Fondsparplan: Bessere Fondentwicklung, höhere Effektivkosten [Archiv] - Kampfkunst-Board

PDA

Vollständige Version anzeigen : Fondsparplan: Bessere Fondentwicklung, höhere Effektivkosten



Plautzi
17-10-2017, 19:27
Hallo,

ich hatte gestern einen Versicherungsmakler zu Besuch. Thema war Altersvorsorge und ich überlege einen Fondsparplan abzuschließen. Was mich allerdings stutzig gemacht hat, ist das die Effektivkosten bei diesen Plan steigen wenn sich der Fond besser entwickelt.

Der Berater hat mir versichert, die Verwaltungskosten wären die gleichen und es würden auch keine Boni etc. gezahlt. Die höheren Effektivkosten würden daran liegen, weil die bestehenden Kosten stärker ins Gewicht fallen bei einer besseren Entwicklung, weil sich was man an Gebühren zahlt, nicht weiter entwickeln kann. Das verstehe ich aber nicht. Hat man mir da Murks erzählt oder bin ich zu schlecht in Mathe?

Macabre
17-10-2017, 21:05
Meine erste Fräge an mich selbst wäre: soll ich wirklich was abschliessen (Fonds), wovon ich keine bis wenig Ahnung von hab..?

Und die zweite Frage wäre: vertraue ich einem Versicherungsmakler mein Geld, oder meine Erspartes/Rente an..? :)





Wenn du wirklich Bock auf Fonds hättest(ist kein Hexenwerk, informieren, lernen..) dann kannst du das auch ohne Umwege über einen Makler selber machen..


C. M. aus Hannover hat Millionen damit gemacht, leichtgläubigen Omas am Telefon die Butter vom Brot zu labern..

Macabre
17-10-2017, 21:19
Die "Effektivkosten" schwanken mitunter erheblich


https://www.finanzen100.de/finanznachrichten/wirtschaft/vorsicht-bei-geldanlage-diese-kosten-fressen-die-rendite_H227552150_62046/

:)

Gast
17-10-2017, 21:33
Hallo,

ich hatte gestern einen Versicherungsmakler zu Besuch. Thema war Altersvorsorge und ich überlege einen Fondsparplan abzuschließen.

kennst Du die WKN?

Willi von der Heide
17-10-2017, 22:03
Der Berater hat mir versichert, die Verwaltungskosten wären die gleichen und es würden auch keine Boni etc. gezahlt. Die höheren Effektivkosten würden daran liegen, weil die bestehenden Kosten stärker ins Gewicht fallen bei einer besseren Entwicklung, weil sich was man an Gebühren zahlt, nicht weiter entwickeln kann. Das verstehe ich aber nicht. Hat man mir da Murks erzählt oder bin ich zu schlecht in Mathe?

Klingt irgendwie komisch ... das würde ich mir noch einmal ganz genau erklären lassen, vor allem eine detaillierte Aufstellung der Kosten. Das klingt so verworren.

Handelt es sich um einen ETF-Sparplan ?

https://www.welt.de/wirtschaft/article5039849/ETF-Sparplaene-koennen-sehr-teuer-werden.html

Wenn ja ... zum jetzigen Zeitpunkt noch in Aktien zu investieren, bzw. neu einzusteigen auch mit ETF-Fonds ? Mmmh ...

Lino
17-10-2017, 23:22
Hallo,

ich hatte gestern einen Versicherungsmakler zu Besuch. Thema war Altersvorsorge und ich überlege einen Fondsparplan abzuschließen. Was mich allerdings stutzig gemacht hat, ist das die Effektivkosten bei diesen Plan steigen wenn sich der Fond besser entwickelt.

Der Berater hat mir versichert, die Verwaltungskosten wären die gleichen und es würden auch keine Boni etc. gezahlt. Die höheren Effektivkosten würden daran liegen, weil die bestehenden Kosten stärker ins Gewicht fallen bei einer besseren Entwicklung, weil sich was man an Gebühren zahlt, nicht weiter entwickeln kann. Das verstehe ich aber nicht. Hat man mir da Murks erzählt oder bin ich zu schlecht in Mathe?


Drei Sachen, die du dir Merken musst:

Die kochen alle nur mit Wasser - es hat für alle den gleichen Kochpunkt, Gefrierpunkt und Fähigkeit Wärme zu speichern und Abzugeben. Die Marktverlältnisse, die Weltwirtschaft und die Psychologie dahinter sind gleich für alle.

Bei Investitionen sind Streuung, erwartete Rendite und Risiko immer ganz eng verbunden. Dafür gibt es ganz simple logische Gründe.

"Fonds" sagt erst mal gar nichts. Worin konkret investiert wird, ist das Interessante. Anleihen, Aktien, Immobilien und was für Anleihen, Aktien und Immobilien.


Das musst du dir erst mal verinnerlichen bevor wir von gut oder Schlecht in Mathe reden. Mathe hat ja nur mit der Ausrechnung des Gewinns zu tun. Was wichtig ist, ist zu verstehen, welhalb es Gewinn gibt, wann Gewinn zu erwarten ist, wie und warum.

Streng genommen könnte es so einfach sein:
A will eine Imbissbude gründen. B u.a. investiert darin 10.000 EUR und wird dadurch Teilhaber wird also dadurch am Gewinn beteiligt. Wenn es Gewinn gibt. - Aktien

Oder er gibt einen Kredit von 10.000 EUR die er in Form eines Schuldscheins bestätigt bekommt. Zu einer bestimmten Zeit sollen die 10.000 + abgesprochene Zinsen zurückbezahlt werden. - Anleihen

Vielleicht will er nicht so lange warten und verkauft seinen Anteil, oder seinen Schuldschein. Aber natürlich nicht zu 10.000. Beim Schuldschein will er natürlich gerne so viel haben, dass er auch für die kürzere Dauer Zinsen bekommt. Ob jemand so viel bezahlen will, kommt natürlich darauf an, ob der Laden so gut läuft, dass A voraussichtlich zur abgesprochen Zeit zahlen kann.
Und beim Firmenanteil hängt es davon ab, wieviel man erwarten kann, dass der Laden an Gewinn auszahlen kann. Wenn es viel ist, wird natürlich auch jemand viel für seinen Anteil bezahlen. Um das herauszufinden geht er auf den Marktplatz und verkauft an Höchstbietenden.

Das ist streng genommen auch was in Großformat passiert. Der Marktplatz ist nur die Börse und die Firmenanteile sind keine Würstchenbuden sondern Apple, Samsung oder VW. Und die Schuldscheine oft von Staaten.

Für die Sicherheit deines Geldes macht es dann natürlich auch einen Unterschied, ob der Schuldschein eine Bundesanleihe ist oder eine vom Staat Bangladesh oder Sierra Leone.
Die riskantesten sind wohl die letztgenannten. Diese müssen dann auch mit entsprechend höheren Zinsen locken, sonst investiert niemand. Die würden nichts bekommen wenn die mit den Zinsen der Bundesanleihe kommen würden.

Wenn du genügend Geld hättest, könntest du dein Geld so streuen, dass dein Risiko dadurch gemindert wird, jedoch immer noch Geld in einigen der höher gewinnbringenden Anleihen oder Aktien. Hast du aber nicht. Dann könntest du dich mit anderen Leuten zusammentun, gemeinsam das Geld investieren ... im Prinzip ist das genau, was ein Fond ist. Da kann es unterschiedliche Investitions-Objekt-Typen geben. Alles von sehr sichere Staats-Anleihen bis ganz riskante Aktien.
Egal wie man es organisiert: So ein Fond muss gemanagt werden von jemandem. Das kostet Geld. Das bekommt man normalerweise durch einen prozentanteil von dem, was der Einzelne investiert - ein Einmalbetrag. Der wird natürlich höher sein bei Fonds wo Leute in der Regel kleinere Beträge investiert, niedriger, wo nur höhere Beträge investiert werden. So oder so muss es irgendwie bezahlt werden.

Der Rest ist also ähnlich wie bei den Telefonverträgen: Wie man am günstigsten raus kommt, kommt darauf das man das Angebot wählt was am besten zu den persönlichen Bedürfnissen passt. Da kann ein Investmentberater sagen was er will - es wird nur mit Wasser gekocht!!! - Und teste ihn gerne. Ich habe investmentberater getroffen, die nicht mal so viel von der Materie begriffen hatten als du begreifen kannst, wenn du diesen Beitrag genau durchliest.
Sein Angebot kann genau zu dir passen oder total beschissen sein. Das musst du dir selber überlegen. U.a. in was investiert wird. wie die Kursschwankungen bis jetzt gewesen sind ... usw. Und dann entscheiden.



Der absolute Vorteil an einem Sparplan ist jedoch, dass egal in was investiert wird, dann wird über eine längere Zeit kleckerweise investiert. So wird es zwar unmöglich sein alles zu investieren gerade wenn die Kurse im Keller sind und dadurch einen Megagewinn machen, aber das Gegenteil wird auch nicht passieren können. Der Kaufkurs kann nur dem Durchschnitt über eine längere Zeit entsprechen. Besser geht es eigentlich nicht, wenn man langfristig denkt.

Klaus
18-10-2017, 00:28
Man muss sich halt vergegenwärtigen, dass ein Aktienfonds nur dann Gewinn macht, wenn der Fondsmanager bzw. die Aktienexperten die Aktienveränderungen besser und disziplinierter vorhersagen als der Rest der Marktteilnehmer. Die Renditen sind dabei eher überschaubar im Vergleich zu mit riesigen Volumina vorgenommenen Marktmanipulationen.

Leider ist es aber sehr viel einfacher, sicherer und erheblich gewinnträchtiger, wenn man einfach das Geld der Anleger geschickt veruntreut. Und jetzt rate mal, welche Art von Leuten aus dem Grund häufiger am "Markt" vertreten ist. Ich gebe mal einen Tipp, es sind nicht die ehrlichen Menschen.

Oder anders ausgedrückt, wenn man nicht über riesige Gelder verfügt, viele teure Anwälte und hervorragende Berater, dann sollte man schlicht nicht in Spekulationsgeschäfte "investieren". Entweder man erwirbt das Wissen selbst und agiert vorsichtig und defensiv, dann wird man schon mal nicht von sich selbst betrogen. Oder man spart schlicht sein Geld und gibt es für die Dinge aus die einem Spass machen oder die man haben will - auch dann klaut einem keiner sein Geld, und sehr viel weniger als mit gerissener Spekulation vom Houdini der Geldvermehrung bekommt man so auch nicht. Den wenigen Leuten die mit Holzmann-artigen Spekulationen ihren Einsatz in wenigen Momenten verzehnfachen steht eine Unzahl von Leuten gegenüber, die schlicht abgezockt und komplett um ihre gesamten Ersparnisse und Nerven gebracht werden.

Ich würde mein Geld lieber sparen und den Porsche selbst fahren der damit gekauft wird, als den lachenden Berater mit ner willigen Disco-Ische in dem Porsche beim Vorbeifahren zuzusehen den er mit deinem Geld gekauft hat.

Hier mal ein schönes und mehr als typisches Beispiel für einen Immobilienfonds:
http://www.handelsblatt.com/finanzen/vorsorge/altersvorsorge-sparen/nachgerechnet-die-wahre-katastrophe-der-drei-laender-fonds/20218486.html

Die Leute die neben den Initiatoren am meisten an Immobilienfonds verdient haben sind Rechtsanwälte und Richter.

gast
18-10-2017, 07:27
Lass die finger davon wenn du nichtmal verifizieren kannst un was es sich hier genau habdelt.

Les dich mal im Wertpapier Forum ein.

Als Faustregel kann man schon fast sagen: wenn dir jemand aktiv ein Finanzprodukt anbietet, lass die Finger davon.

Hast du überhaupt genug Rücklagen als Tagesgeld? Hast du IRGENDWELCHE Schulden? Falls eines von beiden zutrifft ist der Fond sowieso derzeit absolut uninteressant für dich

sonntag
18-10-2017, 07:37
Also ich hab auch einen Fondsparplan laufen. Initiert hatte das Ganze damals auch ein Versicherungsmakler. Am Ende hab ich mich dann aber gegen das angebotene Produkt entschieden. Allerdings hab ich mich dann selbst etwas informiert und mir meinen eigenen Fondsparplan bei nem Online Broker gebastelt.

Wichtig ist aus meiner Sicht wie auch bereits mehrfach erwähnt die grundlegene Mechanik des Aktien- und Anleihenmarktes zu verstehen. Außerdem sollte man sich über die ausgewählten Fonds und deren Investstrategie informieren.

Ich habe mich schlussendlich für 2 Fonds einer im konservativen Immobilien Bereich, der andere im Biotechnologie Bereich entschieden. Reich wird man damit allerdings nicht, ne höhere Verzinsung als bei klassischen Sparprodukten kann man damit allerdings ohne Probleme erzielen.

hand-werker
18-10-2017, 07:54
(Vertreter- Bla Bla) Hat man mir da Murks erzählt oder bin ich zu schlecht in Mathe?

Auf jeden Fall hat man Dich nicht gut beraten, wenn Du nach dem Termin nicht verstanden hast, was wer wie mit Deinem Geld machen will. Das Produkt von dem würde ich schon mal nicht kaufen.


Und die zweite Frage wäre: vertraue ich einem Versicherungsmakler mein Geld, oder meine Erspartes/Rente an..? :)


Bingo, sollte man nicht, wenn man nicht weiß, was man tut.


Handelt es sich um einen ETF-Sparplan ?

https://www.welt.de/wirtschaft/article5039849/ETF-Sparplaene-koennen-sehr-teuer-werden.html

Wenn ja ... zum jetzigen Zeitpunkt noch in Aktien zu investieren, bzw. neu einzusteigen auch mit ETF-Fonds ? Mmmh ...

ETF-Sparpläne sind gerade für Laien gut geeignet, da relativ günstig (wenn man sich nicht irgendeinen Murks von der Bank andrehen lässt). Der verlinkte Artikel erscheint mit überholt. Comdirect hat z. B. in den vergangenen Jahren zahlreiche ETF ohne Ausgabeaufschlag angeboten (also ohne Gebühren), aktuell haben sie immer noch welche ohne Ausgabeaufschlag im Angebot, bei einigen anderen nehmen sie pro Kauf 1,5%, führen das Depot aber gratis.




Egal wie man es organisiert: So ein Fond muss gemanagt werden von jemandem. Das kostet Geld. Das bekommt man normalerweise durch einen prozentanteil von dem, was der Einzelne investiert - ein Einmalbetrag. Der wird natürlich höher sein bei Fonds wo Leute in der Regel kleinere Beträge investiert, niedriger, wo nur höhere Beträge investiert werden. So oder so muss es irgendwie bezahlt werden.



Bei einem aktiv gemanagten Fonds ja, deshalb wird die Bank auch immer versuchen, Dir so was anzudrehen. Bei einem ETF-Fonds nicht, der bildet einfach die Entwicklung eines Index (z. B. des DAX) ab. Steigt der DAX, steigt der Fonds, umgekehrt genau so. Da die meisten Fondsmanager es entgegen der schönen bunten Broschüren nicht schaffen, langfristig den Markt zu schlagen, kann man auf sie (und damit ihre Bezahlung) verzichten



Der absolute Vorteil an einem Sparplan ist jedoch, dass egal in was investiert wird, dann wird über eine längere Zeit kleckerweise investiert. So wird es zwar unmöglich sein alles zu investieren gerade wenn die Kurse im Keller sind und dadurch einen Megagewinn machen, aber das Gegenteil wird auch nicht passieren können. Der Kaufkurs kann nur dem Durchschnitt über eine längere Zeit entsprechen. Besser geht es eigentlich nicht, wenn man langfristig denkt.

Genau so. LANGFRISTIG ist das Stichwort.





Ich habe mich schlussendlich für 2 Fonds einer im konservativen Immobilien Bereich, der andere im Biotechnologie Bereich entschieden. Reich wird man damit allerdings nicht, ne höhere Verzinsung als bei klassischen Sparprodukten kann man damit allerdings ohne Probleme erzielen.

Darum sollte es gehen. Pleite gehen die meisten Leute, weil sie schlecht beraten werden und das ganze Geld für Gebühren etc. drauf geht und / oder weil sie denken, sie könnten "den Markt schlagen" und mal eben ein paar Millionen abgreifen. Das funktioniert meistens nicht.
Ein paar Sparpläne, welche in eher konservative, große ETF-Fonds investieren, sind für Kleinanleger eine gute Sache. Wenn man ein paar Euro übrig hat, kann man damit auch in riskantere Sachen investieren, das MUSS dann aber "Spielgeld" sein, bei dem es egal ist, wenn es weg ist.

Jetzt kommt mein Super-Tipp zum Schluss: Die Verbraucherzentralen bieten Beratungen zu Vermögensaufbau und Altersvorsorge an. Da setzt sich jemand unabhängiges 1-2 Stunden mit Dir zusammen, berät Dich und gibt Dir am Schluss Tipps für die optimale Strategie. Kostet so ca. € 150,-. Ich kann Dir nur empfehlen, das wahrzunehmen. Die € 150,- waren eine der besten Investitionen meines Lebens. Das Geld hast Du in kurzer Zeit wieder drin, weil Du es eben nicht der Bank in den Rachen schmeißt.

Willi von der Heide
18-10-2017, 10:39
Jetzt kommt mein Super-Tipp zum Schluss: Die Verbraucherzentralen bieten Beratungen zu Vermögensaufbau und Altersvorsorge an. Da setzt sich jemand unabhängiges 1-2 Stunden mit Dir zusammen, berät Dich und gibt Dir am Schluss Tipps für die optimale Strategie. Kostet so ca. € 150,-. Ich kann Dir nur empfehlen, das wahrzunehmen. Die € 150,- waren eine der besten Investitionen meines Lebens. Das Geld hast Du in kurzer Zeit wieder drin, weil Du es eben nicht der Bank in den Rachen schmeißt.

Für Otto-Normal Verbraucher genau das richtige :halbyeaha