Vollständige Version anzeigen : Meinungen, Gedanken und Fragen zur zukünftigen Entwicklung
Hallo zusammen,
ausgelöst durch einige Diskussionen im „IMA-Forum“ der letzten paar Tage schwirrt mir eine Fragestellung im Kopf rum.
Die folgt weiter unten. Der erste Teil sind eigentlich nur Splitter die mir zum Thema durch den Kopf gingen. Ich versuche mit dem einleitenden Teil auch Ordnung in meine Gedanken zu bringen.
Disclaimer:
Nichts von dem was ich hier schreibe hat irgendeinen Anspruch auf absolute Wahrheit – Es sind nur Gedanken und persönliche Rückschlüsse. Also zutiefst subjektive Ansichten.
Das kann man zumeist auch ganz anders sehen und bestimmt auch sinnvoll begründen.
Was ich zum Thema „IMA“ von mir gebe bezieht sich ausschließlich auf die Art „Yang-Family-TaiJi“, welches ich in der Schule, in der ich lerne, kennengelernt habe. Ansonsten werde ich das entsprechend kennzeichnen.
Meine Gedankensplitter werde ich nicht verteidigen bzw. diskutieren, weil ich von deren „Richtigkeit“ nicht unbedingt überzeugt bin. Sie sind nur Meinungen. Das ist für mich genau so diskussionsunwürdig wie persönliche religiöse Ansichten.
Ich werde mich in der Folge also relativ wenig einbringen. Soll heißen mich interessieren vor allem Ansichten und Meinungen, nicht was richtig oder falsch sei.
Ich mag die „IMA“- / „EMA“- Unterteilung gar nicht. Aber sie ist zumindest aus meiner Sicht, zur Zeit eine sprachliche Konvention. Sie zu benutzen vereinfacht also, aus meiner Sicht, die Kommunikation.
Da ich ein „Fan“ des „common sense“ bin, suche ich andere Sichtweisen, um meine eigenen zu relativieren oder zu festigen.
Gedankensplitter:
Persönlich denke ich, dass die Kampfkünste, ebenso wie vieles andere Änderungen und evolutionären Prozessen unterliegt.
Für mich stellt sich das in kurz, in etwa so dar:
Vor langer langer Zeit, also nicht in der Antike sondern zu der Zeit als wir noch als kleine Horden von 20-40 Individuen durch die Gegend zogen, nutzten wir Waffen in erster Linie für die Jagd.
Die welche auf Jagd spezialisiert waren, sind aus meiner Sicht die gleichen, welche die eigene Gruppe im Kampf gegen andere Gruppen verteidigt, bzw. für diese „Krieg“ (Jagd auf andere Menschen) geführt haben.
Im Laufe der Zeit wurden die Gruppen eventuell größer, wir wurden sesshafter, konnten uns stärker spezialisieren und haben neben Jägern, Bauern, Handwerkern und Künstlern auch Krieger hervorgebracht (z.B. um Land oder Ernten zu schützen). Diese Gruppe hatte, von der Gesellschaft getragen, mehr Zeit sich mit dem Training für den Krieg zu beschäftigen [es ist also schon viel Zeit vergangen. Ich sage mal ganz unexakt, dass es schon befestigt / gesicherte Dörfer (je nach Sichtweise Städte) und Landwirtschaft gab].
Diese Menschen dürften neben ihren sonstigen Aufgaben schon einige Zeit mit spezifischem Training verbracht haben.
Vermutlich haben sich diese Leute auch Gedanken darüber gemacht, welche Möglichkeiten sie haben, falls Ihnen aus welchen Gründen auch immer, keine Waffen zur Verfügung stehen.
Meine persönliche Ansicht dazu ist, dass sie versucht haben die Bewegungen und Strategien (besser Taktiken) der Waffen auf „unbewaffnet“ zu übertragen.
Ihre hauptsächliche „Trainingszeit“ dürfte dennoch im Waffentraining gelegen haben.
Gedankensprung:
Ringen ist aus meiner Sicht in zwei Hälften gespalten.
Die älteste Form dürfte, mMn. im Ringen innerhalb der eigenen Gruppe gelegen haben. „Schlägereien“ oder Waffeneinsatz innerhalb dieser Gruppen hätten zu Verletzungen geführt, welche die kleine Gruppe (20-40 Individuen) zu stark belastet hätten. Jedes Individuum war für die Gruppe wichtig und hätte sonst gepflegt werden müssen. Man hätte dem Beutewild nicht mehr so leicht folgen können u.s.w..
Die jüngere Form ist die eher „kriegerische“, das Ringen um die Waffe. Noch später (Antike) das „sportliche Ringen“ in einer stärker spezialisierten Gesellschaft. (Das ist dann schon sehr böse abgegangen inkl. Verletzungen welche für das Individuum verheerend sein konnten. - Jedoch nicht mehr für die Gesellschaft).
Salto rückwärts:
Aus dem Zusammenfließen dieser Komponenten haben sich dann, aus meiner Sicht die ersten „Stile“ gebildet, die sich vor allem in den letzten 150-200 Jahren immer weiter spezialisiert haben.
Viele davon vor allem bei den „EMA's“ mit einer Spezialisierung auf den unbewaffneten Nah-kampf.
In letzter Zeit kommt noch der MMA-Bereich hinzu in welchem sich zuerst verschiedene Stile (z.B. UFC) gemessen haben.
Im Laufe der letzten 2 Jahrzehnte haben sich hier durch Selektion technische „Sets“ herausgebildet, welche für denn unbewaffneten Zweikampf besonders sinnvoll sind.
Aus meiner Sicht bekommt jemand der für MMA-Wettkampf trainiert die SV-Fähigkeit nebenbei.
Er muss also aus meiner Sicht kaum oder keine Änderung für die zivile SV vornehmen.
Womit wir zu meinen mich umtreibenden Fragestellungen kommen:
Ich sehe derzeit eine Tendenz (im Y-FTJ) zur Gesundheitspflege und Selbstkultivierung, die für mich so weit weg von KK oder KS ist, dass ich sie in dem Bereich praktisch nicht mehr sehen kann.
Ich lese und höre da zum Teil ganz tolle Theorien, die darauf schließen lassen, dass jene Leute nie etwas mit Kampf zu tun hatten und das auch gar nicht wollen.
Ähnlich wie ein Nerd, der zwar berechnen kann welcher Reibungskoeffizient mit wieviel eingesetzter Kraft, bei welcher Windrichtung und Stärke, den Ball unhaltbar in die linke Ecke des Tores bringt, aber auch bei drei Versuchen nicht einmal, den Ball auch nur trifft.
(Disclaimer: Anwesende und Mitlesende natürlich ausgeschlossen. Ernsthaft, ich weiß es gibt noch welche die sind Topkämpfer, SV-Spezialisten, Ausbilder von Spezialeinheiten und so weiter. - Nur halt verschwindend wenige)
Bedeutet dies, dass die Stile welche diesen Weg gehen sterben - oder ist das nur ein folgerichtige Entwicklung?
Ich meine wie viele Menschen betreiben diesen Weg der „ Gesundheitspflege und Selbstkultivierung“? Geschätzt geht das wohl in die Millionen. Aus evolutionärer Sicht (möglichst starke Vervielfältigung und Verbreitung einer Art) absolut erfolgreich oder?
Aus KK/KS-Sicht natürlich absolut verheerend. Aber was wäre die Alternative? In letzter Zeit wurde ganz häufig angeführt die tCMA wären nun mal Waffensysteme und deshalb im unbewaffneten Zweikampf den darauf spezialisierten Kämpfern und Stilen unterlegen.
Macht Sinn in meinen Augen.
Das Gegenargument ist, das dies völlig veraltet, und deswegen „sinnfrei“ sei. Wir können nicht mehr mit Speer / Säbel u.s.w. durch die Gegend rennen [Ähm, ich mach in erster Linie Kali, da ist das dank Panantukan, Sikaran („Prügeln/Kickboxen“) u.s.w. nicht so tragisch, aber auch da ist man in dem, auf was man sich spezialisiert besser als in den generalisierten Bereichen].
Müsste also der Waffenbereich aufgegeben werden um im unbewaffneten Zweikampf „konkurrenzfähig“ zu sein?
Zerstört das den Charakter der Kunst? Oder stört das „nur“ die Traditionspflege? Wie wichtig ist die Traditionspflege einer eigentlich „fremden“ Kultur?
Was glaubt ihr also, wie geht das weiter? Ist eigentlich alles Tutti? Oder ganz schlimm? Oder irgendwo dazwischen?
Ich mach dann mal den Anfang mit den Meinungen:
Aus meiner Sicht ist alles in Ordnung. Gesundheits- und Lebenspflege mit Y-FTJ. Für den Rest gibt es andere, spezialisierte Systeme. Die sich aus meiner Sicht auch selten miteinander beißen.
Waffentraining hat für mich andere Aspekte. Für mich ist die Waffe eher ein Trainingstool, um bestimmte Attribute (Kraft / Ausdauer / Reaktion / Timing / Aufmerksamkeit u.s.w.) herauszuarbeiten – Das geht auch anders, aber mir macht es so mehr Spaß. - Mit 50 hat man aber auch auf VK-WK keine Lust, dafür hat man ohne Wettkampfvorbereitung mehr Zeit für sowas oder auch eben für „Traditionspflege“.
Liebe Grüße
DatOlli
Stephan Lahl
16-08-2018, 11:29
Ich bleibe auch beim Fokus auf TJQ.
Ich sehe derzeit eine Tendenz (im Y-FTJ) zur Gesundheitspflege und Selbstkultivierung, die für mich so weit weg von KK oder KS ist, dass ich sie in dem Bereich praktisch nicht mehr sehen kann.
Ich lese und höre da zum Teil ganz tolle Theorien, die darauf schließen lassen, dass jene Leute nie etwas mit Kampf zu tun hatten und das auch gar nicht wollen.
Ähnlich wie ein Nerd, der zwar berechnen kann welcher Reibungskoeffizient mit wieviel eingesetzter Kraft, bei welcher Windrichtung und Stärke, den Ball unhaltbar in die linke Ecke des Tores bringt, aber auch bei drei Versuchen nicht einmal, den Ball auch nur trifft.
(...)
Bedeutet dies, dass die Stile welche diesen Weg gehen sterben - oder ist das nur ein folgerichtige Entwicklung?
Die Stile sterben. Die Gesundheitspflege dieser Traditionen beruht darauf, die Übenden auf das Überleben im Kampf vorzubereiten und das Weiterleben nach dem Kampf zu erleichtern. Lässt man die Auseinandersetzung mit Gewalt weg, fällt innerhalb von nur einer Lehrerebene schon das Wissen und die Erfahrung über die korrekte Ausführung der Bewegungen weg. Dann macht man eben nicht mehr die Übung sondern etwas anderes, das so ähnlich aussieht und hoffentlich noch ein paar Elemente des Originals beibehält. Diese Details sind den Schülern dann aber kaum noch beizubiegen, weil es keinen sichtbaren Grund mehr gibt, diese nun komplett unverständlichen Details zu beachten. Damit fällt dann aber auch der gesundheitspflegende Aspekt der Übungen weg, denn man macht ja eben nicht die Übungen sondern nur etwas ähnlich aussehendes. Das Medikament wird durch Globuli und Aberglauben ersetzt.
Ich meine wie viele Menschen betreiben diesen Weg der „ Gesundheitspflege und Selbstkultivierung“? Geschätzt geht das wohl in die Millionen. Aus evolutionärer Sicht (möglichst starke Vervielfältigung und Verbreitung einer Art) absolut erfolgreich oder?
Nein. Millionen Menschen machen etwas, das so aussieht als ob. Das ist nicht die Ausbreitung der Art sondern ihre Verdrängung durch eine andere Art, die ihr nur aus der Ferne betrachtet ähnlich sieht.
Müsste also der Waffenbereich aufgegeben werden um im unbewaffneten Zweikampf „konkurrenzfähig“ zu sein?
Zerstört das den Charakter der Kunst? Oder stört das „nur“ die Traditionspflege? Wie wichtig ist die Traditionspflege einer eigentlich „fremden“ Kultur?
Wenn man die Übungen zum Kampf mit Klinge und Speer durch Übungen ersetzt, die auf waffenlose Prügeleien optimiert sind, macht man banalerweise andere Übungen.
Dann zerstört man nicht den Charakter einer Kunst, sondern man tut etwas grundsätzlich anderes.
Wenn man beim Biathlon die Skier durch Snowbikes und die Gewehre durch Dartpfeile ersetzt, ist das bestimmt ein spannender moderner Sport, aber eben nicht mehr Biathlon.
Wenn ein Fechter die veralteten Degen und Fechtübungen weglegt und stattdessen möglichst optimal boxt, ist er kein Fechter mehr sondern ein Boxer.
Schau Dir mal die Ringervideos aus dem Großen Rahmen Chen-Stil an, wo die Leute auf das ganze Trapping und Waffenzeug verzichten und direkt in die innige Umarmung gehen. Das hat mit dem Lehrplan des TJQ nichts mehr zu tun. Die Formen und Tuishou-Drills haben für diese Art des Ringens scheinbar null Relevanz.
Und nun vergleiche mal diese Videos mit dem was richtige Ringer in diesen Situationen technisch alles drauf haben. Schau wie verarmt und ideenlos das Ringen der Chen-Leute dagegen aussieht.
Wäre es nicht besser, klassischen Ringkampf zu lernen, wenn man waffenlos ringen will, statt fast alle Lehrinhalte des TJQ wegzuwerfen, um dann eine schlechte Parodie abzuliefern?
Zum Punkt ob alles super ist oder nicht, liegt wohl stark am eigenen Empfinden und was man will, wer Kämpfen lernen will wird über den desolaten Zustand in den CMA und speziell in den IMA schockiert sein.
Wer was für die Bewegung und Gesundheit will findet ein reiches Füllhörn an Möglichkeiten.
Persönlich habe ich den Eindruck, dass man in den CMA/IMA im Moment nicht genau weiß wohin man will.
Man ist verwirrt durch das schlechte Abschneiden bei Vergleichen, es haben sich starke elitären Strukturen gebildet die einen Austausch fast unmöglich machen.
Dadurch entstehen dann verstärkt Gesundheits oder Traditionsströmungen die eine Öffnung nach außen nicht nötig machen.
Kämpferisch ist sowas verheerend und spannender Weise eher eine Entwicklung der letzten 100 Jahre wenn man sich diverse Überlieferung und Geschichten der verschiedenen Stile anschaut.
Vergleichskämpfe sowie Austausch mit anderen schienen lange Zeit völlig normal. Wenn man sich die Geschichte anschaut war Sport und Kampf auch nie so stark getrennt wie heute.
Ringen zur Körperertüchtigung und als sichere Trainingsmethode war in diversen Kulturen völlig normal.
Genau so Turniere um seine Fähigkeiten zu testen oder Duelle jeglicher Art.
Möglichkeiten sein Können zu zeigen gebe es mMn. also genug.
Glaube aber nicht, dass sich da schnell was ändert, zu verkrustet sind die Strukturen. Glaube eher, dass die erst aussterben müssen und dann wird Rekonstruiert wie in den HEMA.
* Silverback
16-08-2018, 11:57
Ergänzender Gedanke:
Ich z.B. kam mal von den FMA und bin jetzt beim Y-TJ gelandet, und praktiziere das eine (TJ) heute aus Leidenschaft (SP Gesundheit), und das andere hin und wieder nochmal (SP auspowern). Beides IMHO aus einer bestimmten Perspektive eine wunderbare Ergänzung (so i.S.v. "One for me, one for you").
Ich könnte mir gut vorstellen, dass sowas auch schon früher der Fall war, dass also stilübergreifend "gearbeitet" wurde, "man" sich also einfach das geholt hat, was einem gefiel (bzw. was man überhaupt nur kennengelernt hat).
Nur so eine Idee.
Nachtrag:
Gern wird auch der Kampf auf Leben und Tod genannt.
Daraus ergeben sich mMn. zwei Fragen?
Waren die Chinesen die einzige Kultur die nicht in der Lage war Kampfsimulationen zu entwickeln um ein einigermaßen sicheres Üben der Anwendungen zu ermöglichen? Modern gesagt, Sparring?
Zweitens, gab es nie waffenlose Auseinandersetzungen sondern hat man sich immer sofort bei einer Streiterei abgestochen?
Ich bezweifel beides.
aikibunny
16-08-2018, 12:32
Meine Gedankensplitter:
Kampfsysteme stehen immer in einem kulturellen Kontext - für den sind sie auch passend. Und sie unterliegen historischen Veränderungen. Es ist hier im Board häufig üblich, sich einen bestimmten Punkt in der Geschichte von KK Systeme als Ideal auszusuchen, zum objektiv richtigen Ausgangspunkt aller Bewertungen zu erklären, Veränderung als negativ zu sehen und das dann mit allen möglichen Verrenkungen zu begründen, aber das bleibt letztlich eine unverbindliche persönliche Meinung. Mal ganz abgesehen davon dass wirklich gesicherte historische Kenntnisse über KK doch noch sehr spärlich sind, bzw. was so Themen wie Bewegung, Körperverständnis oder Mentalität angeht grundsätzlich methodisch sehr schwierig, schon für die eigene Kultur, geschweige denn eine fremde.
Wenn heute tausende Leute Gesundheits-Taiji und Selbsterfahrungs-Aikido machen haben die allein dadurch schon definiert, worum es geht, und alles Wortgezappel hier ist eher eine Art Selbstvergewisserung weniger, die es gern anders hätten. Ist ja nicht so, dass von den ersteren viele mitlesen und dann ihre Meinung ändern.
Ob man "zivilie Bewegungs-Massensysteme mit KK Ursprung" dann noch kämpfen nennt oder nicht finde ich persönlich eine eher langweilige Benennungsfrage.
Stephan Lahl
16-08-2018, 12:52
Wenn heute tausende Leute Gesundheits-Taiji und Selbsterfahrungs-Aikido machen haben die allein dadurch schon definiert, worum es geht, und alles Wortgezappel hier ist eher eine Art Selbstvergewisserung weniger, die es gern anders hätten. Ist ja nicht so, dass von den ersteren viele mitlesen und dann ihre Meinung ändern.
Auch wenn sich Tausende Insulaner Kokosnüsse über die Ohren stülpen und mit Bananen reden wird daraus kein Funkbetrieb und keine Flughafenlogistik. Zuckerkügelchen sind keine Arznei, Pendelorakel sind keine Diagnose und mit Gebeten kann man NICHT das Wetter beeinflussen. Und ebenso sind leere falsch nachgeahmte Formen auch kein "Gesundheits-Taichi", auch wenn Scharlatane das Millionen Menschen täglich einreden.
Erst mal Danke.
Eine Rückfrage hätte ich @Stephan Lahl.
Meinst Du einen Gesundheitsaspekt der über einen "physiotherapeutischen" hinweg geht? Also eher in Richtung TCM?
Ich frage, weil sich meine "Schulterproblematik" mittlerweile stark verbessert hat. - Und mein "TJ-Lehrer" ist von Kampf soweit entfernt wie eine Kuh vom fliegen (nicht von Fliegen).
Liebe Grüße
DatOlli
Wenn man die Bewegungen der Form gut kennt, weil man sie schon ein paar hundertmal gemacht hat, könnte man doch versuchen, anhand von Büchern und in Partnerübungen herauszufinden, wie die Anwendungen gemeint sind.
(Ich wollte das immer mal machen, aber es hat sich auch nach 10 Jahren nicht die Gelegenheit dazu ergeben.)
Insofern muß ein Stil nicht "sterben", letztlich sind die Anwendungen auch keine Raketenwissenschaft.
In der Selbstverteidigung würde ich primär sowieso Waffen einsetzen, wobei die KK aber nützlich ist, um die Fertigkeiten damit zu entwickeln.
Im Krieg fliegen einem Kugeln um die Ohren: D-Day, Landungsboot: Klappe geht runter, MG-Salven treffen die Soldaten. Was will man da noch trainieren?
Auch wenn sich Tausende Insulaner Kokosnüsse über die Ohren stülpen und mit Bananen reden wird daraus kein Funkbetrieb und keine Flughafenlogistik. Zuckerkügelchen sind keine Arznei, Pendelorakel sind keine Diagnose und mit Gebeten kann man NICHT das Wetter beeinflussen. Und ebenso sind leere falsch nachgeahmte Formen auch kein "Gesundheits-Taichi", auch wenn Scharlatane das Millionen Menschen täglich einreden.
Genau so wenig ist man ein Pilot wenn man sich in ein Cockpit setzt und so tut als ob man fliegt.
Man hat schlicht mal ein Cockpit von Innen gesehen.
Leute die drüber philosophieren, dass früher alles härter war sind genau so ein Sargnagel und wohl auch so nahe dran am Original wie die Gesundheitsfraktion.
Stephan Lahl
16-08-2018, 13:05
Erst mal Danke.
Eine Rückfrage hätte ich @Stephan Lahl.
Meinst Du einen Gesundheitsaspekt der über einen "physiotherapeutischen" hinweg geht? Also eher in Richtung TCM?
Da wird einem das Blaue vom Himmel versprochen. Ich bin da sehr skeptisch, weil ich noch aus der DDR-Schule weiß, daß man jeden Blödsinn irgendwie als ganz besonders notwendig für Frieden und Sozialismus rechtfertigen musste.
Die CMA sind zumindestens in China seit langem unter so einem Rechtfertigungsdruck. Da blühen dann die Heilsversprechen.
Ich frage, weil sich meine "Schulterproblematik" mittlerweile stark verbessert hat. - Und mein Lehrer ist von Kampf soweit entfernt wie eine Kuh vom fliegen (nicht von Fliegen).
Das hättest Du ohne Formenlernen mit einer abgestimmten Gymnastik leichter und schneller hingekriegt. Es ist nicht nötig, die Mechanik von Meidbewegungen, Trapping, Wurfeingängen, Hebeln, etc. nachzuahmen, um das Schultergelenk zu lockern.
Wenn man die Bewegungen der Form gut kennt, weil man sie schon ein paar hundertmal gemacht hat, könnte man doch versuchen, anhand von Büchern und in Partnerübungen herauszufinden, wie die Anwendungen gemeint sind.
Will nicht behaupten das wäre unmöglich. Ich halte es nur für sehr unwahrscheinlich. Ich könnte die "Lange Yang-Form" mit jeder Menge bewaffneter und unbewaffneter Anwendungen "füllen". Ich habe aber ganz erhebliche Zweifel, das es sich dann überhaupt noch um TJQ geschweige denn den Yang-Stil handeln würde.
Die Anwendungen, welche ich bisher in Büchern finden konnte, haben sich übrigens von Autor zu teilweise erheblich unterschieden.
Da denke ich ganz ähnlich wie "Stephan Lahl". Weg ist leider weg.
Gibt ja auch noch die Ansicht, die Form sei eine "Prinzipiensammlung". Dann könnte man sie beliebig füllen, solange man sich an die "Prinzipien" (allein das was diese Prinzipien sind wäre einen eigenen Thread wert) hält.
Ich persönlich halte das für eine Ausrede weil die eigentlichen Anwendungsinhalte nicht mehr greifbar sind. Aber wer weiss.
Liebe Grüße
DatOlli
Die Frage ist halt, wäre das den so schlimm?
Ich folge halt eher der Maxime, was funktioniert ist richtig.
Egal wie traditionell verbürgt das ist.
Und sollte nicht dein Buch Beispiel zu denken geben?
Wenn schon die Autoren sich nicht einig waren dann waren die Anwendungen vl. nicht so griffig und klar deklariert wie sich viele das heute denken.
Das hättest Du ohne Formenlernen mit einer abgestimmten Gymnastik leichter und schneller hingekriegt. Es ist nicht nötig, die Mechanik von Meidbewegungen, Trapping, Wurfeingängen, Hebeln, etc. nachzuahmen, um das Schultergelenk zu lockern.
Jein. Meine Frau ist Physio. Scheinbar klappt "Formenlaufen" bei mir wesentlich regelmäßiger und damit auch besser. Aber du hast schon recht, das könnte in meiner Persönlichkeit liegen und nicht in der Form.
Ja, der Druck ist da schon lange sehr hoch (Chin Woo Athletic Association, Volksgesundheit...).
Liebe Grüße
DatOlli
Stephan Lahl
16-08-2018, 13:36
Will nicht behaupten das wäre unmöglich. Ich halte es nur für sehr unwahrscheinlich. Ich könnte die "Lange Yang-Form" mit jeder Menge bewaffneter und unbewaffneter Anwendungen "füllen". Ich habe aber ganz erhebliche Zweifel, das es sich dann überhaupt noch um TJQ geschweige denn den Yang-Stil handeln würde.
Die Anwendungen, welche ich bisher in Büchern finden konnte, haben sich übrigens von Autor zu teilweise erheblich unterschieden.
Es gibt für jedes Element der Form mehrere Anwendungen. Manche sehen relativ einfach aus und eignen sich für Anfänger, bei anderen muß man die Lehrinhalte (Prinzipien) des Elements schon sehr gut umsetzen können. Wenn man den Inhalt ausreichend verstanden hat, kann man auch neue Anwendungen kreieren. Dann sollte man aber auch die entsprechende Kampferfahrung haben, damit man keine Phantasietechniken baut.
Und natürlich gibt es viele Leute, die selbst die Form nur oberflächlich und ohne Anwendungen gelernt haben und sich dann halt als Lückenfüller irgendwas zu den Bewegungen einfallen lassen.
Gibt ja auch noch die Ansicht, die Form sei eine "Prinzipiensammlung". Dann könnte man sie beliebig füllen, solange man sich an die "Prinzipien" (allein das was diese Prinzipien sind wäre einen eigenen Thread wert) hält.
Das stimmt auch. Aber zur Vermittlung der Prinzipien benötigt man eben wieder die Anwendungen. Es ist ja deren Funktionsprinzip, das vermittelt werden soll. Und erst durch das Training der Anwendungen bemerkt man, ob und wie weit man die Bewegung verstanden hat.
Es ist also zumindestens im TJQ sehr unwahrscheinlich, daß jemand die Prinzipien seiner Form überhaupt kennt, wenn er sie nicht anhand ihrer Anwendungen vom Lehrer aufgeschlüsselt bekommen hat.
Eigene Anwendungsideen sind legitim und lustig und interessant, können aber dieses Defizit natürlich nicht ausbügeln.
Die Frage ist halt, wäre das den so schlimm?
Ich folge halt eher der Maxime, was funktioniert ist richtig.
Egal wie traditionell verbürgt das ist.
Und sollte nicht dein Buch Beispiel zu denken geben?
Wenn schon die Autoren sich nicht einig waren dann waren die Anwendungen vl. nicht so griffig und klar deklariert wie sich viele das heute denken.
Für mich ist das nicht schlimm. Für andere ist das richtig übel. Deiner Maxime werde ich persönlich gewiss nicht gegenreden.
Was das Buchbeispiel betrifft. Es gibt ja Leute die behaupten, das Wissen wäre gar nicht weg. Es würde nur nicht heraus gegeben, und wäre durchaus in den Familienarchiven vorhanden und würde auch von einigen Wenigen noch trainiert.
Ob das nun wahr ist, oder von der "Schlangen- / Tiger- Stil Sache" im Yang-Stil inspiriert wurde, entzieht sich meiner Kenntnis.
Von daher, kann sein das Du recht hast. Vielleicht hat man uns das auch nur vorenthalten, vielleicht ist es auch verloren.
Für's Bagua könnte man so was vielleicht bei Sal Canzonieri nachschlagen. Im Yang-Stil... keine Ahnung.
Liebe Grüße
DatOlli
Eigene Anwendungsideen sind legitim und lustig und interessant, können aber dieses Defizit natürlich nicht ausbügeln.
So einfach kann man es auch ausdrücken :)
Würde nur noch dranhängen: Das es dann vermutlich auch nicht mehr der Stil "im Sinne des Erfinders ist", und man es auch nicht mehr so nennen sollte (Etikettenschwindel). -mMn-
Liebe Grüße
DatOlli
Wissen das geheim gehalten bzw. falsch weiter gegeben wird ist weg. Schlicht aus dem Grund, dass nachfolgende Generationen nicht mehr unterscheiden können was ist echt und was nicht.
Dem wirkt man m besten mit Überprüfungsmechanismen entgegen. Die will man aber nicht, lieber redet man übers Töten statt zu testen ob man überhaupt ein Übungsmesser ins Ziel manövrieren könnte.
Ich sehe das alles viel weniger problematisch.
1) Es gibt heute diverse Wettkampf-Formate in den Kampfkünsten. Wenn ich da über ein rudimentäres Niveau hinaus erfolgreich sein will, muss ich spezifisch für dieses Format trainieren.
2) Ich glaube nicht, dass die CMA "ursprünglich dies oder das waren". Heutige CMA mit einem mehr oder weniger klaren Curriculum sind meiner Ansicht nach nicht viel älter als vielleicht 50 Jahre.
3) Wie das alles vor 100, spätestens aber 150 Jahren ausgeschaut hat, ist weitgehend Spekulation.
4) Heutige CMA weitgehend unter dem Blickpunkt von Waffenkampf zu betrachten und zu erklären, halte ich ebenfalls für nicht zielführend. Weder lässt sich das meiner Kenntnis nach so allgemein historisch bestätigen, noch würde das die Verfeinerung und Ausdifferenzierung im Training erklären.
5) Darüber, wie hilfreich speziell dieses oder jenes Training für diesen oder jenen realen Gewaltkontext ist, lassen sich ebenfalls kaum oder keine allgemeinen Aussagen treffen.
6) CMA (und andere KK und kämpferische Methoden) nur unter einem einzigen Blickwinkel spezieller Gewaltszenarien zu betrachten, ist ebenfalls ein Irrweg und historisch (meiner Ansicht nach) nicht zutreffend.
7) Modernes Wellness-Taijiquan ist schlicht und einfach ein eigenständiges und vollständiges Phänomen gegenüber einer "klassischen" CMA; im Verhältnis ähnlich wie MBSR zur Satipatthana-Meditation innerhalb des monastischen Theravada.
8) IMA-Training sollte bestimmte Fertigkeiten über ein Maß hinaus entwickeln, als dies in anderen Stilen der Fall ist (z. B. Rooting und Listening). Das hat aber nur wenig mit Kämpfen zu tun.
9) Die Bedeutung von "Formen" für "den Kampf": falsche bzw. ungenaue Fragestellung. Für Judo-, TKD- oder Karate-Wettkampf braucht man bestimmt keine "Formen laufen". Die Taijiquan-Form soll den Körper gemäß der Taijiquan-Prinzipien entwickeln. Dazu muss man in gewisser Weise auch (die) Anwendungen kennen, um ein physisches Verständnis davon zu haben, wie es sich anfühlt wenn dieses oder jenes mit einem passiert, oder man dieses oder jenes mit jemanden macht. Aber wie ja schon oft genug hier erwähnt wurde: es geht nicht darum, durch einen äußerlichen Formen-Marathon eine Art Bodybuilding zu betreiben.
10) Insgesamt finde ich es viel interessanter und schwieriger, exakte Fragestellungen zu diesem Themenkomplex herauszuarbeiten.
Stephan Lahl
16-08-2018, 13:50
(Neue oder nachgeahmte Anwendungen)
Würde nur noch dranhängen: Das es dann vermutlich auch nicht mehr der Stil "im Sinne des Erfinders ist", und man es auch nicht mehr so nennen sollte (Etikettenschwindel).
Ja, genauso sehe ich das. Wenn man Anwendungsideen aus einem Buch (oder selbst ausklamüsert) funktionierend hinkriegt und damit kämpfen kann, ist das doch klasse! Das ist dann eine großartige und eigenständige Leistung! Dann kann man dem Ergebnis aber auch ruhig einen neuen eigenen Namen geben, statt es als etwas anderes älteres zu tarnen, was es nicht ist.
Wissen das geheim gehalten bzw. falsch weiter gegeben wird ist weg. Schlicht aus dem Grund, dass nachfolgende Generationen nicht mehr unterscheiden können was ist echt und was nicht.
Oder es ist sehr elitär. Ich persönlich bin eher der Ansicht es ist nicht mehr vorhanden.
Dem wirkt man m besten mit Überprüfungsmechanismen entgegen. Die will man aber nicht, lieber redet man übers Töten statt zu testen ob man überhaupt ein Übungsmesser ins Ziel manövrieren könnte.
Naja, mache ja weiterhin Kali. Also u.a. Übungsmesser in's Ziel bringen, Sparring u.s.w.. Dennoch gibt es da ganz andere Meinungen zu was das Training für "die Realität" betrifft.
Es gibt da sehr interessante Sachen bei den Sinti und Roma, in Italien, die Überfallsachen, das was der User GongFu macht und einiges mehr.
Die "sparren" eher weniger und erledigen mich trotz meines Trainings in sekundenschnelle und ohne nennenswerte Gegenwehr (nicht weil ich nicht wollen würde oder sooo unfähig wäre).
Für den unbewaffneten Zweikampf und die SV gebe ich dir aber recht. Freies arbeiten mit Kontakt kann schon sehr viele Fantasien zerstören.
Falls man das überhaupt möchte. Manch einer fühlt sich in seiner "Blase" doch recht wohl. - Trifft wie oben beschrieben teilweise auch auf mich selbst zu.
Liebe Grüße
DatOlli
7) Modernes Wellness-Taijiquan ist schlicht und einfach ein eigenständiges und vollständiges Phänomen gegenüber einer "klassischen" CMA; im Verhältnis ähnlich wie MBSR zur Satipatthana-Meditation innerhalb des monastischen Theravada.
Vielen Dank.
Eine Frage noch. Was ist MBSR?
Liebe Grüße
DatOlli
@Stephan Lahl
:beer:
Zu deinem Messer Beispiel, ich bezweifel, dass für Jungs ihre Skills durch Trockenübungen oder drüber Reden Eetwickelt haben. Auch dort musst du lernen das Messer ins Ziel zu bringen.
Und da du noch lebst nehme ich an es war genau so eine Kamofsimulation die sie mir die gemacht haben.
Mir wird oft zu künstlich getrennt.
Bücherwurm
16-08-2018, 14:09
Es gibt ja Leute die behaupten, das Wissen wäre gar nicht weg. Es würde nur nicht heraus gegeben, und wäre durchaus in den Familienarchiven vorhanden und würde auch von einigen Wenigen noch trainiert.
Ob das nun wahr ist, oder von der "Schlangen- / Tiger- Stil Sache" im Yang-Stil inspiriert wurde, entzieht sich meiner Kenntnis.
Von daher, kann sein das Du recht hast. Vielleicht hat man uns das auch nur vorenthalten, vielleicht ist es auch verloren.
Liebe Grüße
DatOlli
Schon mal darüber nachgedacht, ob DAS Wissen jemals so großartig und überwältigend war?
Bücherwurm
16-08-2018, 14:13
Vielen Dank.
Eine Frage noch. Was ist MBSR?
Liebe Grüße
DatOlli
Mindfullness based stress reduction. Ein wissenschaftlich untersuchtes Programm von Meditation und anderen Übungen, eingesetzt bei psychischen und Stress-Erkrankungen. Hauptvertreter: Jon Kabat-Zinn.
Zu deinem Messer Beispiel, ich bezweifel, dass für Jungs ihre Skills durch Trockenübungen oder drüber Reden Eetwickelt haben. Auch dort musst du lernen das Messer ins Ziel zu bringen.
Und da du noch lebst nehme ich an es war genau so eine Kamofsimulation die sie mir die gemacht haben.
Mir wird oft zu künstlich getrennt.
Nein, keine Trockenübungen. Aber eben auch kein Sparring. Aber das sprengt jetzt den ohnehin schon weiten Rahmen. Nur soviel.
Kampfsimulation nicht wirklich. Ein Kampf benötigt Gegenwehr, dazu war ich nicht in der Lage. Das ging alles eher in Richtung "Ambush" ohne verwertbare Signale.
Das mit der künstlichen Trennung sehe ich oft ähnlich, weswegen ich auf sparring "stehe".
Liebe Grüße
DatOlli
Zwei kleine Gedanken dazu, Sparring ist schlicht ein moderner Begriff und oft nicht das wozu er in diversen Unterforen gemacht wird.
Zweitens, was du beschreibst ist kein Kampf sondern ein Überfall. Interessant wird es mMn. wenn du einen Gegner vor dir hast und kein Opfer.
@Bücherwurm
Mindfullness based stress reduction. Ein wissenschaftlich untersuchtes Programm von Meditation und anderen Übungen, eingesetzt bei psychischen und Stress-Erkrankungen. Hauptvertreter: Jon Kabat-Zinn.
Danke sehr
Schon mal darüber nachgedacht, ob DAS Wissen jemals so großartig und überwältigend war?
Die Frage stellt sich prinzipiell. Lässt sich aber prinzipiell auch nicht beantworten. Ist nämlich nicht mehr zu prüfen, weil zu lange her.
Aber was bedeutet schon groß und überwältigend. Menschen sind Menschen und in ihren Möglichkeiten begrenzt.
Ich persönlich "glaube" übrigens nicht an "überlegene" Stile oder Systeme. Nur an gutes oder schlechtes Training, bzw. persönliche Begabung.
Liebe Grüße
DatOlli
Zwei kleine Gedanken dazu, Sparring ist schlicht ein moderner Begriff und oft nicht das wozu er in diversen Unterforen gemacht wird.
Zweitens, was du beschreibst ist kein Kampf sondern ein Überfall. Interessant wird es mMn. wenn du einen Gegner vor dir hast und kein Opfer.
Ich meine mit "Sparring" die Wikipedia-Version (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Sparring). Du kannst das aber auch durch "freies Arbeiten" im vorgegebenen Rahmen ersetzen.
Ich war/bin das "Opfer".
"Sparring" oder Kampf ist in dem Zusammenhang eher eine Duellsituation und deshalb in der "Realität" eher unwahrscheinlich. Wobei auch darüber lässt sich kräftig diskutieren (tue ich mit mir selbst oft genug).
So, lass uns mal von Messern zurück zu "IMA" kommen. Das ist eigentlich zu spezifisch und auch nicht auf unbewaffneten Zweikampf / SV zu übertragen.
Liebe Grüße
DatOlli
Wiki als Quelle naja, und wie oft was wo und wie vorkommt darüber lässt sich wirklich vortrefflich streiten.
Was mehr "Ernstfall" ist genau so.
Aber genug OT.
Und speziell zu dem IMA, Überfälle im Sinne der Roma dürfte am Schlachtfeld eher weniger vorgekommen sein, eher dass man einen voll gerüsteten Gegner gegenüber steht und das kann man simulieren.
Um wieder zum Eingangsthema zu kommen.
Wiki als Quelle naja,
Nicht als Quelle. Ich benutze den Begriff so, wie dort angegeben. Es ging dabei nicht um richtig oder falsch verwendet. Nur darum wie ich den Begriff verwende. Das deckt sich in dem Fall.
und wie oft was wo und wie vorkommt darüber lässt sich wirklich vortrefflich streiten.
Was mehr "Ernstfall" ist genau so.
Aber genug OT. :beer:
Und speziell zu dem IMA, Überfälle im Sinne der Roma dürfte am Schlachtfeld eher weniger vorgekommen sein, eher dass man einen voll gerüsteten Gegner gegenüber steht und das kann man simulieren.
Um wieder zum Eingangsthema zu kommen.
Völlige Zustimmung. Das lässt sich simulieren. Aus meiner Sicht auch gut mit Sparring testen. Notfalls mit "moderner" Rüstung.
Liebe Grüße
DatOlli
Nur weil es heute sehr viel mehr Lehrer gibt die nicht sowohl Gesundheit, als auch Anwendungsfähigkeit unterrichten heißt nicht, dass es sie nicht gibt. Aber da quasi jeder unterrichten kann und die ganz schlauen YouTube & Co bedienen heißt das nicht, dass sie unterrichten/veröffentlichen sollten ;)
Früher war die Elite dünn gesät und ist es auch heute noch - nur die Breite Masse der "Nicht-Elite" ist bedeutend größer...
Was natürlich bei dem Zeitraum der für Training zur Verfügung steht nicht verwunderlich ist.
Ich bin weit weg von Elite und hab viel Verbesserungspotential (aber schlichtweg nur begrenzt Zeit dafür) - trotzdem muss ich leider sagen für das was es im Umkreis an Kampfkunstunterricht angeht .... den Vergleich brauch ich nicht zu scheuen...und meine Schüler auch nicht.
Stilbezogen autentisch ist es keineswegs - aber Mal ehrlich - welcher Stil ist das schon?
Allein wie viele neue Formen zBsp im Chen TJ über die letzten paar Generation dazukamen.
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aikibunny
16-08-2018, 17:25
Auch wenn sich Tausende Insulaner Kokosnüsse über die Ohren stülpen und mit Bananen reden wird daraus kein Funkbetrieb und keine Flughafenlogistik. Zuckerkügelchen sind keine Arznei, Pendelorakel sind keine Diagnose und mit Gebeten kann man NICHT das Wetter beeinflussen. Und ebenso sind leere falsch nachgeahmte Formen auch kein "Gesundheits-Taichi", auch wenn Scharlatane das Millionen Menschen täglich einreden.
Und was hat das jetzt mit meinem Post zu tun? KK sind weder Elektrotechnik noch Medizin.
Gibt ja auch noch die Ansicht, die Form sei eine "Prinzipiensammlung". Dann könnte man sie beliebig füllen, solange man sich an die "Prinzipien" (allein das was diese Prinzipien sind wäre einen eigenen Thread wert) hält.
Nicht nur einen eigenen Thread, sondern auch eine DVD (https://www.amazon.de/Das-Taiji-Prinzip-Jan-Silberstorff/dp/3935367198/ref=sr_1_10?ie=UTF8&qid=1534439966&sr=8-10). Sowie Seminare.
Wäre halt Chen und sehr innerlich, ist aber mit Yang kompatibel (die Seminare sind auch stiloffen AFAIR).
Der alte Trailer dazu war hier:
https://www.youtube.com/watch?v=c8EXMHTt_o0
Sehr aufschlußreich. Aber wie gesagt sehr innerlich. Dennoch: Die Prinzipien kann man da lernen, wenn man will.
JS geht es ja auch gerade darum, die (Chen-) Tradition in ihrer Gesamtheit zu bewahren.
Ich glaube ja es gab nie eine einheitliche Linie, einheitliche Anwendungen, ect. ...
Was ja nix schlimmes ist solange man die Ideen überprüft. Das passiert nur sehr fast 100 Jahren nicht mehr.
Dazu, die großen Namen in den CMA sind wenn überhaupt ca 150 Jahre alt. Plus, Minus.
Modernes Boxen ist kaum jünger.
Eher zweifelhaft, dass das alles Traditionen sind die 500 Jahre unverändert weitergegeben wurden. Nur heute ist Anpassung und Veränderung ganz böse.
Ich bin zwar hier nicht vom Fach, aber finde die Art der Diskussion in diesem Forum noch am interessantesten, weil die anderen Bereiche scheinbar tot wirken ...
Ich finde, die Perspektive ist sehr wichtig. Sehe ich das ganze aus Sicht eines Kultur-Schützers oder aus Sicht eines Kämpfers ?
Ich kann erstere durchaus verstehen. Mir sind einige solcher Leute begegnet und ich kann nachvollziehen, welche Liebe man zu seinem Hobby und dessen Traditionen entwickeln kann. Ich selbst war ähnlich passioniert was das Boxen anging.
Ich kam dann aber in die Situation, dass mir "praktische Anwendung" und deren "Optimierung" zum größten Bedarf wurden. Genau in diesem Moment, wo der Bedarf wirklich da war, musste ich mir einfach eingestehen, dass ich auf unzählige Dinge, die ich über Jahre passioniert studiert und trainiert hatte, verzichten musste ...
Ich habe mich selbst technisch beschränkt, und die Zeit damit verbracht die langweiligsten und stupidesten Sachen, die aber funktioniert haben zu drillen. Hat mir das andere Training davor mehr Spaß gemacht? Ja - eindeutig. Ich habe es schlicht zu Gunsten der Effizienz geopfert. Manche können beides vereinen, es muss sich nicht widersprechen, bei mir war es jedoch so und ich glaube bei vielen wird es auch so sein. Die Entscheidung muss halt jeder selbst treffen ...
Ich kann nur sagen, ich habe aber auch viele Leute von den Kultur-Schützern im Bereich Selbstverteidigung getroffen, die von heute auf morgen, nichts mehr mit ihrem geliebtem System, welches sie jahrelang ausgeübt hatten, zu tun haben wollten, weil es sie im Stich ließ, als sie es am meisten gebraucht hätten. Für viele war dies eine mehr als niederschlagende Erfahrung. Die Leute, die so daran hingen, sahen sich plötzlich gezwungen alles zu verwerfen oder abzuändern.
Can't we be friends?
17-08-2018, 05:59
Gehen wir mal theoretisch von zwei Personen mit denselben körperlichen wie psychischen (Mindset, Kämpferherz...) Voraussetzungen aus, nur mit dem Unterschied, dass der eine noch nie eine Kampfsportschule von innen gesehen hat, dafür aber leidenschaftlicher Hooligan ist. Der andere ist wiederum ein MMA'ler.
Sollten die beiden gegeneinander kämpfen müssen müssen, in einem Kampf ohne Regeln (und ohne Waffen), wären die Vorteile die der MMA'ler aufgrund seines Trainings hat, kampfentscheidend. Der MMA'ler würde diesen Kampf mit hoher Wahrscheinlichkeit gewinnen.
Übertragen wir jetzt diese Beispiel mal auf ein Waffenstil:
Auf der einen Seite haben wir ein Sinti und Roma ohne ein Waffentraining, der aber schon von klein auf körperliche Auseinandersetzungen mit dem Messer hatte, da es in seinem Dorf so üblich ist. Auf der anderen Seite haben wie ein Sizilianer, der ebenfalls von klein auf Erfahrungen im Messerkampf sammeln konnte, nur mit dem einem Unterschied, dass er als Kind von seinem Vater jahrelang in der Kunst des Messerkampfes unterrichtet wurde. Sollten beiden gegeneinander mit Messern kämpfen müssen, wären die Vorteile des Sizilianer aufgrund seines Messertrainings (meiner Meinung nach) so gering, dass sie nicht kampfentscheidend wären.
Und jetzt übertragen wir es mal auf die CMA, wo der Praktizierende Jahrzente damit verbringt, Formen (in der Regel waffenlos) zu laufen, mit der Absicht, sich so die Kunst des jeweiligen Waffenkampfes anzueignen. Er befindet sich selbst aber (zum Glück) nicht in einem Umfeld, wo man regelmäßig seine Auseinandersetzungen mit dem Messer geschweige denn mit dem Schwert ausficht. Wie hoch schätzt ihr die Wahrscheinlichkeit ein, dass dieser CMA-Praktizierende, selbst nach jahrzentelangem Training, die notwendigen Skills sich aneignet, um eine echte Auseinandersetzung mit Waffen zu überleben?
Anstatt das sich die CMA'ler selbst eingestehen, dass der praktische Wert Ihres Trainigs nicht sehr hoch ist und Sie sich mit der Traditionspflege zufrieden geben, beharren viele darauf, eigentlich die Härtesten unter den Harten zu sein, wenn man dürfte wie man wollte. Bei WT'ler kann ich diese hochnotpeinliche Verhaltensweise nachvollziehen, da Sie sich als SV-Stil definieren. Aber ich kann beim besten Willen nicht nachvollziehen, warum jetzt die Tai Chi'ler anscheinend auf dieselbe Schiene aufspringen.
Wie zuvor schon erwähnt, habe ich keine Ahnung von CMA, geschweige denn von anderen Waffenstilen. Mein Beitrag stellt nur meine persönliche Sichtweise dar.
Ich hebe das Wesentliche noch mal hervor:
Wie zuvor schon erwähnt, habe ich keine Ahnung von CMA, geschweige denn von anderen Waffenstilen.
@Eistee
Vielen Dank für deine Mühe. Aber wie eingangs schon beschrieben reicht mir der "Reha-Effekt" (und noch ein paar andere Kleinigkeiten) völlig aus. Ich habe also nicht vor aus dem was ich in der J-F-TJ-Schule lerne eine funktionierende KK zu basteln.
Mag aber für andere durchaus interessant sein.
Liebe Grüße
DatOlli
Ich bin zwar hier nicht vom Fach, aber finde die Art der Diskussion in diesem Forum noch am interessantesten, weil die anderen Bereiche scheinbar tot wirken ...
Ich bin verglichen mir den meisten hier auch nicht "vom Fach" - Was mich aber auch nicht abhält.
Ich finde dein Post erklärt schön den fast schon "religiösen Eifer" welcher manchmal an den Tag gelegt wird.
Eingrenzen auf die für einen selbst relevanten Sachen halte ich persönlich für wichtig. Zu starke Generalisierung geht mMn. eigentlich immer zu Lasten spezifischer Fähigkeiten. Anders ausgedrückt, ich halte es für wichtig auf eine Zielsetzung hin zu trainieren.
Liebe Grüße
DatOlli
Bücherwurm
17-08-2018, 08:01
Ich habe also nicht vor aus dem was ich in der J-F-TJ-Schule lerne eine funktionierende KK zu basteln.
Mag aber für andere durchaus interessant sein.
Liebe Grüße
DatOlli
Was ich als grandios empfinde ist das entweder-oder-Denken, dass sich hier bei vielen zeigt. Taiji ist entweder Gesundheitsübung oder gar nichts, zum kämpfen taugt es eh nicht. Die Welt ist aber nicht entweder-oder.
Stephan Lahl
17-08-2018, 08:02
Aber ich kann beim besten Willen nicht nachvollziehen, warum jetzt die Tai Chi'ler anscheinend auf dieselbe Schiene aufspringen.
Welche wären das denn?
Wie zuvor schon erwähnt, habe ich keine Ahnung von CMA, geschweige denn von anderen Waffenstilen.
Das wäre kein Problem. Du halluzinierst aber nicht existierende Forenbeiträge. Damit würde ich mal zum Arzt gehen. ;)
* Silverback
17-08-2018, 08:27
...
Ich meine wie viele Menschen betreiben diesen Weg der „ Gesundheitspflege und Selbstkultivierung“? Geschätzt geht das wohl in die Millionen. Aus evolutionärer Sicht (möglichst starke Vervielfältigung und Verbreitung einer Art) absolut erfolgreich oder?
Nein. Millionen Menschen machen etwas, das so aussieht als ob. Das ist nicht die Ausbreitung der Art sondern ihre Verdrängung durch eine andere Art, die ihr nur aus der Ferne betrachtet ähnlich sieht.
...
Mag ja durchaus sein, aber der (nicht der einzige, aber ein wichtiger) Punkt ist IMHO doch: Solange es einem gut tut und bestimmte (definierte oder unbewusste) Ziele erfüllt, ist doch ganz oft das persönliche Ziel schon erreicht.
Ziele und Motivation.
dh. die "Erfolgsskala" ist allermeist die persönliche Befindlichkeit.
Und da bei allem, was Menschen tun, i.d.R. ihre eigene Erfolgsskala ausschlaggebend ist (Töpfern, Tontaubenschießen, KK betreiben, Gesundheitssport betreiben, Hools aufmischen, ... tbc), kann der Erfüllungsgrad doch auch immer nur individuell messbar sein.
Gleich, ob das dann auch den Mainstream trifft, oder nicht - der Ursprungsname (hier z.B.: Taiji) lebt weiter. Netter Nebeneffekt
P.S.: Ich betreibe z.B. ua. in einem Mehrsparten-Sportverein Taiji, in dem die Sparte ganz offiziell "Taichichuan" heißt. Macht mir viel Spaß, hat mich "dem Feld" Taiji überhaupt erstmal nahe gebracht und "Feuer fangen lassen" - und das, obwohl der Lehrer (und die gesamte Sparte) ...
... von Kampf soweit entfernt ist wie eine Kuh vom fliegen (nicht von Fliegen).
So what, ich verstehe das halt als meinen ganz persönlichen niedrigschwelligen Einstieg in das Taiji. Meine Bedürfnisse erfüllt es. Und mehr (kam und) kommt später (das hat dann ja ua. auch was mit persönlichem Engagement/ Ehrgeiz/ etc. zu tun). (und zum Auspowern und Abreagieren) hab ich immer noch meine Stöcke :) )
Gehen wir mal theoretisch von zwei Personen mit denselben körperlichen wie psychischen (Mindset, Kämpferherz...) Voraussetzungen aus, nur mit dem Unterschied, dass der eine noch nie eine Kampfsportschule von innen gesehen hat, dafür aber leidenschaftlicher Hooligan ist. Der andere ist wiederum ein MMA'ler.
Sollten die beiden gegeneinander kämpfen müssen müssen, in einem Kampf ohne Regeln (und ohne Waffen), wären die Vorteile die der MMA'ler aufgrund seines Trainings hat, kampfentscheidend. Der MMA'ler würde diesen Kampf mit hoher Wahrscheinlichkeit gewinnen.
Zustimmung
Übertragen wir jetzt diese Beispiel mal auf ein Waffenstil:
Auf der einen Seite haben wir ein Sinti und Roma ohne ein Waffentraining, der aber schon von klein auf körperliche Auseinandersetzungen mit dem Messer hatte, da es in seinem Dorf so üblich ist. Auf der anderen Seite haben wie ein Sizilianer, der ebenfalls von klein auf Erfahrungen im Messerkampf sammeln konnte, nur mit dem einem Unterschied, dass er als Kind von seinem Vater jahrelang in der Kunst des Messerkampfes unterrichtet wurde. Sollten beiden gegeneinander mit Messern kämpfen müssen, wären die Vorteile des Sizilianer aufgrund seines Messertrainings (meiner Meinung nach) so gering, dass sie nicht kampfentscheidend wären.
Lassen wir mal das Messer raus. Bleiben wir bei den "sichtbaren" Waffen. Messer passt hier einfach nicht richtig.
Und jetzt übertragen wir es mal auf die CMA, wo der Praktizierende Jahrzente damit verbringt, Formen (in der Regel waffenlos) zu laufen, mit der Absicht, sich so die Kunst des jeweiligen Waffenkampfes anzueignen. Er befindet sich selbst aber (zum Glück) nicht in einem Umfeld, wo man regelmäßig seine Auseinandersetzungen mit dem Messer geschweige denn mit dem Schwert ausficht. Wie hoch schätzt ihr die Wahrscheinlichkeit ein, dass dieser CMA-Praktizierende, selbst nach jahrzentelangem Training, die notwendigen Skills sich aneignet, um eine echte Auseinandersetzung mit Waffen zu überleben?
Wenn ich den Umgang mit dem Jian in der Schule in der ich lerne zugrunde lege... Das wäre nicht schön. Nicht eine einzige Anwendung, kein Partnertraining, und keine Übertragung zwischen bewaffnet und unbewaffnet. Es wird beides nicht geübt.
Anstatt das sich die CMA'ler selbst eingestehen, dass der praktische Wert Ihres Trainigs nicht sehr hoch ist und Sie sich mit der Traditionspflege zufrieden geben, beharren viele darauf, eigentlich die Härtesten unter den Harten zu sein, wenn man dürfte wie man wollte. Bei WT'ler kann ich diese hochnotpeinliche Verhaltensweise nachvollziehen, da Sie sich als SV-Stil definieren. Aber ich kann beim besten Willen nicht nachvollziehen, warum jetzt die Tai Chi'ler anscheinend auf dieselbe Schiene aufspringen.
Das gilt nicht nur für CMA. Ich verweise da einfach mal auf den Post von "Bär-Knuckle". Das ist fast schon normal. War vor 30 Jahren nicht anders.
Wie zuvor schon erwähnt, habe ich keine Ahnung von CMA, geschweige denn von anderen Waffenstilen. Mein Beitrag stellt nur meine persönliche Sichtweise dar.
Meine Wissen zum Thema CMA und von den von FMA abweichenden Waffensystemen ist ebenfalls arg eingeschränkt. Allerdings trainiere ich schon ziemlich viel frei mit Waffen (ok, die Schwerter werden durch Stöcke simuliert).
Mindestens 2 CMA-Leute, hier aus dem Forum, können allerdings aus meiner Sicht besser mit Schwertern als ich. Also das Gegenteil von meinen TJ-Lehrer.
Liebe Grüße
DatOlli
Was ich als grandios empfinde ist das entweder-oder-Denken, dass sich hier bei vielen zeigt. Taiji ist entweder Gesundheitsübung oder gar nichts, zum kämpfen taugt es eh nicht. Die Welt ist aber nicht entweder-oder.
Es gibt einen Grund warum ich schreibe "in der Schule, in der ich lerne". Disclaimer auf der ersten Seite. Was man da lernt ist nicht geeignet.
Es sei denn man bastelt sich was zusammen. Worin ich persönlich keinen Sinn sehe.
Ich würde niemals behaupten das der gesamte Yang-Stil tot sei oder nicht geeignet. Ich schreibe ausschließlich... s.o. Also ziemlich spezifisch.
Liebe Grüße
DatOlli
Mag ja durchaus sein, aber der (nicht der einzige, aber ein wichtiger) Punkt ist IMHO doch: Solange es einem gut tut und bestimmte (definierte oder unbewusste) Ziele erfüllt, ist doch ganz oft das persönliche Ziel schon erreicht.
Ziele und Motivation....
Zustimmung. Das Training sollte mMn. die eigene Zielsetzung erfüllen. - Die ist nun mal extrem individuell.
Liebe Grüße
DatOlli
Can't we be friends?
17-08-2018, 09:08
Lassen wir mal das Messer raus. Bleiben wir bei den "sichtbaren" Waffen. Messer passt hier einfach nicht richtig.
DatOlli
Ich habe bewusst Messer als Beispiel genommen weil ich leider schon 1-2mal in Auseinandersetzungen geraten bin, wo auch Messer zu Einsatz kamen. Aber selbst bei sichtbaren Waffen dürfte es nicht wesentlich anders sein, da die Gegebenheiten nicht vorhanden sind.
Lass es mich wieder mit einem Beispiel erklären:
Stell dir vor, man hätte nie die Möglichkeiten gehabt Vollkontakt-Kampfsportarten (Boxen, Thai/Kickboxen, MMA, BJJ, Judo...) zu praktizieren, weil diese per Gesetz auf der ganze Welt verboten wären. Mann hätte nur Zugang zu KK-Arten (Karate, Kung Fu, TKD...) gehabt und und dort maximal auf Pointfight-Niveau miteinander kämpfen dürfen. Ist unter solchen Gegenheiten es überhaupt möglich, das Kämpfen zu erlernen? Ich hoffe du verstehst, worauf ich hinaus will.
* Silverback
17-08-2018, 09:09
Zustimmung. Das Training sollte mMn. die eigene Zielsetzung erfüllen. - Die ist nun mal extrem individuell.
Und war sie IMHO schon immer und zu allen Zeiten.
Früher war's vielleicht: "in eine berühmte Schule aufgenommen werden, Ruhm und Ehre für die Familie, auf dem Schlachtfeld bestehen, ..." - keine Ahnung.
Und heute isses IMHO noch weitaus individualisierter - plus, dass eben oft der Gesundheitsaspekt einen großen Anteil bekommen hat (ob es "dem KS" nun gefällt oder nicht).
Selbst in so klassischen "Martial Arts" wie z.B. dem Boxen - siehe die (schon gar nicht mehr ganz) neuen Trends des Fitness-Boxen (ein "echter" Boxer würde sich da mit Grausen abwenden, aber was soll's, die Leute die's betreiben, haben Spaß).
Und wer weiß: Vielleicht kommt darüber sogar der ein oder andere später zum "richtigen" Boxen. Netter NEBENeffekt. Und wenn nicht ... fällt auch nicht der berühmte Reissack in China um.
P.S.: Ein weiterer netter Nebeneffekt: Für die (in tradierten Augen so verstandene) Kernsportart (z.B.) Boxen ist die Namensnennung immer Werbung. A la Udo Jürgens, der weiland mal sagt: "Eigentlich ist es egal, was über Dich in der Zeitung steht. Solange Dein Name richtig geschrieben ist, ist alles Werbung."
Bücherwurm
17-08-2018, 09:13
Es gibt einen Grund warum ich schreibe "in der Schule, in der ich lerne".
Ich würde niemals behaupten das der gesamte Yang-Stil tot sei oder nicht geeignet. Ich schreibe ausschließlich... s.o. Also ziemlich spezifisch.
Liebe Grüße
DatOlli
Naja, du warst einer der wenigen, die ich nicht meinte. ;)
btw., bevor das untergeht: Deute ich das falsch, oder sind "Sinti und Roma" jetzt das Standard-Beispiel für Messerstecher?
Stephan Lahl
17-08-2018, 09:20
btw., bevor das untergeht: Deute ich das falsch, oder sind "Sinti und Roma" jetzt das Standard-Beispiel für Messerstecher?
Ein Mitglied eines anderen Forums hat sich vor nicht allzu langer Zeit auf eine Reise zu Cigani gemacht und sich von denen den traditionellen Umgang mit Messern zeigen lassen. Das heizt jetzt wohl die Phantasien an. Allerdings hat der keine Schule für Überfälle gefunden sondern ein dediziert nicht-tödliches Duellritual.
Ich habe bewusst Messer als Beispiel genommen weil ich leider schon 1-2mal in Auseinandersetzungen geraten bin, wo auch Messer zu Einsatz kamen. Aber selbst bei sichtbaren Waffen dürfte es nicht wesentlich anders sein, da die Gegebenheiten nicht vorhanden sind.
Lass es mich wieder mit einem Beispiel erklären:
Stell dir vor, man hätte nie die Möglichkeiten gehabt Vollkontakt-Kampfsportarten (Boxen, Thai/Kickboxen, MMA, BJJ, Judo...) zu praktizieren, weil diese per Gesetz auf der ganze Welt verboten wären. Mann hätte nur Zugang zu KK-Arten (Karate, Kung Fu, TKD...) gehabt und und dort maximal auf Pointfight-Niveau miteinander kämpfen dürfen. Ist unter solchen Gegenheiten es überhaupt möglich, das Kämpfen zu erlernen? Ich hoffe du verstehst, worauf ich hinaus will.
Ja, verstehe ich, deshalb hatte ich dir ja schon zugestimmt. Wäre VK verboten und man würde sich daran halten, wäre das Ergebnis aus meiner Sicht suboptimal aber immer noch wesentlich besser als wenn man gänzlich auf Training verzichtet hätte.
Ich meine besser suboptimal als gar nicht vorbereitet.
Auch "Pointfighting" verbessert Attribute (Kraft, Geschwindigkeit, Timing u.s.w.) und schult Technik, wenn auch nicht in dem Maße wie ein entsprechendes VK System. Was da fehlt, ist der psychische und emotionale Druck, das Fokus halten unter Schmerz oder Desorientierung u.s.w..
Problematisch wird das aus meiner persönlichen Sicht erst, wenn man glaubt für Kampf zu trainieren, es aber nie übt.
Obwohl man das auch unter Selektion verbuchen kann (Pfui über mich).
Ich denke auch nicht, dass mein sein Leben lang VK trainieren muss oder auch nur kann. Es ist aber schon enorm hilfreich, dass in jungen Jahren gemacht zu haben.
Ich habe da mit 50 keine Lust mehr drauf. Die Erfahrungen aus dem MT möchte ich dennoch nicht mehr missen. - Hat meine Sicht auf viele Dinge geprägt.
Liebe Grüße
DatOlli
btw., bevor das untergeht: Deute ich das falsch, oder sind "Sinti und Roma" jetzt das Standard-Beispiel für Messerstecher?
Das wäre schade, weil es Vorurteile bedient, die so nicht stimmen und von mir auch so nicht gemeint sind. (Sollte ich vielleicht noch mal geschrieben haben)
Ich hatte das Beispiel gewählt weil mein Juro (der zufällig ein paar Alte kannte) mir dazu was gezeigt hatte, daß mit dem wie ich normalerweise trainiere (Duellsituation/Sparring blabla...) nichts zu tun hatte und dennoch gut war.
Also nochmal deutlich: Nix Gleichsetzung von Sinti/Roma mit Messerstecher gemeint !
Liebe Grüße
DatOlli
Nachtrag:
Lasst uns bitte mal wieder von den Messern wegkommen. Das ist zu spezifisch und hat mit Thema zu wenig Berührungspunkte. Außerdem ist das Thema Messereinsatz in sich schon extrem kontrovers. Duell/Ambush/Defensiv/offensiv/biomechanical-cuts/Stiche/Pumpen/Mad-rush/hit&run/militärisch/zivil u.s.w. u.s.w.. Das bringt uns echt nicht weiter, zumal es dafür ein anderes Subforum gibt.
@Stephan Lahl
Es ging nicht um eine "Schule für Überfälle" und auch nicht um angeregte Fantasie. Manchmal wünschte ich ein Thema nicht angeschnitten zu haben (das hier ist so ein Fall). Sollten wir uns mal irgendwann treffen, kann ich dir gerne zeigen (in ganz harmlos und auch ohne Verletzungsgefahr), was damit gemeint ist. Das ist nicht wirklich spektakulär und ganz bestimmt keine "Schule" für Überfälle.
@Oli
Aber was sind denn eigentlich jetzt die konkreten Fragen?
@Oli
Aber was sind denn eigentlich jetzt die konkreten Fragen?
Wieso konkrete Fragen? Hatte das absichtlich sehr breit gefasst. Ging um Meinungen und Gedanken zu Stand und Entwicklung. Nicht richtig oder falsch. Habe den Faden gestartet um andere Sichtweisen als meine eigene zu lesen um so meine eigenen Gedanken zu sortieren und neue Impulse zu bekommen.
Liebe Grüße
DatOlli
@ DatOlli
Vergiss den Lahl, ich vermute da ist wieder ein User zurück der früher schon nur für hinkende Vergleiche und dumme Sprüche bekannt war.
Viel mit Substanz wird da nicht kommen.
@ DatOlli
Vergiss den Lahl, ich vermute da ist wieder ein User zurück der früher schon nur für hinkende Vergleiche und dumme Sprüche bekannt war.
Viel mit Substanz wird da nicht kommen.
Ich ziehe erst mal die Annahme eines Missverständnisses vor.
Liebe Grüße
DatOlli
Stephan Lahl
17-08-2018, 10:31
@Stephan Lahl
Es ging nicht um eine "Schule für Überfälle" und auch nicht um angeregte Fantasie
Hatte Deine Klarstellung schon gelesen. Die Assoziation mit dem entsprechenden Thread in dem anderen Forum lag halt einfach sehr nahe.
Und daß im KKB Leuten die Phantasie durchgeht, ist ja ziemlich alltäglich. :)
Ich ziehe erst mal die Annahme eines Missverständnisses vor.
Liebe Grüße
DatOlli
Jeder wie er will, dafür hat er schon zu viel leere Worthülsen rausgehauen für mich.
Zum Thema:
Das traditionell kämpferische wird halt nach und nach verschwinden, nur Shuai Jiao als Stil mit langer Tradition wird da wohl übrig bleiben, vl. noch ein paar kleinere Schulen die sich regelmäßig überprüfen.
Der Großteil wird zur reinen Traditionspflege werden oder moderne Wege beschreiten.
Am die Stelle des kämpferischen wird wohl rein Sanda treten.
Vl. hat man ja Glück und irgendwann wird sich sowas wie die HCMA formen und findige Leute werden rekonstruieren was es mit den ganzen tollen Waffen auf sich hat.
Von den alten Könnern wird aber keiner mehr aus dem Schatten treten. Dazu sind die Hinterhöfe zu bequem.
Hatte Deine Klarstellung schon gelesen. Die Assoziation mit dem entsprechenden Thread in dem anderen Forum lag halt einfach sehr nahe.
Und daß im KKB Leuten die Phantasie durchgeht, ist ja ziemlich alltäglich. :)
:beer:
Liebe Grüße
DatOlli
Ich habe bewusst Messer als Beispiel genommen weil ich leider schon 1-2mal in Auseinandersetzungen geraten bin, wo auch Messer zu Einsatz kamen. Aber selbst bei sichtbaren Waffen dürfte es nicht wesentlich anders sein, da die Gegebenheiten nicht vorhanden sind.
Diese ganze Messer Romantik die lange durch das Forum geisterte ist eh zum fremdschämen ... Die Chance dem filigranen Messerkämpfer, der jahrelang ein geheimes Familiensystem erlernt hat, auf der Straße bei echter Gewalt zu begegnen, ist ähnlich wie einen Langstock schwingenden Kampfmönch in der U-Bahn zu treffen oder im Ski-Urlaub in eine Schlägerei mit einem Yeti verwickelt zu werden. Mir sind "Messerträger" aus Milieu-Kreisen im Laufe des Lebens begegnet und deren Gedanken zum Messer und dessen Nutzung waren so einfach strukturiert, das würde jeden Romantiker hier sein Bild vom eleganten Messer-Gangster versauen ...
Lass es mich wieder mit einem Beispiel erklären:
Stell dir vor, man hätte nie die Möglichkeiten gehabt Vollkontakt-Kampfsportarten (Boxen, Thai/Kickboxen, MMA, BJJ, Judo...) zu praktizieren, weil diese per Gesetz auf der ganze Welt verboten wären. Mann hätte nur Zugang zu KK-Arten (Karate, Kung Fu, TKD...) gehabt und und dort maximal auf Pointfight-Niveau miteinander kämpfen dürfen. Ist unter solchen Gegenheiten es überhaupt möglich, das Kämpfen zu erlernen? Ich hoffe du verstehst, worauf ich hinaus will.
Mir sind diverse Leute aus dem WT (Armschach mit ein wenig Patsche auf die Fresse) oder dem Shotokan (manche Berühr und Kreischwettkämpfe andere nur Kata und Turnhallen Bunkai) bekannt, die konnten damit wirklich kämpfen. Wenn man da einen etwas intuitivem Zugang hat kann schon einiges klappen und es muss nicht zwangsläufig aussehen wie Boxen. Andere lernen dadurch eventuell nicht das Kämpfen ...
...
Das traditionell kämpferische wird halt nach und nach verschwinden, nur Shuai Jiao als Stil mit langer Tradition wird da wohl übrig bleiben, vl. noch ein paar kleinere Schulen die sich regelmäßig überprüfen.
Der Großteil wird zur reinen Traditionspflege werden oder moderne Wege beschreiten.
Am die Stelle des kämpferischen wird wohl rein Sanda treten.
Vl. hat man ja Glück und irgendwann wird sich sowas wie die HCMA formen und findige Leute werden rekonstruieren was es mit den ganzen tollen Waffen auf sich hat.
Von den alten Könnern wird aber keiner mehr aus dem Schatten treten. Dazu sind die Hinterhöfe zu bequem.
Ich habe Zweifel ob sich Shuai Jiao und Sanda werden dauerhaft halten können. Nicht weil's nicht gut wäre. Ich schätze beide. Mein Problem damit ist eher das deren Popularität eher abnehmend scheint. Mir scheint die Marschrichtung eher in Richtung MMA, MT, und klassisches Boxen zu gehen.
Da hier eine wesentlich höhere mediale Präsenz besteht.
Außerdem scheint mir in China, die breite Maße, sich eher in Richtung Westen zu orientieren. Da kann ich mich aber durchaus täuschen. Ich kenne ja auch nur ein paar wenige "Auslandschinesen" und nur einen (der hat aber an KK gar kein Interesse) aus meinem Dunstkreis der zur Zeit einen Job in China hat.
Hat da vielleicht jemand ein paar Informationen zum Thema? Fände ich mal interessant.
In einem von Nassem's Videos klang ja schon mal an, dass viele Chinesen dafür kein Geld und vor allem auch keine Zeit hätten. Leider kann ich mich nicht mehr an den "Clip-Titel" erinnern.
Liebe Grüße
DatOlli
Es gibt öfter internationale, vl. sogar jedes Jahr, das weiß ich nicht genau, Wettbewerbe im Sanda und in China ist beides eine große Nummer.
Boxen und noch viel mehr MT und MMA sind in Mitteleuropa unter ferner liefen.
Klassisches MT ist sowieso hauptsächlich in Thailand eine große Nummer und MMA wenn in Amerika und Brazilien.
Man muss immer aufpassen wegen der Kluft zwischen Werbung und was wirklich passiert. Vieles ist auch einfach regional verankert.
Siehe diverse Ringerstile.
Damit ein Stil lebendig bleibt muss es eine aktive Szene geben die auch untereinander offen ist.
Damit kannst du die Hinterhofmeister schon mal streichen, die haben da keinen Bock drauf. Die die reinen Kommerz machen sowieso nicht.
Es müsste halt mehr so Dinge wie die Openmat in Münster geben, verschiedene Treffen, Austausch und vl. Gatherings ala Dogs.
Dann lebt die Szene. Solange jeder aber lieber nur sein eigenes Süppchen kocht und man seinen Meisterstatus in Gefahr sieht wenn man mal nicht so gut abschneidet bleibt es halt ein Dahinsiechen.
Es gibt öfter internationale, vl. sogar jedes Jahr, das weiß ich nicht genau, Wettbewerbe im Sanda und in China ist beides eine große Nummer.
Boxen und noch viel mehr MT und MMA sind in Mitteleuropa unter ferner liefen.
Klassisches MT ist sowieso hauptsächlich in Thailand eine große Nummer und MMA wenn in Amerika und Brazilien.
Man muss immer aufpassen wegen der Kluft zwischen Werbung und was wirklich passiert. Vieles ist auch einfach regional verankert.
Siehe diverse Ringerstile.
Sagte ja bereits, das kann ja auch an meiner Wahrnehmung liegen. Ich würde mich jedenfalls sehr freuen wenn du damit richtig liegst.
Damit ein Stil lebendig bleibt muss es eine aktive Szene geben die auch untereinander offen ist.
... bleibt es halt ein Dahinsiechen.
Sehe ich ähnlich, Geheimniskrämerei tut dem ganzen nicht gut. Ist auch ein Weg durch den vieles verloren gehen kann.
Ich stehe ja auch auf "open-source" und Spende bei den Linux-Systemen die ich im Büro und Privat nutze, genau so wie für Wikipedia (jaja, WP, ist klar).
Auf der anderen Seite, ich bin da ein wenig gespalten, gehört Wissen meiner Ansicht nach dem, der es hat. Ob und wieviel er davon weitergibt, liegt bei demjenigen selbst.
Was die sportliche Seite anbetrifft, die lebt ganz eindeutig vom Vergleich, niemand kann ewig der Beste sein und bleiben, von daher ist es nicht nötig "nur" Sieger zu produzieren. Ohne den Vergleich kommt es irgendwann zu einer Stagnation. Die Community ist extrem wichtig, ebenso wie die mediale Präsenz, die auch nur durch Vergleich mit anderen, also Wettkampf erreicht werden kann.
Gibt aber eben auch Systeme für die der sportliche Wettkampf nicht interessant ist. Ich denke in dem Fall an so Sachen wie Military-Combat, KM, Keysi, traditionelle Systeme und so weiter. Die sind aus meiner Sicht auch nicht falsch. Aber eben eher nicht sportlich orientiert. - Da klappt das aus meiner Sicht auch ganz gut mit der Popularität, Verbreitung und dem Überleben des Stils.
Liebe Grüße
DatOlli
Wissen muss und soll man mMn. nicht immer völlig frei und ungefiltert hergeben. Man sollte es aber regelmäßig überprüfen.
Open Mats sind dazu eine Möglichkeit, Gatherings oder sportliche WKe eine andere.
Gatherings zähle ich jetzt nicht als Sport im engeren Sinne weil sie kein allgemeines Regelwerk haben.
Was mich zum Vergleich bringt. Sport muss nicht immer das Ziel sein, aber Überprüfung braucht jedes System.
Sei es WK, Gatherings, Duell, oder Szenariotraining.
Wie sowas ausschauen könnte.
https://youtu.be/1gVWDbsM2vo
Das heißt ja nicht, dass andere Methoden schlecht sind, nur warum gibt es immer ein ODER und kein UND?
Das heißt ja nicht, dass andere Methoden schlecht sind, nur warum gibt es immer ein ODER und kein UND?
Das ist eine wirklich gute Frage. Ich habe keine Ahnung. Mich erinnert das teilweise an den "religiösen Bereich". Da geht es auch fast ausschließlich um entweder oder. Grautöne oder Farben gehen ja gar nicht.
So, ich darf jetzt ins Wochenende. Was bedeutet, dass ich nur noch sehr eingeschränkten Forumszugang haben werde.
Deshalb, vielen Dank an alle.
Habe jetzt zwar mehr Ordnung in meinen Gedanken aber dafür auch viel neues Zeug zum Grübeln.
Liebe Grüße
DatOlli
Wieso konkrete Fragen? Hatte das absichtlich sehr breit gefasst. Ging um Meinungen und Gedanken zu Stand und Entwicklung. Nicht richtig oder falsch. Habe den Faden gestartet um andere Sichtweisen als meine eigene zu lesen um so meine eigenen Gedanken zu sortieren und neue Impulse zu bekommen.
Liebe Grüße
DatOlli
Ja, das hatte ich im Eröffnungspost schon verstanden. Aber es ist ja doch sehr schnell wieder zu einer Diskussion bzw. dem Entgegenhalten von Meinungen geworden. (Du hast ja auch gezielt auf Posts reagiert und geantwortet.) Ein wirklich reines, umkommentiertes Nebeneinanderstellung von Meinungen kriegen wir hier vermutlich nicht hin.
Aber selbst du hast ja im ersten Post zumindest einige Fragen gestellt.:
"Bedeutet dies, dass die Stile welche diesen Weg gehen sterben - oder ist das nur ein folgerichtige Entwicklung?" Müsste also der Waffenbereich aufgegeben werden um im unbewaffneten Zweikampf „konkurrenzfähig“ zu sein? Zerstört das den Charakter der Kunst? Oder stört das „nur“ die Traditionspflege? Wie wichtig ist die Traditionspflege einer eigentlich „fremden“ Kultur? u.a.
Ich fände es halt interessant, da vielleicht zu präzisieren. (Was nicht heißt, dass ich das einfach so könnte. Das finde ich ja das Schwierige...)
GilesTCC
17-08-2018, 13:46
Zitat von DatOlli:
Ich frage, weil sich meine "Schulterproblematik" mittlerweile stark verbessert hat. - Und mein Lehrer ist von Kampf soweit entfernt wie eine Kuh vom fliegen (nicht von Fliegen).
Das hättest Du ohne Formenlernen mit einer abgestimmten Gymnastik leichter und schneller hingekriegt. Es ist nicht nötig, die Mechanik von Meidbewegungen, Trapping, Wurfeingängen, Hebeln, etc. nachzuahmen, um das Schultergelenk zu lockern.
Ich bin da ganz anderer Meinung. Nicht was "Trapping, Wurfeingängen" usw. direkt betrifft, klaro, aber wenn man eine Tai Chi-Form (oder ähnliches) auf eine stimmige, artgerechte Weise öfters läuft, ist das NICHT mit einer "abgestimmten Gymnastik" gleichzusetzen, bzw. immer weniger effektiv als Gymnastik, die z.B. von einem Physiotherapeuten kommt. Oder zumindest von den meisten; ich will einen ganz wertvollen Berufszweig nicht verunglimpfen. Wenn man eine Form mit, ich sag's mal salopp, "silk-reeling energy" läuft, mit einem guten Maß an 'Gelöstheit'/'Entspannung' und zugleich Ganzkörperbewegung und Aufrichtung im Skelett, dann werden z.B. die Schultergelenke über längere Zeit auf eine Weise und mit einer Qualität bewegt, die durchaus eine verstärkte heilende Wirkung entfaltet. Da wird das Bewegungsapparat, oder Elemente davon, auf eine Weise angesprochen, die nicht in normalen physiotherapeutischen Übungen vorkommt oder gefördert wird. Die 'normale' Übungen haben natürlich auch eine wichtige Funktion, das ist aber etwas anderes.
Ich werde nicht versuchen, diese potentiell heilende Qualität der Bewegung noch genauer in Sprache zu erfassen. Das ist mir zu aufwändig und diffizil in diesem Zusammenhang. Ich denke, viele Leute hier im Forum werden wissen/spüren, worum es geht.
Stephan Lahl
17-08-2018, 13:57
aber wenn man eine Tai Chi-Form (oder ähnliches) auf eine stimmige, artgerechte Weise öfters läuft, ist das NICHT mit einer "abgestimmten Gymnastik" gleichzusetzen, bzw. immer weniger effektiv als Gymnastik, die z.B. von einem Physiotherapeuten kommt. Oder zumindest von den meisten; ich will einen ganz wertvollen Berufszweig nicht verunglimpfen. Wenn man eine Form mit, ich sag's mal salopp, "silk-reeling energy" läuft, mit einem guten Maß an 'Gelöstheit'/'Entspannung' und zugleich Ganzkörperbewegung und Aufrichtung im Skelett, dann werden z.B. die Schultergelenke über längere Zeit auf eine Weise und mit einer Qualität bewegt, die durchaus eine verstärkte heilende Wirkung entfaltet. Da wird das Bewegungsapparat, oder Elemente davon, auf eine Weise angesprochen, die nicht in normalen physiotherapeutischen Übungen vorkommt oder gefördert wird. Die 'normale' Übungen haben natürlich auch eine wichtige Funktion, das ist aber etwas anderes.
Inwiefern ist das Deiner Erfahrung nach ein qualitativer Unterschied zu guten Qi-Gong-Sets wie Yi Jin Jing, Daoyin Yang Sheng Gong oder Ba Duan Jin?
Zitat von DatOlli:
Ich frage, weil sich meine "Schulterproblematik" mittlerweile stark verbessert hat. - Und mein Lehrer ist von Kampf soweit entfernt wie eine Kuh vom fliegen (nicht von Fliegen).
aber wenn man eine Tai Chi-Form (oder ähnliches) auf eine stimmige, artgerechte Weise öfters läuft, ist das NICHT mit einer "abgestimmten Gymnastik" gleichzusetzen, bzw. immer weniger effektiv als Gymnastik, die z.B. von einem Physiotherapeuten kommt. Oder zumindest von den meisten; ich will einen ganz wertvollen Berufszweig nicht verunglimpfen. Wenn man eine Form mit, ich sag's mal salopp, "silk-reeling energy" läuft, mit einem guten Maß an 'Gelöstheit'/'Entspannung' und zugleich Ganzkörperbewegung und Aufrichtung im Skelett, dann werden z.B. die Schultergelenke über längere Zeit auf eine Weise und mit einer Qualität bewegt, die durchaus eine verstärkte heilende Wirkung entfaltet. Da wird das Bewegungsapparat, oder Elemente davon, auf eine Weise angesprochen, die nicht in normalen physiotherapeutischen Übungen vorkommt oder gefördert wird. Die 'normale' Übungen haben natürlich auch eine wichtige Funktion, das ist aber etwas anderes.
.
schön geschrieben . Danke
seh ich auch so . es ist ein Unterschied ob ich physiotherapeutisch gezielt und damit separat, z.b. die Rotatorenmanchette aufbaue , nachdem es zu Einschränkungen kam , oder ob ich das Schultergelenk in er von dir beschriebenen Art anspreche , eingebunden in kompletter Bewegung und damit auf recht natürliche Art ( im Sinne von , "der Körper führt/leitet" , der Geist bewegt/steuert" ) bediene.
könnte mir sogar eine Symbiose beider Vorstellen , falls es das nicht schon gibt.
Das größte Problem fängt doch schon mit der Definition von CMA an.
Wenn ich eine Meinung zu etwas formulieren soll, dann muss ich doch erst einmal das Thema definieren und „CMA“ ist keine Definition!
Wovon reden wir? Einem Stil den ein geschäftstüchtiger Chinese nach Europa gebracht hat und wir noch nicht einmal wissen wie „gut“ er diesen Stil überhaupt beherrscht? Was war das überhaupt für ein „Stil“?
Ging es da überhaupt noch um das authentische Kämpfen oder enthielt er hauptsächlich Anteile aus dem Theater und dem Marktplatz-Fu?
Wer sich ein wenig mit der Geschichte der chinesischen Kampfkünste befasst, der wird sehr schnell feststellen wie viele verschiedene „Arten“ es gibt. Schon zu Beginn des 20. Jhd. gab es ja genug Stimmen die behaupteten das da kaum noch wirklich kampfrelevantes Zeug existierte.
Durch die gesellschaftlichen Veränderungen in China im Laufe des 20. Jhd. ist die Situation nicht besser geworden...
In welcher „Kung Fu Schule“ wird denn den Großteil der Zeit am Partner gearbeitet (und zwar kein Kickboxen/Sanda etc.) und zwar so dass die „Grundprinzipien“ des Stils auch im freien Kampf sichtbar sind?
Welche Richtung kann denn die spezifischen Grundprinzipien des freien Kämpfens überhaupt konkret benennen und erläutern wie sie effektiv in der Form geübt wird?
Wenn wir über CMA reden, dann sollte man konkret sagen über welchen Stil und über welche Lehrlinie.
Um zu beurteilen was die Lehrer können (oder nicht können) muss man diese dann persönlich treffen und mit Ihnen trainieren.
Es sollte aber nicht nur an den Schülern liegen sondern genau so im Interesse des Lehrers sein sein Wissen und sein Können noch zu überprüfen.
Dazu dürfte zu strenges Trennen genau zu den Hinterhofmeistern die im eigenen Saft schmoren geführt haben.
Im realen Kampf kann ich mir mein Setting auch nicht aussuchen.
GilesTCC
17-08-2018, 14:34
Inwiefern ist das Deiner Erfahrung nach ein qualitativer Unterschied zu guten Qi-Gong-Sets wie Yi Jin Jing, Daoyin Yang Sheng Gong oder Ba Duan Jin?
Ich bezog mich vor allem nicht auf einen Unterschied zwischen Taijiquan und solchen Qi Gong-Sets, sondern zwischen Taijiquan und "einer abgestimmten Gymnastik", wie du schriebst. Darunter habe ich nicht Qi Gong verstanden. Hinsichtlich Qi Gong-Sets gibt es natürlich nicht so einen großen Unterschied aber zum Teil vielleicht doch noch. Mit Yi Jin Jing und Daoyin Yang Sheng Gong kenne ich mich zu wenig/oberflächlich aus. Ba Duan Jin habe ich früher in verschiedenen Fassungen kennengelernt und geübt, und es ist eine tolle Sache, aber wenn wir bei einer "physiotherapeutischen Funktion" fürs Schultergelenk bleiben, wird bei einer (längeren) Taijiquan-Form das Schultergelenk (oder besser gesagt die Schultergelenke, es gibt je mehrere) auf eine klar vielfältigere Weise aktiviert und bewegt, immer wieder neue Nuancen und Kombinationen, und zugleich immer 'im grünen Bereich'. Ba Duan Jin hat andere Stärken was den Körper betrifft, z.B. spezifisch organverstärkend.
GilesTCC
17-08-2018, 14:37
schön geschrieben . Danke
seh ich auch so . es ist ein Unterschied ob ich physiotherapeutisch gezielt und damit separat, z.b. die Rotatorenmanchette aufbaue , nachdem es zu Einschränkungen kam , oder ob ich das Schultergelenk in er von dir beschriebenen Art anspreche , eingebunden in kompletter Bewegung und damit auf recht natürliche Art ( im Sinne von , "der Körper führt/leitet" , der Geist bewegt/steuert" ) bediene.
könnte mir sogar eine Symbiose beider Vorstellen , falls es das nicht schon gibt.
Sicherlich. Wir sind ja frei zu kombinieren (was nicht perse vermischen bedeutet) :)
Es sollte aber nicht nur an den Schülern liegen sondern genau so im Interesse des Lehrers sein sein Wissen und sein Können noch zu überprüfen.
Wer sagt dass sie es nicht tun???
Weil man in der Öffentlichkeit nichts davon hört oder sieht?
Wer sagt dass sie es nicht tun???
Weil man in der Öffentlichkeit nichts davon hört oder sieht?
Genau, kämpferische Könner sprechen sich über kurz oder lang herum. Ganz ohne Youtube und über die Grenzen der eigenen Schüler hinaus.
[…] kämpferische Könner sprechen sich über kurz oder lang herum.
Ja und nein. Solche Könner gab es immer mal wieder und hat sich tatsächlich rumgesprochen. Meist kamen dann auch viele Interessenten, Presse oder z. T. auch Forscher. Nicht viele waren dann auch lernwillig und nur wenige -fähig bzw. konnten die Dinge umsetzen. Heutzutage, wenn es überhaupt noch einen interessiert, wird oft nur müde abgewunken, wenn von diesen Könnern berichtet wird - i. S. v. "schon wieder so ein 'Held'...".
Und die Diskrepanz zwischen Online- und Offline-Realität ist ein anderes Thema.
In einem anderen Thread (https://www.kampfkunst-board.info/forum/showthread.php?186380-Optimaler-Faustschlag&p=3660113#post3660113) gab es mal einen Post, der wohl das widerspiegelt, wie "die CMA" gerne propagiert werden bzw. (online) wahrgenommen werden:
"Und wenn es tatsächlich irgendein CMA-Stil geben sollte, der aufgrund eines überlegen Trainings eine höhere Schlagkraft (als wie die eines Boxers) entwickelt, würden alle Profiboxer und MMA'ler Schlange stehen um diesen Stil trainieren zu dürfen. Da könnten sich derjenige, der diesen Stil drauf hat, dumm und dusselig daran verdienen. Kernspecht wäre ein Witz dagegen
Aber lass mich raten, mann muss mindestens 30 Jahre diesen Stil trainieren, um auf so einen hohen Level zu kommen und kein Meister der diesen Stil beherrscht würde sich herablassen, eine Demonstration seiner überlegen Schlagkraft zu zeigen. Deswegen ist es auch so wichtig in der Kampfkunst zu glauben (und zu fühlen?) und Zweiflern immer von den Heldentaten vergangener Kung Fu-Meister zu berichten."
Aber nur weil ein Hahn laut kräht, muss dies nicht der Wirklichkeit und Wahrheit entsprechen.
Du schriebst am Anfang dieses Threads von "verkrusteten Strukturen". Thematisiert wurde auch die "Modernisierung der CMA".
Ich bin da ganz bei Julian und man müsste diesbezüglich (in mühevoller Feinarbeit) erst mal die leitenden Fragen herausstellen.
@ Nagare
Forscher und Presse sind für die Fragestellung völlig uninteressant da meist nicht vom Fach.
Wichtig ist wie die Szene einen sieht, und da werden Könner sehr wohl gesichtet.
Und du bringst es schön auf den Punkt, weniger krähen mehr performen. Eine große Schwäche in den CMA.
Lieber wird an der Fragestellung herumgedoktert.
Ich finde es ja immer ganz spannend, wenn auch mal konkrete Namen und Fähigkeiten derer genannt werden ! Ich habe anfangs in diesem Forum ja mal ein wenig nach sowas gefragt, wurde aber nur provokativ aufgefasst ... Schade.
Viel Namen und Videomaterial kamen bisher leider auch nicht rum. Der einzige der da was konkretes gepostet und geantwortet hat war Kanken. Die Videos, die er gepostet hat, sprechen mich stilistisch zwar persönlich nicht an, sind aber in ihren Konzepten und Anwendungsideen konsequent ! Ich glaube es ist allgemein sehr schwer, zu wissen wo man eigentlich hin will, wenn man nicht mal einen realen Menschen vor sich hatte, der sowas beherbergt. Beim Vollkontaktsport hast du Wettkämpfer Semi-Profis und Profis mit denen du sparren kannst, bei den SV Systemen und diversen Kampfkünsten Leute mit entsprechenden Fähigkeiten die du live erleben kannst. Bei den CMA (abgesehen vom Wing Chun, da gibt/gab es durchaus Leute) hört man immer wieder, dass der Lehrer zu alt ist, keinen Fokus aufs Kämpfen legt, oder ähnliches ...
Schwierig sich da überhaupt ein konkretes Bild von anzustrebenden Fähigkeiten zu machen oder ? Aber einverstanden, muss ja auch nicht der Anspruch sein ... Zumindest wenn man sich damit nicht verteidigen will ...
karate_fan (?) war bei Karl-Heinz hier aus dem Forum und hat darüber berichtet. Der wohnte in Düsseldorf und nicht in Xian oder auf einem Berg in Nordchina. Hat es was genutzt ? Nein.
Man kann das extrem verkürzen:
1. Grundlagenübungen. So wie ich und auch ein paar andere sie machen wenig geheimnisvoll oder schwieeerich, helfen bei Kraft, Geschicklichkeit, Balance, motorischen Vorgängen welcher Art auch immer, Reflexen durch Intuition, und so weiter. Im schlimmsten Fall nur nützlich wenn man die Treppe runterfällt, man sie schnell hoch will, oder beim Tüten schleppen. Auch nützlich im Ball- oder jewedem anderen Sport. Machen oder sein lassen.
2. "Folkloristisches" Waffentraining, Formen: schönes Hobby, macht ggf. Spass mit Gerät rumzufuhrwerken, erhält Traditionen, und unterstützt bei Kraft und Geschicklichkeit in der einen oder anderen Form. Machen oder sein lassen.
3. Stilspezifisches Training zum "Raufen" und Kloppen: wenn man Glück hat kann man das noch beim einen oder anderen Lehrer lernen, braucht Partner die es wollen und halbwegs körperlich talentiert, dann erhält man halt Grappling-, Tret- und Kloppfähigkeiten auf moderatem Niveau wie man das mal übermittelt und möglicherweise praktiziert hat bzw. haben könnte. Kann man dann auch individuell durch Intuition und Improvisieren erweitern, indem man der Body Law und Intuition freien Lauf lässt. Was dabei rauskommt, kommt dabei raus, hängt auch vom Trainingsumfang ab. Wer nicht will, auch gut. Relativ gute Leute die niemand kennt und die als Bäcker, Arzt oder Koch arbeiten wird man in jeder Chinatown finden, man muss nur länger suchen und Leute mit guten Beziehungen kennenlernen. Und nett sein, Ar$chlöcher brauchen das gar nicht versuchen.
4. Ultimatives Leibwächter-Killertraining: wenn man ganz viel Glück und irgendeine Notwendigkeit hat, kann man versuchen die Handvoll Leute auszubuddeln die das noch können. Alle die die Zeit um 1920 noch miterlebt haben sind tot, deren Kinder und Schülergeneration dürften in den 50ern bis 90ern sein. Heisst aber nicht dass die alles gelernt oder in der notwendigen Tiefe hinbekommen haben, weil es da ans Eingemachte geht. Brutalität, Nehmerfähigkeiten, enorme Trainingsumfänge, ständige Praxis. Genau wie nicht jeder der "Boxen" geht ein Roy Jones wird, wird auch nicht jeder der sich an sowas versucht ein Attentäter. Eher einer von zehn, wenn man sich überhaupt daran versucht. Sinn ? Für Normalos völliger Quatsch sich sowas zu unterwerfen. Wer will kann das gerne probieren, ich würd's nicht tun. King Li Jen in Taiwan hat so eine Ausbildung, der viel gescholtene Adam Hsu ebenso, wiegt aber nur die Hälfte und ist glaube ich älter.
Wer unbedingt bei UFC 489 den Header geben möchte, sollte lieber in die USA fliegen, und da ein paar Jährchen in einem der bekannten MMA-Camps trainieren. Und sich das labern hier sparen, danke.
Bücherwurm
17-08-2018, 17:44
Man kann das extrem verkürzen:
Wer unbedingt bei UFC 489 den Header geben möchte, sollte lieber in die USA fliegen, und da ein paar Jährchen in einem der bekannten MMA-Camps trainieren. Und sich das labern hier sparen, danke.
... :D:biglaugh:
Interessant, dass es in den CMA anscheinend nur drei Zustände gibt:
1. entspanntes Rentnertraining mit Armeschaukeln.
2. Assassinentraining bei dem man alles tötet was nicht bei Drei auf den Bäumen ist.
3.UFC Champ
Bücherwurm
17-08-2018, 18:08
Interessant, dass es in den CMA anscheinend nur drei Zustände gibt:
1. entspanntes Rentnertraining mit Armeschaukeln.
2. Assassinentraining bei dem man alles tötet was nicht bei Drei auf den Bäumen ist.
3.UFC Champ
Du nervst. Was willst du denn? Klassische Übung abschaffen? Meine Güte.
Stephan Lahl
17-08-2018, 18:25
edit ordentliche Beiträge verfassen bitte. Sowas nicht nochmal. /edit
Du nervst. Was willst du denn? Klassische Übung abschaffen? Meine Güte.
Keinen einzigen Beitrag gelesen, ne?
Welchen Teil von 1-3 hast du nicht verstanden ?
Circle Defense
17-08-2018, 19:23
Ist es tatsächlich so schwer vorstellbar, dass es den einen oder anderen Fähigen gibt, der nicht nach Ruhm und Geld strebt und daher weitgehend unbekannt bleibt? Das werden nicht viele sein, schon klar, aber solche Leute gibt es. Ergänzung: und die auch nicht jedem, der präpotent daherkommt und sagt: ich glaube nicht, dass du was kannst, beweis mir das Gegenteil. zeigen, dass sie was draufhaben. Solche Leute möchte man vielleicht gar nicht unterrichten.
Bücherwurm
17-08-2018, 19:29
Keinen einzigen Beitrag gelesen, ne?
Doch, alle. Das ist ja das Problem.
Ist es tatsächlich so schwer vorstellbar, dass es den einen oder anderen Fähigen gibt, der nicht nach Ruhm und Geld strebt und daher weitgehend unbekannt bleibt? Das werden nicht viele sein, schon klar, aber solche Leute gibt es. Ergänzung: und die auch nicht jedem, der präpotent daherkommt und sagt: ich glaube nicht, dass du was kannst, beweis mir das Gegenteil. zeigen, dass sie was draufhaben. Solche Leute möchte man vielleicht gar nicht unterrichten.
Es soll auch Leute geben die Kämpfen weil sie Kämpfer wollen oder sich kämpferisch weiterbilden.
Mit Ruhm und Geld ist es in den Großteil nämlich nicht weit her, für die meisten Turniere zahlst du sogar oder eben der Verein.
Bis du da mal in eine Sparte kommst wo du ordentlich Kohle machst dauert es. Und viele schaffen es nie
Und außerhalb der KKszene kennt dich dich meist kein Schwein.
Da ist es lukrativer mystische Geschichten zu erzählen und McDojos zu eröffnen.
Und Leute die nicht unterrichten noch performen wollen sind für einen Stil so sinnvoll wie ein Kropf.
Die sterben dann zu Recht aus.
Es reicht eine Handvoll Schüler. Man braucht nicht 100 oder 1000.
Wenn die Schüler ernsthaft trainieren...
Glückskind
17-08-2018, 20:36
Es reicht eine Handvoll Schüler. Man braucht nicht 100 oder 1000.
Wenn die Schüler ernsthaft trainieren...
So ist es.
Und wieder zurück mit mir zum von Klaus empfohlenen Punkt Nr. 1.
Lohnender als mühselige, nichts nutzende Diskussionen zu führen...
GilesTCC
17-08-2018, 21:48
Interessant, dass es in den CMA anscheinend nur drei Zustände gibt:
1. entspanntes Rentnertraining mit Armeschaukeln.
2. Assassinentraining bei dem man alles tötet was nicht bei Drei auf den Bäumen ist.
3.UFC Champ
Tatsächlich interessant, ich wusste es auch nicht bisher. Aber schön, dass man immer dazu lernt. :)
Mal etwas ernster: Man hat vielleicht im Forum über die Jahre einiges zu diesen 'Künsten' gelesen und auch geschrieben, ganz verschiedene Aspekte beleuchtet und besprochen und festgestellt, dass die Sache insgesamt recht vielschichtig ist. Zum Teil mit Begrenzung, soll in manchen Hinsichten durchaus kritisch gesehen werden (!!!), aber es stimmt auch, dass sie auf verschiedene Weisen für Körper, Seele und auch Kampf/Verteidigung ganz gut sein kann. Und auch wie die Sache funktionieren kann, wenn man entsprechend vorgeht. Dann vergeht Zeit, es kommen viele neue Forumteilnehmer, es werden wieder fast die gleichen Fragen gestellt, und dann um allen Aspekten, allen Teilen des Bildes gerecht zu werden, müsste man (wieder) einen großen Aufsatz schreiben, wenn nicht ein Buch. Dazu fehlt die Motivation. Und in 2 Jahren sind wieder anderen Foristen dabei. Außerdem kann alles Geschriebene sowieso leicht mißverstanden oder 'argumentativ widerlegt' :rolleyes: werden. Wie Kanken ja häufig betont, vieles kann im persönlichen Austausch viel besser, oder nur, verständlich und greifbar gemacht werden. Nicht im Schrift. Also begrenzt man sich meistens auf (Gespräche über) Teilbereiche und geht nicht mehr in die ganz großen Debatten, weil das eh schnell zu Grundsatz- und Glaubensstreit wird. Been there, done that. Natürlich gibt es bei CMA mehr als die obigen 3 Punkte. Manchmal. ;)
--> Klar, mit "man" meine ich sicherlich mich selber, aber vielleicht auch ein paar anderen. [/Pathetik]
* Silverback
18-08-2018, 07:06
Interessant, dass es in den CMA anscheinend nur drei Zustände gibt:
1. entspanntes Rentnertraining mit Armeschaukeln.
2. Assassinentraining bei dem man alles tötet was nicht bei Drei auf den Bäumen ist.
3.UFC Champ
Das hat ja jetzt schon ein bißchen was "Bildzeitungsmäßig-Plakatives" :rolleyes:.
Und Zustand 3-300X Ausblendendes (da reicht ja sogar ein Blick auf/ in die Tube für :) ).
Und mal ohne Kommentar (zu den eigentlich unkommentierbaren) 2. und 3.: Allein 1. bietet soviele unterschiedliche Facetten (aka "Zustände" (für "Rentner" und andere)): Da ist IMHO für jeden (und für jede Leistungsstufe) was dabei.
P.S.: Und dass so ein "sachliches" Wort wie "Armeschaukeln" irgendwie an unzählige (und und unsägliche) WT-Diskussionen erinnert und natürlich völlig wertfrei diskreditierend ist, ist natürlich auch reiner Zufall :cool:.
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