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Vollständige Version anzeigen : Kobudo-Waffen in Shotokan Karate?



KumiteKiller
30-06-2017, 14:21
Hallo zusammen :D!

Gibt es eigentlich Kobudo-Waffen in Shotokan Karate?

Danke ;)!

washi-te
30-06-2017, 14:24
Hallo zusammen :D!

Gibt es eigentlich Kobudo-Waffen in Shotokan Karate?

Danke ;)!

Am A***H ... da gibts die.

KumiteKiller
30-06-2017, 14:28
Am A***H ... da gibts die.

Okay :D

FireFlea
30-06-2017, 17:09
http://web.utah.edu/ska/images/funako-3.gif

KumiteKiller
30-06-2017, 18:58
http://web.utah.edu/ska/images/funako-3.gif

Also ein ,,Ja"! Danke ;)

washi-te
30-06-2017, 19:35
Also ein ,,Ja"! Danke ;)

Ist wahrscheinlich ne völlig neue Information für dich, hm? :o

FireFlea
30-06-2017, 20:36
Also ein ,,Ja"! Danke ;)

Man muss ein wenig differenzieren. Funakoshi hat offensichtlich mit Waffen gearbeitet. Willst Du heute Shotokan trainieren, wird das zu 99% ohne Waffen sein (oder man bietet parallel Kobudo als extra Stilrichtung an).

Gibukai
01-07-2017, 08:47
Hallo,

es gibt im herkömmlichen Karate-Dō Shōtōkan-Ryū verschiedene Waffen. Allerdings wird dabei das Wort „Kobudō“ nicht genutzt.

Ich schrieb hier im Forum schon einiges dazu, dass Du mithilfe der „Suchfunktion“ finden kannst. Die Stichworte dazu sind:

- Shōtōkan-Stock
- Shōtōkan Sai
- Shōtōkan versteckte Waffen

In Deutschland werden diese Inhalte nur von einer sehr kleinen Gruppe trainiert.

Grüße,

Henning Wittwer

Huangshan
01-07-2017, 09:05
In vielen trad. Kampfkünsten bilden Waffenkampf und waffenloser Kampf neben anderen Elementen eine Einheit.

Warum und wann wurde bei einigen Ryu der bewaffnete Bereich nicht mehr gelehrt oder minimiert?

Hängt das mit der Öffnung für die Massen , der Japaniesieerung zusammen, oder sind noch andere Gründe dafür verantwortlich ???

Billy die Kampfkugel
01-07-2017, 16:04
Wer sich auf den Wettbewerb hin spezialisiert schneidet besser ab. Also habe ich im Sportverein fast nie mit Degen oder Säbel trainiert und das ist ein kleinerer Schritt als von ganz ohne Waffe zur Waffe.
Sport ist auf Vereinsebene der kleinste gemeinsame Nenner und sich so weit zu spezialisieren wie man kann. Das hat Vor- und Nachteile vor allem stellt sich die Frage, wo bringt man speziellere Elemente dann unter? Schon allein die Diskussion um die Würfe im Karate im Nachbarthread und die Reformierung der Prüfungsordnung zeigt ja schon die Schwierigkeit.

washi-te
01-07-2017, 16:21
Wer sich auf den Wettbewerb hin spezialisiert schneidet besser ab.

...

Schon allein die Diskussion um die Würfe im Karate im Nachbarthread und die Reformierung der Prüfungsordnung zeigt ja schon die Schwierigkeit.

Von was sprichst du? Karate-Wettkampf?

Billy die Kampfkugel
01-07-2017, 16:41
Ja.

Billy die Kampfkugel
01-07-2017, 16:52
Schon in sportlicher Konfrontation mit einem Gegner auf der Matte.

washi-te
01-07-2017, 17:04
Schon in sportlicher Konfrontation mit einem Gegner auf der Matte.

Naja,

aber was meinst du mit "schneidet besser ab"? Wobei?

Billy die Kampfkugel
01-07-2017, 17:48
Na im Wettbewerb. Stock gegen Stock, Sai gegen Sai, freie Waffenwahl - natürlich in entschärfter Sportwaffenversion mit Schutzkleidung, Reglement für Punkte, vielleicht Elektroanzeige etc..
Wozu sollte man sonst Waffen in den Sport integrieren? Nur für Kata?

washi-te
01-07-2017, 17:57
Wozu sollte man sonst Waffen in den Sport integrieren? Nur für Kata?

War Fechten im 17. Jhdt. auch ein Sport?

Billy die Kampfkugel
01-07-2017, 19:02
War Fechten im 17. Jhdt. auch ein Sport?

Das Training mit entschärften Waffen war üblich, wann genau und wie musst du einen Historiker fragen. Florett hat sich daraus entwickelt.
Ab welchem Punkt ein Üben für den Ernstfall ein Sport wird, darüber kann man sich streiten. Fechten war ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr wirklich militärisch relevant und dann ging es Schritt für Schritt immer mehr in Richtung Sport.
Um auf das Thema zurückzukommen Huangshan fragt warum der bewaffnete Bereich minimiert wird. Meiner Meinung nach ist das dem Aufwand geschuldet den man dafür treiben müsste, um es als Breitensport zu etablieren und wettbewerbsfähig zu machen. Mit Waffenkauf und Schutzausrüstung wird das schnell für viele Karateka unattraktiv.

washi-te
01-07-2017, 19:23
Ab welchem Punkt ein Üben für den Ernstfall ein Sport wird, darüber kann man sich streiten. Fechten war ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr wirklich militärisch relevant und dann ging es Schritt für Schritt immer mehr in Richtung Sport.

Genau das mein ich.



Um auf das Thema zurückzukommen Huangshan fragt warum der bewaffnete Bereich minimiert wird. Meiner Meinung nach ist das dem Aufwand geschuldet den man dafür treiben müsste, um es als Breitensport zu etablieren und wettbewerbsfähig zu machen. Mit Waffenkauf und Schutzausrüstung wird das schnell für viele Karateka unattraktiv.

Erstmal: Mit dem, was der normale Breitensprotler an Training macht, z.B. 2 Abende die Woche, kriegste nicht mal den waffenlosen Kram auf ein höheres Niveau.

Für das Üben mit Stöcken brauchste erstmal nur n Stock. Insofern überschaubar. Ich kenne ne Menge Leute aus dem Karate-Bereich, die das mehr oder weniger intensiv machen.

Wennde daraus einen Wettkampf machen willst, ist natürlich der Aufwand höher. Und da könnte es dann auch tatsächlich an Interesse mangeln.

panzerknacker
01-07-2017, 20:36
schnippschapp
Wozu sollte man sonst Waffen in den Sport integrieren? Nur für Kata?

damit man irgendwann mal schnallt, was man da eigentlich macht und wie das geht

Billy die Kampfkugel
01-07-2017, 20:47
Für das Üben mit Stöcken brauchste erstmal nur n Stock. Insofern überschaubar. Ich kenne ne Menge Leute aus dem Karate-Bereich, die das mehr oder weniger intensiv machen.

Wennde daraus einen Wettkampf machen willst, ist natürlich der Aufwand höher. Und da könnte es dann auch tatsächlich an Interesse mangeln.

Naja, ich denke die meisten werden zuerst ihre unbewaffneten Fähigkeiten komplettieren wollen.
Was den Sport angeht, habe ich eher das Europäische im Hinterkopf:
https://de.wikipedia.org/wiki/Canne_(Kampfsport)
https://www.youtube.com/watch?v=IFqh4IKSA64
https://www.youtube.com/watch?v=OU0PsdDtI1U

Ich halte vom Üben ohne Maske und angemessener Kleidung sobald Waffen ins Spiel kommen nicht so viel. Nur ein Stock nein und eher am Mann üben. Sollte man gleich nutzen.

FireFlea
01-07-2017, 21:51
Na im Wettbewerb. Stock gegen Stock, Sai gegen Sai, freie Waffenwahl - natürlich in entschärfter Sportwaffenversion mit Schutzkleidung, Reglement für Punkte, vielleicht Elektroanzeige etc..
Wozu sollte man sonst Waffen in den Sport integrieren? Nur für Kata?

& Rest


Im Shotokan/Karate braucht doch sicher keine Waffen, um da jetzt noch Wettkämpfe draus zu stricken. Es gibt bereits Kobudo Wettkämpfe mit Schutzausrüstung etc., das muss man sich jetzt nicht auch noch ins Haus holen. Wenn es um Wettkämpfe geht, nutzen Waffen eher nicht so viel, da die Leute auf ihr Gebiet spezialisiert sind man man kein Faß zusätzlich aufmachen muss. Über Wettkämpfe hinaus bieten Waffen weit mehr Mehrwerte auch für den Rest, um die ganze Bewegungsstruktur besser zu verstehen. Wenn jeder Waffen üben würde, würde sich die allgemeine Bewegungsqualität und das Anwenden verbessern, davon bin ich überzeugt. Mach doch mal einer kime bei einem Bo-Schwung, da freuen sich die Gelenke.

Billy die Kampfkugel
01-07-2017, 22:19
Dass es schon entsprechendes gibt, wusste ich noch nicht, das mit der Spezialisierung habe ich schon weiter oben bei mir selbst beschrieben. Ob die Aussicht auf bessere Bewegungsqualität alleine ausreicht, dass sich das mal wieder durchsetzt... für den Breitensport vermutlich nicht.

FireFlea
01-07-2017, 23:12
Dass es schon entsprechendes gibt, wusste ich noch nicht, das mit der Spezialisierung habe ich schon weiter oben bei mir selbst beschrieben. Ob die Aussicht auf bessere Bewegungsqualität alleine ausreicht, dass sich das mal wieder durchsetzt... für den Breitensport vermutlich nicht.

Die inhärenten Waffen im Shotokan können sich nicht "mal wieder durchsetzen" weil sie praktisch keiner mehr kann. Wer sollte das lehren? Oder halt bspw. Ryu Kyu Kobudo, was Henning jetzt sicher nicht für optimal hält aber ich denke es gibt trotz allem genug Gemeinsamkeiten und Benefits im Vergleich zum Training ganz ohne. Da ist der Breitensport auch nicht unbedingt der Adressat. Eine komplette Kampfkusnt beinhaltet nun einmal Waffenarbeit.

Billy die Kampfkugel
02-07-2017, 00:53
Es gibt einen yt-Kanal, der mir ganz gut gefällt "Karate Culture". Die trainieren auch in anderen Sportarten BJJ etc. und kriegen dann das raus, was im Karate drinsteckt.
https://www.youtube.com/watch?v=5kv8HkGWo2Q
Warum sollte derselbe Weg nicht bei den Waffen funktionieren?
Gut, man wird nie genau sagen können, ob es wirklich die Lösung von damals war, ob sie genauso gut, besser oder schlechter ist, aber so ganz aussichtslos ist es nicht. Wer komplettes möchte wird nicht darum herumkommen sich umzusehen.

FireFlea
02-07-2017, 04:36
Warum sollte derselbe Weg nicht bei den Waffen funktionieren?
Gut, man wird nie genau sagen können, ob es wirklich die Lösung von damals war, ob sie genauso gut, besser oder schlechter ist, aber so ganz aussichtslos ist es nicht.

Wie Du sagst ist es vermutlich dann nicht mehr das, was Funakoshi gemacht hat. Also kein Shotokan. Was nicht schlecht sein muss. Oder es kommt etwas dabei raus wie FMA im Ju Jutsu, wo man irgendwelche Sachen ohne tieferes Verständnis adaptiert.

washi-te
02-07-2017, 05:31
Es gibt einen yt-Kanal, der mir ganz gut gefällt "Karate Culture". Die trainieren auch in anderen Sportarten BJJ etc. und kriegen dann das raus, was im Karate drinsteckt.
https://www.youtube.com/watch?v=5kv8HkGWo2Q
Warum sollte derselbe Weg nicht bei den Waffen funktionieren?
Gut, man wird nie genau sagen können, ob es wirklich die Lösung von damals war, ob sie genauso gut, besser oder schlechter ist, aber so ganz aussichtslos ist es nicht. Wer komplettes möchte wird nicht darum herumkommen sich umzusehen.

... Henning wird im Dreieck springen... :D

Gibukai
02-07-2017, 11:44
Hallo,

das lässt sich nicht pauschal beantworten. Z. B. gab es „Japanisierung“ in Ryūkyū schon immer, und sie wirkte sehr befruchtend auf die Kampfkünste Ryūkyūs. Auch die „Öffnung“ des Karate (die Übernahme ins Schulsystem der Präfektur Okinawa) hat Waffen nicht per se verdrängt. Bei weitergehendem Interesse lies bitte meine Bücher, darin klären sich viele Deiner Fragen (auch die aus anderen Themen).

Was die gegenwärtige Situation betrifft, ist schlichtweg Unkenntnis die Ursache für das Fehlen der Waffen des Shōtōkan-Ryū. Wer sie nicht kennt, übt sie nicht. Wer sie nicht übt, wird ihren spezifischen Nutzen nie erfahren. Ich versuche mit meinen Veröffentlichungen und vereinzelten Lehrgängen einen bescheidenen Beitrag zur Bekanntmachung zu leisten. Allerdings bin ich mir darüber im Klaren, dass das zu keiner „Revolution“ führen wird.

Da G. Funakoshi selbst sein Karate nicht als sportlichen Wettkampf erachtete, wäre ein Shōtōkan-Waffenwettkampf von vornherein ausgeschlossen.

Wenn die systemimmanenten Waffen-Kata des Shōtōkan-Ryū planmäßig in ein reguläres Training übernommen werden, dann ist das aus zeitlicher Sicht kein großer Umstand. Theoretisch könnten sinnlose Sachen an ihrer Stelle weggelassen werden, was dem Verständnis der Shōtōkan-Anhänger sogar noch zuträglicher wäre.

Und ja, ich halte es für eher nicht optimal, irgendwelche „Kobudō“-Richtungen zu trainieren, da so zwei verschiedene Kampfkünste nebeneinander ausgeübt werden. Aus eigener Erfahrung kann ich schreiben, dass mich Shōtōkan-Ryū alleine schon derart „auf Trab“ hält, dass für andere Kampfkünste keine Zeit bleibt.

Grüße,

Henning Wittwer

Huangshan
02-07-2017, 14:50
Gibukai:

Danke für deine kurzen Erläuterungen.


Zur japaniesierung:

1. Shimazu Klan ( 島津氏) aus der Provinz Satsuma in der Edo Epoche, besetzung der Ryukyu Inseln, Einfluss auf einige Ryu aus Okinawa durch die Jigen Ryu .

2. Einfluss durch jap. Budo/Kultur/Philosophie usw. im 20Jh. als Karate von eingen okinaw. Lehrern in Japan gelehrt wurde.

Die 1 Phase in Okinawa/Ryukyu mag noch fruchtbar gewesen sein.

-Ist als einge Stile des Karate in Japan gelehrt wurden der Waffenkampf in Vergessenheit,Hintertreffen geraten( fehlende Überlieferung)?

-Wurden Waffen an den jap. Hochschul Karate Clubs gelehrt?

-Wie hat der Waffenkampf im Shotokan Ryu in einigen Strömungen überlebt?


Gruss
Huangshan

Gibukai
02-07-2017, 18:22
Hallo,

Deine Fragen sind berechtigt und sehr wichtig. Daher möchte ich sie nicht mit einer kurzen Antwort abtun. Nimm Dir bitte die Zeit und lies meine Bücher. Darin werden sie umfassend beantwortet und Du erfährst darüber hinaus auch noch, weshalb (bestimmte) japanische Einflüsse auch im 20. Jahrhundert noch fruchtbar waren usw. usf.

Grüße,

Henning Wittwer

Bücherwurm
27-01-2020, 14:45
Hallo,

Grüße,

Henning Wittwer

Ahoi Henning,

dieses "Shotokan-Kobudo" (https://kobudo-hessen.de/index.html) ist wahrscheinlich nicht das, von dem du sprichst, richtig?

FireFlea
28-01-2020, 20:53
Ahoi Henning,

dieses "Shotokan-Kobudo" (https://kobudo-hessen.de/index.html) ist wahrscheinlich nicht das, von dem du sprichst, richtig?

Ich bin nicht Henning aber ich sage mal zu 99% das ist es nicht ;)

Bücherwurm
28-01-2020, 20:55
Ich bin nicht Henning aber ich sage mal zu 99% das ist es nicht ;)

Das wär mein Tip auch gewesen. :D

Shintaro
29-01-2020, 14:09
Dieses Shotokan-Kobudo ist ein moderner Stil auf Grundlage des Shotokan Karate, also Stellungen, Kraftübertragungen usw. Es ist eine moderne Form des Kobudo, ähnlich von dem, was von Inoe trainiert worden ist und auch an Georg Stiebler weitergegeben worden ist.

In fast jedem Karate Stil gibt es der dazugehörige Kobudostil, damit man die Waffen und Karate gleichermaßen üben soll. Leider in den Vereinen und Gruppen nicht selbstverständlich. Daher gibt es noch viel zu wenige Dojos, die das in dieser Form machen.

Unabhängig davon, daß wieder stundenlang und seitenweise Geschichten über Waffentrageverbote oder sonstiges dergleichen geschrieben werden.

Bücherwurm
29-01-2020, 15:58
In fast jedem Karate Stil gibt es der dazugehörige Kobudostil, damit man die Waffen und Karate gleichermaßen üben soll. Leider in den Vereinen und Gruppen nicht selbstverständlich. Daher gibt es noch viel zu wenige Dojos, die das in dieser Form machen.

Ahh. Was du nicht sagst.


Dieses Shotokan-Kobudo ist ein moderner Stil auf Grundlage des Shotokan Karate, also Stellungen, Kraftübertragungen usw. Es ist eine moderne Form des Kobudo, ähnlich von dem, was von Inoe trainiert worden ist und auch an Georg Stiebler weitergegeben worden ist.


Ja, so steht es auf der Webseite. Deshalb die Frage an Henning, inwieweit das mit den im Shotokan verankerten Stockformen zu tun hat. Hat es wahrscheinlich nicht, aber danke für den Beitrag.

Bücherwurm
29-01-2020, 16:39
Ja, so steht es auf der Webseite. Deshalb die Frage an Henning, inwieweit das mit den im Shotokan verankerten Stockformen zu tun hat. Hat es wahrscheinlich nicht

.. wird vermutlich Henning sagen, obwohl z.B. Shuji no Kon hie wie da geübt wird. :)

Shintaro
29-01-2020, 17:56
Das wichtigste ist, dass es Spass macht und die Leute Freude beim Training haben. Alles andere ist für die meisten doch eh unwichtig.

Bücherwurm
29-01-2020, 18:10
Das wichtigste ist, dass es Spass macht und die Leute Freude beim Training haben. Alles andere ist für die meisten doch eh unwichtig.

Nein, durchaus nicht.

DatOlli
29-01-2020, 21:24
Nein, durchaus nicht.

Er schrieb doch: "für die meisten". Das meint nicht dich und andere Enthusiasten.

Liebe Grüße
DatOlli

Bücherwurm
29-01-2020, 22:26
Er schrieb doch: "für die meisten". Das meint nicht dich und andere Enthusiasten.

Liebe Grüße
DatOlli

Nein, Olli. Auf die Art kommen nämlich die Phantasiegebilde zustande. Das klingt für mich so wie grade vom Kretschmer: Macht doch nix, wenn die Kids kein Deutsch mehr können... wird ja eh kaum noch mit der Hand geschrieben, und die Programme korrigieren das dann schon ...

DatOlli
30-01-2020, 07:55
Nein, Olli. Auf die Art kommen nämlich die Phantasiegebilde zustande. Das klingt für mich so wie grade vom Kretschmer: Macht doch nix, wenn die Kids kein Deutsch mehr können... wird ja eh kaum noch mit der Hand geschrieben, und die Programme korrigieren das dann schon ...

Ich verstehe schon wie du das meinst und ja, ich bin ein Freund von Waffentraining, da wird vieles besser sicht- und fühlbar.

Ändert aber wenig daran, dass es in der Masse wohl recht wenige SK'ler interessiert. - Wie ich finde, leider. -Aber so geht es doch fast allen (jap. / chin.) KK's (ausserhalb der Koryu's).
Auf der anderen Seite beginnt sich doch einiges zu verändern. Ende 80'er Anfang 90'er hätte man mich bei der Frage nach einer Waffenform nur ausgelacht. "Karate ist doch waffenlos, sagt doch schon der Name" wäre vmtl. damals eine normale Antwort gewesen.

Allerdings könntest du das doch in deinem Einflussbereich ändern.

Liebe Grüße
DatOlli

Shintaro
30-01-2020, 12:07
Ich verstehe schon wie du das meinst und ja, ich bin ein Freund von Waffentraining, da wird vieles besser sicht- und fühlbar.

Ändert aber wenig daran, dass es in der Masse wohl recht wenige SK'ler interessiert. - Wie ich finde, leider. -Aber so geht es doch fast allen (jap. / chin.) KK's (ausserhalb der Koryu's).
Auf der anderen Seite beginnt sich doch einiges zu verändern. Ende 80'er Anfang 90'er hätte man mich bei der Frage nach einer Waffenform nur ausgelacht. "Karate ist doch waffenlos, sagt doch schon der Name" wäre vmtl. damals eine normale Antwort gewesen.

Allerdings könntest du das doch in deinem Einflussbereich ändern.

Liebe Grüße
DatOlli

So isses, selbst viele Schwarzgurte wissen nicht, was Kobudo ist. Und es werden mittlerweile in der Szene Anstrengungen unternommen, daß Kobudo bekannt wird. Leider wird es nicht angenommen. Viele verkaufen es als Sekundär-Kampfkunst und sehen nicht, daß im Kobudo genauso viel trainiert werden muß, wie in anderen Stilen. Da hören viele auf oder fangen erst gar nicht an. Die meisten haben mit ihren Kampfkünsten schon genug zu tun.

Ich trainiere beides plus Kenjutsu. Mein Zeitplan ist so was von voll.

In NRW gibt es oder gab es eine Initiative Kobudo, wurde jedoch nicht wirklich vermarktet und angeworben. Der, der es anbietet, hatte sich sehr darüber geärgert, daß der Verband nicht mehr dafür macht.

Jamal Measara macht viel in Bayern, doch es sind auch nur kleine Gruppen.

Im Osten gibt es viel Kobudo, da läuft es einigermaßen.

Und..... in Friedberg gibt es Kobudo. Traditionell und modern.

Wie gesagt, es ist schwierig, das zu vermarkten. Ich für mich habe es aufgegeben zu vermarkten. Bin froh, wenn ich meine Sachen trainieren kann. Es ist auch nicht ganz so einfach Kobudo zu erlernen. Viele finden es einfach zu schwer und sagen, ich bleibe erst einmal beim Karate, da habe ich genug zu tun. Und was mich angeht, habe ich kaum Zeit, meine eigenen Sachen zu trainieren, wie soll ich da noch Anfänger oder generell Neueinsteiger in dieses System führen. Wir haben in unserem Verein Leute, die zumindest im Moment aktiv den modernen Stil anbieten.

Die zweite Sache ist die, daß die Kobudowaffen auch richtig Geld kosten, zumindest, wenn man sich was gescheites holen will. Nicht jeder Verein hat die Möglichkeit, sich einen Fundus an Waffen anzulegen. Wir machen es, aber viele Vereine haben gar nicht die Möglichkeit. von Kosten bis Unterbringung.

Habe jetzt leider nur aufgezählt, was für viele dagegen spricht Kobudo zu erlernen.

Ich mache es, weil Karate und Kobudo zusammengehören. Auf Okinawa wurden diese Sachen immer zusammen trainiert, da die Kraftanspannung und Kraftentspannung, sowie Stände gleich sind. Und viele Kataformen enthalten eine Entwaffnung. Zudem finde ich Kobudo eine gute Möglichkeit Hojoundo zu machen, also ein Vorbereitungstraining zur Kräftigung vom Körper.

Bücherwurm
01-02-2020, 10:35
Ich verstehe schon wie du das meinst und ja, ich bin ein Freund von Waffentraining, da wird vieles besser sicht- und fühlbar.

...

Liebe Grüße
DatOlli

Naa, weiß nicht so recht ... Wir sprechen ja hier über "Shotokan-Kobudo". Nun schau dir mal den Werdegang an. Es ist im Forum (zumindest in Bezug auf Hanbo) auch schon diskutiert worden. Schon bei der Übertragung aus Japan an Herrn S. stehen einige Fragezeichen. Weitere Übertragung an Herrn S., dann kommt einiges an Input dazu. Dann kommt Frau B., die eine zeitlang bei Herrn S. (II) gelernt hat, schnappt alles, klebt einen neues Schildchen drauf, fertig ist "Shotokan-Kobudo". Also abgesehen davon, dass es sinnvoll ist, mit Waffen zu üben, und man eben irgendwo anfangen muß ...

.. mal angenommen, du würdest dich für Systema interessieren. Lernst du da ATR-Systema? (Hinkt ein bischen, wie alle Vergleiche, aber so in etwa ...)

DatOlli
01-02-2020, 12:17
Naa, weiß nicht so recht ... Wir sprechen ja hier über "Shotokan-Kobudo". Nun schau dir mal den Werdegang an. Es ist im Forum (zumindest in Bezug auf Hanbo) auch schon diskutiert worden. Schon bei der Übertragung aus Japan an Herrn S. stehen einge Fragezeichen. Weitere Übertragung an Herrn S. Und nun kommt Frau B., die eine zeitlang bei Herrn S. (II) gelernt hat, schnappt alles, klebt einen neues Schildchen drauf, fertig ist "Shotokan-Kobudo". Also abgesehen davon, dass es sinnvoll ist, mit Waffen zu üben, und man eben irgendwo anfangen muß ...

.. mal angenommen, du würdest dich für Systema interessieren. Lernst du da ATR-Systema? (Hinkt ein bischen, wie alle Vergleiche, aber so in etwa ...)

Ähm ja, ich erinnere mich. Ich fand's, glaube ich, eher lustig, vor allem die "Kata-Videos".

Naja, es ist vieles verschwunden oder verschüttet. Aber immerhin gibt es Tendenzen, die nach Wurzeln suchen und die vorhandenen Lücken wieder füllen wollen.
Ich nehme einfach mal an, dass du zu eben diesen "Tendenzen" gehörst und dass dein tcma-Interesse auch daher rührt.

Kurz gesagt, es tut sich doch was. Klar kann man sich über den "Karate-Nerd" in China ärgern, weil er das "Channel-wirksam" vermarktet oder sich freuen, dass es mittlerweile ein so breites Interesse hervorruft, dass sich das lohnt.
Um mal ein Beispiel zu nennen. Ich freue mich übrigens darüber, auch wenn ich mit SK schon ewig nichts mehr am Hut habe.

Aber nochmal, ich gehe einfach mal davon aus, dass du da was ändern kannst. Du scheinst mir (sofern man das aus einem Forum überhaupt schließen kann) über ne Menge (praktisches) Wissen und Erfahrung zu verfügen.
Lass es doch einfach anderen auch zukommen. Im Training. Oder Hier. Oder Beides.

Liebe Grüße
DatOlli

PS.: Was ist nochmal ATR-Systema? Das von dem filmschaffenden Messermann? Wenn ja, war das aber ein böser Vergleich. Aber deutlich.

Huangshan
01-02-2020, 13:35
Ich finde es gut das es Leute gibt die back to the roots gehen oder Vergessenes wieder beleben.

Auch die vielen Stilgründer auf den Ryukyu Inseln haben sich in China oder bei anderen Lehren auf den Ryukyu Inseln etc. weitergebildet.(Übernahme einiger südostasiatischer,chinesischer und später jap. Waffen)
Haben dann die Ideen,Konzepte,Prizipien...... ihren Stilen ,Systemen,Ansprüchen etc. angepasst .

Aaaaber:
Stilfremde Waffenkonzepte einfach mal so einbauen, dass geht oft in die Hose! ;)


In chinesischen Stilen ist der Waffenlose und der Waffenkampf eine Einheit, sich ergänzede ,aufbauende ....Elemente.

Bücherwurm
01-02-2020, 14:52
Naja, es ist vieles verschwunden oder verschüttet. Aber immerhin gibt es Tendenzen, die nach Wurzeln suchen und die vorhandenen Lücken wieder füllen wollen.

Ja, das fänd ich ok. Aber was ich schrottig finde, wenn das "Forschen" eben nicht in die Tiefe geht, sondern man das lückenhaft übermittelte und zudem halbverstandene nimmt, damit etwas macht, was nicht unbedingt "Entwicklung" genannt werden kann, und ein neues Label draufklebt, um sich abzugrenzen.


Kurz gesagt, es tut sich doch was. Klar kann man sich über den "Karate-Nerd" in China ärgern, weil er das "Channel-wirksam" vermarktet oder sich freuen, dass es mittlerweile ein so breites Interesse hervorruft, dass sich das lohnt.

Nichts gegen zu sagen, außer, das die "Aufmachung" natürlich Geschmacksache ist. Der "martial Man" gefällt mir deutlich besser.


PS.: Was ist nochmal ATR-Systema?

Das fiel mir grade so ein, als Beispiel dafür, dass man das Getöse nicht als Maßstab nehmen kann.

Bücherwurm
01-02-2020, 14:53
Ich finde es gut das es Leute gibt die back to the roots gehen oder Vergessenes wieder beleben.

...

In chinesischen Stilen ist der Waffenlose und der Waffenkampf eine Einheit, sich ergänzede ,aufbauende ....Elemente.

Gut dass das mal einer sagt! :D

gast
01-02-2020, 14:57
bevor Ihr Euch den KarateNerd in China anguckt, guckt lieber in den channel von dem, den er da begleitet
https://www.youtube.com/channel/UCnWbYukwGkgW3W1PBVfWEMA

DatOlli
01-02-2020, 17:27
Ja, das fänd ich ok. Aber was ich schrottig finde, wenn das "Forschen" eben nicht in die Tiefe geht, sondern man das lückenhaft übermittelte und zudem halbverstandene nimmt, damit etwas macht, was nicht unbedingt "Entwicklung" genannt werden kann, und ein neues Label draufklebt, um sich abzugrenzen.
...


Aus meiner Sicht ist das ein Anfang. Vielleicht nicht der beste, oder auch ein schlechter. Schlimm wäre es nur, falls es dabei bliebe und tatsächlich keine Entwicklung stattfände.

Aber hey, ich habe keinen wirklichen Kontakt mehr im SK Bereich, und erst recht nicht im SK-Kobudo. Von daher kann ich auch komplett daneben liegen.

Liebe Grüße
DatOlli

Shintaro
01-02-2020, 21:29
Ich finde, bevor man sagt das ist gut oder schecht, sollte an sich den modernen Stil des Kobudo einfach mal anschauen oder mittrainieren. Von dem Shotokan Kobudo gibts keine Videos im Netz und wenn dann nicht offiziell. Deshalb finde ich es vermessen, sich da ein abschliessendes Urteil zu finden
Zumindest kommts so rüber.

Und wenn Bücherwurm so ein grosses Fachwissen hat, dann möge er es bite auch mal preisgeben und nicht nur unbedeutenden Beschreibungen. Die Aufforderung ist doch hier bereits erfolgt. Er scheint ja die Leute wohl zu kennen.

DatOlli
02-02-2020, 10:50
Leider ist mein SuFu echt mies. Könnte bitte jemand die "alte" Diskussion mit den Videos noch mal ausgraben und verlinken?
Dann wissen wir wenigstens ob wir alle über dasselbe schreiben.

Danke vorab

Liebe Grüße
DatOlli

Shintaro
02-02-2020, 16:23
Ähm, ich denke, man hatte auf den Faden im Jujutsu Forum verwiesen.
Was beschert uns Hanbo? Da waren Videos eingestellt.

DatOlli
03-02-2020, 08:02
Ähm, ich denke, man hatte auf den Faden im Jujutsu Forum verwiesen.
Was beschert uns Hanbo? Da waren Videos eingestellt.

Danke sehr. Die (von mir) gesuchten Videos habe ich leider nicht gefunden, dafür aber den 33 Seiten lagen Faden (https://www.kampfkunst-board.info/forum/showthread.php?183325-Was-beschert-uns-Hanbo-Jutsu). Bin aber auch gerade im Büro (arbeiten) und kann da nur mit einem halben Auge suchen.

Liebe Grüße
DatOlli

karate_Fan
03-02-2020, 09:29
[QUOTE=Huangshan;3725064]
Aaaaber:
Stilfremde Waffenkonzepte einfach mal so einbauen, dass geht oft in die Hose! ;)

QUOTE]


Dem zu widersprechen ist schwer. Nur was genau wäre die Alternative? Wer Waffen in sein Karate Training einbringen möchte, muss sich fast zwangsläufig woanders umsehen.

Die eigene Kampfkunst gibt da nicht genug Anhaltspunkte. Die großen Anbieter der Karate Szene sind primär waffenlos unterwegs, was heißt das einem der eigene Verband nicht helfen kann.

Bei kleinen unabhängigen Schulen könnte das bereits anders aussehen, aber auch dafür gibt es keine Garantie.

Ein Shotokan Karateka, der sich für Waffen interessiert, wird es ehr schwer haben, die Waffenwendungen von Funakoshi zu lernen, da die heutzutage sehr selten sind. Der muss sich zwangsläufig woanders bedienen.

Die Leute die der Okinawa Szene angehören haben vielleicht mehr Glück, dass Waffen erhalten worden sind. Shuri Te oder Shito Ryu könnten vielleicht noch Waffen im Lehrplan haben. Goju Ryu, vielleicht auch, wobei ich nicht sicher bin ob die Goju Ryu Jungs Waffenkampf tranieren. Von Waffenkampf in Goju Ryu habe ich nie was gelesen. Aber das beweist absolut gar nichts.

kanken
03-02-2020, 09:51
Vor allem bringt es nix irgendwelche Waffenformen zu üben. Man muss die jeweiligen Anwendungssets für die Waffen üben, ohne die ist jedes Waffentraining auch nix weiter als Gymnastik.
Außerdem muss man wissen wie man die Anwendungssets in den freien Kampf überträgt und muss den dann natürlich auch üben.

karate_Fan
03-02-2020, 10:20
Vor allem bringt es nix irgendwelche Waffenformen zu üben. Man muss die jeweiligen Anwendungssets für die Waffen üben, ohne die ist jedes Waffentraining auch nix weiter als Gymnastik.
Außerdem muss man wissen wie man die Anwendungssets in den freien Kampf überträgt und muss den dann natürlich auch üben.

Auch da kann nur schwer widersprechen. Das macht durchaus Sinn. Bringt mich aber auf eine Frage.

Wie genau wird denn das Waffen Training in den Karate Stilen gehandhabt, bei denen es noch eine durchgängige Übertragung gibt?

Werden da bestimmte Waffenlose Kata samt Anwendungen abgeändert, damit sie auch mit Waffen funktionieren oder gibt es da eigene Kata samt Anwendungen für den Waffenkampf?

Shintaro
03-02-2020, 11:16
Danke sehr. Die (von mir) gesuchten Videos habe ich leider nicht gefunden, dafür aber den 33 Seiten lagen Faden (https://www.kampfkunst-board.info/forum/showthread.php?183325-Was-beschert-uns-Hanbo-Jutsu). Bin aber auch gerade im Büro (arbeiten) und kann da nur mit einem halben Auge suchen.

Liebe Grüße
DatOlli

Ich schaue mal später nach. Vllt. sind sie auch herausgenommen worden.

Kurzer
03-02-2020, 21:34
Hallo,

es gibt im herkömmlichen Karate-Dō Shōtōkan-Ryū verschiedene Waffen. Allerdings wird dabei das Wort „Kobudō“ nicht genutzt.

Ich schrieb hier im Forum schon einiges dazu, dass Du mithilfe der „Suchfunktion“ finden kannst. Die Stichworte dazu sind:

- Shōtōkan-Stock
- Shōtōkan Sai
- Shōtōkan versteckte Waffen

In Deutschland werden diese Inhalte nur von einer sehr kleinen Gruppe trainiert.

Grüße,

Henning Wittwer

Ich komme nicht mehr drauf, in welchem Buch das mit den "versteckten Waffen" thematisiert wurde!?

Finde die "Bo-Katas" von Kanazwa interessant.

Und überhaupt: Er hat seit seinen ersten Büchern in seinem Shotokan immer auch "Waffen" integriert. Sai, Nunchaku, Bo.

Chrisdz
26-02-2020, 10:34
Ich komme nicht mehr drauf, in welchem Buch das mit den "versteckten Waffen" thematisiert wurde!?

Finde die "Bo-Katas" von Kanazwa interessant.

Und überhaupt: Er hat seit seinen ersten Büchern in seinem Shotokan immer auch "Waffen" integriert. Sai, Nunchaku, Bo.

Ja, das nützt uns aber nichts, wenn wir für diese Kata, egal mit welcher Waffe, keine Anleitung, keinen historischen Hintergrund, keinen Lehrmeister haben.
Gilt eben leider auch für Shotokan - schön, wenn Henning das in "sein" Shotokan integriert, aber wo ist die Linie?

Wir haben zwei große Linien weltweit, Matsubayashi- und Matayoshi-Kobudo, und etliche kleinere parallel dazu.

Wie hier schon jemand schreibt, ich bin mit meinem Shotokan schon vollauf beschäftigt und obendrein kotzt es mich an, als erstes darüber belehrt zu werden, dass die Begrüßung bei uns mit dem Bo so und nicht so geht - also ob es darauf ankommt und nicht, ob ich Dir den Bo als Krawatte um den Hals binden kann!!! Ich sage das bewusst, weil ich gelegtentlich in einer von drei Kobudolinien mal zum Stock greife.

Dennoch: Steht auch irgendwo in der einschlägigen Literatur - Irgendwann ab Braun/Schwarz sollte man mal mit dem Langstock trainiert haben, um ein besseres Gefühl für seine Karatetechniken entwickeln zu können. Ansonsten - sorry, für meine nüchterne Ansicht - laufen heutzutage nur wenige mit Langstöcken durch die Gegend, also, was solls???

Bei meinem Karatemeister machen wir regelmäßig eine Einheit Han-bo-jutsu. Das macht Sinn, einen Schirm oder etwas vergleichbares hat man auch heutzutage noch gelegentlich in der Hand, das kann man wenigstens auch praktisch anwenden (und was man nicht praktisch anwenden kann, fliegt bei mir aus dem Programm). Aber schon geht der Glaubenskrieg mit den Zeugen Jehovas los, denn der Han-bo steht ja nicht auf deren Liste der klassischen Sagen des Alterstum nach Gustav Schwab, äh, sorry....

Also bitte Kubotan, Tessen, Kugelschreiber - den hat jeder zur Hand in der U-Bahn oder sonstwo, das macht Sinn! (Mist, schon wieder nix aus dem Klassischen.....)

FireFlea
26-02-2020, 19:03
Ja, das nützt uns aber nichts, wenn wir für diese Kata, egal mit welcher Waffe, keine Anleitung, keinen historischen Hintergrund, keinen Lehrmeister haben.
Gilt eben leider auch für Shotokan - schön, wenn Henning das in "sein" Shotokan integriert, aber wo ist die Linie?

Na Henning hat ja noch eine Shotokan Linie. Die Waffen sind Teil der Linie.


Wir haben zwei große Linien weltweit, Matsubayashi- und Matayoshi-Kobudo, und etliche kleinere parallel dazu.

Ist Ryu Kyu Kobudo (also nach Taira Shinken) nicht eine der großen Kobudo Richtungen, jedenfalls deutlich größer als Matsubayashi Kobudo?



Dennoch: Steht auch irgendwo in der einschlägigen Literatur - Irgendwann ab Braun/Schwarz sollte man mal mit dem Langstock trainiert haben, um ein besseres Gefühl für seine Karatetechniken entwickeln zu können. Ansonsten - sorry, für meine nüchterne Ansicht - laufen heutzutage nur wenige mit Langstöcken durch die Gegend, also, was solls???

Es steht doch eigentlich überall, dass waffenlos und Waffen den gleichen Prinzipien unterliegen. Den zweiten Teil halte ich für zu "technisch" gedacht. Waffen verbessern definitiv bei Fortgeschrittenen das "waffenlose" Karate, also macht es Sinn, damit zu üben (in welchem Umfang, ist eine andere Frage).

gast
26-02-2020, 19:20
Völlig lax welche Waffen man zum Verständnis benutzt,wichtiger Unterschied ist, ob scharf oder stumpf, das verändert timing, Ziele.
Die Länge verändert die Schrittarbeit, Griffstruktur, Hebelwirkung.
Benutzt man Waffen für Energiearbeit, bietet sich eine gewisse Flexibilität zur Erfolgskontrolle an.

amasbaal
26-02-2020, 21:02
Waffen verbessern definitiv bei Fortgeschrittenen das "waffenlose" Karate, also macht es Sinn, damit zu üben (in welchem Umfang, ist eine andere Frage).

nicht nur bei fortgeschrittenen!
je früher desto besser.
aus eigener erfahrung heraus (nicht nur innerhalb der fma, wo das eh klar ist, sondern auch außerhalb mit total kk-fremden Personen): mit waqffenbasics anfangen und VON DA AUS ins waffenlose zu gehen, hat ernorme fortschritte in sehr kurzer zeit ermöglicht. man versteht so einiges mit dem Körper (statt intellektuell) besser, wenn man auch mit "Werkzeugen" arbeitet, statt nur mit leeren händen.

und im übrigen... kommt doch eh das meiste aus den waffenanwendungen und ist dann erst später zu was (mehr oder weniger "rein") waffenlosen gemacht worden. Gilt, so weit ich weiß, auch fürs Karate. Fürs Kung Fu sicherlich... und damit auch "ursprünglich" für alles, was daraus hervorging.

FireFlea
26-02-2020, 21:23
nicht nur bei fortgeschrittenen!
je früher desto besser.
aus eigener erfahrung heraus (nicht nur innerhalb der fma, wo das eh klar ist, sondern auch außerhalb mit total kk-fremden Personen): mit waqffenbasics anfangen und VON DA AUS ins waffenlose zu gehen, hat ernorme fortschritte in sehr kurzer zeit ermöglicht. man versteht so einiges mit dem Körper (statt intellektuell) besser, wenn man auch mit "Werkzeugen" arbeitet, statt nur mit leeren händen.

und im übrigen... kommt doch eh das meiste aus den waffenanwendungen und ist dann erst später zu was (mehr oder weniger "rein") waffenlosen gemacht worden. Gilt, so weit ich weiß, auch fürs Karate. Fürs Kung Fu sicherlich... und damit auch "ursprünglich" für alles, was daraus hervorging.

:halbyeaha Ich glaube dieser ganze "Kime" Quatsch würde sich auch von selbst erledigen, wenn die Leute einfach mal mehr mit Waffen arbeiten würden. Viel Spaß beim harten Einrasten nach einem Bo-Schwung. :D

S.R.
27-02-2020, 08:12
:halbyeaha Viel Spaß beim harten Einrasten nach einem Bo-Schwung. :D

Im "Matayoshi-Kobudo" wird es immer wieder versucht.. :confused:

Huangshan
27-02-2020, 08:28
nicht nur bei fortgeschrittenen!
je früher desto besser.

So ist es !

Der Langstab z.B. ist in vielen Kampfkünsten in Asien eine Anfängerwaffe.

Es gibt auch einige Karate Stile in denen Waffen fester Bestandteil des Curriculums sind und nicht von außen durch Kobudo Stile ergänzt werden müssen.

karate_Fan
27-02-2020, 08:32
Könnte es auch sein, dass man mit der Waffenarbeit auch die waffenlosen Karate Techniken besser versteht? ich habe mich zu meiner Karate Zeit immer gewundert, warum die Ausführungen von Schlag und Tritttechniken so anders als bei anderen waffenlosen Kampfystemen.??

Besonders die Hikete Bewegung könnte wesentlich mehr Sinn ergeben, wenn einen Stock oder ein Speer in de Hand hält?

gast
27-02-2020, 09:06
Könnte es auch sein, dass man mit der Waffenarbeit auch die waffenlosen Karate Techniken besser versteht? ich habe mich zu meiner Karate Zeit immer gewundert, warum die Ausführungen von Schlag und Tritttechniken so anders als bei anderen waffenlosen Kampfystemen.??

Besonders die Hikete Bewegung könnte wesentlich mehr Sinn ergeben, wenn einen Stock oder ein Speer in de Hand hält?

grundsätzlich richtig
Langstock nehmen, ausprobieren
stellt sich dann gleich die nächste Frage
warum Hikkite immer zur Hüfte? kann das oder muß das? ist das Anwendung oder Strukturübung?
wieso Kime, wenn das nicht funktioniert/funktionieren soll? wieso tsuki, wenn im Langstock doch tsuki nur eine von vielen Techniken ist?
wieso reset nach tsuki? im Langstock machst Du da weiter? wieso überhaupt geradliniger tsuki? und dann noch eingedreht?
wieso so eindrehen und nicht anderen Weg?
ist das überhaupt alles richtig, alles falsch, von beiden etwas?
stimmt das überhaupt von den Waffen zum Waffenlosen? ist das immer so?
gab es erst Schwertringen und dann Ringen? oder umgekehrt?
ist Karate überhaupt ein Boxstil? was ist tegumi, ti,
wieso haben die im Wado so viele interessante Begriffe zu Dingen, die die anderen noch nicht mal kennen?
Fragen, die über Fragen ragen
ist wie in der Sesamstraße: "und was passiert dann?" ( auf die Art hat mir ´mal jemand vor sehr langer Zeit Elektrotechnik beigebracht)
dauert halt länger, als wenn Du bei jemandem trainierst, der Dir das kleinklein erläutern und zeigen kann

Kai Dobi
27-02-2020, 10:11
Da ich meiner zumeist auch minderjährigen Buntgürtelcrew keine Bō inne Hand drücke, die Frage nach Hikite ja nun trotzdem kommt, gibts natürlich noch die sehr nützliche Antwort, dass vor allem im Goju sehr der Infight/Clinch gesucht wird. Und da ist am Gegener rumzerren (hiki) bei gleichzeitigem Schlagen/Hebeln etc. natürlich sehr schmuck. Damit geben sich die Gören dann auch zufrieden.

Bücherwurm
27-02-2020, 10:33
Könnte es auch sein, dass man mit der Waffenarbeit auch die waffenlosen Karate Techniken besser versteht? ich habe mich zu meiner Karate Zeit immer gewundert, warum die Ausführungen von Schlag und Tritttechniken so anders als bei anderen waffenlosen Kampfystemen.??

Besonders die Hikete Bewegung könnte wesentlich mehr Sinn ergeben, wenn einen Stock oder ein Speer in de Hand hält?

Du liest nicht, bevor du schreibst, stimmts?

Bücherwurm
27-02-2020, 10:33
Da ich meiner zumeist auch minderjährigen Buntgürtelcrew keine Bō inne Hand drücke, die Frage nach Hikite ja nun trotzdem kommt, gibts natürlich noch die sehr nützliche Antwort, dass vor allem im Goju sehr der Infight/Clinch gesucht wird. Und da ist am Gegener rumzerren (hiki) bei gleichzeitigem Schlagen/Hebeln etc. natürlich sehr schmuck. Damit geben sich die Gören dann auch zufrieden.

Passt ja auch.

Bücherwurm
27-02-2020, 10:38
Es gibt auch einige Karate Stile in denen Waffen fester Bestandteil des Curriculums sind und nicht von außen durch Kobudo Stile ergänzt werden müssen.

Das ist genau das Argument Hennings. Allerdings über er, soweit ich weiß, auch z.B. eine Shuji no kon. Im Idealfall hat man alles aus einer hand, aber auf die meisten trifft das wohl nicht zu.

karate_Fan
27-02-2020, 11:07
Panzerknacker Rumgespielt habe mit der Theorie in der Tat schon, und es macht für mich Sinn, dass es so gewesen könnte. Habe es aber trotzdem als Frage formuliert, da ich noch kein sachkundige Unterweisungen in Sachen Stock Kampf erhalten habe.

Was beim herumspielen eines Laien Sinn ergibt muss nicht wirklich praktische Relevanz haben. Aber danke für das erwähnen von weiteren sehr interssanten Fragen.

karate_Fan
27-02-2020, 11:10
Du liest nicht, bevor du schreibst, stimmts?


https://www.youtube.com/watch?v=0lzqRVuRqN0

Billy die Kampfkugel
27-02-2020, 11:14
wieso haben die im Wado so viele interessante Begriffe zu Dingen, die die anderen noch nicht mal kennen?


Wado ist stark beeinflusst von früheren japanischen Kampfkünsten. Deswegen ist es etwas anders. Bei Kono (Der Weg des Schwarzgurtes) gibt es einen Stammbaum dazu. Für Details müßtest du dich an einen Experten wenden.

gast
27-02-2020, 11:24
Panzerknacker Rumgespielt habe mit der Theorie in der Tat schon, und es macht für mich Sinn, dass es so gewesen könnte. Habe es aber trotzdem als Frage formuliert, da ich noch kein sachkundige Unterweisungen in Sachen Stock Kampf erhalten habe.

Was beim herumspielen eines Laien Sinn ergibt muss nicht wirklich praktische Relevanz haben. Aber danke für das erwähnen von weiteren sehr interssanten Fragen.

mußt ja keinen Langstock benutzen, da gibt es auch mindestens 3 sehr unterschiedliche Varianten des Gebrauchs plus diverse lustige Sachen, die man an so ein Ding bauen kann und alles stark verändern
nimm Dein Holzschwert, ist doch Beidhänder

gast
27-02-2020, 11:31
Wado ist stark beeinflusst von früheren japanischen Kampfkünsten. Deswegen ist es etwas anders. Bei Kono (Der Weg des Schwarzgurtes) gibt es einen Stammbaum dazu. Für Details müßtest du dich an einen Experten wenden.

Danke ich brauche keine Details, mir ging es um Terminologie, die im Wado gebräuchlich ist und in anderen japanischen Karatestilen nicht (ja ich schreibe extra japanisch)
die Terminologie im Wado beschreibt essentielle Prinzipien, die haben da Worte für
das führt naklar zu weiteren Fragen :D
wer jetzt mehr wissen will, da gibt´s einen netten Wadomann in Holland, der benutzt die beim Erklären
der hat auch viel mit Katsumasu sensei trainiert, der hat auch interessantes Zeug gemacht, auch mit Waffen

Kurzer
27-02-2020, 17:27
Wo kann man denn das mit den "versteckten Waffen" im Shotokan nachlesen?!

Um welche "Gegenstände" handelt(e) es sich da!?`

Danke!

FireFlea
29-02-2020, 07:52
Wo kann man denn das mit den "versteckten Waffen" im Shotokan nachlesen?!

Um welche "Gegenstände" handelt(e) es sich da!?`

Danke!

Das bezieht sich nicht auf Shotokan aber auf versteckte Waffen:

https://www.kampfkunst-board.info/forum/showthread.php?119136-Alte-Kampfstellungen&p=2315430#post2315430

Edit, da der letzte Link im Text nicht funktioniert - man kann so versteckte Waffen aus dem Gürtel oder dem Gewand zum Einsatz bringen.

Huangshan
29-02-2020, 09:25
Bin kein Shotokan Experte wie Gibukai.

Unter versteckten Waffen handelt es sich oft um Dolche , Tekkō (Schlagringe) ,Tecchū(Nadeln,spitze Stäbe),Tessen (Fächer).....

Ähliche Waffen kommen auch in einigen Kung Fu Stilen vor.

Welche dieser versteckten Waffen ursprünglich auf den Ryu Kyu Inseln im Shorin Ryu-->Shotokan Ryu verwendet wurden, dass wird sicherlich Gibukai beantworten können ?

https://www.dmaofsiouxfalls.org/uploads/1/2/2/3/122388058/published/weapons-of-kobudo.jpg?1540785089

gast
29-02-2020, 10:14
Der Henning Wittwer hat da interessante Literatur zu.
https://www.gibukai.de/buch-shop/karate-kampfkunst-hoplologie/
Da steht genaueres zu den nicht so üblichen Waffen.
Ich bin sicher bei Henning ´mal ein Bild gesehen zu haben, die Funakoshis Waffenbesitztümer zeigen.

Huangshan
29-02-2020, 15:32
https://2.bp.blogspot.com/-MK2Rfw6mHHY/Wibj2HWB7MI/AAAAAAAAAmY/opQxX__yYJ8enGzUO94qfZYkd6muaMw6ACEwYBhgL/s640/Funakoshi-sensei.jpg


https://funakoshikaratekenpokenkyukai.blogspot.com/2015/10/what-was-kobujutsu-of-master-gichin.html

gast
29-02-2020, 16:11
neene das war ein Bild in dem ohne Personen neben Sai noch Schlagring, Kubotan, Nadel? und einiges mehr zu sehen war
Ich kann es allerdings weder in Bd.I,II oder Hoplologie finden, muß in einem anderen Zusammenhang gewesen sein
Dein Bild kann man in Shotokan Bd.II Seite 255 finden.
Ansonsten hat Henning auch Artikel auf seiner Seite:
https://www.gibukai.de/artikel/

MARSOXX
30-03-2020, 13:28
Bin kein Shotokan Experte wie Gibukai.

Unter versteckten Waffen handelt es sich oft um Dolche , Tekkō (Schlagringe) ,Tecchū(Nadeln,spitze Stäbe),Tessen (Fächer).....

Ähliche Waffen kommen auch in einigen Kung Fu Stilen vor.

Welche dieser versteckten Waffen ursprünglich auf den Ryu Kyu Inseln im Shorin Ryu-->Shotokan Ryu verwendet wurden, dass wird sicherlich Gibukai beantworten können ?

https://www.dmaofsiouxfalls.org/uploads/1/2/2/3/122388058/published/weapons-of-kobudo.jpg?1540785089

Wenn man die Ausrüstung bei sich hat, kann man sich nicht mehr bewegen ;-)