Was macht MMA für euch aus? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Was macht MMA für euch aus?



jkdberlin
17-12-2017, 11:45
Was genau ist MMA für euch? Warum schaut ihr es auch an? Oder warum nicht? Warum trainiert ihr es oder warum lehnt ihr es ab?

TREiBERtheDRiVER
17-12-2017, 12:11
Was genau ist MMA für euch?
Ist explizites MMA-Training gemeint, also in einer MMA-Schule, oder ist es auch MMA, wenn man diverse KK/KS in verschiedenen Schulen trainiert?

Gast
17-12-2017, 13:16
Das Training hat mir wegen der Vielseitigkeit Spaß gemacht. Allerdings hat mir das Publikum nicht zugesagt, daher trainiere ich es nicht mehr und schaue es auch nicht an.

Björn Friedrich
17-12-2017, 14:51
Für mich ist interessant, wie einige wenige Kämpfer das Chaos des Kämpfens transzendieren und fähig sind, wirklich im Moment zu sein, ohne große Emotionen, frei in ihrem tun......

Die anderen 99% langweilen mich.

Royce Gracie 2
17-12-2017, 17:46
Ich liebe Boxen und Grappling und Ringen.
Tja drum mache ich MMA :D

Ich kann mir nicht vorstellen nur Standup zu machen oder nur zu Ringen oder nur BJJ.
Ich liebe es einfach mich zu bewegen und dass in allen 3 Disziplinen.

Warum ich MMA gekämpft habe ?
Ganze einfach : Ich hatte den Drang dazu in mir.

Kraken
17-12-2017, 19:44
MMA ist für mich das, was JKD sein sollte. Der konsequente, von Stilen befreite Ausdruck des Kampfes.

Willi von der Heide
17-12-2017, 23:27
MMA ...

Der Funke ist nie übergesprungen. Es war nie der Drang da, daß mußt du jetzt lernen. Ich verfolge es auch nicht - Medien - und war einmal auf einer MMA-Gala. Danach nie wieder. Ich könnte keine 3 aktiven Kämpfer der UFC benennen :D.

Die Schulen und Vereine die ich kenne bzw. mir angesehen habe, haben erst so richtige Abneigung aufkommen lassen. Allesamt ein Publikum mit denen ich keinen Kontakt wünsche. Ich muß zur Rechtfertigung sagen, daß ich mir nur das Angebot in meiner Region angesehen habe. Kann also nicht für andere Regionen sprechen. Und es war nun einmal so, daß ich überall die falschen angetroffen habe.

Nun ja, die Welt ist groß und es gibt genügend Alternativen. Der Stil mit dem ich dieses Jahr begonnen habe, ist von MMA nicht sooo weit weg. Vielleicht treffe ich ja mal auf eine Truppe, die darauf achtet ihren Laden sauber zu halten.

Anfangen werde ich trotzdem nicht mehr, da der Aspekt Gesundheit eine immer größere Bedeutung bekommt. Ich darf kein VK-Sparring mehr machen - ärztlich verboten - und auch andere Trainingsformen sind tabu oder zu meiden. Da ist MMA nicht so wirklich geeignet.

Gast
18-12-2017, 05:55
Habe nichts gegen MMA. Die Leute die in den Ring gestiegen sind und steigen, haben vieles aufgezeigt und relativiert. Dafür bin ich dankbar. Ich habe meine Training zum Teil danach gerichtet.

Es ist auf meinem persönlichen Kampfkunstweg/ziel aber nicht mehr attraktiv zu lernen. Es würde mich technisch nicht mehr weiterbringen. Nicht falsch verstehen. Es geht nicht um Effizients eher um Vorlieben.

Auch habe ich das Gefühl, dass der ganze Müll der sich früher im Boxen rumgetrieben hat, jetzt eher im MMA zu finden ist. Was ich positiv finde. Boxen ist halt nicht mehr so krass:cool:

Guv´nor
18-12-2017, 06:27
wobei das eben stark vom Können der Kämpfer abhängt.
Aber dieser praktische einfache Reality-Check ist es der mich reizt.

jkdberlin
18-12-2017, 07:25
Ist explizites MMA-Training gemeint, also in einer MMA-Schule, oder ist es auch MMA, wenn man diverse KK/KS in verschiedenen Schulen trainiert?

Im Grunde ist das offen - alles. Ich versuche, durch diese Diskussion einen erweiterten Zugang zu dem Thema zu bekommen.

jkdberlin
18-12-2017, 07:27
MMA ist für mich das, was JKD sein sollte. Der konsequente, von Stilen befreite Ausdruck des Kampfes.

Hehe, ich bin aufgrund meines JKD Trainings 1995 in die USA nach Los Angeles zum Training geflogen. Das war 1,5 Jahre nach der ersten UFC. Da haben alle MMA (damals noch mit anderem Namen) trainiert. So bin ich dazu gekommen. Für mich war es die konsequente Sparringsform des JKDs.

Schnueffler
18-12-2017, 10:21
Ich habe schon sehr lange Allkampf und ähnliches betrieben, weil es für mich die offenste Form des Wettkampfes war.
Das war so die Zeit, als die ersten UFC Veranstaltungen stattgefunden haben.
Dadurch habe ich dann immer, wenn ich dienstlich unterwegs war, in den MMA Schulen mittrainiert oder war auf zig Lehrgängen.
Mittlerweile hat sich mein Fokus wieder auf die SV verschoben, aber das Sparring behalte ich weiter bei.
Auch das Interesse nachts aufzubleiben oder wie damals nach Köln zu fahren ist nicht mehr so gegeben.

Stefan Klein
18-12-2017, 10:48
ich schaue gern MMA, weil es eine Extremsportart ist. Man ist auf sich alleine gestellt, man kann sich auf niemeandem verlassen, bis auf sich selbst.
Ich betreibe MMA weil es mir mir spass macht und ich zum teil auch abschalten kann und meine Gewaltbereitschaft raus lassen kann. MfG

Antikörper
18-12-2017, 12:11
und meine Gewaltbereitschaft raus lassen kann.

Deine armen Trainingspartner...

Odysseus
18-12-2017, 14:04
Die Idee MMA, worrtlich genommen, waere fuer mich EIN geschlossener Nahkampf Standup stil und alle denkbaren Waffen. Ringen und Werfen liegt mir nicht. Fuer Tritte bin ich zu alt (geworden). Gegen Waffen sprechen Gesetze und Gelegenheiten. Bliebe eventuell noch Fuz-Roh-Da. Aber wer lehrt das?:confused:

Kraken
18-12-2017, 14:41
Hehe, ich bin aufgrund meines JKD Trainings 1995 in die USA nach Los Angeles zum Training geflogen. Das war 1,5 Jahre nach der ersten UFC. Da haben alle MMA (damals noch mit anderem Namen) trainiert. So bin ich dazu gekommen. Für mich war es die konsequente Sparringsform des JKDs.

Haha, das ist gut. :D Dachte schon, von dir Rüge zu beziehen für den Vergleich. ;)

Darüber gestolpert bin ich sehr zufällig 2005 bei einer Wettkampfausschreibung und dachte gleich:

"Wow! Das ist es! Genau das suche ich."

Flibb
18-12-2017, 20:46
Zweikampf in seiner reinsten Form.

Für mich ist auch kein Sport wie Fußball, Tennis etc. sondern mehr Unterhaltung wie Theater etc.

Deswegen finde ich die heutige Präsentation so viel schlechter als früher. Pride ist natürlich das non -plus ultra aber selbst die Ufc vor ein paar Jahren war viel charmanter als heute.

jkdberlin
19-12-2017, 08:02
Für mich ist auch kein Sport wie Fußball, Tennis etc. sondern mehr Unterhaltung wie Theater etc.




Aufgrund der vorherrschenden Darbietung als Event ist es ganz sicher Sport-Entertainment.

Guv´nor
19-12-2017, 08:37
Das ganze trash talking macht es madig für mich.
Das Niveau der Fans ist erschreckend.
Die Sportler selbst werden immer besser.

marq
19-12-2017, 09:03
mma ist für mich mittlerweile in erster linie entertainment, das sportliche ist in den hintergrund gerückt.

die professionalisierung und das mittlerweise umfangreiche taktische wissen macht mma zu einer immer härteren sportart und damit zu einer sportart, die mehr opfer als helden hinterläßt, da nur wenige am geldkuchen naschen dürfen und das ganze mit ihrer gesundheit bezahlen. dies macht man sich leider nicht oft bewußt, wenn man sich unterhalten lässt.

Anakin+
20-12-2017, 20:42
Ich bin ein Fan vom MMA weger seiner Vielseitigkeit. Auch habe ich grossen Respekt vor den Kämpfern, da diese wirklich verdammt hart trainieren müssen um alle Elemente des MMA einigermaßen zu beherrschen.

Selbst im Cage kämpfen würde ich aber niemals, die Verletzungsgefahr scheint mir da zu hoch. Just for fun trainiere ich aber etwas MMA nebenbei.

TREiBERtheDRiVER
21-12-2017, 04:28
Im Grunde ist das offen - alles. Ich versuche, durch diese Diskussion einen erweiterten Zugang zu dem Thema zu bekommen.

Nagut ...
Interessant für mich ist das mixed (wie wohl für jeden).
Aber ich betreibe ja kein explizites MMA und UFC war nur in den Anfängen interessant. Für mich ist halt der "Erlebnis Parkour" sehr reizvoll. Wie werfen die im BBT, wie im Judo, was übernimmt oder vernachlässigt Aikido und wo sind die Unterschiede zwischen Kickboxen und MT.

Jetzt weis ich nicht so genau wie das im MMA Training abläuft, aber wenn ich davon aus gehe, das ich dort einen Trainer habe, kann der mir ja nicht alles vermitteln. Er müsste ja der "complete fighter" sein, oder? Also such ich mir lieber einzelne sparten aus und daraus die in meiner Umgebung besten Lehrer (wenn denn möglich). Dann finde ich Lehrer die z.B. seit 30 Jahren nur explizit Judo unterrichten. Sicherlich hat derjenige auch noch in anderen KK/KS hochrangige Graduierungen, aber hier lerne ich genau nur das eine.

Ich habe da immer so meine Zweifel, ob ein MMA Kämpfer, wenn man alles auf Judo runter brechen würde, einem Judoka in seiner einen Sparte noch überlegen wäre. "Nimm mit was funktioniert, lass weg was du nicht brauchst.". Es gibt aber einfach Dinge die dem Leitsatz widersprechen: Aikido nach 6 Jahren, musste dann halt etwas anderem weichen. Trotzdem brauch ich das eigentlich, weil die Atmosphäre war sehr schön, die Bewegungslehre sehr abgefahren.

Nicht alles muss immer Zweckdienlich sein, sollte aber stehts hinterfragt werden. Motorboot ist auch schneller und wendiger als ein traditionelles Segelschiff. Das Betrifft auch das BBT: Da gibt es so viel Schwachsinn, aber soviel vernünftiges. Nur dort kann ich lernen mit einer scharfen (Schuß-)Waffe umzugehen. Gut gäbe natürlich noch Iaidō, Kali, FMA usw. aber ich kenne jetzt keinen Verein in meiner Umgebung der da auch Schußwaffen Seminare anbietet?! Ich kann mich ja nun auch nicht dreiteilen.

Deswegen hatte ich nachgefragt.
Der Spagat zwischen den einzelnen Disziplinen macht für mich den Reiz aus. Dazu muss ich aber "jede" einzelne Disziplin auch mal gemacht haben. Woher soll ich denn sonst wissen, ob der Typ der MMA-Trainer ist, mir wirklich zeigen kann wie das auf dem Boden abgeht usw.? Ansonsten wird das eine 8pwc-mit-Matthias-Nummer der ja mit BJJ BB und sowieso immer und allen BBs alles zeigt und definitiv alles kann ...

Trotzdem, mit dem richtigen Trainer macht ja MMA einen complete fighter aus dir. Aber schon mal von einen Sk8er, BMXer, MTBler, KiteSurfer, Surfer, Snowboarder, Skifahrer und Rallyfahrer trainiert worden? Ich lass mich dann lieber von Walter Röhrl unterrichten, da weis ich woran ich bin. :cool:

christianauskiel
22-12-2017, 13:20
Hehe, ich bin aufgrund meines JKD Trainings 1995 in die USA nach Los Angeles zum Training geflogen. Das war 1,5 Jahre nach der ersten UFC. Da haben alle MMA (damals noch mit anderem Namen) trainiert. So bin ich dazu gekommen. Für mich war es die konsequente Sparringsform des JKDs.

Kommt mir irgendwie bekannt vor, das mit L.A. (Inosanto Academie) !!!
Für mich ist JKD und auch Kali immer MMA gewesen !

Die Entwicklung der Sportart "MMA" ist cool. Boxen,Thaiboxen, Ringen, Jiu Jitsu etc. in einer Sportart und in nur einem Gym trainieren zu können ist doch perfekt. Ansonsten gibt es da doch gar nicht viel zu diskutieren. Kampfsport wie jeder andere auch. Die einen mögen ihn, die anderen nicht.

Was MMA als Wettkampfsport anbetrifft finde ich die Situation hier in Deutschland leider eher katastrophal. Und genau darum geht es ja in den öffentlichen Diskussionen meistens. Redet ja keiner über Shooto, Combat Sambo, Allkampf Jiu Jitsu....! Es geht um die MMA-Kämpfe, bekannt durch UFC etc. Kämpfe in einem Käfig mit relativ "brutalem" Reglement, teilweise unausgewogenem matchmaking und zum Teil völlig überforderten Ring- und Punktrichtern. Über ganz Deutschland betrachtet, das eine oder andere coole event, aber nichts dahinter. Es fehlen die Strukturen wie beim Ringen, Boxen und Kickboxen. Wird wohl ein Samstagabendevent-Sport am Rande der Gesellschaft bleiben...?

Gruß
Christianauskiel

ThomasL
22-12-2017, 15:23
Hallo,

eine interessante Fragestellung. Da sie auch für nicht "reine" MMAler gedacht ist, mal ein paar Gedanken dazu von meiner Seite. Am einfachsten ist es für mich anhand meines eigenen KK/KS Lebenslauf zu antworten, da mich dieser zum "mixen" der "Martial Arts" (KK/KS) getrieben hat und da darin auch die Gründe dafür zu erkennen sind - Achtung, langer Beitrag, nichts für Leute die ihre Zeit lieber sinnvoll verbringen).

Die Anfänge:
Eigentlich wollte ich schon als Kind mit KK Anfangen um mich "draußen" besser wehren zu können (war klein und dünn, heute nur noch klein ;-)), damals gab es aber bei uns nichts außer Ringen. Geprägt durch den Zeitgeist (Bruce Lee Filme) war das für mich aber keine KK (kein Schlagen und Treten) und mir bliebt "nur" Krafttraining (BB). Aus heutiger Sicht ein fataler Irrtum!
Als Teenager kam dann zum BB noch Shotokan Karate dazu, allerdings nur relativ kurz da ich mich ganz auf die BB "Karriere" konzentrieren wollte.
Nach dem ich letzteres beendete ging es dann wieder zurück zur KK (mit 20). Die Motivation hatte sich dabei nicht geändert, ich wollte etwas lernen was mir "draußen" weiterhilft, gerade weil ich anfing mich in etwas gefährlicheren Kreisen zu bewegen (ohne selbst wirklich ärger zu suchen). Der Zeitgeist war auch immer noch ähnlich (Van Damme ersetzte Bruce Lee ;-))., daher bliebt es erstmal bei Schlagen und Treten.
Ich ging zu einem bekannten ins Studio und frage was mich schneller für "draußen" fit macht, Kickboxen oder Vollkontakt-Karate (hieß dort offiziell so). Er meinte Kickboxen wäre schneller, Karate langfristig aber besser - also machte ich einfach beides ;-) - später ersetzte ich dann Kickboxen durch Boxen (meine Handtechniken zu verbessern hatte höhere Priorität für mich).
Soweit noch nicht wirklich MMA (Kickboxen / Boxen war für mich nur eine andere Trainingsform für Schlagen und Treten - also für's Karate), aber um die Geduld aller, die noch nicht ausgestiegen sind, nicht weiter zu strapazieren:

"Kyokushin Budo Kai Phase":
Durch einen Wechsel des Karatelehrer (gleicher Verein, neuer Lehrer, neuer Verband) kamen wir dann zum Kyokushin Budo Kai (Jon Bluming, "Mischung" und Kyokushin, Judo und Boxen) und damit kamen Würfe und Bodenkampf dazu. Gerade letzteres begeisterte mich von Anfang an. Parallel "erkannte" ich die Bedeutung von Bodenkampf (ich glaube nach dem Lesen eines Artikels im BlackBelt Magazin). Darauf hin trainierte ich kurzzeitig noch parallel zum Karate und Boxen Ringen, hörte mit letzterem aber bald wieder auf weil es kein vernünftiges Aufbautraining für Späteinsteiger gab. Wettkämpfe machte ich auch vorwiegend in dieser Disziplin einer frühen, eher harmlosen von MMA (ohne Handschuhe aber mit Helmen, am Boden kein Schlagen und zeitliche Begrenzung).

WT / Escrima:
Trotz Boxen war ich zu der Zeit noch etwas unzufrieden darüber, dass ich bei größeren Gegnern noch zu oft mit Schlägen getroffen wurde. Dies führte mich dazu, mich parallel zu Karate / Boxen noch dem WT zuzuwenden.
Anmerkung:
Aus heutiger Sicht ist mir klar, dass ich eigentlich jemand gebraucht hätte, der mir zeigt wie man "geschützt" in den Clinch kommt (also etwas was man heute im MMA lernt). Ein weiterer Grund für WT war die Argumentation, dass dort alle Distanzen abgedeckt werden (was sich leider als Täuschung entpuppte) - etwas was mir zu dieser Zeit schon wichtig war. Mit dem heutigen Wissen würde ich statt WT ins MMA gehen (oder eben ins Bagua, dazu später mehr).
Aufgrund des Studiums kam dann eine Zeit in der ich nur noch WT (später auch parallel Escrima) üben konnte.

Zurück zum Kyokushin Budo Kai
Irgendwann merkte ich dann, dass mir im WT einfach zuviel fehlte (obwohl ich die Zeit nicht bereue, war nur etwas zu lang). Darauf hin finge ich an wieder parallel Kickboxen / Karate zu trainieren (privat, mit "Trainer").
Gleichzeitig wollte ich meine großen Defizite im Clinch und am Boden angehen, da ich noch im WT und Escrima angemeldet war suchte ich ein Angebot das zeitlich und finanziell passte und landete erst beim Sportjudo später dann beim "Old School" Judo (mag den Ausdruck nicht, ist hier aber etabliert). Wobei ich Judo einfach als Ergänzung zum Kyokushin Budo Kai sah, dass ja einen starken Judoanteil enthält.

Parallel dazu trainierte ich mit Leuten aus verschiedensten Stilrichtungen privat, dort dann meist mit Fokus auf alle Distanzen und MMA Sparring.
Nebenbei, die ursprüngliche Hauptmotivation "draußen" hat über die Jahre immer mehr ihre Bedeutung verloren bzw. wurde von der Motivation ersetzt möglichst in allen Distanzen effektiv arbeiten zu können (ongoing Project ;-)) - also quasi wieder etwas, dass man heute vor allem auch im MMA findet.

Für die wenigen die durchgehalten haben, ich komme jetzt bald (endlich) zum Ende. Wer sich nur für die Ausgangsfrage interessiert, kann den letzten Teil eigentlich auch überspringen.

Bagua
Insgesamt war ich mit der Mischung dann ganz zufrieden, und es gab / gibt auch noch genug zu lernen. Ein Problem bliebt aber:
Die Judo (inkl. No-Gi ) / Karate / Boxen geprägte kampfweise war waffenlos in sich vollkommen schlüssig. Im Waffenkontext (Escrima / Combatives) sah ich aber einige Problem, ganz besonders in der Art- und Weise wie ich den Clinch ging und wie ich im Clinch arbeitete.

Aus diesem Grund fand ich es sehr spannend was Kanken hier über sein Karate und später über Bagua schrieb. Eine ringerisches System welches Waffen mit berücksichtigte versprach der richtige Ansatz, für mein oben genanntes Problem im Clinch, zu sein.
Bei meinem ersten Besuch in Münster (2016) überzeugte mich dieser Ansatz dann vollständig und ich begann nochmal ganz von vorne etwas neues zu lernen (wobei Judo immer noch parallel läuft, allein schon wegen der Bodenarbeit).
Anmerkung: Das dieses System Ringen mit Waffen grundsätzlich enthält war zwar der Hauptgrund für mich damit zu beginnen, aber bei weitem nicht der einzige (das gehört aber dann eher in CMA Forum).

Anmerkung: Die Beschreibung ist etwas verkürzt (kaum zu glauben, wenn man den langen Text sieht) und aus der Erinnerung schnell herunter geschrieben - also kein vollständiger KK Lebenslauf (> 30 Jahre KK/KS) und vermutlich auch nicht ganz fehlerfrei.
Um niemand zu langweilen (wohl eher nicht gelungen ;-)) habe ich versucht alles was nicht wirklich zur Ausgangsfrage passt herauszulassen (meine recht lange Zeit im HF - parallel zu WT / Karate- fehlt u.a. vollständig)

Viele Grüße und ein frohes Fest
Thomas

ThomasL
22-12-2017, 20:55
Nachtrag zu den anderen Fragen:


Warum schaut ihr es auch an? Oder warum nicht?
Die ersten UFC Veranstaltungen besorgte ich mir noch als VHS aus den USA ,
angeschaut habe ich mir die UFC manchmal abends in der kurzen Zeit als sie im Free-TV kam sowie die ein oder andere Nacht im Hotel in SGP.
Interessant finde ich es, weil man dort einfach sieht was in diesem Setting geht und was nicht. Regelmäßig schauen tue ich es nicht (weder UFC noch andere Formate) weil ich generell nicht so gerne Sportveranstaltungen ansehe.

jkdberlin
23-12-2017, 08:45
Danke für die ausführliche Beschreibung!

Dietrich von Bern
23-12-2017, 10:30
Gut kämpfen zu können kann Dein Leben (Deine Gesundheit) oder das Deiner Familie retten.
Das war ein guter Satz meines Trainers. Er nannte dazu noch schwimmen und fallen.
Für mich ist seit frühester Kindheit das Bild im Kopf, das ich "eines Tages bestehen muss".
Gegen so etwas wie den " Endgegner ".
So wollte ich unbewusst selbst zum Endgegner werden.
Erst Judo, dann Mini-Bruce-Lee, dann Ninja, dann Thai-Boxer...
Wie in einer selbst-erfüllenden-Prophezeihung bin ich über den Sport mit Menschen in Kontakt gekommen, die " eine ultimative Prüfung" hätten sein können, wenn ich die in anderer Konstellation "kennengelernt" hätte.
Eigentlich verrückt, denn ich wäre beinahe einen sehr dummen und gefährlichen Weg gegangen.
Ich bin quasi ein Kontra-Phobiker, der sich seinen Ängsten stellt.
Mit dem Aufkommen des MMA kam bei mir wieder der Zwang auf, dort bestehen zu können.
Ich kam mir ein wenig vor wie einer unter Millionen, der mit +40 als Silberrücken noch mit den stärksten der jungen Männer mit stinken kann.
Nach einer endlosen Verkettung von Verletzungen ist dieser Weg nun zwangsweise zu Ende.
Ich schaue mir gerne die besten mma-Kämpfe an, um wenigsten theoretisch "up to date" zu bleiben.
Wie ich mein Leben jetzt neu ausrichte?
Ich weiß es noch nicht so genau...
Auf jeden Fall nicht weiter meinen Körper zerstören...

Dietrich von Bern
23-12-2017, 10:49
Ach so, und ich wollte beweisen, dass ich ein Ausnahme-Sportler bin.
Für mich ist MMA nach wie vor die absolute Prüfung als Sportler.
Das "schlägt alles".
3-dimensionales Hochgeschwindigkeits-Schach mit maximalem Körpereinsatz.

concrete jungle
23-12-2017, 11:40
Erste UFCs waren echt der eye opener,
hatte aber schon Strassenerfahrung, so musste
ich für mich nicht gleich der grappler werden, im
Stand war das aber seehr ,,Gehen wir mal raus, Ey"
auf hohem Niveau, very violent indeed...

Später wurden die Stars dann immer besser ,
in allen Distanzen, ein neuer Stil entstand,
echt spannend, die Entwicklung zu verfolgen.

Die UFC Vermarktung ist halt sehr amerikanisch prollig,
aber so haben die das zu einem neuen Sport
geformt, färbt sicher auch in andere Bereiche
ab, die Zirkusnummern ziehen halt da drüben.

Along the way oft gedacht: Krass das die das zulassen ;-)

Kraken
23-12-2017, 12:44
Gut kämpfen zu können kann Dein Leben (Deine Gesundheit) oder das Deiner Familie retten.
Das war ein guter Satz meines Trainers. Er nannte dazu noch schwimmen und fallen.
Für mich ist seit frühester Kindheit das Bild im Kopf, das ich "eines Tages bestehen muss".
Gegen so etwas wie den " Endgegner ".
So wollte ich unbewusst selbst zum Endgegner werden.
Erst Judo, dann Mini-Bruce-Lee, dann Ninja, dann Thai-Boxer...
Wie in einer selbst-erfüllenden-Prophezeihung bin ich über den Sport mit Menschen in Kontakt gekommen, die " eine ultimative Prüfung" hätten sein können, wenn ich die in anderer Konstellation "kennengelernt" hätte.
Eigentlich verrückt, denn ich wäre beinahe einen sehr dummen und gefährlichen Weg gegangen.
Ich bin quasi ein Kontra-Phobiker, der sich seinen Ängsten stellt.
Mit dem Aufkommen des MMA kam bei mir wieder der Zwang auf, dort bestehen zu können.
Ich kam mir ein wenig vor wie einer unter Millionen, der mit +40 als Silberrücken noch mit den stärksten der jungen Männer mit stinken kann.
Nach einer endlosen Verkettung von Verletzungen ist dieser Weg nun zwangsweise zu Ende.
Ich schaue mir gerne die besten mma-Kämpfe an, um wenigsten theoretisch "up to date" zu bleiben.
Wie ich mein Leben jetzt neu ausrichte?
Ich weiß es noch nicht so genau...
Auf jeden Fall nicht weiter meinen Körper zerstören...


Ach so, und ich wollte beweisen, dass ich ein Ausnahme-Sportler bin.
Für mich ist MMA nach wie vor die absolute Prüfung als Sportler.
Das "schlägt alles".
3-dimensionales Hochgeschwindigkeits-Schach mit maximalem Körpereinsatz.

:blume: So wunderschön gesagt! Du sprichst mir aus dem Herzen! :)

Björn Friedrich
23-12-2017, 15:04
Hab gerade dieses Video entdeckt und das passt eigentlich ganz gut. Das waren die Fights die unser Verständnis für Vale Tudo und BJJ geprägt haben. Haare ziehen, Soccer Kicks, Tiefschläge, kein Zeitlimit....die Jungs hatten Eier damals....

qQ7skZVyWho

SKA-Student
25-12-2017, 11:51
Hab gerade dieses Video entdeckt und das passt eigentlich ganz gut. Das waren die Fights die unser Verständnis für Vale Tudo und BJJ geprägt haben. Haare ziehen, Soccer Kicks, Tiefschläge, kein Zeitlimit....die Jungs hatten Eier damals....

Na ja, irgendwann nur noch Rühreier... :D

SKA-Student
25-12-2017, 12:02
MMA ist für mich die Krönung der Kampfsportarten, noch mehr als der Zehnkampf in der Leichtathletik.
Technik in allen Bereichen, Ausdauer, Kraft, Zähigkeit, Nehmerqualitäten, Willen, Mut.

Und ich selbst... nehme gerne mein Alter als Ausrede... habe einfach kein Bock, die Fresse poliert zu bekommen, deswegen aktiv nur BJJ.
Aber zuschauen gerne.

Wir sind auch aktives MMA-Gym und ich kann die schlechten Aussagen über Aktive zum Glück nicht nachvollziehen. Allesamt nette und respektvolle Menschen.
Wahrscheinlich wie bei allem, wenn einige im Gym dafür die Grundlage durch ihr positives Verhalten bereiten, übernehmen das auch die anderen und Neulinge. Man sollte doch wissen, dass man bei so einem Sport (okay, jedem VK) um so mehr auf seine Trainingspartner angewiesen ist.

Gürteltier
25-12-2017, 18:48
Das Eigene am MMA ist für mich der Kampf an der Wand und das immer ausgereiftere Clinchstriking im Stand und Boden.

Ich sehe die Kämpfe gerne, weil ich viele Probleme aus dem Sparring und Wettkämpfen (immer einen Level unter reinem Käfig MMA) kenne und mir gerne Leute angucke, die da nicht einknicken, wo ich bisweilen einknicke.

Ich finde, das mentale lässt sich im MMA am deutlichsten sehen und benutzen, weil mehr Möglichkeiten bestehen, gegen die Stärken von jemandem gegen zu halten.
Mich interessiert nicht so sehr das Ergebnis, als vielmehr der Kampf selbst bei meiner persönlichen Sicht, ob ein Kämpfer verloren hat.


Ärgert sich, das wegen dem doofen BJJ/MMA jetzt jeder Bodenkampf kann :

Das Bodentier

Kniom Njam Bay
25-12-2017, 20:04
Wenn man mal jetzt von Organisationen wie UFC oder Shooto absieht, und nur den sportlichen Aspekt betrachtet, dann ist für mich MMA der waffenlose Kampf über alle Distanzen: Schlagen, Treten, Werfen, Bodenkampf und Submissions.

Insofern ist Ju-Jitsu Fighting auch MMA mit ... sehr speziellen Regeln.

In unserem Ju-Jutsu-Verein trainieren wir Allkampf, für mich ist das nichts anderes als MMA.

Für mich sind MMA-Kämpfe (außer JJ Fighting :P) interessant aufgrund der erhöhten Komplexität.
Im Boxen kannst du bestimmte Meidbewegungen machen, weil du keine Angst vor Kicks haben musst.
Im BJJ gibt es zig Guards, weil keine Schläge erlaubt sind.
Manche Würfe im Judo bringen dich direkt in die Backmount des Gegers.
Einige Kicks, die im TKD super funzen, magst du vielleicht nicht machen, weil du bei Misserfolg vom Gegner geworfen wirst.

Deshalb boxt, kickt, wirft und grappelt der MMA-Kämpfer anders als in den "Reinsportarten" und das macht es so interessant.

Kraken
26-12-2017, 17:01
Genau.. :)

SKA-Student
27-12-2017, 12:29
...
Für mich sind MMA-Kämpfe (außer JJ Fighting :P) interessant aufgrund der erhöhten Komplexität.
Im Boxen kannst du bestimmte Meidbewegungen machen, weil du keine Angst vor Kicks haben musst.
Im BJJ gibt es zig Guards, weil keine Schläge erlaubt sind.
Manche Würfe im Judo bringen dich direkt in die Backmount des Gegers.
Einige Kicks, die im TKD super funzen, magst du vielleicht nicht machen, weil du bei Misserfolg vom Gegner geworfen wirst.

Deshalb boxt, kickt, wirft und grappelt der MMA-Kämpfer anders als in den "Reinsportarten" und das macht es so interessant.
Gute Beispiele!