Vollständige Version anzeigen : Gleiche Führung von Holz und Stahl
Thomsen347
24-07-2017, 19:42
Hallo zusammen,
wie ihr sicher schon gesehen habt gibt es Videos, in welchem man Budokas sieht die mit Bokken oder Iaito trainieren. es gibt viele ich meine da kein bestimmtes...
Man sieht aber auch Budokas, bei welchen man sieht, dass sie mit beiden üben.
nun ist mir folgendes aufgefallen: sie führen den bokken anders als das iaito.
um genau zu sein; machen sie Übungen, in welchem sie beim bokken in die "klinge" greifen und die Bewegungen wie ein gewuchtel aussieht.
Wenn die gleichen Budokas auf einmal ein Shinken oder Iaito in der Hand haben sieht man solche techniken nicht mehr.
mir wurde einmal gesagt, dass das bokken auch wie ein stab geführt werden kann und ein iaito ist eben das schwert.
wenn aber das bokken die Nachbildung des schwertes sein soll dann frag ich mich warum sich die techniken in der Ausführung unterscheiden.
welche erfahrungen oder meinungen habt ihr dazu???
Serjoscha
25-07-2017, 02:41
So ein Video würde ich gerne mal sehen.
Aus Kendo-Sicht ist ein Bokutô genauso zu führen wie ein Katana aus Metall.
Es ist eben kein Stock, sondern ein Schwert.
Es ist nur preislich günstiger und weniger spitz und scharf als eines aus Metall.
Aus schwertbasierten Schulen (egal ob Koryû oder Gendai Budô) ist mir so etwas nicht bekannt.
mir wurde einmal gesagt, dass das bokken auch wie ein stab geführt werden kann und ein iaito ist eben das schwert.
Wer hat dir das denn gesagt? Übst du nicht selbst auch Iaido, bzw. gibst Lehrgänge?
Thomsen347
25-07-2017, 16:24
ich kenne es auch nicht hab einige zeit lang muso jikiden eishin ryu und ein Seminar von renge ryu Salzwedel und shinkendo münchen besucht. da waren solche Sachen auch nicht zu sehen.
klar übe ich mich im iaido. mal mehr, mal weniger. da machen wir diese techniken nicht. aber das eine hat nichts mit dem anderen zu tun.
ich versuch mal ob ich so ein Video wieder finde. hab da recht schnell weitergeklickt... ;)
shinken-shôbu
26-07-2017, 04:43
Ich kenne es aus verschiedenen (nicht unbedingt klassischen!!!) Stilen so, dass wenn man mal gelegentlich bewusst annimmt, dass ein Bokken in der Hand gehalten wird (von wegen "Musashi kämpfte gern mit einem Holzschwert."), dieses Bokken dann sowohl wie ein Schwert aber ergänzend dazu auch noch wie ein Hanbô verwendet wird.
Daneben gibt es noch das Phänomen, dass viele Leute, sobald sie ein (v.a. tsubafreies) Bokken in der Hand halten offenbar einfach sofort "vergessen", dass es eigentlich eine Klingenwaffe darstellen soll, die nicht nur den Gegner, sondern auch die eigene Hand schneiden kann.
Auch beim simulierten "Ziehen" des Bokken (sofern nicht durch den Gürtel geschoben sondern nur an die Hüfte angelegt) wird gerne vergessen, dass nicht nur eine Hälfte der "Klinge", sondern unbedingt auch die Spitze durch die Linke Hand gleiten muss, soll die Simulation irgendeinen Sinn machen. Beides sind eigentlich typische Anfängerfehler, setzen sich mancherorts aber - dies dann aber wohl nicht in den Koryû - u.U. bis in höhere Graduierungsbereiche fort.
In Bullshido-Stilen wie der Yoshin Ryu (http://www.kampfkunst-board.info/forum/f12/ju-tai-jutsu-173263/) - nein, nicht die Koryû sondern die von diesem Italiener, der angeblich im Nachkriegs-Italien durch die Berge wanderte und von (offenbar namenlosen) Japanern, die den Youtubeclips zufolge auch Ninja waren in der Yoshin Ryu unterrichtet wurde, kommt soetwas offenbar stark gehäuft vor.
aber das eine hat nichts mit dem anderen zu tun.
So so, im Iaido benutzt man also kein Bokken?
Sowohl in der muso shinden ryu als auch in der jikiden eishin ryu wird mit dem Bokken geübt.
sie führen den bokken anders als das iaito. Gibt halt viel Mist in der Tube. :cool:
carstenm
31-07-2017, 09:34
Wer hat dir das denn gesagt? ...Ich erinnere mich dunkel, daß sich dieser Gedanke z.B. in dem Buch: Bokken - Das Holzschwert der Samurai von Axel Schultz-Gora findet. Ich meine er versteht das bokutô als eigenständige Waffe und nicht allein als Statthalter für shinken. Entsprechend beschreibt er dann auch Möglichkeiten, das bokutô entsprechend zu nutzen.
Ich habe es lange nicht mehr in der Hand gehabt, aber meine mich zu erinnern, daß ich das Buch einigermaßen gruselig fand.
Serjoscha
01-08-2017, 12:39
Ich erinnere mich dunkel, daß sich dieser Gedanke z.B. in dem Buch: Bokken - Das Holzschwert der Samurai von Axel Schultz-Gora findet. Ich meine er versteht das bokutô als eigenständige Waffe und nicht allein als Statthalter für shinken. Entsprechend beschreibt er dann auch Möglichkeiten, das bokutô entsprechend zu nutzen.
Ich habe es lange nicht mehr in der Hand gehabt, aber meine mich zu erinnern, daß ich das Buch einigermaßen gruselig fand.
Witzig, dass du es ansprichst. Mir wurde das Buch mal geschenkt. Kürzlich erst habe ich malwieder darin geblättert, und es war tatsächlich extrem Gruselig.
Ich habe mich da auch zum wiederholten Male gefragt, wie man soetwas überhaupt verlegen kann.
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