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Vollständige Version anzeigen : Als Karatetrainer individuellen Unterricht anbieten erlaubt oder gibts Vorgaben?



MCmuscle
07-06-2018, 22:15
Hallo ich möchte gern wissen ob es bestimmte Vorgaben beim Karate Unterrichten gibt an die sich ein Trainer halten muss oder ob man da einen gewissen Spielraum hat, da ich mit dem Gedanken spiele irgendwann eventuell meinen Trainerschein zu machen.. im Shotokan.

Der Unterricht der meisten Schulen besteht ja leider aus Bahnenlaufen und Kata und das wars meist. Beim Prüfungsvorbereiten macht man dann oft noch die simplen ein Schrittkampf Übungen und dergleichen als Partnerübung.

Nun zu meiner Frage ist es einem Trainer ZB erlaubt:

Boxartiges Partnerübungsdrills zu machen mit Pratzen etc. also alles in Flüssig statt versteift und unrealistisch. (Mehr auf SV)
Die ganzen Anwendungen aus den Kata zb in den Unterrichtsstunden jedes mal mit durchzunehmen zb wenn Heian Sandan grad geübt wird, dann macht man die Partnerdrills ZB den Hüftwurf, die Infight/kakie artige Bewegung in der Einleitung, Das Waschweib als Drill usw..
So das die Schüler für den Ernstfall auch was mit dem Karate anfangen könnten..

Denn so wie ich Karate verstehe, sind die Kata ein Sammelbecken an Kampftechniken, bestehend aus Schlägen, Stößen, Blöcken, Tritten, Hebeln, Würfen und Waffenabwehr/und Waffenanwendungen, und so möcht ich das dann auch gern meinen Schülern später mal vermitteln.
Anstatt das tote sinnfreie Bahnenlaufen und Kata laufen ohne zu vermitteln welche Bewegung welche Anwendung ist usw..

Um die jeweiligen Anwendungen die in den kata vorkommen selber zu lernen (Da sie im karate ja leider nicht vermittelt werden, warum auch immer) dachte ich mir noch zum Jujutsu zu gehen um dort alle Methoden zu erlernen und so die Kata zu entschlüsseln.

Würde mich freuen wenns dazu ne Antwort geben könnte von Leuten die sich da besser auskennen mit.

Little Green Dragon
07-06-2018, 23:28
Mach Dein eigenes Dojo auf (P.S. „Cobra Kai MMA Ninja Karate“ wäre ein cooler Name) - dann kannst Du unterrichten was Du willst.

In einem bestehenden Verein (ggf. mit Verbandszugehörigkeit) müsstest Du das mit dem Vorstand, den anderen Trainern und vor allem den Mitgliedern abstimmen.

Ist jetzt aber keine so große Überraschung oder?

FireFlea
08-06-2018, 05:53
Man braucht keinen Trainerschein, um Shotokan oder Karate zu unterrichten.

Was Du unterrichtest ist Deine Sache, außer Du hängst an einem bestimmten Lehrer/Verband/Lehrlinie, die andere Vorstellungen haben.

Ins Juju zu gehen um Kataanwendungen zu lernen, halte ich für suboptimal. Es ist grundsätzlich nicht schlecht, über den Tellerrand zu schauen aber scheinbar bist Du ja unzufrieden oder Dir werden nicht die Sachen vermittelt, auf die Du Wert legst. Dann wechsle den Trainer/die Schule.

Shintaro
08-06-2018, 07:38
Hallo ich möchte gern wissen ob es bestimmte Vorgaben beim Karate Unterrichten gibt an die sich ein Trainer halten muss oder ob man da einen gewissen Spielraum hat, da ich mit dem Gedanken spiele irgendwann eventuell meinen Trainerschein zu machen.. im Shotokan.

Der Unterricht der meisten Schulen besteht ja leider aus Bahnenlaufen und Kata und das wars meist. Beim Prüfungsvorbereiten macht man dann oft noch die simplen ein Schrittkampf Übungen und dergleichen als Partnerübung.

Nun zu meiner Frage ist es einem Trainer ZB erlaubt:

Boxartiges Partnerübungsdrills zu machen mit Pratzen etc. also alles in Flüssig statt versteift und unrealistisch. (Mehr auf SV)
Die ganzen Anwendungen aus den Kata zb in den Unterrichtsstunden jedes mal mit durchzunehmen zb wenn Heian Sandan grad geübt wird, dann macht man die Partnerdrills ZB den Hüftwurf, die Infight/kakie artige Bewegung in der Einleitung, Das Waschweib als Drill usw..
So das die Schüler für den Ernstfall auch was mit dem Karate anfangen könnten..

Denn so wie ich Karate verstehe, sind die Kata ein Sammelbecken an Kampftechniken, bestehend aus Schlägen, Stößen, Blöcken, Tritten, Hebeln, Würfen und Waffenabwehr/und Waffenanwendungen, und so möcht ich das dann auch gern meinen Schülern später mal vermitteln.
Anstatt das tote sinnfreie Bahnenlaufen und Kata laufen ohne zu vermitteln welche Bewegung welche Anwendung ist usw..

Um die jeweiligen Anwendungen die in den kata vorkommen selber zu lernen (Da sie im karate ja leider nicht vermittelt werden, warum auch immer) dachte ich mir noch zum Jujutsu zu gehen um dort alle Methoden zu erlernen und so die Kata zu entschlüsseln.

Würde mich freuen wenns dazu ne Antwort geben könnte von Leuten die sich da besser auskennen mit.


Warum willst Du Lehrer in einem Stil werden, mit dem Du offensichtlich nicht zufrieden bist. In anderen Threads signalisierst Du, daß Du eine sinnvolle KK suchst und sogar einen Vergleich mit Shorin Ryu gemacht hast. Da hatte ich Dir bereits geantwortet.
Natürlich kannst Du durch eine Trainerposition im gewissen Sinne ein Training verändern oder beeinflussen. Aber nach Vorgabe des Vereines. In dieser Situation befinde ich mich jetzt.
Im großen und ganzen, kannst Du neben den Vorgaben des Vereines oder Gruppe, Deine eigene Idee mit reinbringen und verschiedene Übungsformen mit einbinden. Warum nicht. Aber man braucht Erfahrung.

Und wenn Du für Dich persönlich noch ein System ergänzend zum Karate findest, mache das doch erst einmal. Sammel Erfahrung, und probiere mal aus, ob Dir das Unterrichten liegt, ob das für Dich in Frage kommt. Sollte man vorher wissen.
Erst dann würde ich einen Trainerschein machen.

Natürlich kann man anstatt immer Bahnen laufen, auch Kihonformen in Form von Drills machen, auch mit Partner. Zig Wiederholungen. Aber gerade für Anfänger ist es erst mal wichtig, Körper und Karatetechniken in Einklang zu bringen. Da ist es erst einmal einfacher, nur Bahnen zu machen. Aber ich stimme Dir zu, man könnte es interessanter gestalten.

In vielen Dojos kommt leider die Anwendungen der Katas zu kurz. Auch hier könnte man mehr machen. Ich finde, wenn man eine Kata übt, sollte die gleich mit Anwendungen zum besseren Verständnis geübt werden.

Im JJ lernst Du zwar einen Haufen Würfe und Hebel bzw. verschiedene Kombis, aber Du mußt in Bezug auf Katabunkai das Prinzip bzw. die Technik erkennen. Das ist dann schwer, wenn man verschiedene Wurf- und Hebeltechniken nicht kennt. Wie soll man sie aus der Kata herauslesen, wenn nicht gerade der Lehrer was gescheites zeigt.

Im JJ lernst Du viele Kombis mit verschiedenen Techniken aus verschiedenen Stilen und KK. Da bist Du erst einmal damit beschäftigt. Wenn Du genügend praktische Erfahrung gesammelt hast und mal schaust, was Dir die Kata vermittelt, dann kannst Du unter Berücksichtigung der jeweiligen Prinzipien die Bunkai der Kata entwerfen oder entschlüsseln.

Shoto☯︎Kahn
08-06-2018, 09:54
Hallo ich möchte gern wissen ob es bestimmte Vorgaben beim Karate Unterrichten gibt an die sich ein Trainer halten muss oder ob man da einen gewissen Spielraum hat, da ich mit dem Gedanken spiele irgendwann eventuell meinen Trainerschein zu machen.. im Shotokan.

Jibbet nich :)


Der Unterricht der meisten Schulen besteht ja leider aus Bahnenlaufen und Kata und das wars meist. Beim Prüfungsvorbereiten macht man dann oft noch die simplen ein Schrittkampf Übungen und dergleichen als Partnerübung.

Solang du es besser weisst...?


Das Waschweib

LOOOOOOL


Denn so wie ich Karate verstehe, sind die Kata ein Sammelbecken an Kampftechniken, bestehend aus Schlägen, Stößen, Blöcken, Tritten, Hebeln, Würfen und Waffenabwehr/und Waffenanwendungen, und so möcht ich das dann auch gern meinen Schülern später mal vermitteln.

Du kannst also noch gar kein Karate????????? Aber gleich Trainer werden!!!! LOOOOL


dachte ich mir noch zum Jujutsu zu gehen um dort alle Methoden zu erlernen und so die Kata zu entschlüsseln.

Da kannst du genauso gut zum Volleyball gehn :D:D:D:D:D

zocker
08-06-2018, 10:07
@te:

Welche graduierung hast du im karate?


Grüsse

* Silverback
08-06-2018, 10:11
...
Da kannst du genauso gut zum Volleyball gehn

Made my day. :halbyeaha

Ripley
08-06-2018, 10:17
Ich wäre ja für Fußball. Da ist der kämpferische Aspekt deutlich stärker betont als beim Volleyball. Ich meine, Herr Ramos bietet sich da als Trainer an: Hebel, Würfe ...

MCmuscle
08-06-2018, 10:34
@Shotokahn
ich habe die Grundlagen drauf würd ich sagen..

@shintaro
ich gehe von meiner eigenen Erfahrung aus was die Vereine die ich besucht habe unterrichtet haben. Da ich mehrere im laufe der Jahre besucht habe ist das eben mein Übergreifender Eindruck gewesen. Alle bis auf einen Verein haben keine Anwendungen unterrichtet und auch nichteinmal Sparring gemacht. Nur der eine Verein war ganz gut, dort gab es fast jedes mal Sparring auch für die Weißgrute schon und dort haben sie alle paar Male auch mal Partnerübungen gemacht.

Das verständnis der Kata bzw die Anwendungen in den Kata habe ich mir größtenteils durch eigenes darüber nachsinnen erschlossen und durch ausprobieren mit Bekannten.
Zumindest zu den Heian Kata ist mir die Bunkai relativ schlüssig. Und ich meine nicht diese seltsame unrealistische Bunkai die ZB von Kanazawa oder Nakayama gezeigt wurden die halte ich für quatsch.
Nur mal ein Beispiel was ich meine ist Zb Heian Sandan am Ende ist meiner Meinung nach kein nach hinten schlagen mit Elbogen und Faust (völlig unrealistisch) sondern ganz klar auch durch die vorherige Drehbewegung die Umsetzung eines O Goshi/Hüftwurf.

Und um mehr Techniken der Kata erkennen zu können möchte ich gern mehr Würfe, Hebel etc. erlernen dadurch fällt es mir dann sicherlich leichter die Kata correkt zu erfassen.
Da im Karate zumindest in den vielen Vereinen in denen ich mehr oder weniger lang Mitglied war solche Techniken wie Hebel, Würfe und dergleichen nicht unterrichtet wurden (Zumindest im DKV Shotokan nicht, war auch mal beim Shito ryu Genbu Kai dort wurde dergleichen unterrichtet und beim Okinawa Goju ryu auch..) wollte ich mich halt beim JuJutsu oder eventuell Ninjutsu bedienen um die Techniken zu erlernen und so das karate wieder von seiner Oberflächligkeit befreien..
Was ich nicht in seiner Ganzheit haben durfte kann ich dann wenigstens jüngeren Generationen ermöglichen.
Dann könnte Karate wieder eine Kampfkunst sein anstatt diesem traurigen Überbleibsel wie es heutzutage gelehrt wird.

Shoto☯︎Kahn
09-06-2018, 11:56
@Shotokahn
ich habe die Grundlagen drauf würd ich sagen..

JA, mehr aber nicht, oder?

TREiBERtheDRiVER
09-06-2018, 13:19
Dann könnte Karate wieder eine Kampfkunst sein anstatt diesem traurigen Überbleibsel wie es heutzutage gelehrt wird.

Nicht traurig sein, Kopf hoch - wird schon.

red__scorpion
09-06-2018, 15:46
Ich wäre ja für Fußball. Da ist der kämpferische Aspekt deutlich stärker betont als beim Volleyball. Ich meine, Herr Ramos bietet sich da als Trainer an: Hebel, Würfe ...

made my day :biglaugh:

Lino
09-06-2018, 19:11
McMuscle, ich verstehe überhaupt nicht, was deine Frage soll. Du willst Kampftechnik, die zwar auf Karate basiert ist, aber in der Didaktik weit ausserhalb von dem was mit Karate zu tun hat.
Du bist also längst dabei Regeln zu brechen (was ich OK finde) und dann fragst du, ob es da Regeln gibt, die du beachten musst?
Dagmar glaubst du, dass Castro und Che Guevara erst jemanden um Erlaubnis fragten, bevor sie Revolution machten? Hat Bruce Lee um Erlaubnis gefragt, ob er einige klassischen Grundprinzipien vom Wing Chun überbord werfen dürfte und daraus Jun Fan Gung Fu machen?
Oder was erwartest du?

Wong F.
09-06-2018, 19:33
Oder was erwartest du?

Getümmel. :devil:


Dagmar glaubst du, dass Castro und Che Guevara erst jemanden um Erlaubnis fragten, bevor sie Revolution machten?

Wer ist Dagmar? :ups:

Billy die Kampfkugel
09-06-2018, 19:42
Mach mit deinem Trainer ein Freitraining aus vielleicht im Anschluss ans Training. Und dann kannst du ja mit Interessierten deine Sachen unter Aufsicht wegen der Versicherung ausprobieren. Es wird auch bestimmt einen Schwarzgurt geben, der mal zwischendurch für leicht Fortgeschrittene etwas SV zeigt oder ihr holt die Pratzen raus u.s.w. Eigentlich wird etwas Abwechslung in der Regel ganz gut aufgenommen, sofern es das Kerntraining nicht beeinträchtigt.

Shintaro
09-06-2018, 22:54
@Shotokahn
ich habe die Grundlagen drauf würd ich sagen..

@shintaro
ich gehe von meiner eigenen Erfahrung aus was die Vereine die ich besucht habe unterrichtet haben. Da ich mehrere im laufe der Jahre besucht habe ist das eben mein Übergreifender Eindruck gewesen. Alle bis auf einen Verein haben keine Anwendungen unterrichtet und auch nichteinmal Sparring gemacht. Nur der eine Verein war ganz gut, dort gab es fast jedes mal Sparring auch für die Weißgrute schon und dort haben sie alle paar Male auch mal Partnerübungen gemacht.

Das verständnis der Kata bzw die Anwendungen in den Kata habe ich mir größtenteils durch eigenes darüber nachsinnen erschlossen und durch ausprobieren mit Bekannten.
Zumindest zu den Heian Kata ist mir die Bunkai relativ schlüssig. Und ich meine nicht diese seltsame unrealistische Bunkai die ZB von Kanazawa oder Nakayama gezeigt wurden die halte ich für quatsch.
Nur mal ein Beispiel was ich meine ist Zb Heian Sandan am Ende ist meiner Meinung nach kein nach hinten schlagen mit Elbogen und Faust (völlig unrealistisch) sondern ganz klar auch durch die vorherige Drehbewegung die Umsetzung eines O Goshi/Hüftwurf.

Und um mehr Techniken der Kata erkennen zu können möchte ich gern mehr Würfe, Hebel etc. erlernen dadurch fällt es mir dann sicherlich leichter die Kata correkt zu erfassen.
Da im Karate zumindest in den vielen Vereinen in denen ich mehr oder weniger lang Mitglied war solche Techniken wie Hebel, Würfe und dergleichen nicht unterrichtet wurden (Zumindest im DKV Shotokan nicht, war auch mal beim Shito ryu Genbu Kai dort wurde dergleichen unterrichtet und beim Okinawa Goju ryu auch..) wollte ich mich halt beim JuJutsu oder eventuell Ninjutsu bedienen um die Techniken zu erlernen und so das karate wieder von seiner Oberflächligkeit befreien..
Was ich nicht in seiner Ganzheit haben durfte kann ich dann wenigstens jüngeren Generationen ermöglichen.
Dann könnte Karate wieder eine Kampfkunst sein anstatt diesem traurigen Überbleibsel wie es heutzutage gelehrt wird.

Dann würde ich Dir empfehlen, Dir noch eine KK zu suchen, wo Du Hebel und Würfe lernen und vertiefen kannst. Ansonsten ist der Vorschlag gut mit den Lehrern zu sprechen nach dem Training solche Sachen mit anderen Fortgeschrittenen zu üben

Gürteltier
09-06-2018, 23:06
Gibt im DKV die DSB anerkannten Trainer-Ausbildungen. Manche Vereine wollen die aus Versicherungsgründen und zwecks Zuschüßen durchaus haben.

Im Juju lernt man kein Bunkai. Die Bunkaitechniken sind nicht mit Judo/Jujutsu zu verwechseln. Im Juju mache ich einen Genickdrehhebel im Karate einen Knickdrehhebelruck - theoretisch. Klar macht auch ein Ian Abernethy so Gedöns wie seinen walisischen Hüftwurf in der Heian Sandan. Aber man muß ja nicht jeden Mist nachmachen.

Karateka wollen kein realistisches Bunkai oder angstbehaftetes Randori durch alle Distanzen.
Karate zieht eher Kampfkünstler und ÄstehtInnen an.
Machen kann man meist nicht so viel extra, weil das Pack für den nächsten Gürtel seine Programme trainiert. Und das offenbar selten alleine zuhause... obwohl Karate wie geschaffen dafür wäre.

Ich weiß das, weil ich mir lange mit anderen Trainern Klientel gelteilt habe. Karate auf breiter Linie zieht halt bestimmte Leute an.

Shintaro
10-06-2018, 09:00
Gibt im DKV die DSB anerkannten Trainer-Ausbildungen. Manche Vereine wollen die aus Versicherungsgründen und zwecks Zuschüßen durchaus haben.

Im Juju lernt man kein Bunkai. Die Bunkaitechniken sind nicht mit Judo/Jujutsu zu verwechseln. Im Juju mache ich einen Genickdrehhebel im Karate einen Knickdrehhebelruck - theoretisch. Klar macht auch ein Ian Abernethy so Gedöns wie seinen walisischen Hüftwurf in der Heian Sandan. Aber man muß ja nicht jeden Mist nachmachen.

Karateka wollen kein realistisches Bunkai oder angstbehaftetes Randori durch alle Distanzen.
Karate zieht eher Kampfkünstler und ÄstehtInnen an.
Machen kann man meist nicht so viel extra, weil das Pack für den nächsten Gürtel seine Programme trainiert. Und das offenbar selten alleine zuhause... obwohl Karate wie geschaffen dafür wäre.

Ich weiß das, weil ich mir lange mit anderen Trainern Klientel gelteilt habe. Karate auf breiter Linie zieht halt bestimmte Leute an.

Leider muss ich Dir zustimmen, aber ein Karateka, der was auf sich hält und genügend Erfahrung hat, wird auch SV üben. Und was Bunkai angeht wird man auch auf gescheite Kombis bzw Hebel und Würfe zurückgreifen, die funktionieren.

Ripley
10-06-2018, 09:50
Äh ... es mag ja sein, dass ich da was missverstehe, aber das Gewünschte gibt es doch schon längst? Warum das Rad neu erfinden?
Wer mag, der schaue mal unter Karate-Praxis. Karate abgewandelt/eingesetzt mit dem klaren Ziel, anwendbare, möglichst realitätsnahe SV zu vermitteln. Hebel, Würfe, fiese kleine Sächelchen. Alles basierend auf dem "klassischen" Karate.
Schön, ich persönlich bin in Bezug auf Kihon und Kata deutlich ... äh ... traditioneller gestrickt, übe diese Dinge daher vorrangig im heimischen Verein. Aber die Lehrgänge der Karate-Praxis-Jungs (und -Mädels) nehme ich immer wieder gerne mit. Und, ja, da werden durchaus Anwendungen schon der Heian-Katas vermittelt, die Fliegen lehren.
(Nebenbei macht das auch noch Spaß...)

Kensei
10-06-2018, 11:14
Zum Thema was man als Nicht-Trainer im Verein darf wurde ja schon einiges gesagt. Als Ergänzung vlt. noch, manche Kommunen wollen auch bei der Vergabe von Hallenzeiten Leute mit Trainerschein. Da reicht im Normalfall aber auch Trainer Breitensport. Ansonsten sprich mit deinem Verein ab was du wie anbieten willst.
Prinzipiell finde ich den Ansatz, etwas ringerisches zum Karate zu trainieren um ein tieferes Verständnis für Bunkai zu bekommen nicht schlecht. Aikido, Hapkido, JuJutsu, Aiki-Jutsu etc. erweitern auf jedenfall den Horizont, was mit welcher Bewegung gemeint sein könnte. Auf die Details auf die Gürteltier u.a. hier verwiesen kann man später noch eingehen. Bei uns im Dojo gilt generell Realismus vor Tradition. Wenn es funktioniert, ohne den Prinzipien des Karate zuwider zu laufen, dann mach es. Zur Not irgendwann in einer eigenen Gruppe wenn deine Trainer da querschlagen.
Richtig ist aber auch, dass die Grundlagen erstmal sitzen müssen bevor es zur Anwendung geht. Alles andere endet meiner Erfahrung nach in wildem Rangeln, schlechtem Kickboxen und häufigen Verletzungen.
Karate braucht insgesamt Zeit um es verstehen, verinnerlichen und anwenden zu können. Wenn du die nicht hast oder das nicht willst, tu dir und deinen Trainern einen Gefallen und such dir was anderes. Kickboxen, Krav Maga oder sonstwas.

Wong F.
10-06-2018, 11:32
Ansonsten sprich mit deinem Verein ab was du wie anbieten willst.

Prinzipiell finde ich den Ansatz, etwas ringerisches zum Karate zu trainieren um ein tieferes Verständnis für Bunkai zu bekommen nicht schlecht. Aikido, Hapkido, JuJutsu, Aiki-Jutsu etc. erweitern auf jedenfall den Horizont, was mit welcher Bewegung gemeint sein könnte.

Karate braucht insgesamt Zeit um es verstehen, verinnerlichen und anwenden zu können. Wenn du die nicht hast oder das nicht willst, tu dir und deinen Trainern einen Gefallen und such dir was anderes. Kickboxen, Krav Maga oder sonstwas.

Alles richtig, wenn der TE ein ernsthaftes Interesse an der KK hätte. DAS aber kann ich auch nach seinen jüngeren Beiträgen nicht erkennen.

Wong F.
10-06-2018, 11:34
Äh ... es mag ja sein, dass ich da was missverstehe, aber das Gewünschte gibt es doch schon längst? Warum das Rad neu erfinden?


:)

Gürteltier
10-06-2018, 15:56
Zitat von Ripley
Äh ... es mag ja sein, dass ich da was missverstehe, aber das Gewünschte gibt es doch schon längst? Warum das Rad neu erfinden?

:)

Weil Karate dazu herausfordert.

Im Karate gibt es das Anwendungswissen noch immer irgendwo und zum Zusammensuchen. Das Curriculum an sich fordert aber zum Besserwissen heraus.




Hätte darum auch fast mal mit American Kenpo angefangen, um es praxistauglich zu machen, bevor es vor den gesammelten Unsinnigkeiten kapitulierte :

Das Gürteltier

karate-kampfkunst
19-08-2018, 02:07
Klar gibt es Vorgaben, das hängt auch wieder daran, wie Du Dich organisierst.

Als eingetragener Verein zum Beispiel musst Du "irgendwas gemeinnütziges" ausweisen können, Dich dazu ggf. einem Dachverband anschließen, dann musst Du, besonders als Trainer, auch dessen Vorgaben einhalten. Eine einmal erworbene Lizenz muss regelmäßig verlängert werden und zu diesen Gelegenheiten, also Ausbildung und Verlängerung, bringt man Dir dann bei, daß Du in Deinem Training Gesundheit erhalten, Unfälle vermeiden und Risiken einschätzen musst. Du hast Sorgfaltspflichten gegenüber den "Schülern" im Allgemeinen und Aufsichtspflichten gegenüber Minderjährigen im Speziellen. Das ergibt sich dann, im Fall eines e. V., durch die Anbindung an Landes- und Bundessportbund. Allgemein realistisches, aber Verletzungen förderndes Herumgekloppe schließt sich da eher aus.

Gehst Du es kommerziell an, hast Du ähnliche Pflichten - hier macht z. B. der Versicherungsschutz Vorgaben - Du brauchst ausgebildetes Personal, das schließt Dich mit ein, darfst nicht fahrlässig handeln, musst Haftungsgrundlagen im Vorfeld klären ....

Und wenn Du Schüler zu einer Prüfung schicken willst, sollten sie das Prüfungsprogramm, vielleicht die Dojokun und die Wettkampfregeln beherrschen - sonst fällt er / sie nachher durch, weil der Kontakt zu hart, oder der Rhythmus falsch war. Also auch wieder Vorgaben, die es einzuhalten gilt.

Bahnen laufen - warum stören sich so viele immer wieder daran?! Kihon ist ein Basistraining, richtig betrieben fördert es Fitness, Beweglichkeit, Schnelligkeit, Koordinationsvermögen beim Schüler und dem Lehrer gibt es die Möglichkiet, einfach mehrere Schüler zu unterrichten, zu kontrollieren, zu korrigieren. Kihon ist ja nicht in allen Kyu bzw. DAN Graden gleich. Anfänger machen im Kihon z. B. 5 Sätze á 5 Gedan Barai im Vorwärtsgehen - und dann im Kumite das Gleiche mit dem Partner. DAN Grade vielleicht in der gleichen Zeit 10 Sätze mit je 5 Stück 4-fach Kombinationen aus Arm- und Beintechniken, wobei diese Kombinationen dann im Kumite mit mehreren Partnern zu üben und zu vertiefen sind. Letzte Woche durfte ich z. B. im Kihon 5 verschiedene Kombinationen mit je 3 Techniken aus der Heian Sandan heraus acht oder neun mal machen. Dann die gleichen Abfolgen mit wechselndem Partner im Kumite. Dann mehrmals die Kata. Am Ende schwirrt Dir der Kopf, Du pumpst nur noch und Deine Arme und Beine sind von den vielen Kontakten bestens massiert. Wenn Du schlecht abwehrst, trifft das auch auf Deinen Rumpf zu ;)

Die Dojos, die ich im Karate gerne besuche machen es z. B. so:

- Aufwärmen - Kihon - Kumite - Kata - Abwärmen
- Aufwärmen - Kihon - Kata - Bunkai - Kumite - Abwärmen

Schon sind 90 Minuten Trainiing vorbei und ein Teil war dann eben Bahnen laufen. Zeig mir mal ein Dojo, in dem im regulären Training 90 Minuten Kihon betrieben wird. Und ein guter Trainer schafft immer einen Bezug zwischen den einzelnen Elementen.

Ezares
19-08-2018, 08:09
Klar gibt es Vorgaben, das hängt auch wieder daran, wie Du Dich organisierst.

Als eingetragener Verein zum Beispiel musst Du "irgendwas gemeinnütziges" ausweisen können, Dich dazu ggf. einem Dachverband anschließen,[...]

Die Aussage ist so nicht richtig.

Die Gemeinnützigkeit hat nichts mit der Eintragung des Vereins zu tun, d. h. ein e. V. muss nicht gemeinnützig sein und umgekehrt kann ein Nicht-e. V. gemeinnützig sein.

Dass die Verbände in der Regel Gemeinnützigkeit fordern und mit dem Gemeinnützigkeitsstatus gewisse Annehmlichkeiten verbunden sind, die gerade für Sportvereine attraktiv sind, ist eine andere Frage.

FireFlea
19-08-2018, 09:25
Die Aussage ist so nicht richtig.

Die Gemeinnützigkeit hat nichts mit der Eintragung des Vereins zu tun, d. h. ein e. V. muss nicht gemeinnützig sein und umgekehrt kann ein Nicht-e. V. gemeinnützig sein.

Dass die Verbände in der Regel Gemeinnützigkeit fordern und mit dem Gemeinnützigkeitsstatus gewisse Annehmlichkeiten verbunden sind, die gerade für Sportvereine attraktiv sind, ist eine andere Frage.

So ist es. Meine Karate Gruppe ist Teil eines gemeinnützigen Sportvereins und in keinem Dachverband organisiert.

Bücherwurm
19-08-2018, 09:29
und umgekehrt kann ein Nicht-e. V. gemeinnützig sein.



Wie geht das?

Ezares
19-08-2018, 10:23
Wie geht das?

Ob die Gemeinnützigkeit anerkannt wird, hängt von der Festschreibung gemeinnützig anerkannter Zwecke (§ 52 AO) in der Satzung und schließlich den weiteren Anforderungen der Abgabenordnung (Steuerbegünstigte Zwecke) ab. Dies und die praktische Verfolgung der Zwecke wird vom Finanzamt geprüft. Prinzipiell können also z. B. auch eine GmbH (als gGmbh), AG (als gAG) oder Stiftungen Gemeinnützigkeit erlangen, wenn sie die entsprechenden Voraussetzungen erfüllen.

Die Eintragung in das Vereinsregister zur Erlangung des e. V.-Status selbst ist eine ganz andere Baustelle und wird durch das zuständige Amtsgericht vorgenommen.

Bücherwurm
19-08-2018, 10:27
Prinzipiell können also z. B. auch eine GmbH (als gGmbh), AG (als gAG) oder Stiftungen u. a. Gemeinnützigkeit erlangen, wenn sie die Voraussetzungen erfüllen.


alles klar. Ich dachte es gäbe noch eine einfachere Konstruktion als e.V.

Ezares
19-08-2018, 10:34
alles klar. Ich dachte es gäbe noch eine einfachere Konstruktion als e.V.

Die gibt es ja, heißt tatsächlich nicht eingetragener Verein (n. e. V.) und kann ebenfalls gemeinnützig sein. ;)

Bücherwurm
19-08-2018, 11:14
Die gibt es ja, heißt tatsächlich nicht eingetragener Verein (n. e. V.) und kann ebenfalls gemeinnützig sein. ;)

Erzähl mir mehr! :D

Bücherwurm
20-08-2018, 08:59
Erzähl mir mehr! :D

Das war ernst gemeint. Erstmal versteh ich nicht, warum ein "nicht eingetragener Verein" überhaupt deklariert werden muß. Wer sollte das dann kontrollieren?

Und andersherum: Wenn ein neV meine Zewcke erfüllt - warum sollte ich mir die Mühe machen, einen eV zu gründen?

* Silverback
20-08-2018, 09:10
Das war ernst gemeint. Erstmal versteh ich nicht, warum ein "nicht eingetragener Verein" überhaupt deklariert werden muß. Wer sollte das dann kontrollieren?

Und andersherum: Wenn ein neV meine Zewcke erfüllt - warum sollte ich mir die Mühe machen, einen eV zu gründen?

ua. weil mWn in neVs kein Versicherungsschutz besteht (nicht weil's ein neV per se ist, sondern weil mWn neVs von den Verbänden / der Sporthilfe (über die man ja Versicherungsschutz genießt) nicht anerkannt/aufgenommen werden).

Bücherwurm
20-08-2018, 11:45
ua. weil mWn in neVs kein Versicherungsschutz besteht (nicht weil's ein neV per se ist, sondern weil mWn neVs von den Verbänden / der Sporthilfe (über die man ja Versicherungsschutz genießt) nicht anerkannt/aufgenommen werden).

Du meinst die Sportversicherung des LSB? Hast du mal die Bedingungen gelesen?

Und wie machen das kommerzielle Schulen und Organisationen - haben die eine Sportversicherung?

* Silverback
20-08-2018, 11:54
Du meinst die Sportversicherung des LSB? Hast du mal die Bedingungen gelesen?
Hab ich, worauf möchtest Du hinaus?



Und wie machen das kommerzielle Schulen und Organisationen - haben die eine Sportversicherung?
Davon würde ich zu 100% ausgehen - oder ihnen Suizidverdacht unterstellen.
Nur ist das was eine Schule so an Versicherungsprämien zahlen muss, ungleich teurer, als das "sondersubventionierte" Vereins-Verbands-Salär.

Bücherwurm
20-08-2018, 12:15
Hab ich, worauf möchtest Du hinaus?


na z.B. zahlt die nur, wenn bleibende schäden sind, und wenn wirklich keine andere Versicherung des Betroffenen das übernimmt. In unserem Fall innerhalb von 25 Jahren nicht ein einziger Fall.

* Silverback
20-08-2018, 12:23
na z.B. zahlt die nur, wenn bleibende schäden sind, und wenn wirklich keine andere Versicherung des Betroffenen das übernimmt. ...

Ersteres war mir so nicht bewusst (zugegeben) (persönliche Anmerkung: Das müßte sich doch aber mit "dem Arzt seiner Wahl regeln lassen), zweiteres ist doch IMHO eigentlich ziemlich normal (dass die sich alle erstmal versuchen, den schwarzen Peter zuzuschieben); wichtig wäre es allerdings IMHO sehr wohl, dass dann eine übrigbleibt die zahlt (bei uns hat's immer geklappt). Tut mir echt leid, wenn's bei euch nicht so war, hört sich blöd an.

Ezares
20-08-2018, 13:42
Das war ernst gemeint. Erstmal versteh ich nicht, warum ein "nicht eingetragener Verein" überhaupt deklariert werden muß. Wer sollte das dann kontrollieren?

Und andersherum: Wenn ein neV meine Zewcke erfüllt - warum sollte ich mir die Mühe machen, einen eV zu gründen?

Sorry.

Hier (https://lsb-berlin.net/angebote/verbands-und-vereinsberatung/verein-satzung/nicht-eingetragener-verein/) findest du eine nachvollziehbare Erklärung zum nicht eingetragenen Verein.

Wenn ein n. e. V. deine Zwecke erfüllt, musst du dir natürlich nicht die Mühe machen einen e. V. zu gründen.

Bücherwurm
20-08-2018, 16:32
Wenn ein n. e. V. deine Zwecke erfüllt, musst du dir natürlich nicht die Mühe machen einen e. V. zu gründen.

Thx. Das genau ist die Überlegung.

Bücherwurm
21-08-2018, 14:10
wichtig wäre es allerdings IMHO sehr wohl, dass dann eine übrigbleibt die zahlt (bei uns hat's immer geklappt). Tut mir echt leid, wenn's bei euch nicht so war, hört sich blöd an.

Es muß ja erstmal zu "bleibenden" Schäden kommen. Durch Sportunfall. Und dann darf keine andere Versicherung zuständig sein. MBeides zusammen ist ein ziemlich sicheres Bollwerk.

Kannst ja mal versuchen, rauszufinden, wie viele Fälle der Leistung es gab in den letzten 20 Jahren. Im Breitensport, wohlgemerkt! Ich rede nicht davon, dass die Beiträge schonmal ver-x-facht werden sollten, weil u.a. die Fußballprofis mit in die Versicherung einbezogen werden sollten.