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Vollständige Version anzeigen : 18 Jährige Kickboxerin nach Weight Cut gestorben



Ziion
20-11-2017, 19:51
https://out.reddit.com/t3_7e615m?url=https%3A%2F%2Fwww.facebook.com%2F9Ne wsPerth%2Fvideos%2F1844175605594591%2F&token=AQAAfj8TWjzN--HcNVyH3CTBaSzrQTPqqn0eCwUetRT33cPPyrCp&app_name=mweb2x
Und wieder hats jemanden erwischt.

PhilExpat
21-11-2017, 01:45
Das nennt sich "natürliche Auslese" ...

Yodchai
21-11-2017, 02:05
Das nennt sich "natürliche Auslese" ...

geht's noch?

budola
21-11-2017, 05:40
Verstehe nicht wie die Trainer da mitmachen koennen. Aber: Sowas wird immer wieder passieren.

Dietrich von Bern
21-11-2017, 07:38
Und wieder meine Anregung dazu: height-classes!

jkdberlin
21-11-2017, 08:28
Das nennt sich "natürliche Auslese" ...

ich finde deinen Beitrag voll daneben.

Tyrdal
21-11-2017, 08:44
Aber ein wenig Wahrheit ist dran. Man sollte schon erkennen wann die eigene Gesundheit leidet.

frida71
21-11-2017, 08:48
Ich finde das total unverständlich. Der Sport sollte einen aufbauen, nicht krank machen. Wenn das passiert, hat es nichts mehr mit Sport zu tun.

jkdberlin
21-11-2017, 09:00
Aber ein wenig Wahrheit ist dran. Man sollte schon erkennen wann die eigene Gesundheit leidet.

und wenn man das als 18-jährige aus verschiedenen Gründen noch nicht kann?

* Silverback
21-11-2017, 09:08
und wenn man das als 18-jährige aus verschiedenen Gründen noch nicht kann?

... oder von einem Trainer, der ja irgendwo eine "Vorbildfunktion" hat, eingeredet bekommt ('das muss so, das machen alle')?

Klaus
21-11-2017, 09:24
Ich würde da gerne strafrechtliche Sanktionen sehen.

Ripley
21-11-2017, 09:27
Aber ein wenig Wahrheit ist dran. Man sollte schon erkennen wann die eigene Gesundheit leidet."Sollte" vielleicht.

Trifft aber vermutlich nur auf eine Minderheit der 18jährigen zu.
Und bei Mädchen bzw. jungen Frauen dürfte das nochmal ausgeprägter sein.

frida71
21-11-2017, 09:33
Das stimmt, ich habe viele junge Frauen kennengelernt, die total verbissen sind. Auch wenn es einfacher für alle Beteiligten wäre wenn sie loslassen würden. (Drang zum Perfektionismus) Dadurch zerstören sie einfach nur sich selber.
Schlimmer wird es, wenn es niemanden gibt, der die aufhält, so wie wohl in dem Fall passiert.

Narexis
21-11-2017, 10:23
geht's noch?

ich finde deinen Beitrag voll daneben.
+1!

Verstehe nicht wie die Trainer da mitmachen koennen. Aber: Sowas wird immer wieder passieren.
Ich wäre mir nicht einmal sicher, dass der Trainer überhaupt davon wusste. Ich habe selbst in den letzten Jahren immer häufiger (insbesondere bei übermotivierten Jugendlichen am Anfang der sportlichen Laufbahn) erlebt, dass sie derartiges Zeug ohne das Wissen des Trainers abziehen (/e: - notfalls gibt's auch dafür ein Youtube Tutorial :rolleyes:). Häufig läuft es ganz simpel ab, man hat eine Gewichtsklasse und fragt, ob er/sie dort kämpfen kann/will oder fragt nach dem Gewicht, bekommt eine Zahl und fragt im Laufe der Zeit noch nach, wie es so läuft und ob das Gewicht stimmt oder man sonst irgendwie helfen kann. (Ich stalke auch nicht die FB Profile (etc.) der Jugendlichen, falls da evtl. was steht.)

Nicht jeder holt sich eine Waage, lässt den Kämpfer (an mehreren Tagen) sie benutzen und notiert sich die Werte. Wenn die letzten Kämpfe in derselben Gewichtsklasse absolviert wurden, wird auch nicht immer nachgefragt, wie viel man gerade darüber ist. Dazu gehört auch ein gewisses Vertrauen. Wenn der Kämpfer ein Gewicht nennt und die Hilfe ausschlägt bzw. es eigenverantwortlich machen will, gehe ich davon aus, dass es stimmt, was er sagt. Ebenso wie ich die Trainingstagebücher zwar überprüfe, jedoch (insbesondere bei den Anfängern) schlicht glauben muss, dass die Einheiten auch tatsächlich absolviert wurden.

(Ich kann nur für mich sprechen, ich habe jegliches Gewichtmachen bei Jugendlichen - abgesehen von „längeren“ Reduktionsdiäten - strikt verboten und trotzdem musste ich Leuten sogar (als davor angedrohte Konsequenz) die Turnierteilnahme verweigern, weil sie nicht darauf gehört haben... Man sieht manche Anfänger 3x in der Woche 2h in den Wettkampfeinheiten und hält evtl. nebenher schriftlichen Kontakt. Da wird nicht jeder Schritt überwacht.)

Das sind keine Profis, die täglich mehrere Stunden von einem Trainerteam überwacht werden, je nach Team wäre es nicht einmal verwunderlich, wenn sie nicht einmal groß (mehr) Beachtung (als die restlichen Wettkämpfer (Anfänger)) erhalten hätte und gerade die übermotivierten Jugendlichen können die Signale des Körpers teilweise nicht deuten oder ignorieren sie sogar bewusst - man sieht ja bei den Profis, was möglich ist und so schlimm ist oder wird es auch nicht werden :rolleyes:....


Aber ein wenig Wahrheit ist dran. Man sollte schon erkennen wann die eigene Gesundheit leidet.
Nie einen über den Durst getrunken als Jugendlicher, mal was Dummes gemacht, Signale des Körpers falsch interpretiert oder sogar bewusst missachtet o. Ä.?
(Der Sohn einer damaligen Lehrerin ist auf dem Fußballplatz eines Sportinternats gestorben (auch in dem Alter), weil er nach einer Erkältung zu schnell wieder trainiert hat - war halt auch nur „‘ne kleine Grippe“ und auf die Frage des Trainers, ob er wieder fit sei, kam ein "Ja, passt. Hab die Freigabe vom Arzt.". Andere erfrieren im Winter, weil sie sturzbetrunken auf der Straße schlafen/liegen. Da gibt es allerdings auch genug, die einfach Glück haben und denen dabei nichts passiert. Wie viele Alkoholvergiftungen gehen glimpflich aus, wie viele Leute übergeben sich auf Feiern, in Clubs etc., weil sie zu viel getrunken haben, wie viele trainieren krank etc.?)

Klar, sollte man erkennen. Wird allerdings häufig heruntergespielt oder einem ist das Risiko überhaupt nicht bewusst. (Schau Dir doch nur die ganzen Leute mit dem Handy am Ohr an, die autofahren... Was soll schon passieren?)

Schon mal selbst Gewicht gemacht oder zumindest jemanden dabei begleitet?


Der Sport sollte einen aufbauen, nicht krank machen. Wenn das passiert, hat es nichts mehr mit Sport zu tun.
Dann bist Du im Leistungssport - insbesondere im VK Wettkampfsport - so oder so falsch. (Wobei ich das "krank machen" nicht wörtlich nehme, sondern insgesamt auf Verletzungen, Langzeitschäden, Risiken etc. übertrage. Leistungssport ist nicht "gesund", ist auch nicht das Ziel - was nicht heißt, dass man nicht auch viel Positives mitnehmen kann. Wer auf die Gesundheit bedacht ist, ist im Breiten- oder Freizeitsport besser aufgehoben und kann als Breitensportler auch mal ein paar Wettkämpfe mitnehmen.)


... oder von einem Trainer, der ja irgendwo eine "Vorbildfunktion" hat, eingeredet bekommt ('das muss so, das machen alle')?
Möglich, trotzdem wäre ich mit derartigen Behauptungen oder Vermutungen sehr vorsichtig...

Mein Beileid an Familie und Freunde... Je mehr Zeit verstreicht, desto mehr hab ich die Schnauze voll von dem Zeug...

LG

Vom Tablet gesendet.

* Silverback
21-11-2017, 10:52
....
Schlimmer wird es, wenn es niemanden gibt, der die aufhält, so wie wohl in dem Fall passiert.

... oder evtl. sogar bestärkt.

* Silverback
21-11-2017, 10:57
...
Möglich, trotzdem wäre ich mit derartigen Behauptungen oder Vermutungen sehr vorsichtig....

Bin ich, logo. Trotzdem bleibt es (m)eine Vermutung.

Und zu der Waage: Ich gehe sogar ganz fest davon aus (auch (m)eine Vermutung), dass ein Trainer, der Wettkämpfer/innen trainiert, sie (aller-)MINDESTENS 1x gewogen hat, um zu wissen, in welcher Klasse sie starten, auf wen sie da als Gegner treffen und wie sie diesbezüglich einzustellen sind. Das ist bei Trainern eigentlich so üblich (so wie ich das kenne).

Tyrdal
21-11-2017, 12:43
und wenn man das als 18-jährige aus verschiedenen Gründen noch nicht kann?Dann ist das sehr unglücklich, aber darauf nimmt natürliche Auslese keine Rücksicht.

Narexis
21-11-2017, 13:02
Bin ich, logo. Trotzdem bleibt es (m)eine Vermutung.
Ist auch nicht als Vorwurf gemeint o. Ä. gemeint - einfach um das klarzustellen :). Kann so sein, muss es nicht. Ich kenne halt die „andere Seite“ in der Vorbereitung (fernab der Öffentlichkeit) etwas :D.



Und zu der Waage: Ich gehe sogar ganz fest davon aus (auch (m)eine Vermutung), dass ein Trainer, der Wettkämpfer/innen trainiert, sie (aller-)MINDESTENS 1x gewogen hat, um zu wissen, in welcher Klasse sie starten, auf wen sie da als Gegner treffen und wie sie diesbezüglich einzustellen sind. Das ist bei Trainern eigentlich so üblich (so wie ich das kenne).
Bei einer Anfängerin, die noch nicht einmal zwei Jahre im Ring steht - also sehr weit von irgendeinem individuellen Gameplan entfernt ist und noch derartige Defizite und Schwächen aufweist, dass man da erst einmal das Grundgerüst schaffen muss - nicht über nennenswerte Erfahrungen zu verfügen scheint und sich auf einen der ersten Amateurkämpfe vorbereitet, läuft das sehr häufig ganz anders ab, wie viele es sich vorstellen... Da werden eigentlich auch keine Kampfanalysen o. Ä. gemacht, gibt weitaus wichtiger Baustellen und man muss erst einmal etwas zum Gegner finden. Der Großteil der Anfänger wird das Zeug im Ring eh nicht ausspielen können - da fehlt einfach die Erfahrung, technisch wie taktisch sind die ersten Kämpfe (oft) nicht so berauschend :D.

Die Gegnerin ist 2015 erst "richtig" (und nebenher) ins MT eingestiegen, war dann noch das halbe Jahr 2016 verletzt bzw. ist erst im September 2016 wieder ins Training eingestiegen, hat sich erst zu diesem Zeitpunkt wirklich aufs MT konzentriert (davor noch Grappling) und ist erst seit 2016 in einem „guten“ Team... Nach eigener Aussage hatte (hätte evtl. ggn Jessica stattfinden sollen (?) ein Bild vom 13.11. gibt es immerhin, sie scheint gekämpft zu haben) sie ihr „Debüt“ im MT 8 Wochen nach dem 24.09.2017. Häufig verweist sie auf eine Amateurveranstaltung am 11.11.2017, zu der man fast nichts findet und nur an der Abendkasse Karten zu bekommen scheint. (Soweit ich das auf die Schnelle richtig überflogen habe.)
(Was heutzutage alles im Internet zu finden ist, wenn man nur den Kampfrekord oder generell mal Kämpfe sucht und an eine Bloggerin gerät :D.)

(/e: Die Gegnerin spricht zwar von einem achtwöchigen Fightcamp und Wettkampfvorbereitung, bei ihrem Stand würde ich darunter allerdings lediglich stinknormales Training mit dem Ziel einer letzten Superkompensation auf den Kampftag verstehen - halt mit etwas mehr individueller Pratzen- und Sparringsarbeit. Klingt halt nicht so cool wie bei den großen Jungs und ist auch nichts Besonderes. Sie hatte lediglich schon früher ein Datum, auf das sie sich vorbereiten konnte.)

Ich habe noch nie erlebt, dass es in diesen Fällen (Erstkämpfer etc.) vom Trainer ausging, über das Wasser Gewicht zu machen. Da kommt eher der langfristige Tipp, etwas abzuspecken.

(Abgesehen von dem konkreten Fall ist - nur am Rande - es nicht mal allzu selten, dass man keine Ahnung hat, wer der Gegner eigentlich ist oder mit dem Namen überhaupt nichts anfangen kann. Interessiert eigentlich auch keinen am Anfang (die ersten Jahre). Ich finde zu beiden Damen auf die Schnelle nicht einmal den Kampfrekord oder auch nur irgendwelche Kämpfe im Internet... Die Gegnerin ist lediglich als Bloggerin tätig... Von ihr gibt’s auch nix.)

„[D]iesbezüglich einzustellen“ ist da überhaupt nix, der Kampf interessiert auch keinen außer die Beteiligten - auch wenn man noch so sehr auf FB oder Instagram fleißig postet oder sich aufspielt und die Emotionen (was normal ist) total verrückt spielen. Da werden die Trainer im Normalfall einen Teufel tun und die Sportler noch zum Cutten überreden oder motivieren, das passiert meiner Erfahrung nach dann (vom Sportler ausgehend und in Eigenregie), wenn der Sportler keine Erfahrung hat, dachte, dass er es schon irgendwie hinbekommt, die Hilfe des Trainers ausschlägt oder nicht zu ihm geht und dann auf die letzten Meter Panik bekommt - sich dem Trainer nicht anvertraut, man will ihn ja nicht enttäuschen oder sein "Versagen" zugeben - oder meint, die großen Jungs nachahmen zu müssen (/e: und die gibt es im direkten Umfeld der beiden Kämpferinnen). (Anders sieht es lediglich bei den Jungs/Mädels aus, die Cuts bereits - beispielsweise aus dem Ringen - gewöhnt sind, da gab es allerdings auch noch nie Probleme bzw. haben die das dann auch oft in Eigenregie gemacht, ohne Bescheid zu sagen bzw. wurde nur kurz darüber gesprochen und geklärt, dass sie wissen, was sie machen.)

Das Stellen auf die Waage ist auch nicht das Problem ;).
Sogar wenn sie da noch ein paar Kg drüber ist, wird das kaum jemanden stören, solange sie noch ein paar Wochen Zeit hat und man sie als diszipliniert genug für eine Diät einschätzt. Normal bietet man da seine Hilfe an und wenn die Person meint, es alleine hinzubekommen - und zumindest die Gegnerin postet ganz fleißig Zeug, das in die typische Fitness- und Ernährungsrichtung geht, hat sogar Posts zum Weight Cut selbst - rennt man da niemandem groß hinterher. Solange der Gewichtsunterschied nicht zu extrem ist und beide kämpfen wollen, wird dort normalerweise bei den Anfängern auch kein großer Aufriss gemacht. (Ich persönlich bin da etwas strenger bzw. habe es ständig überprüft, lieber höher gemeldet etc., kenne allerdings genug Trainer, die das am Anfang nicht wirklich interessiert.)

Habe andererseits auch noch nicht erlebt, dass man (relative) Anfänger derart intensiv betreut, ihnen täglich zur Seite steht, jeden Schritt überwacht etc. Wie gesagt, vielleicht 3-5x pro Woche im Training (1,5-2h) und nebenher noch (unbeaufsichtigtes) Joggen und Krafttraining, das wäre schon verdammt viel für den durchschnittlichen Anfänger, da siehst Du als Trainer die Person dann vielleicht (wenn man wirklich von der Ausnahme ausgeht) 10-12h die Woche...

Wenn das in der MT-Szene in Australien derart anders aussieht, wow... War zwar nie dort, weder Trainer noch (beide) Team(s) sind allerdings unbekannt ;). Wenn die sich um ihre Anfänger genauso intensiv kümmern, wie um ihre Top-Kämpfer, ziehe ich den Hut davor.

(Ist natürlich nur meine Erfahrung und Sicht, die kann sich von anderen unterscheiden :).)

LG

Vom Tablet gesendet.

Kohleklopfer
21-11-2017, 17:36
Schade drum aber sie hat es halt ein Stück zu weit getrieben, manche Körper stecken es weg andere eben nicht, das ist dann natürlich so enden muss ist nicht schön aber am Ende war sie 18 und damit selbst für sich verantwortlich.

Menschen in dem Alter sind sowieso stur wie sonst was und sie hätte wohl auf Trainer & Familie nicht gehört selbst wenn die Einwände gehabt hätten bzgl ihres Cuts.

Wong F.
21-11-2017, 18:31
Schade drum aber sie hat es halt ein Stück zu weit getrieben, manche Körper stecken es weg andere eben nicht, das ist dann natürlich so enden muss ist nicht schön aber am Ende war sie 18 und damit selbst für sich verantwortlich.

Menschen in dem Alter sind sowieso stur wie sonst was und sie hätte wohl auf Trainer & Familie nicht gehört selbst wenn die Einwände gehabt hätten bzgl ihres Cuts.


Dann ist das sehr unglücklich, aber darauf nimmt natürliche Auslese keine Rücksicht.

Ich glaub es hackt.

* Silverback
21-11-2017, 19:20
Ist auch nicht als Vorwurf gemeint o. Ä. gemeint - einfach um das klarzustellen...

Alles gut.

dermatze
21-11-2017, 19:38
Ich finde die Formulierung "natürliche Auslese" auch sehr "unglücklich", weil es eine Gleichgültigkeit zum Ausdruck bringt, die einfach unangebracht ist.

Wer seinen Sport mit genügend Hingabe ausführt geht dabei leicht über Grenzen hinweg. Dies betrifft besonders, aber nicht nur jüngere Menschen.
Die Gefahren werden dabei ausgeblendet und/oder unterschätzt.

Wäre nicht schlecht mal zu schauen, ob man Mechanismen finden kann, die davor schützen können. So abgedroschen es klingen mag, jedes Leben ist absolut einmalig und kommt nie wieder. Gleichgültigkeit dem Schicksal anderer gegenüber zeugt von einem Mangel an Empathie. Ein menschliches Defizit, zumindest in meinen Augen.

bouncer
21-11-2017, 20:04
Ich glaub es hackt.

Ich auch! Wie kalt und abfällig der ein oder andere hier den Tod eines jungen Mädchens kommentiert, ist einfach nur erbärmlich! Sorry,da fällt mir nichts anderes mehr zu ein!

Jeder Trainer der Wettkämpfer trainiert ist hier gefordert! Ich sehe doch wenn mein Kämpfer, ungesund Gewicht macht. Natürlich halte ich nicht Tag und Nacht Händchen, aber ich bekomme doch mit wie sich mein Sportler verändert.. die Anzeichen sind doch nicht zu übersehen!
Viel wichtiger ist doch aber, für welches Gewicht melde ich meinen Kämpfer!! Wenn ich meine Leute in Gewichtsklassen melde, für sie viel zu viel Gewicht machen müssen, trage ich halt eine große Mitverantwortung!

Little Green Dragon
21-11-2017, 20:05
Zumal ja auch keiner hier die genauen Umstände kennt, sondern nur die Infos aus 2ter und 3ter Hand.

Habe selbst schon mal mich trotz reichlicher Erfahrung mit dem Wasser böse verschätzt und als die Trinkblase leer war hatte ich noch ein gutes Stück vor mir. War alles andere als lustig.

Und wer da dann so „qualifizierte“ Kommentare ala Auslese abgibt - ach ich glaube ich bin lieber still...

Dietrich von Bern
21-11-2017, 20:05
Und wieder meine Anregung dazu: height-classes!

Das war kein Witz.
Interessiert das wieder keinen?

gast
21-11-2017, 20:07
Finde sowas tragisch und keinen Grund dumme Sprüche zu bringen.

Kenne auch Leute die für ihren sport/kunst so einiges geopfert haben und finde davor sollte man Respekt haben und nicht mit solchen Sprüchen kommen.

So ein Fall ist dann hier natürlich der extreme Gipfel von „Hingabe“ zum Sport/ zur Kampfkunst und nicht erstrebenswert.
Aber lustig machen darüber geht gar nicht.

bouncer
21-11-2017, 20:09
Das war kein Witz.
Interessiert das wieder keinen?

Hatte ich überlesen.. finde ich keine so schlechte Idee! Ob es sich noch durchsetzten könnte ist leider die Frage!

Little Green Dragon
21-11-2017, 20:14
Das war kein Witz.

Interessiert das wieder keinen?



Größe allein kann dann aber auch nicht das Maß aller Dinge sein. Sonst stehen sich da 180cm mit 78kg und ggf. 105kg gegenüber. Das mag zwar das Problem des weight-cuts lösen, aber führt dann im Ring zu unschönen Konsequenzen.

* Silverback
21-11-2017, 21:16
...Wenn ich meine Leute in Gewichtsklassen melde, für sie viel zu viel Gewicht machen müssen, trage ich halt eine große Mitverantwortung!

So isses!

Ziion
21-11-2017, 21:42
Das war kein Witz.
Interessiert das wieder keinen?

Ich finde Height Klasses überhaupt keine vernüftige Lösung da:
-Leute an der unteren Grenze immer benachteiligt wären
-Es total außer acht lässt das jeder Kämpfer unterschiedlich ist und andere stärken hat.
-Jeder Quasi gezwungen wäre mit relativ viel Masse rumzulaufen, da man sonst keine Land sieht. Zumindest auf gleichem Niveau.

Weight In direkt vor dem Kampf würde das Problem doch am einfachsten Lösen.

Narexis
22-11-2017, 00:02
Ich auch! Wie kalt und abfällig der ein oder andere hier den Tod eines jungen Mädchens kommentiert, ist einfach nur erbärmlich! Sorry,da fällt mir nichts anderes mehr zu ein!
+1 :(.



Jeder Trainer der Wettkämpfer trainiert ist hier gefordert! Ich sehe doch wenn mein Kämpfer, ungesund Gewicht macht. Natürlich halte ich nicht Tag und Nacht Händchen, aber ich bekomme doch mit wie sich mein Sportler verändert.. die Anzeichen sind doch nicht zu übersehen!
Viel wichtiger ist doch aber, für welches Gewicht melde ich meinen Kämpfer!! Wenn ich meine Leute in Gewichtsklassen melde, für sie viel zu viel Gewicht machen müssen, trage ich halt eine große Mitverantwortung!
Stimme ich komplett zu.
Nur um das noch einmal kurz klarzustellen, ich versuche hier auf keinen Fall den Trainer irgendwie aus der Verantwortung oder in Schutz zu nehmen, nur sollte man eben auch mit diversen Schlüssen sehr vorsichtig sein. (Ich konnte nirgends rausbekommen, wie lange sie gecuttet hat und wir wissen, was manche Leute in den letzten 3 Tagen zustande bringen... Wenn da dann kein Training war o. Ä.? Sollte es auf Geheiß des Trainers geschehen sein, könnte ich mich schon wieder im Stahl übergeben.) Wir wissen alle nicht, was hier abgeht und während man zur Gegnerin viele (von ihr persönlich preisgegebenen) Informationen findet, findet man zur Verstorbenen eigentlich nichts. Deshalb halte ich von den ganzen Spekulationen schlicht nichts. Du hast doch sicherlich auch schon die total übermotivierten Erstkämpfer erlebt, die man vor sich schützen musste und weißt auch, in was für einer Zeit viele Cuts stattfinden.

Ich versuche lediglich ein paar Einblicke zu vermitteln, die nicht jeder hat - insbesondere, wenn man eigentlich nur die Abläufe bei den besten Jungs/Mädels der Welt hat/kennt und Einblicken in deren Vorbereitung bekommt.
Meiner Erfahrung nach sind halt insbesondere Erstkämpfer und Anfänger teilweise in ihrem Handeln und der Motivation unberechenbar.

Um es mal kurz zu verdeutlichen das Beispiel und ein kleiner Einblick in meinen (länger nicht mehr verwendeten :D) persönlichen Ablauf:
Ich wiege kurz vor jeder Trainingseinheit und erwarte ab Woche 4 vor dem Kampf jedes Wochenende, wenn nicht trainiert wurde oder insgesamt, sobald man länger als 4 Tage nicht bei mir persönlich vorstellig geworden ist, das Photo der Waage zuhause oder im Club. Die letzten zwei Wochen erwarte ich regelmäßige kurze und oberflächliche Berichte über das Wohlbefinden, ob mit der Ernährung alles passt, körperliche Probleme auftreten, Fragen vorhanden sind etc. und ein Bild der Waage, sobald nicht im Club gewogen werden konnte - das sind dann meist 1-2 Sätze oder eine kurze Sprachnachricht. (Ob das „Alles gut soweit, nur langsam echt nervös.“ stimmt, kann ich nicht immer aus der Ferne und bei einer mir relativ unbekanneten Person beurteilen.)

Bevor ich zum Kampf melde, wiege ich - bei Grenzfällen 3x an unterschiedlichen Tagen. Bei Erstkämpfern, die mir nicht durch ihre Disziplin außergewöhnlich aufgefallen sind und Grenzfälle sind, wird dann direkt in der höheren Gewichtsklasse gestartet, dem Rest stehe ich täglich zur Verfügung und erwarte jedes Wochenende die Vorlage eines Ernährungstagebuchs. Generell erwarte ich eine lückenlose Dokumentation über sämtliche Einheiten außerhalb des Teams, wenn ich das Gefühl habe, dass zu wenig gemacht wird oder konditionelle Defizite vorhanden sind - ich lasse die Jungs und Mädels nur dann in den Ring steigen, wenn ich der Meinung bin, dass sie gut vorbereitet und kein Kanonenfutter sind; einfach mal Turnierluft schnuppern, gibt es (bei mir) im VK nicht. (Die Bücher müssen auch nicht allzu detailliert sein, ich möchte nur einen Blick aufs Training werfen können - meistens reicht mir schon „Montag Laufen“ etc.) Fallen mir die Personen negativ auf oder habe ich das Gefühl, dass irgendetwas nicht mit rechten Dingen zugeht, wird auch mal eine Stichprobe gemacht.

Die letzten Tage vor dem Kampf beobachte ich sie sehr genau, ob mir etwas auffällt, ob etwas in mir Zweifel weckt etc. Ist es die Nervosität, dass er/sie derart fertig wirkt oder stimmt da etwas nicht usw.

Auch sind es meiner Erfahrung nach meistens die Kämpfer selbst, die ich (vor sich) schützen muss. Die würden auch wenn sie noch 5 Tage vor dem Kampf mit Fieber im Bett lagen in den Ring steigen.

Jetzt nach diesem Einblick der Fall:
Gewicht hat gepasst, kurz vor dem Kampf (3 Wochen vorher) ist er spontan zur Beerdigung seines Vaters in dessen Heimatland geflogen. Kam dann mehrere Kg über dem Kampfgewicht wieder ca. 10 Tage vor dem Kampf zurück. Meinte allerdings, mir alte Photos der Waage schicken zu müssen - da er sich geschämt hat und meinte, dass es genauso schnell wieder weggehen müsse. Er wollte unbedingt kämpfen (auf meine Nachfrage) und war eigentlich auch echt gut vorbereitet, auch im Training lief alles ganz gut. Privater Stress bei mir und das leicht-/gutgläubige Akzeptieren der Photos - die Waage war zu diesem Zeitpunkt außerhaus im Einsatz :mad: - Training im Winter mit Pulli und der Bart haben ihr Übriges getan und ich dachte, es passt soweit. 5 Tage vor dem Kampf bin ich dann aus allen Wolken gefallen... Habe mit dem Veranstalter des Turniers telefoniert, kein Problem, genug Teilnehmer, er kann die Klasse höher starten. Genau das habe ich ihm auch gesagt und meinte, er solle sich darum jetzt keinen Kopf machen und sich aufs Training konzentrieren, er starte jetzt eine Klasse höher und soll jetzt einfach das Gewicht einfach halten. Kampf am Wochenende, ich war in der letzten Woche ab Mittwoch anderweitig unterwegs, er sollte einfach locker in der üblichen Runde trainieren, die Trainer wussten Bescheid. Habe jeden Tag mit ihm geschrieben und telefoniert, alles gut soweit. Die letzten Tage hatte er komplett frei und sollte einfach ganz locker joggen gehen und lockere Schattenarbeit betreiben. Habe ihn am Tag der Waage abgeholt und mich hat erneut der Schlag getroffen, wäre ich nur auf der anderen Seite im Ring gestanden... Bin dann mit ihm ins Krankenhaus anstatt zum Wiegen gefahren - was ihn tierisch aufgeregt hat und ihm immens peinlich war - der Kerl hat sich sämtliche Abführmittel und Diuretika, die er irgendwoher bekommen konnte in den letzten (freien und unbeaufsichtigten) Tagen eingeschmissen und meinte auch noch stolz, er könne wieder in der tieferen Klasse starten...
Ihr könnt euch vorstellen, was ich mir im Krankenhaus alles anhören durfte - wobei ich mir auch nicht wenig Schuld für den Vorfall gegeben hatte, nur habe ich noch heute das Gefühl, dass ich generell schon verdammt viel (insbesondere viele Dinge und Feedback) von den Erstkämpfern verlangt habe und auch mehr Zeit in sie investiert habe als "normal" (zumindest bei uns).

Dazu kommt, dass zumindest ich es jetzt nicht allzu leicht zu erkennen finde, ob die Person einfach nur panische Angst vor dem Kampf hat, teilweise deshalb total schlecht schläft und übermüdet durch die Gegend rennt, es mit dem privaten Training (ohne es mir zu sagen) total übertrieben hat, einfach einen schlechten Tag hat, unter privaten Problemen leidet, angst- oder stressinduzierten Durchfall hat oder ob dort generell etwas nicht stimmt, was beispielsweise mit einem Cut zu tun hat... Ich frage die Person und baue darauf, dass sie mir die Wahrheit sagt - sonst bin ich eh die falsche Person in der Ecke.

Gerade Erstkämpfer neigen dazu, viele Dinge, die sie bei den erfahrenen Jungs sehen - insbesondere, wenn die mit ihnen trainieren - einfach nachzumachen, ohne es verstanden zu haben und viele sind derart übermotiviert oder wollen um jeden Preis kämpfen, dass Risiken einfach ausgeblendet werden. Das ging beispielsweise so weit, dass versucht wurde, gebrochene Rippen zu verstecken oder so zu tun, als sei man überhaupt nicht total erkältet bzw. als sei es nichts Schlimmes...

(Diese ganze investierte Zeit und der Frust, wenn dann nach 6-10 Wochen intensiver Einzelbetreuung und Privateinheiten die kurze Absage für den Kampf kommt oder das Vertrauen missbraucht wurde, ist auch einer der Gründe gewesen, wieso ich (grundsätzlich) aufgehört habe, Erstkämpfer zu betreuen.
Ich frage mich allerdings auch immer häufiger - da mir zunehmend diese Trainer zu begegnen scheinen - wie es die Trainer machen, die abseits der Matte überhaupt keinen Kontakt zu den Trainierenden wollen. Spätestens beim Cutten gehört eine intensive Betreuung und Überwachung dazu; gerade bei Personen, die davon eigentlich keine Ahnung haben und noch weniger Erfahrung mit dem Cutten oder wie ihr Körper reagiert.)


Ich kenne genug andere Trainer, die lediglich fragen, in welcher Gewichtsklasse man starten will bzw. sie zu Beginn wiegen und dann davon ausgehen, dass er das Gewicht zumindest hält. Ob die Person jetzt nur angeschlagen ist oder mit dem Druck und Stress nicht klarkommt oder etwas anderes nicht stimmt, führt oft auch nur zum kurzen Nachfragen.
Habe auch schon diverses Geschrei - noch in der Umkleide - mitbekommen, frei nach dem Motto: „Willst du mich eigentlich verarschen, ich hab dich 5x gefragt, wie viel Du wiegst und in welcher Gewichtsklasse Du kämpfen willst und jetzt stellt sich raus, dass du schon immer 10kg mehr wiegst?!“ „Ja, ich dachte halt, da hätte ich Vorteile und ich schaff das irgendwie. Dann hab ich’s nicht geschafft und wollte dir nicht unter die Augen treten.“

Es ist (meiner Erfahrung nach) einfach etwas komplett anders, ob ich jetzt einen A-Klasse Kämpfer betreue, ihm sogar jemand zur Hand gebe, der sich nur um den Cut und die Gewichtsproblematik kümmert und ich diesen Kämpfer bereits seit Jahren kenne, ihn einschätzen kann, genau weiß, ob etwas mit ihm nicht stimmt etc. oder ob ich einen Erstkämpfer vor mir stehen habe, bei dem ich keine Ahnung habe, wie er mit dem Druck und der Nervosität umgeht, ob es nur ein schlechter Tag ist oder ob wirklich etwas nicht stimmt etc - bei manchen Erstkämpfern kannte ich nicht einmal den Namen... Es gibt jedoch auch die Leute, die tatsächlich direkt am Anfang kleine Cuts mit den Kämpfern durchziehen etc. - die überwachen das dann allerdings (normal) auch.

Meine Cuts waren immer ein Witz - wenn man sie überhaupt so nennen kann, die größeren haben mich komplett in ein Loch geworfen - und trotzdem weiß auch ich, wie dreckig man sich währenddessen fühlt. Ob ich jetzt zu weit gehe oder nicht, ist ein verdammt schmaler Grad und wenn das dann noch in Eigenregie geschieht... Zum Glück war und bin ich für die dahingehende Betreuung nicht verantwortlich - mir fehlt einfach die dahingehende Qualifikation und Erfahrung mit Cuts - und hatte immer jemanden an meiner Seite, dem ich dahingehend vertraut habe und meine Vorgaben (keine Cuts bei Minderjährigen oder Erstkämpfern) wurden akzeptiert, aber wenn ich mitbekommen habe, was unsere Jungs teilweise gecuttet haben und wie es ihnen dabei ging... Ich persönlich hätte teilweise (bei anscheinend vollkommen normalen und häufiger ausgeführten) Cuts schon die Reißleine gezogen...

Natürlich trägt der Trainer eine immense Verantwortung und ich kenne genug, die auch alles Mögliche daran setzen, ihr gerecht zu werden. Aufgrund des (flüchtigen und mir bekannten) Rufs des Gyms würde mich ein derartiges Verfehlen wirklich wundern - andererseits bin ich der erste, der nach Konsequenzen schreit und sollte der Trainer derartigen Mist verzapft haben, auch für ihn!

Mir tut es einfach nur sehr um das Mädchen, die Familie und Freunde leid, meine Abneigung gegen das Gewichtmachen wird immer stärker und ich persönlich finde es einfach falsch, hier wild zu spekulieren oder sogar Schuld zuzuweisen. Das ändert leider überhaupt nichts am tragischen Ausgang...
(Auch nach allem, was ich von den Teams und den Trainern gehört habe, kann (und will) ich mir einfach nicht vorstellen, dass man sie derart in den Abgrund laufen lässt und das noch für einen (fürs Team) derartig unwichtigen Kampf. Zumindest hierzulande war es nie ein Problem, kurz vorab zu telefonieren und sich darauf zu einigen, dass auf der Gala (vor leerer Halle, da die Hautveranstaltung erst in Stunden losgeht :D) halt 2kg höher gekämpft wird und der Kampf trotzdem zustande kommt. Gerade die Trainer und Veranstalter kennen sich in der Region doch untereinander... Ich hatte dahingehend allerdings (zum Glück) nur sehr wenige Fälle, wobei es auch nicht alle gut aufgefasst haben, in der höheren Klasse starten zu müssen - hätten jedoch jederzeit den Betreuer wechseln können. Andere Trainer von uns hätten es wohl anders gehandhabt. Der Großteil war auch ohne Gewichtmachen etc. schon relativ fertig, bevor es überhaupt losging und wie gesagt, ich habe häufig mitbekommen (auch noch am Kampftag), wie andere Trainer es geschafft haben, Lösungen für solche Probleme zu finden, ohne den Anfänger noch einmal mit der Winterjacke und einem Seil für 4h in die Dusche zu schicken. Sobald es um etwas geht oder die Kämpfe auf einer großen Gala stattfinden, durch Kontakte zustande gekommen sind etc. sieht es dann schon anders aus, das sind allerdings nur selten „echte“ Erstkämpfer.)


Zumal ja auch keiner hier die genauen Umstände kennt, sondern nur die Infos aus 2ter und 3ter Hand.

Habe selbst schon mal mich trotz reichlicher Erfahrung mit dem Wasser böse verschätzt und als die Trinkblase leer war hatte ich noch ein gutes Stück vor mir. War alles andere als lustig.

Und wer da dann so „qualifizierte“ Kommentare ala Auslese abgibt - ach ich glaube ich bin lieber still...
+1!


Das war kein Witz.
Interessiert das wieder keinen?
Halte ich persönlich nicht viel davon und würde für mich sehr viele interessante Aspekte des Spiels vom Tisch nehmen.
Andererseits fällt mir leider auch keine praktikable Lösung ein. Eigentlich müsste man es bereits bei den Amateuren so halten, dass man die komplette Woche vor dem Kampf mehrfach täglich gewogen wird, am Kampftag noch einmal und direkt vor Verlassen der Umkleide bzw. in diesem Zeitrahmen, gerne auch vor dem persönlichen Ritual.


LG

Vom Tablet gesendet.

Kreuzkuemmel
22-11-2017, 03:47
Weight In direkt vor dem Kampf würde das Problem doch am einfachsten Lösen.

Finde ich auch. Dass der Weightcut eine so wichtige Rolle in der Wettkampfvorbereitung spielt ist ohnehin absurd; das hat schließlich überhaupt nichts mit dem eigentlichen Inhalt der jeweiligen Sportart zu tun.

frida71
22-11-2017, 07:05
@Narexis grundsätzlich hast du recht.. und man sollte auch nach seinem Limit streben in Sachen Leistungssport.. aber zu 'Erkennen', wann genug ist - das sollte man auch lernen und verstehen..

* Silverback
22-11-2017, 08:12
@ Größe als Klassen-Kriterium nehmen:

.....
Halte ich persönlich nicht viel davon und würde für mich sehr viele interessante Aspekte des Spiels vom Tisch nehmen.
Andererseits fällt mir leider auch keine praktikable Lösung ein. ...

Als spontane (und noch unausgegorene) Idee werfe ich mal "in den Ring":
Was wäre, wenn man einen Koeffizienten entwickelt aus Gewicht und Größe - und daraus dann Klassen bildet. Nur so ne Idee.

gast
22-11-2017, 08:16
Meist gehen Größe und gewicht doch Hand in Hand

Vor allem bei Konditionslastigen Stilen sind die meisten Wettkämpfer doch ohnehin seltenst Fett und somit lässt sich das Gewicht durch Krafttraining einigermaßen steuern.

Das Cutten dürfte in der Regel ja maximal 1 Gewichtsklasse betreffen

* Silverback
22-11-2017, 08:27
Meist gehen Größe und gewicht doch Hand in Hand...

Aber eben nicht zwingend immer; "große lange Latten" oder "kleine Kampf-Gnome" gibt es durchaus (und je nach Eignung für einen Sport sogar wesentlich häufiger als es die Nominalverteilung in der Bevölkerung erahnen ließe).

gast
22-11-2017, 08:30
Aber eben nicht zwingend immer; "große lange Latten" oder "kleine Kampf-Gnome" gibt es durchaus (und je nach Eignung für einen Sport sogar wesentlich häufiger als es die Nominalverteilung in der Bevölkerung erahnen ließe).



Ja aber auch das ist doch ok

80kg zwerg gegen 80kg lulatsch...
Beide haben ähnlich gute technik und statistik (zumindest wenn die trainer passende partner gesucht haben)

Der eine hat den Reichweiten Vorteil, der andre ist Flinker und wahrscheinlich härter im Infight

* Silverback
22-11-2017, 08:39
Wiegesagt: Aktuell "nur so ne Idee", noch "in statui nascendi" (heißt: unausgegoren). Vielleicht kann man (andere) darauf aufbauen (klassische 'Sprungbrettidee').

gast
22-11-2017, 08:54
Dann könnte man auch weitere Merkmale mit einfliessen lassen:

Alter
Trainingszeitraum / Erfahrung

Vermutlich könnte man das immer weiter „spinnen“ ... eine 100% faire und vergleichende Abgrenzung ist schwierig

* Silverback
22-11-2017, 09:29
... eine 100% faire und vergleichende Abgrenzung ist schwierig

MIT - und/aber genau deswegen ist es IMHO sinnvoll, Ideen zusammeln!

Niffel
22-11-2017, 13:20
traurig, aber schon ein wenig selber schuld. manchmal sollte man einfach mal nachdenken. finde diese praxis sehr unverantwortlich.

Ripley
22-11-2017, 13:30
Was genau spricht eigentlich dagegen, anlässlich des Wiegens ganz einfach ein paar Basis-Untersuchungen vorzunehmen?

HR, Blutdruck, Auskultation, Kapillarzeit, Hautfaltenrückbildung ... und meinetwegen basale Fitness überprüfen, egal ob via Liegestütze etc. oder, objektiver, auf dem Ergometer. Abzüglich der Ergometer-Idee ist das in weniger als 5 Minuten machbar.
So könnte man simpelsicherstellen, dass die gerade gewogene Person sich nicht zu einem zerstörerischen Punkt "runtergewichtet" hat. Mal ab davon, dass ein Umfallen im Ring aufgrund kardiopulmonaler Probleme unwahrscheinlicher würde...

Kraken
22-11-2017, 17:56
@ Größe als Klassen-Kriterium nehmen:

Als spontane (und noch unausgegorene) Idee werfe ich mal "in den Ring":
Was wäre, wenn man einen Koeffizienten entwickelt aus Gewicht und Größe - und daraus dann Klassen bildet. Nur so ne Idee.

Hmm. Klingt interessant. Klingt aber auch sehr "künstlich"



Weight In direkt vor dem Kampf würde das Problem doch am einfachsten Lösen.

Wie jetzt? Welches Problem würde das denn lösen, wenn die Leute völlig dehydriert in den Kampf gehen, anstatt nach dem Cut wenigstens was zu trinken?

Oder glaubst du etwa, dann würde nicht oder entscheidend weniger gecuttet werden?

Siehe Ringen.


Und wieder meine Anregung dazu: height-classes!

Richtig so. Die dünnen Kerle sollen allesamt zu Hause bleiben.

Kämpfen soll endlich mal den echten Muskel-Paketen vorbehalten sein.

Wird auch den Doping-Markt beleben.

/ironie

* Silverback
22-11-2017, 18:42
@ Größe als Klassen-Kriterium nehmen:

Als spontane (und noch unausgegorene) Idee werfe ich mal "in den Ring":
Was wäre, wenn man einen Koeffizienten entwickelt aus Gewicht und Größe - und daraus dann Klassen bildet. Nur so ne Idee.


Hmm. Klingt interessant. Klingt aber auch sehr "künstlich"
...
Ist wie gesagt noch eine Rohidee (und daher künstlich, yoh); aber das war die erste, die mir spontan so durch den Kopf ging, vielleicht kann ja jemand was draus machen

Kraken
22-11-2017, 19:04
Ist wie gesagt noch eine Rohidee (und daher künstlich, yoh); aber das war die erste, die mir spontan so durch den Kopf ging, vielleicht kann ja jemand was draus machen

Ich denke, ich verstehe die Intention.

Was soll das dann bedeuten? Sollte dann ein grösserer Mann leichter sein, um in der gleichen Kategorie zu kämpfen?
Oder darf der Grössere schwerer sein?

Oder gibt es dann beides, ein quasi zweidimensionales System, womit die Kämpfer neben Gewichtsklassen auch zusätzlich noch nach Grösse sortiert werden?

Man könnte natürlich auch, wie in gewissen Bodybuilding-Kategorien, die Grösse an ein bestimmtes Maximal- oder Minimalgewicht binden.

Aber würde das nicht viele ausschliessen?

Im MMA sehe ich in der gleichen Gewichtsklasse und au sehr hohem Leistungsniveau stark unterschiedliche Körpergrössen.

Die Körpergrösse scheint also keinen sehr grossen Einfluss zu haben, im Vergleich zum Gewicht.

Im Profiboxen gibt es weltklasse Schwergewichte zwischen knapp 180cm und weit über 200cm, die miteinander konkurrieren können.

Aber ernsthaft in der gleichen Leistungsklasse gegen jemanden antreten, der 10, 15 oder noch mehr Kg schwerer ist?

Also ich kämpfe übrigens lieber gegen grössere Gegner.... kleine bullige machen mir am Meisten Schwierigkeiten.

Fast Alles ist ziemlich schwierig......... :gruebel:

Am Besten wäre es, meiner Meinung nach, Gewichtskontrollen nach dem Muster von Dopingkontrollen einzuführen. Und dann wird der Kämpfer in eine Gewichtsklasse eingeteilt, die seinem walking weight entspricht. :)

gast
22-11-2017, 20:37
Die idee mit den zufälligen gewichtsklassen finde ich echt gut - klar sehr schwierig umzusetzen.. aber vom Prinzip her wäre das die Gesündeste Variante

Pansapiens
22-11-2017, 22:00
Als spontane (und noch unausgegorene) Idee werfe ich mal "in den Ring":
Was wäre, wenn man einen Koeffizienten entwickelt aus Gewicht und Größe - und daraus dann Klassen bildet. Nur so ne Idee.

BMI-Klassen?

Syron
22-11-2017, 23:38
BMI-Klassen?
Was sollte denn so ein Murks?

Oder war das Sarkasmus?

Dietrich von Bern
23-11-2017, 07:16
Was ist den die Ursache des Problems?
Und was ist das Ziel der Klassen?

Die Ursache des Problems ist:
Das Körpergewicht last sich - egal wann gewogen wird - deutlich manipulieren.
Es ist immer ungesund, qualvoll und negativ für die Performance.

Das Ziel der Klassen ist "fairness zu schaffen", wenn 1 gegen 1 antritt.
In Feldsportarten gibt es so etwas nicht.
Zu viele Klassen will man nicht - zu wenige Klassen auch nicht.

Mit "height-classes" würde man den Zweck erfüllen, ohne die Nachteile für den Sportler, die aus dem cutten resultieren.

Schreibe später mehr dazu;)

authomas
23-11-2017, 07:59
Na, wer weiß was dann gemacht wird, um in der nächstniedrigen Größenklasse starten zu dürfen... Fußsohlen und Kopfhaut abhobeln, Wirbelstauchung, künstliche Beinverkürzung.... :rolleyes:

gast
23-11-2017, 10:12
Was ist den die Ursache des Problems?
Und was ist das Ziel der Klassen?

Die Ursache des Problems ist:
Das Körpergewicht last sich - egal wann gewogen wird - deutlich manipulieren.
Es ist immer ungesund, qualvoll und negativ für die Performance.

Das Ziel der Klassen ist "fairness zu schaffen", wenn 1 gegen 1 antritt.
In Feldsportarten gibt es so etwas nicht.
Zu viele Klassen will man nicht - zu wenige Klassen auch nicht.

Mit "height-classes" würde man den Zweck erfüllen, ohne die Nachteile für den Sportler, die aus dem cutten resultieren.

Schreibe später mehr dazu;)

Height Classes führen dann dazu dass alle versuchen möglichst viel tu wiegen. Das bevorzugt bestimmte Körpertypen. So Kämpfe gross und schlank gegen klein und massig gibt es dann nicht mehr.

Ich wäre für eine Wassermessung gemeinsam mit dem Gewicht und einer entsprechenden Quote. D.h. wenn Wasseranteil zu niedrig wird ein fiktives gewicht mit entsprechendem gesunden Wasseranteil herangezogen.

Dann hat man keinen Anreiz mehr Gewicht zu machen.

Dietrich von Bern
23-11-2017, 12:36
Bei aller berechtigter Kritik an der Idee "height-classes":
Es wird immer Unterschiede geben, mit denen man irgendwie umgehen muss.
Kampf-Erfahrung: D, C, B- und A-Klasse
<18=Jugend
>60<100 Jahre=Uhus
Usw.

Viel wichtiger finde ich, dass sich jeder Einzelne durch die Height-classes optimal im Bereich seiner Möglichkeiten entwickeln kann!
Bist Du hauptberuflich Soldat, Polizist, Security, Handwerker, Privatdetektiv oder Mathe-Lehrer?
Jetzt kannst Du wirklich ohne Kompromisse der beste Kämpfer werden, den Deine Genetik und Dein Fleiß hervorbringen können.

Die Zuschauer werden optimal vorbereitete Kämpfer auf einem neuen Niveau sehen.

Die Entwicklung wird wieder zeigen, was wirklich wichtig ist.
Mit schierer Masse gewinnt auch heute keiner mehr. Top-Technik, top-Athletik...
Mit entsprechwender Technik, toughness, Spritzigkeit und Ausdauer könnten selbst sehr schlanke ihre Chancen haben.
Es gibt genug Beispiele in verschiedenen Sportarten, wo selbst kleinere und leichtere brandgefährlich sind.

Dietrich von Bern
23-11-2017, 12:43
Man müsste mal als Testballon eine Veranstaltung so ablaufen lassen;)

Bury
23-11-2017, 12:54
In der UFC würden "Height-classes" bedeuten, dass ein Daniel Cormier (-93 kg) gegen Max Holloway (-66kg) kämpft. Beide sind 180cm groß. Cormier würde dann, ohne cutten, mit über 100kg an den Start gehen. :D

* Silverback
23-11-2017, 13:22
In der UFC würden "Height-classes" bedeuten, dass ein Daniel Cormier (-93 kg) gegen Max Holloway (-66kg) kämpft. Beide sind 1,80cm groß. Cormier würde dann, ohne cutten, mit über 100kg an den Start gehen. :D

Deswegen wäre IMHO ein Quotient von Größe und Gewicht, der dann eine (neue) Klasse definiert, das Gerechteste.

Little Green Dragon
23-11-2017, 14:02
Viel wichtiger finde ich, dass sich jeder Einzelne durch die Height-classes optimal im Bereich seiner Möglichkeiten entwickeln kann!
Bist Du hauptberuflich Soldat, Polizist, Security, Handwerker, Privatdetektiv oder Mathe-Lehrer?
Jetzt kannst Du wirklich ohne Kompromisse der beste Kämpfer werden, den Deine Genetik und Dein Fleiß hervorbringen können.


Wie darf man das verstehen? Der durchschnittliche Mathelehrer ist kleiner als der Polizist oder wie?

Und was hat die Genetik damit zu tun? Wenn ich bei meiner Größe jetzt ein "Optimum" von 85 kg habe würde ich trotzdem vor dem Problem stehen, dass mir da ggf. Leute mit 100kg + gegenüberstehen. Und ja Masse allein gewinnt keine Kämpfe, aber die beste Technik und Athletik hilft Dir gegenüber jemanden der 25 oder mehr Kilo als Du auf die Waage bringt nur so lange bis der Gegenüber Dich einmal zu fassen bekommt und sich auf Dich draufsetzt. :D

Finde ich jetzt als Zuschauer weniger spannend immer nur einen weglaufen zu sehen, damit er vom anderen nicht plattgewalzt wird.

Ich habe häufiger beim Training das Vergnügen, dass ich aufgrund meiner Größe dann mit den schwereren Jungs arbeiten darf, damit es wenigstens von der Höhe her passt (wenn das 165cm Mädel mit 55 kg da die Pratzen für den 195 cm Kerl mit 110 kg hält hilft ihr die beste Technik nichts, sie würde trotzdem durch die Halle fliegen).

Aber selbst wenn ich technisch ggf. deutlich besser bin als der andere ist z.B. im Clinch dann irgendwann Schluss mit lustig, weil man die "Masse" eben einfach nicht mehr bewegt bekommt oder er sich einfach auf mich draufhängt.

Im Amateurbereich würde ich aber bei einem so großen Gewichtsunterschied mit Sicherheit nicht mit dem für einen richtigen Kampf in den Ring steigen.

Dietrich von Bern
23-11-2017, 14:28
Ich kämpfe zwar nicht mehr, habe aber genug eigene Erfahrung und Beispiele aus dem Freundeskreis um das beantworten zu können.

Wenn Du als 175cm großer Polizist einen Taschendieb festsetzen mußt, dann helfen Dir austrainierte 84kg mehr, als wenn Du wegen Deinem Sport ständig an der Grenze zur Magersucht herumhungern mußt.
Gleiches gilt im übertragenen Sinne für viele andere Berufe.

Aus der Egoperspektive muss ich sagen, daß ich gleichgroße schwerere weniger schlimm finde, als lange spitze Ellenbogen.
Hatte mal einen Gegner, der war 20cm größer.
(Wieso waren die Thaiholics aus Hamburg eigentlich alle so groß?! :D )

Ich finde es - egal wie groß man ist - irgendwie viel vernünftiger sich auf die Optimierung der Technik und Athletik zu konzentrieren, statt Kalorien zu zählen.

Little Green Dragon
23-11-2017, 15:22
Irgendwie kann ich der "Logik" da nicht folgen. Was verbietet denn dem 175cm Polizisten aktuell einfach in der passenden Gewichtsklasse von 85kg zu starten wenn er dort sein Optimum hat?

Nur weil er dann riskiert mit jemandem im Ring zu stehen der ein paar cm größer ist?

Mal ab vom Ringen wo bei Mannschaftswettkämpfen eben alle Gewichtsklassen besetzt werden müssen (worüber man auch mal nachdenken könnte) - warum wird denn überhaupt Gewicht gemacht?

Weil man vermeintlich 1 (oder 2) Klassen unterhalb des Gewichts kämpfen will mit dem man dann tatsächlich in den Ring steigt, in der Hoffnung das der Gegner dann eben ein paar kg leichter als man selbst ist. Als ob der Gegner dass aber nicht auch wüsste. Insofern hungern sich da beide Kämpfer für die Waage in eine bestimmte Klasse um dann am nächsten Tag beide mit fast identischem (höheren) Gewicht sich im Ring gegenüber zu stehen. Vollkommen Sinn frei.

Bei den Profis wäre es ja nun kein Thema da einfach 3 Wiegetermine zu machen, 14 Tage vorher, 7 Tage vorher und am Kampftag. In diesem Zeitfenster darf man max. x% vom vereinbarten Gewicht "abgenommen" haben und schon wäre Schluss mit kurzfristigem ungesunden Gewicht machen.

Bei den Amateuren wären Trainer und Sportler selbst mehr gefragt (bei dem Fall der hier als Aufhänger diente ging es in dem Kampf ja nicht wirklich um was) - hat der Kämpfer z.B. 10 Tage vor dem Kampf noch mehr als x kg zu viel auf den Rippen (und könnte nur "schädlich" Gewicht machen) muss man mit dem anderen Team sprechen ob die akzeptieren wenn das vorgegebene Limit überschritten wird, ansonsten kann der Kampf halt nicht statt finden.

Noch besser wäre es natürlich wenn man sich als Amateur einfach in der GK anmeldet in der man sich ohne Gewicht zu machen problemlos bewegt. Und mal ehrlich, bei einen Amateurkampf um die goldene Ananas ist der potentielle "Nutzen / Vorteil" sich in einer niedrige GK zu mogeln doch nun wirklich sehr gering.

Dietrich von Bern
23-11-2017, 16:16
@dragon: Hast Du schon einmal abgekocht und einen Kampf bestritten?

Zu meiner Zeit war u. a. Stefan Leko um die 82,5kg (!)
Mein Trainer empfahl mir >10kg abzunehmen, wenn ich was erreichen wollte.
O-Ton: "Bist Du irre?! Du willst SO kämpfen? In dem Gewicht hast Du Gegner wie den Jörg K.! Die bringen Dich um!"
Hatte er Recht.
Jo, habe ich gemacht, obwohl ich bei 85kg gut durchtrainiert war.
Monatelang gehungert, gerannt und gelitten.
War für die Randbedingungen die richtige Entscheidung.
Mit 85kg wäre ich aber sicher das bessere Ich gewesen ;)

Yodchai
23-11-2017, 18:09
ONE FC hat doch neue Weighcutting Regeln implementiert, die wirklich angemessen zu sein scheinen. Sowas auf kleineren Veranstaltungen zu pushen, ist aber wohl unmöglich.

Kraken
23-11-2017, 21:48
Die Ursache des Problems ist:
Das Körpergewicht last sich - egal wann gewogen wird - deutlich manipulieren.


Und was ist, wenn das Gewicht, ähnlich wie bei Doping, überwacht wird? Regelmässige, unangekündigte Gewichtstests? Sogar mit Videowaage. ;)


Height Classes führen dann dazu dass alle versuchen möglichst viel tu wiegen. Das bevorzugt bestimmte Körpertypen. So Kämpfe gross und schlank gegen klein und massig gibt es dann nicht mehr.

Ja. Das wäre sehr schade.




Ich wäre für eine Wassermessung gemeinsam mit dem Gewicht und einer entsprechenden Quote. D.h. wenn Wasseranteil zu niedrig wird ein fiktives gewicht mit entsprechendem gesunden Wasseranteil herangezogen.

Dann hat man keinen Anreiz mehr Gewicht zu machen.

Ist das wirklich möglich? Müsste man da den normalen Wasserwert des Athleten kennen?



Viel wichtiger finde ich, dass sich jeder Einzelne durch die Height-classes optimal im Bereich seiner Möglichkeiten entwickeln kann!
Bist Du hauptberuflich Soldat, Polizist, Security, Handwerker, Privatdetektiv oder Mathe-Lehrer?
Jetzt kannst Du wirklich ohne Kompromisse der beste Kämpfer werden, den Deine Genetik und Dein Fleiß hervorbringen können.

Die Zuschauer werden optimal vorbereitete Kämpfer auf einem neuen Niveau sehen.


In der UFC würden "Height-classes" bedeuten, dass ein Daniel Cormier (-93 kg) gegen Max Holloway (-66kg) kämpft. Beide sind 1,80cm groß. Cormier würde dann, ohne cutten, mit über 100kg an den Start gehen. :D

Die Idee hat allerdings was! Sehr interessant. :)

Mit 77kg auf 170cm wäre ich gespannt, was ich so begegnen würde. :D

Kohleklopfer
23-11-2017, 22:31
Und ein Struve hätte dann überhaupt keine Gegner mehr. :D

Dietrich von Bern
24-11-2017, 06:56
Height Classes führen dann dazu dass alle versuchen möglichst viel tu wiegen. Das bevorzugt bestimmte Körpertypen. So Kämpfe gross und schlank gegen klein und massig gibt es dann nicht mehr.

Allein "viel zu wiegen" bringt nichts, wenn die Athletik nicht passt.
Gewicht kostet Luft/Kondition.
Also werden die Kämpfer nicht fetter, sondern athletischer.
Und: Gewicht (Muskeln) das man zum Vorteil nutzen kann fällt nicht vom Himmel.
Im Prinzip muss dann jeder einzelne sehen, wie er die Prioritäten setzt um den bestmöglichen Kämpfer aus sich herauszuholen.

Kraken
24-11-2017, 08:18
Gewicht (Muskeln) das man zum Vorteil nutzen kann fällt nicht vom Himmel.

Naja....

http://symptomat.de/images/thumb/Steroide.jpg/400px-Steroide.jpg

Dietrich von Bern
24-11-2017, 10:18
Naja....
Steroide.jpg[/IMG]

DAS ist ein anderes Thema, welches auch wichtig ist, aber auch gelöst werden muss.
Ich bin gegen Doping, egal was damit erreicht werden soll.
Wenn Krebszellen gleich mit gedopt werden, dann bist Du schneller unter der Erde als Du piep sagen kannst.
Dunkelziffer=hoch! Dieses Risiko kann keiner bei sich ausschließen.
Dopingfrei eine echte Kante zu werden und gleichzeitig als KS technisch und konditionell top-drauf zu sein ist jedenfalls nicht so einfach, wie manche Leute meinen.

Medizin um den Sport herum ist so eine Sache...
Medizin, lebensgefährliche Entwässerung, Infusionen (...) zum Erreichen einer Vereinbarung, die "fairness" als Ziel hat?
Das braucht doch kein Mensch!

Kraken
24-11-2017, 10:37
Dopingfrei.... Natural...

Es gibt einen Messwert, den sogenannten "FFMI" "Fat Free Mass Index"

Dieser gibt an, wie viel fettfreie Masse jemand auf eine bestimmte Grösse hat.

Das naturale Limit für diesen Wert liegt bei 25. Darüber geht es fast immer nur mit Doping. Absolute Muskel-Ausnahmen können auch mal 26, oder angeblich sogar 27 erreichen.

Mit 77kg bei 6-7%kfa auf 171cm liege ich im Limit des natural möglichen.

Diese Einsicht fand ich recht krass, wenn ich mir ansehe, wie unglaublich viele Leute sehr viel mehr Muskelmasse pro Grösse haben, und dass dies impliziert, dass so ziemlich Alle von denen Steroide missbrauchen. :ups:

Problematisch an den Grössenklassen ist, dass diese den Steroidmissbrauch noch einmal viel mehr belohnen, als es ohnehin schon der Fall ist.

Ich bin für strengere Dopingkontrollen, und für lebenslange Sperre, inklussive Löschung aller vergangenen Erfolge aus sämtlichen Registern, und zwar beim ersten (und einzigen) nachgewiesenen Verstoss.

Doping ist ein absolute No-Go!

Schnueffler
24-11-2017, 10:47
...
Doping ist ein absolute No-Go!

Wo fängt bei dir Doping an?

Dietrich von Bern
24-11-2017, 10:57
Wo fängt bei dir Doping an?

Ich wurde zwar nicht gefragt, jedoch gibt es darauf eine klare Antwort.
Die Experten auf diesem Gebiet machen eine Liste, wo drauf steht "ist nicht erlaubt".
Diese Liste muss ständig ergänzt/verbessert werden.
Dann trinkt auch keiner 20 Tassen Kaffe vor dem Eis-Stock-Schießen um schneller schrubben zu können. ;)

Kraken
24-11-2017, 10:59
Entsprechend den WADA-Regularien würde ich mal sagen. :gruebel:

Sicherlich jegliche Hormone. Wer aus Krankheitsgründen Hormone nehmen muss, ist nicht gesund genug, um zu kämpfen.

Was meinst du?

Dietrich von Bern
24-11-2017, 11:02
@kraken: der genannte Index (kenne ich auch von strongerbyscience) wäre ein relativ einfaches Instrument den Wildwuchs einzudämmen! :)
Wer dann noch schwerer sein will, der muss fett sein. : D

Schnueffler
24-11-2017, 11:05
Dann sind wir einer Meinung.
Weil ne Menge an Leuten fängt ja schon bei nahrungsergänzungen an zu schreien, man wäre nicht mehr natty.
Creatin ist bei denen schon Doping.
Die WADA Liste ist sehr umfangreich.

Kraken
24-11-2017, 11:05
So langsam beginnt mir die Idee immer besser zu gefallen. :D

Vor allem, weil sie sich immer mehr zu meinem Vorteil entwickelt..... wenn der FFMI auf 25 begrenzt ist, kann ich unmöglich kleineren Kämpfern, die gleich schwer sind begegnen, und auch nicht schwereren Kämpfern....

höchstens leichteren, die hasse ich wie die Pest, weil sie schneller sind als ich, und Speed meine grösste Schwäche ist. :D

Vielleicht sollten wir noch die Höchstgeschwindigkeit begrenzen? :gruebel:

Kraken
24-11-2017, 11:07
Dann sind wir einer Meinung.
Weil ne Menge an Leuten fängt ja schon bei nahrungsergänzungen an zu schreien, man wäre nicht mehr natty.
Creatin ist bei denen schon Doping.
Die WADA Liste ist sehr umfangreich.

Aha. :D

Nein. Solcherlei finde ich lächerlich. Aber ja, ich kenne auch ein paar so unwissende Kandidaten, die glauben, Proteinshakes wären quasi das Gleiche, wie Steroidmissbrauch :rolleyes:

Isolierte Nahrungsmittel sind für mich immernoch Nahrungsmittel.

Nahrungsmittel mit zu starkem Einfluss, wie Koffein, muss man entsprechend begrenzen (was ja auch getan wird)

Dietrich von Bern
24-11-2017, 11:09
Wer aus Krankheitsgründen Hormone nehmen muss, ist nicht gesund genug, um zu kämpfen.

Zustimmung!
TRT für Leistungssportler finde ich so sinnfrei wie "Öko-Autos mit >200PS".

Dietrich von Bern
24-11-2017, 11:13
So langsam beginnt mir die Idee immer besser zu gefallen. :D

Vor allem, weil sie sich immer mehr zu meinem Vorteil entwickelt..... wenn der FFMI auf 25 begrenzt ist, kann ich unmöglich kleineren Kämpfern, die gleich schwer sind begegnen, und auch nicht schwereren Kämpfern....

höchstens leichteren, die hasse ich wie die Pest, weil sie schneller sind als ich, und Speed meine grösste Schwäche ist. :D

Vielleicht sollten wir noch die Höchstgeschwindigkeit begrenzen? :gruebel:

Tadaa! Ich wurde verstanden! :)
Gut, dass ich nicht zu viel auf einmal geschrieben habe, sonst wäre das wieder per "too long to read" untergegangenen.

Kraken
24-11-2017, 11:15
Zustimmung!
TRT für Leistungssportler finde ich so sinnfrei wie "Öko-Autos mit >200PS".

Absolut.

Damit ist auch die Frage geklärt, wie man mit "Trans-Athleten" umgeht: Sie sind offensichtlich nicht fit, um zu kämpfen.

Wer seinen Hormonhaushalt manipuliert, darf nicht kämpfen.

Auch, wer "Asthma" hat, und deswegen Clenbuterol kriegt, darf nicht professionellen Sport treiben.


Tadaa! Ich wurde verstanden! :)
Gut, dass ich nicht zu viel auf einmal geschrieben habe, sonst wäre das wieder per "too long to read" untergegangenen.

Ja, plötzlich hats irgendwie klick gemacht, vor etwa 3 Beiträgen von dir. :)

Narexis
24-11-2017, 16:39
Als spontane (und noch unausgegorene) Idee werfe ich mal "in den Ring":
Was wäre, wenn man einen Koeffizienten entwickelt aus Gewicht und Größe - und daraus dann Klassen bildet. Nur so ne Idee.
Fände ich - mit der Langzeitmessung - (evtl. sogar in Kombination) noch (persönlich) eine der interessantesten (und spannendsten) Ideen. Andererseits wird es ein riesengroßer Aufwand, ich habe keine Ahnung, wie man es umsetzen könnte und müsste - insbesondere bei den Amateuren - und solange das Gewicht eine Rolle spielt, wird an dieser Stellschraube gedreht.

Solange das Gewicht noch irgendwie eine Rolle spielt - und die muss es - wird sich nur etwas ändern, wenn man das Cutten nahezu unmöglich macht. (Die Vergangenheit zeigt, dass auch beim Wiegen direkt vor dem Kampf gecuttet wird.)

Die einzige Lösung, die ich sehe, ist es, das Gewichtmachen dadurch unmöglich zu machen, indem man verhindert - beispielsweise durch ständige und unangekündigte Messungen - dass das Gewicht über lange Zeit gehalten und gleichzeitig Leistung gebracht wird/werden kann. Andererseits fände ich es auch grenzwertig, außerhalb von (geplanten) Kämpfen ständig die möglichst optimale Form halten zu können/müssen. Die Kontrollen sind mMn leider (insbesondere bei den Breitensportlern und in den tiefen Klassen) kaum bis nicht umsetzbar.



Das Ziel der Klassen ist "fairness zu schaffen", wenn 1 gegen 1 antritt.
[...]

Mit "height-classes" würde man den Zweck erfüllen, ohne die Nachteile für den Sportler, die aus dem cutten resultieren.
Wie fair ist es, in einer Klasse antreten zu müssen, die ich weder gewählt habe noch irgendwie beeinflussen kann, deren geschaffenen Bedingungen ich mich jedoch beugen und anpassen muss (/e: - und das weder zu meinen Gunsten noch zu meinem Schutz wie beispielsweise bei den Alters- oder "Erfahrungs-" Klassen)? Gleichzeitig hätte es Nachteile für den Sportler, wenn auch keine, die aus dem Cutten resultieren - insbesondere aus strategischer Sicht. Auch wäre es für mich persönlich ziemlich langweilig, Großteils denselben Gegnertyp bekämpfen zu müssen.



Viel wichtiger finde ich, dass sich jeder Einzelne durch die Height-classes optimal im Bereich seiner Möglichkeiten entwickeln kann!
Bist Du hauptberuflich Soldat, Polizist, Security, Handwerker, Privatdetektiv oder Mathe-Lehrer?
Jetzt kannst Du wirklich ohne Kompromisse der beste Kämpfer werden, den Deine Genetik und Dein Fleiß hervorbringen können.
Die Zuschauer werden optimal vorbereitete Kämpfer auf einem neuen Niveau sehen.

Was hindert denn momentan den Kämpfer daran, sich „optimal im Bereich seiner Möglichkeiten“ zu entwickeln? Nimmt es mir nicht sogar teilweise die Möglichkeit, mich bestmöglich einzustellen - beispielsweise aus strategischer Sicht?
Zu Deinem eigenen Beispiel: Wärst Du mit 85kg der „optimale Kämpfer“ Deines Selbst gewesen, hättest Du doch auch dort starten können, oder? Ich habe beispielsweise bei mir gemerkt, dass mir das Cutten derart zusetzt, dass ich besser damit beraten bin, nur wenige Kg zu machen und habe trotzdem die Klasse gefunden, in der ich (subjektiv) am leistungsstärksten war und trotzdem mein Spiel ausspielen konnte. Gleichzeitig haben mich (bei meinem optimalen Trainingsgewicht) gleichgroße, jedoch schwerere, Leute häufig regelrecht in der Luft zerrissen... Die waren ganz anderen Druck gewohnt und hätten - ähnlich wie Du bzw. Dir empfohlen wurde - jedoch auch einige Klassen tiefer starten können. Jetzt nimmt man mir (bzw. uns :D) die Möglichkeit, meine Vorteile anderweitig ausspielen zu können und ich muss mich ihnen im Ring stellen?

Eine "Height-Class" hätte für mich den Untergang bedeutet, ich hätte viel verloren, was ich konnte (oder viel mehr investieren müssen, um es im Kampf zu erreichen) und gleichzeitig nichts gewonnen. Ich hätte wieder Gewicht zunehmen müssen und mich vom Optimum zunehmend entfernt (und das, obwohl die meisten Gegner von mir (abgesehen von den Thais) weder (sehr) viel größer noch kleiner waren). Sogar meinen Kraftvorteil und Dampf/Druck hinter den Schlägen hätte ich verloren, da die schwereren Jungs ganz andere Kaliber gewohnt sind.



Zu meiner Zeit war u. a. Stefan Leko um die 82,5kg (!)
Mein Trainer empfahl mir >10kg abzunehmen, wenn ich was erreichen wollte.
O-Ton: "Bist Du irre?! Du willst SO kämpfen? In dem Gewicht hast Du Gegner wie den Jörg K.! Die bringen Dich um!"
Hatte er Recht.
Jo, habe ich gemacht, obwohl ich bei 85kg gut durchtrainiert war.
Monatelang gehungert, gerannt und gelitten.
War für die Randbedingungen die richtige Entscheidung.
Mit 85kg wäre ich aber sicher das bessere Ich gewesen ;)
Mal ein anderes Beispiel (und eine Fortführung des gerade Genannten): Ich habe lange experimentiert, bis ich meine „optimale“ Klasse gefunden hatte. Jetzt haben wir nur das Problem, dass bei einer Größe von 1,80 - 1,83m eigentlich (überspitzt) so ziemlich jede Gewichtsklasse ausgefüllt werden kann. Stecken wir dann einen Kämpfer mit einem Trainingsgewicht von 75kg - der sich optimal im Rahmen seiner Möglichkeiten entwickelt und auf seinen Stil spezialisiert hat - mit einem Kämpfer, der bei derselben Größe 93kg Trainingsgewicht mitbringt, in den Ring und zwingen ihm auch noch einen ganz anderen Kampfstil oder sogar das Gewichtmachen nach oben auf und nehmen ihm die Vorteile, auf die er bis jetzt gebaut hat?

Was hindert die Entwicklung hin zum Einheitsbrei und denselben Strategien? Welche Gründe sollte es für den Kämpfer geben, bewusst benachteiligt (aufgrund des Gewichts) in den Ring zu steigen oder sich einem Stil beugen zu müssen, den er weder kämpfen kann noch will?

ONE FC hat doch neue Weighcutting Regeln implementiert, die wirklich angemessen zu sein scheinen. Sowas auf kleineren Veranstaltungen zu pushen, ist aber wohl unmöglich.
+1.


Allein "viel zu wiegen" bringt nichts, wenn die Athletik nicht passt.
Gewicht kostet Luft/Kondition.
Also werden die Kämpfer nicht fetter, sondern athletischer.
Und: Gewicht (Muskeln) das man zum Vorteil nutzen kann fällt nicht vom Himmel.
Im Prinzip muss dann jeder einzelne sehen, wie er die Prioritäten setzt um den bestmöglichen Kämpfer aus sich herauszuholen.
Es kam doch schon das schöne Beispiel von Holloway und DC. Da sehe ich den deutlichen Vorteil bei DC, trotz „suboptimaler“ Athletik. Trotzdem würde ich die Vorteile sehr zugunsten von DC sehen, wenn Holloway sich nicht darauf beschränkt, wegzulaufen und irgendwie Punkte zu sammeln... Das Risiko, doch einmal erwischt zu werden, ist einfach (mMn) viel zu hoch.

Ich muss mich also im Prinzip dafür entscheiden, welche Nachteile ich in Kauf nehme und was ich schwerer gewichte? Will ich die ganze Zeit im Rückwärtsgang und flink durch den Ring hüpfen und evtl. beim ersten Treffer auf die Bretter geschickt werden, mit sehr geringer Chance, den Gegner auf die Bretter zu schicken oder will ich langsamer sein, dafür gute Stellungsarbeit leisten und Kontrolle im Ring ausüben müssen und wahrscheinlich genug Druck aufbauen können, um mit jedem Angriff den Gegner zur Vorsicht zu zwingen?

Im MMA: Wie sieht es eigentlich mit dem Bodenkampf aus? Ich kann jetzt nur für mich sprechen - was im BJJ so überhaupt nichts bedeutet - aber ich habe eigentlich verloren, sobald ich nicht mehr in der Top Position kämpfe und die andere Person ihr Gewicht einsetzen, ausspielen und Kontrolle über mich ausüben kann. Gleichzeitig ist es für mich auch alles andere als leicht, überhaupt die andere Person auf den Boden zu bekommen und dann auch noch die Top Position zu sichern. Was sagen denn die erfahrenen und guten Grappler dazu?

(Vielen Dank für die Idee, die ist mir im anderen Thread durchgerutscht und ich finde die Diskussion hier sehr interessant. Vielleicht verstehe ich auch den Ansatz bzw. die Idee nur (noch) nicht richtig oder schließe zu sehr von mir auf andere und es macht bald klick :).)

LG

Vom Tablet gesendet.

* Silverback
24-11-2017, 16:56
Fände ich - mit der Langzeitmessung - (evtl. sogar in Kombination) noch (persönlich) eine der interessantesten (und spannendsten) Ideen. Andererseits wird es ein riesengroßer Aufwand, ich habe keine Ahnung, wie man es umsetzen könnte und müsste - insbesondere bei den Amateuren - und solange das Gewicht eine Rolle spielt, wird an dieser Stellschraube gedreht.......

Wie gesagt, war erstmal nur ne Rohidee.
ggf. könnte man ja (nur so als Rechenbeispiel) Gewicht x Größe (und Größe x 2, um die "Gewichtigkeit" des Gewichts auszuhebeln). Muss gestehen, ich bin kein Mathe-Freak - aber für einen solchen sollte es IMHO ein Leichtes sein, eine entsprechende Formel zu entwickeln ... die 2 Bedingungen (!) (mindestens) erfüllt:
1. Praktikabel und leicht ermittelbar/ messbar/ angebbar (für die Athleten)
2. Einmalig Leicht (und eben ohne großen Aufwand) nachvollziehbar (für den Veranstalter)

Dietrich von Bern
24-11-2017, 17:13
Warum bin ich nicht bei 85kg geblieben?
Weil eben alle versuchen so leicht wie irgend möglich zu sein.
Wenn Du das nicht mit machst, dann stehen Kaliber vor Dir, gegen die Du absolut keine Chance hast.
Um mal in etwa einen Vergleich (nur Körpermaße) aktuellerer Art zu machen:
Du musst Dich auf "Benson Henderson" heruntertrainieren bzw. herunterhungern, damit Du nicht Typen wie Tyrone Spong* vor Dir hast. *bevor der so zugelegt hat

Narexis
24-11-2017, 17:53
Wie gesagt, war erstmal nur ne Rohidee.
ggf. könnte man ja (nur so als Rechenbeispiel) Gewicht x Größe (und Größe x 2, um die "Gewichtigkeit" des Gewichts auszuhebeln). Muss gestehen, ich bin kein Mathe-Freak - aber für einen solchen sollte es IMHO ein Leichtes sein, eine entsprechende Formel zu entwickeln ... die 2 Bedingungen (!) (mindestens) erfüllt:
1. Praktikabel und leicht ermittelbar/ messbar/ angebbar (für die Athleten)
2. Einmalig Leicht (und eben ohne großen Aufwand) nachvollziehbar (für den Veranstalter)
:halbyeaha (und danke für den unbewussten Seitenhieb (http://www.kampfkunst-board.info/forum/f18/mathematikstudium-178613/index5.html) :p :D.)


Warum bin ich nicht bei 85kg geblieben?
Weil eben alle versuchen so leicht wie irgend möglich zu sein.
Wenn Du das nicht mit machst, dann stehen Kaliber vor Dir, gegen die Du absolut keine Chance hast.
Um mal in etwa einen Vergleich (nur Körpermaße) aktuellerer Art zu machen:
Du musst Dich auf "Benson Henderson" heruntertrainieren bzw. herunterhungern, damit Du nicht Typen wie Tyrone Spong* vor Dir hast. *bevor der so zugelegt hat
Bei Deiner Idee muss dann ein Holloway gegen DC ran, der hat dann nicht einmal mehr die Möglichkeit, irgendwie die Klasse zu wechseln (/e: oder herauszufinden, in welcher Verfassung er der beste Kämpfer ist und sich solchen Gegnern mit demselben Gewicht stellen will) und muss sich überlegen, wie er evtl. doch noch irgendeine Chance hat, auch wenn er beispielsweise von ganz anderen Attributen profitiert.
Ich bezweifle allerdings auch, dass ein Holloway mit 35kg mehr auf den Rippen zum besseren Kämpfer wird oder sich auch nur irgendwie seinem „Optimum“ annähert.

Mit anderen Worten: Die Kaliber stehen vor Dir, nur einmal kannst Du Dir noch bis zu einem gewissen Punkt „aussuchen“, ob Du Dich ihnen stellst und ob Du der Meinung bist, dass Du in dieser Form der beste (und erfolgreichste) Kämpfer bist, der Du sein kannst (Dich ihm dann stellst, was auch genug Kämpfer machen) oder ob Du Dir größere Erfolgsaussichten in anderen Klassen erhoffst. Beim anderen musst Du gegen die Kaliber ran und mit ihnen klarkommen, ohne alternative Möglichkeit (/e: und wenn's blöd läuft auch ohne Deine Stärken, denn Reichweitenvorteile o.Ä. kannst Du dann (sehr) oft knicken).

Wie gesagt, liegt vielleicht daran, dass wir genau gegenteilige Erfahrungen gemacht/gesammelt haben. Ich war mit (trainierten) 85kg deutlich weiter weg von meinem Leistungsoptimum, als mit 75-78kg, während ich jedoch mit 85kg ganz gut mit den schweren Jungs mithalten konnte, wurde ich mit 75kg von den 95kg Jungs zerrissen und clinchen hat da dann auch nicht mehr so optimal und aufwandslos funktioniert, vom Druck und dem sehr offensiven Stil muss ich wohl nicht einmal anfangen... Mich gäbe es dann in diesem Sinne und System schlicht nicht mehr.

LG

Vom Tablet gesendet.

Dietrich von Bern
24-11-2017, 19:02
Ich verstehe schon die "neuen Probleme", die eine solche Änderung der Randbedingungen mit sich bringen würde.
Es wäre IMHO aber schon richtig, wenn eben der Athlet an der Weltspitze steht - und nicht der Hungerkünstler.
Vergleiche das mal mit American Football, Rugby, Schwimmen, Triathlon, Turnen usw. - da gibt es diesen Schwachsinn nicht!
Ja, leider gibt es da z. T. auch bestimmte Körper-Typen bei den Profis nicht.
Man muss aber auch die Vorteile für die Zuschauer und die Kämpfer sehen, die dann antreten.

Bury
11-12-2017, 13:54
Die Idee hat allerdings was! Sehr interessant. :)

Mit 77kg auf 170cm wäre ich gespannt, was ich so begegnen würde. :D

Wie wäre es mit Rousimar Palhares? :D:gruebel:

Kraken
11-12-2017, 13:56
Haha, voll geil. :D