Vollständige Version anzeigen : Üben mit weit entferntem Lehrer
aikibunny
17-07-2018, 20:27
Liebe alle,
ich suche nach Erfahrungen und Hinweisen von denjenigen von Euch, die über längere Zeit mit einem weiter entfernt wohnenden Lehrer an CMA gearbeitet haben. Ich sehe meinen z.Z. nur alle paar Monate, dann für einen oder zwei Halbtage Einzelstunden. Wir arbeiten an meinem Erststudium einer längeren Form. Hier in der Nähe gibt es keine anderen Schüler, mit denen ich üben könnte. Ich übe also alleine, täglich, aber oft eher kurz.
Umziehen kommt nicht in Frage. Mich interessiert, wie Ihr das Beste aus ähnlichen Situationen gemacht habt oder macht. Zum Beispiel:
(1) Notizen: Was habt Ihr für Methoden, Euch Notizen oder andere Erinnerungshilfen zu machen? Ich habe oft den Eindruck, dass ich, wenn ich versuche, während des Trainings Notizen zu machen, schlecht zuhöre und schlechte Notizen mache. Also mache ich sie manchmal danach, aber dann ist alles schon gefiltert, will sagen ich habe die Sachen, die meine blinden Flecken sind, dann schon nicht mehr parat. Außerdem bin ich nach mehrstündigem intensivem Einzeltraining mental oft ziemlich platt....
(2) Medien: Gibt es hier user die Erfahrungen z.B. mit dem Austausch von Videos (von sich selbst, zur Korrektur) mit ihrem Lehrer gemacht haben? Ggf. um Telefongespräche ergänzt? Was hat sich für Euch bewährt?
(3) Abstände: Was habt Ihr für Erfahrungen gemacht, wie sich zeitl. Abstand und Intensität des Trainings am besten verteilen lassen? D.h. längere Zeiträume und dann mehrere Tage, oder eher kürzere Besuche etwas „häufiger“ verteilt?
(4) Habt Ihr Gruppen („Einäugiger unter Blinden“) aufgebaut, um einen bestimmten Stil durch Austausch und Lehren besser zu lernen? Was war Eure Erfahrung damit?
Oder vielleicht habt Ihr andere Hinweise? Am liebsten wie gesagt aus konkreter eigener Erfahrung.
Dank Euch!
Notizen funktionieren nur als Gedächtnisstütze, um die Reihenfolge der Bewegungen zu behalten. So vergisst man auch keine. :) Reicht aber nur wenn man so regelmässig übt, dass man die Bewegung an sich noch genau kennt, was aber bei mir kein Problem gewesen ist.
Videos von sich selbst sind nicht verkehrt, so sieht man auch wenn man was anders macht als man meint. Kommt vor. :) Videos vom Lehrer sind natürlich besser, heutzutage sollte das kein Problem sein, und es gibt auch von Top-Lehrern ausführliche Formvideos mit mehreren Ansichten die man gleichzeitig sieht. Die Videos von sich selbst kann man dem Lehrer schicken, dass der einem was dazu sagen kann.
Die Frage ob man eher häufiger besuchen geht, oder lieber länger, sollte sich daran entscheiden wie weit die Reise ist. Nach China einmal im Monat geht sowohl in Zeit als auch in Geld, wenn es ne Autofahrt ist könnte man das überlegen. Da die Zeit schnell vergeht, sollte man zumindest ein Wochenende komplett machen, eventuell mit Freitag und/oder Montag dabei. Wichtig ist aber wie oft man selbst übt, (fast) täglich hilft da einfach enorm.
Gruppen sind für Partnerübungen unerlässlich. Für Formen halte ich nichts von Synchronturnen, da stört man sich eher gegenseitig, oder kommt auf blöde Ideen. Man muss ein eigenes Tempo entwickeln, man muss von innen handeln. Vom Gefühl her würde ich vermuten man verliert sonst an Tiefe, und innerer Verbundenheit mit seinen Antrieben.
Circle Defense
17-07-2018, 20:59
Wenn du den Lehrer nicht nennen willst, könntest du zumindest den Stil nennen, dann können dir andere vielleicht weiterhelfen. Es ist auch gut, wenn man eine Sache aus mehreren Blickwinkeln betrachtet oder ähnliche Dinge trainiert, die einander ergänzen.
Meiner Meinung nach solltest eher danach streben einzelne Sequenzen umfassend zu verstehen als neue dazuzulernen. Wenn du eine Sache tatsächlich begriffen hast, bleibt sie dir erhalten, wenn du nur um des vermeintlichen Lernerfolgs willen die Quantität erhöhst, bleibt viel weniger hängen und es ist insgesamt sinnlos.
Glückskind
17-07-2018, 21:27
Hallo aikibunny,
ob man das schon als "über Längere Zeit" gelten lassen kann möchte ich mal dahingestellt lassen,
aber ich bin seit etwas über einem Jahr auch in der Situation. Weit entfernt ist Dalian definitiv.
(1) Während der Trainingszeit Notizen zu machen empfinde ich auch als eher hinderlich. Man möchte ja die gemeinsame Trainingszeit voll ausschöpfen. Ich schreibe auch schlicht eher langsam und schreibe meine Notizen relativ ausführlich, ich will ja auch in x Jahren noch kapieren was ich mir damals beim hinschreiben dachte. Daher machte ich meine Notizen dann Abends am gleichen Tag. Auch bei anderen Treffen oder Seminaren. Wobei ich bei Lehrern die ich regelmäßig sehe auch oft zu faul bin, das Form-Seminar am Wochenende z.B. habe ich auch nirgends aufgeschrieben. Die Lehrerin sehe ich ja regelmäßig. :) Und mein "blaues Buch" (Wu Taiji Form) ist eh schon gut voll mit Post-its.
Zu schlapp kann ich gut verstehen, aber abends nach dem Essen vor dem schlafen sollte man ja wieder einigermaßen ausgeruht sein und muss sich dann eben etwas aufraffen. Je größer die Distanz und je besser Dir das was Du lernst gefällt desto größer wird auch Deine Motivation sein, die Du dann zu diesem aufraffen brauchst.
Ansonsten: viel merken, trainier Dein (Körper)Gedächtnis, Du solltest Dir ja nach und nach alles auswendig merken können was es in dem Stil überhaupt zu wissen gibt. Auch das gehört zum üben, zum Kung Fu.
(2) Videos von mir selbst kann (und will ich auch) ich mangels Hardware keine machen, das entfällt. Wäre aber wohl sinnvoll habe ich mir sagen lassen. ;) Der Kontakt läuft primär über Chat.
(3) Du meinst die Besuchsabstände? Da fehlen mir noch die Langfrist-Erfahrungen. Mein Besuch ging ~ 10 Tage, davon ~8 Trainingstage. An den anderen war ich zu platt. In der Zeit hatte ich mehr als genug gelernt um Übungsmaterial für ein halbes Jahr zu haben. Beim nächsten Wiedersehen waren es für mich zwei Wochenendseminare die für mich zur Korrektur, als Auffrischung und Vertiefung auch wieder genug Übungsmaterial boten.
Da kommt es ja auch auf den Stil und sein Curriculum an. Zi Ran Men in meinem Fall ist dafür insofern recht gut geeignet das es eh keine langen Formen gibt sondern die Basisübungen vom Ablauf her kurz und somit schnell gelernt sind. Und die übt man dann eben stetig weiter.
Natürlich wäre es vor Ort tausend mal besser und dann könnte man mehr, schneller und tiefer lernen. Aber auch dann würde ich größtenteils die gleichen Übungen üben, nur eben mit mehr Korrekturmöglichkeit, mehr Input usw.
Mach Du die zeitlichen Abstände doch so wie Du kannst und magst. Wenn es gerade passt und Dir danach ist: nix wie hin. Ansonsten eben nicht... Das ergibt sich doch einfach?
(4) Bei mir nicht relevant. Wenn Du fortgeschritten genug bist um unterrichten zu können und zu dürfen kann ich das aber empfehlen. Um Dinge beibringen zu können muss man sie besser verstanden haben als wenn man nur Schüler ist und durch das Unterrichten wächst umgekehrt aber auch wieder das eigene Verständnis. Außerdem hat man dann mehr Übungspartner. :)
Beste Grüße,
Glückskind
Aus eigener Erfahrung: Oft ist es auch eine gute Idee, sich zu fragen, ob es nicht in kürzerer Entfernung zu einem selbst ebenfalls gute Lehrer gibt, von denen man dann regelmäßiger lernen kann. Nur als Gedanke, sicher gibt es immer Punkte, die dafür und dagegen sprechen. Ich habe es so gemacht und bin mit dem "Wechsel" überaus zufrieden.
Moin Moin,
also ich habe damals, als ich Taiji begann, in einem nahe gelegenen Club die ersten drei Jahre gelernt. War gut für die Grundlagen da ich teilweise mehrmals Woche unter Anleitung in der Gruppe lernen konnte und ansonsten täglich für mich selbst übte.
Nach drei Jahren wechselte ich zu einem Lehrer des gleichen Stils in UK. Ihn besuchte ich dann die nächsten 8 Jahre mehrmals jährlich meist für 4-6 intensive Trainingstage am Stück mit bis zu acht Stunden Training täglich.
Voraussetzung, dass dieses Konzept funktioniert, ist aber, dass man gutes Material von ihm hat (Videos, evtl Bücher), sich wirklich alles notiert was man da lernt und zwar nicht nur am Ende des Tages sondern ich hatte auch immer über den Tag verteilt, mehrmals die Gelegenheit für Notizen.
Und wenn du dann daheim bist, musst du am besten täglich üben und solltest auch einen Pack an Hausaufgaben vom Lehrer mitbekommen haben.
Und du solltest mindestens einen, besser mehrere Trainingspartner haben (in meinem Fall waren die zwar aus anderen Taiji Stilen., das war aber ok. Es klappte prima. Sowohl Anwendungen als auch Tuishou usw).
Bei mir hat es ganz gut funktioniert. Mittlerweile fliege ich nur noch selten hin. Aber mehr ist auch nicht mehr notwendig, da ich das was ich gezeigt bekam, noch längst nicht in Gänze ausschöpfte und noch weiter in die Tiefe gehen kann.
Insgesamt kann so ein System mit Fernlehrer funktionieren. Aber es erfordert sau viel eigenes Engagement UND einen Lehrer, der gewillt ist, diese Art des Lehrens zu praktizieren.
Grüße Pilger
Gesendet von meinem HUAWEI VNS-L31 mit Tapatalk
Hallo Aikibunny,
ist bei mir nicht ganz vergleichbar, meine Trainingspartnerin ist immer dabei, bin also zu zweit.
Wir machen und beide Notizen nach dem "Seminar" (zum späteren Abgleich, was dem einen fehlt, hat meist der andere) und können mit unserem Lehrer danach noch reden. Das Gespräch vertieft das ganze nochmal. Ansonsten per Handy Videos zu den Übungen machen.
Bei eventuellen Nachfragen "nerven" wir unseren Lehrer gerne per E-Mail.
Ansonsten einfach die Sachen täglich üben und sobald Fragen auftauchen, wie schon geschrieben per E-Mail abklären.
Da du schriebst es ginge um eine Form (ich nehme an eine Solo-Form) ist das mit dem Partner ja relativ schnuppe.
Für mich also das Wichtigste, täglich üben und auftauchende Fragen, egal wie "dumm " sie erscheinen mögen, so zeitnah wie möglich abklären.
Funktioniert für mich zurzeit richtig gut.
Liebe Grüße
DatOlli
GilesTCC
18-07-2018, 10:11
Schon sehr gute Antworten hier, also werde ich Sachen nicht wiederholen.
Glückskind schreibt bei Punkt 3, dass seine Sachen sowieso aus Basisübungen bestehen. Und das sind sehr guten, wie ich übrigens auch bezeugen kann ;). Das ist etwas ganz wichtiges, wenn du viel für dich alleine ohne regelmäßigen Feedback/Hands-On-Korrektur übst. Und umso mehr, wenn du dich nicht täglich stundenlang unter dem alten Baum im Klostergarten stellen kannst, um zu üben. Die Form, die du lernst, ist natürlich wichtig aber der Nachteil einer längeren Form ist, dass die Vielfalt der Bewegungen manchmal der Vertiefung und der inneren Transformation entgegen wirkt.
Also lasse dir von deinem Lehrer 2 oder 3 Basisübungen zeigen, die dir helfen, wichtige Prinzipien zu üben. Am Besten irgendwie "ansprechende" aber auch im besten Sinne "monotone" Kreislaufbewegungen, die den ganz Körper miteinbeziehen und die du 100 oder 1000 Mal ohne Unterbrechung durchlaufen kannst. Mal schneller, oft langsam bis gaaaanz langsam (Senkong lässt grüssen). Im Chen-Stil z.B. hast du die klassischen Chansigong-Bewegungen. Jeder Stil hat wohl auch sowas, und wenn du alleine übst, werden sich manche Unstimmigkeiten viel besser von alleine korrigieren und du kommst besser ans Wesentliche, als wenn du eine längere Form übst.
Als Beispiel eine der Basisübungen, die ich täglich übe, aber natürlich hier nur ganz kurz. Wenn man eine solche Übung 20 Minuten oder mehr macht, am Besten oft langsamer als hier gezeigt, korrigiert sich einiges, Stück für Stück, von alleine.
https://www.youtube.com/watch?v=GlrfX4HksaI
Aber natürlich dann Übungen, die von deinem Lehrer kommen, wo du die Sachen übst, die er für dich wichtig findet.
Schon sehr gute Antworten hier, also werde ich Sachen nicht wiederholen.
Glückskind schreibt bei Punkt 3, dass seine Sachen sowieso aus Basisübungen bestehen. Und das sind sehr guten, wie ich übrigens auch bezeugen kann ;). Das ist etwas ganz wichtiges, wenn du viel für dich alleine ohne regelmäßigen Feedback/Hands-On-Korrektur übst. Und umso mehr, wenn du dich nicht täglich stundenlang unter dem alten Baum im Klostergarten stellen kannst, um zu üben. Die Form, die du lernst, ist natürlich wichtig aber der Nachteil einer längeren Form ist, dass die Vielfalt der Bewegungen manchmal der Vertiefung und der inneren Transformation entgegen wirkt.
Also lasse dir von deinem Lehrer 2 oder 3 Basisübungen zeigen, die dir helfen, wichtige Prinzipien zu üben. Am Besten irgendwie "ansprechende" aber auch im besten Sinne "monotone" Kreislaufbewegungen, die den ganz Körper miteinbeziehen und die du 100 oder 1000 Mal ohne Unterbrechung durchlaufen kannst. Mal schneller, oft langsam bis gaaaanz langsam (Senkong lässt grüssen). Im Chen-Stil z.B. hast du die klassischen Chansigong-Bewegungen. Jeder Stil hat wohl auch sowas, und wenn du alleine übst, werden sich manche Unstimmigkeiten viel besser von alleine korrigieren und du kommst besser ans Wesentliche, als wenn du eine längere Form übst.
Hallo Giles,
finde auch, dass Basisübungen seeehr wichtig sind und man sie täglich üben sollte.
Umso “einfacher“ ist es ja dann, auch eine längere Form des jeweiligen Stils zu erlernen, weil man die Prinzipien ja durch die Basisübungen verinnerlicht (hat).
Und da möchte ich eigentlich hin...wenn man zu Hause Zeit hat, täglich zu üben, kann bei entsprechender Mühe bei den Basisübungen auch eine Form erlernt werden.
Der Lehrer muss einem ja nicht in einem einzigen Seminar die komplette Form zeigen. Es reicht ja, wenn man bei jedem Besuch ein weiteres Stück gezeigt bekommt und während seines Aufenthalts dort intensiv korrigiert wird. Das dann als Hausaufgabe üben und üben bis zum nächsten Besuch. Dann kommt der nächste Teil der Form.
Zumindest bei mir hat es so recht gut funktioniert.
Mein Lehrer sagte öfter::
“Dein Nachteil ist gleichzeitig dein Vorteil“.
Er meinte damit die Entfernung...denn auch wenn ich nicht wöchentlich bei ihm war (Nachteil) war ich dafür zu Hause um so mehr auf sauberes Trainieren mit vielleicht mehr Fleiß und intensives in mich hinein hören angewiesen, was ich definitiv tat und tue (Vorteil), als seine wöchentlichen Schüler, die sich oftmals eher auf die wöchentliche Korrektur des Lehrers verlassen hatten und dadurch vielleicht manchmal nicht ganz so intensiv übten.
Es kann also so und so funktionieren. Auch mit einer Form. Es erfordert halt viiiel Mühe.
Edit. Und das Gleiche gilt natürlich für Partnerarbeit.
LG Pilger
Ps. Hast schöne Videos eurer Basisübungen im Netz
* Silverback
18-07-2018, 11:38
Spannender Thread - und VIELEN DANK Giles, Pilger, Klaus, Glückskind für die Inspiration.
Komme gerade von einem morgendlichen "Summer Special" (Mo-Fr Taiji im Park und am Weiher ...... um 7.00 (so gar nicht meine Taiji-Uhrzeit ;-( ... aber es fluppt einfach :) ))) - aber mit diesen 5 herrlichen Tagen und mit Euren Posts in diesem Thread, ist diese Woche jetzt schon für mich ein echter Knaller!
:verbeug:
Super! DANKE!
Schön zu hören, Silverback :)
Gesendet von meinem HUAWEI VNS-L31 mit Tapatalk
GilesTCC
18-07-2018, 15:04
Hi Pilger,
schöne Posting von dir und ja, da kann ich auch gerne (fast ;) zustimmen. Wenn eine Form langsam, Stück für Stück, gelernt und korrigiert wird, dann kann das viel "inside" bewirken. Und trotzdem: "Wenn du Wasser finden willst, ist es besser, ein tiefes Loch zu graben als viele flachen Löcher." Eine Basisübung, wo man nach ein paar Sekunden (bei 'normaler' Geschwindigkeit) schon 'durch' ist und dann wiederholt, kann tendenziell eine noch tiefere Wirkung entfalten. Das ist zumindest meine Erfahrung über die Jahren. Weil es überhaupt keine Abwechslung oder 'nächste Figur' gibt, kann der Geist nur a) aus lauter Langeweile rebellieren und das ganze hinschmeissen, oder die nächste Einkaufsliste aufstellen, oder b) sind zwangsläufig mit den 'Innereien' beschäftigen. Bei mir (und Schülern von mir) bringt das die besten Ergebnisse --> die man dann durchaus in die eigentliche Form giessen kann.
Nun, ich will nicht zu viel darauf rumreiten. Übrigens, "Dein Nachteil ist auch dein Vorteil" ist hier ein klasse Spruch!
Ps. Hast schöne Videos eurer Basisübungen im Netz
Danke :)
GilesTCC
18-07-2018, 15:08
@ Silverback
Grüße die aufgehende Sonne von mir. Tochter gerade bei den Großeltern; ich geniesse es diese Woche ungemein, etwas mehr auszuschlafen :D
Und tatsächlich wenn es um Bewegungsmaterie fürs Basistraining geht: less is more !!! ;)
* Silverback
18-07-2018, 15:36
Grüße die aufgehende Sonne von mir.
Wenn sie durch den Sand in den Augen durchkommt ... gerne :D
Tochter gerade bei den Großeltern; ich geniesse es diese Woche ungemein, etwas mehr auszuschlafen
Perfekt. Wie war das (handybefreite) Camp?
Und tatsächlich wenn es um Bewegungsmaterie fürs Basistraining geht: less is more !!!
Never ending story :D, thx anyway.
aikibunny
18-07-2018, 21:10
Vielen herzlichen Dank für Euer Feedback! Es ist immer ermutigend zu hören, dass andere in ähnlichen Situationen sind, etwas daraus machen oder daraus gemacht haben. Ein paar Punkte dazu:
Basisübungen mache ich auch jedesmal beim Üben; ich bin über "generelle IMA" (Dan Harden, Mike Sigman) zu den CMA gekommen und mein Hauptinteresse ist in gewisser Hinsicht "Basis". Die Form wird dem auch durchaus gerecht, das habt Ihr ja teilweise auch andiskutiert, muss kein Widerspruch sein, eher komplementäre Wege.
Anderer Lehrer und andere KK steht gerade nicht zur Diskussion. So etwas ist nie ausgeschlossen, aber ich bin im bisherigen Leben ganz gut damit gefahren, mit den Lehrern zu arbeiten, zu denen meine Inspiration und meine Umstände mich getragen haben (auch außerhalb der KK), auch wenn es schwierig war.
"Dein Nachteil ist auch dein Vorteil " sehe ich auch so - allerdings halt erst, wenn ich eine effektive Übungsweise etabliert habe.
Ich bin immer fasziniert zu hören, dass Leute sich mehr als drei oder vier Stunden am Tag voll konzentrieren können. Ich kann das nicht, weder bei den KK noch bei sonstigen Dingen. Wäre vielleicht etwas anderes, wenn ich die restliche Zeit ganz der Regeneration und Kontemplation widmen könnte, aber meine Reiseumstände sind leider nicht so.
Ihr habt viele anderen hilfreichen Sachen geschrieben, die ich gar nicht alle kommentieren muss. Ich werde demnächst mal noch genauer zu meinen Erfahrungen mit meinen Lernumständen berichten. Jetzt schon mal die Beobachtung, dass es halt immer sehr aufschlussreich sein kann, auf einer Pilgerfahrt zu sein und bei sich selbst zu landen, und weit fahren zu müssen um zu üben kann so etwa sein. Damit bin ich eigentlich auch im Reinen - mit technischen Fragen des Lernens noch nicht so, :D
Danke nochmal.
Noch ein PS: Ich bin kein totaler KK Anfänger, sondern habe ca. 20 Jahre in anderen KK, hauptsächlich Aikido und etwas BJJ, plus durchaus einiges an Meditation und Körperpsychotherapie, was als Grundlage hilfreich ist.
Liebe alle,
ich suche nach Erfahrungen und Hinweisen von denjenigen von Euch, die über längere Zeit mit einem weiter entfernt wohnenden Lehrer an CMA gearbeitet haben. Ich sehe meinen z.Z. nur alle paar Monate, dann für einen oder zwei Halbtage Einzelstunden. Wir arbeiten an meinem Erststudium einer längeren Form. Hier in der Nähe gibt es keine anderen Schüler, mit denen ich üben könnte. Ich übe also alleine, täglich, aber oft eher kurz.
Umziehen kommt nicht in Frage. Mich interessiert, wie Ihr das Beste aus ähnlichen Situationen gemacht habt oder macht. Zum Beispiel:
(1) Notizen: Was habt Ihr für Methoden, Euch Notizen oder andere Erinnerungshilfen zu machen? Ich habe oft den Eindruck, dass ich, wenn ich versuche, während des Trainings Notizen zu machen, schlecht zuhöre und schlechte Notizen mache. Also mache ich sie manchmal danach, aber dann ist alles schon gefiltert, will sagen ich habe die Sachen, die meine blinden Flecken sind, dann schon nicht mehr parat. Außerdem bin ich nach mehrstündigem intensivem Einzeltraining mental oft ziemlich platt....
(2) Medien: Gibt es hier user die Erfahrungen z.B. mit dem Austausch von Videos (von sich selbst, zur Korrektur) mit ihrem Lehrer gemacht haben? Ggf. um Telefongespräche ergänzt? Was hat sich für Euch bewährt?
(3) Abstände: Was habt Ihr für Erfahrungen gemacht, wie sich zeitl. Abstand und Intensität des Trainings am besten verteilen lassen? D.h. längere Zeiträume und dann mehrere Tage, oder eher kürzere Besuche etwas „häufiger“ verteilt?
(4) Habt Ihr Gruppen („Einäugiger unter Blinden“) aufgebaut, um einen bestimmten Stil durch Austausch und Lehren besser zu lernen? Was war Eure Erfahrung damit?
Oder vielleicht habt Ihr andere Hinweise? Am liebsten wie gesagt aus konkreter eigener Erfahrung.
Dank Euch!
Das ist ein Thema, was mich seit Jahren begleitet. Mein Lehrer ist auch total weit weg, so muß ich selbstständig trainieren und üben.
Dazu bediene ich mich an Videoaufzeichnungen, die von anderen Danträgern von dem Stil, den ich mache, ins Netz gestellt haben und auch anderweitig publizieren.
Alle 1 bis 2 Jahre fahre ich zu meinem Lehrer, oder er ist zu Besuch in Deutschland. Meistens sehe ich ihn 1 bis 2mal im Jahr, so daß ein Update immer mal möglich ist.
Notizen mache ich zwar nicht während des Trainings, aber am gleichen Tag, damit ich nichts vergesse.
Was ein Vorteil bringt, eine eigene Gruppe zu haben, und das Wissen gleich weitergeben. So vertieft sich das besser, man lernt selbst noch und seine Schüler können sich sogar auch was merken. Mehr als einmal fragte ich auch meine Schüler, was SEnsei sagte oder wie wir es gelernt haben. Zum einen kommen halt oft auch Änderungen von Sensei und zum anderen ist es halt schwierig, ein Fernstudium drauß zu machen und noch Leute zu unterrichten. Dennoch waren die Schüler immer mal eine Gedächtnsstütze.
Ansonsten in der Optimalform immer wieder trainieren.
Blöd isses für mich gerade, da ich verletzt war, daß ich alle Formen wieder aufarbeiten muß. Was mache ich? Ich nehme meine Videoaufzeichnungen und die Notizen, die sehr hilfreich sind.
Hmm und die letzte Prüfungssachen habe ich sogar größtenteils selbst angeeignet, bis hin zur Prüfung. Bei der nächsten wirds auch nicht anders sein.
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