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Vollständige Version anzeigen : Findet ihr Prüfungen wichtig?



Dagmar
11-01-2018, 06:11
Findet ihr es wichtig, eine nächste Prüfung zu machen oder ist es wichtiger, den Weg zu beschreiten?
Ich frage deshalb, weil ich 3. Kyu bin seit ein paar Jahren und mir die nächste Prüfung einfach nicht wichtig erscheint. Mit 50 ist es mir jetzt wichtiger, zu trainieren, meine Techniken zu verbessern und aber auch Neues zu lernen.
Mir fehlt die Einsicht in die Notwendikeit einer Prüfung für mich. Ist das eine schlechte Einstellung? Ist Prüfung so wichtig? Ich kann ja auch ohne Prüfung viel Neues lernen.
Was habt ihr denn so für eine Meinung?

Wong F.
11-01-2018, 08:00
Findet ihr es wichtig, eine nächste Prüfung zu machen oder ist es wichtiger, den Weg zu beschreiten?
Ich frage deshalb, weil ich 3. Kyu bin seit ein paar Jahren und mir die nächste Prüfung einfach nicht wichtig erscheint. Mit 50 ist es mir jetzt wichtiger, zu trainieren, meine Techniken zu verbessern und aber auch Neues zu lernen.


Daggi, Daggi, Daggi ... ;)

.. das ist doch ganz einfach und überhaupt kein Widerspruch. Wenn du trainierst und dich verbesserst, wird dein Trainer/Lehrer/Meister irgendwann sagen: Du bist jetzt fit, ich graduiere dich. Das alles zusammen - das IST der "Weg". :)

CeKaVau
11-01-2018, 08:55
Hallo Dagmar,

Du bist ein erwachsener Mensch und kannst selbst entscheiden. Niemand kann Dir in Hinblick auf Prüfung oder nicht irgendwelche Vorschriften machen.

Wichtig sind, meines Erachtens nach, drei Dinge:

1.) Deine Meinung dazu.

Bei vielen bildet eine Prüfung eine zusätzliche Motivation. Im Hinblick auf ein Ziel, auf das man hinarbeiten möchte oder im Hinblick darauf, dass man sich der neuen Graduierung "würdig" erweisen möchte und nicht als Braun- oder Schwarzgurt der letzte Hänger ist.

2.) Die Meinung des Trainers.

Für mich als Trainer (und Prüfer, hüstel) ist es ein schönes Gefühl und eine Bestätigung meiner Arbeit, wenn ich Leute zu höheren Gürteln führen kann. Es nervt mich etwas, wenn ich Leuten ewig in den Allerwertesten kicken muss, bis sich sich endlich mal weiterqualifizieren. Das hat für mich immer so den leichten Hauch der Arroganz.

3.) Fremde Trainer/Lehrgänge.

Man wird von Trainern, die einen nicht kennen, nach Gürtelfarbe eingeschätzt und gefördert. Es kann passieren (und kann auf häufig beobachtet werden), dass Fehler nicht korrigiert werden, weil sich der Trainer sagt: "Passt schon für braun."

Grüße
SVen

Gawan
11-01-2018, 09:33
Ich fand meine zurückliegenden Prüfungen wichtig. Wir hatten ursprünglich 3 Karategruppen: Anfänger, Mittelstufe und Oberstufe. Wenn du keine Prüfung machst, trainierst du ewig in der Anfängergruppe, was auf Dauer nicht viel Spaß macht.

Wenn man an Wettkämpfen teilnehmen will oder auf Lehrgänge geht, ist es auch wichtig, auf welcher Stufe man ist.

Insofern sind Prüfungen auch später noch wichtig. Sie helfen auch (ein bisschen), die eigenen Fähigkeiten besser einzuschätzen.

Manchmal fördert es die eigene Motivation sehr, wenn man auf ein Ziel (wie die nächste Prüfung) hinarbeiten kann. Besser ist es wahrscheinlich, wenn die Motivation „einfach so“ da ist und man sich immer bemüht, besser zu werden. Aber das fällt sicher vielen schwer. Manchen fällt es aber auch schwer, sich einer Prüfungssituation zu stellen (Prüfungsangst). Da sollte man sich nichts vormachen („mir geht es schließlich nur darum, mich zu verbessern“ usw.) und sich dieser Situation mutig stellen. Ich finde, das ist auch eine gute Übung im Sinne der Kampfkunst.

Ripley
11-01-2018, 09:51
Ein lieber Freund von mir hat zwei Jahrzehnte im äußerlich gleichen Kyu-Grad (Oberstufe) trainiert. Das hatte mehrere Grüde, die aber hier nicht so wichtig sind. Schließlich fand er jemanden, bei dem er gerne Prüfung machen wollte ... und ist von da aus weiter graduiert. Inzwischen ist er 2. Dan.

Ich selbst? Ich fühle mich wohler, wenn ich "underdressed" bin, als wenn ich "overdressed" bin. Ideal ist es natürlich, wenn es einfach passt.
Gut, in der Oberstufe sieht man eh nicht, ob da ein 3. oder ein 1. Kyu in dem braunen Gürtel drinsteckt, aber ... das ist hat auch ein eigenes Gefühl. Also gucke ich, dass ich einen Abgleich finde zwischen einerseits zur Prüfung zugelassen werden und ... mich auch dazu "reif" fühlen.

Wenn man aber zu viele Selbstzweifel hat, ist das auch nicht der Renner. Wenn ich ständig herummäkele an mir und Technik xy oder Kata 123, die ich noch nicht perfekt genug beherrsche und dabei übersehe, dass alle anderen rechts und links von mir eben auch so ihre Mängel und Fehler haben und manchmal genauso herumgoofen wie ich selbst, dann nehme ich mir Selbstvertrauen und Vergnügen. Ich für meinen Teil habe mir vorgenommen, dieses Jahr nicht mehr ganz so oft in diese Falle zu tappen.

Stefan Klein
11-01-2018, 10:52
Hallo Dagmar, ich finde die Prüfungen auch sehr wichtig, strenge dich an, dann schaffst du es schon

Schnueffler
11-01-2018, 10:55
Sehe es doch als Motivation und als "Überprüfung" durch Fremde, wie sich deine eigene Entwicklung vorangetragen hat.
Teilweise hätte ich viel schneller, eher meine Prüfungen ablegen können, aber mir war es nicht so wichtig. Irgendwann hatte ich aber den inneren Drang, mich einer Kommission zu stellen und mir selbst zu beweisen, dass das, was ich für mich trainiere und im Training weiter gebe, auch für Außenstehende passend ist.

Antikörper
11-01-2018, 11:18
Die typischen Prüfungen im Karate laufen doch meist so ab, dass vorgegebene Techniken und Abläufe für die Prüfung einstudiert und nachgetanzt werden. Meist bestehen dann unabhängig der Leistung ALLE. Man legt die Prüfung um der Prüfungs Willen ab um dann einen neuen lustigen Gurt zu bekommen.

Zu meiner Zeit im Karate gab es da die Wettkämpfer Fraktion und die "Gurtsammel"-"Bahnenlauf" Fraktion. Die Leute die die Techniken beherrschten und damit "kämpfen" konnten (für LK-Karate Verhältnisse) waren die, die wettkampfmäßig das Zeug trainiert haben. Lustiger Weise haben die natürlich dann nie wirklich Zeit und Bock gehabt für eine "Gurtprüfung". Die haben dann ihre Gurte für Wettkampferfolge einfach verliehen bekommen.

Als Motivation zum Training (vor allem für Kids)... gut. Oder wenn man einen Leistungsstand von einem Prüfer beurteilen lassen will... auch gut. Aber dieses Gurtgesammel und die Vermittlung von Unterrichtsstoff anhand von Gurtfarben (für Gurt X Technik Y, für Gurt X Technik Z usw...) halte ich für völlig Sinnlos. In meiner Laufbahn haben die Graduierungen insgesamt für mehr Unmut gesorgt, wie das es überhaupt etwas gebracht hätte.

Was ich in Ordnung finde ist die Art und Weise wie Graduierungen im BJJ/LL verliehen werden. Dort bekommt man seinen Gurt für die tatsächliche praktische Leistung, der Gurt spiegelt dort (meist) wirklich die tatsächliche kämpferische Stärke und technisches Verständnis wieder.

Little Green Dragon
11-01-2018, 11:39
Wenn der Prüfungsinhalt zu den persönlichen Trainingszielen passt - warum nicht.

Wenn dem nicht so ist halte ich es für ziemlich sinnfrei nach einer PO zu trainieren, nur um den dortigen Inhalten gerecht zu werden.

Wong F.
11-01-2018, 11:42
Meist bestehen dann unabhängig der Leistung ALLE.

???



Zu meiner Zeit im Karate gab es da die Wettkämpfer Fraktion und die "Gurtsammel"-"Bahnenlauf" Fraktion. Die Leute die die Techniken beherrschten und damit "kämpfen" konnten (für LK-Karate Verhältnisse) waren die, die wettkampfmäßig das Zeug trainiert haben. Lustiger Weise haben die natürlich dann nie wirklich Zeit und Bock gehabt für eine "Gurtprüfung". Die haben dann ihre Gurte für Wettkampferfolge einfach verliehen bekommen.

Verstoß gegegn die PO, würd ich mal sagen. Offiziell kann das kaum gewesen sein.

Außerdem würde ich bestreiten, dass nur die Wettkämpfer Trainingsfortschritte erreichen, die durch eine entsprechende Graduierung zu würdigen sind. Oft sieht man auch das Gegenteil.

Schnueffler
11-01-2018, 11:44
...
Verstoß gegegn die PO, würd ich mal sagen. Offiziell kann das kaum gewesen sein.

Außerdem würde ich bestreiten, dass nur die Wettkämpfer Trainingsfortschritte erreichen, die durch eine entsprechende Graduierung zu würdigen sind. Oft sieht man auch das Gegenteil.

Würde ich mal nicht sagen. Ich kenne viele PÖ, in denen oder in der Grundsatzordnung verankert ist, das Gürtel auch für besondere Leistungen verliehen werden können.

Wong F.
11-01-2018, 11:47
Würde ich mal nicht sagen. Ich kenne viele PÖ, in denen oder in der Grundsatzordnung verankert ist, das Gürtel auch für besondere Leistungen verliehen werden können.

Ich war stillschweigend davon ausgegangen, dass es hier um (DKV-)Karate geht.

Antikörper
11-01-2018, 11:54
???

!!!



Außerdem würde ich bestreiten, dass nur die Wettkämpfer Trainingsfortschritte erreichen, die durch eine entsprechende Graduierung zu würdigen sind. Oft sieht man auch das Gegenteil.

Hab ich auch nicht behauptet. Lese bitte genau und leg mir keine Dinge in den Mund!


Ich war stillschweigend davon ausgegangen, dass es hier um (DKV-)Karate geht.

Ja geht es...

Schnueffler
11-01-2018, 11:56
Ich war stillschweigend davon ausgegangen, dass es hier um (DKV-)Karate geht.

Im DKV gibt es doch zig Stilrichtungen.
Und warum sollte es gerade da anders sein, als in zig anderen Verbänden?
Wenn ich an die Sporler des TKD in Sonthofen denke, haben die ihre höheren Gürtel auch durch die Wettkampferfolge erhalten, ebenso im Judo.

Brainmaniac
11-01-2018, 12:14
Mach die Pruefungen!

Warum? Aus verschiedenen Gruenden!

1. Du bewegst Dich in einem Verein/Verband der findet, das Pruefungen gemacht werden (sollen). Pruefungen koennen bei vielen Menschen eine besondere Art von Stress verursachen, mit der es umzugehen gilt. Auch das will gelernt oder geuebt werden. Sich dem zu entziehen ist in meinen Augen Rosinenpickerei. Karate-Do bezieht sich nicht nur auf das Erlernen von Bewegungen (Karate-Jutsu) sondern auch um die geistige Schulung, und dabei zaehlt fuer mich auch eindeutig der Umgang mit unkomfortablen Situationen.

2. Es ist ehrlich gegenueber anderen! Ja, in deinem Verein wird man Dich kennen und in etwa wissen was Du kannst. Ausserhalb deines Heimat-Dojos wird das schwieriger. Wenn ich auf einen Lehrgang gehe, oder ich mich in ein anderes Dojo begebe, dann moechte ich in etwa einschaetzen koennen, was mein Partner kann oder auch nicht, um mich zu verbessern, mich zu schaerfen. Die eigenen Faehigkeiten zu verstecken, gehoert leider fuer mich zu der Kategorie der Unehrlichkeit! Warum wuerde ich sowas tun? Damit ich einen Vorteil gegenueber meinen Trainigs-Partner hab, damit er mich unterschaetzt?

3. Deine Graduierung kann auch als Anhaltspunkt fuer andere dienen OHNE das Du es weisst, mit entsprechenden Konsequenzen. Willst Du jemanden demotivieren, weil dieser denkt, dass er trotz grossen Fortschritten einfach eine Linie nicht Ueberschreiten kann, weil DU es ja auch nicht gemacht hast?

Das sind nur ein paar der Ueberlegungen.

Prinzipiell solte Mann/Frau die Pruefung nur dann machen wenn man sich entsprechend ausgebildet fuehlt und/oder der Sensei einem dazu auffordert, aber dann mach sie auch!

Brainmaniac

Wong F.
11-01-2018, 12:22
Im DKV gibt es doch zig Stilrichtungen. Und warum sollte es gerade da anders sein, als in zig anderen Verbänden?
.

Weil Karate klassischerweise gar keinen Wettkampf beinhaltet.

85 % der Karateka machen Shotokan. Weder in dieser PO noch in der für die "freie Stilrichtung" ist eine Verleihung von Graduierungen unterhalb 3. Dan vorgesehen.

Verleihungen von Graduierungen betreffen bisher nur höhere Dan, meistens für langjährige Verdienste.

Nick_Nick
11-01-2018, 12:48
Findet ihr es wichtig, eine nächste Prüfung zu machen oder ist es wichtiger, den Weg zu beschreiten?


Wenn es keine Nachteile für dich hat, „nur“ den 3. Kyu zu haben, wie bspw. auf Lehrgängen immer in die Nicht-Schwarzgurt-Gruppe gesteckt zu werden und mehr oder minder Anfängersachen zu üben, würde ich es lassen. Du bist ja offensichtlich mit dir völlig im Reinen. Besser wäre es aber trotzdem m.E., erst mit dem Schwarzgurt die Gürtelprüfungen einzustellen. Weil dann ist man wirklich aller Sorgen ledig.

Als Trainer wäre ich vermutlich auch etwas erstaunt, wenn jemand als Braungurt nicht zum schwarzen Gürtel will, würde dir aber großen Respekt zollen.
Und gute Leute sehen völlig unabhängig von der Graduierung, ob man was taugt oder nicht.

Abgesehen davon kann es gut sein, dass du deine Meinung irgendwann änderst, wärst nicht die Erste.

Grüße

Schnueffler
11-01-2018, 13:23
Weil Karate klassischerweise gar keinen Wettkampf beinhaltet.

85 % der Karateka machen Shotokan. Weder in dieser PO noch in der für die "freie Stilrichtung" ist eine Verleihung von Graduierungen unterhalb 3. Dan vorgesehen.

Verleihungen von Graduierungen betreffen bisher nur höhere Dan, meistens für langjährige Verdienste.

Dafür finde ich aber mehrere Wettkampfregeln auf der DKV Seite, auch für das Shotokan.

Wie gesagt, kenne es aus dem Judo und dem TKD.

Syron
11-01-2018, 14:03
Der TE *muss* erst einmal gar nichts, würde ich sagen.

Meine perönliche Meinung: Ich habe mir JJ allein von gelb auf orange zwei Jahre Zeit gelassen.
Grün kam dafür schneller, mein Lehrer möchte auch, daß ich blau möglichst schnell mache.

Da ich dem entnehme, daß ich generell bereit bin, werde ich das auch versuchen.
Aus diversen Gründen.
- Ich habe Prüfungsangst. Die los zu werden geht am besten durch Prüfungen machen.
Funktioniert zumindest für mich auch.

- Lehrgänge
Es ist einfach uncool, wenn du mit Leuten eingeteilt wirst und plötzlich "nach rechts ausweichen" trainieren sollst, und genau sowas ohnehin nahezu jedes Training machst; einziger Unterschied: Alle Angriffe gehen und eben nicht nur "nach rechts ausweichen".

- Um mir was zu beweisen.
Hab ich letztes Jahr gebraucht.


Finde ich sie nun aber *wichtig*?
Kommt drauf an, was man selber möchte.

Mir selber ist ebenfalls die Arbeit, um überhaupt Prüfung machen zu können wichtig.

Was ich an Prüfungsvorbereitung ganz gut finde (auch wenn es langweilig werden kann): Das ständige wiederholen und einschleifen derselben Sachen.

Das Neue kommt auch hinterher noch dazu, aber bis dahin habe ich einige Sachen, im Idealfall, sehr gut eingeschliffen.


Just my two pence.

alphahoffi
11-01-2018, 14:36
Ich habe 1993 mit Karate angefangen und 2011 meinen 1. DAN gemacht. Hab mir also ziemlich viel Zeit gelassen. Habe immer nur Prüfung gemacht wenn man mich dazu sehr deutlich aufgefordert hat. Hab auch immer noch keine Prüfung zum 2. DAN gemacht aufgrund von Familie und ein paar Verletzungen, aber auch weil es mir nicht sehr wichtig ist und ich wenn ich eine Prüfung mache auch topfit sein will.

Prüfung ist aber auch immer eine psychische Herausforderung und einer der wenigen Möglichkeiten sich und sein können zu beweisen, wenn man kein Wettkämper ist oder sich regelmässig auf der Straße prügelt, daher würde ich auch nicht komplett auf Prüfungen verzichten wollen.

Das Problem bei Prüfungen ist aber auch immer das Prüfungsprogramm. Ich habe selten ein gutes gesehen. Die meisten testen sehr die äußere Form oder die Kondition aber selten das wahre Können und Wissen eines Prüflings. Und nur Prüfungsprogramm machen empfinde ich als absolut langweilig und versuche es als Trainer auch auf das Minimum zu beschränken.

Gruß Alpha

Wong F.
11-01-2018, 14:41
Ich habe 1993 mit Karate angefangen und 2011 meinen 1. DAN gemacht. Hab mir also ziemlich viel Zeit gelassen. Habe immer nur Prüfung gemacht wenn man mich dazu sehr deutlich aufgefordert hat. Hab auch immer noch keine Prüfung zum 2. DAN gemacht aufgrund von Familie und ein paar Verletzungen, aber auch weil es mir nicht sehr wichtig ist und ich wenn ich eine Prüfung mache auch topfit sein will.

Gruß Alpha

Aber prima, dass du dich dafür extra angemeldet hast. :)

Royce Gracie 2
11-01-2018, 14:42
Nun mir waren Prüfungen nie wichtig und ich hab auch nach den ersten 3 im Jiu Jitsu SV nie wieder welche gemacht.

Ich hab mit 18 mit Jiu Jitsu SV angefangen ( Gürtel waren bei uns damals weiß,gelb, gelb-orange, orange,orange-grün, grün ,blau , braun , braun 2, schwarz)

Also sage und schreibe 9 Prüfungen bis zum schwarzen Gurt.
Prüfungsgebühr war damals je Gürtel steigend.... von 20 auf 25 auf 30 und dann für braun 50 und schwarz 100...
Mischfarben konnten 1x alle 6 Monate , ganze Farbe auf ganze Farbe 1x im Jahr gemacht werden.

Nachdem ich von weiß auf gelb, dann auf gelb orange und auf Orange Prüfungen gemacht habe, habe ich schnell festgestellt , dass ich darin keinen Sinn sehe... das Geld kann ich auch verbrennen.

Die hohen Gurte waren nicht besser als ich im Freikampf sondern konnten einfach andere Bewegungen vortanzen.

Im Judo und später Kyokushin habe ich keine Prüfungen gemacht sondern die Gürtel nach Wettkämpfen verliehen bekommen.
So nach dem Motto : " Du dass ist doch peinlich wenn du noch in Weiß rumläufst"

Nachdem ich Kyokushin verlassen hatte und im MMA erste Erfolge in Wettkämpfen hatte , hatte ich die Möglichkeit bekommen im Kyokushin zur Schwarzgurtprüfung zugelassen zu werden. (Die ich dann natürlich trotzdem noch bestehen hätte müssen...Bedingung wäre aber gewesen wieder vom MMA ins Kyokushin zu wechseln)

im BJJ hatte ich immer mal wieder vor den Blaugurt zu machen.
Trotzdem kam es nie dazu.
Ich hab als MMAler regelmäßig mit BJJlern gerollt und konnte sehen dass ich auch im reinen BJJ mit den meisten Blaugurten sehr gut mithalten kann.
Ich war aber eben immer nur "Gast" und nie fest im BJJ angemeldet.
Daher auch kein Gurt.


Nun so hab ich mit Unterbrechungen 14 Jahre Kampfsport hinter mir und werde dafür bezahlt andere (Die oft auch Schwarzgurte in klassischen Kampfsportarten haben) zu trainiern :D

Und das bei einer Gürtelausbeute von :

Jiu Jitsu - Orange
Judo - Gelb Orange
Kyokushin - Blau
Shotokan - Weiß
BJJ - Weiß
:ups::D

Wong F.
11-01-2018, 14:49
Dafür finde ich aber mehrere Wettkampfregeln auf der DKV Seite, auch für das Shotokan.

Wie gesagt, kenne es aus dem Judo und dem TKD.

Ja, es gibt ja auch Wettkämpfe. Aber es gibt keine Regelung, dass du eine Graduierung bekommst für z.B. x bestrittene oder gewonnene Kämpfe im Wettkampfbereich.

Im Judo ist so, dass der Standard des Verbandes (noch) viel enger mit dem Wettkampf verkoppelt ist als im Karate. Judo ist z.B. schon lange olympische Sportart. Meiner dunklen Erinnerung nach war es sogar so, dass man eine Prüfung ablegen mußte für eine Graduierung, aber eine gewisse Anzahl bestrittener Kämpfe war Voraussetzung. Heutige Regel des Judobundes kenn ich nicht.

Diese Ausrichtung hat m.E. neben Vor- auch Nachteile, wie gelegentlich in rambats Ausführungen durchklangen.

kaffeegeniesser
11-01-2018, 14:51
Hallo,

ich bin auch knapp 3 Jahre auf dem 3. Kyu gestanden, weil ich der Meinung war braun ist braun ist braun. Dann haben welche aus dem Dojo angesetzt mich zu überholen, dann hab ich vor denen die Prüfung zum 2. und 1. Kyu abgelegt. Was sein muss muss sein :D.

Letztendlich verbesert man sich doch nicht durch die Prüfung, sondern durch konsequentes und regelmäßiges Training. Die Prüfung ist doch nur eine Formalie. Wenn Du jetzt seit Jahren 3. Kyu bist, melde Dich zur Prüfung an, leg die ab und gut. Die 12.- € dafür werden schon raus springen. Wenn Du keinen Bock drauf hast, dann eben nicht.

Ich hab bisher noch für keine Prüfung gesondert trainiert, sondern alle aus dem Training heraus ohne Extravorbereitung abgelegt.

Gruß

kaffeegeniesser
11-01-2018, 15:02
... das Geld kann ich auch verbrennen.

So etwas sehe ich relativ. Einen Tag zum Alpinskifahren in die Alpen fahren, kostet mich mit Sprit, Skipass und mittags einen Kaffee auf einer Hütte mindestens genau so viel wie vom Anfänger zum 3. Kyu im DVK (reine Prüfungsgebühren).

alphahoffi
11-01-2018, 15:18
Aber prima, dass du dich dafür extra angemeldet hast. :)

Ich war schonmal angemeldet vor jahren. lese auch seit Jahren mit bin aber relativ schreibfaul. Das meiste ist eh schon gesagt hier im Forum.

Gruß Alpha

Gibukai
11-01-2018, 17:16
Hallo,

im historischen Shōtōkan (1938–1945) gab es keine Verknüpfung von sportlichem Wettkampf und „Prüfungsprogramm“. Im damaligen „Prüfungsprogramm“ fehlen zudem jegliche Aspekte, um auf sportliche Wettkämpfe vorzubereiten (Kampfrichterausbildung, „Wettkampfübungen“). Dies spiegelt ganz klar G. Funakoshis (1868–1957) ablehnende Haltung gegenüber sportlichem Wettkampf in seinem bzw. als sein Karate wieder.

Grüße,

Henning Wittwer

Kurzer
11-01-2018, 19:52
Was hat eigentlich der "alte Herr" genau "geprüft"?

Gibt es dazu verläßliche Aussagen?

zocker
11-01-2018, 22:39
... Wenn ich an die Sporler des TKD in Sonthofen denke, haben die ihre höheren Gürtel auch durch die Wettkampferfolge erhalten, ...


Tatsächlich?

Falls ja, ist das neu?


Grüsse

Dagmar
12-01-2018, 07:42
Oh je, was habe ich denn da entfacht? Soviel Diskussion.
Danke für eure Meinungen.
Und ja, ich mache Shotokan im DKV.

Die Aussagen sind sehr interessant für mich. Ja, nur das Prüfungsprogramm auswendig lernen und durchlaufen zeigt ja nicht die wahren Kenntnisse. Ich habe auch zwei im Verein, die wollen unbedingt Prüfung machen und ich finde, sie sind nicht soweit, aber es steht mir nicht zu, das zu sagen. Sie machen aber ganz sicher in diesem Jahr den 2. Kyu. Ich fühle mich nicht bereit, eine sehr gute Prüfung abzulegen. Ich würde sie schaffen (es fällt echt keiner durch ...), aber eine geschenkte Prüfung möchte ich nicht.
Ich denke, ich habe mich entschieden, auch ohne Prüfung richtig gut zu werden.

Gibukai
12-01-2018, 07:47
Hallo,

falls sich die Nachfrage mit dem "alten Herrn" auf G. Funakoshi beziehen sollte, dann werde ich sein Prüfungsverfahren einschließlich "Prüfungsfächer" in "Band III" hoffentlich noch in diesem Jahr veröffentlichen und besprechen. In "Band I" findet sich bereits ein Auszug eines frühen Programms des Karate-Klubs der Keiô-Universität.

Grüße,

Henning Wittwer

Kai Dobi
12-01-2018, 08:36
Oh je, was habe ich denn da entfacht? Soviel Diskussion.
Danke für eure Meinungen.
Und ja, ich mache Shotokan im DKV.

Die Aussagen sind sehr interessant für mich. Ja, nur das Prüfungsprogramm auswendig lernen und durchlaufen zeigt ja nicht die wahren Kenntnisse. Ich habe auch zwei im Verein, die wollen unbedingt Prüfung machen und ich finde, sie sind nicht soweit, aber es steht mir nicht zu, das zu sagen. Sie machen aber ganz sicher in diesem Jahr den 2. Kyu. Ich fühle mich nicht bereit, eine sehr gute Prüfung abzulegen. Ich würde sie schaffen (es fällt echt keiner durch ...), aber eine geschenkte Prüfung möchte ich nicht.
Ich denke, ich habe mich entschieden, auch ohne Prüfung richtig gut zu werden.


Gute Einstellung! Nichts ist schlimmer als so eine halbgewalkte Prüfung mit der man SELBST nicht zufreiden ist, selbst wenn die Prüfer sie für ok halten. Das wurmt einen ohne Ende. Selbst wenn man Karate sehr individuell für sich macht, sich um Wettkämpfe und diesen ganzen Verbandsgedöns nicht schert - dennoch das Gefühl stichelt da man sich unbewusst trotzdem an seinem Umfeld mißt.
Ich finde Prüfung als Motivation ok und solange im Verband/Verein darauf geachtet wird, dass der Gürtel wenigstens einigermaßen den Fähigkeitenstand anzeigt und Trainer dementsprechend mit einem umgehen, ist das alles ok.
Ansonsten gibt es keinen Grund zur Eile

Wong F.
12-01-2018, 08:59
Ich finde Prüfung als Motivation ok und solange im Verband/Verein darauf geachtet wird, dass der Gürtel wenigstens einigermaßen den Fähigkeitenstand anzeigt und Trainer dementsprechend mit einem umgehen, ist das alles ok.
Ansonsten gibt es keinen Grund zur Eile

Hallo Kai, wie läufts denn mit der Diss? ;)

Es gibt zwei weitere Gründe für Prüfungen:

Ein gut aufgebautes Prüfungsprogramm ist auch ein Leitfaden für den Aufbau eines Bewegungs- und Technikrepertoires. Im Idealfall ist es sogar didaktisch und methodisch stimmig. Dagegen tendiere ich als Wettkämpfer natürlich immer dazu, die Techniken zu trainieren, die im WK erfolgreich angewendet werden können, was im Regelfall eine Einschränkung uns Spezialisierung mit sich bringt.

Und vielleicht der wichtigste: Die Prüfungsgebühren sind ein wichtiger Bestandteil der Verbandsfinanzierung.

CeKaVau
12-01-2018, 09:28
Hallo,


Die 12.- € dafür werden schon raus springen. Wenn Du keinen Bock drauf hast, dann eben nicht.

Nur mal so: Seit Anfang 2017 lag die Gebühr bei 10 Euro, sei diesem Januar bei 11.

Grüße
SVen

Schnueffler
12-01-2018, 09:33
Tatsächlich?

Falls ja, ist das neu?


Grüsse

Das müsste 1995 gewesen sein.

CeKaVau
12-01-2018, 09:42
Hallo,


Ja, nur das Prüfungsprogramm auswendig lernen und durchlaufen zeigt ja nicht die wahren Kenntnisse.

Das ist aber immer so. In Mathematikprüfungen wird auch nicht der "wahre Kenntnissstand" des Schülers oder Studenten abgefragt. Im Allgemeinen nur Mathematik und nicht englische Grammatik oder das Periodensystem der Elemente.

Standardisierte Prüfungen dienen nicht dazu, die objektiven Fähigkeiten eines Schülers einzuschätzen. Die überprüfen nur, ob gewisse Mindeststandard erfüllt werden.

Es gibt immer ein Leistungssprektrum.

Grüße
SVen

Antikörper
12-01-2018, 09:49
Standardisierte Prüfungen dienen nicht dazu, die objektiven Fähigkeiten eines Schülers einzuschätzen. Die überprüfen nur, ob gewisse Mindeststandard erfüllt werden.


SXdmgBTxon0

tvqaW11uHVM

:D

Wong F.
12-01-2018, 09:51
Hallo,

Nur mal so: Seit Anfang 2017 lag die Gebühr bei 10 Euro, sei diesem Januar bei 11.

Grüße
SVen

Das ist, meine ich, Ländersache.

Wong F.
12-01-2018, 09:53
]

:D

Naja, das mit den "objektiven Fähigkeiten" ist natürlich denkbar schlecht ausgedrückt. Der Prüfer ist ja auch ein Subjekt.

CeKaVau
12-01-2018, 09:57
Hallo,


Das ist, meine ich, Ländersache.

Nein. Das legt der DKV fest.

Grüße
SVen

Schnueffler
12-01-2018, 09:58
...
:D

Da haste dir natürlich auch Highlights rausgesucht.

Wong F.
12-01-2018, 10:01
Hallo,

Nein. Das legt der DKV fest.

Grüße
SVen

Bei uns kostet eine Prüfungsmarke 12 Eu für den Verein, die Höhe der Prüfungsgebühr für den Prüfling ist den Vereinen freigestellt.

Antikörper
12-01-2018, 10:48
Da haste dir natürlich auch Highlights rausgesucht.

Ja zugegeben... vor allem das letzte Video finde ich Phänomenal :D

Aber jetzt mal ehrlich, in der Theorie sind die Argumente die hier aufgezeigt werden richtig, in der Praxis wird dieses ganze Prüfungswesen doch ad absurdum geführt. Wenn ich höre dass das Prüfungsprogramm des DKV gewisse Mindeststandards gewährleistet muss ich schon herzlich lachen. Man braucht nur einmal in ein paar Dojo reinschauen, die Standards im deutschen Karate sind unterirdisch.

Das didaktisch sinnvoll Aufgebaute Prüfungsprogramm möchte ich einmal sehen... es liegt doch an dem Trainer, seine Leute da ab zu holen wo sie stehen und sie ganz individuell aufzubauen. Die feste Fixierung von Techniken auf einem Gewissen "Stand" ist absoluter Schwachsinn. Ich habe noch nie jemanden gesehen der dank eines Prüfungsprogrammes zu einem vernünftigen Kämpfer geworden ist oder eine Bewegungsrepertoir vermittelt bekommen hat was er kämpferisch anwenden konnte.

Naja... ich finde die TE sieht das genau richtig. Konzentriere dich auf dich und dein Können, du machst das Zeug für dich und nicht für iwelche Prüfungen und Gürtel.

Gürteltier
12-01-2018, 10:53
Prüfungen sind nicht wichtig und braun ist ein guter Zeitpunkt, damit aufzuhören.

Ziele und Istzustandbeuteilungen sind im Karate m.E. wichtig - wer keine eigenen hat und vornehmen mag, nimmt öfter die Prüfung dazu.

ThomasL
12-01-2018, 10:57
" Findet ihr Prüfungen wichtig?"
Kurze Antwort: Nein
Lange Antwort: Je nach Verband / Stil benötigt man sie um weiterzukommen - sollte aber nicht so sein.

kaffeegeniesser
12-01-2018, 11:00
Hallo,


Ich habe auch zwei im Verein, die wollen unbedingt Prüfung machen und ich finde, sie sind nicht soweit,...

woran machst Du das konkret fest, dass jemand "soweit" ist?

Gruß

CeKaVau
12-01-2018, 11:24
Hallo,



Das didaktisch sinnvoll Aufgebaute Prüfungsprogramm möchte ich einmal sehen...

Kein Problem. Kuckst Du hier:

http://karate-sachsen.de/images/Stilrichtungen/Shotokan/160801_vorschlag_shotokan_pr%C3%BCfungsprogramm.pd f

Grüße
SVen

CeKaVau
12-01-2018, 11:30
Hallo,


Bei uns kostet eine Prüfungsmarke 12 Eu für den Verein, die Höhe der Prüfungsgebühr für den Prüfling ist den Vereinen freigestellt.

Kuckst Du hier:

http://www.karate.de/medien/news-archiv/31524-die-bundesgeschaeftsstelle-informiert-aenderungn-in-ordnungen-und-satzungen

Prinzipiell ist es so, dass die Prüfungsmarken in der jeweiligen Geschäftsstelle für den aktuellen Preis gekauft werden. Was Ihr danach weiterverkauft, ist Euer Ding.

Zum Zeitpunkt, als der Preis von 12 auf 10 Euro abgesenkt wurde, haben wir die Teile trotzdem für 12 Euro weiterverkauft, bis wir die alle verkauft hatten. Wir haben also den Einkaufspreis, den der Verein bezahlt hatte, weitergegeben, auch als der Preis gefallen war.
Der Plan war eigentlich, wenn die Marken alle sind, für 10 Euro nachzukaufen und dann auch 10 Euro zu verlangen. Das machen wir auch jetzt, halt nur mit 11.

Diese Vorgehensweise empfehle ich auch meinen Prüfern innerhalb des SKB.

Grüße
SVen

Syron
12-01-2018, 13:01
woran machst Du das konkret fest, dass jemand "soweit" ist?
Ich bin zwar nicht Dagmar, aber ich würde sagen: Wenn man sieht, daß die Person(en) die Grundtechniken nicht wirklich können (hoffe ich bei Braun einfach mal nicht) oder aber die gefagten Techniken bestenfalls unsauber machen.

Bei meiner letzten Karate-Prüfung war ein Bursche dabei, dem man die Blocks noch erklären musste, der die Würfe unsauber hatte und die Kombinationen nicht hinbekommen hat.
(Ich habe ihn vorher trainieren gesehen, und persönlich hätte ich ihn auch nicht zugelassen. War aber halt nicht meine Entscheidung. Und der kann besser, wenn er vernünftig trainineren würde).

Durchgekommen ist er so gerade dennoch, weil es nur Orange war (ich hätte ihn nicht bestehen lassen, bin aber auch weit davon entfernt, Prüfer zu sein).
Hinterher hat er weinend in der Umkleide gesessen, weil er selber so unzufrieden und enttäuscht war.

Wong F.
12-01-2018, 13:03
Hallo,

Was Ihr danach weiterverkauft, ist Euer Ding.

Zum Zeitpunkt, als der Preis von 12 auf 10 Euro abgesenkt wurde, haben wir die Teile trotzdem für 12 Euro weiterverkauft, bis wir die alle verkauft hatten. Wir haben also den Einkaufspreis, den der Verein bezahlt hatte, weitergegeben, auch als der Preis gefallen war.

Diese Vorgehensweise empfehle ich auch meinen Prüfern innerhalb des SKB.

Grüße
SVen

Also - Ländersache. Oder?

zocker
12-01-2018, 13:06
Das müsste 1995 gewesen sein.


ist mir wohl entgangen.

grüsse

Schnueffler
12-01-2018, 13:08
Also - Ländersache. Oder?

Vereinssache würde ich sagen.

CeKaVau
12-01-2018, 13:28
Hallo,


Also - Ländersache. Oder?

Äh..Nein.

Der DKV legt fest, was die Prüfungsmarke kostet. Der Wiederverkäufer (Prüfer, Verein, Veranstalter, ...) legt fest, für wieviel Euro er verlangt.
Und der Prüfling kann entscheiden, ob ihm das zu teuer ist :)

Grüße
SVen

kampf-ratte
12-01-2018, 13:50
Hallo,



Äh..Nein.

Der DKV legt fest, was die Prüfungsmarke kostet. Der Wiederverkäufer (Prüfer, Verein, Veranstalter, ...) legt fest, für wieviel Euro er verlangt.
Und der Prüfling kann entscheiden, ob ihm das zu teuer ist :)

Grüße
SVen

So wird das wohl im kommerziellen Bereich gemacht, ich habe noch nie mehr für eine Prüfung bezahlt als auf der Marke steht.

Grüße
kampf-ratte

kaffeegeniesser
12-01-2018, 13:55
Hallo,


Wenn man sieht, daß die Person(en) die Grundtechniken nicht wirklich können (hoffe ich bei Braun einfach mal nicht) oder aber die gefagten Techniken bestenfalls unsauber machen.

"können" und "sauber" ist für mich genau so schwammig wie "nicht soweit sein".

Ok, mit braun, also ab 3. Kyu im DKV, soll der Prüfling die Grundtechnik können. Was muss dann der 2. Kyu besser können als der 3. Kyu, was der 1. Kyu besser als der 2. Kyu?

Gleiche Frage bei "sauber" oder "unsauber".

Gruß

Billy die Kampfkugel
12-01-2018, 14:48
Als Späteinsteiger aus einem Kampfsport ohne Gürtel kommend denke ich eh etwas anders, eher vom Wettkampf her. Ich denke mir immer die und die Sache möchte ich zu dem und dem Zeitpunkt sinnvoll zum Punktemachen einsetzen können.
Es ist zwar in der anstehenden Prüfung was dazu dabei, aber es deckt natürlich nicht die eigenen Vorstellungen ab. Gut diese Karateprüfungen sind halt dazu da, dass man alles Grundlegende mal trainiert hat. Es werden immer Sachen dabei sein, die man mal vorführt, um zu zeigen dass man ein Konzept verstanden hat. Wenn es dann nicht zur eigenen Spezialisierung passt war es das dann auch, das trainiert man halt nur zufriedenstellend und quält sich nicht mit Perfektionierung. Das stecke ich lieber in die persönlichen Punktebringer. Deswegen würde ich nicht bei einem Gürtel stehenbleiben und auf gute Sachen auf höheren Lehrgängen oder ähnliches verzichten und dem Trainer schlaflose Nächte bereiten warum der bei Gürteln nicht weiter kommt. Abhaken, auch wenn es schwer fällt bis zum schwarzen Gürtel und dann ist man einmal durch bis zu einem gewissen Grad. Wenn dein Umfeld dich für reif hält, dann vertraue auch darauf.
Mir wurde öfter schon gesagt das Perfekte ist der Feind des Guten, komm zu Potte. Und ich war dankbar, als es dann weg war, weil es wird nicht unbedingt besser mit der Zeit, es verschlimmbessert sich eher, wenn es zu lange braucht.

zocker
12-01-2018, 23:40
So wird das wohl im kommerziellen Bereich gemacht, ich habe noch nie mehr für eine Prüfung bezahlt als auf der Marke steht. ...

Die kosten und die marken sind bei den kampfarten überhaupt sehr wichtig - ebenso wie prüfungsordnungen, prüfungsreferenten, referenten allgemein und vor allem prüfer und kampfrichter.

Dass man selbst was drauf hat, wenn‘s pressiert, ist nicht so wichtig.

Ich hoffe, damit liege ich noch richtig.


Grüsse

Syron
13-01-2018, 00:25
"können" und "sauber" ist für mich genau so schwammig wie "nicht soweit sein".

Ok, mit braun, also ab 3. Kyu im DKV, soll der Prüfling die Grundtechnik können. Was muss dann der 2. Kyu besser können als der 3. Kyu, was der 1. Kyu besser als der 2. Kyu?

Gleiche Frage bei "sauber" oder "unsauber".
Vorweg: Ich bin weder im DKV, noch mache ich Shotokan.
Falls das für dich wichtig ist.

Ein stückweit würde ich sagen, wird es an den Ansprüchen der jeweiligen Trainer und Prüfer gemessen.

Für mich (wie gesagt, ich bin kein Prüfer und nur Kindertrainer; selber nur Farbgurt) mache ich es an Sachen fest, wie: Sicherheit in der Technik, erkennbare Prinzipien, Flüssig und dynamisch, sorgfältig (bei einem Gelbgurt darf ein Age-Uke noch krüppelig gezogen werden, bei einem 2. Kyu fordere ich da schon mehr), Geschwindigkeit ohne unsauber zu werden.


Das es da keine objektiven Maßstäbe für geben der Art: "3. Kyu muss drei Bahnen Age-Uke in 20 Sekunden sauber* laufen" und "2. Kyu muss fünf Bahnen in 22 Sekunden sauber* laufen"
*sauber bedeutet der Winkel beträgt exakt x° in einem Abstand von blablabla
sollte klar sein.

Bei einem Weiß-Gelbgurt lebe ich damit wenn der O-Soto-Gari eher ein O-Soto-Otoshi ist; kann sich ein Orangegurt sparen.

Wong F.
14-01-2018, 02:27
Ich hoffe, damit liege ich noch richtig.

Grüsse

Nein.

zocker
14-01-2018, 10:26
Nein.


Schade,


Grüsse

Dagmar
15-01-2018, 10:40
Hallo,



woran machst Du das konkret fest, dass jemand "soweit" ist?

Gruß

Zum Beispiel: Abstände beim Zweikampf müssen stimmen, Techniken sollen gezielt erfolgen und nicht ins Leere, Abwehr und Gegenangriff sollen sinnvoll sein, Kata soll kraftvoll und mit Endpunkt erfolgen und nicht einfach durchgelaufen werden, Tempi müssen stimmen, usw. Es geht um den 2. Kyu und nicht um gelb oder orange. Liege ich da verkehrt?

kaffeegeniesser
15-01-2018, 14:19
Hallo,


Zum Beispiel: Abstände beim Zweikampf müssen stimmen, Techniken sollen gezielt erfolgen und nicht ins Leere
Das z. B. würde ich bei einem Erwachsenen schon zum 6. Kyu erwarten. Besonders bei zu großer Distanz für einen Gegenangriff erwarte ich da einen Gleittschritt, damit die Distanz dann einigermaßen stimmt.


Kata soll kraftvoll und mit Endpunkt erfolgen und nicht einfach durchgelaufen werden, Tempi müssen stimmen
Mit Kata kann ich wenig anfangen, von daher m. M. nach runter tanzen und gut is.

Gruß

Wong F.
15-01-2018, 14:34
Hallo,

Mit Kata kann ich wenig anfangen, von daher m. M. nach runter tanzen und gut is.

Gruß

Das ist halt nicht so. Man kann an der Art der Ausübung der Kata eigentlich alles sehen, was man zur Beurteilung braucht. Die Kumite sind die "Gegenprobe".

kaffeegeniesser
15-01-2018, 15:05
Man kann an der Art der Ausübung der Kata eigentlich alles sehen, was man zur Beurteilung braucht. Die Kumite sind die "Gegenprobe".

Immer schön age uke und gedan barai mit viel Anspannung im ganzen Körper, gell.

Wong F.
15-01-2018, 19:05
Immer schön age uke und gedan barai mit viel Anspannung im ganzen Körper, gell.

Du kennst Karate nur vom Hörensagen, stimmts?

kaffeegeniesser
15-01-2018, 20:48
Du kennst Karate nur vom Hörensagen, stimmts?

Nein, nein. Ich steh immer unter der Tür, sehe zu und verbessere die Trainierenden.

Ripley
15-01-2018, 22:08
Mir ist noch ein Grund eingefallen, die Prüfungen bitte einfach zu machen, wenn man so weit ist.
Weil andere Karateka sich ja auch vergleichen. Auf Lehrgängen eben anhand des Gürtels. Wenn ich als 2. Kyu rechts, links und vor mir jemanden stehen habe, der auch „nur“ braun trägt, technisch aber bereits ein 2. Dan ist ... jo, dann kann ich auch wieder heimfahren. Sowas ist dann einfach nur frustran.

Syron
15-01-2018, 23:09
Mir ist noch ein Grund eingefallen, die Prüfungen bitte einfach zu machen, wenn man so weit ist.
Weil andere Karateka sich ja auch vergleichen. Auf Lehrgängen eben anhand des Gürtels. Wenn ich als 2. Kyu rechts, links und vor mir jemanden stehen habe, der auch „nur“ braun trägt, technisch aber bereits ein 2. Dan ist ... jo, dann kann ich auch wieder heimfahren. Sowas ist dann einfach nur frustran.
Soviel messe ich den Gürteln bei Lehrgängen gar nicht zu, daß diese mich frustrieren könnten.
Wenn ich mir die anderen meiner Graduierung ansehe, kann ich da vielleicht mal kurz etwas rausziehen, aber im Endeffekt erwartet Prüfer X soviel und Prüfer Y soviel.
Ich persönlich habe hier Glück und anspruchsvolle Prüfer und Lehrer, weswegen ich keine großen Sorgen da haben muss.
Ich war auf einem Lehrgang als Orangegurt technisch einem Blaugurt weit überlegen; natürlich war der gute Mann etwa 30, 35 Jahre älter, als hinkt der Vergleich vorne und hinten, weil dieser schon Aufgrund von Alter Verletzungen einiges nicht konnte; lag also nicht daran, daß ich so super toll war, sondern daran, daß verschiedene Prüfer verschiedene Maßstäbe haben, und diese unter Umständen noch einmal an den Schülern variieren müssen ( sei es Alter, Rückenprobleme, Knieprobleme, was auch immer.
Im schlimmsten Fall ist der andere mit derselben Graduierung halt besser als ich.

FireFlea
16-01-2018, 06:02
Weil andere Karateka sich ja auch vergleichen. Auf Lehrgängen eben anhand des Gürtels. Wenn ich als 2. Kyu rechts, links und vor mir jemanden stehen habe, der auch „nur“ braun trägt, technisch aber bereits ein 2. Dan ist ... jo, dann kann ich auch wieder heimfahren. Sowas ist dann einfach nur frustran.

Nein das ist perfekt. Dann lernt man auch was von den anderen, gerade bei Partnerübungen. Besser als wenn man sich mit irgendwelchen Schnarchsäcken rumschlagen muss.

Gibukai
16-01-2018, 08:58
Hallo,

für Karate-Pioniere wie G. Funakoshi (1868–1957) und C. Motobu (1870–1944) waren Kata und Kumite aufs Engste miteinander verknüpft, d. h. Kumite war für sie eine Ausdehnung der Kata als Grundlage. Aus einigen Bemerkungen hier geht hervor, dass diese Art von Verständnis heute mancherorts völlig abhandengekommen ist. Diese Beobachtung ist für mich nicht neu, aber sie bestätigt leider wieder einmal meinen Eindruck von der offenbar mangelnden Kenntnis hinsichtlich dessen, was Karate zu sein pflegte ...

Grüße,

Henning Wittwer

kaffeegeniesser
16-01-2018, 12:42
Hallo,


Aus einigen Bemerkungen hier geht hervor, dass diese Art von Verständnis heute mancherorts völlig abhandengekommen ist. Diese Beobachtung ist für mich nicht neu, aber sie bestätigt leider wieder einmal meinen Eindruck von der offenbar mangelnden Kenntnis hinsichtlich dessen, was Karate zu sein pflegte ...

ich nehme an damit meinst Du mich.

https://www.youtube.com/watch?v=HTyEvb--UVM ab 0:14 ist es das, was Karate zu sein pflegte?

Würde mal sagen Herr Funakoshi wäre auch noch nicht soweit für den 2. Kyu, wegen Distanz beim Gegenangriff und so...

Gruß

Wong F.
16-01-2018, 12:56
https://www.youtube.com/watch?v=HTyEvb--UVM ab 0:14 ist es das, was Karate zu sein pflegte?

Würde mal sagen Herr Funakoshi wäre auch noch nicht soweit für den 2. Kyu, wegen Distanz beim Gegenangriff und so...

Gruß

Schämst du dich nicht? Einen 85-jährigen als "Argument"? Meine Güte.

Gibukai
16-01-2018, 15:59
Hallo nochmal,

mein Beitrag bezieht sich auf mehrere Aussagen in diesem Thema, und ich befürchte, dass ein kurzer Filmausschnitt nicht im Geringsten zum Verbessern des Verständnisses beitragen wird. Im Film wird nichts über die von mir angesprochene enge Verknüpfung von Kata und Kumite erwähnt. Vier Stück Kumite sind nicht Karate in seiner Gesamtheit. Genau an der Stelle tritt leider bereits ein gravierender Verständnismangel zu Tage. Eben so wenig sind vier Schläge gegen ein Makiwara herkömmliches Karate in seiner Gesamtheit. Auch vier Schritte aus einer beliebigen Kata sind kein herkömmliches Karate in seiner Gesamtheit. Vom Tsuki-Te, d. h. dem Angreifenden in dem Film, gibt es Aussagen über die technische Wirksamkeit, die G. Funakoshi im Kumite entfalten konnte. Für mich klingen sie auch beim Betrachten des Films als „Gegenprobe“ überzeugend. Aussagen weiterer Schüler von G. Funakoshi bestätigen diese Wirksamkeit. Das (fehlende) Verständnis für herkömmliches Karate ist nicht die Schuld einer Einzelperson, die hier mitschreibt. Es ist die Schuld der Lehrer/Trainer/Sensei der Lehrer/Trainer/Sensei der hier Mitschreibenden, die ihrerseits Sport-Karate einführten und vermittelten, es aber von herkömmlichem Karate abzugrenzen versäumten. Marketingtechnisch klingt es schlicht besser, wenn so getan wird, als stimme Sport-Karate mit herkömmlichem Karate überein. Wer mit seinem Sport-Karate glücklich ist, soll das gerne bleiben. Allerdings ändert das nichts daran, dass es nichts mit herkömmlichem Karate am Hut hat …

Grüße,

Henning Wittwer

L0KI
16-01-2018, 17:26
Ich habe bis 3. Kyu sehr Ambitioniert Prüfungen gemacht, um bei der höheren Trainingsgruppe mitmachen zu können. Dort kann ich einfach mehr lernen.
Seitdem sind Prüfungen für mich nebensächlich. Wenn mein Trainer sagt es wird Zeit dass ich mal wieder eine mache, mach ich´s. In den Wochen davor mal Kihon/Kata des Prüfungsprogramms etwas, dass reicht aber auch. Nicht dass ich der Meinung wäre mehr hätte ich nicht nötig, ich möchte einfach dass die Graduierung mein allgemeines können einigermaßen Passend darstellt. Ich möchte keine Prüfungsprogramme auf Braungurt Niveau und den Rest auf Grüngurt Niveau können, deshalb halte ich auch wenig von längerer intensiver Prüfungsvorbereitung.

Gerne könnte das Kämpfen an sich mehr Relevanz haben, das hatte bisher (2. Kyu) eine sehr kleine Rolle in den Prüfungen.
Kata und Kihon gibt´s immer mehr als genug, da braucht man sich bei Shotokan wirklich keine Sorgen zu machen.

karate_Fan
17-01-2018, 08:44
Prüfungen gehören für mich zum Karate dazu, auch wenn mir der Sinn hinter diesen Prüfungen nicht ganz klar ist. Spreche aber aus der Sicht eines völligen Noobs, konnte nur eine Prüfung machen bis sich meine alte Gruppe aufgelöst hat und ich dem Karate dem Rücken zugekehrt habe.

Die Grundidee hinter den Prüfungen mag ja eine gute sein, aber wenn man nur wegen der Gürtel trainiert dann läuft irgendwas falsch. Da wird nur das Prüfungsprogramm herunter gerasselt ohne zu versuchen das ganze zu sehen. Da sind mir Stile ohne Prüfungssystem wesentlich lieber.

Ist aber schlussendlich alles Geschmackssache. Für manche Leute können die Prüfungen auch als Motivation dienen weiterzumachen.

@Gibukai Wünsche dir viel Erfolg für den 3 Band deiner Shotokan Reihe. Der wird von mir sicher gekauft werden.

Ripley
17-01-2018, 08:57
aber wenn man nur wegen der Gürtel trainiert dann läuft irgendwas falsch. Da wird nur das Prüfungsprogramm herunter gerasselt ohne zu versuchen das ganze zu sehen.

Je nun, wo siehst du das denn so verbreitet? Also außer in deinen Vorurteilen?

Ich behaupte, jenseits von orange, maximal grün kommt das kaum vor. Ich behaupte ferner, dass Dojos, die jenseits dieser Stufe eine solche Mentalität durchgehen lassen bis stützen, ganz einfach nix taugen.

Nite
17-01-2018, 09:01
Ich behaupte, jenseits von orange, maximal grün kommt das kaum vor.

Ich behaupte das Gegenteil
Das von karate_Fan geschilderte Problem ("Da wird nur das Prüfungsprogramm herunter gerasselt ohne zu versuchen das ganze zu sehen.") ist weiter verbreitet als man annehmen möchte.

karate_Fan
17-01-2018, 09:04
Je nun, wo siehst du das denn so verbreitet? Also außer in deinen Vorurteilen?

Ich behaupte, jenseits von orange, maximal grün kommt das kaum vor. Ich behaupte ferner, dass Dojos, die jenseits dieser Stufe eine solche Mentalität durchgehen lassen bis stützen, ganz einfach nix taugen.

Ich spreche vom Breitensport Shotokan und dort ist das wohl recht verbreitet. Vielleicht nicht überall aber doch verbreitet. Wie es bei anderen Stilrichtungen aussieht kann ich nicht sagen.

Huangshan
17-01-2018, 16:15
Es war einmal auf den Ryūkyū-Inseln.


http://cdn.karatebyjesse.com/wp-content/uploads/2013/02/1947-karate.jpg


http://www.historyoffighting.com/resources/old_style_karate%20large.jpg


http://www.historyoffighting.com/resources/Chojun%20Miyagi%20normal.jpg?timestamp=13708798263 94

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/1/13/Funakoshi_Makiwara.jpg/359px-Funakoshi_Makiwara.jpg

http://ryukyu-bugei.com/wp-content/uploads/2015/01/01kenkyuclub_sm.jpg


Standardisierte Prüfungen,Gürtel Grade,übertriebene Etikette,Budoromantik,militärischer Drill,Pässe, Lizenzen..... waren unbekannt.;)

Wong F.
17-01-2018, 17:03
Es war einmal auf den Ryūkyū-Inseln.

Standardisierte Prüfungen,Gürtel Grade,übertriebene Etikette,Budoromantik,militärischer Drill,Pässe, Lizenzen..... waren unbekannt.;)

Ja. Und? Was möchtest du denn damit sagen? Früher war alles besser?

Huangshan
17-01-2018, 17:29
Ob Früher alles besser war vermag ich nicht zu beurteilen, da ich keine Zeitmaschine besitze.:p

Es ging auch ohne ...........

Wong F.
17-01-2018, 17:52
Ob Früher alles besser war vermag ich nicht zu beurteilen, da ich keine Zeitmaschine besitze.:p

Es ging auch ohne ...........

Ja klar. Weil ein Meister fünf Schüler hatte. Oder so.

Manche Dinge müssen sich eben auch auch ändern, weil sie eine Funktion erfüllen. Wer meint, das nicht zu brauchen, kann ja außerhalb eines Verbandes trainieren. Aber ich denke, dass es selbst bei Henning oder anderen, die ähnlich arbeiten, ein Rangsystem gibt, dass er Übungsleiter hat, die das Training organisieren, wenn er nicht da ist, und dafür autorisiert werden müssen, usw.

Es schadet m.E. nicht, mal darüber nachzudenken, wie die heutigen KK-Verbände entstanden sind, und dass es bestimmte Org-Strukturen einfach braucht.

FireFlea
17-01-2018, 17:57
Ja klar. Weil ein Meister fünf Schüler hatte. Oder so.


Na also, früher war alles besser, schreibst Du ja selbst ;)

Royce Gracie 2
17-01-2018, 19:34
Also was mich wundert ist dass mit den Lehrgängen und der Gürteleinteilung.

Das war im Kyokushin als ich das betrieben habe nicht so.
Ich war allerdings nur in Holland und Polen auf Seminaren nicht in Deutschland.

Dort haben die Weissgurte zusammen mit den Schwarzgurten trainiert.
Alle haben genau das gleiche gemacht !
Auch auf den Turnieren auf denen ich gekämpft habe gab es keine Gurteinteilung.
Ferner war mein erstes Kyokushin Sparring als Weissgurt gegen einen 2.Dan Schwarzgurt.

Auch auf den Sparrings in Holland wurde immer bunt gemischt und ich hatte als Weissgurt damals eigl. fast nur Schwarzgurte als Sparringspartner.

Wieso klappte es bei uns dass die Gürtel keine Auswirkungen auf irgendwas hatten und im Shotokan anscheinend auf alles ?

Ist der Grund , dass der durchschnittliche Kyokushin Weissgurt ein viel besseres Niveau hat und in der Regel alle Übungen mitmachen kann , während der durchschnittliche Shotokan weissgurt beim Kick auf dem Hintern landet ?

Wong F.
17-01-2018, 20:05
Also was mich wundert ist dass mit den Lehrgängen und der Gürteleinteilung.

Ist der Grund , dass der durchschnittliche Kyokushin Weissgurt ein viel besseres Niveau hat und in der Regel alle Übungen mitmachen kann , während der durchschnittliche Shotokan weissgurt beim Kick auf dem Hintern landet ?

Was mich wundert ist, dass bestehende Unterschiede zwischen den Stilen immer wieder übertrieben werden müssen, um dann zu "fragen", also festzustellen, dass der eigene Stil doch um sooo viel besser ist als der andere.

Warst du ein guter Partner für die Schwarzgurte?

Royce Gracie 2
17-01-2018, 20:14
Was mich wundert ist, dass bestehende Unterschiede zwischen den Stilen immer wieder übertrieben werden müssen, um dann zu "fragen", also festzustellen, dass der eigene Stil doch um sooo viel besser ist als der andere.

Warst du ein guter Partner für die Schwarzgurte?

Gähn...... darum geht es mir nicht.
Kyokushin hat auch erhebliche Schwächen

Trotzdem sollte man sich fragen wieso die Unterschiede in dem Bereich so gravierend sind und ob das Sinn macht , egal ob auf der einen oder anderen Seite.

Zu deiner Frage:
Kann ich dir nicht sagen.
Ich hatte sehr viel Spaß.... ob es den Schwarzgurten auch was gebracht hat weiss ich nicht , weil ich sie nicht danach gefragt habe.
Da aber alle durchgewechselt haben , hatten sie ja nicht nur mich oder andere Weissgurte....sondern auch genügend Zeit mit anderen hochgurten.

Wong F.
17-01-2018, 20:39
Gähn...... darum geht es mir nicht.
Kyokushin hat auch erhebliche Schwächen

Trotzdem sollte man sich fragen wieso die Unterschiede in dem Bereich so gravierend sind und ob das Sinn macht , egal ob auf der einen oder anderen Seite.

Wenn es keine Unterschiede gäbe, gäbe es keine verschiedenen Stile. Dass du die Unterschiede als "gravierend" bezeichnest oder empfindest, dein Ding.

Ich hab mir grade mal das Kyukushin-Programm angeschaut. Dort werden, wie in anderen Stilen auch, Kihon, Kata und Kumite verlangt. Also erzähl mir bitte nicht, dass alle Eure Trainingseinheiten oder Lehrgänge so ablaufen, dass alle Stufen gemeinsam trainieren. Andersherum: Wenn ich verschiedene Grade habe und die Aufgabe, ein gemeinsames Training zu leiten, werd ich das als guter Trainer auch können.

Und dann noch: Sicher gibt es Übungsformen, Gegenden, Vereine, wegen mir auch Stile, die nicht so "kampflastig" sind. Na und? Wo ist das Problem? Die, die weiterkommen wollen, kommen dann auf deine Lehrgänge und lernen, wie es richtig geht.

Es wird auch anderswo gearbeitet. Landesmeister im Kyukushin, leider weiß ich das Jahr nicht genau, aber es es noch nicht so lange her, war hier bei uns ein Shotokan-Mann.

Syron
17-01-2018, 23:11
Also was mich wundert ist dass mit den Lehrgängen und der Gürteleinteilung.
Ich mache kein Shotokan, um es nochmal zu erwähnen.
Ich habe es bisher auf drei Lehrgängen erlebt, daß nach Gurten eingeteilt wurde: Ein Jahresabschlußlehrgang und ein Sommerlehrgang desselben Verbandes, welche durch je drei LG-Leiter ohnehin in drei Gruppen unterteilt wurden.
Auf dem ersten LG habe ich so nichts Unbekanntes gelernt, aber andere Erklärungen (Formulierungen) gehört; da war ich bei den Weiß- und Gelbgurten.
Bei dem Sommerlehrgang war ich bei den Mittleren; später hab ich erfahren, daß sich die Inhalte aber nicht bedeutend unterschieden hatte (hatte mit einem Dan-Träger gesprochen).

Das andere war auf einem Wochenendseminar; am zweiten Tag wurde die Fallschule nach "bis einschl. grün" und "ab blau" getrennt.
Die Höheren hatten ausgiebig Fallschule mit ein paar Spielereien gemacht (ja, ich habe rüber gelinst; war aber nichts Unbekanntes bei), wir Farben hatten Basis-Fallschule gemacht (einen Teil auf Tempo, das hat wenigstens Spaß gemacht) und hinterher ausweichen bei einem gerade Schlag und noch etwas, an das ich mich aber nicht erinnere (das war langweilig; machen wir ständig im Training aber halt variantenreicher).


Auch wenn es also nur seltene Erfahrunge waren hat es mir dennoch gereicht, daß ich mich zumindest nicht beschwert hatte, als es weiter ging.
Hat aber auch nicht dafür gesorgt, daß ich den Prüfungen nachgerannt bin.

period
18-01-2018, 06:37
Ja klar. Weil ein Meister fünf Schüler hatte. Oder so.

Manche Dinge müssen sich eben auch auch ändern, weil sie eine Funktion erfüllen. Wer meint, das nicht zu brauchen, kann ja außerhalb eines Verbandes trainieren. Aber ich denke, dass es selbst bei Henning oder anderen, die ähnlich arbeiten, ein Rangsystem gibt, dass er Übungsleiter hat, die das Training organisieren, wenn er nicht da ist, und dafür autorisiert werden müssen, usw.

Es schadet m.E. nicht, mal darüber nachzudenken, wie die heutigen KK-Verbände entstanden sind, und dass es bestimmte Org-Strukturen einfach braucht.

Im Gegenzug würde ich anführen, dass man in nicht wenigen Kampfsportarten (Boxen, Ringen, MMA, Sambo...) ohne Gürtel auskommt. Lustigerweise sind das ein paar von den Vollkontakt-wettkampforientiertesten... Auf die mögliche Diskrepanz zwischen Kampfstärke und "technischem Grad" wurde ja schon mehrfach hingewiesen. Ich für meinen Teil befürworte zwar eine Einteilung von Wettkämpfern in Klassen nach Wettkampferfahrung, nicht jedoch nach Gürtel.

Was die Trainingsdurchführung angeht - bei uns ist der Trainer 99% der Zeit da, ansonsten wird von ihm jemand beauftragt, teilweise mit Programm. Wenn der Trainer seine Schützlinge kennt und weiss, wer was drauf hat und die Gruppe das akzeptiert, ist das kein Problem, von da her sehe ich nicht, was die Gürtelfarbe damit zu tun haben sollte. Als Beispiel - in der deutschen Judo-Bundesliga gabs vor ein paar Jahren mal einen Typen mit einem gelb-grünen Gürtel, der Quereinsteiger war (ich tippe mal auf Sambo). Würdet ihr lieber ein Training mit dem machen oder mit einem 0815 Schwarzgurt aus dem Breitensportverein?

Um das klarzustellen: ich möchte damit nicht sagen, dass technische Vielseitigkeit wertlos ist. Im Gegenteil, wenn man längerfristig Trainings halten will, sollte man das gesamte Spektrum der relevanten Techniken mit den nötigen Feinheiten demonstrieren können, die auch ein Wettkämpfer braucht (was ich zum Beispiel als Quereinsteiger im Judo bei Judo-Braungurten z.T. gesehen habe: die Betreffenden konnten zwar den Technikablauf eines Juji Gatame ausführen, hatten aber keine Ahnung, wie sie dazu erst meinen Griff von meinem Revers lösen sollten...). Dafür braucht man eine spezifische Ausbildung, nachdem mehr als ein Jahrzehnt Erfahrung oft auch nicht ausreichen. Aber für ein paar Trainings hier und da mit spezifischem Fokus sollts bei jedem Wettkämpfer langen.

Beste Grüße
Period.

karate_Fan
18-01-2018, 08:37
Ja klar. Es schadet m.E. nicht, mal darüber nachzudenken, wie die heutigen KK-Verbände entstanden sind, und dass es bestimmte Org-Strukturen einfach braucht.


Ist dem wirklich so? Wie ist es dann möglich, dass andere Kampfsysteme die nicht aus Fernost stammen ihren Trainingsbetrieb zu führen ohne dem ganzen Brimborium mit den Gürteln usw.

Es scheint auch ohne zu gehen, auch wenn man mehr als 5 Schüler hat, wie du so schön sagst.

Wong F.
18-01-2018, 08:46
Ist dem wirklich so? Wie ist es dann möglich, dass andere Kampfsysteme die nicht aus Fernost stammen ihren Trainingsbetrieb zu führen ohne dem ganzen Brimborium mit den Gürteln usw.

Lari fari.

Wong F.
18-01-2018, 09:02
Im Gegenzug würde ich anführen, dass man in nicht wenigen Kampfsportarten (Boxen, Ringen, MMA, Sambo...) ohne Gürtel auskommt. Lustigerweise sind das ein paar von den Vollkontakt-wettkampforientiertesten...

Zählt Judo als Vollkontakt?



Um das klarzustellen: ich möchte damit nicht sagen, dass technische Vielseitigkeit wertlos ist. Im Gegenteil, wenn man längerfristig Trainings halten will, sollte man das gesamte Spektrum der relevanten Techniken mit den nötigen Feinheiten demonstrieren können, die auch ein Wettkämpfer braucht

Beste Grüße
Period.

... und auch ein Nicht-Wettkämpfer.

Ich meine, die Ausgangsfrage war, ob man Gürtelprüfungen für wichtig hält. Der eine sagt so, der andere so. Verstehe nicht, warum Ihr damit nicht leben könnt.

Das hat gar nichts damit zu tun, dass Kampfsport heutzutage eine Massenveranstaltung ist, die eine gewisse Organisation benötigt und auch bekommt. Diese Struktur wird auch geschaffen in Nicht-Gürtel-Sportarten. Da heißt es dann eben Übungsleiter-Trainer-Cheftrainer-Schulleiter oder wie auch immer.

period
18-01-2018, 09:18
Zählt Judo als Vollkontakt?

Sicher. Daher schrieb ich ja auch "ein paar". Nur dass ich von Judo-Wettkämpfen z.B. keine Einteilung in Gürtelklassen kenne und niemand rumgezickt hat, mich als Quereinsteiger mit den Schwarzgurten Randori machen zu lassen. Und mein Judo-Trainer damals hat mir lachend erzählt, dass in Japan das Gürtelsystem deutlich anders gehandhabt würde als hierzulande, aber das nur am Rande.



Ich meine, die Ausgangsfrage war, ob man Gürtelprüfungen für wichtig hält. Der eine sagt so, der andere so. Verstehe nicht, warum Ihr damit nicht leben könnt.


Das würde ich so nicht sagen. Meiner Meinung nach sind die meisten Gürtelprüfungen so ausgelegt, dass sie eher einen Fortschritt in Richtung Trainerschein darstellen, weniger einen Fortschritt in Sachen Kampfstärke - was an sich ok ist (auf Deiner Seite der Pizza, wie man bei mir daheim sagt). Ich sehe das von einer etwas anderen Perspektive und finde eine Einteilung nach Wettkampferfahrung sinnvoller als das gängige System, bei dem häufig nicht geprüft wird, wie jemand mit Widerstand umgehen kann etc. Damit leben kann ich allemal, aber ich weigere mich, die Gürteljagd mitzumachen.

Beste Grüße
Period.

Wong F.
18-01-2018, 09:42
Sicher. Daher schrieb ich ja auch "ein paar". Nur dass ich von Judo-Wettkämpfen z.B. keine Einteilung in Gürtelklassen kenne und niemand rumgezickt hat, mich als Quereinsteiger mit den Schwarzgurten Randori machen zu lassen. Und mein Judo-Trainer damals hat mir lachend erzählt, dass in Japan das Gürtelsystem deutlich anders gehandhabt würde als hierzulande, aber das nur am Rande.

Dann bin ich Vollkontaktler. :D



Das würde ich so nicht sagen. Meiner Meinung nach sind die meisten Gürtelprüfungen so ausgelegt, dass sie eher einen Fortschritt in Richtung Trainerschein darstellen, weniger einen Fortschritt in Sachen Kampfstärke

ok, ich behaupte mal das Gegenteil. Die Gürtelprüfungen (hier: DKV-Shotokan) sind extrem orientiert an den Wettkampferfordernissen. Im kämpferischen Bereich wird eigentlich nur das geprüft. Das führt dazu, dass selbst Dan-Träger (i.d.R. aus Wettkampfvereinen) mit einfachsten SV-Fragestellungen überfordert sind. Wahrscheinlich nicht die Spitzenwettkämpfer, aber viele der anderen. Das ist m.E. das, was auch Henning anspricht.


Ich sehe das von einer etwas anderen Perspektive und finde eine Einteilung nach Wettkampferfahrung sinnvoller als das gängige System, bei dem häufig nicht geprüft wird, wie jemand mit Widerstand umgehen kann etc.

Karate (z.B.) ist mittlerweile Breitensport, den viele betreiben ohne Anspruch auf wettkämpferische Betätigung. Kann gut sein, dass viele einer Illusion unterliegen, was ihre tatsächliche Kampffähigkeit betrifft. Das ist nun mal so. Und?

Außerdem beachten: 1. Dan = Schwarzgurt bedeutet "Abschluß der Grundschule". Und wie viele kommen da hin? 5 %?



Damit leben kann ich allemal, aber ich weigere mich, die Gürteljagd mitzumachen.

Beste Grüße
Period.

Das muß ja niemand.

MasterKen
18-01-2018, 09:53
Im Gegenzug würde ich anführen, dass man in nicht wenigen Kampfsportarten (Boxen, Ringen, MMA, Sambo...) ohne Gürtel auskommt.

Leistungseinordungen die nicht anhand von Gürteln, sondern nahand Wettkämpfen vorgenommen werden sind doch auch nicht besser. Ist das gleiche in Grün.

Überall das gleiche:

- Weiß, Orange, Braun, Schwarz.
- Anfänger, Fortgeschrittener, Profi, Lehrer
- Übungsleiterhelfer, Übungsleiter C, Trainer B, Trainer A
- E, D, C, B, A
- 1. 2. 3. Liga
- Nord, Süd, Ost, West
- Siege, Niederklagen, KO
- Dorf-, Stadt-, Landes-, Kontinet-, Weltmeister

Und selbst wenn vermeindlich keine Einteilung offensichtlich ist, findet eine im Kopf statt.
Als Bspl.: Wenn der Lehrer/Trainer krank ist, ist meistens klar wer das Training in Vertretung macht.

Als komplett ohne Leistungseinordnung fällt mir im Moment nur die Montesorieschule ein. Und selbst dort gibt es natürlich eine Einteilung Lehrer/Schüler.

Ich finde es lächerlich, wenn jemand "Regional Liga" auf der Stirn stehn hat und dann sagt es gäbe keine Leistungseinordnung bei Ihm im Sport.

period
18-01-2018, 10:13
Leistungseinordungen die nicht anhand von Gürteln, sondern nahand Wettkämpfen vorgenommen werden sind doch auch nicht besser. Ist das gleiche in Grün.

Und selbst wenn vermeindlich keine Einteilung offensichtlich ist, findet eine im Kopf statt.

Ich finde es lächerlich, wenn jemand "Regional Liga" auf der Stirn stehn hat und dann sagt es gäbe keine Leistungseinordnung bei Ihm im Sport.

Ich habe in erster Linie eine Einteilung nach Prüfung von einer Einteilung nach Wettkampferfahrung / Wettkampferfolg unterschieden. Dass das Gleiche ist, würde ich für meinen Teil bestreiten (es sei denn, es geht um die Abweichung vom kommunistischen Grundgedanken...), weil eins davon einen mehr oder weniger theoretischen Kenntnisstand und eines einen praktsichen Kenntnisstand gegen einen unkooperativen Gegner wiedergibt. Ob man das dann als "Kampfstärke" bezeichnen will, ist jedem selbst überlassen, ich für meinen Teil habe da bei vergleichbarem Leistungsniveau im Wettkampf zu große Unterschiede in Sachen Rücksichtslosigkeit und in einigen Fällen auch kriminelle Energie gesehen, als dass ich diese Einschätzung teilen könnte.

Stimmt, in meinem Sport gibt es ein Ligasystem, und in welcher Liga man antritt, hängt zumindest teilweise mit dem Leistungsstand zusammen. Muss es aber nicht immer, da sich z.T. auch in den unteren Ligen nicht wenige Ex-Bundesligisten, Kaderringer, Legionäre etc tummeln können, die aus diversen Gründen nicht für einen großen Verein in einer höheren Liga starten. Abseits der Ligabewerbe gibt es das aber nicht, sprich, Du kannst in Deinem Gewicht in jeder Meisterschaft starten, für die Du Dich qualifizierst, und bekommst Deine Gegner ungeachtet Deiner Erfahrung zugelost. Dass es keine Leistungseinteilung gibt habe ich nie gesagt, auch nicht, dass ich ein System ganz ohne Leistungsklassen besser finden würde.

Beste Grüße
Period.

Schnueffler
18-01-2018, 10:22
Für mich sind Gürtel eher ein Indiz dafür, was jemand können muss, um sich nicht selbst oder seinen Partner bei den Techniken zu verletzen.
Innerhalb meiner Gruppe weiß ich das von meinen Leuten.
Bin ich aber auf einem Lehrgang (JJ) und trainiere dort mit einem Braungurt, dann kann ich für mich erwarten, dass dieser einen Hüftwurf fallen kann, ohne sich die Knochen zu brechen.

Huangshan
18-01-2018, 10:27
Es gibt alternative Lehrkonzepte , nicht nur Wettkapf Systeme wie Boxen,Muay Thai,Ringen,MMA etc. die ohne Gürtel Grade und Prüfungsklimbim auskommen.
Einige traditionelle asiatische , Koryu Bujutsu Ryuha,Gong Fu Stile,Silat ,Escrima Stile usw. kommen ohne Prüfungstheater,Gürtel Grade ....aus.

Das familiär strukturierte trad. chinesische Lehrkonzept z.B. gefällt mir besser indem man auf dem Weg vom Laoshi(Lehrer)und älteren Todi /Tou Dai (Schülern) begleitet wird.
Der Lehrer kennt seine Schüler persönlich und ihre Stärken und Schwächen und gibt vor was der jeweilige Schüler individuell zu lernen hat, wo er sich verbessern muss....(Hausaufgaben )
Beim Besuch z.B. einer anderen Schule wird gefragt bei wem,wie lange,was man... gelernt hat.
Es zeigt sich schnell auf welchem Niveau man ist.

Wong F.
18-01-2018, 10:35
Das familiär strukturierte trad. chinesische Lehrkonzept z.B. gefällt mir besser indem man auf dem Weg vom Laoshi(Lehrer)und älteren Todi /Tou Dai (Schülern) begleitet wird. Der Lehrer kennt seine Schüler persönlich und ihre Stärken und Schwächen.
.

Da sollte eigentlich die WCTAG reinfallen. Trotzdem gibt es Übungsleiter, Kursleiter, Lehrer, Ausbilder ...

MasterKen
18-01-2018, 10:51
weil eins davon einen mehr oder weniger theoretischen Kenntnisstand und eines einen praktsichen Kenntnisstand gegen einen unkooperativen Gegner wiedergibt.

Das würde bedeuten, das man einen praktischen Kentnissstand nicht prüfen kann. Wundert mich das in jeder gesellenprüfung Theorie und Pkaxis geprüft wird und das auch noch ganz ohne Wettkampf. :D

Es mag Gürtelpüfungen geben wo Leute nur duch gewunken werden, genau so wie es Wettkämpfe gibt, die den namen nicht verdiehnen, das zu verallgemeinern und zu behaupten man kann in einer Gürtelpüfung nicht den praktischen Kentnissstand prüfen ist aber quatsch.
Ob der Gegner unkooperativ ist hat damit zu rtun, ob dir die Kampfunst/Sport gefält und du sie gut findest, mit der Gürtel Prüfungsthematik hat das nichts zu tun.
In sehr vielen Wetttkampfsportarten gibt es B-Noten die für die Ausführung(Optik) stehn und die zum Leistungsvergleich benutzt werden.
Es geht nicht immer um gute/schlechte Kampfkunst oder kooperativer unkooperativer Gegner.

kanken
18-01-2018, 10:55
Das familiär strukturierte trad. chinesische Lehrkonzept z.B. gefällt mir besser indem man auf dem Weg vom Laoshi(Lehrer)und älteren Todi /Tou Dai (Schülern) begleitet wird.
Der Lehrer kennt seine Schüler persönlich und ihre Stärken und Schwächen und gibt vor was der jeweilige Schüler individuell zu lernen hat, wo er sich verbessern muss....(Hausaufgaben )
Beim Besuch z.B. einer anderen Schule wird gefragt bei wem,wie lange,was man... gelernt hat.
Es zeigt sich schnell auf welchem Niveau man ist.

Exakt!

MasterKen
18-01-2018, 11:18
Es gibt alternative Lehrkonzepte , nicht nur Wettkapf Systeme wie Boxen,Muay Thai,Ringen,MMA etc. die ohne Gürtel Grade und Prüfungsklimbim auskommen.
Einige traditionelle asiatische , Koryu Bujutsu Ryuha,Gong Fu Stile,Silat ,Escrima Stile usw. kommen ohne Prüfungstheater,Gürtel Grade ....aus.

Das familiär strukturierte trad. chinesische Lehrkonzept z.B. gefällt mir besser indem man auf dem Weg vom Laoshi(Lehrer)und älteren Todi /Tou Dai (Schülern) begleitet wird.
Der Lehrer kennt seine Schüler persönlich und ihre Stärken und Schwächen und gibt vor was der jeweilige Schüler individuell zu lernen hat, wo er sich verbessern muss....(Hausaufgaben )
Beim Besuch z.B. einer anderen Schule wird gefragt bei wem,wie lange,was man... gelernt hat.
Es zeigt sich schnell auf welchem Niveau man ist.

Im Kern aber doch das gleiche: Lehrer, alter Schüler, junger Schüler. Schüler von Lehrer 1 oder Lehrer 2.


Ob Hausaufgaben gut sind ist auch eine strittige Frage :D
http://www.zeit.de/1973/28/hausaufgaben

Wong F.
18-01-2018, 11:29
ob hausaufgaben gut sind ist auch eine strittige frage :D
http://www.zeit.de/1973/28/hausaufgaben

:D


Huangshan: Einige traditionelle asiatische , Koryu Bujutsu Ryuha,Gong Fu Stile,Silat ,Escrima Stile usw. kommen ohne Prüfungstheater,Gürtel Grade ....aus.

Wie auch das klassische Karate bis etwa 1900etwas.


Schnueffler: Für mich sind Gürtel eher ein Indiz dafür, was jemand können muss, um sich nicht selbst oder seinen Partner bei den Techniken zu verletzen. Innerhalb meiner Gruppe weiß ich das von meinen Leuten. Bin ich aber auf einem Lehrgang (JJ) und trainiere dort mit einem Braungurt, dann kann ich für mich erwarten, dass dieser einen Hüftwurf fallen kann, ohne sich die Knochen zu brechen.


Guter Punkt.

MasterKen
18-01-2018, 11:38
Für mich sind Gürtel eher ein Indiz dafür, was jemand können muss, um sich nicht selbst oder seinen Partner bei den Techniken zu verletzen.
Innerhalb meiner Gruppe weiß ich das von meinen Leuten.
Bin ich aber auf einem Lehrgang (JJ) und trainiere dort mit einem Braungurt, dann kann ich für mich erwarten, dass dieser einen Hüftwurf fallen kann, ohne sich die Knochen zu brechen.

Sehe ich im großen und ganzen auch so.
Würde aber, wenn alle einen weißen Gürtel haben auch, funkionieren, man kann ja vor einem Hüftwurf fragen. Frauen muß man ja, stand des neuen Gesetzes, eh bei allem mit Hüfte fragen :D
Auch mit Braungurt muß man evtl. vor dem Wurf kommunizieren, kann auch einen Braungurt geben der das gerade(Verletzung) oder nicht mehr (alter) kann.

Schnueffler
18-01-2018, 11:43
Sehe ich im großen und ganzen auch so.
Würde aber, wenn alle einen weißen Gürtel haben auch, funkionieren, man kann ja vor einem Hüftwurf fragen. Frauen muß man ja, stand des neuen Gesetzes, eh bei allem mit Hüfte fragen :D
Auch mit Braungurt muß man evtl. vor dem Wurf kommunizieren, kann auch einen Braungurt geben der das gerade(Verletzung) oder nicht mehr (alter) kann.

Wenn jemand auf Grund von Alter oder Verletzung irgendwas nicht kann, dann erwarte ich eigentlich, dass dieser Person einen drauf hinweist.

Welches Gesetz meinst du?

Nach deiner Theorie mit dem alle haben einen Weißgurt, müsste ich ja alles nachfragen und käme nicht mehr zum trainieren.
Gibt natürlich Ausnahmen, da war ich auf einem Seminar eines bestimmten Systems, in dem ich Gelb habe. Der Referent kannte mich aber, wußte das ich im JJ den 4. Dan hatte und hat mich dann auch in die Fortgeschrittenengruppe gesteckt, wo es auch entsprechend zur Sache ging.

period
18-01-2018, 12:00
Das würde bedeuten, das man einen praktischen Kentnissstand nicht prüfen kann. Wundert mich das in jeder gesellenprüfung Theorie und Pkaxis geprüft wird und das auch noch ganz ohne Wettkampf. :D
Es mag Gürtelpüfungen geben wo Leute nur duch gewunken werden, genau so wie es Wettkämpfe gibt, die den namen nicht verdiehnen, das zu verallgemeinern und zu behaupten man kann in einer Gürtelpüfung nicht den praktischen Kentnissstand prüfen ist aber quatsch.


Das habe ich so nicht gemeint und meines Wissens auch nicht geschrieben. Was ich sagen wollte ist, dass die Prüfungsordnung so, wie ich sie gesehen habe, meiner Meinung nach keinen praktischen Kenntnisstand prüft.



Ob der Gegner unkooperativ ist hat damit zu rtun, ob dir die Kampfunst/Sport gefält und du sie gut findest, mit der Gürtel Prüfungsthematik hat das nichts zu tun.

Wir haben wohl eine ziemlich unterschiedliche Auffassung von unkooperativ. Und von dem Unterschied zwischen Partner und Gegner.




In sehr vielen Wetttkampfsportarten gibt es B-Noten die für die Ausführung(Optik) stehn und die zum Leistungsvergleich benutzt werden.


Auch das war nicht gemeint. Es gibt im Vollkontakt keine Punkte für Optik.



Es geht nicht immer um gute/schlechte Kampfkunst oder kooperativer unkooperativer Gegner.

Ich habe nie behauptet, dass eine Kampfkunst oder Kampfsportart schlecht ist, nur weil sie Gürtel oder einen anderen Schwerpunkt hat. Ich bin z.B. ein großer Fan von Judo - wenn auch nicht zwingend vom Judoverband und den daraus resultierenden Regeln. Ich habe gesagt, dass ich diese Philosophie nicht teile, das ist alles. Aber ein Gegner hat unkooperativ zu sein, sonst ist er ein Partner.

Beste Grüße
Period.

Huangshan
18-01-2018, 12:16
Ergänzend :Artikel zum Kyu-Dan System .

http://judoinfo.com/obi/


Other colored belts for students who had not yet achieved black belt originated later, when Judo began being practiced outside of Japan. Mikonosuke Kawaishi is generally regarded as the first to introduce various colored belts in Europe in 1935 when he started to teach Judo in Paris. He felt that western students would show greater progress if they had a visible system of many colored belts recognizing achievement and providing regular incentives. This system included white, yellow, orange, green, blue, and purple belts before the traditional brown and black belts.

The Judo practice uniform and belt system eventually spread to many of the other modern martial arts, such as aikido and karate, which adapted them for their purpose. Karateka in Okinawa didn't use any sort of special uniform at all in the old days. The kyu/dan ranking system, and the modern karategi (modified judogi) were first adopted by Funakoshi in an effort to encourage karate's acceptance by the Japanese. He awarded the first shodan ranks given in karate to Tokuda, Otsuka, Akiba, Shimizu, Hirose, Gima, and Kasuya on April 10, 1924. The adoption of the kyu/dan system and the adoption of a standard uniform based on the judogi were 2 of the 4 conditions which the Dai-Nippon Butokukai required before recognizing karate as a "real" martial art. If you look at photographs of Okinawan karateka training in the early part of this century, you'll see that they were training in their everyday clothes.

MasterKen
18-01-2018, 12:29
Aber ein Gegner hat unkooperativ zu sein, sonst ist er ein Partner.



Ja und was ist an einem Partner schlecht?

Auch bei einem Paar kann man einen praktischen Kentnissstand prüfen.
Praktischer Kentnissstand bedeutet nicht, das man das gezeigte in der Praxis gebrauchen kann (analog zur B Note)
Pratisch ist alles was physisch abläuft, Motorik, Distanz etc. pp. für Karate vielleicht Kime.
Kann man alles in der praktischen Prüfung anschauen und Prüfen. Ob das in der einen oder anderen Püfungsordnung steht spielt ja hier erst mal keine Rolle.
Die Aussage das man in einer Püfung nur theoretisches Wissen Prüfen kann ist halt nicht richtig.

period
18-01-2018, 12:44
Ja und was ist an einem Partner schlecht?

Auch bei einem Paar kann man einen praktischen Kentnissstand prüfen.
Praktischer Kentnissstand bedeutet nicht, das man das gezeigte in der Praxis gebrauchen kann (analog zur B Note)
Pratisch ist alles was physisch abläuft, Motorik, Distanz etc. pp. für Karate vielleicht Kime.
Kann man alles in der praktischen Prüfung anschauen und Prüfen. Ob das in der einen oder anderen Püfungsordnung steht spielt ja hier erst mal keine Rolle.


Ein Kenntnisstand ist dann praktisch, wenn er der Praxis entspricht. Um Deinen Vergleich mit der Gesellenprüfung aufzugreifen: in meinen Augen ist der Unterschied der gleiche, als wenn man den Maurer bei der Gesellenprüfung nicht in einer bestimmten Zeit was mauern lässt, sondern ihm dafür aus Sicherheitsgründen Schaumstoffblöcken und Uhu gibt und dann bewertet, ob er die richtigen Muskeln anspannt dabei. Alles schön und gut, aber eben nicht das gleiche Handwerk. Wenn man das so definiert habe ich kein Problem damit. Wenn nicht, dann schon.

Und wenn wir schon bei Wortklaubereien sind, dann weise ich auch darauf hin, dass ich "eher" geschrieben habe. Im gleichen Sinne würde ich mich im Gegenzug aber auch hüten, den durchschnittlichen Breitensport-Schwarzgurt auf eine Stufe mit einem Profisportler zu stellen... und Trainer ist eine andere Schiene als Aktiver: ein Trainer kann Profi gewesen sein, muss es aber nicht. Ebenso ist bei weitem nicht jeder Trainer - ob zertifiziert oder nicht - geeignet, Profis zu trainieren.



Die Aussage das man in einer Püfung nur theoretisches Wissen Prüfen kann ist halt nicht richtig.

Das habe ich weder im ersten noch im zweiten Post behauptet.

Period.

Wong F.
18-01-2018, 13:31
Eals wenn man den Maurer bei der Gesellenprüfung nicht in einer bestimmten Zeit was mauern lässt, sondern ihm dafür aus Sicherheitsgründen Schaumstoffblöcken und Uhu gibt und dann bewertet, ob er die richtigen Muskeln anspannt dabei.

:D

...

... die Schwarzgurte, von denen du am anfangs sprachst - haben die dich wenigstens ordentlich verwackelt? Oder ham die dir zwar gezeigt, wo der Hammer hängt, aber dir auch die Möglichkeit gegeben, mal was auszuprobieren? Und falls letzteres - sind das dann Gegner oder Partner?

Syron
18-01-2018, 13:33
Bin ich aber auf einem Lehrgang (JJ) und trainiere dort mit einem Braungurt, dann kann ich für mich erwarten, dass dieser einen Hüftwurf fallen kann, ohne sich die Knochen zu brechen.
Auch ein guter Punkt.
Ein Bekannter hatte mir mal erzählt, daß sich ein Orangegurt auf einem Lehrgang verletzt hatte, weil er nicht Fallen konnte (obwohl ich persönlich bei Orange an sich schon erwarte, daß sie mindestens Sachen wie O-Goshi fallen können, aber nun gut).
Genauso erwarte ich daher, daß man bei Stilfremden Lehrgängen entsprechend nicht den Gurt des eigenen Stils trägt.
Hatte einmal mit einem Grüngurt trainiert, der ziemlich holperig gefallen ist, obwohl ich langsam gearbeitet hatte - nach einiger Zeit hab ich erfahren, er war Grüngurt im Karate und hatte nahezu Null Ahnung vom Fallen.

Womit wir hier hin kommen:

Würde aber, wenn alle einen weißen Gürtel haben auch, funkionieren, man kann ja vor einem Hüftwurf fragen. [...]
Auch mit Braungurt muß man evtl. vor dem Wurf kommunizieren, kann auch einen Braungurt geben der das gerade(Verletzung) oder nicht mehr (alter) kann.
Wenn mein Partner verletzt ist oder aus diversen Gründen etwas nicht machen kann - oder eben seinen hohen Gurt in einer anderen Disziplin hat und das gerade einen Unterschied macht (s.o.), dann hat dieser mir das zu sagen.
Ich kann doch nicht bei jedem Trainingspartner ein Interview durchführen, ob und was er alles so gerade machen kann.

Bei Anfängern bzw. bis einschl. gelb würde ich, je nach Wurf, noch fragen ob das mit dem Fallen passt, aber alles danach?
Nö, dann müssen die schon den Mund aufmachen.
Wenn ich sehe jemand hat braun werde ich unter Garantie nicht fragen: "Sag mal, kannst du denn einen O-Goshi überhaupt fallen?"

period
18-01-2018, 13:46
:D

...
... die Schwarzgurte, von denen du am Anfangs sprachst - haben die die wenigstens ordentlich verwackelt? Oder ham die dir zwar gezeigt, wo der Hammer hängt, aber dir auch die Möglichkeit gegeben, mal was auszuprobieren? Und falls letzteres - sind das dann Gegner oder Partner?

Ich weiss nicht genau, was Du mit verwackelt meinst ;) Ich für meinen Teil spreche im Training in der Regel von Partnern, im Wettkampf von Gegnern. Randori ist zwar nicht kooperativ, aber doch von der Intensität her nicht auf Wettkampflevel.

Na ja, die Begegnungen mit den Schwarzgurten waren recht unterschiedlich. Teils wars 50:50, teils war mein Gegenüber vorne und teils ich. Ich war im Prä-2011er Regelwerk verhältnismäßig stärker und sie im aktuellen. Die Vorstellung hat jedenfalls gereicht, dass mir der Judoverein einen Platz in der Mannschaft angeboten hat. Aber wie gesagt, ich war zwar Weißgurt aber Quereinsteiger, hatte mehrere Jahre Ringen und ein Jahr Sambo hinter mir und ca. 40-50 Kämpfe zu dem Zeitpunkt. Der Fairness halber muss ich hinzufügen, dass es im offenen Randori im Leistungszentrum auch einen Grüngurt gab, der mich mit Harai Goshi auf Ippon geworfen hat, bevor ich seine nächsten Versuche alle mit Ura Nage gekontert habe.

Beste Grüße
Period.

Aufwärtshaken
18-01-2018, 21:05
Ich finde Prüfungen von daher von Vorteil, dass man sich einem kontinuierlichem wachsen seiner erlernten Fähigkeiten gegenüber einem oder mehrerer Prüfer stellen kann. Graduierungen halten mich unter anderem am Ball weiter zu trainieren, weil man nicht gleich alles auf einmal vor der Brust hat, sondern sich Etappenweise bewegen kann. Wenn jemand keine Prüfung ablegen will, sollte man keinen immer wieder und wieder dazu anspornen finde ich, ist dann eben eine persönliche Entscheidung. Wenn jemand den Ehrgeiz dazu aufbringen will schon und gut, wenn jemand zufrieden mit dem Stand seiner Fähigkeiten ist das vollkommen in Ordnung, aus meiner Sicht.

FireFlea
18-01-2018, 21:16
Wenn jemand keine Prüfung ablegen will, sollte man keinen immer wieder und wieder dazu anspornen finde ich, ist dann eben eine persönliche Entscheidung. Wenn jemand den Ehrgeiz dazu aufbringen will schon und gut, wenn jemand zufrieden mit dem Stand seiner Fähigkeiten ist das vollkommen in Ordnung, aus meiner Sicht.

Moment - keine Prüfung abzulegen bedeutet ja nicht, zufrieden mit dem Stand seiner Fähigkeiten zu sein.

Wong F.
18-01-2018, 21:16
Ich für meinen Teil spreche im Training in der Regel von Partnern, im Wettkampf von Gegnern. Randori ist zwar nicht kooperativ, aber doch von der Intensität her nicht auf Wettkampflevel.

Beste Grüße
Period.

Kann man als Definition verwenden.

Aufwärtshaken
18-01-2018, 21:28
Moment - keine Prüfung abzulegen bedeutet ja nicht, zufrieden mit dem Stand seiner Fähigkeiten zu sein.

Hmm, kann man so sehen. Kann natürlich bedeuten, dass man seinen Kenntnissstand noch vertiefen will, anderseits kann es auch ein gewisses Maß an Stagnation oder dem Willen zum Perfektionismus bedeuten, wiederum wird es die Leute geben die mit ihren Programmabläufen einfach zufrieden sind, was ich nicht zwangsläufig schlecht finden muss.

Syron
18-01-2018, 21:44
Wenn jemand den Ehrgeiz dazu aufbringen will schon und gut, wenn jemand zufrieden mit dem Stand seiner Fähigkeiten ist das vollkommen in Ordnung, aus meiner Sicht.

Moment - keine Prüfung abzulegen bedeutet ja nicht, zufrieden mit dem Stand seiner Fähigkeiten zu sein.

Einmal FireFleas Punkt.

Und bloß weil man kleine Prüfungen ablegt, bleibt man ja nicht gleichzeitig auch ewig auf dem aktuellen Niveau der letzten Prüfung.

Ganz banales Beispiel: Zwischen meinem Gelbgurt und Orangegurt im JJ lagen fast genau zwei Jahre.
Dennoch haben sich meine Fähigkeiten in der Zeit enorm weiterentwickelt; ich war in der Zeit Prüfungspartner für eine Prüfung zum 5.Dan und kurz nach meiner Orangegurt-Prüfung wurde ich von einem Trainer von auswärts gefragt, warum ich nicht höher graduiert sei.
Also bin ich definitiv nicht stagniert.


Hmm, kann man so sehen. Kann natürlich bedeuten, dass man seinen Kenntnissstand noch vertiefen will, anderseits kann es auch ein gewisses Maß an Stagnation oder dem Willen zum Perfektionismus bedeuten, wiederum wird es die Leute geben die mit ihren Programmabläufen einfach zufrieden sind, was ich nicht zwangsläufig schlecht finden muss.
S.o.: Mir scheint es, du stellst Prüfungen zu sehr mit Fortschritte machen gleich.

Aufwärtshaken
18-01-2018, 21:55
Einmal FireFleas Punkt.

Und bloß weil man kleine Prüfungen ablegt, bleibt man ja nicht gleichzeitig auch ewig auf dem aktuellen Niveau der letzten Prüfung.

Ganz banales Beispiel: Zwischen meinem Gelbgurt und Orangegurt im JJ lagen fast genau zwei Jahre.
Dennoch haben sich meine Fähigkeiten in der Zeit enorm weiterentwickelt; ich war in der Zeit Prüfungspartner für eine Prüfung zum 5.Dan und kurz nach meiner Orangegurt-Prüfung wurde ich von einem Trainer von auswärts gefragt, warum ich nicht höher graduiert sei.
Also bin ich definitiv nicht stagniert.


S.o.: Mir scheint es, du stellst Prüfungen zu sehr mit Fortschritte machen gleich.

Kann man natürlich nicht pauschalisieren. Es wird natürlich jede Menge Weißgurte geben, die von der Fähigkeitenspanne einen Orangegurt übertreffen, aus wettkämpferischer Sicht.
Ich halte das für mich so, dass wenn ich einen gewissen Kenntnisstand habe mich nach Absprache mit meinem Trainer, auch der Prüfung stelle, wenn er dem zustimmt und ich das mit mir vereinbaren kann.

FireFlea
18-01-2018, 22:11
Hmm, kann man so sehen. Kann natürlich bedeuten, dass man seinen Kenntnissstand noch vertiefen will, anderseits kann es auch ein gewisses Maß an Stagnation oder dem Willen zum Perfektionismus bedeuten, wiederum wird es die Leute geben die mit ihren Programmabläufen einfach zufrieden sind, was ich nicht zwangsläufig schlecht finden muss.

Die von Dir genannten Negativ-Punkte werden überwiegend aber überhaupt erst dadurch generiert, dass man Prüfungen ablegt bzw. für Prüfungen trainiert. Außerdem sollte der eigene Lehrer in der Lage sein, die Entwicklung und den Stand des Schülers auch ohne eine Prüfung zu beurteilen. Die Prüfung vor einem fremden Komitee halte ich persönlich meist für wenig sinnvoll, da sie zwangsläufig nach Schema F prüfen müssen (da die kontinuierliche Weiter-Entwicklung des jeweiligen Prüflings nicht bekannt sein kann) und lediglich eine Tagesform entscheidet.

Syron
18-01-2018, 23:45
Kann man natürlich nicht pauschalisieren. Es wird natürlich jede Menge Weißgurte geben, die von der Fähigkeitenspanne einen Orangegurt übertreffen, aus wettkämpferischer Sicht.
Wieso beschränkst du es auf wettkämpferische Sicht?
Gilt genau so auch für die rein technischen Fähigkeiten.

Genauso kann ein Gelbgurt technisch besser sein als ein Danträger.

Schnueffler
18-01-2018, 23:46
Kann, sollte aber nicht.

Syron
19-01-2018, 00:03
Kann, sollte aber nicht.

Definitv nicht.
Und wird auch eher selten sein.
Und ein Trauerspiel.

Schnueffler
19-01-2018, 00:04
Solltest du bei deinen Trainern ja nie erlebt haben.

Syron
19-01-2018, 00:21
Nö, ich bin mit den Leuten, die mich unterrichten sehr zufrieden.
Da habe ich noch eine ganze Weile eine ganze Menge zu lernen.

Schnueffler
19-01-2018, 00:24
Das denke ich mir.

Aufwärtshaken
19-01-2018, 11:49
.

Aufwärtshaken
19-01-2018, 11:54
Die von Dir genannten Negativ-Punkte werden überwiegend aber überhaupt erst dadurch generiert, dass man Prüfungen ablegt bzw. für Prüfungen trainiert. Außerdem sollte der eigene Lehrer in der Lage sein, die Entwicklung und den Stand des Schülers auch ohne eine Prüfung zu beurteilen. Die Prüfung vor einem fremden Komitee halte ich persönlich meist für wenig sinnvoll, da sie zwangsläufig nach Schema F prüfen müssen (da die kontinuierliche Weiter-Entwicklung des jeweiligen Prüflings nicht bekannt sein kann) und lediglich eine Tagesform entscheidet.


Fünfzig Prozent der Prüfung machen je nachdem ja schon aus, dass der Ausbilder seinen Prüfling zur Prüfung entsendet hat, wenn der Schüler sich dazu entscheidet in einer fremden Schule seine Prüfung zu absolvieren, was bei den flächendeckenden Lehrgangsangeboten häufig der Fall ist. Natürlich findet, sieht und erkennt der eigene Trainer die Fortschritte seiner Schüler, bei regelmäßiger Teilnahme am Training.
Im Bezug auf die Generierung dieser genannten Negativ-Punkte durch ein Graduierungssystem, muss man einfach sagen, dass sich jeder Verband der dazugehörende Prüfungen anbietet sich auch diesen Nagativeigenschaften unterwirft die numal auch Bestandteil des Trainingsalltags sind.

Aufwärtshaken
19-01-2018, 12:02
Wieso beschränkst du es auf wettkämpferische Sicht?
Gilt genau so auch für die rein technischen Fähigkeiten.

Genauso kann ein Gelbgurt technisch besser sein als ein Danträger.

Die Technikspanne von einem höheren Grad, kann man nicht mit der Technikversiertheit in den Anfängerprüfungen vergleichen finde ich. Ein Schüler der gerade ein zwei Prüfungen abgelegt hat wird das ihm zur Verfügung stehende Programm in dem Moment vielleicht aktualisierter in seiner aktuellen Prüfung Abrufen können als ein höherer Grad, was aber nichts darüber aussagen kann ob jemand besser ist oder nicht. Darum geht es meinerseits auch generell nicht in der KK.

Syron
19-01-2018, 12:25
Die Technikspanne von einem höheren Grad, kann man nicht mit der Technikversiertheit in den Anfängerprüfungen vergleichen finde ich. Ein Schüler der gerade ein zwei Prüfungen abgelegt hat wird das ihm zur Verfügung stehende Programm in dem Moment vielleicht aktualisierter in seiner aktuellen Prüfung Abrufen können als ein höherer Grad, was aber nichts darüber aussagen kann ob jemand besser ist oder nicht. Darum geht es meinerseits auch generell nicht in der KK.
Ein Schüler kennt (oder sollte es zumindest) aber auch mehr Techniken als er in den Prüfungen zeigen muss.
Hinzu kommt, daß man idealerweise nicht einfach nur Technik A gegen Angriff B lernt, was einen dann nocheimal flexibler macht.

MasterKen
19-01-2018, 12:47
S.o.: Mir scheint es, du stellst Prüfungen zu sehr mit Fortschritte machen gleich.

Wenn der Inhalt des Trainings von der Farbe der Gürtel abhängt, ist das ja zwangsläufig so.
Klar macht man da auch Fortschritte, aber eben nur in den zum Gürtel passenden Techniken.

MasterKen
19-01-2018, 12:49
Genauso kann ein Gelbgurt technisch besser sein als ein Danträger.

Kan ich mir nur vorstellen, wenn der Gelbgurt schon in einer anderen KK was drauf hat.

MasterKen
19-01-2018, 12:51
Definitv nicht.
Und wird auch eher selten sein.
Und ein Trauerspiel.

:D
Axo, ja, das Trainertrauerspiel kanns ja auch geben.
Da würde der Orangegurt aber ja auch nicht hin gehn zum trainieren, oder?

Aufwärtshaken
19-01-2018, 14:59
Ein Schüler kennt (oder sollte es zumindest) aber auch mehr Techniken als er in den Prüfungen zeigen muss.
Hinzu kommt, daß man idealerweise nicht einfach nur Technik A gegen Angriff B lernt, was einen dann nocheimal flexibler macht.

Tote Techniken können zwar einen schönen Tanz ergeben, versagen aber meist in den Anwendungen.

Natürlich ist es nicht möglich ein halbes Jahr Training in einem drei stündigen Lehrgang komplett wiederzuspiegeln, aber ein erfahrener Prüfer merkt sehr rasch ob ein Schüler auf dem Level ist für das er sich Prüfen lassen will.

Wong F.
19-01-2018, 16:19
Tote Techniken können zwar einen schönen Tanz ergeben, versagen aber meist in den Anwendungen.
.

Warum wiederhlost du immer das, was die VK-Gruppe hier sagt? Das wissen wir doch.

Syron
19-01-2018, 22:40
Tote Techniken können zwar einen schönen Tanz ergeben, versagen aber meist in den Anwendungen.

Natürlich ist es nicht möglich ein halbes Jahr Training in einem drei stündigen Lehrgang komplett wiederzuspiegeln, aber ein erfahrener Prüfer merkt sehr rasch ob ein Schüler auf dem Level ist für das er sich Prüfen lassen will.
Wieso müssen denn die Techniken tot sein, bloß weil sie gerade nicht in der Prüfung vorkommen?
Ich lerne weitaus mehr, als ich für Prüfungen brauche.

Wenn eine Prüfung ansteht, heißt es dort den Schwerpunkt auf bestimmte Techniken zu legen und diese zu wiederholen; aber deswegen verliere ich doch nicht anderes, was ich gelernt hab.
Damit wird ja außerhalb der Prüfungsvorbereitung weiter gearbeitet.

Oder bekommst du ausschließlich das serviert, was du für die nächste Prüfung benötigst und wirst sonst dumm gehalten?

Schnueffler
19-01-2018, 22:42
Ich glaube mit toten Techniken ist das einstudierte gemeint.

Aber auch da gibt es in einigen Verbänden den Bereich "Freie Abwehren", wo der Prüfling sich gegen freie Angriffe verteidigen muss. Je nach Graduierung steigernd nach ANgreifer, Intensität und Zubehör.

Gast
19-01-2018, 22:47
Mal eine Frage an alle. Macht ihr die Prüfungen denn immer so locker? Habe zumindest selbst erlebt, dass es Leute gibt die zwar im Training alles super konnten, bei der Prüfung aber echt Probleme hatten.
Ungewohnte Situation, jemand der von außen bewertet und Nervösität. Dann funktionierte schon eine Menge nicht mehr.

Schnueffler
19-01-2018, 23:06
Mal eine Frage an alle. Macht ihr die Prüfungen denn immer so locker? Habe zumindest selbst erlebt, dass es Leute gibt die zwar im Training alles super konnten, bei der Prüfung aber echt Probleme hatten.
Ungewohnte Situation, jemand der von außen bewertet und Nervösität. Dann funktionierte schon eine Menge nicht mehr.

Aus eigener Erfahrung:
Prüfung zum 4. Dan:
Alles was gefordert war, waren in meinen Augen Dinge, die ich von einem Trainer erwarte. Was neu dazu kam, waren eine eigene Kata und eien vorgegebene Kata. EIgene Kata kann man sich auf den Leib schneidern, die vorgegebene Kata muss man sich erarbeiten. Zu der hatte ich irgendwie einen Draht und es gabim Nachgang als einzige Kritik: Du bewegst dich wie ein Tanzbär.
In Summe fühlte ich mich da nciht wirklcih gefordert und fand mich sehr gut vorbereitet, war dementsprechend nicht wirklich nervös oder angespannt.

Prüfung zum 5. Dan:
Siehe oben, außer das ich zu der vorgegebenen Kata keinen Zugang hatte. Sie fühlte sich nie gut an. Kurz vor der Prüfung haben einige Leute gesagt, die ist gut so.
Bis zur Prüfung war ich die Ruhe selbst. Dann wurde ich aufgerufen und ich hatte den totalen Tunnelblick. Mein Herz klopfte und bei der 5. Technik hatte ich den blackout. Ich wußte nichts mehr. Mein Herz überschlug sich. Kurze Beratung mit meinem Partner, er bestätigte mir meine Technik, nochmal gelaufen unter Herzrasen, durchgekommen. Danach war ich wieder vollkommen ruhig. Und als einzige kritik für den 2. Versuch: Der Tanzbär.

Gast
19-01-2018, 23:16
Scheint mir aber ein Problem der Prüfer und des Prüfungsaufbau zu sein.
Weniger, dass es Prüfungen an sich gibt.

Schnueffler
19-01-2018, 23:17
Scheint mir aber ein Problem der Prüfer und des Prüfungsaufbau zu sein.
Weniger, dass es Prüfungen an sich gibt.

Klar ist es eine Frage der PÖ.

Daisy_K
24-01-2018, 16:07
Scheint mir aber ein Problem der Prüfer und des Prüfungsaufbau zu sein.
Weniger, dass es Prüfungen an sich gibt.

Wollte ich gerade sagen... Prüfungen an sich können gut und motivierend sein, wenn denn der Prüfungsaufbau stimmt und die Prüfer die richtige Mentalität haben.

Huangshan
24-01-2018, 17:14
Oder bekommst du ausschließlich das serviert, was du für die nächste Prüfung benötigst und wirst sonst dumm gehalten?

Diese Praxis wird in einigen kommerzielen Mc Dojos /Kwan/Kwoon... praktiziert.(siehe WT Syndrom)

Im Verein organiesierten Breitensport selten.


Ich bin froh, dass ich aus der Welt der termingebundenen Gürtel -Prüfungstanzveranstalltungen mit und ohne Partner schon lange raus bin.


In früheher Zeiten z.B. auf den Ryukuy Inseln wurde das auch anders gehandhabt.(Back to the roots???)

CeKaVau
25-01-2018, 08:09
Hallo,


Wollte ich gerade sagen... Prüfungen an sich können gut und motivierend sein, wenn denn der Prüfungsaufbau stimmt und die Prüfer die richtige Mentalität haben.

Die Chemie zwischen Prüfer und Prüfling muss stimmen. Das ist heute besser möglich als früher, in meiner Anfangszeit. Da waren stundenlange Massenprüfung usus, die nicht groß zuließen, dass der Prüfer auf den Prüfling groß eingegangen ist.

Mein persönlicher Prüfungsstil ist eher, ahem, speziell. Das führt dazu, dass Leute immer wieder kommen und mich andere meiden wie der Teufel das Weihwasser. Und das ist auch Okay so.

Meine Prüfungen dauern eher lang (für braun kann das schon mal 1 bis 1,5 h dauern). Das heißt nicht, dass der Prüfling so lange keult und keult und keult ich mit verbissenem Gesicht daneben stehe. Ich unterbreche häufig, gebe Hinweise und Übungsformen, mit der der Prüfling seine Techniken gezielt verbessern kann. Ebenfalls demonstriere ich häufig selbst, wie eine Technik besser oder gesünder ausgeführt werden könnten.
Ich war vor ca. einem halben Jahr im Ausland (Bayern) und habe dort Prüfungen abgenommen und habe dort zum Beispiel einer älteren Dame Möglichkeiten gezeigt, Mawashi-Geri gesünder auszuführen. Die Dame hat sehr spät mit Karate begonnen und massive Knieprobleme. Also haben wir zusammen eine Methoden speziell für sie entwickelt, wie sie zukünftig den Mawashi-Geri schmerzlos treten kann.

Ich begegne halt doch recht häufig Prüflingen, die nicht verstanden haben, wie die Mechanik hinter Techniken funktioniert. Wie muss was gemacht werden, damit es auf Dauer nicht zu Verletzungen kommt oder überhaupt funktioniert. Ich versuche halt Dinge auszubügeln, die von den Trainern häufig selbst nicht verstanden werden (kein Vorwurf, ist halt so).

Ich betrachte Prüfungen eher als "Privatstunde". Kann man gut finden oder nicht. Wem es gefällt, der kommt halt wieder.

Grüße
SVen

Chrisdz
13-03-2018, 09:13
Ist auch meine Einstellung.
Was soll ich denn bitte bei einem 2. oder 1. Kyû noch prüfen? Den Abstand zwischen Unterarm und Stirn mit dem Massband nachmessen? Nonsens!
Es geht mir um Stellung der Füße, Bewegungsablauf vorwärts und rückwärts, Beherrschung des eigenen Körpers. Da werden immer noch bei Vorwärtsgehen die Füße seitwärts rausgefahren und beim Rückwärtsgehen hebt man die Ferse an - aber der Zuki ist "Klasse"! Scheiß auf den Zuki, wenn die Stellung nicht stimmt und der Bewegungsablauf darauf schließen läßt, dass da ein bewegungstechnischer Vollpfosten vor Dir steht, dann muss man daran arbeiten. Und dafür nehme ich mir in einer Prüfung Zeit.
Und Grüße aus dem Ausland!