Ehrenamt im sozialen Bereich [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Ehrenamt im sozialen Bereich



Esse quam videri
04-11-2017, 16:32
Hi,

engagiert sich von Euch jemand?

Ich möchte mich schon seit längerer Zeit irgendwie einbringen und suche Anregungen, Tipps, Erfahrungsberichte oder ähnliches. Habe mit dem Gedanken gespielt in Richtung Hospiz/Sterbebegleitung zu gehen, weiss aber nicht, ob ich das vom Kopf her schaffe. Wäre nett, falls sich hier oder per PM jemand zu Wort melden würde.

Gerne auch andere Vorschläge, was man noch so alles im ehrenamtlichen sozialen Bereich machen kann.

gruss

Kohleklopfer
04-11-2017, 16:37
Das ganze Jahr 2016 immer Dienstags Abends Nahrungsmittel und andere Hilfsmittel an hauptsächlich Obdachlose herausgegeben.
Ist ne gute Sache, viele nette Leute kennengelernt.
Leider momentan keine Zeit mehr dafür.

kaffeegeniesser
04-11-2017, 17:13
Hi,

zählt der Sportverein auch zum sozialen Bereich?

Wenn ja, dann ehrenamtliches Training geben in zwei verschiedenen Vereinen.

Gruß

Little Green Dragon
04-11-2017, 17:15
Für den Hospizbereich brauchst Du entsprechende Vorbereitungskurse / Supervision (Dauer 10 Monate plus X) und dann ist auch noch fraglich ob Du überhaupt für „tauglich“ befunden wirst.

Viele dort haben in der Telefonseelsorge angefangen (auch das geht nur über Kurse) und sind dann später gewechselt.

Da brauchst Du schon viel Engagement und Zeit um da einzusteigen.

Ggf. mal schauen ob es bei Dir in der Region Einrichtungen für Obdachlose gibt und da mal reinschnuppern?

Gast
04-11-2017, 17:21
Ich habe mal für ca. ein halbes Jahr ehrenamtlich in einer Kleiderkammer ausgeholfen. War doch recht ernüchternd, schwieriges Klientel, sehr fordernd und anspruchsvoll.

Bin dann mal Samstags über einen Flohmarkt gegangen, dort einige "Stammkunden" angetroffen die doch tatsächlich die Klamotten verscheuert haben welche sie zuvor umsonst erhalten hatten. Ich habe daraufhin das Handtuch geworfen.

Syron
04-11-2017, 17:35
Ich war mehrere Jahre in der Kirche tätig.
Kann man generell erst einmal von halten was will, aber auch als Nicht-Über-Christ, hat es Spaß gemacht und wir hatten auch Leute dabei, die an sich weder mit Gott noch Kirche irgendwas am Hut hatten.

Was ich dort gemacht hatte, war vieles, weil ich fast überall auf die ein oder andere Weise eingespannt war.

Daher ist das folgende *nicht* auf das bezogen, was ich gemacht habe, bzw. sind da zwar Sachen bei, aber weiß Gott nicht alles davon!

Jugendgruppen, Seniorengruppen, Alleinstehendengruppen, Spielgruppen ... wären alles Möglichkeiten, in denen man sich einbringen oder die man, je nachdem, versuchen kann anzubieten.

Je nach Gemeinde haben die auch direkt Kontakte zu Caritas & Co und können da vermitteln.

Jochen
04-11-2017, 20:37
Hallo,
spannende Idee.
Habe selbst einen Sterbebegleiterkurs mitgemacht. Wir wurden gut auf die Tätigkeit vorbereitet in Theorie und Praxis und Selbsterfahrung zu Trauer und Verlust. Bei den Begleitungen konnte man immer aussuchen, was für einen persönlich leistbar war und was nicht.Auch wenn ich nur wenige Begleitungen hatte würde ich dem Unterfangen eine lebensverändernde Wirkung zusprechen.
Mfg Jochen

Steinbock
04-11-2017, 21:33
Für die Hospizbegleitung brauchst glaub auch eine Ausbildung. Wenn mich alles täuscht so um die 150 Std.

Ich arbeite auch gelegentlich im Männerwohnheim im Cafe und auch Kleiderkammer. Macht Spass, nette hauptberufliche Mitarbeiter, aber auch zum Teil sehr anstregenden Klienten.

zocker
04-11-2017, 21:44
... Ich möchte mich schon seit längerer Zeit irgendwie einbringen und suche Anregungen, Tipps, Erfahrungsberichte oder ähnliches. ...


habe mal einen bericht über ehrenamtliche flüchtlingshelfer gelesen.

Wäre das was?


Grüsse

Esse quam videri
04-11-2017, 22:54
hallo,

Danke an die zahlreichen Antworten bisher.
Ich finde den Hinweis mit der Kirche und Caritas ganz hilfreich, da hätte ich quasi ein ganzes Portfolio aus dem ich, dass für mich passende raussuchen könnte, auch als nicht religiöser Mensch.

Hilfe für Obdachlose könnte ich mir auch vorstellen.

Jochen Danke für Deinen Beitrag.

Was ich nicht machen will, ich möchte kein Forderungs-Dienstleister sein, d.h. Kleiderkammer, Tafel o.ä. wäre wahrscheinlich nichts für mich.

gruss

Super Famicom
05-11-2017, 11:07
die doch tatsächlich die Klamotten verscheuert haben welche sie zuvor umsonst erhalten hatten.
Also wirklich. Die sind damit bestimmt steinreich geworden. Persönliche Bereicherung in einer existenziellen Notlage. Frechheit.... Es gibt nichts schöneres als auf einem Flohmarkt die dicke Kohle mit gebrauchter Kleidung zu machen. ;-)
Ich empfehle da mal zu googlen, was sehr häufig bei den Containeraufstellern mit der eingeworfenen gebrauchten Kleidung passiert...
Da ist es dann vielleicht doch besser ein Empfänger wandelt die Sachspende in Bares um.

Die Grundeinstellung "Soziales Engagement: ja- aber nur für eine (mir) angenehem Zielgruppe" finde ich sehr merkwürdig. Gerade die schwierigen Klienten haben doch in der Regel den größten Hilfebedarf. Das deren moralischer Kompass sich nicht mit den gutbürgerlichen Wertvorstellungen deckt sollte doch zu erwarten sein. Auch Dankbarkeit wird nicht in Kübeln über den Ehrenamtlern ausgeschüttet. Akzeptanz ist die Grundlage der sozialen Arbeit und des ehrenamtlichen Engagements.

@ Esse quam videri: Am ehesten wäre da vielleicht noch der Bereich der Alltagsbegleitung für ältere Menschen geeignet? Also deutlich vor Hospiz ;). Mal bei den Pflegezentren und den Hilfsorganisationen (ASB, Malteser, Johanniter, DRK, Paritätischer et. pp.) nachfragen. Die haben immer Bedarf und in der Regel Ansprechpartner und Infoveranstaltungen.

zocker
05-11-2017, 11:18
... Akzeptanz ist die Grundlage der sozialen Arbeit und des ehrenamtlichen Engagements. ...


Andererseits habe ich im kkb vor kurzem den spruch gelesen:

„Wer für alles offen ist, ist meist nicht ganz dicht.“

Ob das zutrifft, weiss ich aber nicht.


Grüsse

Super Famicom
05-11-2017, 11:45
Differenzieren lautet das Zauberwort @ Zocker. ;)

Hier wird natürlich oft viel lieber über einen Kamm geschoren. ;)

HAZ3
05-11-2017, 12:36
Kein Ehrenamt aber:

Leute die kalte Jahreszeit kommt.Für alle die in größeren Städten wohnen,es gibt hier z.B. Busse die Nachts Kleidung und Essen an Obdachlose verteilen.Oft gibt es Annahmestellen dafür,einfach mal für seine Stadt online gucken,man findet mit Sicherheit was.

Unterstützt diese Leute,denn gerade in der kalten,ungemütlichen Zeit,will doch niemand gerne draußen rumgammeln und krank werden.
Mir gefällt das weil da direkt was bei den Leuten ankommt,ohne großes Bliblablup.

Also wer das kann => Do it :halbyeaha

( Natürlich für Bedürftige alles 4 free )

zocker
05-11-2017, 13:42
Differenzieren lautet das Zauberwort @ Zocker. ;) ...


also die frage, was zu akzeptieren ist bzw nicht?


grüsse

zocker
05-11-2017, 13:45
hier zb:

P-mAj56B_cc

gibt´s vielleicht auch in deinem bundesland.


grüsse

Super Famicom
05-11-2017, 14:11
also die frage, was zu akzeptieren ist bzw nicht?
Zum einen das.
Sowie zum anderen die Einstellung, jede Situation bzw. jedes Erlebnis für sich kritisch zu prüfen.
Verhaltensweisen die unangemessen erscheinen können vor dem individuellen Erfahrungshintergrund und im Kontext der Lebenssituation des Handelnden durchaus angemessen und logisch sein. Auch (mehrheitlich) sozial geächtetes Verhalten kann in bestimmten Kreisen - insbesondere vor dem Hintergrund mangelnder Handlungsoptionen - darunter fallen.

zocker
05-11-2017, 14:25
Zum einen das.
Sowie zum anderen die Einstellung, jede Situation bzw. jedes Erlebnis für sich kritisch zu prüfen.

das gilt doch aber für alle bereiche, nicht nur für die soziale arbeit und das ehrenamtliche engagement?



Verhaltensweisen die unangemessen erscheinen können vor dem individuellen Erfahrungshintergrund und im Kontext der Lebenssituation des Handelnden durchaus angemessen und logisch sein.

bestimmt!
das heisst m.e. aber nicht, dass man sie als gemeinschaftsförderlich oder unter anderen gesichtspunkten akzeptieren oder tolerieren sollte oder gar müsste - jedenfalls staatlicherseits unter dem gesichtspunkt der verantwortung für die staatsgemeinschaft; dem einzelnen ist´s natürlich selbst überlassen.



Auch (mehrheitlich) sozial geächtetes Verhalten kann in bestimmten Kreisen - insbesondere vor dem Hintergrund mangelnder Handlungsoptionen - darunter fallen.

stimmt ebenfalls.
grundsätzlich muss m.e. aber eine gewisse allgemeinverbindliche grundordnung aufrechterhalten werden, die durch (allgemeine/staatliche) akzeptanz sozialschädlichen verhaltens nicht gefährdet werden sollte.

wenige einzelfälle sind diesbezüglich uninteressant.

massenweise "einzelfälle" fallen ins gewicht, machen schule und bringen (weitere potentielle) spitzbuben auf weitere dumme ideen, nach dem motto: "es wird ja offensichtlich alles toleriert. da schauen wir mal, was noch alles geht!" (beispiel: sozialbetrug).


grüsse

gast
05-11-2017, 14:37
Gibt auch die Nachbarschaftshilfe

Läuft zB über die Ökonemenischr Sozialstation.
Dann kann man mit/für ältere Leute einkaufen, sie etwas unterhalten, behinderten helfen usw.
Alles mögliche um den Leuten die nicht (mehr) zurecht kommen im Alltag zu helfen.

Gibt auch ein paar euro aufwandsentschädigung (was nicht der anreiz sein sollte! Aber etwaige Fahrtkosten usw kompensieren kann)

Super Famicom
05-11-2017, 14:37
das gilt doch aber für alle bereiche, nicht nur für die soziale arbeit und das ehrenamtliche engagement?
Ja. Aber worüber reden wir hier denn? ;)

dass man sie als gemeinschaftsförderlich oder unter anderen gesichtspunkten akzeptieren oder tolerieren sollte oder gar müsste
Hat ja auch keiner gesagt. Aber man muss sie bei aller Abneigung, dem eigenen Wertekanon und der Sozialisation jene als existierende Verhaltensmuster "akzeptieren" um sie zu verstehen und einordnen zu können um dann darauf aufbauend adäquat "helfen" zu können.

rundsätzlich muss m.e. aber eine gewisse allgemeinverbindliche grundordnung aufrechterhalten werden, die durch (allgemeine/staatliche) akzeptanz sozialschädlichen verhaltens nicht gefährdet werden sollte.
Eine Grundordnung haben wir ja.

massenweise "einzelfälle" fallen ins gewicht, machen schule und bringen (weitere potentielle) spitzbuben auf weitere dumme ideen, nach dem motto: "es wird ja offensichtlich alles toleriert. da schauen wir mal, was noch alles geht (beispiele: sozialbetrug).
Völlig richtig. Hier wieder das Zauberwort: differenzieren!
:):halbyeaha

zocker
05-11-2017, 14:44
... "akzeptieren" um sie zu verstehen und einordnen zu können um dann darauf aufbauend adäquat "helfen" zu können.

inklusive der anführungszeichen kann ich zustimmen.



Eine Grundordnung haben wir ja.

die frage ist m.e., ob die immer noch so ordentlich ist, wie zb vor 5 oder 10 oder 40 jahren und wohin derzeit die diesbezügliche entwicklung geht.



Zauberwort: differenzieren!
:):halbyeaha

da sind wir uns auf jeden fall einig.


grüsse

TREiBERtheDRiVER
05-11-2017, 15:13
THW Ehrenamt

https://www.thw.de/DE/THW/Bundesanstalt/Ehrenamt/ehrenamt_node.html

Das geht bis in die Königsklasse - SEEBA. Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland.

Die Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland (SEEBA) stellt sich vor:
https://youtu.be/Ds4UWAW0p30

Infofilm zur Aufnahme in die THW-Auslandsdatenbank:
https://youtu.be/zllFtBgmeTs


lg

zocker
05-11-2017, 15:20
https://de.wikipedia.org/wiki/Freiwillige_Feuerwehr

https://de.wikipedia.org/wiki/Wasserwacht

Unterwegs mit der Bürgerstreife gegen Kriminalität - Panorama - Süddeutsche.de (http://www.sueddeutsche.de/panorama/buergerstreifen-gegen-kriminelle-amateur-aufpasser-1.2225263)


grüsse

zocker
05-11-2017, 15:34
Stiftung Kinderwürde | ehrenamtliche Organisation für misshandelte Kinder (http://www.stiftung-kinderwuerde.de/)

https://weisser-ring.de/

https://www.betterplace.org/de/discover-volunteering#open

BMJV-NHS | Fair im Netz (http://www.fair-im-netz.de/WebS/NHS/DE/Home/home_node.html)



grüsse