Vollständige Version anzeigen : Meisterverehrung
Wie weit darf sie gehen? Sollte es überhaupt so etwas geben? Und warum scheint diese in gewissen Stilen Überhand zu nehmen
meine, es geht eher um respekt, evtl. auch vertrauen und das thema, ob/wofür diese ggf. im training hilfreich sein können.
ausserdem könnte es noch darum gehen, ob es beizeiten nicht sinnvoll ist, im training auf anweisung des "meisters" hin über längere zeit vollgas zu geben, anstatt dauernd zu hinterfragen oder darüber nachzugrübeln, ob die jeweilige anweisung gut ist, ob man den bösen untertanengeist pflegt, wenn man ihr anstandslos folgt oder ob es gar gegen die (eigene) menschenwürde verstösst, wenn man im training vom "meister" oder älteren schülern ab und an (möglicherweise berechtigt) zusammengeschissen wird.
am besten ist für den anfang vielleicht sogar, über so was gar nicht nachzudenken, sondern einfach täglich ins training zu gehen, sein maul zu halten und zu trainieren, wie es einem angeschafft wird; ist aber wahrscheinlich nicht mehr ganz zeitgemäss.
ein problem dabei kann immer sein, dass man auch an einen "schlechten meister" geraten kann.
aber no risk, no fun!
grüsse
Man könnte natürlich auch den begriff "meister" für die weitere Diskussion erstmal definieren oder dies versuchen.
Grüsse
Aber so schwarz und weiß ist es doch auch nicht zocker. Es gibt doch ein gesundes Mittelmaß zwischen Skepsis und blinder Folgsamkeit. Klar hält man den Mund im Training und legt nicht jedes Wort auf die Goldwaage, trotzdem muss man nicht unbedingt alles mitmachen. Ich glaube sogar, dass der Lehrer davon profitiert wenn er Zugänglichkeit ausstrahlt und man sich traut ehrlich zu fragen. Zu mindestens wenn der Meister durch Ehrlichkeit nichts zu verlieren hat.
Auf so einem Seminar hat mal ein Lehrer behauptet er könne sich mit seinem Ki oder was auch immer schwerer machen und versuchte das mit Hilfe von ein paar Teilnehmern zu demonstrieren. Einer umgriff ihn halt von hinten unter den Achseln und hob ihn ein bisschen aus. Das klappte dann mit Mühe und Not und man konnte sehen, dass es dem Lehrer irgendwie peinlich war (weil er es selber nicht richtig konnte). Dabei bin ich mir sicher hätte jemand unter dem Schwerpunkt zugegriffen hätte es überhaupt nicht geklappt bzw. so wie gegriffen wurde war nicht viel Raum zum anheben. Jedenfalls blickte ich dann durch die Runde und sah alle anderen nur lächeln und nicken.
Das ist nur so ein blödes Beispiel und ich hab ja auch nichts gesagt, trotzdem finde ich so eine überhöfliche Gruppendynamik eher als Belastung. So von wegen ich muss jetzt fallen oder das Gesicht in Schmerz verziehen, weil ich dem Meister ansonsten die Blöße gebe und im schlimmsten Fall dafür bestraft werde.
Soll wie gesagt nicht heißen man solle im Umkehrschluss unhöflich sein.
Judomeister
03-08-2017, 21:56
Ich will mal hier was loswerden
Ich habe damals 2009 meinen 2. Dan im Judo abgelegt per Prüfung
Da gab es jemanden der hatte den 1. Dan Judo und hat dann den 2. Dan Jiu Jitsu abgelegt
Ich will den Namen nicht nennen aber er schwirrt hier im Forum rum und schreibt hier öfters was er für ein toller Kerl ist
Heute 2017 trägt er angeblich den 5. Dan Judo,den 5. Dan Goshin Jutsu und den 6, Dan Ju Jitsu er ist um die 30 und scheinbar Großmeister
Soviel zum Thema Meisterverehrung
Mehr brauch man nicht zu dem Thema sagen
Respekt voreinander ist richtig.Sollten Schüler den Meistern entgegenbringen und Meister auch den Schülern,
Aber es gibt schon Kasper in der Kampfkunstszene die haben den Meistertitel nicht verdient. Geschweige den den Großmeistertitel
Mein damaliger Meister K.W, Kusenberg war ein wirklicher Großmeister. Er war sehr bescheiden und ein absoluter Könner auf deer Matte
Aber davon gibt es immer weniger............
Hm, ich weiß nicht.
Für mich hat es absolut nichts mit "Verehrung" zu tun, wenn man auf der Matte auf die Anweisungen des Meisters/ Trainers/ Lehrer/ Instrukters hört.
Ist für mich persönlich ein himmelsweiter Unterschied zu "Meisterverehrung", bzw. dem, was ich mit dem Wort verbinde.
Für mich weckt es eher die Assoziation zu dem kitschigen Bild des "Mein Meister kann alles, ist der Größte und sein Ki wird alle fertig machen, wartet nur ab"-Typus; wenn ein Schüler blind alles annimmt, ohne zu hinterfragen, selbst wenn es *mehr* als fraglich ist, ob das überhaupt klappen kann (man denke da an die Ki-Meister, die alles durch einen Blick richten).
Blinde Speichelleckerei sozusagen.
Auf der Matte zu gehorchen, nicht während des Trainings diskutieren (da musste ich auch dran arbeiten :rolleyes: ), ständiges widersprechen - das sind für mich eher Fragen des Respekts und Anstandes.
Sowas kann man *nach* dem Training machen; je nachdem worum es geht auch unter vier Augen.
Normale Fragen der Art: "Wie hältst du dann und dann die Hand/ wie kommt der Heben zustande" etc. können je nachdem auch während des Trainings besprochen werden, solange der Ton stimmt.
Was das Lehrgangs-Beispiel angeht: Da hätte ich persönlich nun auch nichts zugesagt, sondern nur genickt.
Man kann persönlich davon halten, was man will; man kann hinterher mit anderen oder auch dem Seminarleiter darüber diskutieren - aber *während* des Lehrgangs ist der Zeitpunkt einfach Banane, erst recht vor der Gruppe.
Beispiel: Ich war mit einigen meiner Lehrern mal auf einem Lehrgang wo eine Technik gezeigt wurde, bei der ich *sofort* überlegt hatte: "Bitte was? Was ist denn, wenn der andere..." - ist an sich nicht mein erster aktiver Gedanke, weil es halt zu allem einen Konter gibt.
In dem Fall war es aber extrem und eine natürliche Reaktion bei der bestimmt der Hälfte der Menschen.
Hab aber erst einmal meine Klappe gehalten, die Technik an einem meiner Lehrer angesetzt - und fand mich am Boden wieder, weil das "Was wäre wenn" sofort kam.
Kurz gelacht, dann gesagt, daß ich genau das fragen wollte und wissen wollte, ob es so sinnvoll sei, diese Technik auch nur im Hinterkopf zu bewahren.
Wir sind nach ein paar Sätzen zu dem Schluß gekommen, daß es ziemlicher Blödsinn ist, haben dann aber weiter gemacht - war halt nicht unsere Show -bzw. die meiner Lehrer- sondern die des Lehrgangsleiters; wir sind nicht dazu gezwungen dahin zu gehen oder die gelernten Techniken mitzunehmen.
Aber dennoch respektvoll zu sein, gehört dazu - und wenn das im schlimmsten Fall heißt, unter vier Augen zu dem Menschen zu gehen und zu sagen: "Danke, aber nein danke" und zu gehen; aber einen Aufstand zu starten wirkt da eher wie wichtig machen.
ich bin mir nicht sicher, die wievielte auflage dieser diskussion das hier im kbb inzwischen ist, aber gefühlt muß es sich um die 34568917. handeln ...
wer die suchfunktion bemüht, wird ohne großen aufwand herausfinden, daß bereits etliche male klargestellt wurde, daß es den begriff des "meisters" zumindest in den japanischen kk nicht gibt.
schon gar nicht korreliert dieser "meister"-begriff mit den graden der kodansha, geschweige denn der yudansha.
als kano jigoro das kyu-dan-graduierungssystem in sein judo einbaute, erwähnte er nirgends den begriff "meister".
und NEIN, sensei ist NICHT dasselbe wie "meister"!
sensei ist eine anrede, kein titel!
die grade vom 1. dan bis zum 5. dan sind "stufen", und zwar für jene, die man yudansha nennt.
es handelt sich, vereinfacht ausgedrückt, um (anfänger)"graduierte".
im gegensatz zu den mudansha, den "nicht-graduierten" (womit die träger der kyu gemeint sind).
in diesem konzept kommt nirgends so etwas wie ein "meister" vor.
der 1. dan (shodan) ist, wie schon oft erwähnt, in japan eine absolute anfänger-graduierung, denn er ist der erste grad, den man überhaupt erreichen kann.
die vorangehenden kyu sind keine "grade", sondern "gruppen" (wie leistungsklassen, also kennzeichnungen, wie weit man im erarbeiten der grundschule schon gekommen ist).
das ganze gedöns um den "meister" in den japanischen kk (so, wie man sie in europa zu verstehen glaubt) einfach nur sinnlos und peinlich und offenbart einen eklatanten mangel an wissen.
so, und nachdem wir das nun zum dreihunderttausendsten mal geklärt haben, wird in vier wochen der nächste einen thread zum thema "meister in den kk" eröffnen ...
:rolleyes:
Aber so schwarz und weiß ist es doch auch nicht zocker. ...
Hast schon recht.
Bin halt wohl ein bischen in der richtung veranlagt und hab' dazu zu viele kungfu-filme geguckt.
Andererseits hab' ich mir neulich mal wieder eine dokumentation über die bw-kampfschwimmerausbildung angeguckt.
Da wird auch kaum geschrieen, sondern einfach gesagt was gemacht wird und das dann abverlangt.
Wer nicht mithalten kann oder will, fliegt raus, kann sich aber neu bewerben.
Wer's schafft kommt weiter und lernt mehr.
Kann man natürlich nicht mit freizeit-kk-training vergleichen.
Darauf war mein obiger post aber auch nicht ausgerichtet.
Grüsse
Schnueffler
03-08-2017, 22:44
Ach, ich habe nichts dagegen so verehrt zu werden! :D:cool:
Spaß bei Seite:
Zum einen halte ich ix davon, genauso wenn man auf fb mal schaut, wie viele
Shihan
Renshi
Kyoshi
Hanshi
vor ihrem Nickname/Realnamen stehen habe und sich wirklcih was drauf einbilden.
Ach, ich habe nichts dagegen so verehrt zu werden! :D:cool::verbeug::teufling:
Spaß bei Seite:
Zum einen halte ich ix davon, genauso wenn man auf fb mal schaut, wie viele
Shihan
Renshi
Kyoshi
Hanshi
vor ihrem Nickname/Realnamen stehen habe und sich wirklcih was drauf einbilden.
Das ist doch alles noch geradezu bescheiden. Ich jedenfalls warte gespannt auf den ersten Meijin
@bugei:
Ich jedenfalls warte gespannt auf den ersten Meijin
meijin, pffffff ...
:rolleyes:
wer braucht denn sowas?
völlig wertloser titel, verglichen mit dem "ma-haister"!
wir haben doch gelernt: der 1. dan ist der "erste meistergrad".
:D
Schnueffler
04-08-2017, 07:03
...
wir haben doch gelernt: der 1. dan ist der "erste meistergrad".
:D
Was meinste, wie mich manche anschauen, wenn ich sage, dass ich den 1. Dan mit der Gesellenprüfung vergleiche.
Was meinste, wie mich manche anschauen, wenn ich sage, dass ich den 1. Dan mit der Gesellenprüfung vergleiche.
:halbyeaha
gute vergleich.
1. dan ... gesellenprüfung?
leider nein.
der shodan wäre am ehesten zu vergleichen mit dem erlangen der mittleren reife.
... der shodan wäre am ehesten zu vergleichen mit dem erlangen der mittleren reife.
:yeaha:
Grüsse
Schnueffler
04-08-2017, 08:03
1. dan ... gesellenprüfung?
leider nein.
der shodan wäre am ehesten zu vergleichen mit dem erlangen der mittleren reife.
Okay, ich habe halt 1. Dan mit Geselle und dann 5. Dan mit Meisterprüfung gesehen.
ich bin mir nicht sicher, die wievielte auflage dieser diskussion das hier im kbb inzwischen ist, aber gefühlt muß es sich um die 34568917. handeln ...
wer die suchfunktion bemüht, wird ohne großen aufwand herausfinden, daß bereits etliche male klargestellt wurde, daß es den begriff des "meisters" zumindest in den japanischen kk nicht gibt.
schon gar nicht korreliert dieser "meister"-begriff mit den graden der kodansha, geschweige denn der yudansha.
als kano jigoro das kyu-dan-graduierungssystem in sein judo einbaute, erwähnte er nirgends den begriff "meister".
und NEIN, sensei ist NICHT dasselbe wie "meister"!
sensei ist eine anrede, kein titel!
die grade vom 1. dan bis zum 5. dan sind "stufen", und zwar für jene, die man yudansha nennt.
es handelt sich, vereinfacht ausgedrückt, um (anfänger)"graduierte".
im gegensatz zu den mudansha, den "nicht-graduierten" (womit die träger der kyu gemeint sind).
in diesem konzept kommt nirgends so etwas wie ein "meister" vor.
der 1. dan (shodan) ist, wie schon oft erwähnt, in japan eine absolute anfänger-graduierung, denn er ist der erste grad, den man überhaupt erreichen kann.
die vorangehenden kyu sind keine "grade", sondern "gruppen" (wie leistungsklassen, also kennzeichnungen, wie weit man im erarbeiten der grundschule schon gekommen ist).
das ganze gedöns um den "meister" in den japanischen kk (so, wie man sie in europa zu verstehen glaubt) einfach nur sinnlos und peinlich und offenbart einen eklatanten mangel an wissen.
so, und nachdem wir das nun zum dreihunderttausendsten mal geklärt haben, wird in vier wochen der nächste einen thread zum thema "meister in den kk" eröffnen ...
:rolleyes:
Ja kannst auch Pünktchen schei ssen Rambat:D Schau es ist wie mit dem Begriff Budo. Eine neuzeitlich romantisierte, verklärte Etikette in den japanischen Kampfkünsten. Am besten noch ein Bisschen Samurai dazugeben für die richtige Würze:D Dennoch reden alle von der Budo-Etikette Ethik etc. und am wichtigsten es wird Wert darauf gelegt in vielen Dojos.
Meister, Sensei, Sifu, Bonsai, der Typ der was vorhampelt:D Ist doch egal.
Ich finde es wird bedenklich wenn der Meister offensichtlich schwere Defizite im Bereich Sozialkompetenz aufweist. Müll labert und von den Schülern immer noch gedeckt wird.
Das würde ich auch nie machen was man in den ersten Sekunden sieht:https://www.youtube.com/watch?v=vDuKMjtjuFI
Auch die anderen Videos vom Grand Master sind ja echt der Knaller :ups:
Aber wer in einem Atemzug mit Bruce Lee, Jet Li und Jacky Chan genannt wird... :cool:
* Silverback
04-08-2017, 08:43
...
Ich finde es wird bedenklich wenn der Meister offensichtlich schwere Defizite im Bereich Sozialkompetenz aufweist. Müll labert und von den Schülern immer noch gedeckt wird....
Das Problem ist doch oft, dass (aus welchen Gründen auch immer) nicht differenziert wird zwischen
- technischen Fähigkeiten/ Athletik
- Lehrkompetenz
- sozialer Kompetenz.
Und da können sich mitunter halt beträchtliche Unterschiede auftun
(was IMHO nirgendwo, in keinem Sport, anders ist).
Huangshan
04-08-2017, 09:00
Das Thema gab es schon öfter.
kurz:
rambat hat schon im Budo Bereich die Graduierungen erläutert.
Meister ist heutzutage noch bescheiden.
Grandmaster,Great Grandmaster,Professor etc. Titel sind in einigen Disziplinen angesagt.
Idealisierung,Verhärrlichung ,Personenkult usw. ist ein Phänomen, dass in einigen Kampfkünsten Gang und Gäbe ist.
Von lächerrlich theatralischen bis zu Sektenhaften Zügen ist alles anzutreffen.
Glückskeksweisheit 9:
Einen wahren Meister erkennt man an seinem Können und nicht an seinen Titeln.
Judomeister
04-08-2017, 10:57
Okay, ich habe halt 1. Dan mit Geselle und dann 5. Dan mit Meisterprüfung gesehen.
Wenn dafür eine Ordnungsgemäße Prüfung abgelegt wurde
Bei der BAE z.b. müssen Dan Grade bis zum 5. Dan per Prüfung erworben werden und können nicht verliehen werden
Glückskeksweisheit 9:
Einen wahren Meister erkennt man an seinem Können und nicht an seinen Titeln.
Oder an seinen Schülern.
Bei mir gibt es ein Ritual damit die Schüler mir ihre Dankbarkeit zeigen können, in dem sie mir Geschenke vor die Füße legen im Rahmen einer Audienz.
@judomeister:
origineller nick ...
:rolleyes:
Zitat von Schnueffler
Okay, ich habe halt 1. Dan mit Geselle und dann 5. Dan mit Meisterprüfung gesehen.
Wenn dafür eine Ordnungsgemäße Prüfung abgelegt wurde
Bei der BAE z.b. müssen Dan Grade bis zum 5. Dan per Prüfung erworben werden und können nicht verliehen werden
nun wissen wir, wie das in der BAE gehandhabt wird, vielen dank.
ich kann mich nicht erinnern, daß jemand danach gefragt hatte ...
und nein, auch durch das ablegen einer "ordnungsgemäßen prüfung" (dafür hätte ich übrigens gern mal eine definition) für den x. dan wird man NICHT zum "meister".
nochmal ganz langsam: einen solchen begriff gibt es in den traditionellen japanischen kk NICHT.
und auch kano hat, als er das system der farbigen und schwarzen gürtel erfand (welches dann von anderen kk übernommen wurde) nirgends den begriff "meister" (チャンピオン oder von mir aus auch 名匠) mit dem erreichen des x. dan verbunden.
ist das wirklich so schwer zu verstehen?
@rambat:
Wie stehts mit Shishou[師匠] ?
Huangshan
04-08-2017, 11:44
kannix:
Oder an seinen Schülern.
Ja das auch.
Zum Thema Graduierungen etc. im Koryu,Kobudo,Budo ...... hier einige Artikel:
Real or Fake? (http://www.koryu.com/library/wmuromoto4.html)
Shihan and Hanshi (http://www.koryu.com/library/mskoss9.html)
Soke: Historical Incarnations of a Title and its Entitlements (http://www.koryu.com/library/wbodiford1.html)
etc.
Budo Library Title Index (http://www.koryu.com/library/titles.html)
Super Famicom
04-08-2017, 11:55
Der Meister ist für mich eine soziale Konstruktion.
Bestenfalls sagt ein "Meistergrad" aus, dass jemand zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Lage war, eine gewisse Leistung zu erbringen. Wenn er überhaupt etwas aussagt.
Idealerweise ist "der Meister" daher "der erfahrenste Typ" im Raum, der sein Können und Wissen zielsicher und individuell angepasst weitergibt, motiviert, korrigiert und vielleicht sogar inspiriert. Egal ob Kampfkunst/sport oder Handwerk.
Dafür ist es unnötig diese Person als "Meister" zu bezeichnen.
Wer auf diese Bezeichnung besteht ist für persönlich mich als Vorbild und Orientierungslinie, zumindest in den Kampfkünsten/sportarten, von vorneherein ungeeignet.
Im übrigen bin ich schon Meistern begegnet (auch ohne dass sie sich selber als Meister bezeichnet hätten - andere dies aber taten) die der Mehrheit der Ausübenden in Ihrer Disziplin ganz sicher überlegen waren aber unverkennbare Defizite in anderen Lebensbereichen aufwiesen. Das ist gut so. Häufig waren sie sich dessen sogar sehr bewusst. Es sind nämlich Menschen.
@rambat:
Wie stehts mit Shishou[師匠] ?
dazu kann ich wenig bis nichts sagen, denn mein japanisch ist bestenfalls rudimentär.
von "lehrern" schreibt kano recht viel, ich finde jedoch keine textstelle, an der er "lehrer" mit dem erreichen des x. dan gleichsetzt.
"lehrer" (師匠) ist imho NICHT dasselbe wie "meister".
ich finde in kanos texten (von denen er sehr, sehr viele auf englisch verfaßte) nirgends den begriff "meister" in verbindung mit dem dan-i-system.
und kano äußert sich ja in etlichen texten explizit zu diesem system.
:)
@superF:
alles richtig.
:)
ich störe mich ja auch nur daran, daß man die grade ab dem 1. dan (shodan) als "meistergrad" bezeichnet.
diese bezeichung gibt es im judo nicht, jedenfalls nicht in japan, und das dan-i-system der kyu und dan wurde nun mal von kano jigoro eingeführt ... und später von anderen kk übernommen (karate, aikido etc.).
als "meistergrad" wurde, wenn ich nicht sehr irre, der "schwarze gürtel" erstmals in europa, genauer gesagt in deutschland bezeichnet.
geht wohl auf den ollen rahn zurück ...
:D
Björn Friedrich
04-08-2017, 15:27
Ich hab ein paar Meister getroffen, nicht viele, aber ein paar.
Die wirklich krassen Leute, waren einfach aussergewöhnlich. Menschlich wie auch fachlich.....
Ob die jetzt einen Gürtel oder keinen getragen haben spielt keine Rolle, die waren einfach besondere Individuen die man respektiert hat.
V
Ich hab ein paar Meister getroffen, nicht viele, aber ein paar. ...
Zb, oder ist's geheim?
Grüsse
Björn Friedrich
04-08-2017, 19:56
Für mich waren es, ohne bestimmte Reihenfolge bisher:
Roy Harris
Rickson Gracie
Joe Moreira
Vladimir Vasiliev
Alex Kostic
Minoru Akuzawa
Ist off topic aber ich fände es echt spannend was passieren würde wenn man Rickson Gracie und Vladimir Vasiliev regelmäßig zusammen spielen ließe.
uuuund ich mach mich unbeliebt in 3, 2 , 1 ..... :D
Ganze ehrlich gesagt bin ich fest davon überzeugt das jeder, der sich in Deutschland statt mit seinem eigentlichen Namen mit "Meister" anreden lässt schwere soziale und emotionale Defizite hat.
Kein geistig gesunder und emotional reifer Mensch sollte es nötig haben sich so über andere zu stellen, nur weil er in einem Themenkomplex evtl deutlich besser ist. Ein gesundes Ego sollte es jederzeit zulassen mit Gleichen zu interagieren und sich nicht als Halbgott feiern zu lassen.
Genauso schätze ich Menschen die in ihrer FREIZEIT Geld zahlen um sich so devot verhalten zu dürfen und ihren Meister anbeten, auch geistig/emotional als ziemlich fehlgeleitet ein.
Evtl irgend ne Form von Vaterkomplex, wo jemand zwanghaft nach einer starken männlichen Figur in seinem Leben sucht die so ziemlich allwissend, unfehlbar und allmächtig ist.
Seht euch doch mal das hier an (2:14):
https://www.youtube.com/watch?v=SozYWl7qiyY
Dachte eigentlich die Zeit der Lords und Könige ist vorbei... Wie kann man sich nur so feiern lassen oder auf der anderen Seite sich jemanden so unterordnen.
Björn Friedrich
04-08-2017, 20:48
Rickson und Akuzawa wäre wahrscheinlich BJJtechnich noch interessanter.
Rickson, Akuzawa und Vladimir würde die Art wie sich Menschen bewegen und Kämpfen neu definieren.:-)
Das was die drei machen, beeinflusst mich persönlich am meisten...
Für mich waren es, ohne bestimmte Reihenfolge bisher:
Roy Harris
Rickson Gracie
Joe Moreira
Vladimir Vasiliev
Alex Kostic
Minoru Akuzawa
:yeaha:
Grüsse
Huangshan
05-08-2017, 08:22
Dachte eigentlich die Zeit der Lords und Könige ist vorbei... Wie kann man sich nur so feiern lassen oder auf der anderen Seite sich jemanden so unterordnen.
kurz:
In einigen chinesischen,japanischen,asiatischen Kampfstilen,Kulturkreisen gehören einige Zeremonien,Bräuche,Rituale zur Kampfkunst dazu.
Das verbeugen vor dem Lehrer und das überreichen von roten Umschlägen,Geschänken und die Teezeremonie sind in einigen traditionellen chin. Stilen üblich.
Bai Si Lai - (http://www.kungfuwebmag.de/033ce29c58125044d.html)
Hat nichts mit Unterwürfigkeit zu tun, ist ein Ritual das die Schüler --Lehrer Beziehung,Lehrkonzept unterstreicht,verdeutlicht.(Aufnahme als innerer Schüler- in japanischen Kampfkünsten siehe Uchi-Deshi „innerer Schüler“ .)
Beruht u.a. auf dem Konfuzianismus und seine Lehre.
Literatur zum Thema z.B. : (So lehrte der Meister: Quellen zum traditionellen chinesischen Unterricht Taschenbuch – 11. Dezember 2014 von Martin Bödicker )
https://www.amazon.de/lehrte-Meister-traditionellen-chinesischen-Unterricht/dp/1505458072/ref=la_B00J1GLHEC_1_16?s=books&ie=UTF8&qid=1501934291&sr=1-16
PS:
Auch im Muay Thai gibt es auch einige Rituale.siehe z.B. (Wai Khru (Thai: พิธีไหว้ครู − Phithi Wai Khru, „Wai-Khru-Zeremonie“)
Ganze ehrlich gesagt bin ich fest davon überzeugt das jeder, der sich in Deutschland statt mit seinem eigentlichen Namen mit "Meister" anreden lässt schwere soziale und emotionale Defizite hat.
so was?
AZNZzST41HA
Meister ist doch eher so ein deutscher/europäischer Grad/Begriff?
Je nach Kontext nicht so viel wert:
63unM6zOgzg
Björn Friedrich
05-08-2017, 17:29
Ja die Deutschen haben da so ihre Probleme damit, ist wie mit der eigenen Fahne, die hängt man auch nicht auf.:-)
Ich hab Roy Harris auch einfach immer nur gedutzt und Roy gesagt, bis ich mal realisiert habe, das die Leute in den USA in entweder mit Sifu, Sir oder Mr Harris ansprechen. :-)
Das war dort ganz normal und niemand hätte einfach Roy gesagt.
Aber wenn ich mir das so von Aussen anschaue, kann ich nicht sagen was besser oder schlechter ist, von daher lasse ich das einfach mal so stehen.
FireFlea
06-08-2017, 22:01
begriff "meister" (チャンピオン oder von mir aus auch 名匠) mit dem erreichen des x. dan verbunden.
Naja 'Champion' würde ich auch ganz wo anders verorten. Ist ein Sport-Champ oder Weltmeister etc. Wenn man so will kann man etwas wie Hanshi als Meister bezeichnen aber das ist nunmal sicher kein 1.Dan.
Hosenscheißer
12-08-2017, 00:53
Wie weit darf sie gehen? Sollte es überhaupt so etwas geben? Und warum scheint diese in gewissen Stilen Überhand zu nehmen
Ich formuliere es so.
In Deutschland Nein in anderen Ländern sicher.
Weil Respekt in Deutschland Mangelware ist und in anderen Ländern nicht.
In anderen Ländern sind Sportler Helden in Deutschland nicht.
So einfach ist die Frage zu beantworten.
Desweiteren finde ich das Kk Niveau hier in Deutschland nicht allzuhoch
im Vergleich zu anderen Ländern.
Schnueffler
12-08-2017, 22:28
1. dan ... gesellenprüfung?
leider nein.
der shodan wäre am ehesten zu vergleichen mit dem erlangen der mittleren reife.
Das verdeutlicht zumindest, was ich meine:
https://www.facebook.com/575703275907487/photos/a.594610364016778.1073741830.575703275907487/1121902377954238/?type=3&theater
Offline_Fighter
13-08-2017, 19:00
Desweiteren finde ich das Kk Niveau hier in Deutschland nicht allzuhoch
im Vergleich zu anderen Ländern.
Wenn man mal Olympia als Vergleichswert nimmt ist Griechenland in so jeder Sportart das schlechteste EU-Land in Sachen Sport insbesondere im Ringen :rolleyes:
Hosenscheißer
13-08-2017, 20:46
Wenn man mal Olympia als Vergleichswert nimmt ist Griechenland in so jeder Sportart das schlechteste EU-Land in Sachen Sport insbesondere im Ringen :rolleyes:
Das mag sein aber wer hat es erfunden. :cool:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/5a/Egyptmotionseries.jpg
Offline_Fighter
13-08-2017, 21:31
Das mag sein aber wer hat es erfunden. :cool:
Die Türken :rolleyes:
Hosenscheißer
13-08-2017, 22:29
Die Türken :rolleyes:
:hammer:
Respekt voreinander ist richtig.Sollten Schüler den Meistern entgegenbringen und Meister auch den Schülern,
..
RESPEKT :yeaha:
mehr bedarf es ist nicht. Das voreinander!
Die wirklichen "Meister", die ich kennengelernt habe, nannten sich nicht so,
und haben sich auch schon nicht so "benommen". Also kein Gehabe und kein Getue.
Diejenigen, die auf Meistertitel pochen und klammern, haben es nicht verstanden, und sind auch keine Meister (Meine Meinung)
RESPEKT
Die wirklichen "Meister", die ich kennengelernt habe, nannten sich nicht so,
und haben sich auch schon nicht so "benommen". Also kein Gehabe und kein Getue.
Richtig.
Ich war vor vielen, vielen Monden mal auf einem Seminar mit einem der Söhne von Yamaguchi Gogen. Ein Mensch, dessen Ausstrahlung man quasi mit händen greifen konnte. Und trotzdem oder gerade deswegen sehr entspannt und freundlich. Er, der 9. Dan Goju Ryu, hat grinsend ein paar Kindern erklärt, daß man sich beim aufstehen aus dem Seiza nicht mit den Händen abstüzt, da die Affen das so machen, wir aber nicht. Und da die Kiddies noch nicht so viel Englisch verstanden, hat er das mit vollem Einsatz in Form einer Pantomime rübergebracht.
Wenn ich da an manch andere Zeitgenossen denke....
Axel_C_T
20-08-2017, 17:35
Wie weit darf sie gehen? Sollte es überhaupt so etwas geben? Und warum scheint diese in gewissen Stilen Überhand zu nehmen
Wie weit darf sie gehen? Sollte es überhaupt so etwas geben? Und warum scheint diese in gewissen Stilen Überhand zu nehmen
Die Bedeutung von Verehren laut Duden:
Duden | ver*eh*ren | Rechtschreibung, Bedeutung, Definition, Synonyme, Herkunft (http://www.duden.de/rechtschreibung/verehren)
(gehoben) jemanden hoch schätzen, jemandem [mit Liebe verbundene] Bewunderung entgegenbringen
Hört sich doch erstmal nicht schlecht an. Jemanden hoch schätzen? Vielleicht Bewunderung entgegenbringen?
Die Bedeutung von Meister laut Duden:
Duden | Meis*ter | Rechtschreibung, Bedeutung, Definition, Synonyme, Herkunft (http://www.duden.de/rechtschreibung/Meister)
1. Handwerker, der seine Ausbildung mit der Meisterprüfung abgeschlossen hat
2. jemand, der als Meister in einem Betrieb arbeitet und einem bestimmten Arbeitsbereich vorsteht
3. Könner auf seinem Gebiet, in seiner Kunst
4. großer Künstler (besonders im Bereich von bildender Kunst und Musik)
5. (gehoben) bewunderter, verehrter, als Vorbild angesehener Lehrer (im Bereich von Wissenschaft oder Kunst);
6. (Sport) Person, die eine Meisterschaft im Sport gewonnen hat
7. (Sport) Mannschaft, die eine Meisterschaft im Sport gewonnen hat
1 passt nicht so richtig außer es gibt in einer Kampfsportart eine ausgewiesene Meisterprüfung.
2.passt nicht.
3. finde ich jetzt garnicht so schlecht. Da fällt mir schon der ein oder andere ein.
4. irgendwie könnte das gut zu einem Kampfsportler, der gut ist, passen.
5. Als Vorbild angesehener Lehrer? Passt sehr gut, finde ich.
6. Kampfsportler, der eine Meisterschaft gewonnen hat? Passt ;-).
7. könnte ggf. auch passen.
Also Meister Verehrung?
Ich kenne Menschen, die ich hoch schätze (anderes Wort "Verehrung"), die ich zum einen als Könner auf ihrem Gebiet bezeichne und dich auch schon Meisterschaften gewonnen haben und/oder auch angesehene Lehrer sind. = Meister.
Uh, ich verehre Meister ;-).
Wenn es um ausländische Stile, gerade im asiatischen Bereich geht, gibt es doch andere Umgangsformen, die wir ggf. nicht nachvollziehen können oder die uns fremdartig erscheinen.
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