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Vollständige Version anzeigen : Wie Beginner BJJ sehen



jkdberlin
20-09-2018, 08:07
Interessantes kurzes Video:


https://www.facebook.com/RussellBrand/videos/1413212575448422/UzpfSTIxNjQxNTQ4MTc2OlZLOjE0MTMyMTI1NzU0NDg0MjI/

Gibt einige Punkte zum Erinnern und Nachdenken...

Björn Friedrich
20-09-2018, 13:20
Das ist auch genau der Punkt warum ich Leuten auch Schlägen und Tritten "aussetze". Für Menschen die vorher gar nix mit Kampfsport am Hut hatten, ist das auch ne große Herausforderung, weil es immer eine gewisse Panik vor Schlägen (genau wie vor dem Ringen am Boden) gibt. Ich will, das die Leute beides kennenlernen und sich mit dem Stress der dabei entsteht, auseinander setzen.

Ripley
20-09-2018, 13:37
In dem Video kommt noch ein Aspekt heraus, den ich für sehr wichtig hielt und halte: die Erfahrung, dass man sich aufs Kämpfen einlassen kann, ohne gleich vollends die Kontrolle über sich und seine Aggression zu verlieren.
War für mich damals - wenn auch andere KK - auch eine Offenbarung.

marasmusmeisterin
20-09-2018, 19:50
In dem Video kommt noch ein Aspekt heraus, den ich für sehr wichtig hielt und halte: die Erfahrung, dass man sich aufs Kämpfen einlassen kann, ohne gleich vollends die Kontrolle über sich und seine Aggression zu verlieren.
War für mich damals - wenn auch andere KK - auch eine Offenbarung.

Das macht mich jetzt einigermaßen nachdenklich, oder eher leicht mutlos. Mir drehen sich gerade diese Fragen im Kopf herum:

- braucht man dafür echt erst ein organisiertes Training? Raufen Kinder/Jugendliche denn nicht mehr?

- oder ist das ein Zeichen dafür, daß unsere Zivilgesellschaft jede Form der körperlichen, ad-hoc-kämpferischen Aggression dermaßen erfolgreich zurückgedrängt hat, daß selbst eine freundschaftliche Auseinandersetzung nicht mehr denkbar ist und Angst macht, solange sie körperliche Komponenten hat? Dürfen wir nichts mehr außer Reden, um welche Konflikte auch immer zu bewältigen?

- wären dann vielleicht Chemnitz, Hooligans etc. nur die Rückseite der Medaille, also brauchts erst ein Milieu, in dem Agression wieder "richtig" ist, um dann aber hemmungslos draufzuschlagen? Da kann ich mir einen Zusammenhang vorstellen, das wären dann die Negativ-Beispiele auf der gedachten Skala moralisch richtigen Verhaltens.

- kennen wir keine Zwischentöne mehr? Werden Kinder wirklich seit Jahrzehnten dermaßen in Watte gepackt, daß sie keine körperlichen Auseinandersetzungen mehr erleben dürfen? Ist das vielleicht das, was von "Gewalt ist keine Lösung" seit Jahren gesellschaftlich sedimentiert ist, "trau dich bloß nicht, zuzuschlagen, das bedeutet einen verdorbenen Charakter"?

P. S. Ich finde "Gewalt ist keine Lösung" auch zu pauschal, aber das wäre ein anderer Thread.

Björn Friedrich
20-09-2018, 20:54
Gewalt wird in unserer Gesellschaft schon lange stigmatisiert. Wir dürfen traurig sein, Mitgefühl haben, aber wütend und aggressiv dürfen wir nicht sein. Dadurch ensteht eine Gesellschaft die mit Gewalt auch nicht mehr umgehen kann und relativ hilflos ist und das trifft auf viele Menschen innerhalb unserer Sozialisierung zu.

Aber das ist wirklich ein anderes Thema.....