Tengu
27-07-2004, 15:48
Kopien der tönernen Grabbeigabe des Kaisers von China im Museum Industriekultur
Die Terrakotta-Armee des Kaisers von China kommt nach Nürnberg: Ab dem 4. September beziehen die originalgetreue Nachbildungen der 1974 in China entdeckten, über 2200 Jahre alten Terrakotta-Krieger im Museum Industriekultur Stellung. Die tönerne Armee sollte als Grabbeigabe im Mausoleum des Kaisers Qin Shi Huang Di (259—210 v. Chr.) dessen Reise ins Jenseits eskortieren. Die Ausgrabung der Terrakotta-Armee gilt als eine der größten archäologischen Entdeckungen des 20. Jahrhunderts.
Eine Million Besucher
Die Parade der nach überlieferten Verfahren in China hergestellten Kopien ist seit einigen Jahren unter der Regie eines (kommerziellen) Veranstalters auf Tournee. Bis vor kurzem war die Ausstellung nach Stationen in Erfurt oder Hamburg im ehemaligen Palast der Republik in Berlin zu sehen. Mit großem Erfolg, die Präsentation wurde verlängert. Insgesamt hatten die Krieger bislang in Deutschland rund eine Million Besucher.
Die Armee rückt in großer Mannstärke in Nürnberg an: In einem Zelt auf der Freifläche hinter dem Museum Industriekultur sollen rund 70 mannshohe Soldaten postiert werden, im Inneren des Museums bis zu 1000 Figuren im Maßstab 1:10. Zum Ausstellungs-Paket gehört auch ein Film über die Entstehung der Nachbildungen.
Es ist das erste Mal, dass die Terrakotta-Soldaten in ein Museum Einzug halten. Dafür wird die Ausstellung in Nürnberg runderneuert und „museumsfit“ gemacht. Mit einer besseren Inszenierung, neuen Informationstafeln und angemessenerem Soundtrack zur Beschallung. Maßnahmen, die dringend nötig sind. Denn der Tourauftakt im Frankfurter Palmengarten wirkte mit seinem Anschein des Billigen und Improvisierten wenig überzeugend. Man legte augenscheinlich mehr Wert auf den Kommerz im Verkaufszelt, wo allerlei Krieger-Nippes angeboten wurde, als auf eine fundierte Information und attraktive Präsentation.
Apropos Geld: Für das Nürnberger Museum ist die publikumsträchtige Ausstellung sicher sehr attraktiv. Der Veranstalter trägt das finanzielle Risiko und das Museum erhält einen kleinen Teil der Einnahmen. Erwartet werden bis zu 100 000 Besucher, die Eintrittspreise liegen um die acht Euro.
Die Terrakotta-Armee soll bis Ende des Jahres in Nürnberg bleiben. Die Vertragsunterzeichnung mit der Stadt ist für Mitte August geplant. ruf
27.7.2004 0:00 MEZ
© NÜRNBERGER NACHRICHTEN
Die Terrakotta-Armee des Kaisers von China kommt nach Nürnberg: Ab dem 4. September beziehen die originalgetreue Nachbildungen der 1974 in China entdeckten, über 2200 Jahre alten Terrakotta-Krieger im Museum Industriekultur Stellung. Die tönerne Armee sollte als Grabbeigabe im Mausoleum des Kaisers Qin Shi Huang Di (259—210 v. Chr.) dessen Reise ins Jenseits eskortieren. Die Ausgrabung der Terrakotta-Armee gilt als eine der größten archäologischen Entdeckungen des 20. Jahrhunderts.
Eine Million Besucher
Die Parade der nach überlieferten Verfahren in China hergestellten Kopien ist seit einigen Jahren unter der Regie eines (kommerziellen) Veranstalters auf Tournee. Bis vor kurzem war die Ausstellung nach Stationen in Erfurt oder Hamburg im ehemaligen Palast der Republik in Berlin zu sehen. Mit großem Erfolg, die Präsentation wurde verlängert. Insgesamt hatten die Krieger bislang in Deutschland rund eine Million Besucher.
Die Armee rückt in großer Mannstärke in Nürnberg an: In einem Zelt auf der Freifläche hinter dem Museum Industriekultur sollen rund 70 mannshohe Soldaten postiert werden, im Inneren des Museums bis zu 1000 Figuren im Maßstab 1:10. Zum Ausstellungs-Paket gehört auch ein Film über die Entstehung der Nachbildungen.
Es ist das erste Mal, dass die Terrakotta-Soldaten in ein Museum Einzug halten. Dafür wird die Ausstellung in Nürnberg runderneuert und „museumsfit“ gemacht. Mit einer besseren Inszenierung, neuen Informationstafeln und angemessenerem Soundtrack zur Beschallung. Maßnahmen, die dringend nötig sind. Denn der Tourauftakt im Frankfurter Palmengarten wirkte mit seinem Anschein des Billigen und Improvisierten wenig überzeugend. Man legte augenscheinlich mehr Wert auf den Kommerz im Verkaufszelt, wo allerlei Krieger-Nippes angeboten wurde, als auf eine fundierte Information und attraktive Präsentation.
Apropos Geld: Für das Nürnberger Museum ist die publikumsträchtige Ausstellung sicher sehr attraktiv. Der Veranstalter trägt das finanzielle Risiko und das Museum erhält einen kleinen Teil der Einnahmen. Erwartet werden bis zu 100 000 Besucher, die Eintrittspreise liegen um die acht Euro.
Die Terrakotta-Armee soll bis Ende des Jahres in Nürnberg bleiben. Die Vertragsunterzeichnung mit der Stadt ist für Mitte August geplant. ruf
27.7.2004 0:00 MEZ
© NÜRNBERGER NACHRICHTEN