FRAGE: Hat jemand Erfahrung mit a) Kindergarten/ Ausbildung - b) dto. in China? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : FRAGE: Hat jemand Erfahrung mit a) Kindergarten/ Ausbildung - b) dto. in China?



* Silverback
24-05-2018, 11:54
Hallo zusammen,

ich habe eine aktuelle Frage, die nur weit entfernt etwas mit KK/ KS zu tun hat, weswegen ich sie hier im China-Bereich einstelle und hoffe, dass sie da passt. Wenn das Thema zu "far away" ist, bitte ggf. verschieben oder eine kurze PN an mich, vielen DANK.


HINTERGRUND
Ich habe die Chance bekommen, im Herbst mit einer Gruppe nach China zu reisen, organisiert durch meinen Taiji-Trainer. Die Reise ist zum einen Teil China-Sightseeing, zum anderen Teil Arbeit.
Der Arbeitsteil: Wir sollen der Zielgruppe "chinesische Kindergarten-Pädagogen/innen" das deutsche Kindergarten-System bzw. die Ausbildung von Kindern in Deutschland nahebringen.

PROBLEM
Einerseits freue ich mich auf die Reise, und habe deswegen auch erstmal impulsmäßig-spontan zugesagt.
Andererseits a) ist meine Zeit des Trainings von Kindern extrem lange her - und b) mit Kindergarten selbst habe ich 0 Erfahrung. Die Klientel die ich mittlerweile seit vielen Jahre trainiere/ unterrichte/ "animiere", sind vorwiegend Erwachsene; ganz selten ist mal ein Seminar für Jugendliche dabei (dann meist ab 10-12 Jahren aufwärts).

Weil die Zahl der interessierten Mitreisenden bisher nur 4 beträgt, liegen wir wohl knapp an der untersten Grenze, dass die Reise überhaupt zustande kommt. Wenn es also ginge, würde ich das (in meinem und dem allgemeinen Interesse :) ) gerne unterstützen.

WUNSCH
Die Reise reizt mich trotzdem, aber ich würde nur mitfahren, wenn ich nicht die "0-Nummer" der Gruppe wäre, sondern wirklich etwas Substantielles für den Ausrichter dazu beisteuern könnte.


Jetzt meine FRAGE:
Hat jemand hier im Forum ...
1) ... Erfahrung mit der Zielgruppe Kinder im Kindergartenalter (dürfte so zwischen 2 und 6 Jahren sein)?
2) ... idealerweise vielleicht sogar Hintergrundwissen zu chinesischen Kindergärten?
3) ... evtl. Kontakt zu Jemand, der/die der beschriebenen Zielgruppe sogar vor Ort "angehört"?
Wenn ja, würde ich mich über einen Tipp sehr freuen!


Herzlichen DANK bereits im voraus für den ein oder anderen Impuls! Ich würde mich sehr freuen!

Huangshan
07-06-2018, 09:11
Viel Erfolg.

Meine Beobachtung fußt jedeglich auf die Erfahrungen der Verwandten/Freunde ,meiner Frau deren Kinder Kindergärten in China besuchen.

Es gibt staatliche und Private Kindergärten,zusätzlich gibt es Sprachschulen für Kinder(meist Englisch).

Qualität hängt von der Brieftasche/Wohnort etc. der Eltern ab.:)

* Silverback
07-06-2018, 10:15
Viel Erfolg......

VIELEN DANK!

Eine kurze konkrete Nachfrage (und wenn die 'irgendwie böse' rüberkommt: Sie ist wirklich vollkommen neutral gemeint, ich will einfach nur lernen (und gut vorbereitet sein)):

HINTERGRUND
Was mir bisher bei allen Vorbereitungstreffen aufgefallen ist:
+ Es kommt ständig was Neues hinzu, bzw. das was letztes Mal gesagt wurde, gilt schon überhaupt nicht mehr.
+ Es wird "auftraggeberseitig" extrem viel erzählt, (IMHO) Wichtiges und Unwichtiges wüst gemischt ... und man muss sich die wirklich wichtigen Infos irgendwie selbst rausfiltern.

FRAGE
Könnte man sagen, dass das irgendwie "China-typisch" ist - oder bin ich einfach nur zu "deutsch-strukturverwöhnt" (und es wäre dann halt einfach "persönliches Pech") bzw. ist es vielleicht auch "nur" personenabhängig individuell unterschiedlich.

Wiegesagt, nur mein ganz subjektiver Eindruck (und ich will da auch keine "Kulturkrise" heraufbeschwören); ich habe halt in den ersten Treffen nur gemerkt, dass ich (obwohl ich ganz sicher nicht der "deutsche Strukturfanatiker" bin) mir manchmal etwas mehr Konkretes/ Greifbares/ "Messbares"/ Wiederholbares wünschen würde.

Danke für eine kurze Info/ Einschätzung!

Huangshan
07-06-2018, 12:10
Ja , in China gilt ein Wort,Konzept,Strukturen .... oft nichts oder nicht sehr lange.

Was Heute besprochen,beschlossen,verhandelt ... wurde kann Morgen plötzlich verändert werden.

Für Europäer , speziell Deutsche ein sehr schwer nachvollzierbares Gebären.

Da ist Geduld,Flexibilität und Coolnes gefragt.:)

* Silverback
07-06-2018, 12:13
Danke!


P.S.: Und mir beginnt, so einiges klar zu werden :D.

Klaus
07-06-2018, 13:07
Mal eine reine Verständnisfrage - wofür musst du wissen wie der jeweilige lokale, regionale oder landesweite Kindergartenaufbau in China strukturiert ist, wenn du gebeten wirst das deutsche Kindergartensystem vorzustellen ? Dafür musst du doch nur genau das deutsche System kennen und sinnvoll mit Medien unterstützt darstellen ?

* Silverback
07-06-2018, 13:16
... Dafür musst du doch nur genau das deutsche System kennen und sinnvoll mit Medien unterstützt darstellen ?

Jein.
Ich bin so gestrickt, dass ich halt vor einem Seminar immer (! :) ) gerne auch weiß, "wie die Leute vor Ort ticken", bevor ich ihnen "einen vom Pferd erzähle". i.S.v. "pacen, pacen, pacen, ... leaden.
Weil sich ganz oft aus dem so Erfahrenen ergibt, wo entweder wirklich "der Hase im Pfeffer liegt" bzw. worauf ich einen Schwerpunkt legen sollte. Und "man" (der Auftraggeber und/oder ich) manchmal erst dabei merkt, dass das vermeintliche Thema/ Problem gar nicht das eigentliche ist.
Just my understanding von Aufträgen. Und gerade im interkulturellen Kontext hat sich das bisher immer gut "ausgezahlt".

Klaus
10-06-2018, 13:29
Gerade bei der z.T. sehr eigenwilligen Vorstellung mancher Chinesen von Kinderbehandlung (Tiger Moms) war die Idee nicht völlig verkehrt. :)

Die Frage ist aber, wie man diese Unterschiede gut verpackt, damit sie zu Änderungen der Einstellung beitragen, ohne stumpf zu brüskieren und damit Ablehnung zu bekommen. Ich würde es damit versuchen, diese friedlich-liebevolle Einstellung zu kleinen Kindern als etwas Positives darzustellen, ohne überhaupt zu erwähnen dass das ein Unterschied zu anderen Ideen ist. ;)

Die Lebenswirklichkeit angesichts der enormen Konkurrenz um gute Jobs ist aber schwierig für solche Ansätze. Man muss eine Synthese hinbekommen, von der Intelligenzförderung und seelischen Stärkung, damit man später gut dasteht wenn es um Elitepositionen geht ohne auf dem Weg die Seele zu verlieren. Wie man das Thema seelische Stärkung verpackt ist aber eine Kunst. Vielleicht findet man da was in den chinesischen Klassikern, in konfuzianistischen oder daoistischen Texten, um eine Brücke zu schlagen zu deutschen Vorstellungen.

Von Mencius / Mengzi gibt es einiges zum Thema Kinder.

* Silverback
10-06-2018, 13:33
Hi Klaus,

danke für die Ergänzungen.
FRAGE: Was sind denn "Tiger Moms"? Ist das so was (Ähnliches) wie Helikoptereltern?

Ripley
10-06-2018, 14:41
FRAGE: Was sind denn "Tiger Moms"? Ist das so was (Ähnliches) wie Helikoptereltern?

Nö. Helikoptereltern sind über-behütend, Tiger Moms streng und fordernd in Bezug auf kindliche Entwicklung/Leistung. Man sagt, Tiger Parenting sei typisch für China, speziell das urbane China.

https://en.m.wikipedia.org/wiki/Tiger_parenting

* Silverback
10-06-2018, 14:51
Macht Sinn, DANKE!

Spannender Link btw!

Glückskind
10-06-2018, 17:02
Die Frage ist aber, wie man diese Unterschiede gut verpackt, damit sie zu Änderungen der Einstellung beitragen, ohne stumpf zu brüskieren und damit Ablehnung zu bekommen. Ich würde es damit versuchen, diese friedlich-liebevolle Einstellung zu kleinen Kindern als etwas Positives darzustellen, ohne überhaupt zu erwähnen dass das ein Unterschied zu anderen Ideen ist. ;)

+1! Ein sehr schöner Gedankengang. :)

Soju
10-06-2018, 17:59
Wenn deine Aufgabe ist das Deutsche System dort vorzustellen, dann vergiss das Chinesische. Erstens ist das sehr sehr vielfaeltig und zweitens "verwaessert" es deine Vorstellung wenn du Dich darauf beziehen willst. Konzentrier Dich darauf, dass du "dein" System vorstellst ohne andere Systeme schlecht zu machen.

Generalisierungen sind zwar kritisch Zu sehen, aber "als Masse" sind Chinesen sehr davon ueberzeugt, dass sie es richtig machen und sind nicht sehr offen fuer anderes. Das sit zum Teil in dem sehr hohen kulturellen Stolz der Chinesen begruendet udn dann darin, dass vor allem die gebildeteren sehen, dass sie den Westen in vielen Gebieten ein- und ueberholen (das kann man Stundenlang diskutieren). Warum sollte deren Methode also falsch sein??? Zum Beispiel finden viele Chinesen, dass es in Europa viel zu lasch zugeht an Schulen und Kindergaerten, zu wenig Disziplin, zu wenig Hausaufgaben, zu wenig Respekt vor dem Lehrer, zu vel Spielen und am besten sollte im Kindergarten schon mit der schulischen Ausbildung begonnen werden. Wenn du das erstmal schlecht redest werden die blockieren und sich fragen warum der Auslaender deren Tradition schlecht macht ("You don't understand China" aus, vorbei).

Also erzaehl das was du fuer richtig haeltst und respektiere dass sie es anders sehen. Vielleucht gibst du dem einen oder anderen Denkanstoesse.....die versiegen dann Wieder wenn die Generationd er Eltern / Schwiegereltern hoert was der Auslaender so erzaehlt hat und sich einmischt :-)

Ganz generell: "Wir" werden niemals 100% verstehen wie "der Chinese" tickt, und umgekehrt genau so. Man kann sich naeher kommen und ein relativ grosses Verstaendnis dafuer entiwckeln warum sich der Gegenueber jetzt geraded so oder so verhaelt. Mit Verstaendnis meine ich ein rationales "A fuehrt Zu B" Verstaendnis, fueheln werden wir es wohl so gut wie immer anders. Und dann wir man Dich immer Wieder ueberrascht, in die eine oder die andere Richtung. Das ist auch der Grund warum ich nur sehr wenig von diesen ganzen "Do's and Dont's in China" halte. Gegenseitiger Respekt und gut is.

Huangshan
10-06-2018, 18:22
Soju:

Gut beschrieben und erläutert.

Kurz ergänzend zum Thema Tiger parenting:
In China müssen manche Kinder bereits im Kindergartenalter Istrumente(ala Lang Lang) spielen und Englisch lernen etc...

Wo bleibt da Zeit fürs Spielen?

Andere Seite:
Auch gibt es viele kleine Prizen ,Prizesinnen,. da die Eltern selten ihre Kinder sehen(geldverdienen,Karriere ist wichtiger).
Die Kinder wachsen bei den Grosseltern auf und es wird ihnen alles erlaubt.(verzogene Gören)


Bin froh, dass meine Tochter hier zum Kindergarten geht!

Ich persönlich halte wenig vom konfuzianistischen Lehrsystem.

Klaus
10-06-2018, 22:38
Die praktizieren doch gar kein konfuzianistisches Lehrsystem, da muss der Vater nämlich nicht den Rest beherrschen, sondern die Verantwortung für diese tragen (!). Deshalb empfehle ich ja, konfuzianistische und daoistische Texte zu finden die erklären was man sich damals so gedacht hat, z.B. ein Meng Zi (Mencius). Ein großer Mann verliert nicht das Herz eines Kindes. Dazu noch das Beispiel des in den Brunnen fallenden Kindes zur Verdeutlichung von Motivation und Verantwortung.

Es geht ja auch nicht um Spielen oder Lernen, sondern spielerisches Lernen. Kein Schlag auf den Kopf wenn man mit 3 noch nicht den Paganini beherrscht, sondern Spass am Violine spielen vermitteln, Spass am Ball spielen (Motorik!), Spass am Rechnen, Spass am Sprachen lernen. Ein Kind das mit 18 nicht nur viel kann, sondern auch Spass daran hat, wird immer besser und vor allem kreativer sein als ein Kind das dazu geprügelt wurde. Damit kriegt man vielleicht auch die Chinesen. Man muss kreativ sein um neue Technologien zu erfinden, nicht nur hart. ;)

* Silverback
11-06-2018, 07:32
Vielen DANK, absolut lehrreiche Antwort für mich!

Wenn deine Aufgabe ist das Deutsche System dort vorzustellen, dann vergiss das Chinesische. Erstens ist das sehr sehr vielfaeltig und zweitens "verwaessert" es deine Vorstellung wenn du Dich darauf beziehen willst. Konzentrier Dich darauf, dass du "dein" System vorstellst ohne andere Systeme schlecht zu machen.
Alles klar.
P.S. Ergänzende Anmerkung: Es geht mir in keinster Weise darum, irgendwas schlecht zu machen! Dazu kenne ich weder "das System" so gut, noch ist mir vollkommen klar, das Kritik nur Widerstand erzeugt (selbst wenn sie berechtigt wäre (wovon ich eben 0 Ahnung habe)). Es geht mir einzig darum zu erfahren, a) wie ihr System ganz aktuell ist ... und b) was daran geschätzt wird. Im Sinne einer alten "Seminarempfehlung" ist das IMHO ultra-wichtig: "Erst 3x 'folgen', bevor man einmal 'führt'".


Generalisierungen sind zwar kritisch Zu sehen, aber "als Masse" sind Chinesen sehr davon ueberzeugt, dass sie es richtig machen und sind nicht sehr offen fuer anderes. Das sit zum Teil in dem sehr hohen kulturellen Stolz der Chinesen begruendet udn dann darin, dass vor allem die gebildeteren sehen, dass sie den Westen in vielen Gebieten ein- und ueberholen (das kann man Stundenlang diskutieren). Warum sollte deren Methode also falsch sein??? Zum Beispiel finden viele Chinesen, dass es in Europa viel zu lasch zugeht an Schulen und Kindergaerten, zu wenig Disziplin, zu wenig Hausaufgaben, zu wenig Respekt vor dem Lehrer, zu vel Spielen und am besten sollte im Kindergarten schon mit der schulischen Ausbildung begonnen werden. Wenn du das erstmal schlecht redest werden die blockieren und sich fragen warum der Auslaender deren Tradition schlecht macht ("You don't understand China" aus, vorbei).
Eben! Da genau diese Überzeugung, etwas richtig zu machen, eigentlich doch überall (!) gilt, geht es mir einzig und allein genau darum: Zu erfahren, WAS genau sie für den Kern dessen halten, was sie "richtig" machen.
Ich gebe schon seit ein paar Tagen Seminare, und egal welches Thema gerade ansteht und warum die Teilnehmer da sind: Im Kern denkt jeder, dass da schon viel Richtiges dabei war bisher (und wenn's nur aus Gewohnheit ist). Kritik ist IMHO also vollkommen kontraproduktiv (immer) - und um Kritik geht es IMHO überhaupt nicht. Es geht einzig darum aufzuzeigen, dass es verschiedene Perspektiven gibt. Meine Meinung: Wenn ich als Fremder (der ich bin) komme und ihnen "einen vom (besseren) Pferd" erzähle, habe ich verloren, bevor ich angefangen habe. Es geht (wie Du auch weiter erwähnt hast) um Denkanstöße, nicht mehr nicht weniger ..... gewichten/ vergleichen müssen die Teilnehmer immer selbst! SIE sind die Experten für die Anwendung (oder eben auch Ablehnung) des Erfahrenen, nicht ich.
Kritik kann man IMHO dann üben, wenn man sich näher gekommen ist. Und das ist im Rahmen eines 3 Tages-Seminar einfach (nur) ein frommer Wunsch (meistens).


.....die versiegen dann Wieder wenn die Generationd er Eltern / Schwiegereltern hoert was der Auslaender so erzaehlt hat und sich einmischt :-)
Guter Aspekt.


Ganz generell: "Wir" werden niemals 100% verstehen wie "der Chinese" tickt, und umgekehrt genau so. ..... Gegenseitiger Respekt und gut is.
Vollkommen mit - eben genau deswegen bin ich ja so neugierig und frage halt lieber im Vorfeld. Der Grundgedanke des Veranstalters: Wir (die Trainer) sind die Experten; meine Verständnis: Wir sind die Lernenden ... und treffen (im besten Fall) auf Lernende/ Lernbereite!

Nochmals vielen DANK. 1+ :halbyeaha

Klaus
11-06-2018, 10:52
Ich würde noch gerne beisteuern wollen, dass einer der wesentlichen Faktoren dabei "wie das ankommt" Angst ist. Die Leute haben Angst, um ihre Zukunft, die ihrer Kinder, vor dem Staat. Von daher sollte es helfen, wenn man das berücksichtigt, und die Angst vor der Alternative nimmt.

Es ist ja nicht in Stein gemeisselt, dass Kinder die von klein auf gedrillt werden besonders gut in kreativen Funktionen wie Ingenieurspositionen werden. Eher im Gegenteil. Intelligenz die gefördert wird, und Hand in Hand geht mit kreativem Empfinden und Spass an der eigenen Intelligenz, schafft aussergewöhnliche Leistungen.

* Silverback
11-06-2018, 11:10
@ Klaus: Spannende Anregung, vielen Dank!
Ich merke zwar, dass mir nicht alles klar ist in Deinem Post (z.B. @ "Angst vor Alternativen") und ich wahrscheinlich nochmal nachfragen muss - aber ich merke schon, dass das Thema echt "viele Gesichter" hat. Danke dafür.

* Silverback
31-10-2018, 10:04
Hallo zusammen,

ersteinmal nochmal posthum ein dicker DANK an alle Denkanstöße dieses Freds, die ich allesamt als sehr hilfreich empfunden habe.

Ich bin mittlerweile "drüben" gewesen, seit dem Wochenende wieder hier, immer noch in einer tranceartigen Mischung aus Jetlag und "vollkommen geflashed-sein" und nähere mich "meinem westlichen Leben" wieder an.
Der ursprünglich erwähnte "Kindergarten-Auftrag" hatte sich ungefähr noch so oft verändert, wie Tage zwischen meinem ersten Post (im Juni?) und der Reise (im Oktober) lagen (wohl eine 'chinesische Spezialität'), aus 3 Tagen Seminar in der ursprünglichen Planung wurden 7 Kindergarten-Besuche, 2 Tage Uni, 1 Tag Berufskolleg (ganz ungefähr vergleichbar mit einer deutschen Fachhochschule), megavielen Kindern .... und natürlich unzähligen Empfängen, Essen, Treffen, Essen-Treffen und weiteren socializing events, inkl. 2 Hochzeiten, bei denen wir offiziell gewandet (als ???, kenne immerhin noch den Anfang von meinem 1. Gedicht (' Suàn pan yi xiang'), bei dem ich mit einem Abakus klappern durfte/musste) auftreten durften.
NachHausegekommen bin ich / sind wir 'mit einer Tonne voller Eindrücke', unzähligen geschlossenen Kontakten, ganz vielen aufzubereitenden Gedanken, Rucksäcken (großen!) voller Geschenke ... und dem Gefühl, ansatzweise (in Mikroschritten) etwas bewirkt/ ausgelöst zu haben. Die freundlichen Worte aller örtlichen Gastgeber: "Es soll ein Startpunkt sein, wir wollen weitermachen." Schaun mer mal, was das so bedeutet.

Zumindest für mich habe ich (neben Massen von anderen immatieriellen und materiellen Dingen) einen Haufen spannender Eindrücke und Vermutungen zur Ausgangsthematik mitnehmen können und etliche Ideen, worum es eigentlich wirklich geht. Und möglicherweise ist der ach so here und potente Deutsche pädagogische Ansatz in seiner Reinform 'da drüben' völlig fehl am Platz, weil er evtl. so isoliert dort gar nicht funktionieren kann. Evolution statt Revolution wären IMHO gefragt. Wobei ich außerdem/ zusätzlich auch ziemlich sicher bin, dass die Chinesen ein gerütteltes Maß an an einschlägigen Erfahrung haben mit Fremden/ Westlern, die ihnen ihr 'Wissen' oder noch mehr überstülpeln wollen.

Auf jeden Fall ein dickes DANKE nochmal - es war eine gute "Vorab-Orientierung" für dieses Mega-Erlebnis.
Was für ein g***** Erlebnis: Land/ Kultur/ Menschen/...!