfänger nach den Treffern wütend und dreht vollkommen am Rad oder versucht sich für die oben genannten "Entspannungstreffer" später zu 'rächen', ist es eh zu früh (oder passt generell nicht) und wenn er nicht freiwillig das Sparring - auf Aufforderung - abbricht, bietet sich der Clinch hervorragend an, um ihn zu kontrollieren und zu dominieren, ohne ihn zu verletzen. Wobei ich gestehen muss, dass ich auch schon die eine oder andere Abschussfreigabe für halbstarke Möchtegern-Rambos erteilt habe, die nicht freiwillig gehen wollten und versucht haben anderen Anfängern Schaden zuzufügen oder den Partner bzw. mich hinterrücks anzugreifen...

LG

Vom Tablet gesendet

Möermel
29-06-2017, 21:58
Hatte heute das erste leichte sparring. Ich muss sagen ist schon hart gewesen. Aber ne gute Erfahrung wenn Mans langsam angehen lässt.

Hosenscheißer
30-06-2017, 01:14
Mir oft genug, auch in anderen Vereinen.
Mehrmaliges Ermahnen half auch nicht. Die haben es nur auf die harte Tour verstanden.
Ein Bekannter hat sich so schon mal eine Gehirnerschütterung zugezogen wegen eines unkontrollierten Hackens. Einfach weil er locker gemacht hat und der andere plötzlich unkontrolliert Gas gegeben hat.

Da muss ich dir Recht geben!:cool:
Das kommt sehr oft im Boxtraining vor und da meinen viele Newbies sie können Boxen wie Tyson oder Klitschko.
Das Ergebnis zu 100% ist das sie nach einer Runde keine Power mehr haben und dann eine schöne Lektion bekommen.:D

Schnueffler
30-06-2017, 06:18
Hatte heute das erste leichte sparring. Ich muss sagen ist schon hart gewesen. Aber ne gute Erfahrung wenn Mans langsam angehen lässt.

Wie war es denn aufgebaut und was waren die Aufgaben?

Denderan Marajain
30-06-2017, 07:14
Ich habe beide "extreme" kennen gelernt, Anfangs in einer Kung Fu Schule in welcher ich die ersten vier Jahre lang so gut wie gar kein Sparring gemacht habe, dann in einer anderen Trainingsgruppe als Co-Trainer, in der wir unsere neuen von Anfang an haben Sparring machen lassen.

Ich finde letzteren Ansatz deutlich zielführender für die Kampffähigkeit, wenn man darauf achtet das Sparring richtig aufzubauen.
Wenn wir einen Neuen hatten hat sich erstmal einer der Trainer (wir waren zwei und eine sehr kleine Trainingsgruppe, also ging das) den geschnappt und mit ihm Stand, Blocken, Jab, Cross geübt, so circa 85 Minuten lang, und in den letzten 15 Minuten des Trainings hat man dann mit dem Einsteiger ein bisschen Sparring gemacht. Wobei Sparring da meistens bedeutet hat dass man sich einfach im Ring bewegt, er dabei fortwährend Korrekturen zu Bewegung, Haltung etc.pp. bekommt, ab und an mal eine ganz lockere Hand auf die Deckung gesetzt wurde oder wenn er eine riesige Lücke gelassen hat, er da mal angetippt wurde. Im Schwerpunkt ging es aber darum ihn oder sie zu motivieren selber auch mal einen Jab / Cross raus zu hauen.
Der Erfolg des ganzen war, dass die Leute von Anfang an sehr spielerisch an Sparring rangeführt wurden, es hat sich keine Angst vor dem super harten und total gefährlichen Sparring aufgebaut, sodass man die härte mit Zunahme der technischen Fähigkeiten kontinuierlich anziehen konnte. Die Leute haben meinem Erleben nach in ihrer Kampffähigkeit enorm viel schnellere Fortschritte gemacht, als wenn man sie länger vom Ring ferngehalten hätte.

Natürlich sind dann da jede Menge Fehler mit drin, natürlich muss man auch einiges später wieder ausbügeln, aber die Leute gewöhnen sich an das Kämpfen und mit einem guten, erfahrenen Trainingspartner ist es auch ziemlich ungefährlich.

Wenn man einen Schwimmkurs besucht geht man doch auch direkt ins Wasser, und macht nicht Schwimmbewegungen nur am Beckenrand. Wer in einen Tanzkurs einsteigt, wird auch in der ersten Stunde mehrer Runden tanzen, und nicht nur die Schritte trocken üben. Natürlich macht man Fehler dabei, aber man lernt dass zu tun wofür man mit dem Sport begonnen hat.

Nur leider übt man sich dann viele Fehler ein

Ich kenne eher das genaué Gegenteil

Beim Boxen hat einer 1,5 Jahre wirklich nur Grundschule gemacht und erst dann mit dem Sparring angefangen

Tja er hat alle beim ersten Mal aus dem Ring gefegt.... Die anderen hatten im Verhältnis keine Technik, keine Bewegung etc.

Daisy_K
30-06-2017, 07:35
Die Meinungen gehen da stark auseinander.
Ich persönlich bin dagegen zu früh mit dm Sparring zu beginnen da sich mMn. ohne ausreichende Basis nur Fehler einschleichen die man dann mühevoll wieder abtrainieren muss.
Kommt aber auch stark auf die Art des Sparrings an. Pauschal ist das nicht zu beantworten.

Schließe mich dem an. Schau am besten, wie du dich damit fühlst. Ausprobieren geht ja immer. Heißt ja nicht, dass du dann von nun an immer mitmachen musst. Kannst es ausprobieren und gucken ob du es hilfreich ist, gleich von Anfang an einzusteigen oder erst später mitmachen.

Ich persönlich finde es besser, einige Monate nur die Basics zu lernen und lockeres, abgesprochene Partnerübungen zu machen um Timing, etc zu trainieren und dann nach ca. einem halben Jahr ins freie Sparring überzugehen.

Viel Erfolg!

Schnueffler
30-06-2017, 07:40
...
Ich persönlich finde es besser, einige Monate nur die Basics zu lernen und lockeres, abgesprochene Partnerübungen zu machen um Timing, etc zu trainieren und dann nach ca. einem halben Jahr ins freie Sparring überzugehen.

Viel Erfolg!

Das fett markierte: ich glaube das ist es, was einige hier meinten mit stark eingeschränktem Sparring, im Sinne von: Nur mit der Führhand, etc.

Balthus
30-06-2017, 09:35
Ich denke auch, dass da leiche Begriffschwierigkeiten herrschen.

Dass ich nach 3-4 Einheiten "freies" Sparring mache meinte ich nicht eher eben die gelernten Bewegungen mit klarer Aufgabe "Ich komme jetzt nur mit Graden, dein Ziel sollte sein aus zu pendeln, wenn das nicht klappt Parry" in der Bewegung und der (mehr oder weniger) richtigen Distanz und einem an den Partner angepassten Tempo.
Das wird manchmal Sparrig genannt.

Eine Alternative wäre "Slow-Fight" also durchaus "freies" Sparring, aber eben in Zeitlupe, so dass das Hirn tatsächlich noch Zeit hat zu überlegen "was wäre denn die Richtige Antwort" ... DAS braucht allerdings auch einen Partner der das kann, denn in 95% der Fälle artet es dann doch wieder in "zu schnell" aus weil auf biegen und brehcen versucht noch schnell irgendwas dazwischen zu bekommen -.-

Soldier
30-06-2017, 09:51
Wenn ich mit einem Einsteiger leichtes Sparring mache, dann soll derjenige natürlich nur das machen, was er bisher gelernt hat, und ich halte mich natürlich sehr zurück. In sofern ist es natürlich bedingt.

Narexis
30-06-2017, 11:52
Hatte heute das erste leichte sparring. Ich muss sagen ist schon hart gewesen. Aber ne gute Erfahrung wenn Mans langsam angehen lässt.
Was genau war „hart“?
Wie fühlst Du Dich, wenn Du ans Sparring (zurück) denkst?
Wie wurdest Du betreut?
War es eine separate Einheit oder lediglich ein Teil der normalen Trainingseinheit?
Wie weit wurde es eingeschränkt und wie oft wurde es unterbrochen, um Deine Fehler zu korrigieren?
Was für Ausrüstung hast Du benutzt und wie hat man Dich ans Sparring herangeführt?


Beim Boxen hat einer 1,5 Jahre wirklich nur Grundschule gemacht und erst dann mit dem Sparring angefangen

Tja er hat alle beim ersten Mal aus dem Ring gefegt.... Die anderen hatten im Verhältnis keine Technik, keine Bewegung etc.
Ich verstehe das richtig?
Die Person hat 1,5 Jahre nur abgesprochene Partner- und Solodrills gemacht (/e: ich nehme einfach an, dass er keine 1,5 Jahre vor dem Spiegel oder am Sandsack verbracht hat), hatte nie mit einem unkooperativen Partner zu tun, dessen Bewegungen nicht vorher abgesprochen und bekannt waren und die Person hat dann „alle beim ersten Mal aus dem Ring gefegt“, wobei die anderen Sparringserfahrung hatten und den Druck bereits kannten?

Um was für eine Form von Sparring handelt(e) es sich denn?

Es widerspricht lediglich meinen gesamten Erfahrungen, dass (auch ein technisch sehr guter) Boxer ohne Erfahrungen in voller Schutzausrüstung und mit den großen Wattebäuschen an den Händen in den Ring geworfen wird und bei 100% Härte zum Körper (und den Beinen, außerhalb des reinen Boxens) inkl. dem Ziel eines Körper-KOs und lediglich ohne Nachsetzen zum Kopf bei Wirkungstreffern und einem Arbeiten mit ca. 50-75% der Kraft - ein Körper-KO ist also durchaus beabsichtigt/angestrebt, ein Kopf-KO sollte nicht vorkommen, kann allerdings auch passieren, wenn die Umstände ungünstig sind und beide wissen das vor dem Sparring - auch gegen technisch deutlich schlechtere Personen, die diesem Druck jedoch bereits ausgesetzt waren und sich daran gewöhnt haben, auch nur irgendwie Land sieht (ohne Vorbereitung aufs Sparring), egal, wie technisch überlegen sie waren...


Nur leider übt man sich dann viele Fehler ein

An welche Fehler denkst Du insbesondere, die man beim lockeren, spielerischen, technisch ausgelegten und eingeschränkten (bedingten oder Aufgaben-) Sparring einschleift, die man sich nicht auch am Sandsack, den Pratzen oder dem Partner aneignet? Die Gefahr, die Technik zu vernachlässigen und das Treffen als Ziel zu sehen, ist meiner Erfahrung nach auch bereits bei Partner- oder Pratzenübungen gleich ausgeprägt vorhanden. (Dass das Feedback und die Art essentiell ist, dürfte klar sein und ich dacht bzw. hoffe, dass auch klar wurde, dass es sich um kein „reguläres“ Sparring handelt oder man dem Anfänger sagt: „Mach mal, ich schau dann zu.“.)


Das fett markierte: ich glaube das ist es, was einige hier meinten mit stark eingeschränktem Sparring, im Sinne von: Nur mit der Führhand, etc.
... oder klare Aufgaben: Partner A greift die ersten 3 Minuten nur in dieser Reihenfolge mit folgenden Schlägen an: linke Gerade; rechte Gerade; linke + rechte Gerade; rechte + linke Gerade. Partner B hat die Aufgabe, die Schläge zu Meiden und soll sich zwischendurch ruhig treffen lassen, um die Distanz zu überprüfen. Allerdings aus der Bewegung - das Tempo und die Intensität immer so auf den Partner abgestimmt, dass er nicht überfordert ist und im Prinzip die Partnerdrills und -übungen am sich bewegenden Mann üben kann, dabei nicht mehr jede Bewegung oder das Timing genau vorgegeben ist und der andere nicht mehr lediglich passiv „mitmacht“. Dabei ist Partner A eine ganz locker schlagende Ball-/Schlagmaschine und die Schläge müssen so locker sein, dass Partner B sich auch treffen lassen kann und keine Angst vor den Schlägen als Feedback haben muss.
In Runde 2 soll Partner B dann nach dem erfolgreichen Meiden noch einen Körper- oder Kopfhaken anbringen und ab der Hälfte der Runde aktiv die Distanz (in die Nahdistanz) verkürzen.
In Runde 3 soll Partner B dann nach erfolgreichem Meiden und Haken die Angriffslinie auf gerader Linie verlassen oder herauszirkeln.

Funktioniert das Verhalten in Runde 1 nicht, werden in Runde 2+3 dieselben Aufgaben wie in Runde 1 wiederholt. Es wird so lange auf dem "einfachsten" Niveau gearbeitet, bis dieses sitzt und darauf aufgebaut werden kann. Nur passiert es, sobald die Fähigkeiten einigermaßen vorhanden sind, nicht mehr am (gänzlich) kooperativen Partner. Funktioniert die Übung nicht einmal bei der Partnerübung einigermaßen, wird sie wiederholt; davor geht es nicht ins Aufgabensparring. Funktioniert das, darf Partner A ab Runde 4 die Reihenfolge und das Timing der Schläge verändern und selbst bestimmen. Die Härte, Frequenz und Geschwindigkeit richtet sich weiter nach Partner B. Sind beide Partner mit den Übungen durch, kommt das (noch) freiere Aufgabensparring und beide dürfen gleichzeitig Aktionen mit den genannten Schlägen/Kombinationen starten und sollen auf die trainierte Art antworten bzw. mittels dieser Art reagieren.

Noch ein einfacheres Beispiel, so baue ich z.B. einen Anfänger gerne ein, der sich nicht schlecht anstellt, jedoch selbstverständlich noch Schwächen aufweist:
(Er hat bereits einen großen Teil der Einheit unter Korrektur vor dem Spiegel verbracht und dort die linke Gerade, den Stand und das Bewegen im Quadrat geübt. In der folgenden Aufgabe schlägt er immer nur die linke Gerade und vorwärts im Passgang, rückwärts im Diagonalgang.)
Je 2min. Runden
Runde 1: Er schlägt aus dem Stand (immer auf meine Deckung oder mein Gesicht).
Runde 2: Er bewegt sich in gerader Linie auf mich zu und schlägt; ab der Hälfte kommt noch der Schlag aus der Rückwärtsbewegung dazu.
Runde 3: Er bewegt sich in gerader Linie auf mich zu, rückwärts und zu jeder Seite und schlägt dabei eine linke Gerade.
Runde 4: Das Spiel aus der Bewegung und nicht dem Stand.
Runde 5: Ich gebe ihm das Zeichen, wann er zu boxen hat, nehme ihm also die Kontrolle über den Angriffszeitpunkt.
Danach Wechsel und er trainiert das Blocken von meiner linken Geraden, während ich seinen Part übernehme.
Wenn das einigermaßen funktioniert, kommt das bedingte Sparring ins Spiel. Beide dürfen locker und frei mit der linken Geraden arbeiten. Das Ziel ist eine saubere Technik am bewegten und unkooperativen Mann.

Auch sollte ich vielleicht dazusagen, dass das „Sparring“ nicht im klassischen Sinne - nach jeder Runde gibt es ein Feedback - abläuft, sondern teilweise jede zweite Bewegung unterbrochen wird und Fehler korrigiert werden.
Die Korrektur (muss) ähnlich wie bei Partnerübungen und allen anderen aufbauenden Übungen, bis zum Sparring, ständig und auf ähnliche Weise erfolgen.
Wenn man die Härte herauslässt und mit regelmäßigem Feedback arbeitet, sehe ich wenig Gefahr, dass sich zusätzliche Fehler einschleichen. (Lediglich meine Erfahrung. Solange ich ihn nicht überfordere und mit ständigem Feedback arbeite, unterscheiden sich Partnerübungen, Spiegel-, Schatten- oder Sandsackarbeit und bedingtes oder Aufgabensparring nur sehr wenig, was die Fehleranfälligkeit betrifft.)


LG

Vom Tablet gesendet.

Möermel
30-06-2017, 12:15
Es war lediglich leichter Kontakt. Es gehörte zur normalen Trainingseinheit. Tritte waren erstmal nur Low und mittelkicks. Und wenn ich zurückdenke fand ich war es eine gute Erfahrung mal in diese Situation zu kommen. Hatte keine Angst oder ähnliches.

Edit: hart war einfach die Situation an sich. Es war mal was anderes als einfach Übungen wie ich es schon aus anderen sportarten kenne.

Feedback gabs auch vom Trainer sowie von den anderen Trainierenden also alles top.