Vollständige Version anzeigen : Schlag gegen Hals/Nacken
Was sind die Folgen, die bei einem Schlag von vorne gegen den Hals mit dem Handbereich zwischen Daumen und Zeigefinger oder bei einer Hammerfaust auf den Hinterkopf/Nacken entstehen?
Mir ist durchaus bewusst, dass beides fatale Folgen haben kann, aber speziell bei der Hammerfaust auf den Nacken ist mir nicht klar, warum genau das zum K.O. oder gar Tod führen kann. Kann mir jemand das medizinisch etwas genauer erklären? Was genau wird beschädigt und sorgt deshalb für welche Folgen?
Hoffe die Einordnung im Krav Maga Forum ist richtig.
Daumen Zeigefnger Fläche, bringt den anderen zum Zurückweichen, ermöglicht als Folgetechnik das Greifen des Kehlkopfes und Übergang zu Genickhebel.
Hammerfaust auf Nacken verursacht erst mal Verspannungen und Kopfschmerzen, bei vollem durchziehen Bandscheibenvorfälle und Wirbelbrüche.
Tod oder Behindert wäre dann die Konsequenz
Kann man "auf medizinisch" auch hier nachgucken:
Von vorne auf Kehlkopf: Medizinfo®HNO-Heilkunde: Äußere Verletzungen von Kehlkopf und Luftröhre (http://www.medizinfo.de/hno/hals/verletzungen_kehlkopf_luftroehre.shtml)
Von hinten auf Genick/Halswirbelsäule: https://books.google.de/books?id=BvQE6Q3ZcnMC&pg=PA334&lpg=PA334&dq=direktes+hws+trauma&source=bl&ots=VGGLfh8-Uq&sig=jTWXlrBdRGMdz1Y4fcclHTeRdqo&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwi6gZGliYHWAhXHYVAKHUmhDUEQ6AEINDAC#v=on epage&q=direktes%20hws%20trauma&f=false
Hammerfaust ins Genick wäre ein "direktes" HWS-Trauma, das wesentlich häufigere "indirekte" hat man, wenn der Kopf z.B. bei einem Auffahrunfall heftig vor und zurück schnalzt.
Aber die Folgen bzw. Risiken sind sehr ähnlich - und nicht ohne. Stehen zwei oder drei Seiten weiter in einer Tabelle aufgeführt. Einfach mal scrollen und blättern.
Wer mich fragt: Beides darf erst dann - angedeutet - erfolgen, wenn der Ausführende wirklich ganz hervorragende Kontrolle über die Technik hat und der Angegriffene ebenso, da er ja nicht in solche Griffe/Schläge reinplumpsen darf.
Oder in echter (!) Notwehr.
Mr.Fister
31-08-2017, 12:03
Was sind die Folgen, die bei einem Schlag von vorne gegen den Hals mit dem Handbereich zwischen Daumen und Zeigefinger
rich dimitri hat auf seinem letzten seminar in deutschland erzählt, wie er jemanden nach einem webhand-strike (The Web of Hand Blow - MDTS (http://www.mdtstraining.com/the-web-of-hand-strike/)) fast verrecken gesehen hat... lag zuckend und röchelnd am boden und konnte wohl nur durch rasches eingreifen von helfern noch gerettet werden.
aus:
http://www.kampfkunst-board.info/forum/f16/ber-hmt-ber-chtigte-kehlkopfschlag-mythos-wahrheit-174089/#post3390376
Kann man "auf medizinisch" auch hier nachgucken:
Von vorne auf Kehlkopf: Medizinfo®HNO-Heilkunde: Äußere Verletzungen von Kehlkopf und Luftröhre (http://www.medizinfo.de/hno/hals/verletzungen_kehlkopf_luftroehre.shtml)
Von hinten auf Genick/Halswirbelsäule: https://books.google.de/books?id=BvQE6Q3ZcnMC&pg=PA334&lpg=PA334&dq=direktes+hws+trauma&source=bl&ots=VGGLfh8-Uq&sig=jTWXlrBdRGMdz1Y4fcclHTeRdqo&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwi6gZGliYHWAhXHYVAKHUmhDUEQ6AEINDAC#v=on epage&q=direktes%20hws%20trauma&f=false
Hammerfaust ins Genick wäre ein "direktes" HWS-Trauma, das wesentlich häufigere "indirekte" hat man, wenn der Kopf z.B. bei einem Auffahrunfall heftig vor und zurück schnalzt.
Aber die Folgen bzw. Risiken sind sehr ähnlich - und nicht ohne. Stehen zwei oder drei Seiten weiter in einer Tabelle aufgeführt. Einfach mal scrollen und blättern.
Wer mich fragt: Beides darf erst dann - angedeutet - erfolgen, wenn der Ausführende wirklich ganz hervorragende Kontrolle über die Technik hat und der Angegriffene ebenso, da er ja nicht in solche Griffe/Schläge reinplumpsen darf.
Oder in echter (!) Notwehr.
Vielen Dank für die Antwort. Also deiner Meinung nach bei Messerbedrohung legitim? Von einfach Geld rausrücken mal abgesehen.
aus:
http://www.kampfkunst-board.info/forum/f16/ber-hmt-ber-chtigte-kehlkopfschlag-mythos-wahrheit-174089/#post3390376
Danke:)
Also deiner Meinung nach bei Messerbedrohung legitim?
Was rechtlich geht, musst du einen Juristen fragen.
Was ich (hoffentlich) täte, sähe ich mich an Leib und Leben bedroht? Das Nötige.
Wobei ich im Falle einer messermeinungsverstärkten Bitte um pekuniäre Unterstützung wohl tatsächlich eher das Portemonnaie rausrücken würde als zu versuchen, meinem Gegenüber am Messer vorbei den Kehlkopf zu zerdeppern. Ist eine schlichte Kosten-Nutzen-Abwägung.
VenomTigris
02-09-2017, 03:12
Was rechtlich geht, musst du einen Juristen fragen.
Was ich (hoffentlich) täte, sähe ich mich an Leib und Leben bedroht? Das Nötige.
Wobei ich im Falle einer messermeinungsverstärkten Bitte um pekuniäre Unterstützung wohl tatsächlich eher das Portemonnaie rausrücken würde als zu versuchen, meinem Gegenüber am Messer vorbei den Kehlkopf zu zerdeppern. Ist eine schlichte Kosten-Nutzen-Abwägung.
Insofern die Faktoren erfüllt sind die eine Gegenwär/Kampf einleiten oder legitimieren, ist besonders wenn man als Kampfsportler in dieser Situation ist das mildeste auszusuchen aus dem Arsenal was du zur verfügung hast aber trd. effektiv genug ist der verteidigung dienlich ist, wenn du jedoch zu hart gegen dein gegner vorgehst und techniken benutz die zu gefährlich sind bist du der gef***** . So meine errinerung an das gesetz in deutschland, nachschlagen wäre aber trd. keine schlechte idee.
Schnueffler
02-09-2017, 07:40
Wie wäre es erst mit nachschlagen und lesen, bevor man solch einen Schwachsinn verzapft?
Ich glaube, die reine Kenntnis der jeweiligen Gesetzestexte (ja, ich kenne sie) bringt nur bedingt weiter. Da müsste man schon die diversen Auslegungen und relevanten (!) bisherigen Urteile kennen.
Deswegen mein Rat, einen Juristen zu befragen. Der sieht und weiß dann auch, WER da um Rat fragt.
Schnueffler
02-09-2017, 08:31
Ich glaube, die reine Kenntnis der jeweiligen Gesetzestexte (ja, ich kenne sie) bringt nur bedingt weiter. Da müsste man schon die diversen Auslegungen und relevanten (!) bisherigen Urteile kennen.
Deswegen mein Rat, einen Juristen zu befragen. Der sieht und weiß dann auch, WER da um Rat fragt.
Zu erst kann lesen schonmal helfen.
Hier wird es für die Meisten ausreichend aufgedröselt:
http://www.kampfkunst-board.info/forum/f16/beitrag-luggage-thema-recht-sv-78769/
ich hab ja mal nen seminar mit ner richterin und nem rechtsmediziner gegeben und die meinten, es gibt keine eindeutige reglung. es wird jedr fall für sich behandelt. im rahmen der notwehr wird nicht gesagt, der ist kampfsportler und muss deswegen muss er besser seine fähigkeiten einsetzen. worauf man achtet, wurde nach der notwehr weiteres verzapft...nachgetreten usw.
sollte die verteidigende person ihren angreifer lebensgefährlich oder tötlich verletzen wird auch hier im einzelfall entschieden und anhand der sachlage.
pauschale aussagen für solche fälle gibt es nicht. hab mir meine alten notitzen gerade nochmal rausgekramt von dem seminar. war echt spannend. muss ich nochmal wiederholen :)
Wenn wir hier schon so detailliert diskutieren, sollten wir schon zwischen dem Hinterkopf und dem Nacken unterscheiden. Beides trennt nur wenige cm, Schläge auf diese unterschiedlichen Ziele haben aber immens unterschiedliche Folgen...
... , Schläge auf diese unterschiedlichen Ziele haben aber immens unterschiedliche Folgen...
nämlich welche?
und wie sieht´s mit den halsseiten aus?
grüsse
Abgesehen davon, dass Schläge auf beide Ziele ein Schleudertrauma verursachen können, nimmst du bei Schlägen auf den Nacken das Risiko der direkten Verletzung der Halswirbel und der Nackenmuskulatur in Kauf (die zwar beim Schlag auf den Hinterkopf ebenfalls stark beansprucht werden, aber durch eine andere Belastung).
Schläge seitlich auf den Hals und auf die Halswirbel (sowie von vorne auf den Adamsapfel) sind wegen der erhöhten Gefahr auf drastische Folgen im KM (bzw. zumindest bei uns) eigentlich nicht sehr verbreitet
... Schläge seitlich auf den Hals und auf die Halswirbel (sowie von vorne auf den Adamsapfel) sind wegen der erhöhten Gefahr auf drastische Folgen im KM (bzw. zumindest bei uns) eigentlich nicht sehr verbreitet
Halswirbel wären hinten?
Wenn dann vorne und seitlich auch nicht verbreitet sind, fällt der hals als angriffsziel praktisch flach?
Grüsse
Halswirbel wären hinten?
Wenn dann vorne und seitlich auch nicht verbreitet sind, fällt der hals als angriffsziel praktisch flach?
Grüsse
Für harte Schläge mit Handballen, Faust oder Hammerfaust im Grunde schon. Mit diesem Mitteln zielen wir lieber auf Kiefer/Gesicht und Hinterkopf
Kleine Ausnahme ist der "Educational stop", also ein Push bzw. Stich in die Drosselgrube, um Distanz aufzubauen. Der fällt für mich aber nicht unter die Kategorie harter Schlag
Für harte Schläge mit Handballen, Faust oder Hammerfaust im Grunde schon. ...
:yeaha:
nur im km oder auch im tkd?
grüsse
:yeaha:
nur im km oder auch im tkd?
grüsse
Ich habe mich hier jetzt auf KM bezogen. Die Fragestellung in der Einleitung zielte zwar nicht explizit auf ein System, aber auf Selbstverteidigungsszenarien ab.
Zocker, trainierst du nicht selbst TKD? Die Ziele für die Handkante und der Fläche zwischen Daumen und Zeigefinger sind in den meisten Fällen der Hals
... Die Fragestellung in der Einleitung zielte zwar nicht explizit auf ein System, aber auf Selbstverteidigungsszenarien ab.
ja, und?
Zocker, trainierst du nicht selbst TKD?
freilich,
grüsse
TREiBERtheDRiVER
14-09-2017, 19:27
im rahmen der notwehr wird nicht gesagt, der ist kampfsportler und muss deswegen muss er besser seine fähigkeiten einsetzen.
Man darf aber davon ausgehen, das der KK/KS-ler eben weiß, welche Fähigkeiten "unangebracht" in Situation X wären.
Augenstiche & Kehlkopfschläge sind wohl kein probates Mittel in diversen Situationen.
Man darf aber davon ausgehen, das der KK/KS-ler eben weiß, welche Fähigkeiten "unangebracht" in Situation X wären.
Augenstiche & Kehlkopfschläge sind wohl kein probates Mittel in diversen Situationen.
Nein darf man nicht. Genau das ist ein Irrtum dem die Masse unterliegt. Da ist das Gesetz viel pragmatischer.
Genau aus dem Grund wird jeder Fall für sich behandelt.
hand-werker
18-09-2017, 13:02
Man darf aber davon ausgehen, das der KK/KS-ler eben weiß, welche Fähigkeiten "unangebracht" in Situation X wären.
Augenstiche & Kehlkopfschläge sind wohl kein probates Mittel in diversen Situationen.
Wieso und woher sollten das z. B. Boxer oder Ringer wissen?
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