Vollständige Version anzeigen : Was bringen SV-Kurse ?
Ich sehe SV-Kurse eher kritisch,weil meiner Meinung nach den Teilnehmern ein falsches Sicherheitsgefühl beigebracht wird.Nach 2 Stunden,oder auch nach 2,3 Monaten ist man keinesfalls selbstverteidigungsfähig.Das ist genau wie mit der Waffenabwehr in diversen Stilen.
Auch verstehe ich persönlich nicht den Sinn des Szenariotrainings.Falls man irgendwann tatsächlich in eine SV-Situation geraten sollte wird das Training nicht viel nutzen,weil es eine völlig andere Situation ist.Beim Training weiss man das dieses nicht der Ernstfall ist.
SV-Fähigkeiten sind irgendwann da,wenn man lange genug trainiert hat.Sicherlich gibt es hier auch Ausnahmen,es kommt ja auch auf den Kämpfer an,auf den Lehrer und die Art des Trainings.
Ich habe früher ein paar Jahre WT (EWTO) trainiert.Mich persönlich haben die SV Sachen immer ein bischen genervt,weil ich denke dass man diese Zeit nutzbringender verbringen könnte.Mich persönlich interessiert ein Stil,welche Idee und welche Prinzipien dahinterstecken.Wenn ich kämpfen musste hat das eigentlich immer recht gut geklappt.Wobei ich allerdings auch sagen muss,dass mir die wirklich schlimmen Dinge (Messer,abgebrochenes Schnapsglas ins Auge,Bierflasche auf den Kopf...)erspart geblieben sind.
Mich würde interessieren was die SVler hierzu sagen
Kick-Mac
06-09-2018, 19:38
Sehe ich genauso. Wobei ich denke, dass ein guter Trainer auch vermitteln kann, dass man durch einen Kurs allein noch keine Kampfmaschine wird und echte SV-Fähigkeit nur durch jahrelanges, hartes Training erworben wird.
Ich finde es manchmal süß, wenn manche mal in ein Kampfsporttraining gehen, dort ein paar Techniken gezeigt bekommen und dann meinen, jetzt könnten sie es mit jedem auf der Straße aufnehmen.
Man sollte SV-Kurse als eine Art Praktikum sehen, wo man zum einen vielleicht Lust kriegt auf mehr und richtig in den Kampfsport einsteigt und zum anderen, dass man erreichen kann, dass man gegnerischen Angriffen nicht immer hilflos ausgeliefert ist.
Aber wie schon gesagt, sollte das vom Trainer in dem Kurs auch so vermittelt werden.
Was bringen SV Kurse? :
1. Dem Veranstalter / Trainer --> Geld und eventuelle neue Schüler
2. Dem Besucher verschafft es evtl einen kleinen Einblick
Ansonsten nahezu gar nichts. Man muss idR Bewegungen hunderte oder gar tausende Male abspielen um sie erfolgreich in absoluten Stressituationen einzusetzen. Es muss am besten sogar schon eine instinktive Bewegung sein. Da helfen keine 5-20 Wiederholungen.
Ich bin keine "SVlerin", nur Karateka. Seit doch einigen Jahren. Neun inzwischen. Und ich *fange langsam an*, mich als ... halbwegs wehrhaft zu empfinden.
Sagen wir, so wehrhaft, dass ich wohl einem halbernsten Opfer-Sucher den Spaß verderben würde. (Sh*t! Die wehrt sich ja!) Möglicherweise sogar gründlich.
Nicht wehrhaft genug, um einem der wirklich bösen Kerle (von der Sorte, wie rambat sie so gerne beschreibt) ernsthaft was entgegensetzen zu können.
Insofern brauche ich mich auch nicht weiter zu äußern, was ich *inhaltlich* bzw. *technisch* von solchen Stunden-/Tages- oder meinetwegen Sechs-Wochen-VHS-Kursen halte. Oder?
Ich glaube aber, dass sie auf der mentalen Ebene etwas triggern können. Auch und gerade bei Frauen, wenn auch natürlich nicht bei allen. Etwas, das die eigene oft so empfundene Hilf- und Wehrlosigkeit, die eigene Ohnmacht infrage stellt. Etwas, das in der Folge dazu führen kann, dass sie sich weiter mit dem Thema beschäftigen und dann vielleicht wirklich ans und ins Sich-Wehren und Sich-Wehren-WOLLEN kommen. Und das ist, so glaube ich, schon mal *eine* Voraussetzung, um den Opfer-Suchern zu entgehen. Weil man bzw. frau nicht mehr in deren Opfer-Raster reinpasst.
Und den richtig bösen Jungs will ein normal denkender und empfindender Mensch eh am liebsten gar nicht erst begegnen.
Mr.Fister
06-09-2018, 20:49
Auch verstehe ich persönlich nicht den Sinn des Szenariotrainings.Falls man irgendwann tatsächlich in eine SV-Situation geraten sollte wird das Training nicht viel nutzen,weil es eine völlig andere Situation ist.Beim Training weiss man das dieses nicht der Ernstfall ist.
wenn man danach geht, könnte man das trainieren gleich ganz sein lassen, denn es ist nie "der ernstfall", sondern immer "nur" training. und als solches halt "fake". am ende des tages geht es schlicht darum, wer die besten fake-trainingsmethoden zu vorbereitung auf den vielzitierten ernstfall hat.
womit wir dann beim szenariotraining wären. wobei ich da nicht von irgendwelchem-frauen-sv-crashkurs-zeug ausgehe, wo sich ein mit der vehemenz einer nacktschnecke auf valium bewegender "angreifer" in einem vollschutzanzug ohne nennenswerte gegenwehr verdreschen lassen muss, sondern ernsthaftes szenariotraining von leuten die wissen, was sie tun.
das ziel von vernünftigem szenariotraining ist, den schüler dazu zu bringen, auch in streßsituationen noch adäquate, also an die situation angepasste entscheidungen treffen zu können und entsprechend zu reagieren. und reagieren bedeutet hier nicht notwendigerweise sofort stumpfes wegballern des gegenübers, sondern auch und insbesondere dinge wie körperausrichtung, körpersprache und - vor allem - reden können (bzw. müssen).
ist ein bißchen wie die absolvierung eines professionellen bewerbungstrainings unter anleitung fähiger personaler. kann den ernstfall auch nicht eins zu eins abbilden, aber der übertrag ist hinreichend groß, um hinterher die ernstfallsituation bewerbungsgespräch besser zu meistern.
Kohleklopfer
06-09-2018, 21:41
Von diesen Kursen halte ich nichts.
Entweder man verschreibt sich Jahrelang einer Sache und trainiert hart, oder man kann die bessere Wehrhaftigkeit vergessen.
Schnueffler
06-09-2018, 21:54
Kommt immer drauf an, wie man die Kurse verkauft und benennt.
Ischmach disch krass SV ist eine bescheidenen Aussage für einen Kurs.
Wenn ich diesen Kurs aber als Schnupper-, Basic- oder Einführungskurs bezeichne und dazu stehe, das man jahrelanges hartes Training braucht, ist es für mich ok.
Von diesen Kursen halte ich nichts.
Entweder man verschreibt sich Jahrelang einer Sache und trainiert hart, oder man kann die bessere Wehrhaftigkeit vergessen.
Hmhm, auch hier scheint der Grundgedanke zu sein , SV ist gleich Kampf oder soll darauf vorbereiten.
Als Kurs gestaltet , halte ich es für wichtiger , Verhalten aufzuzeigen . Auf Möglichkeiten sich bemerkbar zu machen , Aufmerksamkeit auf sich und die Situation zu lenken , Fluchtwege zu entdecken und zu Nutzen und ganz wichtig ....... Handlungsfähig zu bleiben und immer in Bewegung. ......wichtiger als irgendwelche Moves , Techniken oder Kampftraining , wie auch immer das dann aussieht.
Alles was Training erfordert , sollte auch als Training und die damit realistisch, notwendige Zeit und Energie , kommuniziert werden.
Schnueffler
06-09-2018, 22:10
Das ist dann ja mehr Richtung Selbstbehauptung und Strategie.
Da würde dann ja keine SV als Technik gelehrt.
Kohleklopfer
06-09-2018, 22:16
....
Kampf ist dennoch ein Teil dieser Kurse, und darauf habe ich mich bezogen. Den Rest den du nennst, ist eher Kampfprävention als Selbstverteidigung.
Wenn ich bspw einen SV Kurs besuche, erwarte ich das man mir zeigt wie ich mich körperlich zur Wehr setze, da das ein unabdinglicher Teil der SV ist.
Wenn ich aber einen (nennen wir ihn) Kampfpräventionskurs besuchen würde, würde ich nicht erwarten das man mit zeigt wie ich mich körperlich zur Wehr setze, dort erwarte ich das man mit zeigt wie ich es erst gar nicht dazu kommen lasse.
Aber so ein Kurs würde sich nicht so gut verkaufen. ;) Und da liegt das Problem, diese "SV Kurse" verkaufen auch eine gehörige Portion falsches und verdammt gefährliches Selbstvertrauen.
@fister, schnueffler, cam: :halbyeaha:
Doch Schnüffler.
Denn die gelernte Technik fördert ebenso wie Körpersprache dass das Selbsbewußtsein besser nach außen dargestellt wird und die Teilnehmer aus dem Opferschema fallen.
Falls nicht haben sie noch Techniken zum Anwenden und das verzögert den Angriff und stört den Täter.
Massive Gegenwehr führt bei Sexualdelikten in über 80Prozent zum Abbruch. D.h. Die Technik müsste nicht mal gut sein, eine tobende um sich schlagende Frau würde meistens reichen. Nur muss man vielen die laute Stimme und auch den Widerstand beibringen.
Zu McKick und Droom brauche ich nichts zu sagen,wir scheinen hier ziemlich dieselbe Meinung zu haben.
@Ripley
Ich weiss ja nicht,von was für Typen Rambat so erzählt.Ich hab vor ca. 20 Jahren mal gesehen,wie ein Kneipenschläger so etwas handhabt.Irgendjemand kommt auf ihn zu,schreit "Du *********,du Schwein".Der andere haut ihn mit dem Kopf auf den Tresen,stellt ihm ein Bein und war dann über ihm,hat vieleicht 5,6 mal zugeschlagen.Sein Gegner sah danach nicht gut aus.Die ganze Geschichte hat vieleicht maximal 30 sek gedauert.
Und hier hätte niemand irgendetwas tun können.Das Lustige ist nur,dass mir das niemand glauben wollte.
Kneipenschläger?Die sind doch betrunken,da hat man doch leichtes Spiel.
Der normale Mensch hat ja schon eine gewisse Hemmung,einem anderen ins Gesicht zu schlagen.Ich habe das Gefühl,dass dies bei vielen Frauen noch wesentlich ausgeprägter ist.Insofern könntest Du durchaus Recht haben,was das "sich wehren wollen" angeht.
Vieleicht wäre es ein guter Ansatz für die SV den Schülern erstmal diese Hemmung abzugewöhnen.
@MrFister
Ich habe das Gefühl,dass viele aus den falschen Grundgedanken heraus zur SV gehen.Sie trainieren für den Ernstfall,wie Du gerade sagtest.Vieleicht sollte es eher darum gehen,etwas zu lernen,sich zu bewegen,will sagen das Ganze mehr als Sport zu sehen.Wenn Dich dieser Sport auch ein bischen wehrhafter macht,gut,aber dies sollte nicht der einzige Gedanke dahinter sein.
Mich hatte beim WT damals dieser Werbespruch (die effektivste Art der SV) neugierig gemacht.Bin hingegangen,hatte Spass an der Sache und bin dabeigeblieben.Ich habe aber relativ schnell herausgefunden,dass dieser Werbespruch absoluter Unsinn ist.Ich muss auch sagen,dass ich mich für viele WTler schäme,wenn ich mal ins WT-Forum gucke.Aber jetzt beginne ich abzuschweifen.
Zu schnüffler,Cam und Kohleklopfer
Ihr habt durchaus recht mit dem was ihr sagt,dass SV weitaus mehr ist als nur Techniken zu üben.SV beginnt ja eigentlich schon wesentlich früher,nämlich mit der Achtsamkeit gegenüber der Umgebung.In dem Augenblick,in dem ich die Kneipentür öffne sehe ich mich einmal um.Wie ist die Stimmung,was für Typen sitzen hier,usw.Ich suche mir einen Platz von dem aus ich die Türen im Blick habe,und mir niemand in den Rücken fallen kann.Falls sich irgendjemand nähern sollte,den ich nicht einordnen kann,stehe ich von meinem Hocker auf um nicht überrascht zu werden.Ich benutze das letzte Pinkelbecken von der Tür aus gesehen,und habe auch hier die Tür und meinen Nebenmann im Blick.Usw,usw...
Das Problem ist nur,dass niemand diese Paranoia die ganze Nacht durchhält.Und wie will man diese Dinge in einem SV.Kurs unterrichten?Man kann es erzählen,aber wenn den Schülern dem entsprechende Erfahrungen fehlen,werden sie nicht diese Wachsamkeit entwickeln.
Schnueffler
07-09-2018, 07:03
@Franz:
Für mich ist es eine Frage, wie ich es benenne. Das wilde Rumgeschlage, Körpersprache, Selbstbewußtsein und auch die Übersicht zu wahren, fällt für mich unter Selbstbehauptung und Bewußtsein.
Die reine SV fasse ich für mich als den körperlichen, technisch-taktischen Teil. Es ist ein fließender Übergang und gehört für eine erfolgreiche Verteidigung zusammen.
Kneipenschläger?Die sind doch betrunken,da hat man doch leichtes Spiel.
Ich persönlich halte Betrunkene bzw. durch andere Substanzen enthemmte Menschen für gefährlicher als Nüchterne. Eben weil bei ihnen Hemmungen und moralischs Zeugs arg runtergedimmt bis abgeschaltet sind. BEVOR sie so zugedröhnt sind, dass sie physisch ungefährlich sind.
Der normale Mensch hat ja schon eine gewisse Hemmung,einem anderen ins Gesicht zu schlagen.Ich habe das Gefühl,dass dies bei vielen Frauen noch wesentlich ausgeprägter ist.
Ja. Das ist auch meine Beobachtung. Und es geht dabei nicht nur um "ins Gesicht schlagen", sondern insgesamt um Körperlichkeit und Berührungen, die auch nur im entferntesten mit Aggressivität in Verbindung gebracht werden könnten.
Frauen, die mit SV oder KK/KS anfangen (und das sind ja schon die, die den ersten Schritt getan haben), müssen oftmals erst lernen, ihre Hände und Füße, Ellenbogen und Knie auch tatsächlich ans Gegenüber DRAN zu bringen.
Das alte Rollen-Stereotyp von den Jungs, die raufen, während die Mädchen ihre Puppen frisieren ... es ist immer noch in den Köpfen auch der Erziehenden. Und wird somit auch der nächsten Generation mitgegeben. (Okay, bei mir persönlich ist da irgendwas schiefgelaufen ;-) ...)
Antikörper
07-09-2018, 08:48
Die meisten sog. SV Kurse bringen wenig oder sind sogar Kontraproduktiv.
Spricht man von SV so ist einer der wichtigsten Punkte, bei einer Konfrontation mit echter Gewalt überhaupt noch handlungsfähig zu bleiben. Um das zu bewerkstelligen muss man den Leuten eine gewisse Gewaltkompetenz vermitteln. Vom Verbalen, zum Visuellen, zum Praktischen. Das ist nicht schön und dauert auch seine Zeit bis das Hirn entsprechend vom Freeze zum Fight umstrukturiert ist und vor allem auch, bei manchen wird das nie funktionieren. Man macht aus einem Schaf keinen Wolf.
Mr.Fister
07-09-2018, 09:08
Man macht aus einem Schaf keinen Wolf.
aber eventuell wenigstens ein kampfschaf. ;)
Antikörper
07-09-2018, 09:14
aber eventuell wenigstens ein kampfschaf. ;)
Bei manchen nicht mal das... generell muss mit nur mit den richtigen Triggern arbeiten, dann geht da schon einiges.
Bücherwurm
07-09-2018, 09:21
Bei manchen nicht mal das... generell muss mit nur mit den richtigen Triggern arbeiten, dann geht da schon einiges.
Alle keine Ahnung .. ausser ich.
Antikörper
07-09-2018, 09:27
Alle keine Ahnung .. ausser ich.
Was bist du eigentlich für ein Klugscheißer? Hast du auch mal was konstruktives zu melden?
PS:
Mit dem wie vielten Account bist du eigentlich mittlerweile hier angemeldet?
Bücherwurm
07-09-2018, 09:29
Was bist du eigentlich für ein Klugscheißer? Hast du auch mal was konstruktives zu melden?
Der Klugscheißer bist du. Ich geb nur ne Gefühlslage kund.
jkdberlin
07-09-2018, 09:38
Back to Topic!
Antikörper
07-09-2018, 09:44
Der Klugscheißer bist du. Ich geb nur ne Gefühlslage kund.
Deine Gefühlslage kannst du in deinen Tagebuch schreiben, interessiert niemanden. Es geht hier darum Erfahrungswerte auszutauschen und zu diskutieren. Hast du mit diesem Account schon mal iwas Konstruktives, etwas mit Substanz geliefert? Von dir kommt nichts außer persönliche Anmache.
Und ja, die wenigsten Anbieter haben tatsächlich Ahnung, wollen oder können einen SV Kurs so aufziehen... (Ich übrigens auch nicht, aber ich kenne den Unterschied)
Denn die gelernte Technik fördert ebenso wie Körpersprache dass das Selbsbewußtsein besser nach außen dargestellt wird und die Teilnehmer aus dem Opferschema fallen.
Falls nicht haben sie noch Techniken zum Anwenden und das verzögert den Angriff und stört den Täter.
Massive Gegenwehr führt bei Sexualdelikten in über 80Prozent zum Abbruch. D.h. Die Technik müsste nicht mal gut sein, eine tobende um sich schlagende Frau würde meistens reichen. Nur muss man vielen die laute Stimme und auch den Widerstand beibringen.
Genau darum geht es doch in vielen SV-Kursen. Ob das jetzt nach genauer Definition Prävention, Selbstbehauptung oder Selbstverteidigung heißt, ist den meisten TeilnehmerInnen egal.
Shintaro
07-09-2018, 12:57
Was bist du eigentlich für ein Klugscheißer? Hast du auch mal was konstruktives zu melden?
PS:
Mit dem wie vielten Account bist du eigentlich mittlerweile hier angemeldet?
Bücherwurm, Du erinnerst mich ganz stark an Wong F.
Shintaro
07-09-2018, 13:01
Grundsätzlich würde ich sagen, dass SV Kurse lediglich einen einen kleinen Querschnitt zeigen können. Ichvsehe diese Kurse eher als Schnupperkurse an. Um sich richtig vetteidigen zu können, muss man jahrelang trainiert haben. Wer den Leuten eines solchen Kurses vermitteln will, dass er die SV beherrscht und sich behaupten kann, betreibt gefährliche Bauernfängerei.
jkdberlin
07-09-2018, 13:03
Bücherwurm, Du erinnerst mich ganz stark an Wong F.
Hallo? Who cares? Ich sagte doch, bitte wieder sachbezogen usw. !
Um sich richtig vetteidigen zu können, muss man jahrelang trainiert haben.
also können das nur mcgregor, klitschko und tyson.
wie schaffen es dann soviele frauen, nicht vergewaltigt zu werden? deiner meinung nach müsste die "erfolgs"quote der vergewaltiger bei knapp 100% liegen. (ich zumindestens kenne nicht so viele frauen die schon jahrelang trainieren (rousey habe ich noch nie persönlich getroffen))
Wer den Leuten eines solchen Kurses vermitteln will, dass er die SV beherrscht und sich behaupten kann, betreibt gefährliche Bauernfängerei.
wer nach dem 1-hilfe-kurs glaubt, dass er nun rettungsassistent ist, wird wahrscheinlich auch akzeptieren, dass die erde flach ist.
das damit geworben wird, ist mir allerdings auch ein dorn im auge ;).
@ Topic:
Ich glaube viel ist Geschäftsmacherei und Vermittlung falscher Sicherheit.
Da das Auftreten der Gefahren gegen die man sich da vermeintlich schützt völlig überschätzt wird gibt es den Frauen wahrscheinlich ein gutes Gefühl das ist wieder positiv.
Wenn es nur ein kurzes 2-Stunden-Training ist macht eigentlich nur Training von Verhaltensweisen zu Awareness etc. Sinn: Wo sollte ich nicht allein hingehen? Oder wenn ich muss: Worauf achten? Handy schnell griffbereit, keine Kopfhörer einstöpseln etc.
Physische Verteidigung in zwei Stunden lernen ist Wunschdenken.
also können das nur mcgregor, klitschko und tyson.
wie schaffen es dann soviele frauen, nicht vergewaltigt zu werden? deiner meinung nach müsste die "erfolgs"quote der vergewaltiger bei knapp 100% liegen. (ich zumindestens kenne nicht so viele frauen die schon jahrelang trainieren (rousey habe ich noch nie persönlich getroffen))
Die meisten Frauen werden nicht vergewaltigt weil sie mit keinem Partner oder anderen Familienmitglied zusammenleben der ein Vergewaltiger ist.
Dann gibt es noch so einige die nicht vergewaltigt werden weil sie nicht allein nachts im Park herumlaufen und solche die sich nicht bis zur Besinnungslosigkeit besaufen und dann mit fremden Männern zum "Party machen" in die Wohnung mitgehen.
EDIT: Bitte das rechtfertigt beides natürlich keine Vergewaltigung. Tatsache ist aber dass man es selber in der Hand hat in wie viel Gefahr man sich selbst begibt.
Die wenigen Frauen, bei denen der Angreifer ein Unbekannter ist retten sich meistens durch Aufmerksamkeit schaffen, laut schreien etc.
Es sollte sich jetzt nicht nur um Frauen drehen.Der Widerstand von Frauen ist lediglich ein Apekt dieser Thematik.Ich persönlich hatte es eher wenig mit Vergewaltigern als vielmehr mit Betrunkenen,denen meine Nase nicht passte zu tun.In den meisten Fällen ist nichts passiert.In manchen Fällen wurde ich aber trotzdem angegriffen.
Dies könnte durchaus damit zu tun haben dass ich keine Angst hatte oder gezeigt habe,wie Franz dies bereits angesprochen hatte.Ich muss allerdings sagen,den "Angriff zu verzögern oder den Täter zu stören" wäre meiner Meinung nach zu wenig.
Ein weiterer Punkt wäre der Background des SV-Lehrers.Ein Türsteher oder Personenschützer ist Praktiker,der weiss was im Kampf auf der Strasse funktioniert,und was nicht.Ein Kampfsportler mit Wettkampferfahrung hat eher wenig Erfahrung mit SV.Versteht mich nicht falsch,ich sage nicht dass ein Wettkämpfer nicht SV-tauglich ist.Ich will eher auf folgendes hinaus:Wie kann jemand etwas vermitteln,wenn er noch nie in einer SV-Situation war ?
Die meisten sog. SV Kurse bringen wenig oder sind sogar Kontraproduktiv.
Spricht man von SV so ist einer der wichtigsten Punkte, bei einer Konfrontation mit echter Gewalt überhaupt noch handlungsfähig zu bleiben. Um das zu bewerkstelligen muss man den Leuten eine gewisse Gewaltkompetenz vermitteln. Vom Verbalen, zum Visuellen, zum Praktischen. Das ist nicht schön und dauert auch seine Zeit bis das Hirn entsprechend vom Freeze zum Fight umstrukturiert ist und vor allem auch, bei manchen wird das nie funktionieren. Man macht aus einem Schaf keinen Wolf.
Seh ich komplett genauso .
Auch , das nicht jeder zu seinen Wolf finden und annehmen kann, um ihn dann zu leben.
Ist eine Situation so bedrohlich odr so heftig , daß man das Switchen wirklich braucht und man kann es nicht, hat man ganz schlechte Karten.
Genauso denk ich aber auch, das nicht jede SV den Wolf zwangsweise notwendig macht.
Meine generelle Erfahrung mit SV Kursen, die sich auch als solche bewerben - ist vollkommen mies. Leider, aber dort wird stellenweise jedes Klischee aufgefahren, Leute labern um den heißen Brei oder zeigen oftmals abstruse Anwendungen, die jetzt optimiert für angeblich schwächere sein sollen, von stärkeren aber komischerweise nie benutzt werden. Da kann man sich schon denken was man bekommt.
Gibt es aus dem Sektor SV gute Kurse ? Ja, absolut ! Vor allem wenn man sich in der modernen Combatives Schiene umschaut. Gute Kurse dieser Art bauen vor allem auf folgendem Schema auf:
Sie zeigen wie Gewalt abläuft - Also wie man sie erkennt und mit ihr umgeht.
Sie geben dem Teilnehmer Tools und Trainingsmethoden auf den Weg, die er "selbst" im "intensiven" Eigenstudium am besten mit einer Trainingsgruppe zum funktionieren bringt.
Es geht nicht darum eine Person in einem Wochenende wehrhaft zu machen. Allein vom Ansatz halte ich das für einen Witz. Du machst aus einem Schaf wie gesagt nicht mal schnell einen Wolf. Aber ! Wenn das Schaf wirklich arbeiten will, kannst du ihm die Denkweise und die körperlichen Methoden in einem Wochenende vermitteln, die es braucht um in einer längeren Zeit zum Wolf zu werden. Bei manchen Leuten könnte das bedeuten, dass sie auf kurz oder lang ihr komplettes Weltbild ändern müssen, mehrmals "täglich" trainieren und eine Härte gegen sich selbst aufbringen, zu der sie vielleicht im Endeffekt gar nicht bereit sind, aber dafür kann der Anbieter nichts. Das ist die Arbeit der Leute. Der Teil, der "will" !
Zum Thema reale Erfahrung: Das schwierige ist halt mit dem zu arbeiten, was wirklich für möglichst viele funktioniert und nicht für einen selbst. Da tun sich eventuell oftmals auch Kampfsportler schwer, die können super kämpfen und wissen wie sie jemand in der SV umhauen, aber deren Skill-Set lässt sich dann nicht so einfach auf einen Normalo übertragen, wie andere Methoden ... Um so mehr Erfahrung eine Person hat um so besser. Da stimme ich voll zu.
Man muss jedoch aufpassen: Es gibt sehr viele Leute mit Tür/Security/Behörden oder Militär Hintergrund, die praktisch keinerlei Erfahrung mit dem Thema haben. Du kannst problemlos an diversen Läden über Jahre die Tür machen ohne auch nur einmal in einen richtigen Kampf verwickelt zu werden. Genau so wie du bei den anderen erwähnten Geschichten unterwegs sein kannst, ohne jemals eine unbewaffnete Auseinandersetzung gehabt zu haben. Leute mit wirklich umfassender vielschichtiger Erfahrung im Bereich Gewalt sind extremst selten ! Ich betone "extremst".
Ich gebe seit über 10 Jahren sogn. "SV"-Kurse, dazu gehören auch Themen wie Gewaltschutz oder Gewaltprävention. Seit einigen Jahren bin ich auch im Verband in die Trainerausbildung miteingebunden. So weit, so gut.
Was SV-Kurse bringen?
Geld!
Vergleiche hinken immer, aber....
- wer lernt Lesen und Schreiben bei einem Analphabeten?
- wer lässt sich (und sei es nur der Blinddarm) von einem Medizinstudenten im 2. Semster operieren?
Umgekehrt - wie lange betreibst Du schon Deine Kampfkunst? 10, 15, 20 oder mehr Jahre?
Und jetzt soll in einem "Crash-Kurs" in ein oder zwei Stunden plötzlich gänzlich unbedarften Neueinsteigern irgendetwas vermittelt werden? (Und ich diskutiere nicht mal über die Qualifikation des Referenten!)
Allein daran kann und sollte man erkennen, dass SV-Kurse nur zum Geld- und Adresseinsammeln für den Verein taugen.
Kommen anschl. dauerhaft neue Mitglieder in den Verein -> ok, man hat was erreicht!
Vermittelt man im Kurs nicht nur "Techniken", sondern eben Verhaltensweisen, könnte man etwas erreichen, bestes Erlebnis war das Angsttrauma eines Teilnehmers im Strassenverkehr, welches ich durch eine einfache Änderung seiner Gewohnheit dauerhaft ausräumen konnte.
In unserem Verein gibt es also beides: "Crash-Kurse" ein-, zweimal jährlich für die Kasse und für die Adresslisten (natürlich auch, um Werbung zu machen) und den wöchentlichen Kurs, wo Interessierte dauerhaft mitmachen können.
also sind auch 1-hilfe-kurse für den @§$€h?
Bücherwurm
08-09-2018, 09:58
Ich betone "extremst".
Also noch extremer als extrem. Voll extrem, sozusagen.
Oder voll krass?
Also noch extremer als extrem. Voll extrem, sozusagen.
Oder voll krass?
Bin mir sicher bei deinen Tai Chi Lehrern im Park gibt es einige von der Sorte ;)
@Antikörper
Du sagtest auf Seite 2 was davon mit den richtigen Triggern zu arbeiten.Was meinst Du damit jetzt genau ?
@big X
Im Erste Hilfe Kurs würde niemand behaupten,dass Du nach dem Kurs Arzt bist.Aber genau diesen Effekt haben viele SV-Kurse.Es wurde hier auch schon gesagt,dass es kein Problem wäre,wenn diese Kurse z.B. Schnupperkurse oder so ähnlich hiessen.
Es ist durchaus interessant,dass hier ca. 80% SV-Kurse ebenfalls kritisch sehen.Ich hoffe ja immer noch auf den einen oder anderen SVler.Nicht weil es so schön Beef geben würde,sondern weil dadurch neue Gedanken in die Diskussion einfliessen würden.
1,2 Dinge die ich bis jetzt nicht bedacht hatte ,habe ich hier schon gelesen.
Kommt auf den Kursleiter und den Kurs an. Ein ehemaliger Arbeitskollege, 1972 im Judokader für Olympia gewesen, hat bei der VHS (!) für fast lau solche Kurse gegeben, und das sehr erfolgreich. Das war aber kein einmaliger Kurs sondern halt 1 mal die Woche 2 Stunden fortlaufend, und neben Partnertraining auch jedes Mal gegen ihn im Vollschutzanzug antreten müssen. Der hat die Damen dann halt auch so lange rumgeschubst bis die angefangen haben sich zu wehren, und die körperlich gut dastehenden Damen (Typ Fitnesstanten oder Sportlerinnen) haben ihn später auch schon ordentlich verhauen können. Einer hat das ne Vergewaltigung im Wald erspart.
Bei einem einmaligen Kurs kann man nur Verhaltensregeln mitgeben, und ein bischen das Interesse und ganz basische Abwehrreflexe wecken. Sprich die rumschubsen, anschreien usw. dass die überhaupt mal mit sowas konfrontiert werden, und üben sich überhaupt zu wehren und nicht in Schockstarre zu verfallen. Viel mehr kommt dabei nicht raus, da muss es schon in regelmässiges gutes Training übergehen. Mit ein paar mal wiederholen bekommt man aber zumindest bei vielen die Starre raus, dass die überhaupt reagieren und irgendwas tun. Und wenn es sich schützen, losreissen und wegrennen ist. Auch das muss man üben. Ich hatte schon sportliche Damen die als Handballerinnen harten Kontakt an sich gewohnt waren, wenn ich die angefasst und böse gekuckt habe sind die in Panik einfach in sich zusammengesackt und konnten sich nicht rühren. Solche Dinge kann man auch mit einem oder wenigen Kursen angehen, dass überhaupt ein bischen was kommt, und die Angst - teilweise auch aus alten Erfahrungen - sich Bahn bricht und abbaut.
discipula
08-09-2018, 19:37
oder zeigen oftmals abstruse Anwendungen, die jetzt optimiert für angeblich schwächere sein sollen, von stärkeren aber komischerweise nie benutzt werden.
Das ist nicht grundsätzlich abstrus; ein Stärkerer kann einfach mal kurz seine Kraft und Masse in die Waagschale werfen, Problem erledigt. der braucht solche Techniken eben gar nicht, die Schwächere brauchen, weil sie eben nicht überlegene Kraft und/oder Masse haben, sondern andere Wege finden müssen.
Leute mit wirklich umfassender vielschichtiger Erfahrung im Bereich Gewalt sind extremst selten ! Ich betone "extremst".
Dann sucht man sich womöglich am besten jemanden, der dem eigenen Profil entspricht. Wer Türsteher werden will, sucht sich einen erfahrenen Türsteher als Lehrer, eine Frau, die mit sexueller Belästigung besser klar kommen will, sucht sich eine ebensolche Frau als Lehrerin, etc.
Das ist nicht grundsätzlich abstrus; ein Stärkerer kann einfach mal kurz seine Kraft und Masse in die Waagschale werfen, Problem erledigt.
Ich schließe mich dem "abstrus" an: Warum sollte ein Stärkerer sich unnötig anstrengen, wenn er das Ganze doch viel leichter und weniger aufwendig haben könnte?
discipula
08-09-2018, 20:06
Ich schließe mich dem "abstrus" an: Warum sollte ein Stärkerer sich unnötig anstrengen, wenn er das Ganze doch viel leichter und weniger aufwendig haben könnte?
für den Stärkeren ist es eben NICHT anstrengend, sich mal kurz auf einen Leichteren, Schwächeren drauf zu setzen oder dem eins zu hauen.
für den Stärkeren ist es eben NICHT anstrengend, sich mal kurz auf einen Leichteren, Schwächeren drauf zu setzen oder dem eins zu hauen.
Wenn es so Wundertechniken gibt, die es einem Schwächeren ermöglichen, relativ leicht einen Stäkeren zu besiegen, dann wären dieselben Techniken für den Stärkeren noch weniger aufwendig, an einem Schwächeren zu nutzen.
Und nur, weil jemand stärker ist, bedeutet es nicht gleichzeitig, daß es auch immer so einfach ist, wie du es hier plötzlich darstellst, die Stärke zu nutzen.
Einfacher - ganz klar.
Aber immer noch mehr Anstrengung, als wenn er eine Möglichkeit nutzen würde, die es bereits einem Schwächeren ermöglicht, den Stärkeren kampfunfähig zu machen.
Stumpf gesagt: Warum sollte der Starke sich die Mühe machen, den anderen umzu*hauen*, wenn er auch einfach pusten könnte?
Einem "Starken" (und schweren) kann man als verantwortungsvoller Mensch aber auch ganz andere Sachen zeigen, die ihm gut helfen. Bei schwächeren, leichteren Leuten ist das schon weniger einfach.
Ich halte es aber auch für Schwachsinn, für SV-Kurse oder -Unterricht nur Leute mit umfassender langjähriger Erfahrung als Strassenschläger und Gewaltkrimineller zulassen zu wollen. Es sollte nur keine Fantasie mit Schneegestöber sein was man da "anbietet".
Circle Defense
08-09-2018, 22:27
Mal ganz unabhängig von den Techniken, was in vielen Kursen meiner Meinung nach falsch läuft, ist dieser übertriebene Fokus auf Stressdrills. Ich halte es für besser, den Leuten in Ruhe etwas beizubringen. Wenn das irgendwann sitzt (nach mehreren Kursen oder regelmäßigem Training), dann kann man die Intensität erhöhen, aber solange jemand die Techniken nicht gut beherrscht, kommt meist ein wertloses Gefuchtel heraus, das den Leuten dann als Erfolg verkauft wird. Und man sollte auch niemandem Illusionen machen:
ein Kurs ist besser als kein Kurs, 1mal die Woche trainieren ist besser als gar nicht und je mehr man investiert, desto besser werden die Ergebnisse sein.
...(nach mehreren Kursen oder regelmäßigem Training), ...
Nur, wieviele SV-Kurse bestehen denn tatsächlich aus einen genügend hohen Anzahl an Terminen, daß die Sachen sicher genug beherrscht werden?
Circle Defense
08-09-2018, 22:57
Nur, wieviele SV-Kurse bestehen denn tatsächlich aus einen genügend hohen Anzahl an Terminen, daß die Sachen sicher genug beherrscht werden?
Das ist eine andere Frage, aber du hast recht. Nur üben sollte man meiner Meinung nach in einer ruhigen Atmosphäre, nur so kann lernen funktionieren. Schwache Teilnehmer unter Streß setzen, obwohl sie noch gar nichts können, produziert doch nur noch mehr Furcht vor einer Gefahrensituation und ist meiner Meinung nach kontraproduktiv.
discipula
09-09-2018, 06:55
Wenn es so Wundertechniken gibt, die es einem Schwächeren ermöglichen, relativ leicht einen Stäkeren zu besiegen, dann wären dieselben Techniken für den Stärkeren noch weniger aufwendig, an einem Schwächeren zu nutzen.
Wenn Schwächere sich durchsetzen wollen, müssen sie an Brutalität hochschrauben. Also gezielt starke Schmerzen zufügen, oder sogar Verletzungen, und die meisten Menschen haben glücklicherweise Hemmungen, so etwas ohne Not zu tun.
Und nur, weil jemand stärker ist, bedeutet es nicht gleichzeitig, daß es auch immer so einfach ist, wie du es hier plötzlich darstellst, die Stärke zu nutzen.
Ich hab mal ein Video gesehen, finde das leider nicht mehr, ich glaub das hatte irgend jemand mal hier im Forum verlinkt.
Da sah man den Parkplatz eines Supermarkts, vermutlich in den USA, darauf einen kräftigen muskulösen Typen (Muckis gut sichbar, da Träger eines offenherzigen Muskelshirts), der Leute anpöbelte. Das ging eine Weile so, bis er eine ältere Frau anpöbelte. Da wurde es dem uniformierten Wächter zu bunt, der war ein grosser, dicker - also richtig fetter - Mann. Der watschelte in aller Gemütsruhe auf Mr. Muscleshirt zu, und begrub den unter seinen Fettmassen, worauf unser Pöbler einfach mal kurz aus dem Blickfeld verschwand :ups: und die ältere Frau in Ruhe ihren Einkäufen nachgehen konnte.
Wenn der Masseunterschied gross genug ist, ist es wirklich nicht schwer. und Masse kann eingesetzt werden, ohne gross zu schaden oder Schmerzen zuzufügen. da kann man fragen "und, hast du genug, benimmst du dich jetzt anständig?" und wenn die Antwort "ja" lautet, in Frieden auseinander gehen.
kleine schwache Leute haben diese Option einfach nicht.
Aber immer noch mehr Anstrengung, als wenn er eine Möglichkeit nutzen würde, die es bereits einem Schwächeren ermöglicht, den Stärkeren kampfunfähig zu machen.
Anstrengung ist nicht das einzige Kriterium. Das Ausmass des angerichteten Schadens ist eben auch eins, und das Mass der zugefügten Schmerzen.
Das ist eine andere Frage, aber du hast recht. Nur üben sollte man meiner Meinung nach in einer ruhigen Atmosphäre, nur so kann lernen funktionieren. Schwache Teilnehmer unter Streß setzen, obwohl sie noch gar nichts können, produziert doch nur noch mehr Furcht vor einer Gefahrensituation und ist meiner Meinung nach kontraproduktiv.
Da bin ich bei dir.
Wenn John Doe gar nicht weiß, was er machen soll und am besten noch gehemmt ist, weil alles neu - dann nehme ich an, wird der gute John entweder versteinern oder alles mögliche machen, aber das nicht gewollte (wobei dann hier immer *etwas* gemacht wurde).
Wie gesagt, hier stimme ich zu und zu sehe das Problem eher darin, daß die meisten SV-Kurse nicht lang genug laufen, um etwas zu vertiefen; das benötigt halt regelmäßig Training (was du ja selber auch geschrieben hast! Hab ich nicht übersehen ;) ^^ )
Wenn Schwächere sich durchsetzen wollen, müssen sie an Brutalität hochschrauben. Also gezielt starke Schmerzen zufügen, oder sogar Verletzungen, und die meisten Menschen haben glücklicherweise Hemmungen, so etwas ohne Not zu tun.
Ja und?
Was hat das jetzt damit zu tun?
Wenn Stärkere angreifen, wollen sie auch etwas - ist aber auch nicht relevant hier.
Ich hab mal ein Video gesehen, finde das leider nicht mehr, ich glaub das hatte irgend jemand mal hier im Forum verlinkt. [...]
Ich hätte mein "so" mehr betonen müssen.
Natürlich ist es noch immer einfacher. Aber Muskelmann hätte auch vorher reagieren können, bevor der Wachmann dran gewesen wäre.
Hätte, hätte, Fahrradkette.
und Masse kann eingesetzt werden, ohne gross zu schaden oder Schmerzen zuzufügen.
Kann, muss aber nicht.
Was ist wenn der Strake dennoch Schemrzen zufügen will? Darum geht es mir.
da kann man fragen "und, hast du genug, benimmst du dich jetzt anständig?" und wenn die Antwort "ja" lautet, in Frieden auseinander gehen.
Genau, und wenn der unten liegende sein "ja" gefiept hat, der andere aufgestanden ist/ losgelassen hat/ was auch immer - dann kann der Gedemütigte so richtig aufdrehen, denn der wird sauer sein!
kleine schwache Leute haben diese Option einfach nicht.
Behauptet auch keiner.
Aber Starke haben dieselben Optionen wie Schwache plus einiger mehr.
Das ist nicht grundsätzlich abstrus; ein Stärkerer kann einfach mal kurz seine Kraft und Masse in die Waagschale werfen, Problem erledigt. der braucht solche Techniken eben gar nicht, die Schwächere brauchen, weil sie eben nicht überlegene Kraft und/oder Masse haben, sondern andere Wege finden müssen.
Zu umfassend hier, aber generell sind Techniken für "Schwächere" Quatsch. Im Bereich SV macht es natürlich Sinn auf Techniken zurückzugreifen, die möglichst wenig Athletik und Körperkraft voraussetzen, aber diese Techniken werden durch Kraft und Athletik dann noch viel mehr bereichert ! Sie sind keine Alternative dazu. Man muss hier in Prozenten denken und mit beabsichtigtem Effekt. Der Effekt ist Mannstopp-Wirkung. Die erste Empfehlung die ich jedem SV Interessiertem gebe, der anfängt irgendeine Form von Techniken zu lernen, wäre an seiner funktionalen Kraft und Athletik zu arbeiten.
Dann sucht man sich womöglich am besten jemanden, der dem eigenen Profil entspricht. Wer Türsteher werden will, sucht sich einen erfahrenen Türsteher als Lehrer, eine Frau, die mit sexueller Belästigung besser klar kommen will, sucht sich eine ebensolche Frau als Lehrerin, etc.
Die Person sollte Erfahrung mit Gewalt haben. Eine Frau ist nicht automatisch eine bessere Lehrerin für eine Frau. Es kommt immer drauf an, ob der Lehrer in der Lage ist, seine Techniken fernab von seinen eigenen Vorlieben und seiner eigenen körperlichen Verfassung zu unterrichten. Ein gewalterfahrener 120 Kg Mann kann auch eine zierliche Dame gut auf die SV vorbereiten, wenn seine Konzepte für die Frau realisierbar sind. Wichtig ist der realistische Blick auf Gewalt und am besten Erfahrungen damit. Auch beobachtender Natur kann äußerst hilfreich sein. Wenn jemand zum Beispiel selbst keine großen Erfahrungen hat, aber seine Schüler etwas erfolgreich umsetzen konnten, ist das auch schon ein Erfolg und etwas mit der er als Qualifikation werben kann.
Es gibt jedoch auch Geschichten da wird das Bedürfnis für "erfolgreiche" Real-Erfahrung beim Lehrer immer größer. Für mich als trainierter Mann sind das zum Beispiel Geschichten wie Messer- oder Gruppenangriffe ... Da willst du einfach keine Ideen von jemanden präsentiert bekommen, der das nicht selbst positiv bewältigen konnte. Ausnahme er weist auch wirklich darauf hin und für dich ist das ok und nicht dein Anspruch.
Mal ganz unabhängig von den Techniken, was in vielen Kursen meiner Meinung nach falsch läuft, ist dieser übertriebene Fokus auf Stressdrills. Ich halte es für besser, den Leuten in Ruhe etwas beizubringen. Wenn das irgendwann sitzt (nach mehreren Kursen oder regelmäßigem Training), dann kann man die Intensität erhöhen, aber solange jemand die Techniken nicht gut beherrscht, kommt meist ein wertloses Gefuchtel heraus, das den Leuten dann als Erfolg verkauft wird. Und man sollte auch niemandem Illusionen machen:
ein Kurs ist besser als kein Kurs, 1mal die Woche trainieren ist besser als gar nicht und je mehr man investiert, desto besser werden die Ergebnisse sein.
Bin ich voll bei dir ! Es dauert bis eine Technik sitzt und es dauert bis diese in zig Variationen gedrillt wird. Dieses komplette Denken, ich nehme an einem Kurs Teil und habe jetzt etwas gelernt, das ich direkt abrufen kann ist eh komplett falsch. In so einem Kurs/Seminar sollten Trainingsbausteine vermittelt werden, die jeder Teilnehmer letztendlich selbst zusammensetzen muss. Die Leute haben leider oft keine Vorstellung davon, wie schwer es ist einigermaßen kompetent darin zu werden.
Aber es ist auch nicht leicht sich vor die Gruppe zu stellen und zu sagen - keiner von euch wäre bei momentanem Trainingsstand in der Lage jemanden kampfunfähig zu machen.
discipula
09-09-2018, 11:23
Aber Starke haben dieselben Optionen wie Schwache plus einiger mehr.
Eben, das ist der Punkt - Starke können Schwache relativ leicht bremsen oder kontrollieren, ohne ihnen starke Schmerzen zuzufügen und ohne sie zu verletzen. einfach durch Festhalten, zum Beispiel. Und da die meisten Menschen keine Psychopathen sind, wird diese Option von Starken gegenüber Schwachen auch oft genutzt.
Müssen zum Beispiel Polizisten und andere Sicherheitsleute so lernen, das Minimum an Eskalation - dafür ein Maximum an Masse herstellen, zB indem mehrere Polizisten (zusammengezählt mehrere hundert Kilo Masse) einen einzelnen renitenten Demonstranten (vielleicht 100 kg aber selten mehr) kontrollieren.
Schwache haben diese Option nicht, auch wenn sie wollten - und müssen darum andere, brutalere Optionen wählen, um sich durchzusetzen, im Falle eines Falles. mit Waffen, zum Beispiel, oder Angriffe auf heikle Stellen. MIt dem Risiko, dass der so Angegriffene für den Rest seines Lebens mit einer gesundheitlichen Einschränkung leben müssen wird, falls ihm, zum Beispiel, das Trommelfell kaputt gehauen wurde. Sowas kann man auch einem Richter nur dann erklären, wenn man sagt, gucken Sie, der ist grösser als ich und doppelt so schwer, was hätte ich denn machen sollen?
zu SV-Kursen: wenn da ein paar Leute etwas mehr Achtsamkeit lernen - zum Beispiel, indem sie nicht mit Kopfhörern rumlaufen, sondern hören, was vor sich geht, und somit rechtzeitig ausweichen können, bevor ein Bösewicht überhaupt irgendwas bemerkt - ist schon recht viel gewonnen. Oder auch nur mal die theoretische Beschäftigung damit, was Bösewichte so wollen, was ihre Ziele sind, wie man das unterlaufen kann, wie man sinnvoll reagieren kann (zB indem man die Brieftasche gibt, oder das Geld... wenn einer hinter dem Geld her sein sollte)
Wenn man es andererseits mit dem bösartigen, fiesen, perfekt in Kampfkünsten ausgebildeten Super-Psychopathen zu tun haben sollte - nun, so einer wird allen Schwierigkeiten bereiten, aber solche Psychos sind ja glücklicherweise auch sehr selten, das wäre wirklich Pech, bei so einem unter die Räder zu kommen.
Garantien gibt es natürlich nie.
discipula
09-09-2018, 11:35
Zu umfassend hier, aber generell sind Techniken für "Schwächere" Quatsch. Im Bereich SV macht es natürlich Sinn auf Techniken zurückzugreifen, die möglichst wenig Athletik und Körperkraft voraussetzen, aber diese Techniken werden durch Kraft und Athletik dann noch viel mehr bereichert !
klar, es ist immer gut, kräftig und fit zu sein, und wenn man irgend kann, soll man dafür tun, was geht.
Für Frauen ist aber wahr: eine Frau hat etwa halb so viel Kraft im Oberkörper wie ein Mann. Eine gut trainierte Frau kommt vielleicht dahin, gleich kräftig zu sein wie ein untrainierter Mann. Aber keine Chance, es je mit einem trainierten Mann in der Hinsicht aufzunehmen, egal wie viel sie trainiert. Das ist einfach die Biologie, das lässt sich nicht grundlegend ändern.weniger s
"mach es mit Kraft" ist ein Tip, der für Männer sinnvoll ist, aber nichts, worauf sich eine Frau allein verlassen kann.
Die Person sollte Erfahrung mit Gewalt haben. Eine Frau ist nicht automatisch eine bessere Lehrerin für eine Frau.
ich spreche immer von Leuten, die Erfahrung auf dem jeweiligen Gebiet haben und die Probleme dort erfolgreich gemeistert hatten.
Eine Frau ist nicht unbedingt eine gute Lehrerin, korrekt, aber den meisten Männer geht es leider völlig ab, welche Probleme Frauen in Bezug auf Gewalt haben, welche Situationen üblich sind, wie sich das aufbaut, etc. Männer denken meist in Begriffen von Monkey Dance bzw Hahnenkampf. Weil das eben die Form von Gewalt ist, mit denen Männer in der Regel konfrontiert werden.
Frauen aber nicht.
Ein gewalterfahrener 120 Kg Mann kann auch eine zierliche Dame gut auf die SV vorbereiten, wenn seine Konzepte für die Frau realisierbar sind.
theoretisch ja, praktisch muss mir ein so seltener Vogel noch über den Weg laufen. :)
Gewalterfahrene 120 kg ist nun mal eine ganz andere Voraussetzung als schüchterne 50 kg. und Menschen haben generell Schwierigkeiten, sich in die Situation anderer Leute einzudenken.
Es gibt jedoch auch Geschichten da wird das Bedürfnis für "erfolgreiche" Real-Erfahrung beim Lehrer immer größer.
ja, das ist das Wichtigste :-) erfolgreich - ohne Anführungszeichen bitte. jemand, der das schon getan hat, was ich können will.
"Techniken" funktionieren ohne Intensität meist überhaupt nicht. Wenn ich einer 60kg-Frau "in Ruhe" "Techniken" beibringe, und ich gehe mal mit ein bischen Angstmache auf die los, dann räume ich die trotzdem in die Wand ab. Kampf ist kein Schach, wenn die Leute denken sie wären mit "Technik" gefeit gegen brutale Übergriffe, dann löst sich das mit der ersten Ohrfeige in Luft auf.
Ich hatte mal vor Jahren mit einem recht guten sportlichen Anfänger zu tun, der einen gebastelten Mix aus JKD und Wing Chun trainiert hat bei jemandem hier aus dem Forum. Das hat super funktioniert, der war für die kurze Zeit echt gut im Umsetzen seiner gelernten Manöver - solange ich gespielt habe. Um ihm den Unterschied zu zeigen habe ich ihn dann tatsächlich so angegriffen wie das "in echt" abläuft. Drohende Haltung, ins Gesicht ansehen, lächerlich machen, gestikulieren, und dann bin ich auf ihn zugegangen und habe ihn einfach gegen die Wand gedrückt. Er geriet in Panik und konnte überhaupt nichts machen, obwohl ich ihn nicht geschlagen und ihm nicht weh getan habe. Ich habe ihn einfach nur mit den üblichen non-verbalen Mitteln eingeschüchtert, und statt gelernter Dinge kamen seine natürlichen Gefühle zu Tage. Daran muss man arbeiten, Technik ist zwar nicht unwichtig aber nur ein Teil von dem was man können muss. Und bitte keinen komplizierten Kram den man "in Ruhe" üben muss, das muss auch unter Druck sofort funktionieren. Einfache Sachen die Sinn machen.
Das Video hier war ja schon Diskussionsthema, da wird das in ähnlicher Weise angesprochen:
https://youtu.be/i54grFI-JhA
Mr.Fister
09-09-2018, 12:18
Ich hatte mal vor Jahren mit einem recht guten sportlichen Anfänger zu tun, der einen gebastelten Mix aus JKD und Wing Chun trainiert hat bei jemandem hier aus dem Forum. Das hat super funktioniert, der war für die kurze Zeit echt gut im Umsetzen seiner gelernten Manöver - solange ich gespielt habe. Um ihm den Unterschied zu zeigen habe ich ihn dann tatsächlich so angegriffen wie das "in echt" abläuft. Drohende Haltung, ins Gesicht ansehen, lächerlich machen, gestikulieren, und dann bin ich auf ihn zugegangen und habe ihn einfach gegen die Wand gedrückt. Er geriet in Panik und konnte überhaupt nichts machen, obwohl ich ihn nicht geschlagen und ihm nicht weh getan habe. Ich habe ihn einfach nur mit den üblichen non-verbalen Mitteln eingeschüchtert, und statt gelernter Dinge kamen seine natürlichen Gefühle zu Tage. Daran muss man arbeiten, Technik ist zwar nicht unwichtig aber nur ein Teil von dem was man können muss.
ich zitiere das obige mal, weil es ein schönes und anschauliches beispiel für die aufgeworfene frage darstellt, wozu szenario-training eigentlich gut ist... ;)
TREiBERtheDRiVER
09-09-2018, 14:50
Man macht aus einem Schaf keinen Wolf.
Was bringen SV Kurse?
Mein Ansatz ist folgender: Dem Schaf zu zeigen was überhaupt ein Wolf ist.
Die meisten Menschen leben in ihrer Blase, gehen fröhlich durch die Welt und werden niemals wirklich Gewalt erleben. SV Kurse/Seminare können (!) sich dazu eigenen, dem Teilnehmer überhaupt erstmal zu "zeigen", was mit einem passiert (z.B. psychisch) wenn man mal wirklich Gewalt erlebt. Oder ein bissle einfacher gehalten: Wenn man mal ruppig anpackt wird.
Da kommt einfach jemand, packt dich an der Kehle und drückt dich gegen die Wand. Da sind die meisten erstmal sprichwörtlich "baff". Techniken zu zeigen wie man aus dieser oder jener Situation entkommt - geschenkt, das erlernt man sowieso nicht in einem 2h Seminar. Klar, man zeigt dann da einiges, gibt Tips, dies und das.
Das wäre so meine Idee hinter dem "was bringen SV Kurse" ... sie könnten (!) zeigen was überhaupt Gewalt ist, oder was mit einem passiert, wenn eine Situation eskaliert.
Ich hatte mal vor Jahren mit einem recht guten sportlichen Anfänger zu tun, der einen gebastelten Mix aus JKD und Wing Chun trainiert hat bei jemandem hier aus dem Forum. Das hat super funktioniert, der war für die kurze Zeit echt gut im Umsetzen seiner gelernten Manöver - solange ich gespielt habe. Um ihm den Unterschied zu zeigen habe ich ihn dann tatsächlich so angegriffen wie das "in echt" abläuft. Drohende Haltung, ins Gesicht ansehen, lächerlich machen, gestikulieren, und dann bin ich auf ihn zugegangen und habe ihn einfach gegen die Wand gedrückt. Er geriet in Panik und konnte überhaupt nichts machen, obwohl ich ihn nicht geschlagen und ihm nicht weh getan habe. Ich habe ihn einfach nur mit den üblichen non-verbalen Mitteln eingeschüchtert, und statt gelernter Dinge kamen seine natürlichen Gefühle zu Tage. Daran muss man arbeiten, Technik ist zwar nicht unwichtig aber nur ein Teil von dem was man können muss. Und bitte keinen komplizierten Kram den man "in Ruhe" üben muss, das muss auch unter Druck sofort funktionieren. Einfache Sachen die Sinn machen.
Genau sowas halt.
Der "Kinnlade-fällt-runter-Effekt" gepaart mit ordentlich "Und was jetzt?".
Es gibt so Leute die halten sich für die Oberchecker. Man könnte, hätte und würde dann schon in so einer Situation dies und das und jenes tun.
Zeigt man ihnen mal "so eine Situation" ist dann plötzlich nichts mehr von dem vorherigen Gelaber vorhanden ...
Dazu eignen sich (imho) eben SV-Kurse.
Du reißt doch schon wieder Dinge aus dem Zusammenhang ...
"Techniken" funktionieren ohne Intensität meist überhaupt nicht. Wenn ich einer 60kg-Frau "in Ruhe" "Techniken" beibringe, und ich gehe mal mit ein bischen Angstmache auf die los, dann räume ich die trotzdem in die Wand ab. Kampf ist kein Schach, wenn die Leute denken sie wären mit "Technik" gefeit gegen brutale Übergriffe, dann löst sich das mit der ersten Ohrfeige in Luft auf.
Überall lernst du Bewegungsabläufe erstmal "stressfrei". Du schubst einen Nicht-Schwimmer ja auch nicht direkt ins Becken. Genau darum ging es, dass Leute zu früh ins Szenario geschickt werden. Den meisten SV'lern täte es gut viel mehr Zeit mit ihrer Technik zu verbringen, denn die Mechanik die man bei vielen sieht, ist leider nicht ausreichend um jemanden umzuhauen. Auch wenn das Gesicht noch so sehr verzogen und der Kampfschrei noch so laut ist.
Gutes Technik Training ist jedoch auch immer an "Intent" gekoppelt. Da hast du ja auch recht, aber dieses sollte in jedem Training Thema sein und in Übungen integriert werden. Das schrieb ich ja schon zig mal hier, die Leute unterschätzen die Arbeit welche nötig ist, damit man mit guter Struktur unter Feuer auch funktioniert!
Daran muss man arbeiten, Technik ist zwar nicht unwichtig aber nur ein Teil von dem was man können muss. Und bitte keinen komplizierten Kram den man "in Ruhe" üben muss, das muss auch unter Druck sofort funktionieren. Einfache Sachen die Sinn machen.
Sofort funktioniert bei den meisten gar nichts. Auch nicht bei Sportlern oder Bewegungstalenten. Eine rechte Gerade zum Kopf mag simpel klingen, bis die aber so gedrillt ist, dass sie ohne Ansatz aus allen möglichen Haltungen und Situationen abgefeuert werden kann und dann auch jemanden aus den Socken haut, da ist viel Arbeit von Nöten. Das ist übrigens die primär Technik, die ich wie bekloppt drille, seit Jahren ... Sprich, jede Technik sollte in Ruhe einstudiert und immer wieder selbstkritisch isoliert werden, um sie verbessert in Drills einzufügen. Warum üben Profiboxer während ihrer ganzen Karriere immer wieder die selben Grundtechniken ? Es gibt immer was zu verbessern und verfeinern.
Hinzukommt auch wie von dir angesprochen die Psyche - Je nach dem wie die Person funktioniert, wird sie noch stärker in grobmotorische Muster zurück fallen, aber damit kann man auch arbeiten. Ich empfehle wie gesagt sich einfach mal mit gutem Material von diversen modernen Combatives Leuten zu befassen. Dort findet man sehr gute Ansätze und Gedanken zu vielem hier.
Natürlich muss man auch die einfachen Aktionen erstmal länger üben damit da was brauchbares bei raus kommt. Aber wenn man immer nur gegen symbolische Angriffe übt abzutauchen, das Gesicht zu schützen, sich loszureissen, dann fehlt die Exposition gegenüber dem was da "in echt" passiert. Die Damen haben natürlich bei meinem Kollegen die meiste Zeit mit Partnerübungen verbracht wo der Angreifer nicht Dariusz hiess sondern Uschi und Frieda. Aber jeder musste bei jedem Training ein paar Minuten gegen den "schwarzen Mann" ran, der die Damen dann halt ärgert. Rumschubsen, durch's Gesicht wischen, nachäffen, (leicht) treten, die typischen Übergriffe. Fast alle haben dann irgendwann erstmal geheult und mussten sich hinsetzen, aber nur so lernt man sich irgendwann konsequent zu wehren.
Wie erwähnt konnte der männliche sportliche Student im Sparring sein Zeug prima anwenden, sobald ich ihn "bösartig" angegriffen habe nicht mehr. Nicht wegen meiner Geschwindigkeit, sondern weil ich eben den Kontext geschaffen habe der normalen Menschen unangenehm ist und wo sie oft nicht mit umgehen können. Technisch brauchte der nicht besser werden, nur lernen dass er nicht davon überwältigt wird. Das ist in der SV zwingend notwendig. Szenariotraining nicht im Sinne von "im Parkhaus", "an der Tanke", "vor der Haustür", sondern von "ey Ar$chgeige, ich rede mit dir!" und dann technisch unhochwertig aber aggressiv angreifen. Ne Meidbewegung ist halt was anderes gegen lockere Wischer mit der Pratze, als begleitet von Fiesheit mit Ohrfeigen die "böse" geschlagen sind, auch wenn sie nur über die Haare wischen. Kampfgeist ist wichtig.
Da bin ich voll bei dir! Die Leute müssen mal ein Gefühl bekommen welche Gewalten da wirken - körperlich wie psychisch! Weswegen ich auch in der SV wirklich primär den Modus auf Angriff legen würde. Aktion schlägt Reaktion immer und gerade unter Stress und nicht besonders talentiert, habe ich von den wenigsten Leuten gute Meidebewegungen oder Paraden gesehen. Am besten funktionieren für die meisten grobmotorische Cover Aktionen aus denen sie wieder in den direkten Angriff über gehen. Ein zu sehr auf Eigenschutz ausgerichtetes Mindset ist für viele einfach negativ bei sowas. Hat auch mal ein alter Boxtrainer zu mir gesagt: "Angriff Boxer kann jeder werden - Konterboxer nur manche."
Das mit dem Sportstudent wundert mich ebenfalls nicht. Viele Leute frieren total ein, wenn sie mal richtigen Intent von einer Person spüren, der überfallartig eingesetzt wird! Ich selbst habe gerne locker und variabel geboxt, den Raum genutzt und viel mit der Führhand gearbeitet und versucht Kombinationen anzubringen - den Gegner kommen lassen. Draußen nur direkt auf den Mann drauf, im besten Fall mal ein Side Step oder ein schneller Schritt zurück, wenn ich zu spät dran war. Statt toller Meidebewegungen meist eher eines dieser grobmotorischen Cover und meist nur wiederholt die Rechte gepaart mit viel Gezerre und Distanz schaffen über die Führhand. Da war nix mehr mit Jab oder Kombinationen ... Nur um mal einzustreuen wie sehr emotionale Beteiligung und Veranlagung das eigene Skillset beeinflusst, auch bei vermeintlich trainierten Leuten !
Freelancer64
31-05-2019, 14:47
Das problem beim erlernen von SV: Man lernt (meist) Techniken gegen vorgefertigte "Angriffe". Also "Wenn der Angreifer das macht (xx) machst du das und das, wenn der dann so kniet machst du das hier". 1. Funktioniert nicht. 2. Funktioniert nicht und es fällt einem in der realen Stresssituation eh nicht mehr ein. 3. Der echte Schläger spielt nicht mit (siehe 1. ). Frage: Was wird der Angreifer machen? Antwort: Das was er will und ihm einfällt, und das was ihm bisher immer gut geholfen hat. Also irre viele Möglichkeiten, und das kann man nicht alles trainieren. Beispiel: Im SV Kurs/Training kommt ein einzelner, überschaubar langsamer Schlag. Dann macht man das und das. Der "Angreifer" bleibt mit ausgestreckten Arm stehen (Aufschlagspunkt ca 25 cm vor unserem Gesicht) und wartet was wir nun machen. Bei ordentlicher geschwindigkeit und echter Trefferdistanz, mit Kombination siehts ganz anders aus. Die allermeisten Trainer und Schüler können sich auch garnicht in einen realen Schläger hineindenken, was für gemeinheiten der drauf hat. Sich 20 cm vor einen aufbauen und ohne irgendeine Vorwarnung erstmal einen Kniestoss geben, oder einen Kopfstoss...antäuschen, anspucken usw. Und im Kurs/Training? Schlaffes würgen (eher Hände an Hals legen), fass mal am Handgelenk, schlaffe umklammerung von hinten, der ganze standardkram. Tja, wie sieht das auch aus wenn selbst der Trainer beim Kurs Lack bekommt weil man mal rabiater rangeht. Hatte selber Schüler, auch mit Dan, denen hab ich den Unterschied gezeigt zwischen dem was die gelernt hatten als SV und wie die gleiche Situation in echt aussehen würde. Da war nix mit Wing Chun oder TKD, jedenfalls nicht bei denen. Waren nur auf den netten Dojopartnermove trainiert. Darum unterrichte ich Ideen, Möglichkeiten, erkennen von Lücken und keine richtigen Techniken (Hebel oder so). Technisch nur grundsätzliches wie Schläge, Ellbogen, Kniestöße plus Dirty Tricks (allerdings geb ich keine SV Kurse). Ein harter Kick gegen das Knie ist zB schneller, sicherer und einfacher als der Versuch den Puncharm einzufangen, umzulenken und dann einen Hebel mit Wurf daraus zu machen. Es muss schnell und hart sein, könnten ja weitere Mitspieler dabeikommen...Also, wenn SV WE Kurs dann Verständnis trainieren und keine Techniken büffeln. Nach einem WE kann ein untrainierter nichtmal einen guten Kniestoss, geschweige denn einen Kick. Wie soll da sowas wie Hebelwürfe im Kopf bleiben.
Spud Bencer
31-05-2019, 15:28
meist nur wiederholt die Rechte gepaart mit viel Gezerre und Distanz schaffen über die Führhand. Da war nix mehr mit Jab oder Kombinationen
Interessanterweise ist das nach allem, was wir wissen, exakt das Boxen welches die Griechen im Altertum geübt haben.
Ich überlege auch schon lange mich bei einem Kurs anzumelden, es wird ja immerhin nahezu überall als bestes Mittel
zur Selbstverteidung umworben, so auch hier (https://blog.obramo-security.de/selbstverteidigung-fu%cc%88r-frauen-effektiver-selbstschutz-in-kritischen-situationen/). Bisher haben
meine Freundinnen und ich, wenn wir am Wochenende mal länger aus sind, nur Pfefferspray in der Handtasche, aber
ich denke wenn ich es mal wirklich brauchen würde, hätte ich es gar nicht schnell genug einsatzbereit.
Außerdem muss man bedenken, dass wir halt schick gekleidet sind und absätzen an den Schuhen haben, da ist es vielleicht
auch nicht so leicht vorher erlernte SV-Techniken anzuwenden oder?
Mich würde mal die Meinung der Mädels hier interessieren!
El Greco
06-06-2019, 10:47
Ich sehe SV-Kurse eher kritisch,weil meiner Meinung nach den Teilnehmern ein falsches Sicherheitsgefühl beigebracht wird.Nach 2 Stunden,oder auch nach 2,3 Monaten ist man keinesfalls selbstverteidigungsfähig.Das ist genau wie mit der Waffenabwehr in diversen Stilen.
Auch verstehe ich persönlich nicht den Sinn des Szenariotrainings.Falls man irgendwann tatsächlich in eine SV-Situation geraten sollte wird das Training nicht viel nutzen,weil es eine völlig andere Situation ist.Beim Training weiss man das dieses nicht der Ernstfall ist.
SV-Fähigkeiten sind irgendwann da,wenn man lange genug trainiert hat.Sicherlich gibt es hier auch Ausnahmen,es kommt ja auch auf den Kämpfer an,auf den Lehrer und die Art des Trainings.
Ich habe früher ein paar Jahre WT (EWTO) trainiert.Mich persönlich haben die SV Sachen immer ein bischen genervt,weil ich denke dass man diese Zeit nutzbringender verbringen könnte.Mich persönlich interessiert ein Stil,welche Idee und welche Prinzipien dahinterstecken.Wenn ich kämpfen musste hat das eigentlich immer recht gut geklappt.Wobei ich allerdings auch sagen muss,dass mir die wirklich schlimmen Dinge (Messer,abgebrochenes Schnapsglas ins Auge,Bierflasche auf den Kopf...)erspart geblieben sind.
Mich würde interessieren was die SVler hierzu sagen
Es kommt auch auf den Anwender an, ob er gewisse körperliche Voraussetzungen erfüllt.
Ich hatte mal eine Hausfrau in einem Krav Maga Kurs die nach 3 Monaten SV-Fähig war, weil Sie mit 1,70m Größe und 85 Kg Gewicht
recht robust war und Kraft hatte als ehemalige Bäckerin und die Dame konnte durch die nötige Technik gut Boxen und Schubsen.
Da waren selbst normalgewichtige männliche Trainingspartner im Sparring schnell am Ende.
mollocos
06-06-2019, 11:08
Ich bin keine Frau (wobei mich ebenfalls deren Meinung interessiert) und erst recht kein Fan von Pfefferspray, das viele Frauen erst 3Km tief in ihrer Handtasche suchen müssen, bevor sie es einsetzen könnten aber "gute" SV-Kurse
haben auch im Hinblick auf Absätze bzw Stöckelschuhe einen Trainingsrahmen. Notfalls die Dinger einfach ausziehen und dem/r potent. AggressorInn ein paar neue "Piercings" stanzen....
Little Green Dragon
06-06-2019, 11:20
Ich überlege auch schon lange mich bei einem Kurs anzumelden, es wird ja immerhin nahezu überall als bestes Mittel
zur Selbstverteidung umworben
Und wie man weiß lügt die Werbung bekanntlich nie... :D
Kurz gesagt:
Einen Wochenendkurs oder einen Chrash-Kurs mit 3-4 Einheiten kannst Du Dir im Prinzip gleich sparen. Das ist vielleicht mal ein netter Einblick, aber wenn Du ernsthaft vorhast persönlich SV fähig zu werden führt kein Weg an einem regelmäßigen Training vorbei. Kämpfen oder "sich verteidigen" ist eben nichts was man einfach mal so im vorbeigehen an einem Wochenende erlernen kann.
Nur als Vergleich - es würde ja hoffentlich auch niemand auf die Idee kommen, einen Schnupperkurs beim Klettern zu besuchen (die wichtigsten Knoten etc. bekommt man da gezeigt) um dann die nächsten 2 Jahre nicht einmal mehr zu klettern oder die Knoten zu üben, aber dann zu hoffen das in einer überraschenden Situation man das abrufen kann was man irgendwann mal da gezeigt bekommen hat. Klappt einfach nicht.
Antikörper
06-06-2019, 11:48
Ich bin keine Frau (wobei mich ebenfalls deren Meinung interessiert) und erst recht kein Fan von Pfefferspray, das viele Frauen erst 3Km tief in ihrer Handtasche suchen müssen, bevor sie es einsetzen könnten aber "gute" SV-Kurse
haben auch im Hinblick auf Absätze bzw Stöckelschuhe einen Trainingsrahmen. Notfalls die Dinger einfach ausziehen und dem/r potent. AggressorInn ein paar neue "Piercings" stanzen....
Achso... Schuhe ausziehen und den Aggressor damit "Piercings stanzen" ist die bessere Alternative zu Pfefferspray? Ich muss mich manchmal echt wundern auf was für Ideen die Leute kommen
Little Green Dragon
06-06-2019, 11:56
Ich muss mich manchmal echt wundern auf was für Ideen die Leute kommen
Aber genau so etwas wird doch landauf, landab gerade bei "SV für Frauen" gern verkauft.
mollocos
06-06-2019, 12:01
Achso... Schuhe ausziehen und den Aggressor damit "Piercings stanzen" ist die bessere Alternative zu Pfefferspray? Ich muss mich manchmal echt wundern auf was für Ideen die Leute kommen
Verzeih...ich hätte eventuell dazu schreiben soll, dass das nicht Ernst gemeint war. Somit möchte ich anmerken, dass "Piercings stanzen" natürlich keine bessere Alternative zum Pfefferspray darstellt! :-)
Wie bei vielen Dingen im Leben kommt es doch darauf an, was genau gemeint ist bzw. wie "Verpackung und Inhalt" zusammenpassen.
Meiner Erfahrung nach (über 30 Jahre Karate, ca. 10 Jahre SV) geht es bei den meisten "SV-Kursen" (2 Stunden, 1 Tag, 1 Wochenende, ein paar Einheiten, ...) um Gewaltprävention, Selbstbehauptung und Selbstverteidigung. Natürlich ist es unmöglich und unseriös, wenn jemand anbietet, nach einem derartigen Kurs oder Lehrgang wäre ein/e Anfänger/in mental und körperlich wirklich selbstverteidigungsfähig.
ABER:
Gewaltprävention in Form von erhöhter Achtsamkeit, Vermeiden kritischer Gegenden etc. und Selbstbehauptung in Form von aufrechter Körperhaltung statt Opferhaltung, etc. sind durchaus wichtige Bestandteile und für den Anfang absolut empfehlenswert.
Und was die kämpferische Seite der Selbstverteidigung angeht, suchen die meisten Damen und Herren die bisher bei mir auf Lehrgängen waren, weniger die Möglichkeit, sich gegen einen professionellen Killer zu wehren, sondern gegen "den Lappen" von nebenan. Ein großer Teil der Übergriffe erfolgt ja von mental und körperlich schwachen Typen, die schon mit einem lauten und konsequenten "NEIN" gestoppt werden können. Wenn ein Mann beim unerlaubten Griff an eine weibliche Brust eine gepfiffen bekommt, dann ist das schon Selbstverteidigung. Aber auch das sollte eben geübt werden.
Deshalb würde ich den sogenannten Schnupperkurs gar nicht für sinnlos erklären. Auch da kann man/frau eine Menge mitnehmen. Und wie beim oben genannten Beispiel des Schnupperkurses beim Klettern: Viele Menschen möchten eben erst einmal "schnuppern" und dann vielleicht dauerhaft dabei bleiben. Es kann eben ein guter, erster Schritt sein.
Eine Kritik, die ich im Forum oft direkt oder indirekt lese, ist die, dass manche SV-Kurse tatsächlich die "Kampftauglichkeit nach ein paar Stunden" versprechen. Mein Sohn hatte damals in der Grundschule auch einen "genialen" SV-Lehrgang (über die Schule organisiert!), bei der beispielsweise beigebracht wurde, wie ein achtjähriges Mädchen einen erwachsenen Mann überwältigt. OK. Dazu muss ich auch nichts mehr sagen.
Dass es solche unseriösen Kurse und Anbieter gibt, möchte ich gar nicht in Zweifel ziehen. Ich kenne auch selbst ein paar. Aber das bedeutet nicht, dass alle so sind. Und wer sich für die Teilnahme an einem SV-Kurs/Lehrgang/Training interessiert, sollte von Anfang an kritisch fragen und hinterfragen, was das jeweilige Ziel ist. Diesbezüglich ist so eine Kritik absolut angebracht. Sie sollte aber nicht soweit führen, dass sich eine Frau oder ein Mann grundsätzlich von einer Teilnahme abschrecken lässt.
Danke, so isses...
Wenn alles so schön schwarz/weiss wäre, dürfte man Kindern und Jugendlichen keine Karatekurse anbieten, weil die sich ja eh nicht gegen einen Erwachsenen verteidigen können.
Dito Frauen, weil denen Männer üblicherweise immer körperlich überlegen sind. usw. usf.
Das Grundthema eines SV-Kurses ist Proxemik, Verhalten im und mit dem Raum, wie wirke ich im Raum und wie wirken andere auf mich.
Die Personalreferentin wird körperlich angegriffen als sie einem Bewerber mitteilt, dass er nicht genommen wird. Enges, knallrotes Kostüm (also sie!) - Noch Fragen zur Signalwirkung?
Körpersprache und -haltung!!!???
Ohne das geht es nicht.
Wenn der 10. Dan Karate mit über 60 Jahren Praxis bis heute in keine Kaffeebar reingeht ohne vorher zu schauen, wer und was für Leute da drin sind, könnte man doch davon lernen, warum er bis heute sein Karate "sinnlos" gemacht hat (er wurde noch nie angegriffen).
Wie schon weiter vorne geschrieben: Crash- und sonst. Kurse bringen Geld und Adressen für den Verein und wenn ich es schaffe, das Bewusstsein der Leute zu schärfen, bin ich anschl. schon glücklich.
Auch Leute, die seit Jahren und Jahrzehnten eine KK betreiben (in meinem Fall leider überwiegend Karate), sind andererseits nicht fähig, ihre tausende Male geübte Kata praktisch anzuwenden, einen Hebel zu setzen oder einen Wurf zu machen. Null Körperbeherrschung, null Distanzgefühl, und vor allem bloß nicht an den Gegner rangehen, könnte ja Körper- oder Mundgeruch haben....
Denen muss man erstmal beibringen, dass sie entweder tatsächlich Ikken hissatsu :D beherrschen oder tatsächlich körperlichen Kontakt mit anderem Menschen aufnehmen müssen - viele sterben da lieber schon vorher.
... Selbstbehauptung in Form von aufrechter Körperhaltung statt Opferhaltung, etc. sind durchaus wichtige Bestandteile und für den Anfang absolut empfehlenswert.
... Ein großer Teil der Übergriffe erfolgt ja von mental und körperlich schwachen Typen, die schon mit einem lauten und konsequenten "NEIN" gestoppt werden können.
Gerade in den Bereichen würde ich aus meiner Lebenserfahrung in der heutigen Zeit nicht zustimmen ... Das kann zu schnell nach hinten losgehen und wäre nichts auf das ich mich verlassen würde oder davon ausgehen.
Denen muss man erstmal beibringen, dass sie entweder tatsächlich Ikken hissatsu :D beherrschen oder tatsächlich körperlichen Kontakt mit anderem Menschen aufnehmen müssen
Ach, Ikken hissatsu geht auch ohne Körperkontakt?
LastMohican
07-06-2019, 06:04
Kommt immer drauf an, wie man die Kurse verkauft und benennt.
Ischmach disch krass SV ist eine bescheidenen Aussage für einen Kurs.
Wenn ich diesen Kurs aber als Schnupper-, Basic- oder Einführungskurs bezeichne und dazu stehe, das man jahrelanges hartes Training braucht, ist es für mich ok.
Das würde ich genau so unterschreiben...!
Ach, Ikken hissatsu geht auch ohne Körperkontakt?
Das mit dem Sarkasmus, Zynismus usw. ist nicht unbedingt dein Ding, oder?
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