Vollständige Version anzeigen : Fantasy-Roman: Da’Jin’Zat – Die Kampfkunst der Achtsamkeit
Magister Scriptor
03-07-2018, 18:54
Liebe Freunde der Kampfkunst,
seit einer Weile schreibe ich nun hier im Blog Kurzgeschichten aus der Welt der Martial Arts. Jetzt habe ich etwas anderes für Euch, denn mein erster Roman ist erschienen.
Es ist eine Fantasy-Geschichte, welche in der Welt von „Das Schwarze Auge“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Schwarze_Auge) angesiedelt ist.
Dies ist der Klappentext:
In Festum wird eine phexgefällige Einbrecherin nach einem erfolgreichen Bruch von mehreren Schlägern in die Enge getrieben. Ihre Rettung ist ihr Auftraggeber, ein alter Maraskaner, dessen Kampfesweise an geradliniger Effektivität und tödlicher Eleganz ihresgleichen sucht. Von der Neugier übermannt, gelingt es der jungen Frau, den Maraskaner dazu zu bringen, ihr seine Geschichte und damit die seiner Kampfkunst zu erzählen. Eine Geschichte, die in die frühen Regierungsjahre Kaiser Hals zurückreicht und einen jungen Mann dazu brachte, die uralte Kunst des Rur'Uzat durch Einflüsse des Mittelreichs und des Lieblichen Feldes von Grund auf neu zu denken. Dabei reiste er durch halb Aventurien und war Zeuge geschichtsträchtiger Ereignisse. Auf den Fersen eines machtbesessenen Magiers sammelte er eine Gruppe ungewöhnlicher Gefährten, um Aventurien und das Gleichgewicht der Welt zu retten, denn: Die Welt ist schön!
Hier findet ihr die Presseinformation des Verlags: https://blitz-verlag.blog/2018/07/01/dajinzat-pm/
Weitere Informationen gibt es auch hier: https://blitz-verlag.blog/2018/06/24/dajinzat/
Ab morgen (4. Juli) bis zum 25. Juli werde ich jeden Mittwochabend einen Teil des Prologs im Blog als Leseprobe veröffentlichen.
https://www.kampfkunst-board.info/forum/blog.php?81993-Kampfkunst-Kurzgeschichten
Ich freue mich darauf, Eure Meinungen zum Roman hier im Thread zu lesen.
Euer Magister Scriptor Konrad Gladius
... mein erster Roman ist erschienen. ...
:yeaha:
grüsse
Lofantyr
03-07-2018, 19:53
Danke für den Hinweis :)
Magister Scriptor
04-07-2018, 18:54
Der erste Teil des Prologs ist jetzt online:
https://www.kampfkunst-board.info/forum/entry.php?988-Da-Jin-Zat-Die-Kampfkunst-der-Achtsamkeit-Teil-I
Magister Scriptor
07-07-2018, 16:39
43338
Nach meiner Erfahrung haben viele Fantasy-Romane Titelbilder, die wenig bis gar nichts mit der eigentlichen Geschichte zu tun haben. Das hat mir noch nie gefallen.
Als ich vom Verlag die Möglichkeit bekam, Vorgaben zum Cover meines Romans zu machen, habe ich eine konkrete Schlüsselszene mit passender Action im Text herausgesucht, die ich gerne illustriert sehen wollte.
Mit der bekannten DSA-Illustratorin Regina Kallasch war ich über Wochen in regelmäßigem Kontakt, bis das Ergebnis stand. Sie durfte sich neben dem eigentlichen Text einiges an Fotos, Videos und Zeichnungen ansehen, um eine genaue Vorstellung der Szene zu erhalten. Schon von den ersten Entwürfen war ich begeistert. Sein eigenes Werk auf diese Weise in Farbe zu sehen ist etwas besonderes und wird noch getoppt, wenn man mit einer echten Künstlerin zusammenarbeiten darf.
Regina hat noch sehr schöne Details vorgeschlagen, welche ich extra ins Manuskript eingefügt habe, damit Cover und Szene übereinstimmen. Das Ergebnis ist ein sehr detailreiches und stimmiges Titelbild.
@Regina: Nochmals vielen Dank für Deine tolle Leistung!
Sorry, aber ich finde "KK der Achtsamkeit" hört sich voll nach Groschenroman an..
Achtsamkeit ist doch nur ein Teil der Gundlagen jeder KK...
Oder kennst du eine KK ohne Achtsamkeit..?
:confused:
Magister Scriptor
08-07-2018, 19:14
Hallo Macabre,
vielen Dank für Deine Antwort.
Ja, auch ich denke, dass Achtsamkeit eine wichtige Grundlage jeder Kampfkunst und jedes Kampfkünstlers sein sollte. Ebenso wie Achtsamkeit in allen Lebenslagen, nicht nur in Auseinandersetzungen, eine sehr erstrebenswerte Eigenschaft für alle Menschen ist oder sein müsste.
Nach meiner Erfahrung sind viele Menschen, darunter auch Kampfkünstler, unachtsam. Da wir nun mal alle nicht unfehlbar sind, entgeht jedem mal etwas oder wir reagieren zu spät.
Die Vorstellung, dass der Gründer eines neuen Kampfsystems das bewusste Wahrnehmen der eigenen Umwelt in allen Lebenslagen als Maxime seines Stils definiert, finde ich daher legitim und spannend. Nicht zuletzt hatte ich auch deshalb soviel Freude dabei den Fantasy-Roman über so eine Stilentwicklung zu schreiben. Vielleicht bringt es auch den ein oder anderen Leser, gerade bei den Kampfkunstunerfahrenen, dazu dem Thema Achtsamkeit mehr Bedeutung zu schenken.
Wenn Du den Roman gelesen hast, würde mich sehr interessieren, wie er Dir gefällt.
Beste Grüße und Dir einen guten Start in die Woche
Magister Scriptor
11-07-2018, 18:02
Der zweite Teil des Prologs ist jetzt ebenfalls online:
https://www.kampfkunst-board.info/forum/entry.php?989-Da-Jin-Zat-Die-Kampfkunst-der-Achtsamkeit-Teil-II
Magister Scriptor
18-07-2018, 19:24
Im dritten Teil des Prologs sprechen nun die Waffen:
https://www.kampfkunst-board.info/forum/entry.php?990-Da-Jin-Zat-Die-Kampfkunst-der-Achtsamkeit-Teil-III
Magister Scriptor
25-07-2018, 16:24
Mit dem vierten Teil ist der Prolog jetzt vollständig:
https://www.kampfkunst-board.info/forum/entry.php?991-Da-Jin-Zat-Die-Kampfkunst-der-Achtsamkeit-Teil-IV
jimmy-13
26-07-2018, 10:16
Also ich finds super - gut geschrieben und die Kämpfe sind sehr detailliert und nachvollziehbar. UND sogar ohne Schaukampfsyndrom, sondern so wie`s sein soll mit Klingen - gefällt mir sehr gut.
Allerdings könnte ich mir vorstellen, das das zu viel (zu genau, detailliert, was auch immer) für normale Leser ohne Kampfsport-Hintergrund, sein könnte.
Als ich früher immer mit den Zug zur Arbeit gefahren bin, hatte ich jeden Tag über 2 Stunden "leere" Zeit. Da gab es nix schöneres als zwischen den ganzen KK und KS Fachbüchern auch mal DSA, Fantasy-Romane zu lesen.
Magister Scriptor
27-07-2018, 19:24
Also ich finds super - gut geschrieben und die Kämpfe sind sehr detailliert und nachvollziehbar. UND sogar ohne Schaukampfsyndrom, sondern so wie`s sein soll mit Klingen - gefällt mir sehr gut.
Allerdings könnte ich mir vorstellen, das das zu viel (zu genau, detailliert, was auch immer) für normale Leser ohne Kampfsport-Hintergrund, sein könnte.
Als ich früher immer mit den Zug zur Arbeit gefahren bin, hatte ich jeden Tag über 2 Stunden "leere" Zeit. Da gab es nix schöneres als zwischen den ganzen KK und KS Fachbüchern auch mal DSA, Fantasy-Romane zu lesen.
Danke für das Lob! Es freut mich sehr, dass Dir der Roman so gut gefällt.
Deine Anmerkung ist absolut berechtigt und ich habe sie mittlerweile von verschiedenen Seiten vernommen. Ohne entsprechenden Kampfkunst-Hintergrund kann ein Leser einige Schilderungen schwer vollständig verstehen. Mein Anspruch war ja genau so etwas zu schreiben und dennoch eine, auch für Leser ohne Vorkenntnisse, interessante Geschichte zu erzählen.
Vor einer Woche ist eine ausführliche Rezension gepostet worden, in der ein DSA-Fan ohne Kampfkunst-Affinität den Roman bewertet. Vorsicht! Enthält ein paar Spoiler:
https://engorsdereblick.wordpress.com/2018/07/20/rezension-dajinzat-die-kampfkunst-der-achtsamkeit/
PS: Eine geniale HEMA-Truppe mit super Website, die Du da hast!
Magister Scriptor
04-08-2018, 19:59
„Mein Neffe, du hast von deinem Vater und in den zurückliegenden
Kämpfen alles gelernt, was du wissen musst, um zu überleben und siegreich
zu sein. Du musst nun nur verstehen, worauf es ankommt.“
[Das sagt die Fechtmeisterin zum Helden des Romans „Da’Jin’Zat – Die Kampfkunst der Achtsamkeit“ auf Seite 146.]
Von verschiedenen Seiten bin ich mittlerweile darauf hingewiesen worden, dass der Held meines Romans etwas zu schnell die Meisterschaft in der Kampfkunst erreicht.
In der Tat ist es so, dass die eigentliche Handlung der Geschichte nur einen Zeitraum von etwas mehr als zwei Jahren umfasst. In dieser Zeit entwickelt der Hauptcharakter das dem Buch namensgebende Da’Jin’Zat. Ist das in so wenigen Jahren überhaupt möglich? Ich schreibe euch nun kurz einen Gedanken dazu.
Der Held der Geschichte wurde seit seinem fünften Lebensjahr (siehe Seite 213) intensiv von seinem Vater in der traditionellen Kampfkunst seiner Heimat ausgebildet. Der Effekt ist, dass zu Beginn der Geschichte, der Held ist 18 Jahre alt, „nur wenige die uralten Techniken des Rur’Uzat so beherrschten wie sein Vater und mittlerweile auch er“ (siehe Seite 30). Auch wenn er noch keine große Kampferfahrung vorweisen kann, so verfügt er dennoch über eine beachtliche technische Basis.
Als ihn dann die Umstände dazu zwingen seine in Gefechten gemachten Erfahrungen zu analysieren, kommen ihm Ideen, die alte Kampfkunst anders zu begreifen und für sich anzupassen. Daraus entsteht etwas Neues. Das ist etwas vollkommen Unterschiedliches, als wenn ein Laie von null an einen Kampfstil entwickeln möchte.
Sicher ist auch, dass er wesentlich mehr Zeit für die Entwicklung hat, als Daniel LaRusso von Mister Miyagi Unterricht bekommt, ehe er das All Valley Turnier gewinnt. ;)
Lofantyr
05-08-2018, 11:01
Da ich ja genau einer dieser kritischen Leser bin, möchte ich darlegen, wie ich zu meiner Meinung komme:
Im Kampf gegen den Utulu nutzt Dajin eine Technik (S. 75), die ihm - wie ich es auffasse - spontan einfällt. Nur zwei Stunden später (S. 77) hat er sie dann "soweit erprobt, dass Jambo stets ins Hintertreffen geriet".
Wieso muss er diese Technik nach nur zwei Stunden perfekt beherrschen? Ein Zeitraum von mehreren Tagen wäre immer noch beeindruckend schnell gewesen, aber schon deutlich realistischer. :)
Ähnlich verhält es sich mit den zwei Jahren, die er zum Erstellen des Da'Jin'Zat braucht. Hätte es nicht auch vier Jahre dauern dürfen?
Magister Scriptor
08-08-2018, 19:11
Danke für den Einwurf, Lofantyr.
Du sprichst zwei Ebenen an.
1. Die Entwicklung der Kampfkunst des Helden, bis man von einem eigenen Stil sprechen kann.
2. Seine individuellen Erfahrungen, die ihn zu neuen Ideen bringen.
Beides verdient eine genaue Betrachtung. Hier nun meine Gedanken dazu:
Zu 1:
Nehmen wir einmal an, wir haben einen jungen überaus talentierten Kampfkünstler, der seit 13 Jahren eine Kombination aus traditionellem Karate und Kobudo lernt und hier die Stufe eines hohen Dan-Grades erreicht hat. Sein Fokus war schon immer die Selbstverteidigung. In den drei Monaten, bevor er seinen Militärdienst antritt, hat er ein paar Auseinandersetzungen. Nicht alle gehen gut für ihn aus. Manchmal muss er seinen üblichen Pfad verlassen, um die Herausforderung zu bestehen. Zudem trifft er in dieser Zeit auf Experten in Kali, MMA und Krav Maga, die ihm wichtige Impulse für die Kampfkunst geben. Jetzt geht er zum Militär und erhält den Auftrag ein Ausbildungsprogramm zusammenzustellen, dass seine Kameraden in Zukunft in der Nahkampfausbildung lernen sollen, um es im Orts- und Häuserkampf anzuwenden. Er bekommt dafür ein halbes Jahr Zeit und eine Gruppe von Kameraden, um es zu erproben.
Es stellen sich nach diesem Beispiel nun folgende Fragen:
a) Wird unser Kampfkünstler hier noch seinen Ursprung unterrichten können oder doch etwas deutlich modifiziertes?
b) Kann man es ihm krummnehmen, wenn er diesem Ausbildungsprogramm den Namen „Taktischer urbaner Nahkampf (TaurNaka)“ gibt und damit einen neuen Stil schafft?
c) Wie lange hat er nun wirklich für die Entwicklung gebraucht? 14 Jahre, 1 Jahr oder 6 Monate?
Meine Schlussfolgerung: Wenn eine passende Basis vorhanden ist, neue Impulse gesetzt wurden und es eine entsprechende Motivation gibt, dann kann ein neuer Stil sehr schnell entstehen. Ab wann man seine Entwicklung rechnet, ist dabei eine Frage der Definition.
Zu 2:
Ich habe mal von einem Dan-Träger im Kendo die Aussage gehört, dass man, um eine Technik wirklich zu meistern, sein ganzes Leben benötigt, und für eine zweite Technik daher keine Zeit mehr hat. Legt man diese Messlatte an, dann sind wir alle absolute Anfänger und irgendwie ist das auch ein sympathischer Gedanke beim stetigen Streben besser zu werden.
Nach meiner Erfahrung ist das Vorankommen in einer Kampfkunst von Schlüsselmomenten und Lernphasen gekennzeichnet. Das kennt sicher jeder hier im KKB: Etwas, dass lange keinen Sinn gemacht hat oder man einfach nicht hinbekommen hat, wird auf einmal anders betrachtet und schon klappt es. Solche Inspirationserlebnisse begleiten auch die Entstehungsgeschichte von Kampfkünsten. Bei den Chinesen sind es gerne die Kämpfe irgendwelcher Tiere gegeneinander. Dabei sollen die Entwickler ihre zündenden Ideen gehabt haben.
In der beschriebenen Szene in Kapitel V, die eine eskalierende Sparringssituation beschreibt, nutzt der Held ihm bekannte Techniken nach einem neuen Prinzip. Das geschieht zuerst intuitiv, wo es nicht klappt (S. 73), dann nochmal in einer geplanten Aktion (S. 74f). Dabei entdeckt er eine Gesetzmäßigkeit. Er übt sie dann mit seinem Sparringspartner (sie vertragen sich wieder) in entspannter Atmosphäre. Nach zwei Stunden kann er das Prinzip so anwenden, dass er einen Vorteil hat. Nicht mehr und nicht weniger.
Der Held der Geschichte ist sicherlich auf diesem Gebiet ausgesprochen talentiert. Er erkennt Gesetzmäßigkeiten und Zusammenhänge sehr exakt und schnell. Da er sein Vorankommen oft genug schmerzhaft erkauft, denke ich, dass es in der Geschichte so passt. Ich halte das nach meinen Erfahrungen für möglich und damit auch realistisch.
Magister Scriptor
27-08-2018, 17:07
Hin und wieder werde ich darauf angesprochen, welche Kampfstile sich eigentlich im Roman wiederfinden. Eine eindeutige Zuordnung der fantastischen zu irdischen Kampfkünsten habe ich im Roman nicht vorgenommen und halte ich auch für wenig wünschenswert. Es ist ja eine andere Welt und gewisse Teilbereiche sollten sich die Leser selbst ausmalen dürfen.
Bei der Entwicklung des dem Roman namensgebenden Stils Da’Jin’Zat und bei der Beschreibung der Kämpfe habe ich natürlich auf die Konzepte, Prinzipien und Techniken real existierender Stile zurückgegriffen. Dabei entstand aber immer ein Potpourri, das mehr als eine einzelne Interpretation des Nahkampfs abdecken sollte. Je länger ich mich mit der Kampfkunst beschäftige, desto deutlicher werden für mich die Gemeinsamkeiten der einzelnen Stile. Das Trennende rührt in erster Linie von unterschiedlichen Schwerpunkten und Szenarien für die Anwendung her.
So kann man daher mit Fug und Recht zum Beispiel Boxen, Choy Lay Fut, HEMA, JKD, Kali, Karate, MMA, Muay Thai, Silat und Wing Chun im Roman wiederentdecken, aber sicherlich auch gänzlich andere Kampfkünste. Höchstwahrscheinlich wird jeder Leser mit seiner eigenen Erfahrung zu unterschiedlichen Assoziationen kommen und das ist auch genau richtig so.
Magister Scriptor
22-09-2018, 08:07
Als ich das Manuskript fertig hatte, war ich, so wie sicherlich jeder Autor es bei seinem Erstlingswerk empfindet, mächtig stolz. Je konkreter sich die Gespräche mit dem Fanpro-Verlag gestalteten, desto unsicherer wurde ich jedoch insgeheim. Mit Da’Jin’Zat wagte ich mich an eine Verknüpfung, die es vorher nach meinem Wissen so in Romanen noch nicht gegeben hatte: Eine Kampfkunst-Story traf auf ein Fantasy-Rollenspiel.
Da’Jin’Zat ist, neben meiner Frau, für Menschen geschrieben, die gerne in fantastische Geschichten eintauchen. Selbstverständlich hatte ich dabei als DSA-Spieler die Fans dieser Welt im Blick. Gleichzeitig wollte ich aber auch eine Erzählung liefern, die Kampfkünstler fasziniert. Die Sorge wuchs, dass die eine Seite die Kampfkunstausführungen verbrämen würde und die andere Seite nichts mit der Fantasy-Welt anfangen könnte.
Heute, fast drei Monate nach Veröffentlichung, kann ich zumindest sagen, dass die sehr kritische DSA-Fanbase mit der Geschichte offenbar zufrieden ist.
https://rollenspiel-bewertungen.de/dsa/romane/
Weiterführender Link:
http://dsaforum.de/viewtopic.php?f=85&t=48556%20rel=noopener
Über Eure Gedanken zum Roman freue ich mich nach wie vor.
Magister Scriptor
31-05-2021, 20:05
Mittlerweile ist die zweite Auflage des Romans erschienen! Auch wenn die Geschichte sich nicht verändert hat, so gab es vor der Veröffentlichung doch eine intensive Überarbeitungsphase. Was diese beinhaltet, poste ich hier in Kürze.
Magister Scriptor
06-06-2021, 09:49
Aufgrund einer Rezension bei Amazon, die insbesondere Kritik an der Zeichensetzung erhob, holte ich mir professionelle Hilfe und unterzog den Roman einigen weiteren Korrekturläufen. Dabei traten in der Tat Zeichensetzungsfehler zutage, welche in vielen Fällen der reformierten Rechtschreibung geschuldet sind. Für mich war diese Arbeit sehr erhellend. Zum einen, weil ich erleben durfte, welche unterschiedlichen Auslegungen es bei den aktuellen Regeln gibt, zum anderen, weil einige der zu setzenden Kommata in keiner Weise mit dem Sprachfluss harmonieren. Außerdem habe ich viel Neues gelernt.
Ich maße mir in keiner Weise an, ein Experte in Sachen Zeichensetzung zu sein, und möchte auch nicht die Rechtschreibreform grundsätzlich infrage stellen. Nachdenklich stimmt mich jedoch jene exemplarische Aussage des Germanisten, der die Überarbeitung seinerzeit betreut hat:
„Über diesen konkreten Fall gibt es gerade eine Abstimmung im Germanisten-Forum ...“ :)
Ich kann sagen, dass wir bei den gefundenen Zeichensetzungs-, Rechtschreib- und Grammatikfehlern keine wirklichen „Hämmer“ gefunden haben, die den Lesespaß nachhaltig beeinträchtigten. Meinen Freundes- und Bekanntenkreis habe ich um Fehlersuche gebeten und mit wurden zwischen einem und drei Fehlern pro Leser genannt. Über die meisten liest man somit einfach hinweg.
Bei allen, die aufgrund von Ausbildung oder Neigung über einen geschärften Blick verfügen, entschuldige ich mich auch im Namen des Fanpro-Verlags für die Fehler im Roman. In der zweiten Auflage sind die Korrekturen jetzt enthalten.
Sicher haben wir nicht alles gefunden. Das zu behaupten, wäre, trotz der eingesetzten Mittel, geradezu vermessen. Jedoch sollten die Änderungen nun wirklich dazu geeignet sein, auch sehr kritische Leser nicht mehr wirklich stolpern zu lassen.
Den Korrekturlauf habe ich auch dafür genutzt, einige Stil- und Formulierungsanpassungen vorzunehmen. Diese haben jedoch weder auf die Handlung, noch auf den Duktus des Werks einen großen Einfluss.
Kunoichi Girl
06-06-2021, 10:08
:halbyeaha,
wie verkauft sich denn das buch bzw. wie hoch war die erste auflage?
Magister Scriptor
14-06-2021, 18:21
Die Auflagen von DSA-Romanen der neuen Reihe sind recht überschaubar. In erster Linie werden diese von eingefleischten Fans gelesen. Ich kann jedoch sagen, dass bei Veröffentlichung keinesfalls als sicher galt, dass es überhaupt eine zweite Auflage geben wird. Insofern ist es ein echter Erfolg. Gerade im vergangenen Jahr wurden nach meiner Kenntnis deutlich mehr Romane bestellt, als in dem Jahr zuvor.
Magister Scriptor
19-06-2021, 19:41
Zum Roman gibt es nun eine neue, umfangreiche Rezension, welche Ihr hier nachlesen könnt:
https://rezensionen.nandurion.de/2021/06/15/rezension-dajinzat-die-kampfkunst-der-achtsamkeit/
Zu den dort aufgeworfenen Fragen werde ich mich, sofern sie das Thema Kampfkunst betreffen, auch hier äußern.
Kunoichi Girl
19-06-2021, 19:55
Wünsche Dir weiter viel Erfolg.
Magister Scriptor
20-06-2021, 09:11
Wünsche Dir weiter viel Erfolg.
Danke!
Magister Scriptor
20-06-2021, 09:24
In der beschriebenen Rezension wird erneut die Frage aufgeworfen, inwieweit es realistisch ist, innerhalb einer kurzen Zeitspanne (hier auf den ersten Blick zwei Jahre) einen eigenen Stil zu entwickeln. Bereits vor drei Jahren habe ich hierzu meine Gedanken veröffentlicht, wie man etwas weiter vorne in diesem Thread nachlesen kann.
Die oben verlinkte Rezension verweist jedoch auf einige neue Punkte und hierzu habe ich noch etwas zu sagen.
Dort lesen wir nämlich, dass der Held der Geschichte „mit geradezu übermenschlicher Präzision“ seine Fehler analysiert und wie er diese in Zukunft vermeiden kann. Der Rezensent bringt hier den „Tunnelblick“ vor. Ein Effekt, der unter Adrenalineinfluss auftritt und die menschliche Wahrnehmung auf das Wesentliche reduziert. Wir sollten jedoch nicht vergessen, dass gleichzeitig auch die verlangsamte Wahrnehmung eintritt. Es gibt genug Erfahrungsberichte von echten Auseinandersetzungen, in denen der Verteidiger sich recht bewusst Handlungen überlegte und deren für und wider abwog, was in Bruchteilen einer Sekunde geschehen sein muss. Unser Gehirn kann im Bedarfsfall tatsächlich sehr schnell arbeiten. ;-) In den meisten Szenen des Romans hat unser Held sogar mindestens eine Verschnaufpause, die er entsprechend nutzt.
Ein Mensch, von dem ich meine zu lesen, dass er so etwas tatsächlich konnte, hieß Bruce Lee. Die Entwicklung des Jeet Kune Do war in gewisser Weise Inspiration für den im Roman beschriebenen Weg zum Da’Jin’Zat.
salurian
28-06-2021, 14:31
In der beschriebenen Rezension wird erneut die Frage aufgeworfen, inwieweit es realistisch ist, innerhalb einer kurzen Zeitspanne (hier auf den ersten Blick zwei Jahre) einen eigenen Stil zu entwickeln. Bereits vor drei Jahren habe ich hierzu meine Gedanken veröffentlicht, wie man etwas weiter vorne in diesem Thread nachlesen kann.
Die oben verlinkte Rezension verweist jedoch auf einige neue Punkte und hierzu habe ich noch etwas zu sagen.
Dort lesen wir nämlich, dass der Held der Geschichte „mit geradezu übermenschlicher Präzision“ seine Fehler analysiert und wie er diese in Zukunft vermeiden kann. Der Rezensent bringt hier den „Tunnelblick“ vor. Ein Effekt, der unter Adrenalineinfluss auftritt und die menschliche Wahrnehmung auf das Wesentliche reduziert. Wir sollten jedoch nicht vergessen, dass gleichzeitig auch die verlangsamte Wahrnehmung eintritt. Es gibt genug Erfahrungsberichte von echten Auseinandersetzungen, in denen der Verteidiger sich recht bewusst Handlungen überlegte und deren für und wider abwog, was in Bruchteilen einer Sekunde geschehen sein muss. Unser Gehirn kann im Bedarfsfall tatsächlich sehr schnell arbeiten. ;-) In den meisten Szenen des Romans hat unser Held sogar mindestens eine Verschnaufpause, die er entsprechend nutzt.
Ein Mensch, von dem ich meine zu lesen, dass er so etwas tatsächlich konnte, hieß Bruce Lee. Die Entwicklung des Jeet Kune Do war in gewisser Weise Inspiration für den im Roman beschriebenen Weg zum Da’Jin’Zat.
Ganz ehrlich: Eine Frage bzgl. Realismus bei Fantasyromanen zu stellen ist an sich schon Quatsch. Ist doch alles gut wie es ist. Ist doch deine Geschichte. Regeltechnisch war der Gründer halt Magieadept und einer seine 5 Grundzauber beruhen auf maraskanischen Varianten beruhende Hellsichts- und Analysezauber.
Bruce Lee hat seine Kampfkunst auch nicht in 2 Jahren aus dem Boden gestampft. Ein Blick ins entsprechende Unterforum lässt aber auch gleich erahnen das es durchaus unterschiedliche Meinungen gibt was Original Jeet Kune Do überhaupt ist. Aber wie gesagt, das brauchst du als Argument, vor allem bei einem Fantasyroman, gar nicht anzuführen.
Lofantyr
28-06-2021, 16:25
Ganz ehrlich: Eine Frage bzgl. Realismus bei Fantasyromanen zu stellen ist an sich schon Quatsch.
Jein.
Natürlich gibt es in einem Fantasyroman (gilt aber auch für Sci-Fi…) Elemente, die irdisch nicht existieren, aber wenn es sich um eine gute Geschichte handelt, dann sollte diese fiktive Welt in sich trotzdem stimmig sein.
In der beschriebenen Rezension wird erneut die Frage aufgeworfen, inwieweit es realistisch ist, innerhalb einer kurzen Zeitspanne (hier auf den ersten Blick zwei Jahre) einen eigenen Stil zu entwickeln. Bereits vor drei Jahren habe ich hierzu meine Gedanken veröffentlicht, wie man etwas weiter vorne in diesem Thread nachlesen kann.
Die oben verlinkte Rezension verweist jedoch auf einige neue Punkte und hierzu habe ich noch etwas zu sagen.
Dort lesen wir nämlich, dass der Held der Geschichte „mit geradezu übermenschlicher Präzision“ seine Fehler analysiert und wie er diese in Zukunft vermeiden kann. Der Rezensent bringt hier den „Tunnelblick“ vor. Ein Effekt, der unter Adrenalineinfluss auftritt und die menschliche Wahrnehmung auf das Wesentliche reduziert. Wir sollten jedoch nicht vergessen, dass gleichzeitig auch die verlangsamte Wahrnehmung eintritt. Es gibt genug Erfahrungsberichte von echten Auseinandersetzungen, in denen der Verteidiger sich recht bewusst Handlungen überlegte und deren für und wider abwog, was in Bruchteilen einer Sekunde geschehen sein muss. Unser Gehirn kann im Bedarfsfall tatsächlich sehr schnell arbeiten. ;-) In den meisten Szenen des Romans hat unser Held sogar mindestens eine Verschnaufpause, die er entsprechend nutzt.
Das stimmt. Hauptknackpunkt hier war, wie in der Rezension ebenfalls erwähnt, dass Dajin an anderer Stelle eher unbedarft ist, wenn er z.B. feststellt, dass ein gerader Schlag sein Ziel schneller und direkter trifft als ein gekrümmer Schlag. So wirkt es, als habe er "unzureichendes Grundlagenwissen" (überspitzt formuliert), aus denen er aber dennoch die richtigen Schlüsse zieht. Das beisst sich etwas.
salurian
28-06-2021, 17:44
Jein.
Natürlich gibt es in einem Fantasyroman (gilt aber auch für Sci-Fi…) Elemente, die irdisch nicht existieren, aber wenn es sich um eine gute Geschichte handelt, dann sollte diese fiktive Welt in sich trotzdem stimmig sein.
Das stimmt. Hauptknackpunkt hier war, wie in der Rezension ebenfalls erwähnt, dass Dajin an anderer Stelle eher unbedarft ist, wenn er z.B. feststellt, dass ein gerader Schlag sein Ziel schneller und direkter trifft als ein gekrümmer Schlag. So wirkt es, als habe er "unzureichendes Grundlagenwissen" (überspitzt formuliert), aus denen er aber dennoch die richtigen Schlüsse zieht. Das beisst sich etwas.
Muss nicht sein. Gerade und kurvige schläge ergänzen sich. Mal ist der eine gut gerade und danach kurvig zu schlagen, mal andersherum, mal ein mehrfaches schlagen der gleichen Art hintereinander. Ist situationsabhängig.
Magister Scriptor
28-06-2021, 17:58
Hauptknackpunkt hier war, wie in der Rezension ebenfalls erwähnt, dass Dajin an anderer Stelle eher unbedarft ist, wenn er z.B. feststellt, dass ein gerader Schlag sein Ziel schneller und direkter trifft als ein gekrümmer Schlag. So wirkt es, als habe er "unzureichendes Grundlagenwissen" (überspitzt formuliert), aus denen er aber dennoch die richtigen Schlüsse zieht. Das beisst sich etwas.
Hier geht es um eine Textstelle, in welcher der Held in ein fremdes Land kommt und dort zum ersten Mal ein Duell zwischen zwei Rapier-Fechtern beobachtet. Die Stelle lautet genau:
„Ohnehin inspirierte Dajin dieses Duell sehr. Wie Speere führten die beiden Kämpfer ihre Waffen fast nur in geraden Stößen und erreichten dabei eine atemberaubende Geschwindigkeit. Die kürzeste Verbindung, also eine gerade Linie zum Gegner, zu achten, blieb als Eindruck bei ihm hängen.“
Bitte stellt Euch einmal vor, dass im frühen 17. Jahrhundert ein chinesischer Kampfkünstler, dessen Waffen der Wahl schwere Haumesser sind, mit 13 Jahren Erfahrung in Paris zum ersten Mal ein solches Gefecht beobachtet. Sicherlich weiß er, dass ein Stich schneller ist als ein Hieb, doch das sollte ihm wohl durchaus beeindruckt haben und vielleicht sogar inspirieren dürfen, oder?
Magister Scriptor
03-07-2021, 15:05
In der oben verlinkten Rezension wird angemerkt:
„Es wäre glaubwürdiger (und zielführender), wenn seine kampferprobte Tante Aurelia ihn besonders am Anfang mehr angeleitet hätte.“
Genau zu diesem Punkt gibt es einen kurzen philosophischen Austausch zwischen Tante und Neffe. Diese erkannte nämlich, dass er in seiner Kampfweise sehr gut trainiert, aber zugleich auch gefestigt (festgefahren) war, und daher keinen Ratschlag von ihr angenommen hätte (Vgl. S. 145f). Er musste erst etwas auf die Nase bekommen, um bereit zu sein, andere Lehren aufzunehmen, welche nicht von seinem Vater und dem Ursprungsstil stammten. Hiermit wollte ich auf die Traditionsverliebtheit anspielen, von der wir alle uns als Kampfkünstler leicht auch mal blenden lassen können.
Lofantyr
03-07-2021, 18:39
Bitte stellt Euch einmal vor, dass im frühen 17. Jahrhundert ein chinesischer Kampfkünstler, dessen Waffen der Wahl schwere Haumesser sind, mit 13 Jahren Erfahrung in Paris zum ersten Mal ein solches Gefecht beobachtet. Sicherlich weiß er, dass ein Stich schneller ist als ein Hieb, doch das sollte ihm wohl durchaus beeindruckt haben und vielleicht sogar inspirieren dürfen, oder?
Das stimmt, das gebe ich zu. Diesen Aspekt vergisst man in der heutigen Zeit natürlich gerne… wir müssen nur den PC anschalten und können uns unzählige Demonstrationen der verschiedensten Kampfkünste anschauen. Im mittelalterlichen Aventurien geht das weniger (trotz magischer Bilder-Übertragung in Echtzeit ;)).
[Seine Tante] erkannte nämlich, dass [Dajin] in seiner Kampfweise sehr gut trainiert, aber zugleich auch gefestigt (festgefahren) war, und daher keinen Ratschlag von ihr angenommen hätte (Vgl. S. 145f). Er musste erst etwas auf die Nase bekommen, um bereit zu sein, andere Lehren aufzunehmen, welche nicht von seinem Vater und dem Ursprungsstil stammten. Hiermit wollte ich auf die Traditionsverliebtheit anspielen, von der wir alle uns als Kampfkünstler leicht auch mal blenden lassen können.
Interessanter (und sicherlich realistischer) Ansatz. :)
ABER: Dajin ist nicht bereit, Aurelias Tipps anzunehmen – aber wenn er selbst in einem Kampf feststellt, dass etwas an seiner Art zu kämpfen nicht optimal ist, dann ist er sich nicht zu stolz, um das sofort anzupassen?
Magister Scriptor
04-07-2021, 18:50
Interessanter (und sicherlich realistischer) Ansatz. :)
ABER: Dajin ist nicht bereit, Aurelias Tipps anzunehmen – aber wenn er selbst in einem Kampf feststellt, dass etwas an seiner Art zu kämpfen nicht optimal ist, dann ist er sich nicht zu stolz, um das sofort anzupassen?
@Lofantyr: Danke für diese Überlegung.
Ich habe beim Schreiben tatsächlich auch meine Erfahrungen mit besonders stolzen Menschen und Kampfkünstlern verarbeitet. Wenn Du Dir die einzelnen Kämpfe, in denen Dajin Anpassungen an seiner Kampfweise vornimmt, anschaust, so finden sich einige Gesetzmäßigkeiten.
Er lernt am besten auf die harte Tour. Er muss mit dem Bekannten scheitern, um bereit zu sein, sich anzupassen. Seine inneren Überlegungen bekommt dabei in der Regel nur der Leser mit. Ein Abweichen von seinem Ursprungsstil kann er somit bemänteln.
Der Romanheld lässt sich als Erfinder des Da’Jin’Zat feiern. Streng genommen müsste er jedoch zugeben, dass er ohne andere keine Chance gehabt hätte, dies zu vollbringen. Aurelia, Smunk und Chanax unterrichten ihn nicht wirklich. Dazu ist er selbst bereits ein zu großer Experte seines Ursprungsstils. Sie sind aber jeder auf andere Weisen Inspiration, obwohl sie die Rollen der Lehrmeisterin, des Weggefährten und des Schülers innehaben oder innehaben könnten.
Zusammenfassend kann gesagt werden: Ja, es war weise von seiner Tante, zu warten, bis dieser Kampfexperte wirklich bereit war, von ihr selbst etwas anzunehmen. Sie hatte ohnehin nur noch einen Feinschliff für ihn zu bieten. Der Rest ist Kampferfahrung. Und glücklicherweise ist Dajin nicht so dumm, um aus lauter Stolz erkannte Fehler auch weiterhin zu begehen.
vBulletin v4.2.5, Copyright ©2000-2025, Jelsoft Enterprises Ltd.