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Vollständige Version anzeigen : KPST 22 : Techniken, Konzepte und Eigenschaften



jkdberlin
24-07-2004, 08:46
Für einige Menschen in den Kampfkünsten scheinen diese Begriffe nicht klar definiert zu sein oder sie machen sich über die Wichtigkeit dieser Begriffe zu wenig Gedanken. Es gibt fundamentale Unterschiede zwischen Techniken, Konzepten und Eigenschaften, doch jeder erfolgreiche Kämpfer hat eine Mischung aus eben diesen drei Dingen.

Eine Technik ist eine oder eine Serie von Bewegungen die dazu geeignet sind ein bestimmtes erwünschtes Ziel zu erreichen. Ein Schlag hat das Ziel einen Gegner zu treffen, ein Hebel hat das Ziel den Gegner zur Aufgabe zu zwingen.

Ein Konzept ist eine Regel, ein Prinzip. Diese Regeln helfen bei der Ausführung bestimmter Techniken (wie z.B. nimm die Deckungshand vor das Kinn wenn die Führhand am schlagen ist), sie sind spezielle oder generalisierte Richtlinien.

Eine Eigenschaft (im JKD auch "Attribute" genannt) ist eine Fähigkeit oder eine Besonderheit, die es einem Kämpfer ermöglicht, eine bstimmte Tätigkeit zu vollziehen. Kraft, Schnellgkeit, Timing, Fitness etc. pp.

Ein guter Kämpfer hat eine Mischung eben dieser drei Dinge in seinem "Spiel". Dazu kommt eine für ihn bewährte Strategie sowie besondere Taktiken für diverse Typen von Gegnern. Diese Strategien und Taktiken erhält er im Training und wird sie schon mehrfach im Sparring oder im Kampf auf Durchführbarkeit getestet haben. Um eine Technik gegen einen Gegner erfolgreich einzusetzen, muss er sich also durch Strategie und Taktik in die richtige Lage versetzen, diese mit den benötigten Eigenschaften unter Berücksichtigung der Prinzipien, die für eine erfolgreiche Ausführung einer Technik notwendig sind, durchzuführen.

Die Abstimmung dieser Dinge erfodert ein intensives Training. Nicht alle generellen Regeln treffen auf bestimmte Techniken zu, nicht alle Eigenschaften nützen bestimmten Techniken, nicht alle Taktiken gelten für bestimmte Gegner und letztendlich führen nicht alle Techniken erfolgreich zum Ziel. Ein Kampfkünstler, der ein austrainiertes Spiel hat, wird lange an neuen Dingen herumfeilen und sie immer wieder ausprobieren,w enn er der Meinung ist, dass sie sein Spiel ergänzen. Letztendlich wird er sie entweder verwerfen oder seinem Spiel hinzufügen. Dieser Vorgang wird mit der Austrainiertheit des Spieles immer länger werden.

Kampfkünstler, die Techniken kennen, aber nicht umsetzen können, d.h. deren Training aus einer Art Technikansammeln besteht, werden letztendlich nur einen begrenzten Teil ihres Spiels ausbauen und sie werden ohne Training der anderen Säulen ihres Spiels im Kampf nicht erfolgreich sein. Insbesondere bei der Technik-Seite ist weniger, aber dafür intensiver, mehr. Um eine Technik gut auszutrainieren benötigt man nunmal Zeit. Und nur weil eine Technik mal vor einem Jahr intensiv trainiert wurde, heisst das nicht automatisch, dass sie für immer und ewig 100% sitzt, sie muss stattdessen immer wieder trainiert und "aufpoliert" (gedrillt) werden. D.h. der Kämpfer und der oder die Trainer müssen eine Auswahl treffen. Sie müssen Lücken erkennen und dort ansetzen, wo Bedarf besteht. Stillstand im Technikrepertoire ist aber ebenfalls zu vermeiden. Neue Erkenntnisse können alte Schwächen beheben, neue Techniken vielleicht das Spiel erweitern oder komplettieren.

So wird ein richtiges Training eine interessante andauernde Mischung diverser Bestandteile, die zwar unabhängig voneinander trainiert werden können, letztendlich aber komplett sein müssen, um erfolgreich wirken zu können.

Grüsse

Michael1
24-07-2004, 13:36
Guter Text :) - aber was ist KPST 22 :confused:

jkdberlin
24-07-2004, 16:08
der 22 Artikel aus der "KPST" Reihe. Einfach mal die Suchfunktion bemühen ;)

Grüsse

Michael1
24-07-2004, 17:22
Ups :o

Aber jetzt hab ich was das ich demnächst lesen kann :).

jkdberlin
24-07-2004, 18:12
Dafür sind sie da ;)

Grüsse

Pyriander
30-01-2005, 22:32
UNd sie sind verdammt gut !
Danke Frank