Vollständige Version anzeigen : Self Preservation & Self Perfection Im BJJ
Björn Friedrich
17-03-2018, 16:35
Warum Selbstverteidigung und sportliche Aspekte des BJJ für mich zusammengehören:
Self Preservation und Self Perfection im BJJ:
http://fighterfitness.de/self-preservation-self-perfection/
Raging Bull
19-03-2018, 21:35
Hat seine Berechtigung, keine Frage. Es ist aber kein Muss, sondern liegt ausschließlich an der Zielsetzung.
Zu deinem Beispiel - meiner Erfahrung nach kommen immer wieder Neulinge ins Training, die dann genau mit diesen stilfremden Angriffen angreifen. Man lernt da automatisch damit umzugehen oder fragt nach Lösungen.
Der Sucker Punch wird so natürlich im Sport-BJJ auch von Neulingen nicht kommen. Das kann man aber bei diversen StandUp-Stilen oder bei dir lernen. Ich wage aber mal zu behaupten, dass mich, als ich nach rund zwei Jahrzehnten StandUp erstmals ins BJJ gegangen bin, deren Schlagabwehr eher wenig beeindruckt hätte. Es hat schon seinen Grund warum MMA heute nicht exakt das ist was Royce in der UFC 1 gemacht hat.
Ich persönlich bin von den Allroundern ohnehin sehr selten angetan. Wenn ich mir ansehe, was Leute, die nur MMA trainieren oftmals abliefern, dann ist das nicht selten schlechtes Kickboxen mit mäßigem Grappling. Auch hier hat es schon seinen Grund, dass die Top-Leute sich immer noch mal Spezialisten in den jeweiligen Bereichen holen.
Mein Eindruck ist, dass Kämpfen in allen Distanzen viel zu komplex ist, um es von Anfang an gleichzeitig in allen Distanzen lernen zu wollen. Ich würde da eher empfehlen, sich erst eine gute Grundausbildung in den Einzelbereichen abzuholen und dann zusammenzufügen und auf der Grundlage ein eigenes Game zu entwickeln.
Und wenn man dabei feststellt, dass man irgendwie doch mehr Bock auf Sport-BJJ oder Tischtennis hat, isses überhaupt nicht verwerflich den ganzen SV- oder MMA-Kram zu vergessen und sich über seinen tollen Berimbolo zu freuen. Noch ist es ja Gott sei Dank so, dass hierzulande Millionen Menschen 80 Jahre und älter werden ohne je irgendeine Selbstverteidigung erlernt zu haben.
Warum Selbstverteidigung und sportliche Aspekte des BJJ für mich zusammengehören:
Self Preservation und Self Perfection im BJJ:
http://fighterfitness.de/self-preservation-self-perfection/
Hat das nicht seit jeher zusammengehört? Ist nicht eher die Frage ob der Fokus einfach zu fest auf den sportlichen Aspekt gelegt wurde? Und zu fest auf den Bodenkampf? Mag mich erinnern dass es da doch spezifisch eine Lineage gibt im BJJ die sich auf SV spezialisiert hat. Die sind aber der Meinung dass es schon immer SV war..
Lustig dass du den Schwitzkasten ansprichst. Meine Lieblingstechnik. Der ist für mich fast noch effektiver als ein Rear Naked wenn einer Power hat... :D
jkdberlin
20-03-2018, 07:31
Mein Eindruck ist, dass Kämpfen in allen Distanzen viel zu komplex ist, um es von Anfang an gleichzeitig in allen Distanzen lernen zu wollen. Ich würde da eher empfehlen, sich erst eine gute Grundausbildung in den Einzelbereichen abzuholen und dann zusammenzufügen und auf der Grundlage ein eigenes Game zu entwickeln.
Dem schließe ich mich an.
Björn Friedrich
20-03-2018, 08:19
Das mit den Distanzen kann ich nachvollziehen, aber ich differenziere da. Ein normaler Mensch, der z.B. 2 x 90 Minunten pro Woche zur Verfügung hat, hat keine Zeit drei verschiedene Stile zu lernen, würde er das machen, käme bei 180 Minunten pro Woche nix dabei raus.
Von daher geht es für mich um die 80/20 Regel, wie kann ein normaler Mensch mit wenig Aufwand viel erreichen und da nehmen wir mal das Boxen als Beispiel. Wie kann ein unterlegner Boxer überleben? In dem er clincht. Das Überbrücken der Distanz, der Crash in den Clinch, ist das was Jiu Jitsu damals ausgemacht hat und was einfach ist.
Von daher bringe ich Leuten die das Hobbymäßig zweimal pro Woche machen, diese einfachen Sachen beim, damit sie die Schlagdistanz erfolgreich überwinden, ohne selber Schlagen lernen zu müssen.
Für mich selber habe ich da einen anderen Anspruch, wobei ich auch nix damit anfangen kann enfach Boxen und Ringen mit BJJ zu mischen. Für mich gibt es halt die Devise "Sanfte Kunst / Aufwandslose Kunst" und da kommen meine Einflüsse eher aus den russischen und inneren Stilen, die mir mehr in mein Spiel passen.
Aber wie gesagt, das ist nix was ich dem Normalbürger vermitteln würde.
Closing the Distance + Clinch danach die SV Basics am Boden und dann Self Perfection und Spaß mit dem "sportlichen" No-Gi Jiu Jitsu Zeug.
jkdberlin
20-03-2018, 08:37
In der Reihenfolge wäre es aber auch nichts anderes, als die Sachen einzeln zu unterrichten. Erst die Überbrückung der Distanz, dann der Clinch, dann der Takedown oder andere Lösungen. Nur halt nicht gleichzeitig.
Björn Friedrich
20-03-2018, 12:35
Ich fokusiere mich bei den Schülern im Training auf 2 Sachen, ein Thema im Stand, eines am Boden. Wenn als das Überbrücken der Distanz geübt wird, dann wird nicht gleichzeitig Clinch geübt. Wenn beide Elemente trainiert wurden, lasse ich sie später kombinieren.
Für mich und die Fortgeschrittenen ist es halt: Schlag/Tritt/Trappingdistanz, Clinch/Wall Clinch, Boden. Meistens in der Reihenfolge.....
Die Geschichte mit dem Schwitzkasten kommt mir bekannt vor.
Grade in der Tschechei und Slowakei hatte ich oft mit starken Weißgurten die unberechenbar waren mehr Probleme als mit deren Lehrern auf Blau und Lilagurt Level die sich nach dem Textbuch verhielten.
Es ist aber extrem wichtig mit solchen Leuten zu Trainieren die viel Kraft verwenden, untechnisch sind, nicht wissen was sie machen und sogar in Panik geraten. Dabei lernt man wirklich sich sicher zu positionieren.
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