Ab welchem Alter mit welchem Sport beginnen? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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savitar
01-06-2018, 14:49
Liebe Kampfkunstfreunde,

mein Sohn wird bald 3 Jahre und ich überlege, in welches Training ich mittelfristig anmelden möchte. Ich selbst bin er spät zum Kampfsport/-kunst gekommen und habe deshalb nie von klein auf, fallen, treten und Körpergefühl erlernt. Kampfsport/-kunst schult den ganzen Körper mit Kraft, Reflexen etc. und stellt für mich im Nachhinein eines der umfassenden Trainingsformen dar.
Es geht mir für mein Kind also nicht um Selbstverteidigung, sonder um reine sportliche Entwicklung und soziale Einbindung. In unserem Raum gibt es viele Trainingsmöglichkeiten für Kinder, manchmal ab 3, manchmal ab 5 oder 6 Jahren.
In meinen groben Überlegungen stehen klassische Budosystem im Fordergrund, eventuell Judo.

Bin auf Eure Meinungen sehr gespannt und freue mich auf Antworten.

Wong F.
01-06-2018, 15:12
Liebe Kampfkunstfreunde,
In meinen groben Überlegungen stehen klassische Budosystem im Fordergrund, eventuell Judo.


Also du EWTO WT, WingFight, Wing Tai oder doch MMA/Muay Thai (?), Sohnemann Judo? Die SuFu wird etwa 478 Ergebnisse ausspucken.

Antikörper
01-06-2018, 15:24
Ich rate den Leuten allgemein für ihre Kinder zu einem Sport der eher auf "rangeln und raufen" ausgelegt ist. Die Kinder können so spielerisch ihre Grenzen kennen lernen und auch mit ihrer kompletten Kraft verletzungsfrei trainieren und vor allem auch 100% Gas geben. Außerdem schafft man damit ein gutes Fundament, von den Skills profitiert man wahrscheinlich sein ganzes Leben lang.

marq
01-06-2018, 16:09
judo und turnen.

Gabber4Life
03-06-2018, 11:28
Ein paar Sachen machen lassen und dann das Kind fragen was ihm am Meisten Spaß macht.
Aber Vollkontakt (ohne hartes Sparring) Kampfsportarten wie Boxen, Muay Thai, oder MMA(evtl erstmal Grappling) sind nie ein Fehler, vorausgesetzt man vermittelt dem Kind die Werte richtig.

Verweichlichung ist nie gut, sieht man an der jüngeren Facebook Generation.

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big X
03-06-2018, 13:01
antikörper und marq haben es auf den punkt gebracht.

schlagende kks halte ich bei kindern für kontraproduktiv.

Klaus
03-06-2018, 13:05
Maximal was Rangelndes. In dem Alter sollte man Kindern Freude an der Bewegung und allgemeine Motorik beibringen, und nicht Spass daran anderen Kinder auf die Fresse zu hauen. Also eher ein bischen Schwimmen, ein bischen Turnen, ein bischen mit dem Ball spielen, sowas gibt es bei den meisten Vereinen als Kombiprogramm. Judo kann man auch mit 6 anfangen ohne dass einem ein Zacken aus der Krone fällt. Wer sein Kind mit 5 zum MMA schickt ist ein Psychopath.

Ripley
03-06-2018, 13:08
Ich möchte noch den „Human Factor“ ins Spiel bringen. Will sagen, ich würde gucken, wer die Kinder wie trainiert und wie es auch unter den Kindern untereinander in so einer Trainingsstunde zugeht.
Kann der Trainer gut mit Kindern? Sind die mit Interesse und Spaß bei der Sache? Gehen sie trotzdem nicht über Tische und Bänke, sprich herrscht eine - altersangemessene - „Disziplin“? Das alles wäre für mich wichtiger als die Wahl der konkreten KK.

Gabber4Life
03-06-2018, 13:42
Loool sieht man halt wie die Gesellschaft hier gestrickt ist. Warum ist man ein Psychopath wenn man sein Kind mit 5 zum MMA schickt? Man kann ja ohne GnP trainieren sehr Grappling basiert ohne Sparring, gilt auch für schlagende Kampfsportarten.

Es müssten ja nach euerer Definition alles Psychos sein in Thailand und den Ostblockländern oder den USA.

Und dieses Argument mit auf die Fresse hauen?Seid ihr selbst auch so drauf das ihr Angst vor sowas habt?
Lieber das wehrlose Mäxchen das immer heulend heimkommt und einem erzählt das die Diskussion mit seinem Kontrahenten fruchtlos verlief........., na ja.

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Gabe
03-06-2018, 14:15
Die eine Tochter von mir ist jetzt 3,5J alt hab ihr früh angefangen Boxen zu lehren. Hat zugeguckt als meine Frau und ich mit Pratzen trainierten wollte auch habs ihr gezeigt. Und sie kann das Training vom "Leben" gut unterscheiden Boxen macht man wenn man trainiert aber nicht beim streiten etc....

Nuada
03-06-2018, 16:34
judo und turnen.

Genau das. Balancegefühl/ Körperbeherrschung und fallen lernen sind langfristig ganz gute Sachen.

Syron
03-06-2018, 17:10
judo und turnen.
+1

Der Zwegr wird drei.
Da kannst du noch nicht sinnvoll zu Probetrainings gehen.
In den meisten Fällen gefällt erst einmal vieles und wenn das Routine reinkommt, ist es doch langweilig.

Nirgends ist die Fluktuation so groß, wie bei unserer Mini-Gruppe - die Interessen wechlsen einfach zu schnell; was eben noch toll war, ist später langweilig.
Da sind dann die Eltern gefragt, die in der Regel Kind da besser kennen: Zum weitermachen "zwingen", weil sie wissen, daß die Unlust eher temporär oder etwas ist, was verschwindet, wenn sie erst einmal vor Ort sind.
Oder ist es wirklich so, daß die Kinder einfach keinen Spaß daran haben, wenn es erst einmal nicht mehr neu ist - dann doch lieber woanders gucken.

Und es muss ja auch kein KS/ KK sein.
Wenn man merkt, daß Kind möchte lieber turnen, tanzen oder Rugby spielen - dann soll es das machen.

Wenn es zu etwas gezwungen wird, daß ich keinen Spaß macht, halten sich die Erfolge in Grenzen. Und dann versucht mal, da Selbstbewusstsein raus zu bauen; denn auch die Zwerge bemerken, wenn andere etwas besser machen als sie selber (wenn natürlich auch in anderen Ausmaßen).

Little Green Dragon
03-06-2018, 17:53
Mit 3 klassisches Kibotu (viel anderes is KK für Kids in dem Alter eh nicht) und mit 5 oder 6 - bei Interesse des Kindes - dann Judo.

Schlagender KS (wenn nicht nur in die Luft gehauen wird) sollte man in dem Alter mal lieber lassen. Auch mit Handschuhen kann man damit ungewollt viel kaputt machen.

Und nicht alles was hinkt ist ein Vergleich - in Thailand werden die Kids ja nun nicht so früh verheizt weil sie total Bock drauf haben. Das ist einzig und allein aus wirtschaftlicher Not geboren.

Syron
03-06-2018, 18:03
Mit 3 klassisches Kibotu (viel anderes is KK für Kids in dem Alter eh nicht).
Stimme ich zu.

Ich habe es in einem Verein gesehen und auch in dem, in dem ich mit das Training gebe: Gerade die Zwerge der Zwerge sind motorisch schon genug gefordert, wenn sie erst einmal "normale Bewegungen" ausüben; diese fördern wir dann und als Bonus gibt es ein paar Rangelspiele und ein paar Techniken (Haltegriffe, Juji-Gatame; etwas Pratzenarbeit auf Kind geeicht, einen vorsichtigen O-Soto-Otoshi, ...) - aber den größten Teil nimmt Bewegungsschulung ein: Ordentliches Werfen (von Bällen u.ä.), fangen, balancieren, Hüpfen , rollen, etwas Selbstbehauptung, ...

Wir haben den Luxus, daß die Kinder nicht kämpfen müssen oder für Olympia vorbereitet werden; die sollen bei uns - und das kommunizieren wir auch so - vor allem Spaß an Bewegung und Miteinander haben.

Gast
03-06-2018, 20:43
Tun wir doch bitte nicht so als gäbe es an jeder Ecke MMA Clubs die 5 Jährige nehmen. Viel mehr als Judo, Ringen oder TKD dürfte nur schwer zu finden sein.

Gabber4Life
04-06-2018, 05:47
Tun wir doch bitte nicht so als gäbe es an jeder Ecke MMA Clubs die 5 Jährige nehmen. Viel mehr als Judo, Ringen oder TKD dürfte nur schwer zu finden sein.Natürlich nicht aber mir ging es um die generelle Frage ob man es überhaupt tun sollte.


Das mit Thailand stimmt natürlich da sie damit ihren Lebensunterhalt verdienen können. Trotzdem ist es dort Nationalsport und würde auch von vielen Kindern in der Freizeit trainiert werden wenn es nicht um den Lebensunterhalt gehen würde. Dann natürlich ohne das viele Kämpfen.

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Gast
04-06-2018, 07:33
Natürlich nicht aber mir ging es um die generelle Frage ob man es überhaupt tun sollte.


Das mit Thailand stimmt natürlich da sie damit ihren Lebensunterhalt verdienen können. Trotzdem ist es dort Nationalsport und würde auch von vielen Kindern in der Freizeit trainiert werden wenn es nicht um den Lebensunterhalt gehen würde. Dann natürlich ohne das viele Kämpfen.

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Soweit ich weiß ist MT in Thailand ein "Unterschichtensport" - nicht negativ gemeint, aber alle trainieren das sicher nicht. Und dass es gut für den Körper ist stimmt auch nicht unbedingt.

Ich würde ein paar PTs machen und gucken wo der Trainer am besten auf die Kids eingeht.

Johnny99
04-06-2018, 07:42
Nirgends ist die Fluktuation so groß, wie bei unserer Mini-Gruppe - die Interessen wechlsen einfach zu schnell; was eben noch toll war, ist später langweilig.
Da sind dann die Eltern gefragt, die in der Regel Kind da besser kennen: Zum weitermachen "zwingen", weil sie wissen, daß die Unlust eher temporär oder etwas ist, was verschwindet, wenn sie erst einmal vor Ort sind.
Oder ist es wirklich so, daß die Kinder einfach keinen Spaß daran haben, wenn es erst einmal nicht mehr neu ist - dann doch lieber woanders gucken.

Und es muss ja auch kein KS/ KK sein.
Wenn man merkt, daß Kind möchte lieber turnen, tanzen oder Rugby spielen - dann soll es das machen.

Wenn es zu etwas gezwungen wird, daß ich keinen Spaß macht, halten sich die Erfolge in Grenzen. Und dann versucht mal, da Selbstbewusstsein raus zu bauen; denn auch die Zwerge bemerken, wenn andere etwas besser machen als sie selber (wenn natürlich auch in anderen Ausmaßen).

das ist denke ich der beste Rat hier bisher :halbyeaha

Gabber4Life
04-06-2018, 08:16
Soweit ich weiß ist MT in Thailand ein "Unterschichtensport" - nicht negativ gemeint, aber alle trainieren das sicher nicht. Und dass es gut für den Körper ist stimmt auch nicht unbedingt.

Ich würde ein paar PTs machen und gucken wo der Trainer am besten auf die Kids eingeht.Es ist Thailands Nationalsport, das sagt doch schon alles.Klar trainiert das nicht jeder doch das Interesse ist groß.
Evtl bei Generation Facebook etwas weniger.

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mize
05-06-2018, 10:57
Ich denke generell ist es gut, wenn man früher anfängt. Ich kenne einige die in der Grundschule zum Judo gegangen sind.
Wie das bei einem 3 Jährigen aussieht, weiß ich nicht.
Man kann ja generell mal zu einer Probestunde gehen und schauen, ob dem Kind das gefällt.
Sollte die Lust irgendwann weg sein, würde ich mein Kind aber auch nicht zwingen, dort zu bleiben.

marq
05-06-2018, 12:51
https://www.welt.de/sport/article176983823/Champions-League-Finale-Karius-fatale-Patzer-passierten-nach-Gehirnerschuetterung.html


auch wenn der artikel nichts mit kampfsport zu tun hat ,sind die konsequenzen, die man daraus ziehen sollte, schon eindeutig!

Gabber4Life
05-06-2018, 20:06
https://www.welt.de/sport/article176983823/Champions-League-Finale-Karius-fatale-Patzer-passierten-nach-Gehirnerschuetterung.html


auch wenn der artikel nichts mit kampfsport zu tun hat ,sind die konsequenzen, die man daraus ziehen sollte, schon eindeutig!Find ich nicht, der hat nen Ellbogen von nem erwachsenen beim Rennen gekriegt.
Kinder entwickeln noch gar nicht so viel Kraft. Und wie gesagt ich denke hier wurde das ganze ein bisschen Missverstanden, niemand redet von Vale Tudo Sparring etc.
Nur sollte man halt in Deutschland imo mal von dem überbesorgten "das Kind wird sofort dabei sterben" Denken wegkommen sonst droht Verweichlichung, ist aber eigentlich schon der Fall.

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Pansapiens
05-06-2018, 21:43
Kinder entwickeln noch gar nicht so viel Kraft.

halten die nicht auch weniger aus?


https://www.youtube.com/watch?v=hyZ1mKAbigM

Pansapiens
05-06-2018, 22:03
https://www.welt.de/sport/article176983823/Champions-League-Finale-Karius-fatale-Patzer-passierten-nach-Gehirnerschuetterung.html


auch wenn der artikel nichts mit kampfsport zu tun hat ,sind die konsequenzen, die man daraus ziehen sollte, schon eindeutig!

ja, voll verweichlicht die Torhüter heutzutage....

https://www.youtube.com/watch?v=-cCnbKVOTBo&feature=youtu.be&t=4m57s

Gabber4Life
06-06-2018, 05:40
halten die nicht auch weniger aus?


https://www.youtube.com/watch?v=hyZ1mKAbigMKlar aber wie erwähnt entwickeln die auch bei weitem nicht so eine Power(Ausnahmen abgesehen). Und wenn man sich bei den Thais die Kinderkämpfe anguckt gibt es da meist nur durch Kicks zum Kopf/Körper oder Ellbogen und Knie KOs, und die trainieren 5 bis 6 mal die Woche 2 mal am Tag um überhaupt diese Kraft etc zu entwickeln.

Und nochmal, niemand will das die Kinder hier so trainieren sollen und hart getroffen werden, aber Training überhaupt, wenn unter guter Führung, stellt imo kein Problem dar.

So gesehen kann der kleine Marvin sich beim Fahrrad fahren oder Inline skaten schwerer verletzen.

Darf er das dann auch nicht mehr?

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Syron
06-06-2018, 08:35
... gibt es da meist nur durch Kicks zum Kopf/Körper oder Ellbogen und Knie KOs, ...
Viel mehr gibt es dann auch nicht.


So gesehen kann der kleine Marvin sich beim Fahrrad fahren oder Inline skaten schwerer verletzen.
Unsinneriger Vergleich, da weder Fahrradfahren noch Inliner dazu gedacht sind, jemanden verletzen zu können.

Ripley
06-06-2018, 08:38
So gesehen kann der kleine Marvin sich beim Fahrrad fahren oder Inline skaten schwerer verletzen.


Der kleine Marvin fährt aber im zarten Alter von DREI Jahren weder Rad noch rollt er auf Inlinern durch die City.

In dem Alter fegt er mitm Dreirad übern Hof, klettert aufm Spielplatzgerüst, schaukelt, flitzt mal im Laufschritt von A nach B und wenn es ganz super läuft, dann kugelt er mal mit den Familienhund herum. Falls Geschwister vorhanden sind, ergibt sich das Kämpferische auch von selbst.

Leute, es geht lt. EP um kleine Kinder, die knapp den Windeln entwachsen sind. Die kann/darf/sollte man m.E. so viel wie möglich am normalen Alltag teilnehmen lassen. Super gerne auch outdoor und/oder beim "Handwerkeln" und/oder mit Tieren. Das alles bietet dann erheblich mehr Entwicklungsanregungen und motorische Anreize als jeder "Sport", den *wir Erwachsenen* ja vordringlich machen/brauchen, weil wir ansonsten den ganzen Tag warme Luft in den Bürostuhl drücken.

Gabber4Life
06-06-2018, 09:45
Viel mehr gibt es dann auch nicht.


Unsinneriger Vergleich, da weder Fahrradfahren noch Inliner dazu gedacht sind, jemanden verletzen zu können.Es gibt noch Schläge welche bei uns hauptsächlich dafür sorgen würden das sich die Kinder verletzen.Knie und Ellbogen werden hier meist eh nicht groß trainiert und außerdem trägt man beim Training Schienbeinschoner.

Und wen interessiert es ob Fahrräder dafür gemacht sind ob sie jemanden verletzen können wenn man sich dabei verletzen kann?
Gefährlich ist es allemal.

Und ich gehe jetzt mal von Kindern ab 5 Jahren aufwärts aus.

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Little Green Dragon
06-06-2018, 10:47
Die kann/darf/sollte man m.E. so viel wie möglich am normalen Alltag teilnehmen lassen.

Wer mit 3 Jahren noch nicht perfekt Englisch und zumindest brauchbar Mandarin beherrscht, nicht mindestens 2 Instrumente spielt und im BJJ immer noch keinen Blue-Belt hat - tja aus dem wird im späteren Leben dann halt nichts mehr werden... ;)

Die Helikoptereltern von heute glauben ja häufig, wenn sie ihre Kinder nur früh genug irgendwo reinstecken was sportlich oder "pädagogisch" wertvoll ist wird das dann später eine Selbstläufer plus sie machen den Fehler das was sie gut finden dann auf den Nachwuchs zu übertragen bzw. ihn in diese Richtung zu drängen.

Was habe ich neulich so schön in einem Kommentar dazu gelesen?

Pränataler-Burnout, Suizid im Mutterleib.

"Tja ihr Kind war total gesund, aber leider nicht ganz so belastbar, hat dem Druck von außen irgendwie nicht standgehalten. Muss sich wohl in der Pause zwischen den Unterrichtseinheiten "Frühes Flöten für Föten" und "Unternehmerisches Handeln im Uterus" mit der Nabelschnur stranguliert haben! - Schade, hatte eigentlich Potential!"


Davon ab - erst neulich wieder selbst miterlebt:
Da kommt ein Kind neu zum Kinderturnen und absolviert vollkommen problemlos den Hindernisparcours, an dem sich die schon seit einem halben Jahr angemeldeten Kinder immer noch aufreiben. Kommentar Richtung der Eltern: "Da haben Sie aber viel mit dem Kind geübt was?" - Antwort: "Nein, gar nicht - wir sind nur sehr häufig mit dem Kind draußen im Wald oder gehen gemeinsam wandern...". *betretenes Schweigen und peinliche Stille hier einfügen...*

Tja, was ist also besser - einmal die Woche für eine Stunde die Bälger zum Sport schleifen oder einfach ein ganz normales aktives Familienleben? :D

Johnny99
06-06-2018, 11:06
Tja, was ist also besser - einmal die Woche für eine Stunde die Bälger zum Sport schleifen oder einfach ein ganz normales aktives Familienleben? :D

ideal wäre beides sofern die Kinder Lust am Sport haben ;)

Ripley
06-06-2018, 11:30
Tschee, es ist Sommer.
Schnappt die Lütten und geht oder fahrt an den nächsten Baggersee mit Flachwasserbereich. Sonnenhütchen und Sunblocker nicht vergessen! Da lasst ihr sie dann plantschen und mantschen bis sie aussehen wie hinterletzten Wildsäue. Wes Kind mag, geht sich zwischendrin, immer wachsam beobachtet oder auch begleitet von einem Elternteil, ein Stück weit oder ein Stück weiter eintunken.
Schon hat man glückliche Kinder, die zudem was für Kraft, Geschicklichkeit, Beweglichkeit, Mut und Selbstvertrauen getan haben. Und der Sand, den sie zwischendrin geschluckt haben, ist prima fürs Immunsystem.

Antikörper
06-06-2018, 12:06
Ist ja gut und du hast ja auch Recht, aber ich gehe mal davon aus dass der TE auch sonstige Freizeitaktivitäten mit seinem stöpsel nachkommt. Es war hier die Frage was mittelfristig im Hinblick auf sportliche Entwicklung und soziale Einbindung im Bereich Kampfsport sinnvoll wäre.

Wong F.
06-06-2018, 12:18
Ist ja gut und du hast ja auch Recht, aber ich gehe mal davon aus dass der TE auch sonstige Freizeitaktivitäten mit seinem stöpsel nachkommt.

Sicher?

Antikörper
06-06-2018, 12:28
Sicher?

Nö... ist aber auch egal. Der TE hat eine spezifische Frage gestellt, was hat das mit Geschichten vom Sand schlucken am Baggersee zu tun?

Kohleklopfer
06-06-2018, 12:36
Ich denke es spielt kaum eine Rolle welchen Sport ein Kind ausübt - solange eben dieser dem Kind Spaß macht.
Man kann alles mal ausprobieren und das was übrig bleibt und wo Interesse besteht wird halt fortgesetzt, und da die Interessen eines Kindes in den meisten fällen sehr häufig wechseln würde ich mich da als Vater auch nicht zu versteifen, solange mein Kind Spaß hat wäre ich zufrieden.

Snaxl
06-06-2018, 12:39
Ich denke, ab dem Grundschulalter (5-6 Jahre) kann man mit den meisten Kampfsportarten beginnen. Früher ist es nur in wenigen Fällen ratsam.
Je nach dem, was in eurem Umkreis angeboten wird, würde ich auf jeden Fall einige Probetrainings machen und deinen Sprössling entscheiden lassen, was ihm Spaß macht.
Wie eine Antwort hier auch schon erwähnt hat, würde ich dabei auch auf die Gruppe selbst und den Trainer achten

Johnny99
06-06-2018, 12:42
genau, und wenn Kind keinen Bock auf Kampfsport hat dann ist das auch so, dann halt was anderes probieren ...

Klaus
06-06-2018, 13:18
Daher würde es Sinn machen, früh mit turnerischen Dingen und Klettern (!) anzufangen, damit die motorischen Grundelemente da sind OHNE dass einem die Eltern in den Ohren hängen mit "mach gefälligst die anderen Kinder platt, weil das war immer MEIN Traum !!!". Nach dem Motto, ein 3jähriger der noch keinen Imanari kann ist eh nicht zu gebrauchen später.

matt95
21-06-2018, 20:42
Es gab früher bei uns an der Grundschule eine Judo AG,dort konnten von der 1-4 klasse alle hingehen unes haben auch einige genutzt, was wohl viele dabei mitgenommen haben, war Disziplin, was wohl für die Eltern auch ein Grund war wieso sie ihre Kinder dran teilnehmen lassen. Das alter von 7-8 Jahren alte ich für ok um die Grundzüge eines Sportes zu lernen, wenn einem nach so einer ,,schnupper´´ AG wie ich sie mal nenne das ganze gefällt kann man sich als Eltern noch mal mit dem Trainer zusammen setzen und über diesen Sport zusammen reden.

Gast
28-06-2018, 09:33
Es ist grundsätzlich so, dass Kinder erst die Motorik in diesem Alter erlernen müssen. Daher eignet sich das Judo spielend lernen, was ganz viele Vereine für die kleinsten anbieten. Denn Kinder in diesem Alter haben mit der allgemeinen Motorik einfach noch Probleme. Hier ein sinnvolles Kickbox-Training machen, ohne dass das Kind vom Papa oder Mama evtl. die Vorkenntnisse vorher schon aufgesaugt hat, ist fast nicht möglich.

Was Gabber4Life mit Thailand und Nationalsport anspricht ist da bissl naiv betrachtet. Wie ein anderer erwähnt hat, ist das dort Nationalsport und fängt bereits in der Unterschicht auf den Hinterhöfen statt. Die Kinder haben insgesamt eine komplett andere Mentalität.

Ein Westeuropäisches Kind dieser "Härte" auszusetzen, wird nicht klappen, da die komplette Erziehung in Krippe, KiGa, Schule usw. daran vorbeigeht und eben nicht die Disziplin fordert, die nötig wäre.

Daher eher Rangeln und Raufen, wie im Judo und später bei Interesse mit Kodokan-Judo und dann weiterführend mit Boxen oder Kickboxen erweitern. Dann bist eh schon im Bereich des MMA.

Narexis
28-06-2018, 11:37
Daher eignet sich das Judo spielend lernen, was ganz viele Vereine für die kleinsten anbieten. Denn Kinder in diesem Alter haben mit der allgemeinen Motorik einfach noch Probleme. Hier ein sinnvolles Kickbox-Training machen, [...] ist fast nicht möglich.
Wenn ich das im BJJ oder Judo, wie ich es gesehen habe - bzw. im BJJ noch regelmäßig sehe -, mit dem KB vergleiche, schenkt sich das nicht viel. Ich hab in der Altersgruppe auch noch nichts gesehen, was ich wirklich als Judo bezeichnen würde und nicht eher mit Rangeln und Raufen beschreiben würde. Das läuft im KB nicht anders und ab 6 kann man dann (langsam) mal mit etwas beginnen, das irgendwie mit dem Sport zu tun hat.



Wie ein anderer erwähnt hat, ist das dort Nationalsport und fängt bereits in der Unterschicht auf den Hinterhöfen statt. Die Kinder haben insgesamt eine komplett andere Mentalität.
Ich würde ja empfehlen, mal mit den (insbesondere Kindern und Jugendlichen) einige Zeit zu verbringen oder auch mal die Gruppenschlafräume zu teilen... Da erfährt man eine ganze Menge (auch „unbewusst“). Das ist für mich wirklich nichts Wünschenswertes und so sehr mir manche der Jungs auch „ans Herz gewachsen“ sind, sehr sympathisch waren und wir eine tolle Zeit hatten, haben die es wirklich verdammt schwer und man merkt, dass das nicht zum Spaß betrieben wird - wo die ganzen „freiwilligen“ Trainierenden sind, frag ich mich da auch mal, da die auch nicht häufiger bzw. in größerer Anzahl vertreten waren als bei uns in „unseren“ (deutschen) Teams. Auch mal mit den Leuten sprechen, die mit Mitte 20 ihre „Karriere“ an den Nagel hängen mussten/durften, weil sie einfach zu alt waren oder was mit denen ist, die sich (schwer) verletzt haben und was danach so passiert ist oder wie man so über die Runden kommt und wie viel Bildung man mitnimmt...

(Generell würde ich einfach mal empfehlen, erst einmal ein paar der Leute kennenzulernen oder dort zu trainieren...)

Von schlagenden Sportarten mit (kämpferischem) Kontakt halte ich in dem Alter und generell bei Kindern herzlich wenig. Im kämpferischen Sinne lieber Ringen, BJJ oder Judo. In erster Linie sollte man das Kind nicht zu was zwingen, weil die Eltern das so toll finden oder man dem Kind doch irgendwelche „Werte“ vermitteln will.

(Wenn das ganze Zeug hinsichtlich Härte, Verweichlichung oder Männlichkeit höre, kommt mir jedes Mal der Mock hoch...)

LG

Vom Tablet gesendet.

Baumbart
28-06-2018, 13:16
Das ist für mich wirklich nichts Wünschenswertes [...] haben die es wirklich verdammt schwer und man merkt, dass das nicht zum Spaß betrieben wird

Willkommen in der Realität. Es wird vermutet, dass sich gegenwärtig ca. 40.000 Kinder (https://en.wikipedia.org/wiki/Sex_traf****ing_in_Thailand#Sex_industry_in_Thaila nd) (männlich und weiblich) unter 16 Jahren in Thailands Sexindustrie verdingen müssen. Diese werden oftmals von ihren eigenen Eltern (http://articles.latimes.com/1994-11-13/news/mn-62017_1_sixth-grade) in die Prostitution verkauft. Demgegenüber ist ein Lebensschicksal als Kinder-Thaiboxer doch unendlich vorzuziehen. Anstatt mit riesen Kullertränen das harte Schicksal dieser Jungs zu beheulen, könnte man also auch genau so gut froh drüber sein, dass sie durchs Thaiboxen eine Alternative zu weit unangenehmeren Dingen haben.


In erster Linie sollte man das Kind nicht zu was zwingen, weil die Eltern das so toll finden oder man dem Kind doch irgendwelche „Werte“ vermitteln will.

Das, worauf Du verzichten möchtest, nennt der Fachmann auch "Erziehung". Ohne Zwang und Wertvermittlung geht das leider nicht. Zumindest nicht bei uns in der Realität.


(Wenn das ganze Zeug hinsichtlich Härte, Verweichlichung oder Männlichkeit höre, kommt mir jedes Mal der Mock hoch...)

Das glaube ich Dir gerne.

Narexis
28-06-2018, 14:13
[...]
Na, hast noch was Konstruktives beizutragen oder soll ich nur kurz bestätigen, dass Du ganz der harte Kerl bist und als einziger weißt, was da draußen so passiert?

Etwas mehr das Köpfchen anstrengen und Du wirst auch erkennen, warum Deine ganzen Punkte ziemlich am Geschriebenen vorbeigehen und wie das Geschriebene gemeint ist.
(Tatsächlich gibt es da bspw. einen kleinen Unterschied zwischen Erziehung und dem Schwachsinn, der mir im VK im Laufe der Jahre häufiger bei den tollen Eltern begegnet ist, die ihre Kinder zu VK-Kämpfen zwingen wollten, irgendwas von Verweichlichung, Härte und Männlichkeit schwafeln und selbst einfach nur arme Würstchen sind/waren und dann nicht mal den Hintern in der Hose hatten, selbst ein paar Runden zu drehen.)

Vom Tablet gesendet.

OliverT
28-06-2018, 15:38
Das, worauf Du verzichten möchtest, nennt der Fachmann auch "Erziehung". Ohne Zwang und Wertvermittlung geht das leider nicht. Zumindest nicht bei uns in der Realität.
Das geht aber auch ohne Kinder zu einer Sportart oder sonstigen "Freizeitgestaltung" zu zwingen auf die sie keine Lust haben. Und diese ganzen angeblichen Kampfkunstwerte kann man auch in anderen Tätigkeiten vermitteln.

Baumbart
28-06-2018, 15:40
Na, hast noch was Konstruktives beizutragen oder soll ich nur kurz bestätigen, dass Du ganz der harte Kerl bist und als einziger weißt, was da draußen so passiert?

Schau mal, wenn jemand auf allgemein zugängliche Quellen wie Wikipedia und eine große Tageszeitung verlinkt, will er wohl kaum auf seinen Sonderstatus als harter Kerl und Insider hinaus.


Etwas mehr das Köpfchen anstrengen

lol...


(Tatsächlich gibt es da bspw. einen kleinen Unterschied zwischen Erziehung und dem Schwachsinn, der mir im VK im Laufe der Jahre häufiger bei den tollen Eltern begegnet ist, die ihre Kinder zu VK-Kämpfen zwingen wollten, irgendwas von Verweichlichung, Härte und Männlichkeit schwafeln und selbst einfach nur arme Würstchen sind/waren und dann nicht mal den Hintern in der Hose hatten, selbst ein paar Runden zu drehen.)

Da hast Du doch gleich Ursache und Wirkung. Hört sich doch plausibel an, wenn ein "armes Würstchen" sich für seine Kinder wünscht, eben später keine Opfer zu sein.

Die Kritik, dass Eltern im Allgemeinen zu wenig durch Vorbild sondern durch Vorgaben erziehen, ist eine Allgemeine und gilt nicht übermäßig mehr für Kampfsport als genau so für alle anderen Bereiche des Lebens.

Baumbart
28-06-2018, 15:48
Das geht aber auch ohne Kinder zu einer Sportart oder sonstigen "Freizeitgestaltung" zu zwingen auf die sie keine Lust haben. Und diese ganzen angeblichen Kampfkunstwerte kann man auch in anderen Tätigkeiten vermitteln.

Meiner Erfahrung nach geht es nicht ohne einen gewissen Zwang. Je nachdem wie sehr es die Eltern verstehen, ihre Kinder zu motivieren. Je nachdem, wie die Kinder veranlagt sind. Hier muss jeder selbst entscheiden, was für ihn und seine Kinder der richtige Weg ist. Im Gegensatz zu einigen anderen, die hier ihre Weisheiten preis geben, habe ich immerhin welche und weis daher, wovon ich rede.

OliverT
28-06-2018, 15:52
Kinder zu zwingen ihre gewählte Sportart nicht wegen jeder Laune einfach wieder hinzuwerfen ist das eine. Aus seinen Kindern Champions machen zu wollen, um seinen eigenen feuchten Traum, für den es bei einem selbst nie gereicht hat, auszuleben das andere.

marq
28-06-2018, 16:21
Meiner Erfahrung nach geht es nicht ohne einen gewissen Zwang. Je nachdem wie sehr es die Eltern verstehen, ihre Kinder zu motivieren. Je nachdem, wie die Kinder veranlagt sind. Hier muss jeder selbst entscheiden, was für ihn und seine Kinder der richtige Weg ist. Im Gegensatz zu einigen anderen, die hier ihre Weisheiten preis geben, habe ich immerhin welche und weis daher, wovon ich rede. diese habe ich jahre lange gesehen ..... das ende ist die rebellion gegen die eltern und die aufgabe des sports oder der rückzug auf die freizeitebene, wenn die sportart zur routine geworden ist.

Narexis
28-06-2018, 16:57
Schau mal, wenn jemand auf allgemein zugängliche Quellen wie Wikipedia und eine große Tageszeitung verlinkt, will er wohl kaum auf seinen Sonderstatus als harter Kerl und Insider hinaus.
Mit dem Leseverständnis hapert’s dann wohl bei uns beiden :). Deine Antwort hatte ja auch herzlich wenig mit dem zu tun, was ich gesagt und worauf ich mich (in diesem Faden generell) bezogen habe oder was ich vermitteln wollte. Ich erhol mich gerade auch noch vom plötzlichen Eintreffen in der Realität... Das muss man mir verzeihen und ich kann da leider auch auf die Schnelle nix relativieren :D.

(Ich hab’s auch noch nicht ganz geschafft, mich über die ganzen lohnenswerte Alternativen der Kinder zu freuen und bin noch am Überlegen, ob Du mir nicht auch mitteilen wolltest, dass die Betroffenen im, von Dir verlinkten, Zeitungsartikel immer noch besser dran sind als die, die gestorben oder elendig verhungert sind und man eigentlich auch über diese Alternative froh sein sollte. (/e: ... und wie sieht's mit denen aus, die sich nicht mal zu freuen wussten und sich bereits als Kind das Leben genommen haben, weil der Sport überhaupt nichts für sie war und das nicht akzeptiert wurde? Die gab's da leider auch... Es gibt leider nicht nur die, die sich mit dem Sport zumindest abfinden und ihm neutral gegenüberstehen. Auch deshalb und weil es für viele Personen wirklich eine Chance ist, wollte ich da auch nicht viel dazu sagen; nur dass sich viele hier das deutlich "schöner" und "entspannter" vorstellen, als es eigentlich ist und man merkt auch oft, dass es trotzdem Kinder sind... Ja, ich bin froh, dass wir hier die Wahl haben, es freiwillig auszuüben und nicht gezwungen werden und das sollten auch manche Eltern verstehen.))



Da hast Du doch gleich Ursache und Wirkung. Hört sich doch plausibel an, wenn ein "armes Würstchen" sich für seine Kinder wünscht, eben später keine Opfer zu sein.
(Interessante Interpretation. Wobei mMn da schon oft genug die Kinder durch genau dieses Handeln selbst zum Opfer gemacht wurden oder es bereits waren...)

Nö, das sind meist nur die üblichen Maulhelden, die irgendwelchen komischen Idealen hinterherrennen (oder selbst „zuhause vermittelt bekommen“ haben), sich selbst für das Alphatierchen und einen „echten Mann“ halten, das natürlich ständig betonen und dann auf einmal die Schnauze nicht mehr aufbekommen, wenn man das Zeug nicht mehr durch andere ausleben oder sie dazu zwingen kann und selbst mal zeigen soll, wie viel von dem ach so harten, überhaupt nicht verweichlichten und natürlich stolzen, ehrbaren und „echten Mann“ übrig bleibt (oder von damals übrig geblieben ist), wenn er mal liefern muss - und was da so für Ausreden kommen. Das hat auch herzlich wenig mit Vorbild und vorleben zu tun ;). Oft in Kombination damit, dass man durch die Kinder irgendwas kompensieren oder einen eigenen Traum ausleben will, für den man nie den Hintern hochbekommen hat.

Ja, das waren immer die ganz tollen Exemplare und das hat dem Kind sicherlich sehr geholfen... Wenn da ein Junge vor jedem Training heulend in der Umkleide sitzt, weil er Angst vor den Schmerzen und den Schlägen hat und den Sport so überhaupt nicht mag, muss man ihn nur zwingen, klare Sache und so härtet man ihn ab... Notfalls einfach mental brechen und neu aufbauen! (... oder mit den Worten eines Vaters, die mir auch nach all den Jahren noch im Kopf geblieben sind: "Wenn zu schwach, dann eh nix Mann und keinen Wert. Zu schwach für Sport zu schwach für Leben und Familie.") :wuerg:.


Meiner Erfahrung nach geht es nicht ohne einen gewissen Zwang. Je nachdem wie sehr es die Eltern verstehen, ihre Kinder zu motivieren. Je nachdem, wie die Kinder veranlagt sind.
Ich versteh schon (/e: um mal beim Thema zu bleiben, weil die generelle Aussage natürlich so pauschal immer zutrifft und bezogen auf Deine Antwort auf meinen Post hinsichtlich der "Erziehung"), es ist nur dann Erziehung, wenn man das Kind zu einer Sportart zwingt, auf die es so überhaupt keinen Bock hat, aber Papa gerne sehen will oder darin einen Traum auslebt - das bringt ihm ganz viel im Leben - und die tollen Werte kann man natürlich auch nur vermitteln, indem man die eine ganz bestimmte Sportart ausübt und die Erziehung auch noch an den Trainer auslagert, anderen ganz hart auf die Fresse haut und selbst ordentlich was abbekommt.

Ich hätte da noch 'ne Mülltonne voll Urkunden und Preisen abzugeben und am Rande: Ging nicht für jedes Elternteil gut aus, wenn man die Kinder auch noch zu einem Sport zwingt, der sie befähigt, kämpfen zu können und einen harten Kerl aus dem Kind macht. Insbesondere wenn die Jungs mal physisch was auf dem Kasten haben ;). In dem Fall hat sich's dann richtig ausgezahlt, dass der Junge wohl jahrelang neben dem Training "abgehärtet" wurde und der wollte Papa dann mal zeigen, was er so gelernt hat...

Wo würde man hinkommen, wenn man im Training nur noch die Kinder hätte, die wirklich Spaß am Sport haben und ihn freiwillig machen und die keine regelrechte Abneigung oder Angst vor dem Sport haben - auch wenn die Motivation mal nachlässt, sie es jedoch freiwillig machen...

Vom Tablet gesendet.

Baumbart
28-06-2018, 19:21
das ende ist die rebellion gegen die eltern und die aufgabe des sports oder der rückzug auf die freizeitebene

Du beschreibst hier Kinder im Übergang zum Erwachsenen. Das Ganze nennt sich auch Pubertät. Bei mir gabs das damals ganz ohne Kampfsport.

Genau wie bei "normalen" Menschen :D gibt es Eltern auch in allen Variationen. Sehr gute Eltern, sehr schlechte Eltern und der Großteil irgendwo zwischendrin. Eltern, die ihre Kinder zum Kampfsport zwingen sind Eltern, die Geld und Zeit in ihre Kinder investieren. Gibt Besseres aber es gibt definitiv auch Schlimmeres. Also kann man sich auch diese erigierte Schnappatmung sparen, meiner Ansicht nach.

Gast
29-06-2018, 08:42
Die Frage ist doch immer, was man unter Zwang versteht. Wenn ein Kind kein Talent und daher meist auch keine Lust für eine Sache hat, die Eltern aber darauf bestehen dass dies trotzdem gemacht wird, ist das eher schlecht.

Wenn man aber Kinder zum Sport bringt, das Kind diesen anfangs mit Spaß macht und später kommt durch diverse Phasen des Heranwachsen die Unlust, sollten die Eltern schon etwas nachhelfen. Denn das Kind hatte ja Spaß. Nur weil man mal auf einem Turnier verliert oder weil man sagt, mit Freunden draußen spielen, ist kein Grund einen Bestandteil des bisherigen Lebens einfach wegwerfen zu lassen.

Die Eltern sollten definitiv den Versuch unternehmen, das Kind zum Glück etwas zu zwingen. Gewisser Druck in Maßen ist also nicht verkehrt. Denn Kinder lernen so auch, dass man nicht einfach hinwerfen kann und dass auch eine gewisse Verpflichtung einhergeht mit allem was man tut und nicht nur Rechte und das was einem in den Kram passt zählt.

Wer sein Kind allerdings übermäßig mit Druck versucht zu puschen, wird kurzfristig Erfolg haben, langfristig aber seine Beziehung zum Kinder versauen. Es kommt dann auch noch drauf an, ob die Eltern beispielsweise auch Trainer sind. Dann wird es noch komplexer, da man teils nur schwer die Rollen trennen kann. Gerade die übermotivierten Eltern neigen oft dazu, das Kind dann zu nötigen und in Trainingseinheiten zu drangsalieren.
Das weiß ich, da ich der Trainer meiner Tochter bin und dies selber an mir gemerkt habe. Aber wir haben beide zum Glück schnell gelernt, dass man Papa-Tochter und Athlet-Trainer trennen muss und seit dem läuft es besser und der Spaß bei beiden steht im Vordergrund. Die Erfolge kommen dann von alleine.

Jedoch gibt es dann noch die Eltern, welche den Kindern ein Überangebot an Aktivitäten bieten, weil man denkt, sich so freikaufen zu können. Da wird alles bisschen gemacht und nichts richtiges. Naja, sehe ich wenig motivierend an und man sagt dem Kind so schön dazu, Hauptsache dabei. Aber so züchtet man sich diese Burn Out Typen her, die noch keinen Handstrich ausser Schule hinter sich haben und mental komplett Banane sind, weil einfach überbelastet auf die Breite und unterlastet auf die Tiefe.
Da fehlt aber der Wettbewerbsgedanke, die Konzentration auf wesentliche Dinge und viele weitere kleine Aspekte, die eigentlich für das Kind förderlich wären, wenn man ihm den richtigen Weg zeigt, etwas selbst motiviert zu machen, auch wenn man mal eine Durststrecke hat.

Makaveli18
29-06-2018, 08:54
Die Frage ist doch immer, was man unter Zwang versteht. Wenn ein Kind kein Talent und daher meist auch keine Lust für eine Sache hat, die Eltern aber darauf bestehen dass dies trotzdem gemacht wird, ist das eher schlecht.

Wenn man aber Kinder zum Sport bringt, das Kind diesen anfangs mit Spaß macht und später kommt durch diverse Phasen des Heranwachsen die Unlust, sollten die Eltern schon etwas nachhelfen. Denn das Kind hatte ja Spaß. Nur weil man mal auf einem Turnier verliert oder weil man sagt, mit Freunden draußen spielen, ist kein Grund einen Bestandteil des bisherigen Lebens einfach wegwerfen zu lassen.

Die Eltern sollten definitiv den Versuch unternehmen, das Kind zum Glück etwas zu zwingen. Gewisser Druck in Maßen ist also nicht verkehrt. Denn Kinder lernen so auch, dass man nicht einfach hinwerfen kann und dass auch eine gewisse Verpflicht einhergeht mit allem was man tut und nicht nur Rechte und das was einem in den Kram passt zählt.

Wer sein Kinder allerdings übermäßig mit Druck versucht zu puschen, wird kurzfristig Erfolg haben, langfristig aber seine Beziehung zum Kinder versauen. Es kommt dann auch noch drauf an, ob die Eltern beispielsweise auch Trainer sind. Dann wird es noch komplexer, da man teils nur schwer die Rollen trennen kann. Gerade die übermotivierten Eltern neigen oft dazu, das Kind dann zu nötigen und in Trainingseinheiten zu drangsalieren.
Das weiß ich, da ich der Trainer meiner Tochter bin und dies selber an mir gemerkt habe. Aber wir haben beide zum Glück schnell gelernt, dass man Papa-Tochter und Athlet-Trainer trennen muss und seit dem läuft es besser und der Spaß bei beiden steht im Vordergrund. Die Erfolge kommen dann von alleine.

Jedoch gibt es dann noch die Eltern, welche den Kindern ein Überangebot an Aktivitäten bieten, weil man denkt, sich so freikaufen zu können. Da wird alles bisschen gemacht und nichts richtiges. Naja, sehe ich wenig motivierend an und man sagt dem Kind so schön dazu, Hauptsache dabei. Aber so züchtet man sich diese Burn Out Typen her, die noch keinen Handstrich ausser Schule hinter sich haben und mental komplett Banane sind, weil einfach überbelastet auf die Breite und unterlastet auf die Tiefe.
Da fehlt aber der Wettbewerbsgedanke, die Konzentration auf wesentliche Dinge und viele weitere kleine Aspekte, die eigentlich für das Kind förderlich wären, wenn man ihm den richtigen Weg zeigt, etwas selbst motiviert zu machen, auch wenn man mal eine Durststrecke hat.

:halbyeaha:halbyeaha:halbyeaha:halbyeaha:halbyeaha

Syron
29-06-2018, 22:45
Wenn ich das im BJJ oder Judo, wie ich es gesehen habe - bzw. im BJJ noch regelmäßig sehe -, mit dem KB vergleiche, schenkt sich das nicht viel. Ich hab in der Altersgruppe auch noch nichts gesehen, was ich wirklich als Judo bezeichnen würde und nicht eher mit Rangeln und Raufen beschreiben würde.
Geht auch kaum anders.
Wie da steht und du selber auch weißt: Du kannst mit Zwergen in dem Alter nichts "richtig" trainieren, wenn sie erst einmal noch Zeit brauchen, grundlegende Motorik zu erlernen.
Das wird den Leuten spätestens dann klar, wenn ein kleines Kind dir mir stolzgeschwellter Brust zeigt, wie es mit beiden Beinen abspringen und aufkommen kann, ohne zu fallen.


In erster Linie sollte man das Kind nicht zu was zwingen, weil die Eltern das so toll finden oder man dem Kind doch irgendwelche „Werte“ vermitteln will.
Och, ist doch super, wenn du Kinder da hast, die den Sport absolut verachten und keinerlei Spaß dran haben, bloß weil Mama meint, er/ sie solle sich verteidigen lernen.
Ich bin *so* froh, daß wir so Fälle zum Glück nicht haben! *Auf Holz klopf* (Kein Sarkasmus).




Es wird vermutet, dass sich gegenwärtig ca. 40.000 Kinder (https://en.wikipedia.org/wiki/Sex_traf****ing_in_Thailand#Sex_industry_in_Thaila nd) (männlich und weiblich) unter 16 Jahren in Thailands Sexindustrie verdingen müssen. Diese werden oftmals von ihren eigenen Eltern (http://articles.latimes.com/1994-11-13/news/mn-62017_1_sixth-grade) in die Prostitution verkauft. Demgegenüber ist ein Lebensschicksal als Kinder-Thaiboxer doch unendlich vorzuziehen.
Ja, bitte, erkläre den Kids doch bitte, daß es sie auch schlimmer hätte treffen können.
*Das* ist bestimmt genau das, was die hören müssen und wollen.

Ich könnte immer kotzen, wenn ich so einen Schei$ höre!
Das ist den Opfern (jopp, sind auch diese Kinder) gegenüber so absolut abwertend und respektlos gegenüber!

'Ja, du hast es ein böses Los, aber es könnte schlimmer sein'.
Was erzählst du den Kindern, die zur Prostitution gezwungen werden? 'Sieh es positiv, Mama und Papa hätten dich auch ertränken können!'?


Anstatt mit riesen Kullertränen das harte Schicksal dieser Jungs zu beheulen, könnte man also auch genau so gut froh drüber sein, dass sie durchs Thaiboxen eine Alternative zu weit unangenehmeren Dingen haben.
Genau, denn die haben ein Leben, wie man es will.
Die Sex-Opfer sollen auch lieber froh, daß sie noch leben dürfen.


Das, worauf Du verzichten möchtest, nennt der Fachmann auch "Erziehung".
Was hat es denn bitteschön mit Erziehung zu tun, wenn man sein Kind zu einem Sport/ Hobby zwingt, an dem keinen Spaß hat?
Damit erziehe ich mein Kind nicht (es sei denn, ich will, daß es mich verachten lernt) und Werte vermittel ich ihm so auch nicht (außer vielleicht: Ich, der Stärkere, hab die Macht und kann Zwang einsetzen)

Davon ab: Was lernen Kinder denn an besseren Werten im KS, die sie nicht beim Basketball, Ballett oder Schach lernen?




Das geht aber auch ohne Kinder zu einer Sportart oder sonstigen "Freizeitgestaltung" zu zwingen auf die sie keine Lust haben. Und diese ganzen angeblichen Kampfkunstwerte kann man auch in anderen Tätigkeiten vermitteln.
+1




Hört sich doch plausibel an, wenn ein "armes Würstchen" sich für seine Kinder wünscht, eben später keine Opfer zu sein.
Und das geht am Besten, indem man Kinder zu VK-Kämpfen zwingt?




Meiner Erfahrung nach geht es nicht ohne einen gewissen Zwang.
Und dieser gewisse Zwang bedeutet, daß man seinen Kindern einen Sport aufzwingen muss, den sie nicht leiden können?
Wenn die Kinder keinen KS mögen, dann läßt man sie halt Schwimmen oder Leichtethletik betreiben oder sonst etwas.


Hier muss jeder selbst entscheiden, was für ihn und seine Kinder der richtige Weg ist.
Ein guter Anfang wäre für mich, einen Sport zu finden, der dem Kind Spaß macht.
Wenn es dann mal keinen Bock hat (Phasenweise!) kann man es immer noch hinschicken.
Wenn sich aber rausstellt, die Wahl war eben doch die Falsche - dann sucht man weiter.


Im Gegensatz zu einigen anderen, die hier ihre Weisheiten preis geben, habe ich immerhin welche und weis daher, wovon ich rede.
Kommen wir jetzt zu dem Punkt, an dem man Kinder haben muss, um mitreden zu dürfen?

Ich habe keine, stimmt.

Ich traininere aber Kinder.
Und es ist absolut ätzend, wenn du Kinder da hast, die keinen Spaß an dem Sport haben!

Da kannst du motivieren, bis du schwarz wirst und sie sind unglücklich, freudlos und haben Null Bock.
Strahlt mitunter super auf die anderen ab.
Und erst der "Spaß", wenn du dann auf die gelangweilten Null Bock-Kinder mehr achten musst, als auf die, die was machen wollen, weil diese rausrennen wollen oder einfach nicht mitmachen, und dann andere mit ablenken.
Ist traumhaft.

Ich verstehe da zum Beispiel nicht, warum Eltern ihre Kinder dann bei uns abladen, anstatt etwas zu suchen, an dem sie Spaß hatten.

Wir hatten ein Mädel, das keinerlei Spaß bei uns hatte, aber lernen sollte, sich zu verteidigen (dasselbe Mädchen hat ein anderes übrigens beinahe aus dem Kurs gemobbt, wenn sie in der Umkleide waren).
Ich habe drei Kreuze geschlagen, als die Eltern endlich eingesehen hatten, die Kurze doch besser Tanzen zu lassen, weil sie da Spaß dran hat. (War einer von zwei oder drei Fällen, wo die Eltern mehr wollten als die Kinder).




Ja, das waren immer die ganz tollen Exemplare und das hat dem Kind sicherlich sehr geholfen... Wenn da ein Junge vor jedem Training heulend in der Umkleide sitzt, weil er Angst vor den Schmerzen und den Schlägen hat und den Sport so überhaupt nicht mag, muss man ihn nur zwingen, klare Sache und so härtet man ihn ab... Notfalls einfach mental brechen und neu aufbauen! (... oder mit den Worten eines Vaters, die mir auch nach all den Jahren noch im Kopf geblieben sind: "Wenn zu schwach, dann eh nix Mann und keinen Wert. Zu schwach für Sport zu schwach für Leben und Familie.") :wuerg:.
Hey, der hat doch Glück gehabt!
Er hätte auch als Sexsklave verkauft werden können!


Wo würde man hinkommen, wenn man im Training nur noch die Kinder hätte, die wirklich Spaß am Sport haben und ihn freiwillig machen und die keine regelrechte Abneigung oder Angst vor dem Sport haben - auch wenn die Motivation mal nachlässt, sie es jedoch freiwillig machen...
Zu einem Training, welches Kindern und Trainern Spaß macht?




Eltern, die ihre Kinder zum Kampfsport zwingen sind Eltern, die Geld und Zeit in ihre Kinder investieren.
Man kann auch Geld in Kinder investieren, wenn man einen Sport sucht, der ihnen zusagt. Dann tut man den Kids sogar einen Gefallen.

Sich für toll zu halten, weil man ja Geld fürs Training investiert - sorry, bekommt von mir keine Anerkennung.
Wenn ich Kinder habe, weiß ich, daß ich in sie investieren muss. (Und im Gegensatz zu Billig-TV wissen das die meisten Eltern auch; auch wenn es natürlich Ausnahmen gibt).

Und Zeit kann ich auch anders in mein Kind investieren, und nicht, indem ich es beim Training absetze.
Wie wäre es stattdessen, Zeit zu investieren und tatsächlich etwas *zusammen* mit dem Kind zu machen?

Ich investiere dann Zeit in mein Kind, wenn ich mit ihm zusammen spiele, spazieren gehe, was vorlese, ...
Nicht, wenn ich es eben in den Wagen packe und beim Training ablade.




Wenn man aber Kinder zum Sport bringt, das Kind diesen anfangs mit Spaß macht und später kommt durch diverse Phasen des Heranwachsen die Unlust, sollten die Eltern schon etwas nachhelfen. Denn das Kind hatte ja Spaß. Nur weil man mal auf einem Turnier verliert oder weil man sagt, mit Freunden draußen spielen, ist kein Grund einen Bestandteil des bisherigen Lebens einfach wegwerfen zu lassen.
Für mich: Jein.

Ein verlorenes Turnier: Da tut man auch meiner Ansicht nach besser dran, das Kind lieber neu zu motivieren und animieren. Verlieren muss gelernt werden; lernen sie ganz klein beim Spielen, lernen sie dann auch irgendwann ggf. bei einem Turnier.

Aber auch wenn es eine ganze Weile Spaß gemacht hat, kann auch einfach der Spaß wegsein.
Da versuche ich gerne noch eine Weile es neu zu animieren - aber wenn nach zwei Monaten oder so, immer noch kein Spaß wieder aufkommt, suche ich was anderes.

Man muss es ja deswegen nicht vor der PlayStation versauern lassen, aber vielleicht will es plötzlich lieber Tennis oder HipHop betreiben.


Die Eltern sollten definitiv den Versuch unternehmen, das Kind zum Glück etwas zu zwingen. Gewisser Druck in Maßen ist also nicht verkehrt. Denn Kinder lernen so auch, dass man nicht einfach hinwerfen kann und dass auch eine gewisse Verpflichtung einhergeht mit allem was man tut und nicht nur Rechte und das was einem in den Kram passt zählt.
"In Maßen" und bei etwas, daß dem Kindern an sich Spaß macht, sehe ich das auch so.
Nur halt John Doe zum Fußball zu zwingen, weil Mama, Papa, Onkel und die Nation Fußball toll finden, John aber lieber Gymanstik machen möchte - das ist es, wo ich eine Krise bekommen.

Immer etwas schleifen zu lassen, weil man gerade ja ein spannendes Video sieht - dann kann man das Kind auch zum Training schicken, weil man weiß: Wenn es erst da ist, hat es auch Spaß.

zocker
29-06-2018, 22:54
Ich glaube, die jungs von helio gracie haben ca im alter von drei jahren mit bjj begonnen.


Grüsse

Johnny99
30-06-2018, 09:26
@Syron: den Beitrag kann ich voll unterschreiben.
Es gibt einen Unterschied ob ein Kind wirklich keine Lust auf einen Sport hat oder einfach gerade mal an dem konkreten Trainingstag keinen Bock. Im ersteren Fall bringt Zwang rein gar nix, im letzteren kann man schon mal bisschen Druck machen (oder vielleicht auch einfach mal eine einzelne Trainingseinheit ausfallen lassen und mit dem Kind ein Eis essen gehen).

Ich merke das bei unserer Tochter auch immer wieder mal (ja, ich darf also mitreden :D ) das sie nicht so recht zum Training möchte, dann wird bisschen Druck ausgeübt und wenn ich sie dann abhole kommt sie mit breitem Grinsen aus der Halle ;)
Sollte das nicht der Fall sein und sie wirklich keinen Spaß mehr haben dann kann sie jederzeit aufhören und das weiß sie auch ...

Baumbart
30-06-2018, 13:07
Kommen wir jetzt zu dem Punkt, an dem man Kinder haben muss, um mitreden zu dürfen?

Nein, wie Du ja an Dir selber siehst.

Ich kann diese Erregung ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Ich habe doch die Zustände in Thailand (oder andernorts) nicht zu verantworten, sondern die Eltern, die ihre Kinder in die Prostitution verkaufen. Für diese Kinder ist Thaiboxen besser, als die Alternative. Darf ich annehmen, dass Du dieser Aussage zustimmen kannst?

Kärgliche Notrationen, die an hungernde Menschen in z.B. Afrika verteilt werden, sind auch keine Drei-Sterne-Köstlichkeiten. Sie sind einfach nur BESSER als die Alternative, nämlich verhungern. Dieses Konzept des "BESSER" bedeutet einfach nur das. "Besser" kann immer noch ziemlich beschissen sein, absolut betrachtet.

Auch der Zwang zum Sport-/ Kampfsport ist - absolut gesehen - natürlich nicht so schön. In einer idealen Welt gäbs das nicht und der Löwe würde neben dem Lamm grasen und alles wäre Friede, Freude, Eierkuchen. Abseits dieser naiven Forderung stets das BESTE im Leben zu bekommen, sind die Eltern, die sehen wie ihre Kinder verfetten oder in der Schule gemobbt werden und sie wollen ihnen nach ihren Möglichkeiten helfen.

Stehen diese Kinder am Ende BESSER da, durch diesen Zwang? Aufgrund meiner bisherigen Lebenserfahrung vermute ich, dass in den meisten Fällen die Antwort darauf "ja" lautet. Betonung auf "meisten Fällen" und "vermute". Die Alternative ist nämlich oft Chips, Fanta und Spielkonsole / Fernseher.

Keiner von uns hier wird die Probleme der Welt lösen. Freuen wir uns doch einfach, wenn es Menschen BESSER geht und nicht schlechter. Auch wenn das Optimum noch weit entfernt ist.

Eine kleine Anregung hab ich abschließend noch an die Erregten. Anstatt Zeit mit tausenden Beiträgen in Internetforen zu verplempern, könnt ihr in derweil doch Zeitung austragen oder sonstwas machen, um Geld zu verdienen. Mit diesem Geld könnt ihr dann irgendwelche armen Kinderlein in Thailand unterstützen, die Euch doch sooooooo am Herzen liegen! Von Protest-Gesängen werden die nämlich leider auch nicht satt.

Lino
30-06-2018, 13:24
Mich könnte interessieren, was der kleine Sohn selber will.

Gast
30-06-2018, 13:40
Mich könnte interessieren, was der kleine Sohn selber will.

Wenn man immer nach dem geht, ohne eine Richtung anzugeben, kannst 100 Sachen anfangen. Heute so und morgen so.

Aber klar sollten die Interessen des Kindes im ersten Schritt im Vordergrund stehen.

Baumbart
30-06-2018, 15:34
Aber klar sollten die Interessen des Kindes im ersten Schritt im Vordergrund stehen.

Es sollte ausschließlich das langfristige Wohl des Kindes im Vordergrund stehen. Oft genug kollidiert das Wohl ganz erheblich mit den Interessen der Kinder. Ich persönlich finde es z.B. für das Wohl meiner Kinder eminent wichtig, dass sie sich verteidigen können. Wenn das mit irgendwelchen ihrer Interessen kollidieren sollte, ist das eben so und interessiert mich nicht die Bohne.

Es gibt auch eine Schulpflicht in Deutschland und ich habe es bisher auch noch nicht erlebt, dass da nach Interessenkollision Schule <-> Kind geforscht wird. Wie viele Kinder und Jugendliche gibt es da, die keine Lust auf den Unterricht haben und ständig stören? Wie viele Schulen gibt es mittlerweile in Deutschland, wo beinahe Mord und Totschlag herrschen, wo Lehrer bedroht und angegriffen und Mitschüler erpresst und verprügelt werden?

Wo sind da die Krakeeler, die sich darüber entrüsten? Naja, die sind hier im Faden und entrüsten sich recht professionell über Nichtigkeiten! Dabei ist die Lautstärke des Krakeelens invers proportional zur Anzahl der eigenen Kinder.

Narexis
30-06-2018, 15:35
Ich kann diese Erregung ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Ich habe doch die Zustände in Thailand (oder andernorts) nicht zu verantworten, sondern die Eltern, die ihre Kinder in die Prostitution verkaufen.
Hoffentlich erklärst Du das Deinen eigenen Kindern auch genau so, wenn sie mit Problemen zu Dir kommen, die hast Du schließlich auch nicht zu verantworten. Wenn Dein Kind gemobbt wird, hast das ja nicht Du zu verantworten, sondern der Mobber und immerhin wird es ja nicht auch noch zuhause gemobbt, also kann Dir das nicht nur egal sein, sondern es soll sich doch eigentlich freuen und sich nicht so anstellen :). (Dämliche Argumentation, nicht ;).) Wie ich die Leute liebe, die dann immer noch rauslassen, dass es aber auch viel schlimmer sein könnte...

(Es ging in dem ganzen Punkt nur darum, dass (auch hier wieder) sehr gerne beschönigt wird oder aus unserer Sicht (ohne es je erlebt zu haben) fast schon romantisiert, was da mit den Kindern, die bereits bis zu ihrem 10. Lebensjahr mehr Kämpfe hinter sich haben, als der Großteil der Sportler hier in ihrem ganzen Leben, passiert, man natürlich Großteils nur von denen etwas hört, die diesen Weg „erfolgreich“ gegangen sind und dass man sich das (deshalb) nicht als Vorbild nehmen sollte, da es bei uns die dahingehenden Zwänge (glücklicherweise) nicht gibt... Das hat nichts mit dem Ankommen in der „Realität“ zu tun oder dass es noch viel schlimmer sein könnte... Dabei ging es auch nie um die Zustände in Thailand oder dass es für manche eine Alternative darstellt...)



Für diese Kinder ist Thaiboxen besser, als die Alternative.
Für manche. Du könntest auch behaupten, dass auch die erzwungene Sexarbeit immer noch die bessere Alternative als der Tod ist, aber das ist vermutlich sogar Dir dann zu heftig...

Ich vermute mal ganz dreist, dass Du keines der Kinder je kennengelernt hast oder von den ehemaligen oder denen, die sich auf dem Weg verletzt haben. Ja, es ist eine gewisse Chance und es gibt auch genug Kinder, die darin aufgehen oder Fuß fassen, es gibt auch genug, die daran komplett zerbrechen, verheizt werden oder mit Anfang/Mitte 20 vor dem absoluten Nichts (inkl. kaputtem Körper, mangelhafter Bildung und fehlendem Geld) stehen. Man kann natürlich auch die Kinderarbeit in den Fabriken, in denen sie bis zu den Knien in giftigen Chemikalien stehen, als bessere Alternative sehen (insbesondere wenn man selbst gerne mit Textilien arbeitet) und erklären, dass das den Kindern hier auch mal guttun würde und sie zur Arbeit zwingen oder man könnte sich glücklich schätzen, dass das bei uns nicht nötig ist und es nicht noch als „Erziehung“ verkaufen (wollen)...



Kärgliche Notrationen, die an hungernde Menschen in z.B. Afrika verteilt werden, sind auch keine Drei-Sterne-Köstlichkeiten. Sie sind einfach nur BESSER als die Alternative, nämlich verhungern. Dieses Konzept des "BESSER" bedeutet einfach nur das. "Besser" kann immer noch ziemlich beschissen sein, absolut betrachtet.
Ist zumindest für mich nichts, was ich je Kindern oder generell Menschen, die Probleme haben und damit zu mir kommen, erklären würde. Denen hilft es leider so überhaupt nicht, wenn ich ihnen erkläre, dass es ihnen doch so viel besser geht, als ganz vielen anderen und sie eigentlich froh sein sollten. Natürlich könnte man dem Kind, das zitternd und heulend in der Umkleide sitzt, weil es sowohl vor dem Vater als auch vor dem Training und den anstehenden Schlägen eine wirkliche Angst entwickelt hat, auch einfach sagen, dass es sich nicht so anstellen soll, andere werden zuhause missbraucht oder von den Eltern getötet oder ich kann dem Kind dabei helfen und es nicht als „Erziehung“ abtun oder irgendwie schönreden. Das beginnt sogar schon bei den Kindern, die wirklich so überhaupt keine Lust haben und über Jahre ins Training gezwungen werden (ganz ohne Angst, einfach nur eine große Abneigung). Da nimmt das Kind von dem, was es doch eigentlich lernen sollte und weshalb es doch angeblich in den Sport geschickt wird, auch nichts mit und könnte genau das in einem anderen Sport (gerne) lernen.

Hat zwar nichts mit „Erziehung“ zu tun, sollte jedoch mittlerweile hinreichend bekannt sein, dass man tatsächlich dann am meisten mitnimmt, lernt und für sich gewinnt, wenn man dabei auch Spaß hat und nicht nur extrem abgeneigt ist...



Auch der Zwang zum Sport-/ Kampfsport ist - absolut gesehen - natürlich nicht so schön. In einer idealen Welt gäbs das nicht und der Löwe würde neben dem Lamm grasen und alles wäre Friede, Freude, Eierkuchen. Abseits dieser naiven Forderung stets das BESTE im Leben zu bekommen, sind die Eltern, die sehen wie ihre Kinder verfetten oder in der Schule gemobbt werden und sie wollen ihnen nach ihren Möglichkeiten helfen.
Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich...

Du schreibst doch ständig von „besser“ und „Alternative“, dann sollte man evtl. auch einfach genau das suchen... Ach und am Rande: Es ist nicht so, dass KS vor "verfetten" oder Mobbing schützt oder den kleinen Hector-Granit zum edlen Krieger ausbildet und ihn zum Alphatierchen der Klasse macht. Tatsächlich hat da (zumindest in meinem Umfeld) der Fußballverein weit mehr „gegen“ Mobbing geholfen als das Boxen. Die Fußballer hatten ihre Gemeinschaft, auch wenn der kleine, introvertierte und sehr ruhige Junge verdammt gut zulangen konnte und sehr diszipliniert war. Ich bilde mir vermutlich auch die (glücklichen) dickeren Kinder (oder die dünnen und durch den Zwang mitgenommenen) nur ein, die ich häufiger auf der Matte gesehen habe, das wird sicherlich durch Training kompensiert und hat überhaupt nichts mit der Ernährung zu tun; analog verfetten selbstverständlich die ganzen Zocker und Nerds und sind heutzutage auch noch absolute Außenseiter...

Gerade die Jungs, die „gemobbt werden“ und man dann auch noch zum KS zwingt, worauf sie jedoch so überhaupt keine Lust haben, der Sport überhaupt nichts für sie ist und die dann auch noch in ihrer Freizeit nebenher von den nächsten Leuten dominiert, besiegt und geschlagen werden, profitieren davon ungemein... Natürlich kommt das im KS und insbesondere am Anfang auch nicht vor und Mobbing in den Kindergruppen (usw.) gibt es da natürlich auch nicht...



Stehen diese Kinder am Ende BESSER da, durch diesen Zwang? Aufgrund meiner bisherigen Lebenserfahrung vermute ich, dass in den meisten Fällen die Antwort darauf "ja" lautet. Betonung auf "meisten Fällen" und "vermute". Die Alternative ist nämlich oft Chips, Fanta und Spielkonsole / Fernseher.
Schön, dass Du das vermutest. Ich kenne ausnahmslos Gegenbeispiele und davon leider nicht gerade wenig. Es kam überraschenderweise nie wirklich gut an, wenn man Kinder über Jahre zum kämpfen zwingt und sie das so überhaupt nicht wollen oder davor sogar Angst haben... Im besten Falle wurde dann später der Sport einfach hingeschmissen und die familiäre Beziehung hat darunter gelitten, in anderen Fällen ging das noch ganz anders aus...

Nein, die Alternative ist nämlich nicht oft Chips, Fanta und Spielekonsole, sondern dass man das Kind einfach in einen Sport steckt, den es gerne ausübt und der ihm Spaß macht! Auch wenn es dann nicht zur Kampfsau, sondern zum Tänzer, wird oder Körbe wirft usw. Mal abgesehen davon, dass auch die Kinder in den Kindergruppen gerne "Chips, Fanta und Spielekonsole" haben und einen die paar Stunden Training auch nicht davor schützen. Da haben die Kinder mehr davon, wenn sie sich jeden Mittag auf dem Fußballplatz verabreden, ins Freibad gehen oder draußen spielen, als von den wenigen Einheiten.

Du betrachtest es auch als charakterbildende Maßnahme und natürlich lohnenswerte Alternative, das Kind regelmäßig windelweich zu prügeln, damit es was lernt und so „Werte“ mitnimmt? Nichts anderes passiert, wenn man ein Kind gegen seinen Willen zum VK-Kampf (oder nur harten Sparring) zwingt. Muss noch nicht einmal so hart sein; wenn das Kind mal Angst vor dem Training und den Treffern entwickelt hat, spielt es da auch keine Rolle mehr und es bringt sicherlich eine ganze Menge, es dann ständig dazu zu zwingen, genau das immer und immer wieder zu durchleben und ständig noch negativer zu prägen.
Harmlos sind da die, die einfach keine Lust haben und (welch Überraschung) auch nichts mitnehmen, weder an irgendwelchen „Werten“ noch an Lehren. Die warten einfach nur darauf, dass die Zeit vorbeigeht und stören häufig die Gruppe, solle man sie halt rausschmeißen.


Wenn man immer nach dem geht, ohne eine Richtung anzugeben, kannst 100 Sachen anfangen. Heute so und morgen so.

Aber klar sollten die Interessen des Kindes im ersten Schritt im Vordergrund stehen.
... und wenn das Kind dann nach 6 Monaten 3x Training pro Woche die Sache immer noch bescheiden findet, könnte man sich mal überlegen, wie viele der tollen "Werte" es dabei tatsächlich mitnimmt, ob es von dieser "Erziehung" profitiert oder ob man einfach nur noch mehr Zwang ausüben muss, weil das Kind diese Fähigkeiten natürlich ungemein benötigt und nicht nur das Negative mitnimmt.

Naja, man steckt ja Geld rein, es könnte doch so viel schlimmer sein und es ist besser so, als direkt zum verfetteten Mobbingopfer zu werden. :D

Vom Tablet gesendet.

Narexis
30-06-2018, 15:48
Es sollte ausschließlich das langfristige Wohl des Kindes im Vordergrund stehen. Oft genug kollidiert das Wohl ganz erheblich mit den Interessen der Kinder. Ich persönlich finde es z.B. für das Wohl meiner Kinder eminent wichtig, dass sie sich verteidigen können. Wenn das mit irgendwelchen ihrer Interessen kollidieren sollte, ist das eben so und interessiert mich nicht die Bohne.
Jau, da lässt man das Kind dann lieber gegen seinen Willen und ohne, dass es den geringsten Spaß daran hat, mehrere Jahre in jedem Training verlieren und verpacken, damit es sich dann vielleicht und mit Glück irgendwann, sollte es mal je soweit kommen, verteidigen kann oder auch nicht (/e: also anders als im Training)... Sicherlich sind die Fortschritte im Training auch wirklich immens, wenn es so überhaupt keine Lust darauf hat.

Wieso muss es sich eigentlich verteidigen können? Es lebt doch immer noch in einem der sichersten Länder der Erde und es könnte so viel schlimmer kommen? :D Den Angriff hast Du doch auch nicht zu verantworten? ;)

Man könnte das Kind auch einfach regelmäßig selbst zusammenschlagen, dass es sich schon mal an die Schmerzen gewöhnt, klingt doch auch vielversprechend und wie viele Kinder lernen sich im KS wirklich zu verteidigen - insbesondere ohne Wettkämpfe (und jemanden zu Wettkämpfen zu zwingen, dürfte natürlich im Wohl des Kindes begründet sein)?

(Selbstverständlich steht das "Wohl des Kindes im Vordergrund" und das zeigt sich immer wieder darin, dass ich auch lieber ein unglückliches Kind habe, das im Training - auf das es gar keine Lust hat - mehr abbekommt, als vermutlich in jeder Auseinandersetzung bis zum 18. Lebensjahr, wenn es tatsächlich das Kämpfen lernen will und auch nur den Hauch einer Chance haben soll, sich verteidigen zu können... Was sich jedoch nicht auf Dich bezieht. Wenn Dein Kind gerne KS trainiert (oder zumindest nicht abgeneigt ist), spricht auch überhaupt nichts dagegen!)

/e:


Wo sind da die Krakeeler, die sich darüber entrüsten? Naja, die sind hier im Faden und entrüsten sich recht professionell über Nichtigkeiten! Dabei ist die Lautstärke des Krakeelens invers proportional zur Anzahl der eigenen Kinder.
Das verstehe ich nicht, wieso sollte man sich darüber entrüsten? Haben wir hier doch schließlich nicht zu verantworten :blume:.

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Baumbart
30-06-2018, 16:06
Hey Narexis, Sarkasmus und Ironie sind Stilmittel, die eher sparsam und gezielt eingesetzt werden sollten. (Genau wie Smileys) :D

Narexis
30-06-2018, 18:28
Hey Narexis, Sarkasmus und Ironie sind Stilmittel, die eher sparsam und gezielt eingesetzt werden sollten. (Genau wie Smileys) :D
Naja, solange es ankommt :D.

(Am Rande: Hätte ich das Gefühl, dass Du zu der - von mir so "geliebten" - Elterngruppe gehörst, hätte ich mir die Zeit für eine Antwort gespart! :) Bevor das noch so rüberkommt. In den meisten Fällen ist das auch absolut kein Problem mit den Kindern (oder wirkt sich „nur“ auf die Beziehung zum Sport und ggf. den Eltern aus), nur gibt es auch noch die anderen Fälle und die gingen Großteils mit den Punkten "Verweichlichung", "Härte" und "Männlichkeit" einher ;). (Gleichzeitig waren das dann die Leute, die das nur so lange in Ordnung fanden, wie sie selbst keine „sinnlosen“ Schläge abbekommen müssten und man den Kleinen kontrollieren kann. Ich hab mal nett angeboten, dass ich den total verängstigten Jungen gerne zum Sport zwingen werde, wenn der Vater im Gegenzug vor und nach jedem Training 10min im Ring mit mir und 10min mit einem befreundeten Boxer dreht, während sich der Sohn umzieht. Da wollte sich dann nicht mal der selbst so harte Mann regelmäßig sinnlos verkloppen lassen, nur beim Sohnemann sieht das anders aus, der muss lernen, dass ... .)

Nur gerade im KS kann man mit dem Zwang noch einmal viel mehr Schaden anrichten; wobei es bspw. im BJJ schon etwas ganz anderes als im Boxen ist.

Ach und weil ich das mit dem „Verteidigen“ immer wieder höre: Der Anteil an Kindern/Jugendlichen, die sich dann auch wirklich (und wenn es nur minimal war) verteidigen konnten/könnten, wenn es mal wirklich rund ging (und war’s nur im Training), war (/e: meiner Erfahrung nach) unter denen, die eh keinen Bock aufs Training hatten, verschwindend gering bis nicht vorhanden ;). Der Anteil von Kindern/Jugendlichen, die sich überhaupt verteidigen konnten/könnten, in den meisten Breitensportvereinen, die ich so kennenlernen durfte und beim Großteil der Gruppe auch nicht wirklich nennenswert. Wirklich gut (und wehrhaft) waren eigentlich immer nur die Leute, die primär den Sport betreiben, sich verbessern und Wettkämpfe bestreiten (oder sich zumindest im Training messen und einfach kämpfen) wollten - dazu kann man keinen zwingen und auch die Mentalität kann man niemandem aufzwingen.)

Wenn das Kind (lange) seinen Spaß am Kampfsport hat, klasse, hoffe ich persönlich auch sehr. Schlechte Phasen hat jeder mal, da muss man durch, aber die Basis ist vorhanden. Wenn man mal wirklich keine Lust mehr hat und das nicht nur eine Phase ist, ist das auch in Ordnung. Kämpfen (und sich verteidigen) kann regelmäßig nur, wer auch regelmäßig kämpft (und die passende Einstellung mitbringt) und dazu werde ich nie jemanden zwingen, der es nicht will.

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Kohleklopfer
30-06-2018, 18:42
....

+1

Baumbart
30-06-2018, 21:37
Ich hab mal nett angeboten, dass ich den total verängstigten Jungen gerne zum Sport zwingen werde, wenn der Vater im Gegenzug vor und nach jedem Training 10min im Ring mit mir und 10min mit einem befreundeten Boxer dreht, während sich der Sohn umzieht. Da wollte sich dann nicht mal der selbst so harte Mann regelmäßig sinnlos verkloppen lassen, nur beim Sohnemann sieht das anders aus, der muss lernen, dass ... .)

Ich weiß ja nicht, wie Du Dein Training gestaltest aber bei uns (MMA-Verein) wird kein Kind sinnlos verkloppt und es gibt auch keine Pflicht überhaupt irgendetwas zu machen. Was im Training passiert bestimmt der Trainer, nicht die Eltern und alles ist freiwillig. Alles andere ist kriminell und strafrechtlich relevant da Körperverletzung bzw. Anstiftung (https://www.koerperverletzung.com/26-stgb/) dazu.

Der Zwang, von dem ich spreche, bezieht sich ausschließlich auf "Teilnahme am Training". Ist normalerweise selbstverständlich, dass in dieses Spektrum kein Vollkontakt-Sparring Grundschüler vs. Jerome LeBanner fällt?!


Der Anteil von Kindern/Jugendlichen, die sich überhaupt verteidigen konnten/könnten, in den meisten Breitensportvereinen, die ich so kennenlernen durfte und beim Großteil der Gruppe auch nicht wirklich nennenswert.

Die Verteidigung findet bereits im Vorfeld statt durch entsprechende Körperhaltung und demonstrative Bereitschaft zur Gegenwehr. Das reicht hoffentlich für andere Gleichaltrige aus. Die Kinder sollen sich ja nicht gegen erwachsene Schwerverbrecher wehren müssen. Dafür hat der Herr Kalaschnikow die AK-47 erfunden.

Was Du kritisierst sind (bestimmte) Eltern ganz allgemein. Da ein jeder Kinder zeugen darf ohne vorherige Charakter-Tests, wird's da vorerst auch keine Abhilfe geben. Im Endeffekt agierst Du wie jemand, der erregt den Himmel anschreit, weil ihn der Regen stört. Ich bin recht sicher, dass Du auch in diesem Fall das rechte Maß an Sarkasmus und Ironie finden würdest, um mittels an den Haaren herbeigezogener Suggestivfragen zu demonstrieren, was für ein A-L0ch dieser Himmel doch eigentlich ist. :D

Narexis
01-07-2018, 00:26
Ich weiß ja nicht, wie Du Dein Training gestaltest aber bei uns (MMA-Verein) wird kein Kind sinnlos verkloppt und es gibt auch keine Pflicht überhaupt irgendetwas zu machen. Was im Training passiert bestimmt der Trainer, nicht die Eltern und alles ist freiwillig.
Welch Überraschung... (So langsam frage ich mich echt, ob Du Dich anstrengst, so steil am Inhalt und dem Kern der Aussagen vorbeizuschießen oder sie einfach nicht verstehen willst...)

Was leider überhaupt nichts daran ändert, wenn Papa sich dann den Sohnemann nach dem Training „vornehmen will“, ihm auch noch eine Standpauke halten will, weil er schon wieder nicht richtig mitgemacht hat (bzw. ihn dafür sogar noch bestrafen will) oder irgendwelchen (brutal männlichen) Schwachsinn über Ehre, Kampfkraft, Männlichkeit und die Verweichlichung der Jugend vom Stapel lässt oder dass man das Kind hart anpacken müsse, wenn man ihm dezent zu verstehen gibt, dass das für keine Seite gewinnbringend ist und so nicht akzeptiert oder toleriert wird...
Was denkst Du wohl, wie es bei den Leuten ankommt, wenn man das Kind dann doch tatsächlich auf einmal für voll nimmt und es einem sogar komplett egal ist, wie das bei den Eltern ankommt, die es doch gerade tatsächlich zum Training gezwungen oder zumindest hergeschleift haben. Stimmt, ich werde im Sport kein Kind je dazu zwingen, zu kämpfen oder sich zu messen, wenn es wirklich nicht will und das kommt bei den Eltern, die genau diesen Zwang ausüben und das erwarten, da sie ja das Kind ins Training schleifen, dementsprechend an ;). Da hat man dann doch schon mal „nette“ Diskussionen und der Großteil nur so lange eine große Klappe und Anforderungen, wie sie dafür nicht geradestehen oder ertragen müssten, was vom Kind erwartet wird - ach und ja, ich bin auch deutlich "härter" im Nehmen als die Jugendlichen, dann kann ich doch wohl von einem Alphatierchen und Mann, der diese Schule durchlaufen hat und auf die Verweichlichung hinweist, erwarten, dass das auch auf ihn zutrifft und er nicht wie ein kleines Kind behandelt werden will, sondern wie ein "echter Mann". In dem Moment des Angebots wollte ich einfach mal sehen, was so dahinter steckt von einem Mann, der doch natürlich selbst eine viel härtere Schule durchlaufen habe und gerade ernsthaft seinem Jungen den Schwächling „austreiben“ wollte, sich für den Sohn schämen würde, wenn er nicht endlich zum Mann werden würde (der Junge war 12...) und ob man selbst bereit ist, das auf sich zu nehmen, was vom Kind erwartet wird, wenn man es zu Partnerübungen mit lockerem Kontakt und leichten Schlägen zum Gesicht auf die Deckung zwingen will (und ja, da reichen schon „leichte Schläge“, um ordentlich was beim Kind anzurichten, wenn es das nicht will). Dasselbe gilt, wenn mal wieder jemand sein Kind (das sogar Spaß im Training hat, aber einfach nicht an Wettkämpfen teilnehmen will und sich lieber auspowert, als andere Kinder hart zu schlagen und hart geschlagen zu werden) zum Kämpfen zwingen will.



Der Zwang, von dem ich spreche, bezieht sich ausschließlich auf "Teilnahme am Training". Ist normalerweise selbstverständlich, dass in dieses Spektrum kein Vollkontakt-Sparring Grundschüler vs. Jerome LeBanner fällt?!
... und wer gewinnt was beim diesem Zwang (und wie kann man sich bei diesem Zwang eigentlich aussuchen, zu was man es genau zwingt, wenn es doch nur um die "Teilnahme am Training" (mit allen Inhalten) geht)? Also außer dass das Kind die Zeit irgendwie absitzt und aus den Übungen mit Kontakt und den unangenehmen Teilen, die doch so wichtig für die Erziehung sind, rausgehalten wird? Nein, die tolle Ausstrahlung nimmt es da nicht mit, wieso sollte es auch... Ja, rangeln und raufen gehört irgendwann zum Training dazu und das ist nur dann positiv, wenn man es gerne und freiwillig macht. Ich hab tatsächlich die Erfahrung gemacht, dass es kein Vollkontakt Sparring benötigt, wenn das Kind schon mit leichten Treffern überfordert ist, Angst hat, die andere Person zu schlagen und einfach auf den ganzen Zirkus keinen Bock, um ordentlich was anzurichten, wenn man es nur immer und immer wieder dazu zwingt, sich mit genau dem Zeug auseinanderzusetzen...

Steht man da dann am Rand und brüllt, sobald es an die Partnerübungen oder den Sandsack geht, dass hier der Zwang jetzt aber endet, das Kind nicht mehr mitmachen muss und die "Teilnahme am Training" sich bitte nur auf die Teile ohne Kontakt erstreckt und nicht den Rest des Trainings? Was stattfindet und wie es von dem jeweils betroffenen Kind aufgenommen wird, ist noch mal was ganz anderes... (Die Jungs, die Spaß dabei haben, nehmen die Sachen ganz anders wahr und stecken sie ganz anders weg...) Ich muss ein Kind nicht verkloppen, dass es negativ geprägt wird, da reicht schon eine ordentliche Abneigung und ein Schmerz (oder dominiert/besiegt werden bzw. den Willen aufgezwungen zu bekommen), den es nicht haben will und in dem es nichts Gutes oder gar ein Spiel (Rangeln und Raufen) sieht; hab das auch oft genug im Kinderjudo gesehen, wenn die Person, die keine Lust hatte, beim Techniktraining "geworfen" wurde und immer wieder leicht auf die Matte geknallt ist, beim Gürtelfange halbherzig mitgemacht hat und dementsprechend schlecht war, andere sich irgendwann beschwert (oder ähnliche Dinge gezeigt) haben, wenn der Junge in der "eigenen Gruppe" war, das aber einfach so überhaupt nichts Gutes und keinen Sinn aus Sicht des Kindes hatte.



Die Verteidigung findet bereits im Vorfeld statt durch entsprechende Körperhaltung und demonstrative Bereitschaft zur Gegenwehr.
Stimmt, die Ausstrahlung der Kinder, die keine Lust aufs Training haben, dazu gezwungen werden und im Training entweder überhaupt nicht mitmachen, den Frust der anderen Kinder auf sich ziehen, die tatsächlich trainieren wollen, dann evtl. sogar noch häufiger vom Trainer zurechtgewiesen werden oder sogar ständig spielerisch verpackt werden, jedes Spiel verlieren und immer die schlechtesten sind, ist schon absolut klasse! Das kommt sicher daher, dass die Kinder das Gefühl haben, so richtig gut unterstützt und in ihren Anliegen für voll genommen zu werden, wenn sie es nicht mal schaffen, dass Papa oder Mama akzeptiert, dass sie den Sport voll blöd finden, aber da schon wieder hin müssen. Das wäre im Fußballverein oder beim Tanzen nie passiert, das dem Kind Spaß macht, wo es gelobt wird, gerne hingeht und sich überraschenderweise auch häufig noch besser mit den anderen Kindern versteht, da alle gemeinsam Spaß haben und die Kinder der Sache positiv und nicht abgeneigt gegenüberstehen.
Die gezwungenen Kinder werden sich dann natürlich bereits durch die passende Ausstrahlung durchsetzen können, weil sie es ja gewohnt sind, dass das so super klappt und sie ihren Willen bekommen... Wenn man das Kind nur lange genug zwingt und ihm immer wieder vor Augen führt, dass es nix zu melden hat bzw. seine Meinung komplett egal ist und keinen interessiert und dann auch noch schlecht ist oder stört, wird es sicherlich lernen, dass es sich gegen andere durchsetzen kann und so richtig in seinen Vorhaben unterstütz wird! (Sieht man auch ständig bei den Erwachsenen. Da sind es dann die, die im Training von wirklich jedem verpackt werden, die dann Selbstvertrauen ausstrahlen und im Kampf der festen Überzeugung sind, dass das dieses Mal anders laufen wird als die tausendmal davor im Training...)

Mal ‘ne ganz blöde Frage: Wie kommt man auf den Trichter, dass ein Kind lernt, sich durchzusetzen, wenn man ihm von Anfang an zu verstehen gibt, dass es kein Mitspracherecht hat, sich nicht mal zuhause durchsetzen kann, seine Meinung eh nicht interessiert und es regelmäßig (mehrmals die Woche) und über Jahre etwas machen muss, auf die es keine Lust hat oder gegen das sich alles sträubt (und komplett unnötig und leicht zu ersetzen ist)und das wirklich regelmäßig, an festen Tagen und immer und immer wieder (auch noch planbar)? (Auch bei der angesprochenen Schulpflicht könnte man mal schauen, was mit Kindern passiert, die bspw. aufgrund von Mobbing oder kompletter Überforderung und Druck Seitens der Eltern passiert und wie man dagegen vorgeht. Einfach noch mehr Druck und Zwang hat da (zumindest in meiner Umgebung) nie funktioniert ;). Der gewaltige und zentrale Unterschied ist nur, dass man um die Schulpflicht und den Schulbesuch nicht rumkommt und Bildung einer der wichtigsten Pfeiler für die Zukunft ist. Der KS interessiert keine Sau und ist so leicht durch abertausend andere Alternativen zu ersetzen, die dieselben Ergebnisse liefern und das ohne die Probleme.)

(Am Rande: Überraschenderweise sind auch noch die Kinder die mit Abstand am durchsetzungsstärksten, die Spaß am Sport haben, erfolgreich sind und von ihren Eltern in ihrem Vorhaben und dem Spaß auch noch unterstütz werden. Da wird zusammengearbeitet und nicht gegeneinander (in einem absolut unnötigen Punkt).)
(Bevor das jetzt auch noch kommt: Ja, es gibt tatsächlich einen Unterschied, ob ich das Kind über Jahre regelmäßig zu einem Sport zwinge, auf den es so überhaupt keine Lust hat oder ob ich den in der Erziehung notwendigen liebevollen Zwang anwende und Grenzen aufzeige.)
Wenn man ganz viel Glück hat, läuft der Rest dann zumindest so „richtig“, dass das Kind „den Eltern zuliebe“ versucht, den Sport irgendwie zu machen, ggf. auch erfolgreich ist und wirklich hofft, dass es irgendwann mehr als ein Übel ist und dann einfach später irgendwann die Schnauze voll hat und es hinschmeißt, aber es nicht negativ gegen die Eltern auslegt.

Die „demonstrative Bereitschaft zur Gegenwehr“ hat ja schon super bei den Menschen funktioniert, die man eigentlich mag und die sogar auf derselben Seite stehen oder einen unterstützen (sollten), da wird es noch besser funktionieren und rüberkommen, wenn die Person auf der „feindlichen“ Seite steht. Wer nur genug Ablehnung und Zwang erfährt, wird definitiv ein riesengroßes Ego und eine tolle Ausstrahlung aufbauen und dass ihm die Gleichaltrigen, die kämpfen wollen, auch noch in der Freizeit ständig zeigen, dass er so überhaupt keine Chance gegen sie hat, wenn man denn wirklich mal rangelt oder Wettrennen veranstaltet usw., trägt dazu maßgeblich bei.



Das reicht hoffentlich für andere Gleichaltrige aus.
Da reicht so ziemlich jeder Sport aus und das hat mit verteidigen herzlich wenig zu tun. Ich (und genug andere) habe das sogar bereits in der Grundschule gegen die bösen Judo-Jungs geschafft, ohne je was trainiert zu haben, das hat man mir anders beigebracht und vermittelt und gerade die Kinder mit dem größten Ego, die sich wirklich zu behaupten wissen, sind überraschenderweise nicht die, die ständig zu irgendwas gezwungen werden, verlieren oder denen man vermittelt, dass sie überhaupt nichts zu melden und mitzureden haben, sondern da jetzt durch und es ertragen müssen... (Wie hat ein Sportler mal zu mir gesagt als ich erfahren habe, dass er gemobbt wird und es einfach über sich ergehen lässt: "Ich halt meinen Papa aus, wenn ich mal wieder schlecht war und ihn enttäuscht habe, dann halt ich auch noch die paar Blödmänner aus und ich hab ja noch Rocky [den Familienhund]." Ja, da kocht tatsächlich was in mir und da gibt es nicht viele Situationen von...)



Die Kinder sollen sich ja nicht gegen erwachsene Schwerverbrecher wehren müssen. Dafür hat der Herr Kalaschnikow die AK-47 erfunden.
...

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Syron
03-07-2018, 01:26
Ich merke das bei unserer Tochter auch immer wieder mal (ja, ich darf also mitreden :D ) das sie nicht so recht zum Training möchte, dann wird bisschen Druck ausgeübt und wenn ich sie dann abhole kommt sie mit breitem Grinsen aus der Halle ;)
Joah, solche Fälle haben wir natürlich auch da :D



Ich kann diese Erregung ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Ich habe doch die Zustände in Thailand (oder andernorts) nicht zu verantworten, ...
Darum geht es auch gar nicht.
Es geht darum, daß du die Schicksale von Kindern damit schönredest, daß es anderen doch viel schlechter ginge.
Und das finde ich einfach geschmacklos.


Abseits dieser naiven Forderung stets das BESTE im Leben zu bekommen, sind die Eltern, die sehen wie ihre Kinder verfetten oder in der Schule gemobbt werden und sie wollen ihnen nach ihren Möglichkeiten helfen.
Und das geht nur durch KS/ KK, auch wenn die Kinder diesem Hobby nichts abgewinnen können?
Was ist, wenn der kleine Felix sein Selbstbewusstsein lieber beim Ballett stärken möchte?
Oder wenn die kleine Erna viel lieber Tischtennis spielen möchte?
Was bringt auf lange Sicht wohl mehr: Ein Sport/ Hobby, an dem sie Spaß haben und durch freudigen Einsatz Erfolge verbuchen, oder ein Hobby, welches sie nicht ausstehen können, die Leistung entsprechend ist und sie dort auf noch auf den Deckel bekommen?


Stehen diese Kinder am Ende BESSER da, durch diesen Zwang? Aufgrund meiner bisherigen Lebenserfahrung vermute ich, dass in den meisten Fällen die Antwort darauf "ja" lautet. Betonung auf "meisten Fällen" und "vermute".
Halte ich für unwahrscheinlich.


Die Alternative ist nämlich oft Chips, Fanta und Spielkonsole / Fernseher.
Und sowas ist pauschales schwarz-weiß.
Ich habe diverse Kids in meinen Gruppen, die auch an der Spielkonsole sitzen; sind aber spindeldürr und/ oder sportlich.
Genauso kenne ich Kids, die nicht dran sitzen und moppelig sind.




Mich könnte interessieren, was der kleine Sohn selber will.
So Kleinigkeiten halt :rolleyes:




Es sollte ausschließlich das langfristige Wohl des Kindes im Vordergrund stehen. Oft genug kollidiert das Wohl ganz erheblich mit den Interessen der Kinder. Ich persönlich finde es z.B. für das Wohl meiner Kinder eminent wichtig, dass sie sich verteidigen können. Wenn das mit irgendwelchen ihrer Interessen kollidieren sollte, ist das eben so und interessiert mich nicht die Bohne.
Na, das sind doch Statements, welche man als Kind hören möchte: Mich interessiert es die Bohne, ob es dir Spaß macht, *ich* will daß du machst.


Es gibt auch eine Schulpflicht in Deutschland und ich habe es bisher auch noch nicht erlebt, dass da nach Interessenkollision Schule <-> Kind geforscht wird.
Der Vergleich ist jetzt nicht dein Ernst, oder?




Ich weiß ja nicht, wie Du Dein Training gestaltest aber bei uns (MMA-Verein) wird kein Kind sinnlos verkloppt ...
Losgelöst von eurem bestimmten Verein: Wenn man klein Felix immer zum Training zwingt und er dort auf die Murmel bekommen, wird es sicherlich auch nicht unter "sinnlos verkloppt" laufen, sondern unter "im Sparring unterlegen" oder so ähnlich.


...und es gibt auch keine Pflicht überhaupt irgendetwas zu machen.
ALso dürfen die Kinder, die bei euch eigentlich keine Lust haben, die ganze Zeit rumsitzen und nichts tun?


Die Verteidigung findet bereits im Vorfeld statt durch entsprechende Körperhaltung und demonstrative Bereitschaft zur Gegenwehr.
Und eine solche Körperhaltung können sie nicht erstanden haben, weil sie im Tennis richtig gut sind, oder in der Basketball-Mannschaft total gut aufgenommen worden sind?



@Narexis: Ich gebe es ja ungerne zu, aber: Schöne Beiträge :p

Baumbart
05-07-2018, 10:55
Es geht darum, daß du die Schicksale von Kindern damit schönredest, daß es anderen doch viel schlechter ginge.
Und das finde ich einfach geschmacklos.

Fest zu stellen, dass eine Alternative besser ist als die andere, ist kein Schönreden.

Du arbeitest Dich hysterisch an mir ab, während die Eltern, die ihre eigenen Kinder verkaufen, um sexuell mißbraucht zu werden, von Dir dezent übergangen werden. Das allein für sich genommen spricht schon Bände und sagt mehr über Dich aus, als Dir lieb sein dürfte.

Wong F.
05-07-2018, 11:52
Du arbeitest Dich hysterisch an mir ab, während die Eltern, die ihre eigenen Kinder verkaufen, um sexuell mißbraucht zu werden, von Dir dezent übergangen werden. Das allein für sich genommen spricht schon Bände und sagt mehr über Dich aus, als Dir lieb sein dürfte.

Sowas nennt man wohl "sachgrundlose Unterstellung". Einziger Zweck: Das Gegenüber diskreditieren.

Narexis
05-07-2018, 13:02
Fest zu stellen, dass eine Alternative besser ist als die andere, ist kein Schönreden.
Welchen Zweck hat denn diese Feststellung, insbesondere im Kontext, außer zu relativieren, zu verharmlosen oder schönzureden? Insbesondere mit dem tollen Vermerk des Augenöffnens und dem Willkommenheißen in der Realität (/e: oder dass man sich eigentlich über die bessere Alternative freuen solle und den Äußerungen hinsichtlich meiner Äußerung zu den boxenden Kindern und dem Mitleid)?

Wie würdest Du es bezeichnen, wenn Deine Kinder verprügelt werden und ich dann um die Ecke komme mit einem 'Willkommen in der Realität' und (gerne auch durch Zeitungsartikel belegt) es gibt genug, die sich glücklich schätzen würden und eigentlich müssten Deine Kinder froh sein, dass sie nur verprügelt wurden. Andere haben das nicht überlebt oder werden sogar regelmäßig von den Eltern verprügelt. Hat natürlich nichts mit Schönreden zu tun, denn das verprügelt Werden ist doch auch die bessere Alternative zur familiären Gewalt oder den wirklich schlimmen Auseinandersetzungen und Gewalttaten, die auch das Kind betreffen könnten. (Ja, mich würde wirklich interessieren, was man mit solchen Aussagen bezweckt und wie man nicht mal merken kann, dass es schlussendlich relativiert und schönredet. Klingt nicht mehr ganz so toll, wenn's einen selbst betrifft und hat da dann natürlich eine ganz andere Wirkung als sonst.)

/e: Ich lass das hier einfach noch mal so stehen und Du erklärst mir dann, dass hier nix relativiert und schöngeredet wurde:


Willkommen in der Realität. [...] Sexindustrie [...] Demgegenüber ist ein Lebensschicksal als Kinder-Thaiboxer doch unendlich vorzuziehen.
Anstatt mit riesen Kullertränen das harte Schicksal dieser Jungs zu beheulen, könnte man also auch genau so gut froh drüber sein, dass sie durchs Thaiboxen eine Alternative zu weit unangenehmeren Dingen haben.
/e2: Es wäre also auch kein Schönreden, wenn ich jetzt erkläre, dass die zur Sexarbeit gezwungenen Kinder (und wir) eigentlich froh darüber sein müssten, da es immer noch "eine Alternative zu weit unangenehmeren Dingen", dem Tod, ist? Nein, da ist das natürlich was ganz anderes und eigentlich müsste man sich auch generell über Kinderarbeit freuen und die sogar noch vielen "Kinder-Thaiboxern" vorziehen und bitte keine Kullertränen und das harte Schicksal beheulen...



Du arbeitest Dich hysterisch an mir ab, während die Eltern, die ihre eigenen Kinder verkaufen, um sexuell mißbraucht zu werden, von Dir dezent übergangen werden. Das allein für sich genommen spricht schon Bände und sagt mehr über Dich aus, als Dir lieb sein dürfte.
Ich bin zwar nicht Syron, aber da ist er ja wieder, der Freifahrtschein, weil es anderen doch so viel schlechter geht und es viel größere Probleme gibt. Na, solange Du das nicht machst, kann man ja den kompletten Rest ignorieren und eigentlich kann man auch das ignorieren, denn auch in Thailand passieren noch "schlimmere" Dinge... Eigentlich muss man über das ganze Thema hier nicht sprechen, da es ja Großteils gut funktioniert und es im Sport größere Probleme gibt.

Ich finde es schon beeindruckend, dass Du Dich hier sogar selbst mit "Eltern, die ihre eigenen Kinder verkaufen, um sexuell mißbraucht zu werden" in einen Topf wirfst und man sich bitte erst mal um die kümmern soll, bevor man sich an Dich wendet. :ups: Das erlebt man wirklich nicht oft. Gleichzeitig könnte man sich mal fragen, ob man jede Einstellung erst noch einmal darlegen muss oder es der Sache widerspricht, dass Syron sich an die Person wendet, die Syron erreichen kann.

(Nein, man muss nicht erst ausgiebig erklären, wie schrecklich, verwerflich und widerwärtig man bspw. den familiären sexuellen Missbrauch findet, um sich auch zu den "niederen" Dingen äußern zu dürfen, ohne gleich das "Schlimme" zu rechtfertigen oder zu übergehen - das nicht einmal Thema war, bis es zur Relativierung und dem Schönreden ins Spiel gebracht wurde - denn anderen geht's ja noch schlechter - und so ziemlich keinen Bezug zur Situation hierzulande oder dem Faden hat; die Boxer wurden als Beispiel genommen und zu "positiv" betrachtet, keiner hat hier je "Eltern, die ihre eigenen Kinder verkaufen, um sexuell mißbraucht zu werden" in irgendeinem positiven Licht oder sogar als Vorbild für den Umgang hierzulande verwendet. Ich muss auch keinen Weltfrieden gebracht habe, bevor ich mich darum kümmern darf, dass in meinem Umfeld keiner gemobbt wird und ich nur zusehen darf, weil's ja noch Schlimmeres gibt. Ich muss auch nicht erst den "schlimmen" Fällen helfen, um mich den "leichten" anzunehmen.)

(Der Logik folgend, ist es auch verdammt dreist, dass Du meinst, Deinen Kindern beibringen zu müssen, wie sie sich verteidigen und das nicht erst mal denen zeigst, die es wirklich gebrauchen könnten :p. Andere würden natürlich einfach behaupten, dass jede Veränderung wichtig ist - egal wie klein das Problem doch ist - und man auch die kleinen Probleme angehen kann, nicht erst den Weltfrieden gebracht haben muss und man sich um Personen kümmern soll, die man Großteils nicht mal zwischen die Finger bekommt oder kannst Du den Kontakt zu den Eltern in Thailand herstellen...)

Vom Tablet gesendet.

Syron
06-07-2018, 09:01
Fest zu stellen, dass eine Alternative besser ist als die andere, ist kein Schönreden.

Du arbeitest Dich hysterisch an mir ab, während die Eltern, die ihre eigenen Kinder verkaufen, um sexuell mißbraucht zu werden, von Dir dezent übergangen werden. Das allein für sich genommen spricht schon Bände und sagt mehr über Dich aus, als Dir lieb sein dürfte.
Was soll ich sagen?
Ich habe meine Kinder ebenfalls an Sexhändler abgegeben.

Ernsthaft: Das Problem ist, daß du nicht zu sehen scheinst, daß du ein Schicksal total abwertest, weil es anderen ja schlimmer geht.
Und ja - das finde ich absolut abartig, widerlich und noch vieles mehr.

Du bist übrigens auch meine Frage übergangen, ob du dann denn sexuell missbrauchten Kindern erklärst, daß sie doch Glück haben, denn sie könnten ja auch umgebracht werden.
Sagt das nun mehr über dich aus, als dir lieb sein könnte?

Für ein Kind das MT betreiben muss, in der Hoffnung die Familie so ernähren zu können, aber den Sport haßt - ist sein Schicksal die Hölle.
Für ein Kind das sexuell missbraucht wird oder sich verkauft, in der Hoffnung die Familie so ernähren zu können - ist sein Schicksal die Hölle.
Wenn ein Kind hier von Mama und Papa jeden Tag geschlagen wird - ist sein Schicksal die Hölle.
Wenn ein Kind unter frühkindlicher Depression leidet und es sich immer weiter zieht - ist sein Schicksal die Hölle.

Aber du würdest dich natürlich vor diese vier Kinder stellen und ihren klarmachen: Wisst ihr, ihr hättet auch umgebracht werden können. Aber ihr lebt noch, also kommt doch mal klar!

Nee, ist klar.
Ist überhaupt keine Abwertung der persönlichen Schicksale und auch kein Schönreden.


Übrigens kann es auch *hier* für Kinder die Hölle sein, wenn sie zu Sachen gezwungen werden, die sie nicht wollen, an denen sie keinen Spaß haben und die sie sogar verachten und verabscheuen - auch dann, wenn Mama und Papa es für absolut notwendig halten, daß dieses Schicksal KS/ KK zu sein hat.
Das ist dann zwar ein anderes Level, als die Kinder sexuell missbrauchen zu lassen, aber das Prinzip dahinter ist das gleiche (wenn man den finanziellen Aspekt rausläßt, daß man für seine verkauften Kinder, Geld bekommt).
Aber das ist natürlich viel besser, denn immerhin investiert man ja Geld in das Kind und Zeit, weil man es zum Training fährt.
Für die meisten Eltern ist das Zeit und Geld investieren Eltern sein; so können sich die Geister scheiden.

marq
06-07-2018, 09:31
es geht um kinder in deutschland und nicht wie es im ausland ist.

Little Green Dragon
07-07-2018, 02:17
die sie sogar verachten und verabscheuen - auch dann, wenn Mama und Papa es für absolut notwendig halten, daß dieses Schicksal KS/ KK zu sein hat.


Zumal der größte (Denk-)Fehler der hier gemacht wird ist, dass man versucht „mathematisch“ an die Kindererziehung ran zu gehen.

So nach dem Motto:

“Wenn ich lange genug A mache (Kind zur KK „zwingen“) kommt zwangsläufig auch B (wehrhaftes Kind) bei raus...“

Funktioniert in der Praxis eher selten bis nie und hat im Gegenteil häufig genau den umgekehrten gewünschten Effekt.

Nur weil ich ein Kind lange genug zum Klavierunterricht nötige kommt deswegen noch lange kein Star-Pianist bei raus...

Baumbart
07-07-2018, 12:49
Ernsthaft: Das Problem ist, daß du nicht zu sehen scheinst, daß du ein Schicksal total abwertest, weil es anderen ja schlimmer geht.
Und ja - das finde ich absolut abartig, widerlich und noch vieles mehr.

Ich habe darauf hingewiesen, dass einige Eltern in Thailand ihre Kinder verkaufen a) in die Prostitution und b) an Thaibox-Camps. Offenbar darf ich jetzt nicht finden, dass Alternative b) die Bessere ist, ohne "absolut abartig, widerlich und noch vieles mehr" zu sein?! :D

Wieder mal bezeichnend ist der Versuch, die Abscheu auf mir abzuladen, während diese Eltern selbst, also die Verursacher, mit keiner Silbe erwähnt werden. "Abartig, widerlich und noch vieles mehr" ist dabei schon recht tief in die Kiste gegriffen. Ich würde mir solche hysterischen Kraftausdrücke für tatsächliche Kinderschänder aufsparen und nicht für Typen, mit denen ich eine Meinungsverschiedenheit über Erziehungsmethoden im Internet habe.

Dieses fehlen jeglicher Relation und die Einteilung der Welt in ein simples Schwarz- und Weiß-Schema spricht m.A.n. sehr stark für äußerst einfache Gemüter.

Dabei bin ich selbst sogar ein ganz Lieber, habe meine Kinder noch nie geschlagen und zwinge sie auch zu nichts. Ich bin aber nicht das Maß der Dinge. Das ist etwas, was einige hier noch begreifen müssen und (ich denke) auch werden.

Die Motivation von Eltern, die ihre Kinder dazu zwingen irgend etwas zu lernen, ob Kampfsport oder etwas anderes, wird in erster Linie der Wunsch sein, dass die Kinder irgendwann mal besser da stehen als ohne diese Fähigkeit. Das kann ich respektieren und gleichzeitig der Ansicht sein, dass Zwang je nach Situation und Ausprägung nicht das beste Mittel der Wahl ist.

Überhaupt, dass Zwang bereits durch die Androhung von Gummibärchenentzug ausgeübt wird, scheint den "Erziehungs-Fachkräften oft ohne eigene Kinder" auch neu zu sein. Zwang durch die Eltern, sich im Vollkontaktsparring unter Billigung des Trainers zusammenschlagen zu lassen, ist eine so lächerliche Idee, dass ich mir eigentlich selbst an die Nase fassen muss, mich überhaupt auf eine Diskussion mit solcherart Fachkräften eingelassen zu haben. Das wird so schnell nicht wieder vorkommen.

Baumbart
07-07-2018, 14:52
Zumal der größte (Denk-)Fehler der hier gemacht wird ist, dass man versucht „mathematisch“ an die Kindererziehung ran zu gehen.

So nach dem Motto:

“Wenn ich lange genug A mache (Kind zur KK „zwingen“) kommt zwangsläufig auch B (wehrhaftes Kind) bei raus...“

Mathematisch gesehen kommt in diesen Fällen das Teilgebiet der Stochastik zum Einsatz:

"Ich möchte, dass mein Kind wehrhaft ist. Ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass das Kind wehrhaft wird, wenn ich es zusätzlich zur Teilnahme am Kampfsport zwinge als wenn es nur freiwillig E-Sports am PC machen darf?"


Funktioniert in der Praxis eher selten bis nie und hat im Gegenteil häufig genau den umgekehrten gewünschten Effekt.

Nur weil ich ein Kind lange genug zum Klavierunterricht nötige kommt deswegen noch lange kein Star-Pianist bei raus...

"Wehrhaftes Kind" = "Star-Pianist"? Ich glaube zwar, dass diese Gleichung hinkt.

Es gibt aber ein Beispiel namens Caio Terra, dass es genau so kommen kann: kleiner, unterentwickelter Schwächling wird gemobbt. Mutter zwingt ihn gegen seinen Willen zur Teilnahme am Brazilianischen Bodenjudo. Kind macht Schwarzgurt in drei Jahren und wird neunfacher Bodenjudo Weltmeister und gewinnt zahlreiche "Open Class" Turniere, also als 57 kg Hänfling gegen > 100 kg Hulks:


https://www.youtube.com/watch?v=3j_N-VNpLTU

Ich erinnere mich noch gut, als ich vor knapp über einem Jahr mit dem Bodenjudo anfing und Schwierigkeiten hatte, dreizehn-, vierzehn-, fünfzehnjährige Jungs zu submitten. Als über hundert Kg schwerer, kräftiger Mann.

Narexis
07-07-2018, 15:06
Zumal der größte (Denk-)Fehler der hier gemacht wird ist, dass man versucht „mathematisch“ an die Kindererziehung ran zu gehen.

So nach dem Motto:

“Wenn ich lange genug A mache (Kind zur KK „zwingen“) kommt zwangsläufig auch B (wehrhaftes Kind) bei raus...“

Funktioniert in der Praxis eher selten bis nie und hat im Gegenteil häufig genau den umgekehrten gewünschten Effekt.

Nur weil ich ein Kind lange genug zum Klavierunterricht nötige kommt deswegen noch lange kein Star-Pianist bei raus...
+1! Auch gilt leider weiterhin: Nur weil ein Kind regelmäßig mit Härte konfrontiert wird, wird es nicht unbedingt selbst hart oder lernt irgendwelche Werte; auch nicht wenn man das nur lange genug macht und noch mehr Zwang ausübt. Druck formt nicht immer Diamanten und nicht jede Person wächst an einer Aufgabe und jetzt 5€ ins Phrasenschwein. (Bevor es wieder jemand seltendämlich auslegt: Härte bedeutet nicht, dass die Kinder sich volle Kanne ins Gesicht schlagen müssen.)




Ich habe darauf hingewiesen, dass einige Eltern in Thailand ihre Kinder verkaufen a) in die Prostitution und b) an Thaibox-Camps. Offenbar darf ich jetzt nicht finden, dass Alternative b) die Bessere ist, ohne "absolut abartig, widerlich und noch vieles mehr" zu sein?! :D
Du hast noch weit mehr gemacht, aber das mit dem Lese- und Textverständnis hapert ja bei uns beiden, haben wir ja schon festgestellt. Man könnte auch meinen, ich hätte im letzten Post sogar gezeigt, wieso...

Gleichzeitig gab und gibt es immer noch keinen einzigen Grund, warum es bei diesem Thema irgendwie relevant sein sollte, was Du ins Spiel gebracht und womit Du relativiert und schöngeredet hast. Es gibt nicht einen Grund, warum man an dieser Stelle das "harte Schicksal" hätte abwerten oder relativieren müssen und sich auch noch abfällig gegenüber den Personen äußern müssen, die es sich nicht schönreden, indem man sich erklärt, dass es für viele eine Chance ist und es anderen ja noch schlechter geht, das ist sogar den Kerlchen bewusst; die Scheiße stinkt dadurch nicht weniger und es geht den Kindern auch nicht besser im Leben, indem man das macht oder sich in Deutschland daran "inspiriert", weil es in Thailand doch auch gemacht wird und man das Negative ausblendet. Du merkst nicht einmal, wieso Syron so von Dir denkt auch mich kotzt dieses Vorgehen gewaltig an...



Wieder mal bezeichnend ist der Versuch, die Abscheu auf mir abzuladen, während diese Eltern selbst, also die Verursacher, mit keiner Silbe erwähnt werden. "Abartig, widerlich und noch vieles mehr" ist dabei schon recht tief in die Kiste gegriffen. Ich würde mir solche hysterischen Kraftausdrücke für tatsächliche Kinderschänder aufsparen und nicht für Typen, mit denen ich eine Meinungsverschiedenheit über Erziehungsmethoden im Internet habe.
Ich hab auch erklärt, warum man nicht erst was zu den thailändischen Eltern gesagt haben muss, um sich an Dich zu wenden. Mal ganz offen: Ich wäre sogar ziemlich beschämt, wenn man mich nur im Zusammenhang mit diesen Eltern ansprechen dürfte... Musst mir echt mal erklären, warum Du Dich mit denen in einen Topf wirfst; denn ich glaube keiner hier möchte Dir unterstellen, dass Du auch nur irgendwie mit ihnen zu vergleichen bist. Ich muss ja auch nicht erst erklären, wie widerwärtig Vergewaltigungen in der Beziehung sind, um zu sagen, dass Fremdgehen verwerflich ist und auch der „Fremdgeher“ hat es nicht verdient, mit Vergewaltigern in Relation gesetzt zu werden...

Wenn Du den Kontakt zu den Eltern nicht herstellen kannst oder ihnen das Gesagte überbringst, sehe ich da auch weiterhin keinen Grund, das Offensichtliche noch einmal und noch offensichtlicher zu betonen.

Ach und mal für’s Textverständnis: Ich behaupte mal ganz dreist, dass Syron sich die „Kraftausdrücke“ nicht aufgrund Deiner Ansichten zur Erziehung zurechtgelegt hat oder daran, wie Du mit Deinen eigenen Kindern umgehst ;). Es könnte sich dabei auf das beziehen, womit Du in die Debatte eingestiegen bist, das Relativieren und Schönreden ohne jeden Grund... Sicherlich war das mit den „riesen Kullertränen“ oder dem Beheulen des harten Schicksals der Jungs, das man sich doch sparen könne und dass man „auch genau so gut froh drüber sein [könnte],dass sie durchs Thaiboxen eine Alternative zu weit unangenehmeren Dingen [erzwungener Sexarbeit - an der Stelle noch einmal ein: Ernsthaft?! :narf: Ausgerechnet die Relation und dann auch noch ohne jegliche Beziehung zum Faden, Thema oder dem Vorgehen hierzulande?!] haben“ ganz anders gemeint. Das zeigt sich ja auch in den weiteren Ausführungen sehr deutlich...



Dieses fehlen jeglicher Relation und die Einteilung der Welt in ein simples Schwarz- und Weiß-Schema spricht m.A.n. sehr stark für äußerst einfache Gemüter.
Hat keiner gemacht und passiert auch nicht, indem man tatsächlich das „harte Schicksal“ nicht schönredet, sondern als das bezeichnet, was es ist. Auch wenn es „Schlimmeres“ gibt und es dahingehend doch die bessere Alternative ist.

Eine Vergewaltigung ist widerwärtig und zu verurteilen, da gibt es auch keinen Grund, zu erwähnen, dass man doch eigentlich darüber froh sein könnte, nicht auch noch danach ermordet worden zu sein. Man darf sich auch über sexuelle Belästigung aufregen oder versuchen, dass auch nur eine Person kapiert, was sie damit ggf. anrichtet, obwohl es verglichen mit anderen Dingen überhaupt nichts ist und man froh sein könnte, nur belästigt worden zu sein. Man muss nicht alles in Relation setzen und es ist auch keine „Einteilung der Welt in ein simples Schwarz- und Weiß“, wenn man ein Bad in Scheiße als genau das bezeichnet und nicht noch erklärt, dass man eigentlich froh sein müsse, weil es noch viel Schlimmeres gibt.



Zwang durch die Eltern, sich im Vollkontaktsparring unter Billigung des Trainers zusammenschlagen zu lassen, ist eine so lächerliche Idee, dass ich mir eigentlich selbst an die Nase fassen muss, mich überhaupt auf eine Diskussion mit solcherart Fachkräften eingelassen zu haben. Das wird so schnell nicht wieder vorkommen.
Dann hab ich mir die ganzen Menschen wohl nur eingebildet :blume:. Ach und auch die, die sich Thailand als Vorbild nehmen oder dahingehend zur „Verweichlichung“ oder „Härte“ heranziehen, meinen das nicht so und wir wissen ja auch, dass die „Kinder-Thaiboxer“ genau das Beschriebene nicht machen. Die kämpfen auch gar nicht wirklich. Die Trainingskollegen/-partner, die bei dem Thema gerne mal die Decke hochgehen, weil sie selbst den Weg gehen mussten und es keinem anderen Kind wünschen, bilden sich das wohl auch nur ein und deren Eltern haben sie dazu nicht gezwungen. Die ganzen Leute, die wollen, dass ihr Kind zum Mann wird, hart im Nehmen ist und lernt seinen Mann zu stehen, nicht so verweichlicht zu sein und Schmerzen zu ertragen, meinen sicherlich auch was ganz anders damit.

Auch die ganzen Kinder, die dann irgendwann zu mir oder anderen Trainern gekommen sind oder es nicht mehr "verbergen" konnten und es dann irgendwann plötzlich rausgekommen ist, was sie eigentlich fühlen und denken, Angst hatten, Papa zu enttäuschen oder vor der Strafe oder die, die heulend in der Umkleide saßen und andere, die einfach nur Angst vor Gewalt und Schlägen hatten, die bereits in der lauten, anstrengenden und auf Dinge schlagenden oder mit anderen Kindern rangelnden und raufenden Welt des Trainings einfach fremd waren, nicht damit warm wurden und sich nicht wohlgefühlt haben, dem Jugendlichen, der vom Vater aufgrund des Mobbings und Schlägen in den KS gesteckt wird und dort nur noch mehr Angst entwickelt und einfach nicht für den Sport geeignet ist oder auch nur die, die sichtlich frustriert, traurig und genervt irgendwie die Stunde überstehen wollten und dafür nicht gerade von der Gruppe geliebt wurden, bilde ich mir nur ein. :blume: Das sind wie die Leute, die nicht mit Frauen oder Homosexuellen trainieren wollen, die gibt's eigentlich gar nicht :rolleyes:.

Ja, mir geht das tatsächlich überraschend nahe, auch als hartem, bösen VKler, wenn sich ein Kind mir anvertraut - auch wenn es nicht mein Kind ist - und man dann im Gespräch mit dem (meist) Vater merkt, dass er nicht einmal in Betracht zieht, seinem Kind das Schicksal und den Zwang zu ersparen bzw. was das mit dem Kind anrichtet und da interessiert mich die Motivation dahinter einen Dreck. Ist übrigens einer der Gründe - also die Erlebnisse -, warum ich es selbst nicht mehr übers Herzen bringe, Kinder in großen Gruppen zu trainieren und ggf. sowas mit zu begünstigen oder mir irgendwann wirklich noch mal ein Elternteil selbst vorzunehmen und ihm seine eigene Medizin einzuflößen und mich deshalb nur noch um die Kinder kümmere bzw. gekümmert habe, die wirklich wollten und die Spaß an der Sache hatten. Alles Einbildung und lächerlich. Ich sag den Betroffenen einfach, dass sie sich nicht so anstellen sollen, es das eigentlich gar nicht gibt und schick sie dann zu Dir, wenn sie mal wirklich kämpfen können ;). Ich hoffe wirklich, dass Du derartiges Zeug - auch wenn es noch so viel Schlimmeres gibt... - nie selbst erleben musst, weder bei den eigenen noch bei fremden Kindern und freue mich, dass Du selbst das wohl nicht durchmachen musstest :).

In einem Punkt hast Du Recht: Ich habe auch schon lange nicht mehr Dich als Adressat der Posts und erwarte auch nicht, dass man bzw. Du in der Lage ist/bist, auch nur einen der Punkte nachzuvollziehen oder überhaupt zu erkennen, was sich hier abspielt.

Vom Tablet gesendet.

Narexis
07-07-2018, 15:23
Mathematisch gesehen kommt in diesen Fällen das Teilgebiet der Stochastik zum Einsatz:

"Ich möchte, dass mein Kind wehrhaft ist. Ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass das Kind wehrhaft wird, wenn ich es zusätzlich zur Teilnahme am Kampfsport zwinge als wenn es nur freiwillig E-Sports am PC machen darf?"
Man sollte allerdings nicht vergessen, dass es da noch weit mehr Punkte gibt, als simple Stochastik. Der Mensch ist etwas komplizierter und komplexer ;).

Ich würde bspw. tatsächlich behaupten, dass das Kind, dass sich mit E-Sports genauso oft auseinandersetzt, wie das andere Kind auf der Matte steht (also 45min-4,5h in der kompletten Woche), weit wehrhafter ist und ein ordentlich ausgeprägtes Selbstvertrauen hat und sein Kind steht, wenn es glücklich ist, für voll genommen wird, seine Meinung ein Gewicht hat und weiß, dass es unterstützt wird, lernt, sich durchzusetzen und das Kind weit wehrhafter als das Kind, das zum KS gezwungen wird, aufs Training überhaupt keinen Bock hat und schon in dem Punkt gezeigt bekommt, dass es eh nichts zu melden oder mitzubestimmen hat und das (bestenfalls 3x/Woche) keinen interessiert - da kannst Du Deine eigenen Aussagen einfügen an der Stelle.

Es sind bekanntlich immer die verwöhnten Einzelkinder, die ganz schüchtern sind und die jahrelang unterdrückten und gezwungenen Kinder, die sich super durchsetzen können. (Ich hab in der Musik genug der „angehenden Star-Pianisten“ (oder auch nur Kinder, die zur Musik gezwungen wurden) kennengelernt und überraschenderweise waren die, die dazu gezwungen wurden und jeden Tag üben mussten, obwohl sie nicht wollten und viel lieber Fußball gespielt hätten, die Personen, die so ziemlich keinerlei Widerstand geboten hätten oder haben. Woran das wohl liegen könnte...)



Es gibt aber ein Beispiel namens Caio Terra, dass es genau so kommen kann: kleiner, unterentwickelter Schwächling wird gemobbt. Mutter zwingt ihn gegen seinen Willen zur Teilnahme am Brazilianischen Bodenjudo. Kind macht Schwarzgurt in drei Jahren und wird neunfacher Bodenjudo Weltmeister und gewinnt zahlreiche "Open Class" Turniere, also als 57 kg Hänfling gegen > 100 kg Hulks:
Toll, freut mich wirklich. Ich hab da leider persönlich ein paar Beispiele von Kindern, die sich das Leben genommen haben oder daran psychisch zerbrochen sind und sich nie davon erholt haben, kennengelernt und nicht nur die, die es geschafft haben. Genau das ist doch der Punkt... Für genug Kinder in Thailand ist das Thaiboxen eine Chance, genug zerbrechen daran elendig oder stehen ab Mitte 20 vor dem absoluten Nichts...



Ich erinnere mich noch gut, als ich vor knapp über einem Jahr mit dem Bodenjudo anfing und Schwierigkeiten hatte, dreizehn-, vierzehn-, fünfzehnjährige Jungs zu submitten. Als über hundert Kg schwerer, kräftiger Mann.
Ich hätte auch viel dafür gegeben, viel früher mit KS begonnen zu haben und wäre unheimlich stolz, wenn der Nachwuchs mal mehr im Ring erreichen sollte als ich und wirklich Spaß am Sport hat. Es geht dabei allerdings nicht um uns ;). Ich verlasse mich auch darauf, dass ein glückliches Kind weit wehrhafter ist, als eines, das ein paar Mal in der Woche irgendwo drauf haut, wozu es keine Lust hat und über Jahre gezwungen wird, anstatt es für voll zu nehmen. Mal nachgefragt, ob die Jungs zum Sport gezwungen wurden oder Spaß daran haben und ihn gerne machen (/e: was Du beschreibst, habe ich nur einmal bei einer Person erlebt, die gezwungen wurde, aber das schrieb ich ja bereits)? Das ist für gewöhnlich das Alter, in dem sich der Zwang dann langsam umkehrt und da gab’s schon nette Erfahrungen, wenn der 16-jährige Boxer auf einmal keinen Zwang mehr duldet und körperlichen Zwang entsprechend beantwortet... (/e: Der hat dann evtl. sogar wirklich im Trainer eine Vaterfigur gefunden und Glückwunsch an den Vater, die harte, wehrhafte Sau bricht ziemlich bald mit der eigenen Familie ;).) Das wünsche ich mir für keine Familie und keine der Seiten... (/e: Der 13-jährige introvertierte und gemobbte Junge wird allerdings auch nicht einfach zum Kämpfer. Du findest in jedem Verein schon genug Leute, die wirklich kämpfen wollen, aber einfach nicht dazu gemacht sind bzw. nie den unteren Durchschnitt verlassen oder wirklich wehrhaft (werden) werden. Man kann sich den Menschen nicht so basteln oder ihn so formen, wie man es gerne hätte...)

Vom Tablet gesendet.

Palocan
16-07-2018, 07:03
Der kleine Marvin fährt aber im zarten Alter von DREI Jahren weder Rad noch rollt er auf Inlinern durch die City.

In dem Alter fegt er mitm Dreirad übern Hof, klettert aufm Spielplatzgerüst, schaukelt, flitzt mal im Laufschritt von A nach B und wenn es ganz super läuft, dann kugelt er mal mit den Familienhund herum. Falls Geschwister vorhanden sind, ergibt sich das Kämpferische auch von selbst.

Leute, es geht lt. EP um kleine Kinder, die knapp den Windeln entwachsen sind. Die kann/darf/sollte man m.E. so viel wie möglich am normalen Alltag teilnehmen lassen. Super gerne auch outdoor und/oder beim "Handwerkeln" und/oder mit Tieren. Das alles bietet dann erheblich mehr Entwicklungsanregungen und motorische Anreize als jeder "Sport", den *wir Erwachsenen* ja vordringlich machen/brauchen, weil wir ansonsten den ganzen Tag warme Luft in den Bürostuhl drücken.

Dieser Aussage kann ich nur zustimmen. Ich weiß nicht, wer auf die Idee kommt, ein dreijähriges Kind in ein Kampfsportunterricht mizunehmen. Wozu soll das denn gut sein.
Ein Kind in diesem Alter versteht doch noch nichts. Man könnte nichts erklären, würde eh nicht ankommen. Und die Zeit mit irgendwelchen Spielchen zu verbringen, ich weiß nicht. Dann kann man auch gleich eine Spiel- und Krabbelstunde machen.
Vor 6 oder 7 Jahren würde ich ein Kind nicht zum Kampfsport schicken, und wenn dann auch nur bedingt. Judo finde ich als Einstieg ganz ok. Im Kindertraining für Karate habe ich feststellen können, daß ab 10 aufwärts ein guter Einstieg ist und die Motorik sehr gut ist. Wenn die dabeibleiben, sind sie fit.

Gast
16-07-2018, 11:46
Dieser Aussage kann ich nur zustimmen. Ich weiß nicht, wer auf die Idee kommt, ein dreijähriges Kind in ein Kampfsportunterricht mizunehmen. Wozu soll das denn gut sein.
Ein Kind in diesem Alter versteht doch noch nichts. Man könnte nichts erklären, würde eh nicht ankommen. Und die Zeit mit irgendwelchen Spielchen zu verbringen, ich weiß nicht. Dann kann man auch gleich eine Spiel- und Krabbelstunde machen.
Vor 6 oder 7 Jahren würde ich ein Kind nicht zum Kampfsport schicken, und wenn dann auch nur bedingt. Judo finde ich als Einstieg ganz ok. Im Kindertraining für Karate habe ich feststellen können, daß ab 10 aufwärts ein guter Einstieg ist und die Motorik sehr gut ist. Wenn die dabeibleiben, sind sie fit.

Also ich weiß nicht, wieso das nicht gehen soll. Gerade sowas wie Judo lässt sich spielerisch aufbauen und zunächst Bewegungsmuster antrainieren.

Das verstehen kleine Kinder schon. Da ist es hier der Kampfsport oder -kunst im Vordergrund, sondern das Fördern des Bewegungsapparates.

Den Körper kennenlernen, sich in alle Richtungen zu bewegen und mit anderen Kindern aktiv kooperieren.

Deswegen heißt es da auch noch Judo spielend lernen. Das geht schon und garnicht so schlecht. Denn Kinder, welche mit 7 oder 8 keinen Purzelbaum hinbekommen, gibt es genug.

Palocan
16-07-2018, 14:01
Also ich weiß nicht, wieso das nicht gehen soll. Gerade sowas wie Judo lässt sich spielerisch aufbauen und zunächst Bewegungsmuster antrainieren.

Das verstehen kleine Kinder schon. Da ist es hier der Kampfsport oder -kunst im Vordergrund, sondern das Fördern des Bewegungsapparates.

Den Körper kennenlernen, sich in alle Richtungen zu bewegen und mit anderen Kindern aktiv kooperieren.

Deswegen heißt es da auch noch Judo spielend lernen. Das geht schon und garnicht so schlecht. Denn Kinder, welche mit 7 oder 8 keinen Purzelbaum hinbekommen, gibt es genug.



Nun, da braucht man aber nicht in dem Alter Judo.
Das können Kinder auch in anderen Bereichen.
Und einfach mal spielen lassen und Kindsein lassen, finde ich auch nicht so schlecht.
Dann kann man die Kleinen immer noch zum Kampfsport schicken.
Bedenklich finde ich, wenn ältere Kinder, also 8 bis 9 Jahre aufwärts bewegungsmäßig nicht hinbekommen.
Aber das sind auch die Eltern gefragt, was mit den Kindern zu machen, gerade aus dem Alltag heraus.

Syron
16-07-2018, 18:57
Nun, da braucht man aber nicht in dem Alter Judo.
Baucht nicht, aber kann.
Man *braucht* auch kein KiBoTu; verkehrt ist es dennoch nicht.


Und einfach mal spielen lassen und Kindsein lassen, finde ich auch nicht so schlecht.
Das Eine schließt das Andere doch nicht aus.

Gerade die Mini-Gruppen machen doch ohnehin kein richtiges Kampfsport-Training.
Da wird spielerisch an Bewegung rangeführt; du wirst hier eher keine Gruppen finden, die den Dreijährigen bereits Seoi-Nage beinbringen, es geht um rangeln am Boden und festhalten (hier kommt zwischendurch dann etwas Judo rein), um Koordination und Motorik zu lernen und spielerisch zu verbessern; um gemeinsame Zeit mit anderen Kindern, während dessen sie sich untereinander messen können (und einige auch endlich mal verlieren lernen); ...

Es geht bei den Zwergen nicht darum, daß sie sich gegenseitig in die Matte donnern; die lernen durch (kopperative) Bewegungsspiele und mit Spaß langsam fallen.


Dann kann man die Kleinen immer noch zum Kampfsport schicken.
Ich denke, ich we9ß wie du das meinst und hab ich es unter Garantie auch schon selber gesagt, aber mir fällt immer wieder auf, daß mir "schicken" in dem Rahmen irgendwie gegen den Strich geht.


Bedenklich finde ich, wenn ältere Kinder, also 8 bis 9 Jahre aufwärts bewegungsmäßig nicht hinbekommen.
Das sind aber oft genau die, mit denen man vorher nicht irgendwo solche Spielchen gemacht hat.
Wie gesagt, ob Judo oder KiBoTu, JJ - was auch immer, das oben Genannte ist ja genau das, was sie dort auch spielerische Art vermittelt bekommen.


Aber das sind auch die Eltern gefragt, was mit den Kindern zu machen, gerade aus dem Alltag heraus.
Absolut; war immer s und wird immer so bleiben.
Aber Kinder sind auch immer noch mehr angestachelt, wenn sie sehen, was die Freunde auf einmal machen und es auch lernen wollen.

Palocan
17-07-2018, 06:59
@Syron, ja stimmt, man sagt oft "Schicken". Kommt aber auch nicht von ungefähr, denn einige Eltern "schicken" tasächlich die Kinder irgendwo hin, daß sie was machen, oder vielleicht aus den Füßen sind.
Das ist natürlich sehr schade. Aber ich denke, dass Kinder auch nicht selbst entscheiden können, was sie machen wollen, je nach Alter. Wie gesagt, 3 Jahre ist einfach zu klein. Kinder zwischen 2 und 5 Jahren haben einfach noch keine Richtung für irgendwas. Da wird oft geplärrt und sie wissen nicht warum. Deshalb sehe ich da keinen Sinn, sie in ein Kampfkunsttraining, wenn auch kindgerecht zu schicken.

Syron
17-07-2018, 10:14
@Syron, ja stimmt, man sagt oft "Schicken". Kommt aber auch nicht von ungefähr, denn einige Eltern "schicken" tasächlich die Kinder irgendwo hin, daß sie was machen, oder vielleicht aus den Füßen sind.
Wir haben zum Glück den Luxus sagen zu können, daß es nichts wird, wenn die Kinder so gar keinen Bock haben.
Bzw. nehmen wir uns diesen Luxus.


Das ist natürlich sehr schade. Aber ich denke, dass Kinder auch nicht selbst entscheiden können, was sie machen wollen, je nach Alter.
Aber auch die merken schon, ob ihnen etwas Spaß macht; in einem gewissen Alter sicherlich nur für den Moment. Auf lange Sicht, sollten dann Eltern und Trainer (ruhig als "Team") ein Auge drauf haben.


Wie gesagt, 3 Jahre ist einfach zu klein. Kinder zwischen 2 und 5 Jahren haben einfach noch keine Richtung für irgendwas. Da wird oft geplärrt und sie wissen nicht warum. Deshalb sehe ich da keinen Sinn, sie in ein Kampfkunsttraining, wenn auch kindgerecht zu schicken.
Naja, dasselbe Argument könnte man dann für wirklich *alles* nehmen, angefangen bei Kindergarten/ Kita, über Kinderschwimmen/ Kinderturnen/ Kinder-xy.
Alles Angebote, in denen sie die Möglichkeit bekommen und lernen, sich zu bewegen, gleichzeitig lernen mit anderen Kindern/ Erwachsenen soziale Kontakte einzugehen.
Finde ich immens wichtig.

Ob sie jetzt im Judo anfangen zu heulen, weil ihnen der mittlere Zeh plötzlich weh tut, oder beim Schwimmen, bei den Mini-Kickern oder Zuhause mit Mama und Papa - dann doch lieber auch ruhig ein-, zweimal die Woche mit anderen Kindern toben (zusätzlich zu Kiga/ Kita) anstatt *nur* mit Mama und Papa Kontakt zu haben.

Gast
17-07-2018, 12:52
@Syron, ja stimmt, man sagt oft "Schicken". Kommt aber auch nicht von ungefähr, denn einige Eltern "schicken" tasächlich die Kinder irgendwo hin, daß sie was machen, oder vielleicht aus den Füßen sind.
Das ist natürlich sehr schade. Aber ich denke, dass Kinder auch nicht selbst entscheiden können, was sie machen wollen, je nach Alter. Wie gesagt, 3 Jahre ist einfach zu klein. Kinder zwischen 2 und 5 Jahren haben einfach noch keine Richtung für irgendwas. Da wird oft geplärrt und sie wissen nicht warum. Deshalb sehe ich da keinen Sinn, sie in ein Kampfkunsttraining, wenn auch kindgerecht zu schicken.

Da die Gruppen für dieses Alter zwar judobasiert aufgebaut sind, aber keinen echten Kampfsport beinhalten, ist das kein Unterschied zu anderen Gruppen.

Palocan
18-07-2018, 07:48
Da die Gruppen für dieses Alter zwar judobasiert aufgebaut sind, aber keinen echten Kampfsport beinhalten, ist das kein Unterschied zu anderen Gruppen.

Judo mag da noch gehen, aber Karate würde da nicht so toll funktionieren.

Ich denke, wenn jemand in diesem Alter Kinder unterrichtet, muß er sie schon sehr mögen und einen gewissen Idealismus dahinter sehen. Für mich wäre das nichts :)

marq
18-07-2018, 08:12
interessant ist es nur sehr füh anzufangen, um eine bindung und einen umgang mit den kampfsportarten frühst möglich zu entwickeln. sportlich gesehen macht es einfach keinen sinn unter 10 bis 12 Jahren mit einer speziellen sportart anzufangen.

Eskrima-Düsseldorf
18-07-2018, 10:09
Mein Sohn ist jetzt fast Neun und macht - außer Ninjago gucken - gar keinen Kampfsport. Ich versuche gerade, ihn für Judo zu begeistern und werde nach den Sommerferien mit ihm zum Probetraining gehen.

Ich selber habe mit sechs Jahren mit Judo begonnen und es hat mir bei manch einem Unfall in der Kindheit den ***** gerettet (Treppenstürze, vom Baum fallen, Hechtrollen über den Fahrradlenker etc.)

Bei mir hat das mit der Bindung an den Kampfsport (siehe Marg) also auf jeden Fall funktioniert ;)

Syron
18-07-2018, 11:13
Judo mag da noch gehen, aber Karate würde da nicht so toll funktionieren.
Ich unterrichte die Bla... lieben Kleinen nur in JJ, nicht in Karate, aber ich bezweifle sehr, daß der Schwerpunkt in einem Zwergen-Karate-Training derselbe sein wird, wie beim Karate desselben Verein bei den Erwachsenen.

Man muss sich halt, sowohl als Trainer als auch als Eltern, darüber im Klaren sein, was in dem Alter geht.
Ewiglangens Bahnen schrubben gehört da eher nicht zu, aber zwei oder drei sind schon möglich, erst Recht, wenn man sie noch kindgerecht verpackt.

Und sonst gehe ich sehr davon aus, daß auch im Karate noch ganz viele Spiele zur Körperschulung, Motorik, Koodrination, ... dazukommen.

Zwerge werden ja, wenn es gut läuft, nicht auf genau dieselbe Art traininert, wie Jugendliche und Erwachsene oder auch nur ältere Kinder.

Palocan
19-07-2018, 06:38
@Syron, das ist richtig, was Du sagst. Das muß man einfach wissen, dass das Training für Kleinkinder einfach anders abläuft und dass das erst einmal wenig mit KK zu tun hat.
Deshalb sage ich ja, man muß einen Haufen Idealismus und Herz mitbringen, denn das Kindertraining kann auch eine Abladestation für Eltern sein, damit sie mal ihre Ruhe haben oder Einkaufen können.
Über Sinn oder Unsinn eines solchen Trainings, was dann nur Beschäfitigungstherapie wäre, läßt sich streiten.
Wie gesagt, mein Ding ist es nicht. Genau solches hatte ich mal vor zig Jahren, als ich Kindertraining macht, erlebt. Brauche ich nicht wieder. Und ich möchte keine Spiel- und Krabbelstunde daraus machen.
Aber es ist gut, dass es Leute gibt, die Kindertraining anbieten. Fördern muß man Kinder auf jeden Fall. Das bleibt von meiner Aussage oben unberührt, vorausgesetzt, das Training läuft in vernünftigen Bahnen und ist keine Abladestation für die Bä.. ähm Kinder.

marq
19-07-2018, 09:36
Und ich möchte keine Spiel- und Krabbelstunde daraus machen.
Aber es ist gut, dass es Leute gibt, die Kindertraining anbieten. Fördern muß man Kinder auf jeden Fall. Das bleibt von meiner Aussage oben unberührt, vorausgesetzt, das Training läuft in vernünftigen Bahnen und ist keine Abladestation für die Bä.. ähm Kinder. kindertraining sollten auch nur leute leiten, die in erster linie spass an der arbeit mit kindern haben. leute, die ein sendungsbewußstsein bzgl. ihrer Kampfsportart haben, müssen das ganze locker angehen, ohne in den frustmodus zu kommen. dies ist nicht einfach ;) deshalb sage ich bereits mehrfach, dass kinder mit einer speziellen sportart erst mit 10- 13 beginnen sollten und 1-2 jahre herangeführt werden; so dass sie dann im alter 12-15 richtig oder leistungsorientiert anfangen koennen.

Palocan
19-07-2018, 12:46
kindertraining sollten auch nur leute leiten, die in erster linie spass an der arbeit mit kindern haben. leute, die ein sendungsbewußstsein bzgl. ihrer Kampfsportart haben, müssen das ganze locker angehen, ohne in den frustmodus zu kommen. dies ist nicht einfach ;) deshalb sage ich bereits mehrfach, dass kinder mit einer speziellen sportart erst mit 10- 13 beginnen sollten und 1-2 jahre herangeführt werden; so dass sie dann im alter 12-15 richtig oder leistungsorientiert anfangen koennen.

Volle Zustimmung:klatsch:

Syron
19-07-2018, 15:23
@Syron, das ist richtig, was Du sagst. Das muß man einfach wissen, dass das Training für Kleinkinder einfach anders abläuft und dass das erst einmal wenig mit KK zu tun hat.
Ist halt wie bei jedem Sport, den man mit kleinen Kindern macht.
Erstmal grundlegendes Bewegen vermitteln, denn ohne läuft eh nichts.


Über Sinn oder Unsinn eines solchen Trainings, was dann nur Beschäfitigungstherapie wäre, läßt sich streiten.
Ich denke, generell liegen wir gar nicht so weit auseinander, aber das hier halte ich für Unsinn.

Die Kinder lernen halt noch kein Judo/ Karate/ etc. im Schwerpunkt. Zweifelsohne richtig.
Aber ich finde es keine Beschäftigunsgtherapie; nicht im Geringsten.
Es legt die Basis (immer noch: Egal ob Judo oder Bodenturnen oder...), daß sie sich zu bewegen lernen.
Und das ist für die Zwerge wirklich noch schwer und sie brauchen Zeit und Übung, sich motorisch und koordinativ ordentlich zu bewegen.
Es kommt ja nicht von Ungefähr, daß Vierjähringe freudestrahlend auf einen zukommen, um zu zeigen, wie sie auf einem Bein springen können - das war für sie noch schwer, jetzt geht es plötzlich!
Nicht unbedingt fünfmal hintereinander, sonder erst einmal nur einzeln, aber es kommt und die Kids sind stolz wie Oskar!


Aber es ist gut, dass es Leute gibt, die Kindertraining anbieten. Fördern muß man Kinder auf jeden Fall.
Deswegen sehe ich es auch nicht als Beschäftigungstherapie.
Wie gesagt, ich denke, wir sind mit der Meinung recht nahe beieinander, auch wenn es mitunter anders wirken mag.


Das bleibt von meiner Aussage oben unberührt, vorausgesetzt, das Training läuft in vernünftigen Bahnen und ist keine Abladestation für die Bä.. ähm Kinder.
Die Blagen sind ein anderes Problem.
Haben wir zum Glück relativ wenig, gerade bei den Zwergen. Sonst würde auch das Gespräch mit den Eltern gesucht.




kindertraining sollten auch nur leute leiten, die in erster linie spass an der arbeit mit kindern haben. leute, die ein sendungsbewußstsein bzgl. ihrer Kampfsportart haben, müssen das ganze locker angehen, ohne in den frustmodus zu kommen. dies ist nicht einfach ;)
Frustmodus darf auch so kommen.
Er darf nur nicht bemerkbar sein.
Hoffe ich.
Sonst hab ich manchmal ein Problem :D
;)

Gast
19-07-2018, 20:59
Judo mag da noch gehen, aber Karate würde da nicht so toll funktionieren.

Ich denke, wenn jemand in diesem Alter Kinder unterrichtet, muß er sie schon sehr mögen und einen gewissen Idealismus dahinter sehen. Für mich wäre das nichts :)

Ich trainiere beispielsweise Kinder Ende 3 bis 6 in einer Gruppe. Dann 7 bis 10 und auch Jugendliche bis u21. Und halt sich hier und da Erwachsene.

Aber die kleinsten Trainieren ist nicht trainieren. Das ist spielerisch an körperliche Dinge heranführen. Zeigen, was der Körper alles schafft, Mut geben und erste Schritte vermitteln.

Palocan
20-07-2018, 07:25
Ich trainiere beispielsweise Kinder Ende 3 bis 6 in einer Gruppe. Dann 7 bis 10 und auch Jugendliche bis u21. Und halt sich hier und da Erwachsene.

Aber die kleinsten Trainieren ist nicht trainieren. Das ist spielerisch an körperliche Dinge heranführen. Zeigen, was der Körper alles schafft, Mut geben und erste Schritte vermitteln.


Ja richtig, Training kann man das nicht nennen, eher heranführen. Wie gesagt, habe dafür nicht die Nerven;)

Syron
20-07-2018, 07:59
Ja richtig, Training kann man das nicht nennen, eher heranführen. Wie gesagt, habe dafür nicht die Nerven;)
Ich wurde Mittwoch in einer Mix-Gruppe (Karate und JJ; theoretisch dasselbe Alter, aber beim Karate sind meist die etwas älteren) von einem Karate-Mädel gefragt, wie man das aushält - und die Kinder waren 8+ :D
Du bist keineswegs die Minderheit, keine Sorge :D

Gast
20-07-2018, 10:27
Ja richtig, Training kann man das nicht nennen, eher heranführen. Wie gesagt, habe dafür nicht die Nerven;)

Du wirst lachen. Wenn man das bisschen mischt und den Kleinsten auch mal etwas komplexeres zeigt und erklärt, machen die das echt intensiv. Ich habe den Minis auch schon mal nen Armhebel und auch Würgetechniken gezeigt, mit dem Ziel, auf den Partner zu achten, zu fragen wie es im dabei geht und auf das abklopfen zu reagieren.

Das ist zwar anstrengend, aber die Stunde geht dann auch nur 45 Minuten. Aber es macht Spaß, wenn sich dann schon paar Begabte zeigen.

Palocan
20-07-2018, 10:36
Du wirst lachen. Wenn man das bisschen mischt und den Kleinsten auch mal etwas komplexeres zeigt und erklärt, machen die das echt intensiv. Ich habe den Minis auch schon mal nen Armhebel und auch Würgetechniken gezeigt, mit dem Ziel, auf den Partner zu achten, zu fragen wie es im dabei geht und auf das abklopfen zu reagieren.

Das ist zwar anstrengend, aber die Stunde geht dann auch nur 45 Minuten. Aber es macht Spaß, wenn sich dann schon paar Begabte zeigen.

Da bist Du aber mutig, das schaffen noch nicht mal erwachsene KKler. Durfte ich am eigenen Leib erfahren, wie man aufgrund von nicht eingehaltenen Vereinbarungen mit Partner ziemlich verletzt worden bin.

Mit Kinder solche Techniken, nein. Definitiv nein.

Gast
20-07-2018, 10:47
Da bist Du aber mutig, das schaffen noch nicht mal erwachsene KKler. Durfte ich am eigenen Leib erfahren, wie man aufgrund von nicht eingehaltenen Vereinbarungen mit Partner ziemlich verletzt worden bin.

Mit Kinder solche Techniken, nein. Definitiv nein.

Der Weg ist das Ziel. Zum einen bringe ich den Kindern die Thematik bei, auf den Partner zu achten. Der Partner ist nicht mein Gegner, sondern jemand, mit dem ich gemeinsam ein Ziel habe. Daher Aufpassen.

Es ist auch nicht so, dass ich die Kinder jede Einheit Hebel und Würger machen lasse. Das ist immer wieder mal alle paar Wochen ein kleines Highlight, dass sie quasi wissen, was im Judo alles so dabei ist. Genauso wie Würfe.

Und man will es kaum glauben. Aber es klappt mir den kleineren Kindern besser. Denn die haben noch die Rücksicht gegenüber den anderen Kindern. Die älteren ab 8 oder 9 wollen sich dagegen schon beweisen und lassen dann mal nicht los trotz abklopfen. Deswegen lieber bei den Kleineren schon mal anfangen, damit die das Gefühl bekommen.

Und auch wenn die am Anfang unsicher sind, macht es ihnen dann Spaß und es klappt. Man muss das natürlich mit entsprechendem Personal, also Co-Trainern machen.

Aber da ich auch mit geistig behinderten Kindern und auch Erwachsenen Training mache, ist es da ja das selbe Spiel.

Man muss sich darauf einlassen und genau überlegen. Nicht zu viel und wirklich den Weg als Ziel sehen.


Und tut mir leid, dass Du da so negative Erfahrungen gemacht hast. Die gehören da leider auch immer wieder dazu. Aber bei den Kindern weniger als bei den größeren Jugendlichen.

Palocan
20-07-2018, 10:49
Der Weg ist das Ziel. Zum einen bringe ich den Kindern die Thematik bei, auf den Partner zu achten. Der Partner ist nicht mein Gegner, sondern jemand, mit dem ich gemeinsam ein Ziel habe. Daher Aufpassen.

Es ist auch nicht so, dass ich die Kinder jede Einheit Hebel und Würger machen lasse. Das ist immer wieder mal alle paar Wochen ein kleines Highlight, dass sie quasi wissen, was im Judo alles so dabei ist. Genauso wie Würfe.

Und man will es kaum glauben. Aber es klappt mir den kleineren Kindern besser. Denn die haben noch die Rücksicht gegenüber den anderen Kindern. Die älteren ab 8 oder 9 wollen sich dagegen schon beweisen und lassen dann mal nicht los trotz abklopfen. Deswegen lieber bei den Kleineren schon mal anfangen, damit die das Gefühl bekommen.

Und auch wenn die am Anfang unsicher sind, macht es ihnen dann Spaß und es klappt. Man muss das natürlich mit entsprechendem Personal, also Co-Trainern machen.

Aber da ich auch mit geistig behinderten Kindern und auch Erwachsenen Training mache, ist es da ja das selbe Spiel.

Man muss sich darauf einlassen und genau überlegen. Nicht zu viel und wirklich den Weg als Ziel sehen.


Und tut mir leid, dass Du da so negative Erfahrungen gemacht hast. Die gehören da leider auch immer wieder dazu. Aber bei den Kindern weniger als bei den größeren Jugendlichen.



Mit dem Aufpassen ist das so eine Sache. der erfahrene Erwachsene hatte nicht aufgepaßt und egoistisch gehandelt. Vielleicht sind Kinder in ihrem Tun freier, das mag sein, aber bei dem ein oder anderen konnte ich aufgrund der Motorik und auch Einstellung zu der Sache sehen, dass das nicht funzt.

Syron
20-07-2018, 10:54
Du wirst lachen. Wenn man das bisschen mischt und den Kleinsten auch mal etwas komplexeres zeigt und erklärt, machen die das echt intensiv. Ich habe den Minis auch schon mal nen Armhebel und auch Würgetechniken gezeigt, mit dem Ziel, auf den Partner zu achten, zu fragen wie es im dabei geht und auf das abklopfen zu reagieren.
Armhebel lernen die Zwerge bei uns auch.
Würgegriffe lasse ich bei denen komplett weg.
Das reicht ab acht, aber nicht mit vier oder fünf.



Da bist Du aber mutig, das schaffen noch nicht mal erwachsene KKler.
Das findest du nicht etwas pauschal und plakativ?


Durfte ich am eigenen Leib erfahren, wie man aufgrund von nicht eingehaltenen Vereinbarungen mit Partner ziemlich verletzt worden bin.
Mir hat ein Hebel auch die Elle an zwei Stellen gebrochen; dennoch würde ich nie auf die Idee kommen, sowas nicht zu trainineren.


Mit Kinder solche Techniken, nein. Definitiv nein.
Würgetechniken sehe ich auch kritisch, s.o., in erster Linie, weil Kinder sich einen Spaß draus machen, die zu versuchen "auszusitzen" und es witzig finden (nicht alle, klar, aber wir haben zwei, drei solcher Kandidaten, bei den Kids), aber mit verschiedenen Hebeln sehe ich da weniger Probleme.

Man muss ihnen halt eindeutig und klar erklären, was passieren kann - nicht als Roman, sondern so, daß sie es umsetzen und verstehen.

Johnny99
20-07-2018, 10:56
Ja richtig, Training kann man das nicht nennen, eher heranführen. Wie gesagt, habe dafür nicht die Nerven;)

ja, ich habe das ja bei unserer Tochter gesehen die hat mit 4 zB mit Voltigieren angefangen. Fand das auch immer wieder erstaunlich und bewundernswert wieviel Geduld die Trainerinnen da mit den Krümeln aufgebracht haben. Später beim Judo (der Verein hier nimmt erst Kids ab 5-6 Jahren auf) war das auch noch so, da gehört schon viel Ruhe und Geduld dazu sowas zu machen mit einer Horde Kids. Ich könnte das glaube ich auch nicht. Mir reicht es schon hier beruflich gelegentlich Schulungen für Erwachsene zu halten, das stresst mich schon genug :D

Palocan
20-07-2018, 10:57
ja, ich habe das ja bei unserer Tochter gesehen die hat mit 4 zB mit Voltigieren angefangen. Fand das auch immer wieder erstaunlich und bewundernswert wieviel Geduld die Trainerinnen da mit den Krümeln aufgebracht haben. Später beim Judo (der Verein hier nimmt erst Kids ab 5-6 Jahren auf) war das auch noch so, da gehört schon viel Ruhe und Geduld dazu sowas zu machen mit einer Horde Kids. Ich könnte das glaube ich auch nicht. Mir reicht es schon hier beruflich gelegentlich Schulungen für Erwachsene zu halten, das stresst mich schon genug :D

Wie gesagt, muß man wirklich wollen und Kinder und deren Geschrei mögen. Ich brauche es nicht.

Palocan
20-07-2018, 11:01
Armhebel lernen die Zwerge bei uns auch.
Würgegriffe lasse ich bei denen komplett weg.
Das reicht ab acht, aber nicht mit vier oder fünf.



Das findest du nicht etwas pauschal und plakativ?


Mir hat ein Hebel auch die Elle an zwei Stellen gebrochen; dennoch würde ich nie auf die Idee kommen, sowas nicht zu trainineren.


Würgetechniken sehe ich auch kritisch, s.o., in erster Linie, weil Kinder sich einen Spaß draus machen, die zu versuchen "auszusitzen" und es witzig finden (nicht alle, klar, aber wir haben zwei, drei solcher Kandidaten, bei den Kids), aber mit verschiedenen Hebeln sehe ich da weniger Probleme.

Man muss ihnen halt eindeutig und klar erklären, was passieren kann - nicht als Roman, sondern so, daß sie es umsetzen und verstehen.

Finde ich nicht plakativ, da ich schon in der Zeit, in der ich KK mache, einiges erlebt habe.

Die zweite Sache, ich kann aufgrund einer Verletzung nicht mehr trainieren.
Ich komme deshalb nicht mehr auf die Idee, diese Sachen für mich zu trainieren. Das Vertrauen ist weg!
Mag sein, daß ich das pauschalisiere und muß auch dazusagen, daß es Kopfsache ist, aber mit der Verletzung auch so definitiv nicht mehr möglich.
Aber das ist aus meiner Sicht und aus meiner Situation geschildert. Möchte ich aus bestimmten Gründen hier nicht offen näher erklären.
Ich bitte da um Verständnis.

Viele Dojo trainieren mit Kinder auch keine Würge- und Hebeltechniken. Finde ich vom Ansatz her auch in Ordnung so.
Und für ein Kindertraining würde ich immer noch einen Co-Trainer hinzunehmen.

Gast
20-07-2018, 11:31
Finde ich nicht plakativ, da ich schon in der Zeit, in der ich KK mache, einiges erlebt habe.

Die zweite Sache, ich kann aufgrund einer Verletzung nicht mehr trainieren.
Ich komme deshalb nicht mehr auf die Idee, diese Sachen für mich zu trainieren. Das Vertrauen ist weg!
Mag sein, daß ich das pauschalisiere und muß auch dazusagen, daß es Kopfsache ist, aber mit der Verletzung auch so definitiv nicht mehr möglich.
Aber das ist aus meiner Sicht und aus meiner Situation geschildert. Möchte ich aus bestimmten Gründen hier nicht offen näher erklären.
Ich bitte da um Verständnis.

Viele Dojo trainieren mit Kinder auch keine Würge- und Hebeltechniken. Finde ich vom Ansatz her auch in Ordnung so.
Und für ein Kindertraining würde ich immer noch einen Co-Trainer hinzunehmen.

1. Also ich kann verstehen, wenn man vom Kopf her einfach dann blockiert ist. Ich kann die Schwere Deiner Verletzung nicht einschätzen, scheint aber schon bissl haarig gewesen zu sein.
Da bin ich in 30 Jahren Wettkampfjudo und davon einen nicht zu knappen Teil auch Leistungssport fast verschont geblieben und hatte nur einmal Speiche gebrochen, Elle angebrochen und Mittelhand kaputt. Und das zum Abschluss meiner besten Saison in der 2. Bundesliga, als Bayernliga Meister mit meinem zweiten Team und im Einzelbereich in vollem Lauf. Nur bin ich vom Typ so, dass mich das nicht lange von der Tatami hält.

Da sind die Menschen unterschiedlich.


2. Was die Hebel- und Würgetechniken angeht, so bringe ich ihnen diese auch nicht bei, mit dem Ziel, sie sollen den Gegner würgen oder hebeln. Vielmehr ist mir das Gefühl und Gespür bis zum Finish wichtig. Uke soll keine Angst haben, das zu trainieren und sich zu "opfern". Vertrauen zum Tori gewinnen. Deswegen baue ich das eben auch nur selten ein, da die Kleinsten ja auch noch garnicht ganz die Motorik und das Feeling dafür haben.

Aber ich finde, sie sollten wissen, was im Judo so alles drin ist.

Wäre ich bewandert genug, würde ich gerne auch auf das alte Kodokan Judo eingehen. Aber ich bin halt reiner Wettkämpfer und wie rambat in einigen Threads schon klar gemacht hat, gehört zum Judo und der Kampfkunst insgesamt vielmehr.


3. Trainings-Orga
Ich habe bei meiner Mini-Gruppe beispielsweise eine Co-Trainerin, die selber Schulbus fährt. Also schon einiges gewohnt und einen erwachsenen G-Judoka. Und gelegentlich noch einen 16 jährigen Nachwuchs. Das ist bei 20 Mini´s einfach unabdingbar.

In meinem Heimatverein trainiere ich eine Wettkampfgruppe. Da habe ich größere Jugendliche zur Verfügung, die aufgrund der Erfahrung auch mithelfen und den Umgang lernen. Da ist die Gruppe auch teilweise 24 Personen stark.

Syron
20-07-2018, 13:01
Finde ich nicht plakativ, da ich schon in der Zeit, in der ich KK mache, einiges erlebt habe.
[...]
Klingt jetzt böser, als es gemeint ist (was es gar nicht ist), aber: Naja, wenn das Risiko für einen* so enorm groß ist, dann darf man gar nicht trainieren, in dem Hebel oder Würgetechniken vorkommen.

Selbst mit Schlagen und Treten wird es dann eng.

Man ist sich da ja doch des Risikos bewusst, daß da mal etwas passieren kann. Ist unschön, aber ist eben auch kein Hallenhalma.
Dafür ist es in der Regel immerhin unwahrscheinlich, daß etwas schlimmeres passiert; komplette Sicherheit hat man nie und nirgendwo.

Dann bleibt irgendwann vielleicht noch Kata und ähnliches übrig.




*Je nach Erfahrung, passiert das und ich will es auch gar nicht klein reden.
Daher der Hinweis zu Beginn: Klingt böser, als es gemeint ist.

Palocan
20-07-2018, 15:44
*Je nach Erfahrung, passiert das und ich will es auch gar nicht klein reden.
Daher der Hinweis zu Beginn: Klingt böser, als es gemeint ist.[/QUOTE]

Klingt jetzt böser, als es gemeint ist (was es gar nicht ist), aber: Naja, wenn das Risiko für einen* so enorm groß ist, dann darf man gar nicht trainieren, in dem Hebel oder Würgetechniken vorkommen.

Selbst mit Schlagen und Treten wird es dann eng.

Man ist sich da ja doch des Risikos bewusst, daß da mal etwas passieren kann. Ist unschön, aber ist eben auch kein Hallenhalma.
Dafür ist es in der Regel immerhin unwahrscheinlich, daß etwas schlimmeres passiert; komplette Sicherheit hat man nie und nirgendwo.

Dann bleibt irgendwann vielleicht noch Kata und ähnliches übrig.




*Je nach Erfahrung, passiert das und ich will es auch gar nicht klein reden.
Daher der Hinweis zu Beginn: Klingt böser, als es gemeint ist.

Ich habe es nicht als böse aufgefaßt, keine Sorge!

Meine Verletzung war ein Kreuzbandriss im letzten Jahr.
Auf einem Lehrgang trainierte ich mit jemanden, den ich nicht kannte.
Ich bat ihn, dass wir auf Würfe und Falltechniken verzichten, da ich Rücken habe!
Er sagte, können wir so machen. Wollte ihm lediglich einen Wurfeingang zeigen, ohne Gleichgewichtbrechen.
Wir sind beide älter und haben beide Dangraduierungen im Jujutsu. Obwohl wir eine Absprache hatten und er kein Grund zum Fallen hatte, liess er sich gezielt mit einer Sturzseitwärtsfallschule fallen. Im Normalfall hätte ich eine Drehung gemacht, damit er fällt und hätte damit zwingend das Gleichgewicht gebrochen. Habe ich aufgrund der bindenden Absprache nicht. So fiel er mir seitlich aufs Knie. Kann heute noch nicht richtig laufen und kann nur eingeschränkt meiner Arbeit nachgehen. Kampfsport ade, ich kann tatsächlich nur noch Kata machen und das auch erst seit kurzem und auch nur ganz locker. Als mentales Training.
Das hätte so nicht passieren dürfen. Das war weder Kampf noch sonst was. Eine abgesprochene Partnerübung sogar mit Erklärung zum Wurf, der so kommen würde, wenn man das und das macht, was aber nicht erfolgte. Ich meine damit das Gleichgewichtbrechen.
Zum Thema Kinder hat das zwar nichts zu tun, aber wir sind ja drauf gekommen.

Steinbock
20-07-2018, 16:30
Es muss den Kindern Spaß machen, dass ist das wohl wichtigste Kriterium. Judo, Turnen, und auch LA ist sehr gut für die Grundlagenausbildung.

Gast
20-07-2018, 16:45
*Je nach Erfahrung, passiert das und ich will es auch gar nicht klein reden.
Daher der Hinweis zu Beginn: Klingt böser, als es gemeint ist.


Ich habe es nicht als böse aufgefaßt, keine Sorge!

Meine Verletzung war ein Kreuzbandriss im letzten Jahr.
Auf einem Lehrgang trainierte ich mit jemanden, den ich nicht kannte.
Ich bat ihn, dass wir auf Würfe und Falltechniken verzichten, da ich Rücken habe!
Er sagte, können wir so machen. Wollte ihm lediglich einen Wurfeingang zeigen, ohne Gleichgewichtbrechen.
Wir sind beide älter und haben beide Dangraduierungen im Jujutsu. Obwohl wir eine Absprache hatten und er kein Grund zum Fallen hatte, liess er sich gezielt mit einer Sturzseitwärtsfallschule fallen. Im Normalfall hätte ich eine Drehung gemacht, damit er fällt und hätte damit zwingend das Gleichgewicht gebrochen. Habe ich aufgrund der bindenden Absprache nicht. So fiel er mir seitlich aufs Knie. Kann heute noch nicht richtig laufen und kann nur eingeschränkt meiner Arbeit nachgehen. Kampfsport ade, ich kann tatsächlich nur noch Kata machen und das auch erst seit kurzem und auch nur ganz locker. Als mentales Training.
Das hätte so nicht passieren dürfen. Das war weder Kampf noch sonst was. Eine abgesprochene Partnerübung sogar mit Erklärung zum Wurf, der so kommen würde, wenn man das und das macht, was aber nicht erfolgte. Ich meine damit das Gleichgewichtbrechen.
Zum Thema Kinder hat das zwar nichts zu tun, aber wir sind ja drauf gekommen.[/QUOTE]

Das ist wirklich Scheisse, wenn Du wegen der Dummerheit und dem Übermut eines anderen die so eine Verletzung einfängt.

marq
20-07-2018, 17:18
Es muss den Kindern Spaß machen, dass ist das wohl wichtigste Kriterium. Judo, Turnen, und auch LA ist sehr gut für die Grundlagenausbildung.

das glaube ich auch. aber ob diese sportarten den kindern heutzutage spass machen ???

Palocan
20-07-2018, 17:20
Ich habe es nicht als böse aufgefaßt, keine Sorge!

Meine Verletzung war ein Kreuzbandriss im letzten Jahr.
Auf einem Lehrgang trainierte ich mit jemanden, den ich nicht kannte.
Ich bat ihn, dass wir auf Würfe und Falltechniken verzichten, da ich Rücken habe!
Er sagte, können wir so machen. Wollte ihm lediglich einen Wurfeingang zeigen, ohne Gleichgewichtbrechen.
Wir sind beide älter und haben beide Dangraduierungen im Jujutsu. Obwohl wir eine Absprache hatten und er kein Grund zum Fallen hatte, liess er sich gezielt mit einer Sturzseitwärtsfallschule fallen. Im Normalfall hätte ich eine Drehung gemacht, damit er fällt und hätte damit zwingend das Gleichgewicht gebrochen. Habe ich aufgrund der bindenden Absprache nicht. So fiel er mir seitlich aufs Knie. Kann heute noch nicht richtig laufen und kann nur eingeschränkt meiner Arbeit nachgehen. Kampfsport ade, ich kann tatsächlich nur noch Kata machen und das auch erst seit kurzem und auch nur ganz locker. Als mentales Training.
Das hätte so nicht passieren dürfen. Das war weder Kampf noch sonst was. Eine abgesprochene Partnerübung sogar mit Erklärung zum Wurf, der so kommen würde, wenn man das und das macht, was aber nicht erfolgte. Ich meine damit das Gleichgewichtbrechen.
Zum Thema Kinder hat das zwar nichts zu tun, aber wir sind ja drauf gekommen.

Das ist wirklich Scheisse, wenn Du wegen der Dummerheit und dem Übermut eines anderen die so eine Verletzung einfängt.[/QUOTE]

Das kannst Du laut sagen!

Syron
20-07-2018, 19:47
Ich habe es nicht als böse aufgefaßt, keine Sorge!
:beer:


Meine Verletzung war ein Kreuzbandriss im letzten Jahr.
[...]
Zum Thema Kinder hat das zwar nichts zu tun, aber wir sind ja drauf gekommen.
Darf natürlich nicht passieren, keine Frage.
Und ich hoffe, dein Knie kommt wieder weitestgehend in Ordnung!
Einem meiner Trainer fehlt ein Kreuzband und der ist uneingeschränkt belastbar; aber da werden du und dein Arzt schon Bescheid wissen.

Nur, so doof es klingt: Das sind Unfälle die passieren können, sobald man etwas in der Art macht.
Sollten nicht, erst Recht nicht bei solchen Absprachen, aber *kann* halt.
Nur deswegen pauschal zu sagen: "Gefährlich, nicht beibringen" finde ich da zu kurz gedacht; auch wenn ich es ein Stückweit nachvollziehen kann.

Als mir die Elle doppelt durch war, war ich für eine ganze Weile auch mit dem Hebel durch. Hab aber bewusst zugesehen, daß das wieder wird.
Ist mit Anfängern und Fremden noch immer nicht mein Liebling, aber etwas, daß ich mich wieder traue (die ersten Monate, durften zwei Leute, beides meine Lehrer, diesen Hebel an mir ausführen; einer von beiden hat ihn ständig gemacht - ich nehme an, um mir die Angst davor wieder zu nehmen. Hat auch geklappt).

Den Partner hätte ich aber auch gefressen :mad:


Und: Naja, manchmal passieren Abstecher in eine andere Richtung in Themen halt.
Wenn Menschen kommunizieren und so :D




Es muss den Kindern Spaß machen, dass ist das wohl wichtigste Kriterium. Judo, Turnen, und auch LA ist sehr gut für die Grundlagenausbildung.
Da kommt man auch gar nicht vorbei.
Sobald du nur *ein* Kind hast, daß quer schießt, weil es keinen Spaß hat, macht sich das in der Gruppe bemerkbar.
die halbherzigen "Meh-Kinder" liegen noch so gerade im Rahmen; denen sagt man dann auch dreimal, was sie machen sollen.
Aber die absoluten "Null-Bock-Blagen" - da muss man ehrlich mit den Eltern sein und auf Einsicht hoffen; wir nehmen uns auch die Freiheit im schlimmsten Fall zu sagen: Tut uns Leid, aber...




das glaube ich auch. aber ob diese sportarten den kindern heutzutage spass machen ???
Ich kann jetzt nur von den Kids sprechen, die wir so da haben, aber: Ja.
Die fahren total drauf ab, simple Übungen zu machen, die erst einmal die Koordination fordern.
Wir haben Kinder gehabt, die hatten Panik, weil sie einen Kusselkopp machen sollten - als das aber dann klappte stolz wie Oskar waren und immer wieder wollten und nicht mehr aufzuhalten waren.

Eines der Mädels wechselt jetzt zum Capoeira (das beste, was sie machen kann), weil die Bewegungen ihr eine solche Freude machen.
Einige unserer Kinder machen nebenher HipHop - weil sie die Bewegungen toll finden.

Daher denke ich schon: Wenn man Kinder läßt und auch noch ermutigt, sind die meisten Feuer und Flamme, etwas mit Bewegung machen zu können; ist für Kinder eigentlich auch völlig normal: Hin- und herrennen, toben, bewegen.

Striktes Bahnen laufen - mit sowas würde man sie nicht hinterm Ofen vorlocken können.
Aber zum Beispiel Koordinations- und Motorikübungen spielend verpacken und sie gehen ab, wie Schmitts Katze.
Dann noch etwas Wettstreit dazu und man guckt, was die Blagen für einen Spaß haben.

Palocan
23-07-2018, 06:12
Guten Morgen,

hmm mit dem Knie mal schauen. Momentan mache ich nur Kata und Handling. Partnerübungen keine mehr, außer Bokken gegen Bokken oder Bo gegen Bo. Nur kein Infight.

Bezüglich Kinder, klar pauschalisieren sollte man nicht. Da gebe ich Dir Recht. Ich habe nur Bedenken, weil auch viele Eltern ihren Kindern viel durchgehen lassen und sie heute alles dürfen.
Das war zu früheren Zeiten nicht ganz so extrem. Und heute muß man schon Angst haben, Kindern was zu sagen, da irgendwelche Helicoptereltern meinen, dass ihre lieben Kleinen ungerecht behandelt werden.
Und wenn Kinder nicht hören im Training, finde ich es doppelt schwer, denen mal was zu zeigen. Insbesondere, wenn es um komplexe Techniken oder auch Hebel und Würfe handelt.
Viele Dojo unterrichten erst gar keine Hebel und Würfe.
Aber stimmt schon, ein Kinderunterricht muß anders ablaufen, als für Jugendliche oder Erwachsene.
Leider kann man sich im Verein auch die Leute nicht immer so aussuchen, die mitmachen, ob das Kinder oder Erwachsene sind.

marq
23-07-2018, 08:22
es wäre schön, wenn wir ausschliesslich zum ursprungsthema kommen würden.....

Gast
23-07-2018, 11:21
Guten Morgen,

hmm mit dem Knie mal schauen. Momentan mache ich nur Kata und Handling. Partnerübungen keine mehr, außer Bokken gegen Bokken oder Bo gegen Bo. Nur kein Infight.

Bezüglich Kinder, klar pauschalisieren sollte man nicht. Da gebe ich Dir Recht. Ich habe nur Bedenken, weil auch viele Eltern ihren Kindern viel durchgehen lassen und sie heute alles dürfen.
Das war zu früheren Zeiten nicht ganz so extrem. Und heute muß man schon Angst haben, Kindern was zu sagen, da irgendwelche Helicoptereltern meinen, dass ihre lieben Kleinen ungerecht behandelt werden.
Und wenn Kinder nicht hören im Training, finde ich es doppelt schwer, denen mal was zu zeigen. Insbesondere, wenn es um komplexe Techniken oder auch Hebel und Würfe handelt.
Viele Dojo unterrichten erst gar keine Hebel und Würfe.
Aber stimmt schon, ein Kinderunterricht muß anders ablaufen, als für Jugendliche oder Erwachsene.
Leider kann man sich im Verein auch die Leute nicht immer so aussuchen, die mitmachen, ob das Kinder oder Erwachsene sind.

Also ich mache sehr vielanfangs über Strenge. Stelle klare Regeln auf bzgl. des Verhaltens auf Judobasis.

Mit Eltern setze ich mich nir bedingt auseinander. Ich erkläre den Kindern und Eltern, dass die Eltern bei den Minis durch mich lediglich geduldet sind.
Sollte die Anwesenheit mein Training stören, würde ich sie rauswerfen. Das klappt sehr gut. Die Kinder sehen mich als erste Anlaufstation.

Da kommt einem das Papa sein zu gute.

Natürlich ist da das Alter und das entsprechende Verhalten unterschiedlich. Aber das breche ich auf den kleinsten Nenner runter, eben die Regeln, welche für 3 bis 5 Jährige gelten, aber auch für die größeren Kids. Eben die normalen Standards.

Und ich denke, wenn man auf der Basis arbeitet, kann ein Kind in dem Alter jeden Sport machen. Und Kampfsport ist nichts anders als Fussball usw. Gewisse Verhaltebsstandards gelten immer und überall.
Und je nach Alter das Training gestaltet, lernen Kinder Bewegung und Spaß haben und später dann einfach die Technik.

Palocan
23-07-2018, 14:15
Also ich mache sehr vielanfangs über Strenge. Stelle klare Regeln auf bzgl. des Verhaltens auf Judobasis.

Mit Eltern setze ich mich nir bedingt auseinander. Ich erkläre den Kindern und Eltern, dass die Eltern bei den Minis durch mich lediglich geduldet sind.
Sollte die Anwesenheit mein Training stören, würde ich sie rauswerfen. Das klappt sehr gut. Die Kinder sehen mich als erste Anlaufstation.

Da kommt einem das Papa sein zu gute.

Natürlich ist da das Alter und das entsprechende Verhalten unterschiedlich. Aber das breche ich auf den kleinsten Nenner runter, eben die Regeln, welche für 3 bis 5 Jährige gelten, aber auch für die größeren Kids. Eben die normalen Standards.

Und ich denke, wenn man auf der Basis arbeitet, kann ein Kind in dem Alter jeden Sport machen. Und Kampfsport ist nichts anders als Fussball usw. Gewisse Verhaltebsstandards gelten immer und überall.
Und je nach Alter das Training gestaltet, lernen Kinder Bewegung und Spaß haben und später dann einfach die Technik.

Dem ist nichts hinzuzufügen.

TayfunMindBodySpirit
24-07-2018, 10:23
Hallo,
sehr interessante Frage, ich würde sagen wenn das Kind spaß an sowas hat, starte so früh es geht. Bei den 3-6 Jährigen geht es um grundlegene motorische Fähigkeiten. So das die Kinder vorallem spielerich Koordination, Beweglichkeit und Kraft erlangen. Je früher man mit sowas anfängt, desto einfacher werden es die Kinder später haben. Alles was die Kinder im sehr jungen Alter lernen, macht denen später das leben leichter. Grundsätzlich würde ich sagen man kann im jeden alter Anfangen. Man muss das jeweils auf den aktuellen Leistungsstand anpassen. Die kleinen nicht überfordern und trotzdem Spass haben lassen (meiner Meinung nach geht das, man muss nur die richtige Schule oder Verein finden) und bei Erwachsenen langsam starten, falls die vorher noch nichts gemacht haben. Aber bin grundsätzlich für Bewegung im jungen Alter, wenn man eine geeignete Schule oder einen Verein findet und vor allem, wenn das Kind spaß bei sowas hat. Ich werde dazu aber auch mal ein Youtube Video machen. Kommt diese Woche noch denke ich. Danke fürs lesen :)

PhilExpat
27-08-2018, 02:57
Entscheide nicht DU was Dein Kind lernen soll - bring Dein Kind zu verschiedenen Vereinen und lass es dort ein wenig probieren.

Ich lerne selbst Karate mit vielen Kindern in unserer Gruppe. Die werden von den Eltern da hingeschickt ob sie wollen oder nicht.
Viele haben einfach keine Lust und das sieht man auch - das Geld ist rausgeschmissen und diese Kinder kosten die Gruppe nur Zeit und Nerven - aber die Eltern wollen es halt so.

Din Kind muss den Sport mögen und dort Freunde finden - wenn nach 1-2 Probetrainings Dein Kind nicht wieder hin will dann macht es keinen Sinn es zu zwingen.
Dann geh zum nächsten Verein und probiere es dort - ob Du jetzt zu Verein A oder B fährst macht keinen Unterscheid - der Zeitaufwand ist für Dich und Dein Kind derselbe.

Und wenn Dein Kind Ballett machen will - dann ist das halt so, dann sei froh dass DEIN Kind wenigstens später nicht fett auf der Couch enden wird - lach

Dagmar
12-09-2018, 09:11
Ich würde mich dem Kind Verschiedenes ausprobieren, damit es das Richtige findet.
Wir hatten einen kleinen Jungen im Verein, der saß irgendwann heulend in der Ecke, weil er lieber Fußballspielen wollte. Ein kleines Mädchen machte nicht mehr mit, weil sie lieber zum Tanzen wollte. Am besten ist, nach einem Probetraining zu fragen. Wir machen lieber erst mehrere Probestunden und so können die Kinder sehen, ob es vielleicht interessant ist oder gar nicht. Kann sich natürlich auch nach einem Jahr noch herausstellen, dass sie was Anderes wollen. ist verständlich. Es kann auch sein, dass wir das Kind gar nicht aufnehmen wollen, wenn es zu verspielt ist. Ab 7 Jahren ist angemessen. Wenn sie kleiner sind, geht das nur, wenn extra ein Trainer dafür abgestellt ist, denn so Kleine können sich nicht eine Stunde konzentrieren.