Vollständige Version anzeigen : Seminar Film
jkdberlin
04-11-2017, 09:40
Die Grappling Trivia im Internet ist ja zur Zeit mal wieder voll mit der Geschichte des mitgefilmten Gordon Ryan Seminars.
1HvVMFAL1vg
und hier die Seite des Hosts:
https://www.jiujitsutimes.com/instructor-accused-filming-gordon-ryan-seminar-gives-side-story/
Ich kann Gordons Seite der Medaille verstehen (unabhängig davon, ob nun gefilmt wurde oder nicht), denke aber auch, dass wenn jemand Geld dafür bezahlt, dann hat er das Recht Aufzeichnungen zu machen. Sich selbst filmen halte ich für okay.
Wie aber seht ihr das ganze? Sollte man man Seminaren mitfilmen dürfen? Kann man kontrollieren, dass es danach nicht auf Youtube oder Facebook kommt? Wie mit der Sache umgehen?
StaySafe
04-11-2017, 12:06
Er sagt ja dass er im Vorfeld klar gestellt hat, dass die Leute sich selbst filmen können nachdem er die jeweilige Technik komplett gezeigt und erklärt hat.
Das halte ich für fair und auch ausreichend.
Wir haben das zuletzt auch so gemacht bei einem Catch Seminar, da der Referent darum gebeten hat nicht während des erklärens zu filmen.
Am Ende des Seminars sind wir nochmal alles für uns durchgegangen und haben uns dabei gefilmt und der besagte Referent stand sogar zur Verfügung um nochmal kurz zu korrigieren.
Wenn es so passiert ist wie Gordon Ryan sagt, dann frag ich mich (mal wieder) warum Menschen so arschig sein müssen!?
sivispacemparabellum
04-11-2017, 13:22
Ist absolut das Recht dessen der das Seminar gibt das Filmen zu untersagen, oder es zu erlauben. Es ist kaum zu kontrollieren, wer was wo veröffentlicht.
Bei uns ist es meist komplett erlaubt und es gab noch nie Probleme.
Björn Friedrich
05-11-2017, 09:22
Ich würde sagen das Thema hat viele Seiten;-)
Auf der einen Seite, hat Gordon zu 100% Recht. Er ist der Lehrer und er bestimmt wer, oder ob gefilmt werden darf. Daran gibt es nichts zu rütteln.
Das die Leute sich selber filmen dürfen ist o.k. sagt er ja auch, daran gibt es nix auszusetzen.
Wenn es so war wie der Seminar Hoost erzählt, ist es halt dumm gelaufen und Gordon ist halt auch ein junger Fighter, der vielleicht noch etwas unsicher im Umgang mit sowas ist.
Wenn es so gelaufen ist wie Gordon sagt, dann ist der Seminarhoost ein Drecksack, der den Lehrer versucht zu hintergehen, da kann ich sein Verhalten gut verstehen, ich meine wäre Steven Segal der Lehrer gewesen und so etwas wäre passiert, hätte er den Seminar Hoost und die gesamte Schule gekillt;-);-)
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, das es ein zweischneidiges Schwert ist. Ich kann mich noch gut an ein Wohltätigkeitsseminar Erinnern, an dem ich unterrichtet habe und die Gier mit der die Leute meinen Kram gefilmt haben, nach dem Motto: Ich hab was gezahlt also will ich alles mitnehmen, war echt ekelhaft......Da verstehe ich, das man pauschal sagt: Filmt was ihr wollt, aber nicht mein Training.
Auf der anderen Seite hab ich da mein Blaugurtprogramm. Es gibt nach 11 Jahren und ca.20 Seminarreihen, unzählige Aufnahmen davon, aber ich hab noch keine im Netz gefunden.
Ich handhabe das so, wer für das Blaugurtprogramm 1000 Euro bezahlt, der soll alles mitnehmen können was geht und darf auch filmen und ich glaube, wer soviel bezahlt, der stellt die Videos dann auch nicht so einfach ins Netz.
Und Sachen die ich nicht in der Öffentlichkeit haben will, zeige ich einfach nicht, bzw. nur meinem engen Kreis von fortgeschrittenen Trainingspartnern.....
Ist kein einfaches Thema.
Super Famicom
05-11-2017, 10:07
Grundsätzlich bin ich gegen das ungefragte Mitschneiden und Veröffentlichen von Trainings und Seminaren.
Meine Erfahrung: Je "familiärer" der Rahmen, desto größer die Sicherheit, dass das Bildmaterial nicht im Netz landet.
BJJ spielt in der globalen Aufmerksamkeit eine untergeordnete Rolle, ist aber im öffentlichen Interesse der Kampfsportszene/des Business und damit auch in der Wahrnehmung ihrer Mitglieder mittlerweile so groß geworden, dass man damit rechnen muss, dass gefilmte Inhalte auf dem einen oder anderen Weg entstehen und im Netz landen. Insbesondere wenn "Geld verdienen" hinter der Sache steht hat das Ganze dann vermehrt Streitpotenzial.
Die folgenden Richtigstellungen sind dann eine Soap-Opera für die Zielgruppe und unterscheiden sich nur unwesentlich von dem, was hier zur Belustigung von Youtube herausgesucht und "diskutiert" wird. Viele "ich" und "du" Botschaften, wenig konkrete oder überprüfbare Inhalte oder "Beweise", kaum Beteiligte, zwei Betroffene und viele, viele Zuschauer und Meinungen.
Offline_Fighter
05-11-2017, 20:50
Nun der Trend geht immer mehr in Richtung alles aufnehmen, sei es aus Versicherungsseite her oder halt aus Neugier/Interesse. Ich denke bald wird es immer so sein das Aufnahmen von Seminaren auch Online zur Verfügung stehen werden. Wenn dann mal die Persönlichkeitsrechte fallen wie in den USA oder Russland wird es hier auch zügig kommen ;)
sivispacemparabellum
06-11-2017, 08:02
Das stimmt nicht. Die Seminare finden in einem privaten Rahmen statt. In diesem kann jeder Veranstalter festlegen ob und was gefilmt wird. Die Persönlichkeitsrechte werden dadurch nicht berührt. So bald der Seminarleiter dem zustimmt wären die Zuschauer nur "Beiwerk" und hätten somit kein Recht am eigenen Bild. Bei Sportveranstaltungen gibt man das Recht am eigenen Bild auch meist ab, da der Gesetzgeber sagt, dass man damit rechnen muss das dort fotografiert und gefilmt wird.
Da muss die Gesetzgebung sich gar nicht ändern, denn das ist bereits geregelt.
Björns Erfahrung ist genau der Punkt. Für mich macht es einen Unterschied ob Leute filmen, für sich, die ich kenne etc oder Leute die mal eben alles dokumentieren wollen. Das verändert die Atmosphäre auf einem Seminar und sorgt dafür das Leute sich unwohl fühlen und da muss man als Veranstalter oder Seminarleiter einschreiten.
Hab schon 4 Seminare mit Danaher Jungs (Oliver Taza, Nicky Ryan und Ethan) besucht. Die Regeln sind immer die gleichen und genau die welche Gordon im Video erzählt. Es wurde auch jedes mal direkt zu beginn klar gestellt. Würde mich ziemlich wundern wenn es in diesem Fall auf einmal anders wäre.
Wenn der Seminarleiter nicht gefilmt werden möchte, ist es auch sein Recht dass darauf verzichtet wird (Recht am eigenen Bild).
Kann ich auch verstehen, gibt genug Leute die dann nachher Kohle mit deinem Material verdienen (Werbung auf Youtube oder geben selber Seminare / PT mit identischem Inhalt). Und als sehr ambitionierter/erfolgreicher Wettkämpfer möchte man evtl auch etwas weniger von dern Konkurrenz genauestens analysiert werden
Linus - The Boxer
06-11-2017, 11:02
Am Ende des Seminars sind wir nochmal alles für uns durchgegangen und haben uns dabei gefilmt und der besagte Referent stand sogar zur Verfügung um nochmal kurz zu korrigieren.
Genau so habe ich schon bei nem Erik Paulson Seminar vor ca. 12 Jahren erlebt. Ich finde es auch gut so.
Bei den letzten Seminaren die ich besucht habe, auch unabhängig vom Grappling, haben viele Teilnehmer mehr Zeit mit filmen verbracht, als damit dem Seminarleiter ihre Aufmerksamkeit zu schenken. Dies ist m.M.n. ziemlich respektlos und auch nicht Sinn eines Seminars...
[...]Ich handhabe das so, wer für das Blaugurtprogramm 1000 Euro bezahlt, der soll alles mitnehmen können was geht und darf auch filmen und ich glaube, wer soviel bezahlt, der stellt die Videos dann auch nicht [...]
Lak 1k für ein "Blaugurt-Programm" :hammer:
Dafür kannste 1 Jahr in nem Top Gym trainieren wo Leute sind die auch Kampferfahrung haben,nicht nur im Bereich Grappling anno irgendwas...ka was einem wohl mehr bringt :rolleyes:
Sorry,aber da wird mir übel in der Magengegend,aber muss jeder selber wissen...
Offline_Fighter
06-11-2017, 20:20
https://dejure.org/gesetze/KunstUrhG/23.html
regelt ganz eindeutig wo man ohne Einverständnis fotografiert werden darf, da Seminare insbesondere private Seminare nur dann auch Seminare sind wenn die Leute aktiv mit machen kann man hier nicht von Beiwerk reden, ein Seminar wo nicht aktiv mit trainiert wird ist ein Vortrag. Ein Seminar das gefilmt oder fotografiert wird bedarf im privaten immer eine Genehmigung. Beiwerk wird immer nur dann bejaht wenn es ein öffentlicher Platz ;)
Sollte man wissen...
felicidy
07-11-2017, 06:02
Lak 1k für ein "Blaugurt-Programm" :hammer:
Dafür kannste 1 Jahr in nem Top Gym trainieren wo Leute sind die auch Kampferfahrung haben,nicht nur im Bereich Grappling anno irgendwas...ka was einem wohl mehr bringt :rolleyes:
Sorry,aber da wird mir übel in der Magengegend,aber muss jeder selber wissen...
Nicht jeder kann aus beruflichen oder logistischen Gründen nen "Top Gym" besuchen. :)
sivispacemparabellum
07-11-2017, 14:10
Dann lies doch mal den ganzen Text:
"Ohne die nach § 22 erforderliche Einwilligung dürfen verbreitet und zur Schau gestellt werden:
...
3. Bilder von Versammlungen, Aufzügen und ähnlichen Vorgängen, an denen die dargestellten Personen teilgenommen haben;
..."
Ja ich darf bei meinen Seminaren oder Turnieren in meinen Räumen Bilder machen und dies veröffentlichen. Da gibt es Mindestgrenzen für Personengruppen/keine Porträts. Ich muss mir in dem Fall allerdings keine Erlaubnis einholen. Es ist trotzdem so, dass aus Höflichkeit immer zuvor gefragt wird ob es okay ist.
Wie aber seht ihr das ganze? Sollte man man Seminaren mitfilmen dürfen? Kann man kontrollieren, dass es danach nicht auf Youtube oder Facebook kommt? Wie mit der Sache umgehen?
Zum konkreten Fall lässt sich nicht viel hinzufügen; für mich eine klare Sache und kann mich dem Rest nur anschließen :).
Da hier auch anderweitige Erfahrungen ausgetauscht wurden, schmeiße ich auch einfach mal einen Bericht in die Runde - vielleicht hilft’s bzw. interessiert’s irgendwem/n:
Ich persönlich habe es seit längerer Zeit (während des Seminars bzw. in meinem Fall der Übernahme von Trainingseinheiten) verboten. Zu häufig wurde sich aufs Filmen anstatt dem Erlernen oder Nachvollziehen der Technik konzentriert und viel zu oft durfte ich dann im Prinzip jedem Pärchen noch einmal persönlich die Technik erklären, da es irgendwie nicht so ganz hängengeblieben ist oder sogar die Frage kam, was man jetzt noch mal machen solle... Auch eine erneute Erklärung vor der gesamten Gruppe hat es nicht besser gemacht, man musste sie ja filmen... Auch die Unruhe (und im Stand das ständige Ablegen von Equipment, um die Kamera bzw. das Handy halten und bedienen zu können) stört und senkt die Qualität des Trainings - von der Zeitersparnis fange ich noch nicht einmal an.
(Da ich nicht davon lebe, ist mir das Geld „relativ“ egal bzw. bin ich ehrlich gesagt sogar froh und stolz, wenn ich wieder vorbei komme und mitbekomme, dass die Technik Einzug ins reguläre Training gefunden hat und verbreitet wird. Das ist für mich jedes Mal eine Bestätigung, dass ich die Sache gut gemacht habe bzw. zumindest die Technik (etc.) etwas taugt :). Abgesehen davon bucht mich eh keiner für ein Seminar und dazu gibt es auch keinen Grund :D. Also sind die Erwartungshaltung und „Dienstleistermentalität“ bei den Trainierenden meistens in Ordnung und keiner hat Angst, nicht genug für sein Geld zu bekommen bzw. für das Geld möglichst viel mitnehmen zu müssen.)
Eine akzeptable Lösung (für mich) ist das Aufstellen einer Kamera in einer Ecke bzw. am Rand oder auch, dass von einem (nicht trainierenden) „Kameramann“ gefilmt wird, wenn es vom Trainer oder dem Trainerstab ausgeht und mir versichert wird, dass es weder verbreitet noch veröffentlicht wird. So haben die Trainer die Möglichkeit, es noch einmal nachzuvollziehen - mich bei Fragen zu kontaktieren - und ich habe noch keine schlechten Erfahrungen damit gemacht. (Was natürlich auch daran liegen kann, dass ich eigentlich noch nie in mir gänzlich unbekannten Clubs/Vereinen/Teams das Training geschmissen habe und ich der Einladung der Bezugsperson nicht nachgekommen wäre, wenn es nicht mehr Gründe als das Geld gegeben hätte.)
Seit ich allerdings schlechte Erfahrungen gemacht habe, dass (von „Sportlern“) Mitschnitte aus dem Zusammenhang gerissen oder die Vorführung, wie man es nicht machen sollte bzw. worauf zu achten ist, verwendet wurden, um einen schlecht dastehen zu lassen, mache ich es (für die Sportler) wie StaySafe beschrieben hat und lasse mich selbst nur noch von befreundeten (oder von mir als vertrauenswürdige Bekannte eingestuften) Menschen (nach dem Training) filmen. Dem Rest stehe ich zur Seite oder halte auch mal die Kamera und erkläre es ihnen, bis ich meine, dass sie es verstanden (und treffend auf ihrem eigenen Filmchen vorgemacht oder zumindest erklärt) haben. (Abgesehen davon, finde ich es schrecklich, Aufnahmen von mir zu sehen oder meine eigene Stimme zu hören - das will doch keiner sehen/hören :D.)
Kontrollieren bzw. gänzlich verhindern kann man das Verbreiten/Veröffentlichen leider nicht; mit meinem Weg und den Ergebnissen bin ich zufrieden und meine, dass für jede Person (Trainer wie Sportler) eine gute Lösung enthalten ist. Wer ein Problem mit meiner Regelung hat, darf für sich selbst entscheiden, was ihm wichtiger ist und je nach Entscheidung entweder gehen oder nicht filmen. Solange sie sichergehen, dass nur sie auf ihrem Video sind, dürfen sie sich gerne selbst filmen; da das allerdings so gut wie nicht möglich ist (im Stand), wird meist erst danach gefilmt oder kurz gefragt, ob es für den Rest in Ordnung ist. Kam schon häufiger vor, dass sich im Nachhinein über die Anfänger im Hintergrund lustig gemacht wurde und damit habe ich ein Problem.
LG
Vom Tablet gesendet.
Offline_Fighter
07-11-2017, 20:05
Gibt genügend Urteile die was anderes sagen, aber hey was wissen Richter schon über Gesetze :rolleyes:
Nicht jeder kann aus beruflichen oder logistischen Gründen nen "Top Gym" besuchen. :)
Glaub ich und ist auch absolut legitim !
Ich war einfach paralyzed von der genannten Summe und wollte das mal in Relation darstellen.
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