Vollständige Version anzeigen : What if money didn't matter
jkdberlin
10-08-2018, 08:59
https://www.facebook.com/brasalimburg/videos/1656957664431981/UzpfSTEwMDAwNjc0MTkxMTM3MzoyMTcwMjA4MDg5ODgwNTY3/
Es muss ja nicht BJJ sein, aber die Botschaft sollte gehört werden.
Kai Dobi
10-08-2018, 09:44
... dachte die ersten 4sec, das wäre aus einem fromm-interview, aber isser nich.
Nette Idee und grundlegend auch richtig. Nur MUSS ES immer jemanden geben der die Drecksarbeiten macht, da kommen wir nicht drum rum so lange KI und Roboter uns noch nicht alles nehmen können. Mag ja sein, dass es einige gibt für die das komplett schon funktioniert aber erzähl dass mal jemand mit ner Frau und 2-3 Kindern zu hause die er versorgen muss.
Quintessenz unterschreibe ich jedoch trotzdem:
Geld ist bei weitem nicht alles und man sollte zumindest mit seinem Job so weit klar kommen, dass man sich damit anfreunden kann.
Nette Idee und grundlegend auch richtig. Nur MUSS ES immer jemanden geben der die Drecksarbeiten macht, da kommen wir nicht drum rum so lange KI und Roboter uns noch nicht alles nehmen können.
Zumal gerade das Vorhandensein von Geld es einem möglich macht andere Wege zu gehen. Ohne Geld als Zwischentauschmittel, könnte man Waren nur direkt tauschen, was dazu führen würde, dass es viele Berufe und Beschäftigungen gar nicht oder nur in einem sehr kleineren Rahmen geben würde.
Geld und auch das Kreditwesen haben es erst möglich gemacht, dass wir in einer Wohlstandsgesellschaft leben, die einem die Freiheiten bietet die wir genießen können.
Geld ist nicht so wichtig wenn man genug hat um seine Bedürfnisse zu befriedigen.
Ich weiß nicht ob es so nett ist das zu machen was man liebt wenn man kein Geld für den Zahnarzt hat und unter der Brücke schläft. Familie wird dann auch schwierig.
Aber ja - man soll sein Leben nicht wegwerfen zu arbeiten um Dinge zu kaufen um Leute zu beeindrucken die man nicht mag... :)
Für mich persönlich - die Mischung macht es. Ich habe früher eher gelebt um zu arbeiten jetzt geht es eher langsam in Richtung arbeiten um zu leben... :D
jkdberlin
11-08-2018, 07:45
Es geht nicht darum, dass es kein Geld gibt, es geht darum, dass es nicht die wichtigsten Stelle einnimmt....
Es geht nicht darum, dass es kein Geld gibt, es geht darum, dass es nicht die wichtigsten Stelle einnimmt....
Das kann man sagen, wenn man genug Geld hat und die Quelle vorhanden ist.
Dann ja und dann muss man noch das Glück haben, dass man weiterhin genug Geld damit verdienen kann, die Qualifikationen in dem Bereich mitbringt oder sich gegen den Rest durchsetzen kann.
Trotzdem würde ich es mir sehr für jeden wünschen, wird nur leider nicht funktionieren.
LG
Vom Tablet gesendet.
Es geht nicht darum, dass es kein Geld gibt, es geht darum, dass es nicht die wichtigsten Stelle einnimmt....
Ich finde das ist zumindest hier in AT im Vergleich mit den USA sowieso nicht der Fall das die Leute nur der Kohle nachrennen.
Noch dazu kommt es mir vor dass es bei der jüngeren Generation noch mehr so ist... Da ist eher das hart arbeiten an etwas das man liebt der Casus Knacksus.
Ich mache mir da eher Sorgen wenn Leute nur ihre Träume absolut ohne Plan B verfolgen - habe da schon Schicksale gesehen wo es übel in die Hose gegangen ist alles nur auf eine Karte zu setzen.
Und manchmal ist es besser seine Leidenschaften in der Freizeit auszuleben - Leidenschaft kann auch abkühlen wenn es Arbeit wird und manchmal liebt man etwas für das man nur wenig Talent hat.
jkdberlin
12-08-2018, 08:02
Wie viel ist "genug" ? Wann kommt Geldverdienen vor allem anderen? Als Selbstzweck? Wie viel braucht man denn, um seine Träume zu verwirklichen?
Wie viel ist "genug" ? Wann kommt Geldverdienen vor allem anderen? Als Selbstzweck? Wie viel braucht man denn, um seine Träume zu verwirklichen?
Ist das nicht eine sehr individuelle Sache?
Ich kann es für mich persönlich beantworten:
- Geld verdienen kommt vor allem anderen wenn ich sonst obdachlos wäre oder meine Familie hungern müsste
- Ich möchte genug Geld haben um mir nie Sorgen machen zu müssen Rechnungen nicht bezahlen zu können wenn z.B. die Waschmaschine kaputt wird
- Eigentum zu haben war uns wichtig - Schöne Wohnung hat ausgereicht Haus war nicht nötig für uns.
- Geld als Selbstzweck ist gefährlich - aber wenn es z.B. einer schafft mit 40 so viel zu haben dass er nie wieder arbeiten muss - kann auch klappen
- Ich mache mir nichts aus teuren Uhren, Autos oder solchem Schnickschnack - das befreit ungemein.
- Meine Träume bzw. was ich gerne mache ist nicht sehr kostenintensiv.
Ich finde ja zum Beispiel diesen Typen ziemlich cool der mit Anfang 30 in Pense gegangen ist: http://www.mrmoneymustache.com/
:)
Wie viel ist "genug" ?
Ist bei jedem Menschen doch aufgrund seiner Einstellung und Lebensumstände anders. In Schwellenländern reicht auch deutlich weniger als in Norwegen oder der Schweiz
Wann kommt Geldverdienen vor allem anderen? Als Selbstzweck?
Kennst du die Bedürfnispyramide von Maslow?
https://de.wikipedia.org/wiki/Maslowsche_Bed%C3%BCrfnishierarchie
So lange man kein Futter/Trinken und kein warmes Dach über dem Kopf hat, kommt Geld vor allem Anderen (weil man sich diese essentiellsten Sachen damit erwerben kann). Danach ist es nur noch unterstützend bei den Sozialen und Individuellen Bedürfnissen und hilft auch bei der Selbstverwirklichung. Allerdings ist es dabei kein Muss mehr
Ein Selbstszweck sollte es niemals sein und genau das ist imho auch das große Problem am Kapitalismus. Nummern gehen bis ins unendlich und nur weil einige Kennzahlen größer sind, wird dadurch nicht alles besser. Quantität und Qualität haben ab einem gewissen Punkt kaum noch etwas miteinander zu tun. Das zwanghafte Erreichen von größeren Zahlen ist eine Art Sisyphos-Projekt
Wie viel braucht man denn, um seine Träume zu verwirklichen?
Komplett abhängig von den eigenen Träumen
Björn Friedrich
19-08-2018, 15:24
Tu was du liebst, hab keine Zweifel und das Geld kommt von ganz alleine.........
Tu was du liebst, hab keine Zweifel und das Geld kommt von ganz alleine.........
Klingt sehr nett.
Muss ich mal meiner Bekannten erzählen die promovierte Ägyptologin ist und sich seit Jahren mit Mini-Jobs über Wasser hält weil es auf 40 Studenten nur eine Unistelle gibt (und sie die nicht bekommen hat weil sie die Avancen des Prof. abgewehrt hat).
Lachen würde sicher auch die Bekannte meiner Frau die Gesang studiert hat und bei Aldi an der Kassa sitzt weil sie vom Singen allein nicht leben kann.
Und da war dann noch meine Klassenkollegin die Schauspiel studiert hat - die meiste Zeit muss sie gar nicht mit Notstandshilfe aufstocken...
Aber wahrscheinlich lieben die das was sie tun eben nicht wirklich und sind deshalb im Prinzip selbst schuld. :ironie:
Little Green Dragon
19-08-2018, 15:53
Glückskeksweisheiten halten leider dem Kontakt mit der Realität nicht immer Stand.
discipula
19-08-2018, 15:58
Wie viel ist "genug" ?
ich kann die Miete zahlen, ich hab was zu Essen im Kühlschrank, und meist bleibt dann sogar noch was übrig für Spass und Luxus. Was will man mehr.
Wie viel braucht man denn, um seine Träume zu verwirklichen?
Das hängt ja wohl sehr davon ab, welcher Traum es ist. Eine Raumstation auf dem Mars zu bauen dürfte mehr Ressourcen erfordern, als en Buch zu schreiben oder eine Schule zu gründen oder in einem Sport richtig gut zu werden.
discipula
19-08-2018, 16:02
Aber wahrscheinlich lieben die das was sie tun eben nicht wirklich und sind deshalb im Prinzip selbst schuld. :ironie:
Ein Minimum an kommerziellem Verständnis und ein nicht allzu belastender, netter, ordentlich bezahlter Brotjob können eine feine Sache sein, in der Tat.
oft ist ja nicht Geld das Problem, sondern Zeit. Was ich schon Leute seufzen gehört habe zum Thema "ich würde ja so gern mehr Sport machen, aber wann..?" - die werden von andern Pflichten aufgefressen.
Ein Minimum an kommerziellem Verständnis und ein nicht allzu belastender, netter, ordentlich bezahlter Brotjob können eine feine Sache sein, in der Tat.
Nicht das kommerzielle Verständnis ist oft das Problem sondern dass es Jobs gibt die sehr viele Leute machen wollen. Da kann dann nicht jeder erfolgreich sein.
Gemeinerweise wird dann aber immer jemand interviewed der es geschafft hat und dann so Platitüden ala "wenn man nur wirklich will..." oder "wenn man wirklich dafür brennt...." ablässt.
Wer nie interviewed wird: Leute die auch brennen und wirklich wollen es aber nicht geschafft haben. Die gibt es aber zu Genüge.
In der Finanzpsychologie nennt man das "Survivorship Bias".
Noch dazu wird auch keiner im Interview zugeben dass er den Job z.B. wegen Papi bekommen hat, durch reinen Zufall oder durch sexuelle Gefälligkeiten. Da muss dann natürlich auch irgend was wie oben gelabert werden. Oft will man sich das ja selbst nicht eingestehen und glaubt am Ende selbst dran.
Und bei den anderen Menschen ist auch das Gefühl besser wenn man jemand die Schuld für das Versagen selbst geben kann - zu faul oder so. Dann hat man weniger Angst dass man selbst mal unverschuldet zum Handkuss kommt.
Im Fall Wettkampfsport sieht es natürlich etwas besser aus da man da konkreter sieht wer was drauf hat und wer eher nicht.
Billy die Kampfkugel
21-08-2018, 15:14
Einen Plan b sollte man schon haben. Und die Stelle im Video in etwa "lieber ein kurzes Leben im Glück als ein langes durch das man sich durchschleppt" naja mal abwarten was der in ein paar Jahren sagt. Es ist schön auf der Welt zu sein auch wenn nicht immer die Sonne aus dem Hintern scheint.
discipula
21-08-2018, 21:14
Nicht das kommerzielle Verständnis ist oft das Problem sondern dass es Jobs gibt die sehr viele Leute machen wollen. Da kann dann nicht jeder erfolgreich sein.
Warum sollte es nicht viele erfolgreiche Lehrer geben, oder viele erfolgreiche Architekten, oder Bäcker? Die Kompetenz des Einen nimmt andern ja nichts weg.
CEOs von Grosskonzernen oder Dirigentinnen von Symphonieorchestern gibt es naturgemäss relativ wenige, aber auch hier kann man durchaus auf bescheidenerem Niveau glücklich werden, als Direktor eines KMU oder Chorleiter im lokalen Kirchenchor.
Gemeinerweise wird dann aber immer jemand interviewed der es geschafft hat und dann so Platitüden ala "wenn man nur wirklich will..." oder "wenn man wirklich dafür brennt...." ablässt.
Wenn es um Jobs der Weltspitze geht, ist das dafür Brennen wohl eine notwendige Voraussetzung. Sowohl Roger Federer wie Nicolas Sarkozy sollen beide schon als Kind gesagt haben, dass sie Tennis-Welterster bzw Präsident Frankreichs werden wollten. Wer das nicht hat, nimmt die notwendigen Opfer gar nicht auf sich, die eine solche Position erfordert.
Andererseits gibt es bestimmt durchaus einige, die das AUCH sagen, aber es trotzdem nicht schaffen.
Wer nie interviewed wird: Leute die auch brennen und wirklich wollen es aber nicht geschafft haben.
man kann ja mal darüber nachdenken, welches "es" man denn genau schaffen will. Womöglich beinhaltet dies weder viel Geld noch viel Macht und auch nicht viel Ruhm und Ehre.
nehmen wir mal Van Gogh: Der war zu Lebzeiten meist ein armer Schlucker, dazu noch mit reichlich psychischen Problemen, inzwischen werden seine Bilder für Millionen gehandelt. Hat er "es" geschafft und falls ja, welches "es"?
Noch dazu wird auch keiner im Interview zugeben dass er den Job z.B. wegen Papi bekommen hat, durch reinen Zufall oder durch sexuelle Gefälligkeiten. Da muss dann natürlich auch irgend was wie oben gelabert werden. Oft will man sich das ja selbst nicht eingestehen und glaubt am Ende selbst dran.
Es braucht immer ein bisschen Glück, und gute Gelegenheiten, die anklopfen; was man dann aber aus diesen Gelegenheit macht, ist dann die Leistung. Oder deren Mangel.
Es kann zB vorkommen, dass man als Sportanfänger zufällig ins nächste Gym stolpert, und dort trainiert, und das zufälligerweise ein Weltklassetrainer ist, nach dessen Unterricht sich noch viele die Finger lecken würden. Trainieren muss man dann aber trotzdem selbst, und regelmässig erscheinen, und fleissig arbeiten.
Warum sollte es nicht viele erfolgreiche Lehrer geben, oder viele erfolgreiche Architekten, oder Bäcker? Die Kompetenz des Einen nimmt andern ja nichts weg.:ups:
Hast du schon mal den Begriff Überangebot gehört? Hast du dich schon mal mit dem Konzept von Angebot und Nachfrage beschäftigt?
discipula
22-08-2018, 07:45
Hast du schon mal den Begriff Überangebot gehört? Hast du dich schon mal mit dem Konzept von Angebot und Nachfrage beschäftigt?
Jeder Mensch muss irgendwo wohnen, was anziehen, mal was essen...da fallen vielleicht die schlechtesten 10% raus, bei diesen Berufen. Was auch nur eine gesunde Marktbereinigung ist.
Ein guter Bäcker zu sein und damit den Lebensunterhalt zu bestreiten, ist nun wirklich keine abgehobene Ambition, und wer das Gegenteil behauptet, tut das aus reinem Widerspruchsgeist. :rolleyes:
Fussballweltmeister zu werden, dann schon eher schwierig. Aber man kann, wenn man den Fussball liebt, bestimmt auch in der vierten Liga glücklich werden, und nebenbei gutes Brot backen, was einem den Lebensunterhalt sichert.
Little Green Dragon
22-08-2018, 08:27
Hätten die das nur gewusst, dass es so einfach ist...
https://www.wiwo.de/unternehmen/handel/hartes-brot-tausende-baeckereien-stehen-vor-dem-aus/9803218.html
Rein statistisch ist es eher unwahrscheinlich, dass die meisten Menschen ihre persönlichen, beruflichen Interessen/Wünsche ziemlich genau umsetzen können. Nicht umsonst gibt es Unternehmen, die sich vor Bewerbungen kaum retten können und andere bekommen gar keine Bewerbungen. Wie bereits erwähnt, benötigt man eben in manchen Bereichen nur begrenzt viele Leute (Archäologie, ...).
Dazu kommt natürlich auch eine durch Politik und Medien gemachte Nachfrage. Inzwischen ist es nahezu "out", sich als junger Mensch dafür zu entscheiden, ins Handwerk zu gehen, obwohl dort in vielen Gegenden dringend Nachwuchs gesucht und teilweise sehr gut bezahlt wird. Vielen Leuten wird suggeriert, ohne Studium nichts zu sein oder kein Geld verdienen zu können.
Die Aussage, man müsste/sollte seine Tätigkeit lieben oder dafür brennen, dann ginge es schon, halte ich für sehr romantisierend. Zum einen ist die Nachfrage eben manchmal sehr begrenzt (siehe oben). Außerdem nehme ich niemandem ab, dass er/sie/x immer und ausschließlich Spaß am Job hat. Selbst unsere Fußballweltmeister haben in Russland nicht den Eindruck erweckt, dass sie viel Spaß hatten. Das kommt bei jedem Menschen in jedem Job mal vor oder kann sich im Laufe des Lebens ändern.
Ganz ehrlich: Wie viele Leute sind denn nicht mehr oder weniger zufällig in ihren Job gestolpert (vgl. Beispiel Fitness Studio) und haben irgendwann angefangen, den Job gerne zu machen oder eben auch nicht? Dann gilt die Regel:"Love it, change it or leave it!" Und wenn der Job nicht passt und man nicht die Möglichkeit hat, die Rahmenbedingungen zu ändern, muss man sich etwas anderes suchen. Dazu gehört natürlich auch Mut und Flexibilität. Man verlässt die vermeintliche Sicherheit des gewohnten Umfelds, man muss u.U. umziehen und ein neues, soziales Umfeld aufbauen, einen neuen Kampfkunst-Verein suchen, etc. - Aber warum eigentlich nicht?
Hätten die das nur gewusst, dass es so einfach ist...
https://www.wiwo.de/unternehmen/handel/hartes-brot-tausende-baeckereien-stehen-vor-dem-aus/9803218.html
Bäcker sind tatsächlich kein sehr glückliches Beispiel. Aber bei Elektrikern, Sanitärfachleuten, Mechatronikern, ... sieht es nicht wirklich schlecht aus.
discipula
22-08-2018, 09:08
Bäcker sind tatsächlich kein sehr glückliches Beispiel.
viele von denen, die ich in den letzten Jahren habe zugehen sehen... waren eben tatsächlich nicht sehr gut. Wenn ich Halbfabrikate, in Laiber geformt, essen will, kann ich gleich in den SUpermarkt gehen, ist billiger und schmeckt nicht schlechter.
Andererseits, für wirklich gutes Brot nehm ich auch gern eine Menge Geld in die Hand, und DIESE Bäckereien überleben und überleben und überleben, trotz Luxuspreisen. Weil es das eben wert ist.
Es ist wahr, dass in den letzten Jahrzehnten Mittelmass funktionierte - das funktioniert heute nicht mehr. Heute funktioniert entweder "sehr billig, und trotzdem essbar" oder "teuer, aber sehr sehr fein". Womit wie wieder beim kommerziellen Talent wären, sprich der Marktanalyse. Was ja auch kein Hexenwerk ist, sowas zu machen...
Warum sollte es nicht viele erfolgreiche Lehrer geben, oder viele erfolgreiche Architekten, oder Bäcker? Die Kompetenz des Einen nimmt andern ja nichts weg.
Das hat auch niemand behauptet. Ich denke viele Leute wollen z.B. Lehrer werden weil der Job ganz interessant ist, sehr sicher, viel Ferien und gut mit Familie zu vereinbaren. Dennoch glaube ich dass es nur sehr wenige gibt die sagen das wäre ihr absoluter Traum - das was sie auch mit ihrem Leben tun würden wenn sie 100 Millionen im Lotto gewinnen. Dasselbe mit Bäcker etc.
CEOs von Grosskonzernen oder Dirigentinnen von Symphonieorchestern gibt es naturgemäss relativ wenige, aber auch hier kann man durchaus auf bescheidenerem Niveau glücklich werden, als Direktor eines KMU oder Chorleiter im lokalen Kirchenchor.
Chorleiter im lokalen Kirchenchor ist erstens kein Job da es typischerweise keine Bezahlung gibt sondern maximal ein Hobby und zweitens würde jeder ernsthafte studierte Musiker lieber gar nichts machen bevor er bei so einem Hobbychor herumtut. Da wird sicher kein Traum verwirklicht sondern eher eine Depression ausgelöst.
Wie sieht es z.B. mit Schauspielern aus? Sagen wir jemand hat den Traum auf der Bühne oder im Film erfolgreich zu sein. Glaubst du die sind glücklich wenn sie nie engagiert werden aber dafür die Schulaufführung dann planen dürfen?
Und die Ägyptologin die keinen Job auf der Uni oder bei Ausgrabungen bekommt darf dann Toblerone verkaufen da sind auch so kleine Pyramiden drauf?
Bäcker sind tatsächlich kein sehr glückliches Beispiel. Aber bei Elektrikern, Sanitärfachleuten, Mechatronikern, ... sieht es nicht wirklich schlecht aus.
Ja aber das geht ja schon alles sehr am Thema des Threads vorbei.
Gibt es viele Leute die gern Elektriker sind weil der Job ganz interessant ist, die Aussichten gut, die Bezahlung ok und es die Möglichkeit gibt "bei Freunden auszuhelfen"? - Klar.
Würden Leute Elektriker werden "if money didn't matter" - eher weniger denke ich. Da würden andere Jobs wohl mehr gefragt sein... (Es wird auch Ausnahmen geben)
Eben. Es ist nunmal ein Unterschied, ob einem der gewählte Beruf Spaß macht, oder ob man den Beruf auch wählen würde, wenn man kein Geld verdienen muss.
Wer von uns würde denn lieber Elektriker sein, als den ganzen Tag auf der Matte zu verbringen? Oder zu reisen? Oder Fußball zu spielen? Oder zu lesen?
Wer würde denn lieber in der Kanalisation Fettklumpen entfernen, anstatt Höhlen zu erforschen? Wer würde denn lieber jeden Morgen früh aufstehen und auf Urlaub verzichten, um sich um seinen Bauernhof, anstatt ein Katzencafe oder Streichelzoo zu betreiben? Wer würde denn gerne wochenlang auf einem Frachtschiff unterwegs sein, anstatt Ausflugtörns zu veranstalten?
Selbst die die Spaß an ihrem Beruf haben, würden sich wohl eher eine Tätigkeit raussuchen, bei der sie mehr von dem was sie mögen und weniger von den Nachteilen haben.
Das jeder machen soll was ihm Spaß macht und dabei nicht auf das Geld achten soll, ist zwar eine schöne Utopie, aber mit dem heutigen Stand der Technik einfach nicht umsetzbar.
Jeder der heute seinen Traum lebt tut das im Prinzip auf Kosten einer anderen Person, die jetzt eine unbeliebte Tätigkeit übernehmen muss.
discipula
22-08-2018, 14:53
Das hat auch niemand behauptet. Ich denke viele Leute wollen z.B. Lehrer werden weil der Job ganz interessant ist, sehr sicher, viel Ferien und gut mit Familie zu vereinbaren. Dennoch glaube ich dass es nur sehr wenige gibt die sagen das wäre ihr absoluter Traum - das was sie auch mit ihrem Leben tun würden wenn sie 100 Millionen im Lotto gewinnen. Dasselbe mit Bäcker etc.
Doch, ich denke, viele würden genau das tun - aber vielleicht mit besseren Rahmenbedingungen. Gerade Lehrer mit Herzblut (inklusive Lehrer in Kampfkunst und Kampfsport) kenne ich so einige.
Chorleiter im lokalen Kirchenchor ist erstens kein Job da es typischerweise keine Bezahlung gibt sondern maximal ein Hobby und zweitens würde jeder ernsthafte studierte Musiker lieber gar nichts machen bevor er bei so einem Hobbychor herumtut. Da wird sicher kein Traum verwirklicht sondern eher eine Depression ausgelöst.
Kommt darauf an, worum es dir geht. Wenn es dir um die Musik geht - auch Hobbychöre, Hobbybands, Hobbyorchester können durchaus ernsthaft, konstant, fleissig und professionell arbeiten und richtig gute Sachen auf die Beine stellen. im Hobbybereich ist man oft auch freier als im professionellen Bereich, stell ich mir vor.
Wie gut so ein Chor nach zwei oder drei Jahren ist, liegt auf alle Fälle wesentlich an der Leitung. Auch, welche Leute man anzieht - es mag Zufall sein, wer für eine Probelektion kommt, aber es ist nicht so sehr Zufall, wer dann auch bleibt.
Wie sieht es z.B. mit Schauspielern aus? Sagen wir jemand hat den Traum auf der Bühne oder im Film erfolgreich zu sein. Glaubst du die sind glücklich wenn sie nie engagiert werden aber dafür die Schulaufführung dann planen dürfen?
klar, ich hab auch schon richtig gute Schülertheater gesehen. Textsicher, gute Kulissen, gute Kostüme, glaubhafte Gestik und Aussprache, echt gutes Zeug. Warum sollte man erst glückich sein, wenn man im Broadway auftritt?
Und die Ägyptologin die keinen Job auf der Uni oder bei Ausgrabungen bekommt darf dann Toblerone verkaufen da sind auch so kleine Pyramiden drauf?
nun, es ist nicht verboten, sich vor dem Studium ein paar Gedanken dazu zu machen, was man dann nach dem Studium damit anfangen kann, wie viele Plätze es gibt, und falls nein, ws man dann sonst macht.
und in manche Traumjobs stolpert man auch einfach so unversehens rein. Oder merkt auch erst später, wo die Talente liegen, das wissen junge Menschen ja nicht unbedingt. ich arbeite zb gern im Kundendienst und bearbeite Reklamationen - hab ein gewisses Flair dafür - aber auf sowas kommt man ja in der Schule nicht, dass das ein guter Job oder gar eine Leidenschaft sein könnte.
Little Green Dragon
22-08-2018, 15:39
Halten wir also fest:
„Mach was Du liebst, der Rest inkl. Geld kommt dann von allein...“
funktioniert so lage wie man sich rein zufällig für einen Bereich begeistert in dem es unbegrenzte Arbeitsplätze und dazu noch exorbitante Gehälter gibt.
Wessen Herz nun dummerweise an was anderem hängt schaut dann halt in die Röhre oder hätte eben was anderes studieren sollen...🤪🤪
....
All das was du als Beispiel anführst ist eben genau KEIN Beispiel dafür dass man etwas mit ganzem Herzblut machen sollte "und das Geld dann von allein kommt".
Es ist eher ein "arbeite was um die Brötchen zu bezahlen und mach ansonsten ein schönes Hobby."
Aber ich glaube da sind wir eh so ziemlich auf einer Wellenlänge...
Halten wir also fest:
„Mach was Du liebst, der Rest inkl. Geld kommt dann von allein...“
funktioniert so lage wie man sich rein zufällig für einen Bereich begeistert in dem es unbegrenzte Arbeitsplätze und dazu noch exorbitante Gehälter gibt.
Wessen Herz nun dummerweise an was anderem hängt schaut dann halt in die Röhre oder hätte eben was anderes studieren sollen...
Genau!
Und noch dazu: Wenn du nur die fragst die es geschafft haben dann sieht es so aus als könnten es alle schaffen...
Und wer es dann eben nicht schafft hat es halt nicht "richtig" versucht.
discipula
22-08-2018, 16:01
All das was du als Beispiel anführst ist eben genau KEIN Beispiel dafür dass man etwas mit ganzem Herzblut machen sollte "und das Geld dann von allein kommt".
Es ist eher ein "arbeite was um die Brötchen zu bezahlen und mach ansonsten ein schönes Hobby."
Aber ich glaube da sind wir eh so ziemlich auf einer Wellenlänge...
man soll nichts erzwingen, man soll schnöde Bedürfnisse wie die nach Geld abwägen mit Herzensangelegenheiten... aber man soll durchaus die Augen offen halten für Chancen und diese nutzen, wenn sie kommen. und man soll in Herzensangelegenheiten regelmässig aktiv sein, Leute treffen, seine Arbeit vorstellen etc - also dem Schicksal eine Chance geben, dass da mal mehr daraus werden könnte, zeitlich oder im Hinblick auf Einkommen.
irgendwas erzwingen wollen scheint mir ein Rezept für Stress und Ärger sein, sogar wenn das mit dem Geld klappen sollte. Wenn denn das geliebte Hobby auf einmal zu einem belastenden Hamsterrad wird, das ist ja auch nicht der Sinn der Sache. In der Fabrik hat man wenigstens noch Arbeitsschutzgesetze.
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