Fitnesstraining für Kinder

[kavuch]

Mein Bruder (11) ist ziemlich übergewichtig. Er liebt zwar Bewegungen jeder Art und war schon in mehreren Vereinen (Schwimmen, Fußball), jedoch verliert er dort schnell das Interesse, da er nicht mit den anderen Kindern mithalten kann. Beim Fußball musste er auch häufig auf der Bank sitzen.
Nun hat selber den Wunsch geäußert, dass ich ihm einen Trainingsplan erstelle, den er dann befolgen wird. Am liebsten wäre ihm Training Zuhause, da er dort unbeobachtet ist.

Ich selber mache zwar schon seit einigen Jahren Sport (Boxen, Krafttraining), habe allerdings keine Ahnung, wie so ein Trainingsplan für Kinder aussehen soll.
Zuhause hat er 2 Hanteln (je 1 kg) und ein leichtes Gummiband. Außerdem wünscht er sich ein Rudergerät (die gibt's auch recht kompakt).
Hat jemand eine Idee?

Selbstverständlich würde ich ihm die richtige Ausführung der Übungen zeigen.
Der nächste Schritt wäre seine Ernährung, aber hier soll es nur um den Sport gehen.

Vielen Dank.

[Kohleklopfer]

Du hast doch bestimmt beim Boxen schonmal die Kinder trainieren sehen, mach doch davon was.
Und wenn du Boxen kannst, kannst du ihm die basics beibringen.

Viel wichtiger ist jedoch das du ihm erklärst das es völlig normal ist am anfang nicht mithalten zu können. Dafür trainiert man ja.

[marq]

kinder brauchen keine sportgeräte : sie brauchen eltern oder andere, die sich mit ihnen bewegen.

[Little Green Dragon]

Und er kann noch so viel Sport machen wie er will - wichtig wäre hier auch an der Ernährung was zu machen.

In dem Alter kommt massives Übergewicht nicht nur vom rumsitzen.

[marasmusmeisterin]

Ich habe in deinem EP was von Rudergerät gelesen ... gibts bei euch vielleicht einen Ruderverein? Das ist wirklich die eierlegende Woll-Milch-Sau. Draußen sein, den ganzen Körper trainieren, mit anderen zusammen, und danebensitzen gibts da auch nicht (leuchtet wohl ein).
Wenn er ohnehin Spaß an Bewegung hat - herzlichen Glückwunsch, das ist die wichtigste Bedingung.

[period]

Training für Kinder ist ein eigenes Thema, und es gibt verschiedene Philosophien dazu. Die von meinen Trainern am einleuchdensten vertretene besagt, dass das wichtigste in dem Alter die sportliche Vielfalt wäre, nachdem unterschiedliche Bewegungsmuster nie mehr so einfach erlent werden können wie mit 8-13 Jahren oder so. Die andere Seite ist, dass eben diese sportliche Vielfalt eine einseitige Belastung und damit einseitige Entwicklung vorbeugen soll, was rein mit einem Fitnessprogramm nicht ganz einfach ist. Insofern sollte man sich vielleicht nochmal überlegen, ob er sich nicht mittelfristig dafür begeistern kann, in einem Verein zu trainieren, egal ob jetzt Boxen, Rudern, Handball, Leichtathletik oder sonst was. Wenn die Frage an mich gehen würde, dann würde ich ein Programm zusammenstellen aus turnerischen Übungen, Lauf-ABC, und Progressions für ein paar grundlegende Fitnessübungen (Liegestützen, Klimmzüge, Brücke etc) besteht; aber eben mit dauernder Aufsicht und dauerndem Feedback.

Wenns denn ein reines Fitnessprogramm sein soll, dass allein daheim und mit wenig Aufsicht gemacht werden kann, dann ist eben wichtig, dass es ausgewogen ist (Zug, Schub, Beine, Bauch und die Muskelketten am Rücken) und dass die Übungen korrekt erlernt werden. In Folge dessen macht z.B. ein Rudergerät nicht so viel Sinn, wenn niemand da ist, der ihm den korrekten Bewegungsablauf zeigt etc. Sprich, wenn Du ihm das Programm näherbringen sollst, dann macht es nur Sinn, ihm Übungen zu geben, die Du ihm auch beibringen kannst. Ich gehe jatzt mal davon aus, dass Du schon Programme geschrieben hast; in dem Fall ist normal v.a. darauf geachtet, keine maximalen Lasten vor dem 14. Lebensjahr (Angaben variieren) oder vor Abschluss des Wachstumsschubs zu bewegen; aber das ist bei dem Equipment ja eh nicht so die Gefahr.

Ich würde sagen, die umgekehrte Herangehensweise wäre hier wahrscheinlich zielführender: Du machst mal einen Vorschlag und wir sagen Dir, wo wir ggf was anders machen würden?

Beste Grüsse
Period