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Vollständige Version anzeigen : Es/King



Gast
13-06-2018, 14:41
Ich habe das Buch beendet und ich finde es in sich nicht logisch. Vor allem die Kräfte von „ES“ machen irgendwie keinen Sinn. Ich hoffte die Fragen welche der alte und neue Film offen liessen mit dem Buch zu beantworten. Fehlanzeige. Eher mehr Fragen :/

So viel habe ich verstanden:

Es kommt aus einer anderen Dimension/Planeten
Alle 27 Jahre wacht es auf und will fressen, bevorzugterweise Kinder.
Es gefällt ihm auf der Erde da die Jagdgründe hervorragend sind
Es kann Leute hypnotisieren und beeinflussen.
Es ist ein Gestaltwandler.
Sein kommen und gehen alle 27 Jahre ist von gewalttätigen Events geprägt. Massenhaft Leute sterben normalerweise.

Hier die Fragen die irgendwie überhaupt nicht klar sind:

Muss Es seine Opfer ängstigen dass es sie töten kann?
Wenn Es die Umwelt seiner Opfer verändert ist dies real oder nicht? Andere Leute sehen das Blut im Badetimmer nicht.., Oder die Ballons?
Wenn die Kräfte von „ES“ von der Angst seiner Opfer abhängig sind und es Leute anheuern kann welche die Drecksarbeit übernehmen warum eine zweite Konfrontation mit den seinen Erzfeinden die es schon einmal besiegt haben riskieren?
Kann Es sich teleportieren?
Wie stark ist „Es“ wirklich? Es kann die Form von Riesenvögeln, Riesen und anderen Monstern annehmen wird aber am Schluss von ein paar Kleinkindern verprügelt?
Auch der Schlusskampf das Ritual von Chüd macht nicht gross Sinn für mich in Anbetracht seiner richtigen Form, einer Riesenspinne, welche die Kleinkinder sicher fressen könnte.

Vielleicht habe ich es einfach nicht verstanden..

Dextrous
13-06-2018, 14:57
Ich denke Du interpretierst da zu viel rein.
Ich würde ES in der hinsicht mit Freddy Krüger vergleichen.
Wenn Du keine Angst hast hat Freddy keine Macht.

Wenn Du dich fürchtest hat er in "seiner Welt", in der Traumwelt, unendliche Möglichkeiten.
Mit ES sehe ich das ähnlich, nur dass er auch entscheiden kann, wer von seinen "Tricks" etwas sieht.
Er hat währenddessen nun mal die volle Kontrolle.
Erwachsene können das meines Wissens z.B. nicht, was aber andere Gründe hat.

Münsterländer
13-06-2018, 15:08
moin,

ja, das ist etwas schwer, weil nicht alles erklärt wird.
Oder oft nur die Meinung eines Protagonisten geschildert wird, die aber nicht stimmen muss (hat King von Lovecraft).

- Angst ist vermutlich zwingend, weil die Kinder sonst sicher keine Schnitte gehabt hätten. Im Buch werden aber andere Lösungen angeboten (z.B. Angst macht das Fleisch würzig).
- ES war sicher, beim zweiten mal zu gewinnen (Kinder zu alt, einer fehlte). Außerdem waren sie ja nun mal wieder da, also musste ES ran. Versuche, die Gruppe durch Bowers zu erledigen haben ja nicht gefruchtet.
- Die Spinne ist nicht die wahre Form von ES. Nur die Form, die die Menschen sich vorstellen, weil die echte Form für Menschen nicht fassbar ist (erneut lässt Lovecraft grüßen).
- Und eigentlich ist ES irdische Gestalt auch nur der Avatar einer außerdimensionalen (vermutlich körperlosen) Wesenheit. Deswegen der Endkampf als rein mentale Kraftprobe.

Aber alles in allem ist das in der Tat teilweise ziemlich schräg:D

Mehr kann ich grad nicht beisteuern, hab das Buch lange nicht gelesen.

Grüße

Münsterländer

Gast
13-06-2018, 15:32
Ich denke Du interpretierst da zu viel rein.
Ich würde ES in der hinsicht mit Freddy Krüger vergleichen.
Wenn Du keine Angst hast hat Freddy keine Macht.

Wenn Du dich fürchtest hat er in "seiner Welt", in der Traumwelt, unendliche Möglichkeiten.
Mit ES sehe ich das ähnlich, nur dass er auch entscheiden kann, wer von seinen "Tricks" etwas sieht.
Er hat währenddessen nun mal die volle Kontrolle.
Erwachsene können das meines Wissens z.B. nicht, was aber andere Gründe hat.

Weiss nicht ob du das Buch gelesen hast, aber dass ist ein riiiiesiger Schinken welcher sich gerne im Detail verliert. Und gerade beim Antagonisten wird geschlampt. Das Buch ist in sich stimmig aber gerade weil ich schon die Filme unbefriedigend gefunden habe, erhofte ich einfach mehr. Möchte anmerken dass wir hier schwer im Nerdmodus laufen ;)

Gast
13-06-2018, 15:54
@Münsterländ

Und auch hier könnte ich fragen warum es physisch Fleisch braucht? Warum überhaupt ein Avatar. Da würde sich die Angstenergietheorie anbieten. Es ernährt sich von der Angst? Umso mehr ich darüber nachdenke umso schräger wird es :D

Ist ja nicht so dass man das plausibler hätte schreiben können..

Ich glaube King war da einfach zu sehr auf Koks..

Das Buch endet ja in dem Sinne dass das Ganze Ritual Teil eines grösseren Ganzen war. Es musste so passieren. Die Kinder die nur mit ein paar Streichhölzern in die Kanalisation gingen. Der Gruppensex im dreckigen Dunkel. Lol lol lol

Aber wie gesagt, in sich irgendwie doch stimmig...

Münsterländer
13-06-2018, 16:01
@Münsterländ

Und auch hier könnte ich fragen warum es physisch Fleisch braucht? Warum überhaupt ein Avatar. Da würde sich die Angstenergietheorie anbieten. Es ernährt sich von der Angst? Umso mehr ich darüber nachdenke umso schräger wird es :D

Ist ja nicht so dass man das plausibler hätte schreiben können..

Ich glaube King war da einfach zu sehr auf Koks..

[...]

Moin,

möglich ist es natürlich:D

aber hast du mal Lovecraft gelesen? King ist ja ein großer Fan von ihm, und kopiert ihn gerade bei ES (meiner Meinung nach) recht deutlich.

Dieses ganze nur andeuten, nicht klar benennen, offen lassen, teilweise widersprechen (bei Lovecraft bei Vergleich verschiedener Geschichten recht deutlich) usw. hat Methode.

Der Leser soll
a) sich in den Protagonisten hineinversetzen können, der ja selber bis zum Schluss oder sogar gar nicht genau weiß, was letztlich abgeht und
b) es sich selbst zusammenreinen*g* (einer der beiden sagte mal: nichts, was ich beschreibe kann schlimmer sein als das, was sich der Leser selbst ausmalt).

Lovecraft nannte das mal suggestive Literatur.
Muss man halt mögen, bzw. darf man auch blöd finden*g*

Grüße

Münsterländer

Gast
13-06-2018, 16:03
Braucht es denn Fleisch oder will es Fleisch. Ist die Angst ein nötiges Element oder etwas woran es sich ergötzt?
King beschreibt ja gern das Böse, das agiert zumindest nicht für mich logisch sondern folgt seinen niederen Instinkten und Gelüsten.
Dazu gehört das alles zu Kings Epos in dessen Mittelpunkt ein großer dunkler Turm steht als Zentrum Allen. Ob man da immer alles logisch erklären kann?

Watt
13-06-2018, 22:17
Im Prinzip ist jedes "böse" Wesen aus dem King-Universum so ein Avatar wie Es. Also z. B. das Hotel in Shining, Cujo, die Kräfte bei Friedhof der Kuscheltiere usw. sind alles Ausprägungen, die aus der bösen Welt in unsere Welt hineinreichen, um noch mehr Böses zu erschaffen und zu verteilen. Ob nun in Form von Angst, Besitzergreifung oder Tod ist erstmal nebensächlich. Deswegen taucht auch Es in Shining auf, Cujo in Friedhof der Kuscheltiere usw. Alles Böse ist miteinander verbunden und versucht noch mächtiger zu werden.

CeKaVau
14-06-2018, 08:07
Hallo,

"It" ist einer meiner absoluten Lieblingsbücher. Ich habe es mehrfach gelesen, das letzte mal ist aber über 10 Jahre her. Soweit ich es noch zusammenbekomme:

(Ach ja, ich habe nur die englische Version gelesen. Falls etwas im Deutschen anders übersetzt/dargestellt wird, weiß ich das nicht.)


Muss Es seine Opfer ängstigen dass es sie töten kann?

Angst ist seine eigentliche Nahrung. Der Rest (das Fleisch) ist nur Bonus. Irgendwo im Buch steht auch, warum er (trotz relativer Omnipotenz) sich vorzugsweise Kinder als Opfer sucht. Ihre Angst sei "reiner", "klarer", "besser definiert", im Gegensatz zu den eher diffusen Ängsten Erwachsen


Wenn Es die Umwelt seiner Opfer verändert ist dies real oder nicht? Andere Leute sehen das Blut im Badetimmer nicht.., Oder die Ballons?

Es kann, muss aber nicht. Its Manifestationen können Auswirkungen auf die reale Welt haben, falls er es wünscht.


Wie stark ist „Es“ wirklich? Es kann die Form von Riesenvögeln, Riesen und anderen Monstern annehmen wird aber am Schluss von ein paar Kleinkindern verprügelt?
Auch der Schlusskampf das Ritual von Chüd macht nicht gross Sinn für mich in Anbetracht seiner richtigen Form, einer Riesenspinne, welche die Kleinkinder sicher fressen könnte.

Diese Fragen hängen zusammen und finden sich bei King immer wieder (am klarsten in "Salem's Lot"). It zieht seine Macht aus der Angst, dem es dem Gegenüber einjagen kann. Es verliert an Macht weitgehend, wenn das Gegenüber keine Angst hat. Dies ist auch der Sinn des Rituals von Chüd, es gibt den Kids die Stärke (sprich: Selbstvertrauen, dass sie It besiegen können) und das ist der entscheidende Faktor. Die Art des Rituals selbst ist nicht entscheidend.

So habe ich das zumindest immer interpretiert. Ich finde es aber auch gut, dass nicht immer alles erklärt wird.

Grüße
SVen

Eskrima-Düsseldorf
14-06-2018, 08:19
Im Prinzip ist jedes "böse" Wesen aus dem King-Universum so ein Avatar wie Es. Also z. B. das Hotel in Shining, Cujo, die Kräfte bei Friedhof der Kuscheltiere usw. sind alles Ausprägungen, die aus der bösen Welt in unsere Welt hineinreichen, um noch mehr Böses zu erschaffen und zu verteilen. Ob nun in Form von Angst, Besitzergreifung oder Tod ist erstmal nebensächlich. Deswegen taucht auch Es in Shining auf, Cujo in Friedhof der Kuscheltiere usw. Alles Böse ist miteinander verbunden und versucht noch mächtiger zu werden.

So sehe ich das auch.. "ES" ist der rote Faden in Kings Werk und nicht irgendein Turm und irgendwelche Balken ;)

CeKaVau
14-06-2018, 09:29
Hallo,


"ES" ist der rote Faden in Kings Werk und nicht irgendein Turm und irgendwelche Balken ;)

Ugh, erinnere mich bloß nicht daran...

SVen

Eskrima-Düsseldorf
14-06-2018, 09:45
Hallo,



Ugh, erinnere mich bloß nicht daran...

SVen

Oh, habe ich endlich jemanden gefunden der den "Dunklen Turm" auch scheiße findet?

CeKaVau
14-06-2018, 11:37
Hallo,


Oh, habe ich endlich jemanden gefunden der den "Dunklen Turm" auch scheiße findet?

Naja, ich war halt extrem enttäuscht, den es ging ja ganz gut los.

The Gunslinger, The Drawing of the Three und The Waste Lands fand ich gut; gewöhnungsbedürftig, aber gut. Danach ging es extrem bergab: Wizard And Glass ist übel langweilig und bringt die Story nicht voran. In the Wolves of the Calla passiert zumindest mal was, wenn auch nicht viel.
The Song of Susannah ist eine Frechheit, eine Handlung, die so ca. 12 h umfasst, wird auf 500 Seiten aufgeblasen. Und das Finale "The Dark Tower" kann nur ein Witz sein. Der Crimson King, der in ypsen Stephen-King-Stories auftaucht und über sieben Romane zum größten Übel aller Zeiten, zum Welten und Universumszerstörer aufgebaut wird, ist ein Typ auf einem Balkon, der Handgranaten wirft. Echt jetzt.

Okay, es ist jetzt ewig her, dass ich das gelesen habe, und ich rege mich immer noch auf ...:mad: Spricht für meine Reife. :)

Grüße
SVen

Eskrima-Düsseldorf
14-06-2018, 11:50
Bis zum Finale habe ich gar nicht durchgehalten... Mir wurde es zuviel als die Schwarze ohne Beine (Susannah?) diese Alpträume hatte und in diesem Schloß das Baby gefressen wurde oder so...

Watt
14-06-2018, 12:18
Ich finde, dass der dunkle Turm ziemliche coole Zutaten hat, King sie aber nicht logisch und spannend miteinenader verbinden konnte und dann am Ende einfach nur den Ausgang gesucht hat. Man merkt ihm an, dass er gerne etwas wie Lovecraft erschaffen wollte, sich daran aber einfach übernommen hat. Deswegen finde ich auch die klassischen Bücher mit dem geringsten mythologischen "Unterbau" am besten, wie "Brennen muss Salem", "Friedhof der Kuscheltiere", "Sie", "Dolores" usw.

Zu King kann ich noch folgenden Podcast empfehlen: https://www.patreon.com/club19
Nicht unbedingt der analytischste, aber unterhaltsam.

Münsterländer
14-06-2018, 12:44
[...]Man merkt ihm an, dass er gerne etwas wie Lovecraft erschaffen wollte, sich daran aber einfach übernommen hat.[...]

Das Gefühl hatte ich bei King schon öfter*g*.

Ich glaube (aber das ist wirklich nur meine höchstpersönliche Meinung, steinigt mich ruhig), dass King Lovecrafts Konzept für sich bis zu einem gewissen Grade adaptiert hat, dieses Konzept jedoch bei Lovecraft unter anderem deshalb funktioniert hat, weil er primär Kurzgeschichten geschrieben hat.
Und das die Übertragung auf einen Wälzer king'schen Außmaßes eben nicht immer so wirklich klappt.:D

Nur eine Theorie. Aber wenn ich die wenigen längeren Lovecraft-Erzählungen (z.B. Case of Charles Dexter Ward) lese, fühle ich mich oft ein bisschen wie bei King, daher ergibt das für mich Sinn.

Grüße

Münsterländer

Eskrima-Düsseldorf
14-06-2018, 12:51
Dafür würde auf jeden Fall sprechen, dass Kings Kurzgeschichten eigentlich immer ganz gut sind.

Watt
14-06-2018, 13:36
Dafür würde auf jeden Fall sprechen, dass Kings Kurzgeschichten eigentlich immer ganz gut sind.

*hust* Der Wäschemangler *hust*

Eskrima-Düsseldorf
14-06-2018, 13:52
*hust* Der Wäschemangler *hust*

Habe ich gelesen, ist im Moment aber nicht ganz präsent..

miskotty
14-06-2018, 15:16
Wirklich gut fand ich die Bill Hodges Trilogie (Mr. Mercedes und co).
Sehr spannend und gute Unterhaltung

Gast
14-06-2018, 17:07
Man kann nicht verbinden was bereits als Buch gedruckt ist. Wenn man so ein Universum aufbauen will, dann muss der Plan von Anfang an stehen. Die einzelnen Geschichten/Bücher müssen mit dem grossen Ganzen im Einklang sein. Im Nachhinein noch so ein Universum zusammenschustern wird schwierig. Muss mir Lovecraft doch ein Mal geben.

Ich bring ES doch nicht auf einen Nenner. Das einzige was die ganze Phantasterei am Schluss noch rettet, ist die Tatsache dass das Ganze durch eine universelle Fügung so passieren musste und am Schluss auch vergessen wird. Ich bin absoluter Laienauthor. Habe eine Kurzgeschichte geschrieben und diese einem Lektor gegeben. Die grösste Kritik war, dass meine Horror/Sience Fiction-Geschichte in sich nicht logisch war und teils zu wenig ausgeführt. Das macht den Leser wahnsinnig. Sachen müssen, und auch wenn sie noch so phantastisch sind, plausibel sein. Das ist mir schwer geblieben und ist mir beim lesen von IT wieder in den Sinn gekommen... Mir scheint das KING mit IT gerade noch so die Kurve gekriegt hat. Im Sinne von das Ganze noch irgendwie logisch zu erklären. Nur ins Detail sollte man wirklich nicht gehen...

Ripley
14-06-2018, 18:03
Hmpf.
Ich habe ES "damals",1986 gelesen. Als einen meiner ersten zehn King-Romane. (Und die erste ES-Verfilmung habe ich glaube ich nur zum - ersten - Teil irgendwann im TV gesehen. Fand ich grottig.)

Das Buch fand ich äußerst fesselnd. Nicht an meine Lieblingstitel von King (Salem's Lot und Misery) heranreichend aber ... wirklich packend. Mich "einsaugend" in diese komplexe king-typische Welt. Ein Effekt, der für mich immer den Reiz an King ausgemacht hat. Ein Vehikel für meinen Eskapismus.

Ich habe, zumindest meiner Erinnerung nach, keine Logik-Löcher bemerkt. Und das, wo ich eigentlich logisch-analytisch ziemlich gut (und pedantisch ;-)) bin.

Vielleicht liegt es wirklich an der Reihenfolge? Also "erst Buch, dann evtl. Film" versus "erst Film/Filme, dann Buch"?

Gast
14-06-2018, 19:02
Hmpf.
Ich habe ES "damals",1986 gelesen. Als einen meiner ersten zehn King-Romane. (Und die erste ES-Verfilmung habe ich glaube ich nur zum - ersten - Teil irgendwann im TV gesehen. Fand ich grottig.)

Das Buch fand ich äußerst fesselnd. Nicht an meine Lieblingstitel von King (Salem's Lot und Misery) heranreichend aber ... wirklich packend. Mich "einsaugend" in diese komplexe king-typische Welt. Ein Effekt, der für mich immer den Reiz an King ausgemacht hat. Ein Vehikel für meinen Eskapismus.

Ich habe, zumindest meiner Erinnerung nach, keine Logik-Löcher bemerkt. Und das, wo ich eigentlich logisch-analytisch ziemlich gut (und pedantisch ;-)) bin.

Vielleicht liegt es wirklich an der Reihenfolge? Also "erst Buch, dann evtl. Film" versus "erst Film/Filme, dann Buch"?

Logiklöcher:
Es hat dich also nicht gestört, dass ein paar Kleinkinder mit ein paar Streichhölzern, und obwohl sie wussten, dass dort unten ein Labyrinth ist und praktisch kein Licht, inklusive Monster, in die Kanalisation hinabsteigen und am Schluss noch ne Orgie feiern? Und es im Erwachsenenalter eigentlich keinen Dreck besser machen? Ich glaube mein Lektor hätte King gekillt.
:D :D

Gast
14-06-2018, 19:05
Mich würd eher stören wenn Leute in solchen Situationen völlig logisch und analytisch agieren würden.

Ripley
14-06-2018, 20:45
Kingpin, es waren, soweit ich das auf'm Schirm habe, keine Kleinkinder, sondern eher Unterstufenschüler, ich meine so 10 bis 13 herum.

Und, nun ja, wie sag ich das jetzt ... in dem Alter waren wir auch in wilde Abenteuer verwickelt und völlig überzeugt von der eigenen Unverletzbarkeit sowie dem eigenen, absoluten, immerwährenden Heldentum, das *natürlich* allen Widrigkeiten trotzend obsiegen wird.

Du nicht? Dann haste was verpasst. :)

Gast
14-06-2018, 23:27
Kingpin, es waren, soweit ich das auf'm Schirm habe, keine Kleinkinder, sondern eher Unterstufenschüler, ich meine so 10 bis 13 herum.

Und, nun ja, wie sag ich das jetzt ... in dem Alter waren wir auch in wilde Abenteuer verwickelt und völlig überzeugt von der eigenen Unverletzbarkeit sowie dem eigenen, absoluten, immerwährenden Heldentum, das *natürlich* allen Widrigkeiten trotzend obsiegen wird.

Du nicht? Dann haste was verpasst. :)

Heldentum spielerisch ja. Aber stelle dir vor du lebst in einem Ort wo regelmässig Kinder getötet werden. Und nicht nur getötet sondern zerfetzt und halb gefressen. Nicht nur eins. Mehrere. Was passiert in der richtigen Welt? 5 Freunde steigen in die Kanalisation mit Streichhölzern? 10 bis 13 Jahre alt?Echt jetzt? Und dann weil sie den Weg nicht finden gibts ne F***pause? Das möchte ich garantiert verpasst haben...

Ripley
15-06-2018, 06:36
Halten wir fest: dich stört es, mich nicht.

Münsterländer
15-06-2018, 07:00
[...] Muss mir Lovecraft doch ein Mal geben.
[...]. Die grösste Kritik war, dass meine Horror/Sience Fiction-Geschichte in sich nicht logisch war und teils zu wenig ausgeführt. Das macht den Leser wahnsinnig. Sachen müssen, und auch wenn sie noch so phantastisch sind, plausibel sein. [...]

Ääääääh.....

mit der Prämisse werden weder du, noch dein Lektor mit Lovecraft etwas anfangen können, fürchte ich*gg*.

Nur als gutgemeinte Warnung zu verstehen. Probiers ruhig trotzdem aus.

Ich persönlich finde Lovecraft trotzdem (oder vielleicht gerade deshalb) sehr lesenswert.:)

Grüße

Münsterländer


P.S.:
Wenn ich Empfehlungen geben darf:
Call of Cthulhu ist als Einstieg glaub ich ganz gut. Relativ viel Info zum Mythos in einer Geschichte (wenn auch, wie gesagt, nicht alles unwidersprochen*g*)
Haunter of the Dark (schrecklicher Deutscher Titel: der leuchtende Trapezoeder) ist ne sehr gute Mythos-Geschichte
Color from outer space ist vielleicht seine beste Geschichte (aber wenig Mythos, eher SF)

nur mal so als Einstieg:)

Glückskind
15-06-2018, 07:28
Bis zum Finale habe ich gar nicht durchgehalten... Mir wurde es zuviel als die Schwarze ohne Beine (Susannah?) diese Alpträume hatte und in diesem Schloß das Baby gefressen wurde oder so...

Spoilert nur munter weiter! :D Ich bin bei Glas ausgestiegen und habe nicht vor wieder einzusteigen, zumal ich
meine komplette, umfangreiche Sammlung vor vielen Jahren weggeschenkt hatte. Lediglich "Der Talisman"
habe ich mir vor kürzerem mal ausgeliehen da ich die Geschichte noch mal lesen mochte.

Gleich hier und jetzt! Wolf!

("Es" war, sofern ich mich recht erinnere, mein allererster "King".)


Logiklöcher:
Es hat dich also nicht gestört, dass ein paar Kleinkinder mit ein paar Streichhölzern, und obwohl sie wussten, dass dort unten ein Labyrinth ist und praktisch kein Licht, inklusive Monster, in die Kanalisation hinabsteigen und am Schluss noch ne Orgie feiern?


:D


Und es im Erwachsenenalter eigentlich keinen Dreck besser machen?

Na, also bitte! Es hat doch beim ersten Mal auch geklappt!

Eskrima-Düsseldorf
15-06-2018, 07:31
Ja, der Talisman ... sehr geiles Buch.

Mein erster King war "Friedhof der Kuscheltiere" mit 12 oder so :D

CeKaVau
15-06-2018, 08:56
Hallo,


Logiklöcher:
Es hat dich also nicht gestört, dass ein paar Kleinkinder mit ein paar Streichhölzern, und obwohl sie wussten, dass dort unten ein Labyrinth ist und praktisch kein Licht, inklusive Monster, in die Kanalisation hinabsteigen

Kein Logikloch. Den Kids war klar, dass sie alle sterben würden (zumindest ein großer Teil von Ihnen) wenn sie It nicht stoppen würden.


Logiklöcher:
und am Schluss noch ne Orgie feiern?

Kein Logikloch. Nach dem Kampf mit It, zerbricht die Gemeinschaft (the circle) ziemlich schnell. (Dies wird damit erklärt, dass es eine zu It operierende Gegenkraft gibt, die die Kinder benutzt, It zu töten.) Die "Orgie" findet satt, weil Beverly darin die einzige Chance sieht, für einen kurzen Moment die Gemeinschaft wieder herzustellen und damit aus dem Labyrinth herauszufinden.


Logiklöcher:
Und es im Erwachsenenalter eigentlich keinen Dreck besser machen?

Kein Logikloch: Warum auch, hat beim ersten mal geklappt. Den Kids war bewusst, dass sie den Kampf beim ersten mal nicht zu Ende gebracht hatten, obwohl sie es hätten tun können. Also gehen sie als Erwachsene ein zweites mal. (Allerdings geschwächt durch den Tod eines Circle-Mitglieds und der fehlenden Kinder-Phantasie.)

Grüße
SVen

Eskrima-Düsseldorf
15-06-2018, 09:01
Könnt Ihr "It" bei bitte "Es" nennen oder direkt English schreiben? Das verwirrt mich und ich denke mir die ganze Zeit "Was hat die IT wieder damit zu tun?" :D

CeKaVau
15-06-2018, 11:21
Hallo,


Könnt Ihr "It" bei bitte "Es" nennen oder direkt English schreiben? Das verwirrt mich und ich denke mir die ganze Zeit "Was hat die IT wieder damit zu tun?" :D

Ist ein "It" einfach "Es" zu nennen, heute eigentlich noch politisch korrekt?:)

SVen

Eskrima-Düsseldorf
15-06-2018, 11:30
Hallo,



Ist ein "It" einfach "Es" zu nennen, heute eigentlich noch politisch korrekt?:)

SVen

It*Es*Innen

Gast
15-06-2018, 14:05
@ cekavau
Echt jetzt? Vielleicht reden wir aneinander vorbei. Für mich gehört in die Sparte Logik/Plausibilität auch das Verhalten der Protagonisten. Was würden Kinder tun? Was würden sie tun in gewissen Situationen? Um das geht es mir hier und das Verhalten ist echt fraglich...

CeKaVau
15-06-2018, 15:11
Hallo,


Für mich gehört in die Sparte Logik/Plausibilität auch das Verhalten der Protagonisten. Was würden Kinder tun? Was würden sie tun in gewissen Situationen? Um das geht es mir hier und das Verhalten ist echt fraglich...

Naja, ich finde das Verhalten der Protagonisten nicht so unlogisch. Es sind halt Kinder auf der Schwelle zur Jugend, also kurz vor oder am Beginn der Pubertät. Und genau dieses Schwellenverhalten finden wir auch. Teilweise handeln sie sehr kindisch/kindlich und teilweise schon sehr erwachsen.
Zu Berücksichtigen ist auch, dass sie der Basis ihrer Erlebnissen und Erfahrungen handeln. Und zu dem Schrecken der sie umgibt, wissen sie eigentlich nur, dass sie von der Erwachsenenwelt, die eigentlich helfen und beschützen sollte, komplett allein gelassen werden. Sie begegnen ihrem Horror mit Gleichgültigkeit und addieren teilweise sogar noch dazu (Beverlys Vater).
Die Erfahrungswelt der Kinder besteht aus idyllischen Kleinstadtleben und Horror und Gefahr finden sie im Kino (In einer Szene sehr schön ausgeführt: Creature From the Black Lagoon. https://www.youtube.com/watch?v=svyPswixryM), dem Fernsehen oder Comics. Sie begreifen, dass das, was ihnen passiert (sowohl das Monster selbst, als auch die Gleichgültigkeit der Außenwelt), völlig irreal ist. Sie versuchen trotzdem Erklärungen zu finden und zu überleben.

Dieser Umgang findet seine Umkehrung, wenn die Freunde (nun erwachsen) wieder Kinder werden müssen (sprich: Ihre Phantasie/ihren Glauben) um It*Es*innen endgültig zu besiegen. Bill sogar danach noch ein zweites mal, als er seine Frau aus dem katatonischen Zustand befreien will.

Kinder können "Es" besiegen, weil dessen Kräfte angst- und phantasiebasiert sind. Gleichzeitig stellen diese Macht auch dessen ultimativen Schwachpunkt dar. Kinder können die Macht "Es" in eigene Macht verwandeln, wenn sie nur fest genug daran glauben ("This is battery acid!").

Grüße
SVen

P.S.: Ich könnte wetten, dass dazu ein paar Duzend Dissertationen geschrieben wurden. :)

SVen

Gast
15-06-2018, 15:42
... was "logisches" oder unlogisches verhalten der protagonisten angeht, sollte man eventuell nicht aus dem blick verlieren, daß stephen king keine wissenschaftliche arbeit und keinen dokumentarbericht geschrieben hat, sondern lediglich einen roman, der zur gattung "seichte unterhaltung" gehört.
wollte man einen solchen roman danach absuchen, was "logisch" ist und was nicht, müßte man meiner meinung nach zunächst damit beginnen, die existenz dieses wesens, das der autor "ES" nannte, zu verneinen.

;)

man wird über kings schwarte so viele meinungen wie leser finden.
die einen werden den inhalt psychologisieren und dinge hineindeuten, die der autor höchstwahrscheinlich gar nicht ausdrücken wollte.
die anderen werden akribisch nach "fehlern" suchen (ich habe auch schon leute erlebt, die in fantasy-romanen über die beschreibung von wäldern erbost waren, weil es "solche bäume und solche tiere gar nicht geben kann!") ...
wieder andere werden diese schwarte einfach lesen, sich gut unterhalten fühlen - oder auch nicht.

meine güte, es ist ein mäßig spannender horror-schmöker, mehr nicht!
und der autor heißt nicht thomas mann, marcel proust, adalbert camus, franz kafka, john steinbeck oder gabriel garcia marquez.

zocker
15-06-2018, 18:50
...

"seichte unterhaltung" ...

schwarte ...

schwarte ...

mäßig spannender horror-schmöker ...



https://www.youtube.com/watch?v=h6WKjek0Qys


grüsse