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Vollständige Version anzeigen : Kampfkunstunterricht nur noch mit Übungsleiterlizenzen und dergleichen



Hazelrah
23-04-2018, 09:19
Hi Leute,

hätte mal eine Frage, nach längerer Verletzungspause und übungsleiterfreien Zeit habe ich die Möglichkeit wieder Gruppen in meiner Kampfkunst zu übernehmen, bzw. zu unterrichten.
Nun stelle ich nach längerer Abwesenheit aus dem Übungsleitergeschäft fest, daß man plötzlich zig Lizenzen aufweisen muß.

Bisher habe ich nur die C Trainer Lizenz und war der Meinung, daß das ausreichend ist. Hat eh schon viel Zeit in Anspruch genommen.

Nun möchte man, daß man diese oder jene Lizenz machen soll, bsp. Gesundheitstrainer usw.

Ist das wirklich so nötig. Diese Sachen nehmen Zeit in Anspruch und kosten einen Haufen Geld. Selbst wenn der Verein den reinen Lehrgang bezahlt, fährt man durch das halbe Land und hat noch diverse andere Kosten am Bein.

Machen die Lizenzen die Leute zu besseren Übungsleitern?

Zu meinen Bedenken kommen noch, daß die Verein vermeintlich abkassieren wollen, zwar den LG bezahlen, wenn überhaupt, und dann ihren ÜL nur kaum was zahlen wollen.

Finde ich bedenklich. Ist es nicht viel wichtiger, daß man überhaupt noch Leute findet, die Gruppen unterichten wollen und Spaß daran haben?

Oder sind nur noch die Leute gut, die einen Haufen Lizenzen mitbringen?

Wie seht Ihr das?

Hazelrah

* Silverback
23-04-2018, 09:35
Blöderweise betrifft das Thema ja oft nicht nur den einzelnen kleinen Verein, sondern auch:
- den übergeordneten deutschen Dach-/ Fachverband
- den zuständigen Landessportbund
- ...
Und da hat jeder oft so seine eigenen Vorgaben - die der kleine Verein dann unter einen Hut kriegen muss.

Und zusätzlich zu den Lizenzen kommen ja oft auch noch ne ganze Reihe weiterer Erfordernisse, wie z.B. polizeiliches Führungszeugnis u.a.mehr.

Dennoch viel Erfolg auf Deinem Weg!

Wong F.
23-04-2018, 09:55
Hi Leute,


Oder sind nur noch die Leute gut, die einen Haufen Lizenzen mitbringen?

Wie seht Ihr das?

Hazelrah

:D ... wiedermal ne typische Frage für dich... .. kann man kurz halten: Du brauchst das an Lizenzen, was der Verein haben will. So einfach. Nur das zählt für dich.

Alles andere ist wie Fußballdiskussion.

jkdberlin
23-04-2018, 09:59
Niemand "muss" diese Lizenzen haben, wenn es der Verein oder die Schule nicht verlangen.
Andererseits finde ich sie nicht schlecht. Man sollte sich schon in allen Bereichen des Trainerdaseins auskennen.
Letztendlich ist das eine individuelle Frage, die jeder für sich entscheiden muss.

Mardl
23-04-2018, 10:14
Das mit dem "Abzocken", "Geldverdienen", "Geldmacherei", etc. ist ja schon etwas pathologisch. In jedem zweiten Beitrag geht es irgendwie nur um dieses Thema.

Du "brauchst" gar keine Lizenz zum Leiten von Übungsgruppen, ABER die meisten Vereine verlangen es - in meinen Augen auch zurecht. Zumindest den C-Trainer/-Übungsleiter sollte man in meinen Augen haben. Zum einen wenn was passiert, steht man etwas besser da und zweitens lernt man eine Menge interessanter Dinge. Alle weiteren B-Lizenzen sind Weiterbildungen der Verbände. Die kann man machen, muss man aber auch nicht. Ich finde einige ganz interessant, aber ich habe auch die verrückte Einstellung, dass ich Weiterbildungen mache, weil ich dabei etwas lernen will, auch wenn es (mein) Geld kostet. Heute überwiegt aber offenbar die Grundhaltung, dass andere alles bezahlen, mich ab besten noch zur FoBi fahren und den möglichen Test für mich schreiben sollen - bloooooß kein Aufwand.

Zum Thema Vergütung durch die Vereine. Wenn du C-Trainer bist, solltest du über die Finanzierung von Vereinen Kenntnis haben und auch wissen wie "unfassbar viel" Geld ein Übungsleiter einem Verein bringt. Dann kannst du dir, auch unter Einberechnung von Beiträgen, etc. mal durchkalkulieren, was der Verein dem Übungsleiter zahlen kann. Wenn man es nur wegen der Kohle machen will, dann sollte man eine Kampfsportschule aufmachen, sich einen lustigen Namen ausdenken und den Leuten 60 Tacken im Monat für 2 x 60 Minuten Training abknöpfen. Vereine sind da eher das falsche Betätigungsfeld.

Schnueffler
23-04-2018, 11:57
Sehe ich auch so. Im Verein ist man ja eigentlich im Ehrenamt und bekommt eine Aufwandsentschädigung. Und wenn dir der Verein schon die Fortbildung bezahlt, sollte man es annehmen und sich selbst fortbilden.
Ich habe in alen Fachverbänden in denen ich war/bin die jeweiligen Trainerausbildungen gemacht und nun habe ich auch noch die Möglichkeit den Breitensportschein zu machen, was ich auch gerne annehme.

Gerar
23-04-2018, 12:47
Sehe ich genau so wie meine vorredner, jede Ausbildung, schulung bring dich weiter.
Auch wenn man hintercher sagt, das war nix, aber die Erfahrung hat man trotzdem ;)

Von welchem Aufwand muss man ausgehen bei C Trainer Lizenz.
Was kostet die und wie lange dauert die Ausbildung?

Syron
23-04-2018, 12:56
Ist doch eigentlich ganz einfach: Wenn der Verein, in dem man unterrichten möchte es verlangt, hat man eben diese Lizenzen zu machen.
Schaden doch nichts, und ich persönlich bin sogar um jeden Lehrgang, jedes Seminar dankbar, daß ich mitnehmen kann und darf.
Bisher habe ich noch in jedem was gelernt - in einem mehr, im anderen weniger, aber nie nichts (egal, ob im Bereich Theorie oder Praxis).

Bei jedem Kleinscheiß sofort "Geldmacherei" zu schreien ist auch etwas albern, anstatt froh zu sein, daß der Verein die Fortbildungen sogar zahlt. Dadurch wird der Verein bestimmt reich, wenn er für deine Fortbildungen zahlt.
Du bekommst bestimmt nur deswegen ledigleich einen kleinen Obolus, weil die Vereine selbst im Hintergrund den dicken Reibach verfeiern.



Ich finde einige ganz interessant, aber ich habe auch die verrückte Einstellung, dass ich Weiterbildungen mache, weil ich dabei etwas lernen will, auch wenn es (mein) Geld kostet. Heute überwiegt aber offenbar die Grundhaltung, dass andere alles bezahlen, mich ab besten noch zur FoBi fahren und den möglichen Test für mich schreiben sollen - bloooooß kein Aufwand.

Einfach mal als Zitat eingeworfen, weil es so schön das meiste auf den Punkt bringt.

Ist natürlich anstrengender anstatt immer nur "Abzocke" zu brüllen und am liebsten zu warten, daß die Leute Schlange stehen, um einen zu bekommen.

Schnueffler
23-04-2018, 13:01
11 Tage mit jeweils 8,5 Std und zwei Tage mit 4 Std. Und kosten tut mch der ganze Spaß 290€.

Syron
23-04-2018, 13:17
11 Tage mit jeweils 8,5 Std und zwei Tage mit 4 Std. Und kosten tut mch der ganze Spaß 290€.
Dann wirst du aber besser auch hingefahren und die Treppen raufgetragen.

Gabe
23-04-2018, 13:22
Sind wenn ich richtig gerechnet habe 2.86 Euro aufgerundet pro Stunde. Ganz schöne abzocke:D

Mardl
23-04-2018, 13:48
Sind wenn ich richtig gerechnet habe 2.86 Euro aufgerundet pro Stunde. Ganz schöne abzocke:D

Also beim BKB sieben Wochenenden, aufgeteilt auf Grundlehrgang (100 Euro) + Aufbaulehrgang (150 Euro). Dazu kommen natürlich Kosten für An- und Abreise, plus gegebenenfalls Übernachtung und Verpflegung. Beim JJVB sind es zwei Wochen und drei Wochenenden - wenn ich es richtig im Kopf habe.

Viele Vereine übernehmen einen Teil der Gebühren. Wenn man Fahrgemeinschaften bildet werden die Fahrtkosten günstiger und wenn man es darauf anlegt, kann man eine Gewinn und Verlustrechnung über seine Tätigkeit als Übungsleiter machen und den Mehraufwand als Sonderausgaben steuerlich geltend machen. Also niemand ruiniert sich dabei, wenn er es wirklich will.

Schnueffler
23-04-2018, 14:03
Also ich kann m8ch nicht beklagen. Das ganze ist mit Vereinsempfehlung, also verbilligt und ich muss nur einen Eigenanteil von 30€ tragen. Wird mich also nicht finanziell dem Ruin Nähe bringen.

Gabe
23-04-2018, 14:41
Das mit der Abzocke war ironisch. Zu den Preisen verdient niemand was. Wenn man denkt das die Ausbildung auch noch irgendwo durchgeführt wird(Miete etc.). Dazu noch Lehrmaterial u.s.w... Da verdient ja auch der Ausbildner ja nix.

Mardl
23-04-2018, 15:24
Das mit der Abzocke war ironisch. Zu den Preisen verdient niemand was. Wenn man denkt das die Ausbildung auch noch irgendwo durchgeführt wird(Miete etc.). Dazu noch Lehrmaterial u.s.w... Da verdient ja auch der Ausbildner ja nix.

Das hatte ich schon als Ironie wahrgenommen. :-) Wollte nur in Bezug auf den Beitrag mal die Kosten aufzeigen, die in meinen Augen, wirklich überschaubar sind, zumal man ja oft vom Verein was bekommt oder es steuerlich geltend machen kann. Und man selbst kann ja für seine Ausbildung auch etwas Geld in die Hand nehmen.

Wie du es schon sagst, bleibt unterm Strich für die Verbände sicher nicht viele, wenn überhaupt was, übrig.

Kannix
23-04-2018, 19:01
Finde ich nicht verkehrt, dass ein Verein erwartet, dass eine gewisse "Schwelle" überwunden wird.

Hazelrah
24-04-2018, 07:15
Mir geht es hauptsächlich um die Zeit, die da drauf geht. Zeit die ich nicht habe und auch nicht an den WE opfern will, weil ich nur das WE habe und da sogar manchmal noch arbeiten muß. Von daher muß ich auch nicht in der Weltgeschichte rumfahren. Habe den Trainer C, den ich kaum halten kann, da ich noch nicht mal die Stunden erbringen kann. Klar zahlt der Verein den reinen LG, aber die Kosten für die Fahrten, es sind mehrere und das Drumherum ist noch mal so hoch. Geht im Mom einfach nicht. Und das sind eben nicht mal nur 30 Euro.

Im DJJV bespielsweise, zumindest über den hessischen JJVerband muß man für jeden Kram einen Lehrgang machen. Entweder zählt ein LG für den Erhalt der Prüferlizenz oder für das Ablegen einer Prüfung oder Erhalt der ÜL Lizenz. Um das alles zu erfüllen, damit man am Ball bleibt, wäre man fast jeder WE weg und hätte kaum noch Zeit, mal was anderes zu machen. Und wenn man in zwei Verbänden drin ist und dann noch als ÜL zur Verfügung steht, wirds zeitlich eng.

Darum geht es mir. Da bleibt ja fast das Training auf der Strecke. Hinzu kommt noch, wenn Verletzungspausen sind, wie bei mir, könnte man einige LG gar nicht mitmachen bzw. zählen lassen, da man verlangt, aktiv in der Halle zu stehen.

Zuviel Zwänge, die nicht sein müßten.

Was das Geld angeht, wenn ein Verein will, daß ich die Lizenzen brauche, dann sollen sie das komplett übernehmen. Gebe eh schon Unmengen an Geld für meine Kampfkunstausbildung aus.

Und die Vereine bekommen schon jährlich viel für die Übungsleiter.

Mardl
24-04-2018, 07:54
Und die Vereine bekommen schon jährlich viel für die Übungsleiter.

Ja, das sind wirklich Unsummen...:rolleyes: Ein C-Trainer bringt 650 Punkte. Pro Punkt kann man mit irgendwas zwischen 0,30 und 0,40 Euro rechnen - ja nach Landkreis. Das sind irgendwas zwischen 195,00 und 260,00 Euro im Jahr. Also so um die 20 Euro im Monat. Eine B- oder A-Lizenz bringt, wenn ich es richtig im Kopf habe, 300 Punkte zusätzlich.

CeKaVau
24-04-2018, 08:10
Hallo,

bei uns ist das so, dass die Übungsleiter eine Ausbildung (und deren Wartung) nachweisen müssen, damit der Stadtsportbund einen Zuschuss für die ÜL-Aufwandsentschädigung zahlt. ÜL müssen zumindest eine C-Lizenz haben; ob Breitensport oder spezialisiert ist irrelevant.

Ansonsten: Eine Lizenz (egal welcher Buchstabe) macht keinen guten Trainer. Und die Weiterbildungen lassen ebenfalls ziemlich zu wünschen übrig. Ich habe eine C-Lizenz (Breitensport) und diese seit 1995 oder so. Alle vier Jahre muss ich die verlängern und kann feststellen, dass die Referenten immer schlechter werden. Seit 10 oder 12 Jahren ist praktisch gar nichts mehr an Didaktik oder Trainingsaufbau da, nur noch Gruppenarbeit und ähnlicher Käse. Außerdem ist alles, was vor 5 Jahren noch mies war (weil ungesund und sowieso) jetzt der heiße Scheiß und umgekehrt.
Der Weiterbildungseffekt ist minimal.

Grüße
SVen

Schnueffler
24-04-2018, 09:30
@Hazelrah:
Ich höre nur Mimimi von dir.
Ich muss auch jetzt für den Breitensport C zwei Wochen Urlaub nehmen, um den machen zu können.
Und du empfindest es als schlimm, wenn man sich fortbildet, um am Ball zu bleiben?
Klingt für mich so nach: Ich habe sowas nicht nötig, denn ich weiß alles und kann alles.
Was ist, wenn du nen LKW Führerschein haben willst?
Sagst du dann auch, ach, die ärztliche und augenärztliche Untersuchung alle zwei Jahre brauche ich nicht und wenn soll mir die einer bezahlen.

Du klingst permanent so, dass du für dein Training geben/Prüfungen abnehmen, etc. Geld vom Verein/Verband haben willst. Aber der Verein/Verband setzt da aber gewisse Voraussetzung, wie die Lizenzen. Wenn du die nicht machen willst, ist das dein Problem.

Narexis
24-04-2018, 10:37
Mir geht es hauptsächlich um die Zeit, die da drauf geht. Zeit die ich nicht habe und auch nicht an den WE opfern will, weil ich nur das WE habe und da sogar manchmal noch arbeiten muß. Von daher muß ich auch nicht in der Weltgeschichte rumfahren. Habe den Trainer C, den ich kaum halten kann, da ich noch nicht mal die Stunden erbringen kann. Klar zahlt der Verein den reinen LG, aber die Kosten für die Fahrten, es sind mehrere und das Drumherum ist noch mal so hoch. Geht im Mom einfach nicht. Und das sind eben nicht mal nur 30 Euro.

Im DJJV bespielsweise, zumindest über den hessischen JJVerband muß man für jeden Kram einen Lehrgang machen. Entweder zählt ein LG für den Erhalt der Prüferlizenz oder für das Ablegen einer Prüfung oder Erhalt der ÜL Lizenz. Um das alles zu erfüllen, damit man am Ball bleibt, wäre man fast jeder WE weg und hätte kaum noch Zeit, mal was anderes zu machen. Und wenn man in zwei Verbänden drin ist und dann noch als ÜL zur Verfügung steht, wirds zeitlich eng.

Darum geht es mir. Da bleibt ja fast das Training auf der Strecke. Hinzu kommt noch, wenn Verletzungspausen sind, wie bei mir, könnte man einige LG gar nicht mitmachen bzw. zählen lassen, da man verlangt, aktiv in der Halle zu stehen.

Zuviel Zwänge, die nicht sein müßten.

Was das Geld angeht, wenn ein Verein will, daß ich die Lizenzen brauche, dann sollen sie das komplett übernehmen. Gebe eh schon Unmengen an Geld für meine Kampfkunstausbildung aus.

Und die Vereine bekommen schon jährlich viel für die Übungsleiter.
Mal ganz offen gesprochen:
Wenn’s nicht geht, Du lieber anderes machst oder keine Lust hast, dann lass es... Wenn Dir zwei Verbände zu viel sind, dann gibt es zwei Möglichkeiten: Bring die Anforderungen und hör auf, Dich über selbstgeschaffene „Probleme“ aufzuregen oder leg eine Lizenz bzw. einen Posten (oder beide) nieder.
Entweder es geht und man nimmt es auf sich oder man lässt es. Beides respektable und nachvollziehbare Entscheidungen.

Wenn Du’s wegen dem Geld machst (oder es Dich so sehr beschäftigt, wie Du hier ständig darauf rumreitest), bist Du im Vereinswesen komplett falsch. (Das ist so ein Kernthema bei Dir, oder?)

Eigentlich halte ich nur begrenzt etwas von den ganzen Lizenzen usw. Sie sind ein guter Rahmen, danach sollte man es jedoch an der Person selbst festmachen und ggf. auch außerhalb des Rahmens agieren
Wer jedoch schon solche Probleme damit hat, sich wegen Fahrtkosten usw. derartig Gedanken macht, sollte mMn generell überlegen, ob das die richtige Position für ihn ist und dahingehend zeigen sie häufig die „Motivation“ der jeweiligen Person.

Wie geht’s dann erst los, wenn man für Turniere (usw.) durch ganz Deutschland (oder auch ins Ausland) fahren/fliegen muss, Sportler ständig betreuen, Seminare veranstalten oder generell etwas organisieren, die Sportler zu Seminaren fahren, Trainingslager organisieren, Urlaub nehmen muss, um Seminare/Turniere zu besuchen oder Sportler zu betreuen, Hotelzimmer bezahlen, weil nur ein Betreuer auf Kosten des Veranstalters anreisen darf usw. Die Fahrtkosten sind ein schlechter Witz - und als Sportler/Support zahlst Du sogar noch den Lehrgang, das Startgeld und das ganze andere Zeug zusätzlich - und wenn es an der Zeit scheitert, kann ich halt den Trainerposten nicht übernehmen oder nur in der Assistenz (etc.).

Wenn es schon soweit ist, dass man die Zeit und das WE nicht opfern will, um etwas für den Sport zu tun oder sich weiterzubilden, ist man in der breiten Masse der Trainierenden besser aufgehoben und hat dadurch auch keine Nachteile, kann dann halt auch nicht behaupten, dass man Trainer XY ist und ist nicht mehr so wichtig, wie manche Personen es gerne hätten. Da hat man dann auch all die Probleme nicht, kann für sich alleine entscheiden und trägt auch nur für sich die Verantwortung bzw. beeinflusst die anderen nur wenig. Wenn’s dann noch um’s Geld geht, kann man noch einen Tag in der Woche mehr arbeiten oder ein paar Überstunden machen und hat weit mehr davon, als als Trainer/Übungsleiter. Es gehört schlicht etwas mehr zur Verantwortung und den Pflichten, die man übernimmt, als 1-3x pro Woche 90min (und gelegentlich mal einen halben Tag am Wochenende) zu opfern und sich vor eine Gruppe zu stellen und ich betrachte die ganzen Lizenzgeschichten schlicht als Überprüfung, ob die Person es eigentlich will und auch mal selbst den Hintern hochbekommt oder am liebsten alles geschenkt und dafür noch Anerkennung bekommen will. Es gibt mMn kaum etwas Peinlicheres/Schlimmeres als einen Trainer, der eigentlich keine Lust hat oder seinen Sportlern vorlebt oder sie spüren lässt, dass ihm eigentlich alles zu viel Aufwand ist oder er lieber auf der faulen Haut liegen würde - die Sportler darunter leiden oder Chancen verwehrt bekommen - und gleichzeitig "Respekt" einfordert oder erzählt, was er doch alles bereits gemacht hat, wie hart er doch trainiert hat usw.

Als Teil der Gruppe interessiert es keinen (und steht jedem frei), ob jemand lieber am Wochenende entspannt oder keine Lust auf lange Fahrten hat und da steht es jedem frei, ob man (ganz ohne Aufwandsentschädigung, bezahlten LG usw.) neben dem regulären Beitrag noch etwas draufzahlt. Ich freue mich auf den Tag, wenn die Leute beginnen, sich zu beschweren, weil das Seminar ganze 50 € kostet, man dafür auch noch 500km gefahren ist und ein Hotelzimmer gebucht hat, doch regulär bereits 60 € im Monat zahlt, das ganze Wochenende dafür „opfern“ muss und einem kein einziger Cent von irgendwem erstattet wird und man auch kein Geld dafür bekommt - ja die gibt's leider schon, ich weiß. Das erinnert mich stark an die ganzen Erstkämpfer, die sich beschweren, dass man ihnen auf der Gala „keine nennenswerte Gage“ zahlt, „nur“ die Fahrt- und Übernachtungskosten ersetzt oder sie sogar noch Geld zahlen müssen, um auf Turnieren antreten zu dürfen oder sich beschweren, dass sie so viel trainieren müssen, wenn sie kämpfen wollen... Wenn das der Trainer ist, beeinflusst es jeden Sportler.

Die „Unmengen an Geld für [die] Kampfkunstausbildung“ zahlt auch jeder andere und insbesondere im Verein sind die „Unmengen“ glücklicherweise ein Witz. Dazu kommen noch die Unterstützungen, wenn man das Geld wirklich nicht aufbringen kann oder finanziell keine Mittel zur Verfügung hat. Sogar die kommerziellen Schulen sind verdammt günstig, dank unseres Vereinswesens - dafür beneiden uns sehr viele, die weit mehr zahlen und sich trotzdem nicht beschweren - und sogar für das Geld, das da ein Trainer als „Stundenlohn“ bekommt (in den kommerziellen Schulen), würde der Großteil keiner nichtselbstständigen Arbeit nachgehen...

Das ist gleichzeitig auch ein Schlag ins Gesicht jeden Trainers, der verdammt viel Freizeit und auch Geld in den Sport, seine Sportler und die Vereinsarbeit gesteckt hat und sich über seine Prioritäten im Klaren war, ohne sich ständig zu beschweren...

(Es geht hier um einen Verein, da werden die Fahrtkosten vermutlich (zusammengezählt) nicht einmal den regulären Jahresbeitrag einer KS-Schule erreichen... Man kann ja mal nachfragen, wie andere Ehrenämter so „bezahlt“ werden und wie reich man davon wird und das auch noch ohne Zeit investieren zu müssen...)

Mal ganz konkret auf Dich bezogen: Du schreibst doch ständig, dass Du nach Okinawa fliegst, um dort zu trainieren usw. Beschwerst Du Dich dort auch ständig, dass das so teuer ist und so viel Zeit in Anspruch nimmt oder nimmst Du das nicht sogar freiwillig auf Dich? Wenn die Zeit so knapp ist und Dich das Geld so sehr stört, dass Du da reinsteckst, lass das Trainerdasein bleiben, übernimm nur noch einzelne Stunden und trainiere doch einfach für Dich oder lass das mit Okinawa einmal bleiben und Du hast garantiert mehr als genug Geld (für die nächsten Jahre) und Zeit gespart, um ohne Probleme Deiner Trainertätigkeit nachgehen zu können.

Du machst es freiwillig. Wenn Du es nicht kannst oder willst, dann lass es und frag Dich, ob Du wollen würdest, dass jemand für Dich zuständig ist oder die Verantwortung für Dich übernimmt, der eigentlich keine Lust darauf hat oder jede Anstrengung scheut. Es interessiert die Sportler nicht, ob Du keine Zeit hast oder das Wochenende lieber anders verbringen willst, wenn Du freiwillig den Posten und die Verantwortung übernommen hast. Wenn das ein Dauerzustand ist/wird, muss man halt (eine Zeit) sein Amt niederlegen oder in anderen Bereichen sparen, damit man seine Pflichten erfüllen kann. Entweder ich trage die Verantwortung für andere Menschen und werde ihr gerecht, bilde mich weiter (usw.) oder ich trage sie nicht, bin ein Teil der Gruppe und bin nur für mich verantwortlich - dazwischen gibt es (für mich) nichts und da sind ein paar LG im Jahr oder Fahrtkosten noch der geringste Aufwand.
(Du kannst Dir z. B. mal die Frage stellen, ob Du Kämpfer auf einem Turnier betreuen würdest, wenn Du wüsstest, dass Du dafür den Geburtstag einer Dir wichtigen Person verpassen würdest und was Dir eigentlich wichtiger ist: Du und Deine Vorteile oder die Sportler, für die Du die Verantwortung trägst.)

LG

Vom Tablet gesendet.

Wong F.
24-04-2018, 10:48
Mal ganz offen gesprochen:
Wenn’s nicht geht, Du lieber anderes machst oder keine Lust hast, dann lass es... Wenn Dir zwei Verbände zu viel sind, dann gibt es zwei Möglichkeiten: Bring die Anforderungen und hör auf, Dich über selbstgeschaffene „Probleme“ aufzuregen oder leg eine Lizenz bzw. einen Posten (oder beide) nieder. Entweder es geht und man nimmt es auf sich oder man lässt es. Beides respektable und nachvollziehbare Entscheidungen.

LG

Vom Tablet gesendet.

Jaaaa ... aber das gibt keinen Aufreger-Beitrag her! :cool:

Wong F.
24-04-2018, 10:50
Mal ganz konkret auf Dich bezogen: Du schreibst doch ständig, dass Du nach Okinawa fliegst, um dort zu trainieren usw. Beschwerst Du Dich dort auch ständig, dass das so teuer ist und so viel Zeit in Anspruch nimmt oder nimmst Du das nicht sogar freiwillig auf Dich? Wenn die Zeit so knapp ist und Dich das Geld so sehr stört, dass Du da reinsteckst, lass das Trainerdasein bleiben, übernimm nur noch einzelne Stunden und trainiere doch einfach für Dich oder lass das mit Okinawa einmal bleiben und Du hast garantiert mehr als genug Geld (für die nächsten Jahre) und Zeit gespart, um ohne Probleme Deiner Trainertätigkeit nachgehen zu können.

LG

Vom Tablet gesendet.

... :D .. jetzt, wo du´s sagst .. das ist irgendwie ein Widerspruch...

Schnueffler
24-04-2018, 11:00
Ich glaube die ganzen Themen und Sorgen von ihm haben sich erledigt.
Er steht als Gst jetzt da.
Zuviel Gegenwind?

Wong F.
24-04-2018, 11:14
Ich glaube die ganzen Themen und Sorgen von ihm haben sich erledigt.
Er steht als Gst jetzt da.
Zuviel Gegenwind?

...Kerl hat seine Schuldigkeit getan, Kerl kann gehn. Ich bin zuversichtlich bzgl. der Rückkehr. :cool:

Schnueffler
24-04-2018, 11:22
...Kerl hat seine Schuldigkeit getan, Kerl kann gehn. Ich bin zuversichtlich bzgl. der Rückkehr. :cool:

Ist ja immer so.
Dann werden die alten Freds wieder aufgewärmt.

Syron
24-04-2018, 13:57
Zeit die ich nicht habe und auch nicht an den WE opfern will, ....
Ist doch in dem Moment dann ganz einfach: Du (auch wenn abgemeldet) willst die Zeit nicht opfern, also macht man es nicht, also nimmt man keine Trainerstelle an.

Und da dir Geld so wichtig zu sein scheint, läßt man es dann erst Recht; als Trainer im Vereinswesen wird man nun mal nicht reich. Das ist Ehrenamt und/ oder bestenfalls kleiner Obulus.

Was die Verbände angeht: Sie passen dir nicht, dann verlass' sie und/ oder suche dir einen anderen Verband.
Versuche Änderungen anzubringen oder zumindest anzuregen.
Aber heul nicht einfach nur rum, als würde es nur dich betreffen (am besten noch in einer Form, als wäre es nur um dich zu ärgern), und niemanden sonst.

Ich finde es ganz gut, wenn zumindest versucht wird, ein gewisses Niveau, bzw. eine gewisse Weiterbildung zu erhalten. Ob es tatsächlich so klappt, hängt von allem an, das ist auch klar.

Mir ist auch nicht gänzlich klar, warum das Training aufgrund der Lizenzen nahezu auf der Strecke bleibt; zumindest ich hab auf der Lizenz auf der ich war, auch trainiert.
Und das das eigene Training unter anderem zu kurz kommen kann, wenn man selber Training gibt, hängt auch vom Zeitmanagment ab und verwundert sonst nicht (auch wenn ich sagen muss, ich lerne eine Menge, wenn ich selber Training gebe; ist natürlich nicht dasselbe, wie selber zu trainieren - wenn man mich das so stört, dieselbe Lösung oben: Dann macht man nicht den Trainer, sondern nur den Trainierenden.

Und irgendwie bezweifle ich sehr, daß Vereine ach so reich werden, durch ihre Übungsleiter.
Die Förderungen sich nicht gerade mit Reichtum gleichzusetzen. Oder Abzocke.



@Hazelrah:
Ich höre nur Mimimi von dir.
[...]
Und du empfindest es als schlimm, wenn man sich fortbildet, um am Ball zu bleiben?
Klingt für mich so nach: Ich habe sowas nicht nötig, denn ich weiß alles und kann alles.
]...]
Du klingst permanent so, dass du für dein Training geben/Prüfungen abnehmen, etc. Geld vom Verein/Verband haben willst. Aber der Verein/Verband setzt da aber gewisse Voraussetzung, wie die Lizenzen. Wenn du die nicht machen willst, ist das dein Problem.
und @Narexis:
+1

Mattenputzer
22-06-2018, 09:30
Sehe ich auch so. Im Verein ist man ja eigentlich im Ehrenamt und bekommt eine Aufwandsentschädigung. Und wenn dir der Verein schon die Fortbildung bezahlt, sollte man es annehmen und sich selbst fortbilden.

Mein Verein hat die Kosten für meine C Lizenz übernommen. Des weiteren wird auch die Trainerfortbildung zum Lizenzerhalt erstattet. Damit bin ich glücklich und zufrieden. Und da ich eh nur in der Kindergruppe als Co Trainer tätig bin, meine eigene Tochter auch in dieser Gruppe ist, möchte ich da auch nix für haben. Ich genieße einfach die zusätzliche Zeit mit meiner Tochter und hab auch noch Spaß daran.