Vollständige Version anzeigen : Zwei Wochen als Uchi-deshi im Chiba-Dôjô
Dieses Mal gibt es einen Gastbeitrag auf meinem Blog. Viel Freude beim Lesen!
https://schwertgedanken.wordpress.com/2017/09/06/zwei-wochen-als-uchi-deshi-im-chiba-dojo/
Ein schöner Erfahrungsbericht.
Ich frage mich aber, ob solche Texte nicht ohne das - anscheinend - obligatorische Abwerten anderer (wenn auch in diesem Falle unbestimmter) unbekannter Schulen und ohne solche Allgemeinplätze wie
The mentality of the bushi was “living to
die”.
auskommen können.
Darüber hinaus erfuhr man recht wenig über das Leben als Hausschüler (vielleicht gibt es hier auch gar nicht so viel zu erzählen) und wer einen Erfahrungsbericht aus Japan erwartet - etwas, womit sicher die meisten einen solchen Bericht verbinden -, der wird natürlich enttäuscht sein.
Alles in allem empfinde ich die Praxis als schöne Tradition, auch wenn 2 Wochen vielleicht etwas kurz sein mögen.
Ich denke ein privates Seminar über eine Woche (auch wenn es anstrengend war) ist etwas anderes als wirkliches uchi-deshi Leben.
Die Begeisterung in Reihen bewaffnet die Straße entlang zu gehen und sich zu fühlen wie ein Samurai auf dem Weg in die Schlacht, ist ja nett, aber irgendwie auch etwas realitätsfremd
Ich frage mich aber, ob solche Texte nicht ohne das - anscheinend - obligatorische Abwerten anderer (wenn auch in diesem Falle unbestimmter) unbekannter Schulen ... auskommen können.
Aus dem Bericht spricht vorallem die persönliche Begeisterung eines jungen, des Japanischen mächtigen Kenshi.
Will man das nun als Abwertung anderer Schulen lesen, bitte sehr. Doch leider fehlt eben genau diese Leidenschaft und Passion für das Eigene häufig bei anderen Schulen.
Sind alle Ryûha gleich bzw. sollten sie es sein? Um Gottes Willen nein, das wäre ja sterbenslangweilig!
Darüber hinaus erfuhr man recht wenig über das Leben als Hausschüler (vielleicht gibt es hier auch gar nicht so viel zu erzählen) und wer einen Erfahrungsbericht aus Japan erwartet - etwas, womit sicher die meisten einen solchen Bericht verbinden -, der wird natürlich enttäuscht sein.
Alles in allem empfinde ich die Praxis als schöne Tradition, auch wenn 2 Wochen vielleicht etwas kurz sein mögen.
Nun gut, ob zwei Wochen oder zwei Jahre: Am Ablauf des Alltags und des Trainings ändert sich da ja nicht viel.
Und warum sollte jemand einen Erfahrungsbericht aus Japan „erwarten“? Weil es sich um das Honbu-Dôjô einer klassischen Ryûha handelt?
Gerade die vergangenen Jahre sind Beweis genug, dass sich diverse Koryû weder an Landesgrenzen noch an Reisepässen, noch an Gesichtszügen oder Körperbau messen lassen.
Wer das aber tatsächlich noch glaubt, sollte dringend an seinem Koordinatensystem arbeiten.
Konstruktiver Vorschlag:
Da ihr ja auch jedes Jahr ein Gasshuku im Dojo habt und öfter Nomikai könntet ihr ja überlegen euch so kleine Tische in halber Kniehöhe anzuschaffen.
Das find ich bei unserem Gasshuku immer ganz praktisch wenn im Dojo die Uchideshi sind. Da hat man was auf dem man essen kann und muss nicht vom Boden essen und trinken.
Problem wäre natürlich das man die auch irgendwo Lagern muss. Weiß ja nicht wie viel Platz ihr habt.
Nun gut, ob zwei Wochen oder zwei Jahre: Am Ablauf des Alltags und des Trainings ändert sich da ja nicht viel.
Ein uchi-deshi ist nicht einfach jemand der im Dojo schläft und am Training teilnimmt, sondern jemand der einen sehr engen Kontakt zu seinem Lehrer hat, quasi 24 Stunden auf jede Regung des Lehrers reagiert, immer zur Verfügung steht, und das über einen sehr langen Zeitraum, am besten mehrere Monate oder Jahre. Ansonsten kann man das nicht einen uchi-deshi nennen.
Was dabei mit dem Schüler passiert, welche Entwicklung er dabei macht, ist etwas ganz anderes als das was hier beschrieben wird.
Ansonsten kann man das nicht einen uchi-deshi nennen..
Natürlich kann man das.
Ich persönlich würde jetzt uchideshi auch nicht auf ein Podest stellen.
Das Konzept des Uchi-deshi scheint sowieso eher eine relativ moderne Erscheinung sein (zumindest bezogen auf KK).
Man sollte das Beschriebene auch nicht unbedingt mit dem vergleichen was im Gendai Budô praktiziert wird.
Dort gibt es ja besonders im Aikidô und Karate regelrechte "Uchi-deshi Programme" bei verschiedenen Stilrichtungen. Man kann diese Programme sogar im Internet einsehen.
Dabei geht es hauptsächlich um die Unterscheidung von Fulltime-Praktizierenden (Uchi-deshi) und den "Normal"-Praktizierenden.
Soweit mir bekannt ist, gibt es keine klassische Ryûha welche ein Uchi-deshi Programm online stellt. Wohl aus dem einfach Grund weil es kein Programm gibt. Und falls man die Möglichkeit hat über einen längeren Zeitraum in einem Koryû Honbu-Dôjô zu leben, dann ist alles sehr personalisiert.
Dort gibt es ja besonders im Aikidô und Karate regelrechte "Uchi-deshi Programme" bei verschiedenen Stilrichtungen.
Ja, das ist sowas ähnliches wie ein Trainingscamp, mehr nicht.
Was ein uchi-deshi ist, kann man erahnen wenn man z.B. Berichte von Gozo Shioda oder anderen Leuten liest, die das tatsächlich über mehrere Jahre gemacht haben.
Aus dem Bericht spricht vorallem die persönliche Begeisterung eines jungen, des Japanischen mächtigen Kenshi.
Will man das nun als Abwertung anderer Schulen lesen, bitte sehr. Doch leider fehlt eben genau diese Leidenschaft und Passion für das Eigene häufig bei anderen Schulen.
Sind alle Ryûha gleich bzw. sollten sie es sein? Um Gottes Willen nein, das wäre ja sterbenslangweilig!
Das kann man natürlich so sehen. Äußerungen wie:
All
the kata themselves are not made as a “ballet” as can be seen in many other
Ryū ha, in fact, the HIRH ones look pretty clear and straight forward.
empfinde ich als unqualifiziert, weil die wenigsten Leute tiefgreifende Einblicke in die Koryû haben, die sie vom Schreibtisch aus abqualifizieren. Solch eine Einstellung kann man im eigenen Dôjô natürlich haben, ob man sie aber auch nach außen hin vertreten sollte?
Nun gut, ob zwei Wochen oder zwei Jahre: Am Ablauf des Alltags und des Trainings ändert sich da ja nicht viel.
Das mag sein. Ich war immer der Ansicht, dass ein uchi deshi eben mehr macht als nur zu trainieren. Meiner beschränkten Erfahrung nach ist das jemand, der in den Tagesablauf des Lehrers - auch im Privaten - eingebunden ist, ähnlich der frühen Handwerkslehre. Dass das heute auch in Japan in der Regel nicht mehr so gehandhabt wird, ist mir klar. Warum dann aber überhaupt diesen belegten Begriff benutzen? Uchi ist hier doch mehr als nur "im Dôjô", non?
Und warum sollte jemand einen Erfahrungsbericht aus Japan „erwarten“? Weil es sich um das Honbu-Dôjô einer klassischen Ryûha handelt?
Gerade die vergangenen Jahre sind Beweis genug, dass sich diverse Koryû weder an Landesgrenzen noch an Reisepässen, noch an Gesichtszügen oder Körperbau messen lassen.
Wer das aber tatsächlich noch glaubt, sollte dringend an seinem Koordinatensystem arbeiten.
Kann man schwer was gegen sagen. Vermutlich gehen nur die wenigsten von einem honbu dôjô in Deutschland aus, was meiner Ansicht nach - rein von der Empirie her - nichts Verwunderliches oder Verwerfliches ist. Dass man da bei Euch in der Schule sensibel für dieses Thema ist, kann ich natürlich nachvollziehen.
Ich denke, so lange sich der Großteil der mit den koryû verbundenen Kulturgüter in Japan befindet, muss man am eigenen Koordinatensystem nicht viel machen, wenn man per Default davon ausgeht, dass sich Dinge im Zusammenhang mit den Schulen primär in Japan abspielen. Von all den bekannten und weniger bekannten koryû haben denn wie viele Schulen ihr honbu dôjô außerhalb Japans?
Ach Shava, das machen doch die allermeisten Schulen. Da ist eigentlich nichts dabei. Einige tun es auf die eine Art und andere eben ein bisschen anders.
Wenn z.B. eine Schule von sich behauptet, unverändert seit 1447 zu sein und zudem davon spricht der Urquell aller japanischer Kampfkünste zu sein, dass nenn ich doch mal einen USP! :halbyeaha
Oder hier: ONE SWORD TO RULE THEM ALL von Grigoris Miliaresis, und damals war er noch nicht mal Schüler der Ono-ha Ittô-Ryû!
BUDO JAPAN (http://budojapan.com/feature-articles/one-sword-to-rule-them-all/) :halbyeaha
Auch wenn wir hier wohl keinen Konsens finden werden: Diese und etliche andere Beispiele zeigen sehr deutlich, dass sich Ryûha schon immer von anderen abgrenzten und sich über andere zu stellen versuchten, in früheren Zeiten und eben auch in der Neuzeit.
OK, mag vielleicht nicht ganz so "politically correct" sein, aber es ist zumindest lebendig.
Ach Shava, das machen doch die allermeisten Schulen. Da ist eigentlich nichts dabei. Einige tun es auf die eine Art und andere eben ein bisschen anders.
Das mag sein. Das macht es aber nicht richtiger, zumindest dann nicht, wenn man sich sonst auf japanische Gepflogenheiten beruft. Wie gesagt, was nach "innen" geäußert wird, ist wieder was ganz anderes.
Wenn z.B. eine Schule von sich behauptet, unverändert seit 1447 zu sein und zudem davon spricht der Urquell aller japanischer Kampfkünste zu sein, dass nenn ich doch mal einen USP! :halbyeaha
Diese Behauptung halte ich auch für falsch und es wird wohl niemanden bei klarem Verstand und Kenntnis der Schule geben, der das behauptet.
Aber stimmt schon, klappern gehört zum Handwerk.
Auch wenn wir hier wohl keinen Konsens finden werden: Diese und etliche andere Beispiele zeigen sehr deutlich, dass sich Ryûha schon immer von anderen abgrenzten und sich über andere zu stellen versuchten, in früheren Zeiten und eben auch in der Neuzeit.
Ich wüsste nicht, warum wir hier keinen Konsens finden sollten. Ich stimme Dir da in großen Teilen zu, würde mich aber freuen, wenn man diesen Habitus einmal durchbrechen könnte.
OK, mag vielleicht nicht ganz so "politically correct" sein, aber es ist zumindest lebendig.
Ist ein blöder Kampfbegriff, der hier nicht hergehört.
Gegen "lebendig" kann wohl keiner was sagen.
So ein Verhalten st doch völlig natürlich wenn man sich auf eine alte "Kriegslinie" beruft. Ob eine Koryu noch lebendig ist, das sieht man wenn man vor einem Kenshi steht und die Klinge mit ihm kreuzt. Eine authentische Linie wird noch kämpfen können und dies üben. Kann sie es nicht mehr ist sie tot und betreibt nur noch "Brauchtumspflege".
Eine intakte Linie hat da dann, in meinen Augen, das absolute Recht die "Brauchtumspflege" zu kritisieren. Kann ja jeder hingehen und dem Soke (oder wen auch immer das Protokoll dann erlaubt) davon überzeugen dass seine Linie auch noch intakt ist...
Grüße
Kanken
Nick_Nick
13-09-2017, 17:17
Eine intakte Linie hat da dann, in meinen Augen, das absolute Recht die "Brauchtumspflege" zu kritisieren. Kann ja jeder hingehen und dem Soke (oder wen auch immer das Protokoll dann erlaubt) davon überzeugen dass seine Linie auch noch intakt ist...
Ist nur die Frage, WER kritisiert. Und da der "Uchi Dechi" (jeder andere hätte einfach gesagt, dass er eine Woche im Honbu Dojo trainiert hat) gerade sein Hatsu Mokuroku erhalten hat, was wohl in der Hokushin Itto Ryu einem fortgeschrittenen Anfänger entspricht, ist das - von ihm - eine ziemlich ambitionierte Ansage, zumindest öffentlich. Zumal ihm - wie von Shava geschrieben - der Einblick fehlen dürfte.
Abgesehen davon muss man nicht überheblich sein, nur weil´s andere auch sind (der "Uchi Dechi" ist´s nicht besonders, sondern wohl eher sehr stolz auf seine Ryuha).
Grüße
Kritisiert werden die, die sich den Schuh auch anziehen.
Weiß nicht warum darum jetzt son großer Aufriss in der Metadiskussion aufkommen muss.
Besonders von Leuten die gar kein Kenjutsu selber trainieren. :p
Besonders von Leuten die gar kein Kenjutsu selber trainieren. :p
Auch wenn er das selber viel besser kann und mich dazu nicht braucht:
Ich verrate kein Geheimnis, wenn ich sage, daß einer der Kritiker durchaus nicht nur ein paar Wochen Kenjutsu trainiert hat und zwar in einer recht namhaften Koryu.
Ob er das heute noch tut und warum nicht, wenn nicht, ist seine Sache.
@Bugei:
Das ist mir durchaus bewusst. ;)
Deswegen der Zungensmiley :)
Für die, die anscheinend Probleme beim Lesen des Titels haben: "Half a month as an Uchi-Deshi" bedeutet wie es sich liest, ein halber Monat als Uchi-Deshi.
Der halbe Monat beschreibt ganz klar, dass es sich um einen kurzen Einblick in das Leben eines Uchi-Deshi handelt. Wenn es um die Erfahrungen geht die er dabei gemacht hat, hat er das Leben eines Uchi-Deshi in einem Koryû-Dôjô sehr treffend beschrieben.
Auch wenn es um die Angelegenheiten und Tätigkeiten ausserhalb des Trainings geht. Dass er nicht breit darüber geschrieben hat, was er privat für Sôke und dessen Familie alles gemacht hat, ist eine Selbstverständlichkeit. Was jedoch nicht heisst, dass dem nicht so war. Es wird nirgends gesagt er wäre ein voller Uchi-Deshi gewesen. Sondern es wird klar gestated, dass er zwei Wochen wie ein Uchi-Deshi gelebt hat. Daran ist ja wohl kaum was auszusetzen, denn das ist eine Tatsache.
@Nick Nick, was soll denn bedeuten dass ein "Hatsu-Mokuroku in der Hokushin Ittô-Ryû wohl einem fortgeschrittenem Anfänger entspricht"??? Das ist sehr dünnes Eis. Woher nimmst du bitte dein Wissen für dieses Statement? Denn dem ist definitiv nicht so.
Hatsu-Mokuroku werden von allen Schülern maximal 15-20%. Der Rest der Schüler wird dieses Level höchstwahrscheinlich niemals erreichen. Warum? Weil die Anforderungen einfach so hoch sind. Unsere Schule hat 182 Omote Kata, und mit dem Hatsu-Mokuroku muss man das Shoden und Chuden-Level der Schule voll erlernt haben. Mit dem Erhalt dieser Rolle geht es mit dem Okuden Level los. Außerdem ist man mit Hatsu-Mokuroku Shidôin (Lehrer) unserer Ryûha. Das passt nicht wirklich zu einem "fortgeschrittenen Anfänger" wie du das so schön nennst. Die folgende Stufe ist das Kajô-Mokuroku (Shihandai).
Ausserdem wird der Autor des Berichts Ende des Jahres in Tôkyô ein Keikojô eröffnen und dort HIRH unterrichten.
Ich finde es sehr schade und traurig, dass einige Leute sich über den Titel eines Reports aufregen, welcher eigentlich nichts weiter als Stolz auf die eigene Tradition und Freude über das Erlebte wiederspiegelt.
Schade dass es Leute gibt, welche in Ihrer Freizeit nichts weiter zu tun haben als sich hinters Keyboard zu klemmen und das runterzuziehen was andere schreiben.
Wenn es einigen nicht passt wie nach aussen hin die Schule von Mitgliedern repräsentiert wird, warum sieht man euch dann nicht mal bei einem der Seminare? Wie schon so oft gesagt, unsere Ryûha verfolgt eine sehr offene Politik und Mitglieder anderer Ryûha sind immer willkommen.
Wenn es einigen nicht passt wie nach aussen hin die Schule von Mitgliedern repräsentiert wird, warum sieht man euch dann nicht mal bei einem der Seminare? Wie schon so oft gesagt, unsere Ryûha verfolgt eine sehr offene Politik und Mitglieder anderer Ryûha sind immer willkommen.
Da könnte ja dann das:
Eine intakte Linie hat da dann, in meinen Augen, das absolute Recht die "Brauchtumspflege" zu kritisieren. Kann ja jeder hingehen und dem Soke (oder wen auch immer das Protokoll dann erlaubt) davon überzeugen dass seine Linie auch noch intakt ist...
passieren und man stellt fest dass irgendetwas nicht passt. :D
Grüße
Kanken
karate_Fan
14-09-2017, 09:24
Danke für das Verlinken des Berichts Ryoma
Ich kann die Aufregung um den Bericht persönlich ja nicht verstehen. Ich kann aus dem Bericht nicht wirklich herauslesen, dass andere Schulen schlecht sein sollen.
Da ist wohl nur jemand sehr stolz auf seine Tradition. Und das ist jetzt nicht unbedingt negativ. Ich vermute, das man gerade solche Leute braucht die ihre Tradition mit ganzem Herzen leben um sie so am Leben zu erhalten.
Ich kenne Shava nicht persönlich, und weiß nicht was ihn dazu bewegt andere Schulen in Schutz zu nehmen aber er wird wohl gute Gründe dafür haben.
Nur ist es notwendig? Wäre es nicht besser, dass sich nur Leute Schulen in Schutz nehmen, wenn sie dieser auch angehören.
Dank dem Internet kann man sich ja recht gut über die Schulen informieren, interessierten Leuten wie mir sehr zu gute kommt, aber selbst wenn ich ein recht solides theoretisches Wissen über die eine andere Schule habe, würde ich es nicht wagen für diese Schule zu sprechen.
Das steht mir als Außenstehender nicht zu, und bin da hier im Forum bereits in ein großes Fettnäpfchen getreten und das möchte ich in Zukunft vermeiden.
Damit meine ich aber nur mich und möchte Shava nicht auf die gleiche Stufe wie mich stellen. Er gehört oder gehörte ja einer Schule an, wie man aus einem Post bereits herauslesen konnte.
Freunde, das artet nun alles ein bisserl aus.
Über die Graduierungsprozedre in der HIRH bin ich nicht im Bilde und es ist mir auch ein wenig gleichgültig. Wenn das Hatsumokuroku allerdings bedeutet, dass derjenige Lehrlizenz erhält, halte ich persönlich völlig verklärte Ansichten wie
The mentality of the bushi was “living to die”.
für verfehlt.
Das muss natürlich die Schule mit sich selber ausmachen. Ich als Außenstehender behalte mir dennoch vor, auf so etwas hinzuweisen.
Interessant finde ich, dass die Diskussion nun vollkommen Richtung ad hominem gewandert ist.
Welche Rolle spielt z.B. mein Hintergrund bei der Kritik an der Sache?
Ryômas erste Antworten empfand ich als vollkommen in Ordnung und klar, Klappern gehört zum Handwerk.
Gleichermaßen wird hier aber im Forum immer wieder darauf gepocht, dass man Schulen, deren Schüler man nicht ist, gefälligst gar nicht bewerten kann. Was in solch einem Kontext die Abwertung anderer - eben nicht ausgeübter Schulen - als "Ballet" soll, DAS habe ich kritisiert. Darüber hinaus kann man natürlich immer die Schnute aufreißen, Leute "zum Training einladen" und so versuchen, besonders taff zu wirken. Mich hat das noch nie eingeschüchtert, nicht zuletzt, weil das meist leeres Gerede ist.
Ich sehe in der Äußerung des "uchi deshi" keinen Angriff gegen irgendeine spezielle Schule, halte sie in ihrer Unbestimmtheit dennoch für unqualifiziert. Sollte der Schüler wirklich schon jahrzehntelange Erfahrung in mehreren Koryû haben, möge man mir die Kritik verzeihen.
Shava, es artet eigentlich nur aus, wenn du meinen ernstgemeinten Hinweis auf Taryû-geiko als "leeres Gerede" diskreditierst indem du es als "Einschüchterung" bezeichnest.
Und "Schnute aufreissen" übersetze ich jetzt mal mit "grosse Fresse haben". Was solche direkten Beleidigungen hier zu suchen haben, wirst wohl nur du wissen.
Und nein, das Hatsu-Mokuroku ist keine Lehrlizenz. Aber mit dem Hatsu-Mokuroku erhält man die Möglichkeit unter Anleitung und Anweisung des Sôke einen begrenzten Teil des Curriculum zu vermitteln.
Aber diese Erklärung ist dir ja sowieso gleichgültig.
Freunde, das artet nun alles ein bisserl aus.
Über die Graduierungsprozedre in der HIRH bin ich nicht im Bilde und es ist mir auch ein wenig gleichgültig. Wenn das Hatsumokuroku allerdings bedeutet, dass derjenige Lehrlizenz erhält, halte ich persönlich völlig verklärte Ansichten wie
für verfehlt.
Das muss natürlich die Schule mit sich selber ausmachen. Ich als Außenstehender behalte mir dennoch vor, auf so etwas hinzuweisen.
Interessant finde ich, dass die Diskussion nun vollkommen Richtung ad hominem gewandert ist.
Welche Rolle spielt z.B. mein Hintergrund bei der Kritik an der Sache?
Ryômas erste Antworten empfand ich als vollkommen in Ordnung und klar, Klappern gehört zum Handwerk.
Gleichermaßen wird hier aber im Forum immer wieder darauf gepocht, dass man Schulen, deren Schüler man nicht ist, gefälligst gar nicht bewerten kann. Was in solch einem Kontext die Abwertung anderer - eben nicht ausgeübter Schulen - als "Ballet" soll, DAS habe ich kritisiert. Darüber hinaus kann man natürlich immer die Schnute aufreißen, Leute "zum Training einladen" und so versuchen, besonders taff zu wirken. Mich hat das noch nie eingeschüchtert, nicht zuletzt, weil das meist leeres Gerede ist.
Ich sehe in der Äußerung des "uchi deshi" keinen Angriff gegen irgendeine spezielle Schule, halte sie in ihrer Unbestimmtheit dennoch für unqualifiziert. Sollte der Schüler wirklich schon jahrzehntelange Erfahrung in mehreren Koryû haben, möge man mir die Kritik verzeihen.
Shava, es artet eigentlich nur aus, wenn du meinen ernstgemeinten Hinweis auf Taryû-geiko als "leeres Gerede" diskreditierst indem du es als "Einschüchterung" bezeichnest.
Und "Schnute aufreissen" übersetze ich jetzt mal mit "grosse Fresse haben". Was solche direkten Beleidigungen hier zu suchen haben, wirst wohl nur du wissen.
Und nein, das Hatsu-Mokuroku ist keine Lehrlizenz. Aber mit dem Hatsu-Mokuroku erhält man die Möglichkeit unter Anleitung und Anweisung des Sôke einen begrenzten Teil des Curriculum zu vermitteln.
Aber diese Erklärung ist dir ja sowieso gleichgültig.
Und taryû geiko macht man mit einzelnen Mitgliedern anderer Schulen aus? Auch mit solchen, die das den Schülern strikt untersagen? (gibt es ja auch)
Oder sollte eine solche Einladung nicht an den jeweiligen sôke oder wenigstens einen shihan ergehen, der dann entscheidet, ob ein Treffen stattfinden kann? Wenn schon, dann bitte auch über die offiziellen Kanäle. Das wird in der HIRH sonst auch gemacht, war mein Eindruck.
Dass eine solche "Einladung" also Murks ist, weißt Du selbst. Darüber hinaus kenne ich so etwas in einer Debatte auch sonst nur aus dubiosen Kickbox-Stuben oder Wing Tsun-Schulen.
Und natürlich sind mir in diesem Zusammenhang die Graduierungswege der HIRH gleichgültig. So wie die jeder anderen Schule auch. Wenn wir uns an anderer Stelle über Graduierungsprozedere unterhalten, dann bin ich auch interessiert.
Du verwechselst munter unterschiedliche Begriffe.
Genau, ich habe immer nur von Taryû-geiko gesprochen. Und dies kann sehr wohl öffentlich angeboten werden. Diverse hochgraduierte Kenshi anderer Koryû haben dieses Angebot übrigens schon angenommen (sowohl in Japan wie auch in Europa) und tolle Erfahrungen dabei gemacht.
Wenn Schulen Taryû-geiko strikt untersagen, werden das die jeweiligen Schüler schon wissen, oder?
Etwas ganz anderes ist ein offizielles Taryû-jiai, bei dem ein Kenbunyaku anwesend sein muss. So etwas ist nur möglich über die beschriebenen offiziellen Kanäle. Dies bedeutet nichts anderes, dass ein Schuloberhaupt seinem Schüler die schriftliche Erlaubnis dazu geben muss.
Soviel nun zu meinem "Murks".
Deinen Vergleich mit Kickbox-Stuben und WT-Schulen lasse ich unkommentiert.
Nachtrag: Einfach damit klar ist, dass Taryû-geiko nicht was ist, dass sich die Hokushin Ittô-Ryû Hyôhô aus den Fingern gesogen hat.
Hier ein Link zur Facebook-Seite der Tennen Rishin-Ryû in Japan. Dort hat ein Kenshi der Tenshin Shôden Katori Shintô-Ryû und der Chikubujima-Ryû letzten Dezember ein Taryû-geiko absolviert.
Die TSKSR z.B. verbietet genau wie die HIRH Taryû-jiai ohne Autorisierung. Natürlich kann so eine Autorisierung aber eben auch gewährt werden.
https://www.facebook.com/tennenrishin/posts/1551002631592968
Nick_Nick
14-09-2017, 20:28
@ryoma
zunächst mal, abseits der Meckerei ist´s ein interessanter Bericht des Uchi Dechi.
Mit meiner Mutmaßung des „fortgeschrittenen Anfängers“ habe ich zugegebenermaßen für mich interpoliert: die zweite von 5 Graduierungen der HIR entspricht ungefähr einer Graduierung bei einem dreistufigen System, also Shoden-Level, und das hätte ich eben mit fortgeschrittenem Anfänger gleichgesetzt. Trifft ja aber offensichtlich nicht zu.
Nichtsdestotrotz sind m.E. öffentliche Äußerungen wie „While many Koryū teacher … somehow trying to become an unapproachable master „, ,,All the kata themselves are not made as a “ballet” as can be seen in many other Ryūha „ oder „HIRH is in my opinion the most genuine and best preserved Ryūha nowadays“ suboptimal. Und natürlich kann man das kritisieren, ohne bei der HIR vorbeizuschauen, genaugenommen hat das eine mit dem anderen nichts zu tun.
Grüße
Warum sollen solche Statements suboptimal sein?
Der Autor war früher bereits in diversen anderen Koryû unterwegs und hat genügend Koryû-Lehrer persönlich kennengelernt. Er schreibt lediglich über seinen persönlichen Eindruck, welchen die Lehrer und Traditionen auf ihn machten. "Many Koryû teacher" und "like in many other Ryûha" macht deutlich, dass es sich hierbei um viele aber eben nicht alle handelt.
Wie Tanukiyarô schon geschrieben hat, "kritisiert werden die, die sich den Schuh auch anziehen". Und wenn sich jemand durch das Geschriebene kritisiert und angegriffen fühlt, sollte derjenige lieber darüber nachdenken, warum dem so ist und ob die Tradition in der er gerade trainiert wirklich das Richtige für ihn ist.
„HIRH is in my opinion the most genuine and best preserved Ryûha nowadays“, ist ein Statement welches seine eigene Meinung basierend auf seiner Erfahrung widergibt. JEDER Schüler einer JEDEN Ryûha kann das über die eigene Schule schreiben (und sollte es eigentlich auch). Das nennt sich Stolz auf die eigene Schule zu sein.
Auch hier gilt, wenn sich jemand dadurch diskreditiert fühlt, warum ist dem so? Ist das doch die Meinung eines Kenshi einer anderen Ryûha. Sich den Schuh anzuziehen und beleidigt zu sein, zeigt nur wie es um das Selbstbewusstsein der eigenen Tradition steht.
Übrigens: Das jüngste Beispiel von Taryû-geiko in der HIRH fand beim 15. Gasshuku im Honbu-Dôjô diesen August statt.
Einer der Gastschüler aus einer anderen Tradition war von der Yagyû Shinkage-Ryû Hyôhô. Er hat diese Schule direkt unter Yagyû Koichi-Sôke in Osaka trainiert. Während dem Gasshuku hat er an allen Trainingsinhalten teilgenommen: Kata-Geiko (Kenjutsu, Battôjutsu und Naginatajutsu) sowie beim Gekiken. Auch Uchikomi-geiko und Shiai-geiko wurde alles mitgemacht. Am Ende des siebentägigen Gasshuku hat er Ôtsuka-Sôke sogar darum gebeten in die Ryûha aufgenommen zu werden, was ihm aufgrund seiner Leistung und tadellosem Verhalten auch gewährt wurde.
Viele unserer Schüler sind auf ähnliche Weise in die Schule aufgenommen worden. Viele hatten jahrzehntelange Vorbildung in anderen Ryûha (mich inbegriffen).
Daran kann man gut erkennen, dass die Offenheit der HIRH gegenüber Schülern und Shihan anderer Ryûha alles andere als "Murks" ist.
Nick_Nick
15-09-2017, 14:57
@ ryoma
letztlich ist´s nur eine Frage des Stils: man betreibt eher Understatement und denkt sich seinen Teil oder haut eher auf den Busch.
Mir persönlich wäre es herzlich egal, welche Meinung andere über die Art meines Trainings haben, wenn ich in einer der kritisierten Koryu üben würde. Sicher würde ich auch grundsätzlich der Kritik zustimmen. Sympathisch macht das den Absender dennoch nicht.
„HIRH is in my opinion the most genuine and best preserved Ryûha nowadays“, ist ein Statement welches seine eigene Meinung basierend auf seiner Erfahrung widergibt. JEDER Schüler einer JEDEN Ryûha kann das über die eigene Schule schreiben (und sollte es eigentlich auch). Das nennt sich Stolz auf die eigene Schule zu sein.
Von wievielen Koryu haben du oder der Uchi Dechi richtig Ahnung, um zu der Aussage zu kommen? Die ist m.E. völliger Nonsens und wird denke ich eher belächelt als ernstgenommen. Dass die HIR eine gute Schule ist, glaube ich aber gerne.
Das würde mich jetzt aber doch interessieren: In wieviele Koryu hat denn der Uchi Dechi wie lange hineingeschnuppert, in Anbetracht seines jungen Alters?
Grüße
Du verlangst auf der einen Seite zwar Höflichkeit, auf der anderen Seite möchtest du jetzt aber das explizit schlecht über andere Ryûha gesprochen wird? Es gehört sich nicht, öffentlich schlecht über andere Traditionen zu sprechen. Und das wäre es in diesem Sinne wenn man diese Schulnamen nennen würde.
Auf dieses Thema wird von meiner Seite aus nicht mehr tiefer eingegangen.
Nick_Nick
15-09-2017, 22:45
Hallo ryoma,
meinethalben war´s das, ich will den Bericht des Uchi Dechi auch nicht zerreden.
Aber fürs Protokoll: ich wollte nicht wissen WELCHE Koryu du/er kenn(s)t, sondern WIEVIELE in welcher Tiefe (anonym), um zu solchen Einschätzungen zu kommen.
Grüße
... Internet. :)
Danke für die Aufnahme des Berichts in Deinen Blog, ryoma.
Ich fand ihn sehr interessant und hab ihn gerne gelesen.
Gruss, buyuu
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