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Vollständige Version anzeigen : BJJ kann ein Durchschnittsportler nie komplett erlernen



Björn Friedrich
22-12-2018, 14:36
Je länger ich BJJ trainiere und auch unterrichte, desto mehr wird mir klar, das diese Kampfkunst eigentlich viel zu komplex ist, als das sie ein normaler Anwender komplett erlenen könnte.

Klar die Basics, Blaugurtlevel, die grundlegenden Submissions, kein Problem, wird ja auch praktiziert, aber wenn ich mir die komplexen Guard Systeme, das Leglock Game oder auch die allgemeinen Verkettungen von Submissions und Positionen anschaue, dann ist dafür so eine Geschicklichkeit, mentale Konzentration und vor allem so ein Zeitaufwand nötig, das es für die meisten "Hobbysportler" einfach nicht möglich ist, es komplett zu erlernen.

Während z.B. ein Judoka eine eher überschaubare Zahl an Techniken hat und die besten Athleten die bekannten Techniken auf einem extrem viel besseren Niveau ausführen, ist es beim BJJ ja wirklich so, das es einfach unzählig viele Techniken zu meistern gilt und man wirklich sagen kann, ein guter BJJler hat nicht nur bessere körperliche Eigenschaften, sondern kann einfach sehr viel mehr Techniken als ein durschnittlicher Blaugurt.

Für mich zwar eine Faszination, das ich nach 24 Jahren immer noch wöchentlich neue Techniken lerne, aber eben auch etwas frustrierend für den Hobbysportler, der einfach immer nur einen Bruchteil des BJJ kennt, weil Zeit und andere Faktoren halt nicht gegeben sind.

Bücherwurm
22-12-2018, 15:17
Während z.B. ein Judoka eine eher überschaubare Zahl an Techniken hat und die besten Athleten die bekannten Techniken auf einem extrem viel besseren Niveau ausführen, ist es beim BJJ ja wirklich so, das es einfach unzählig viele Techniken zu meistern gilt und man wirklich sagen kann, ein guter BJJler hat nicht nur bessere körperliche Eigenschaften, sondern kann einfach sehr viel mehr Techniken als ein durschnittlicher Blaugurt.

Für mich zwar eine Faszination, das ich nach 24 Jahren immer noch wöchentlich neue Techniken lerne, aber eben auch etwas frustrierend für den Hobbysportler, der einfach immer nur einen Bruchteil des BJJ kennt, weil Zeit und andere Faktoren halt nicht gegeben sind.

Ist überall ähnlich, würde ich sagen. Nicht nur auf die KK beschränkt. Etwas zu tüfteln, zu verbessern, neu und umzulernen gibt es immer. Man wird nicht fertig. Das Ziel kann nur ein möglichst hohes Niveau sein, verbunden möglichst mit Förderung der Gesundheit. Das ist der Weg.

SKA-Student
22-12-2018, 15:55
Nö.
Basics beherrschen.
Prinzipien verstehen.
Submissions und deren Escapes kennen.
Einige wenige Submissions selbst beherrschen.

Dass der Hobbyist nicht so gut wird wie der Vollzeit-Athlet ist doch klar.
Aber der engagierte Hobbyist (zB 5x Training/Woche) kommt doch einigermaßen weit, umso mehr mit den richtigen Trainern und Trainingspartnern.

Jobi
22-12-2018, 16:16
Je länger ich BJJ trainiere und auch unterrichte, desto mehr wird mir klar, das diese Kampfkunst eigentlich viel zu komplex ist, als das sie ein normaler Anwender komplett erlenen könnte.

Klar die Basics, Blaugurtlevel, die grundlegenden Submissions, kein Problem, wird ja auch praktiziert, aber wenn ich mir die komplexen Guard Systeme, das Leglock Game oder auch die allgemeinen Verkettungen von Submissions und Positionen anschaue, dann ist dafür so eine Geschicklichkeit, mentale Konzentration und vor allem so ein Zeitaufwand nötig, das es für die meisten "Hobbysportler" einfach nicht möglich ist, es komplett zu erlernen.

Während z.B. ein Judoka eine eher überschaubare Zahl an Techniken hat und die besten Athleten die bekannten Techniken auf einem extrem viel besseren Niveau ausführen, ist es beim BJJ ja wirklich so, das es einfach unzählig viele Techniken zu meistern gilt und man wirklich sagen kann, ein guter BJJler hat nicht nur bessere körperliche Eigenschaften, sondern kann einfach sehr viel mehr Techniken als ein durschnittlicher Blaugurt.

Für mich zwar eine Faszination, das ich nach 24 Jahren immer noch wöchentlich neue Techniken lerne, aber eben auch etwas frustrierend für den Hobbysportler, der einfach immer nur einen Bruchteil des BJJ kennt, weil Zeit und andere Faktoren halt nicht gegeben sind.

Denn BJJ'ler konnen schließlich übers Wasser gehen��!
Es ist doch vollkommen klar, das ein durchschnittlicher "Breitensportler" nicht auf das Niveau kommen kann, wie ein " Verrückter", der 5 - 6 x in der Woche trainiert und dazu sein ganzes Leben danach ausrichtet, das entspricht quasi Profibedingungen.
Ist allerdings im Judo, Sambo, Ringen ect. überall das selbe.

Schnueffler
22-12-2018, 16:18
Ist das nicht überall so?

1.2.3
22-12-2018, 16:20
Je länger ich BJJ trainiere und auch unterrichte, desto mehr wird mir klar, das diese Kampfkunst eigentlich viel zu komplex ist, als das sie ein normaler Anwender komplett erlenen könnte.

Klar die Basics, Blaugurtlevel, die grundlegenden Submissions, kein Problem, wird ja auch praktiziert, aber wenn ich mir die komplexen Guard Systeme, das Leglock Game oder auch die allgemeinen Verkettungen von Submissions und Positionen anschaue, dann ist dafür so eine Geschicklichkeit, mentale Konzentration und vor allem so ein Zeitaufwand nötig, das es für die meisten "Hobbysportler" einfach nicht möglich ist, es komplett zu erlernen.

Während z.B. ein Judoka eine eher überschaubare Zahl an Techniken hat und die besten Athleten die bekannten Techniken auf einem extrem viel besseren Niveau ausführen, ist es beim BJJ ja wirklich so, das es einfach unzählig viele Techniken zu meistern gilt und man wirklich sagen kann, ein guter BJJler hat nicht nur bessere körperliche Eigenschaften, sondern kann einfach sehr viel mehr Techniken als ein durschnittlicher Blaugurt.

Für mich zwar eine Faszination, das ich nach 24 Jahren immer noch wöchentlich neue Techniken lerne, aber eben auch etwas frustrierend für den Hobbysportler, der einfach immer nur einen Bruchteil des BJJ kennt, weil Zeit und andere Faktoren halt nicht gegeben sind.

Ich als Hobbysportler finde das gar nicht schlimm oder frustrierend. Für mich ist es viel wichtiger so lange wie möglich und bis ins hohe Alter zu trainieren (Stichwort sustainable). Bei 2-3x die Woche Training auf "Breitensportlevel" muss man halt Abstriche machen....Solange die "Basics" passen, man gute Trainingspartner hat und der Spass am Training bleibt.

Little Green Dragon
22-12-2018, 16:30
Und komplett heißt ja lange noch nicht besser.

Was nützen mir tolle Techniken wenn ich die aufgrund meiner körperlichen Merkmale eh nie einsetze?

Wie sagte mein Trainer neulich so schön:
„Mit meinen kurzen Beinen wirst Du von mir im Wettkampf wohl nie ne Triangle sehen...“.

Ist doch aber auch völlig egal, die erfolgreichsten Sportler sind nicht automatisch auch die komplettesten - aber das was sie können reicht halt vollkommen aus.

Björn Friedrich
22-12-2018, 16:43
Wie gesagt, ich schließe mal bewusst das Niveau aus. Ist ja klar das ein Bundesliga Fußballer, besser ist als einer aus der Kreisliga.

Aber die können halt beide die selben Techniken, der eine besser der andere schlechter.

Im BJJ ist es aber so, das man verlieren kann, nur weil man die Techniken nicht kennt. Selbst wenn man in anderen Aspekten besser ist.

Das finde ich gerade so krass, es gibt hunderte von Moves die man können muss, um das System "relativ" komplett zu kennen und können und das sind jetzt keine "toten" Grundschul Moves aus alter Tradition, sondern halt die Moves die man im Rollen benötigt.

Kein Judoka braucht 500 Techniken für sein komplettes Spiel, das ist da wesentlich übersichtlicher, was nicht bedeutet das es schlechter ist.

Ich denke z.B. das auch ein Hobbysportler nach 10 Jahren Judo sagen kann, ich beherrsche das System, andere können es besser, aber ich habe die gleiche technische Basis.

Und das ist halt im BJJ nicht so. Ob das gut oder schlecht ist, will ich gar nicht beurteilen, es ist mir halt gerade in den letzten Jahren mit all den Entwicklungen extrem aufgefallen......

SKA-Student
22-12-2018, 18:00
...

Im BJJ ist es aber so, das man verlieren kann, nur weil man die Techniken nicht kennt. Selbst wenn man in anderen Aspekten besser ist.

Das finde ich gerade so krass, es gibt hunderte von Moves die man können muss
....

Echt?
Ich denke, viele Sachen kann man abdecken mit der Mischung:
1) Prinzip verstanden
2) Technik mal gesehen (noch besser natürlich: ein paar mal trainiert)
3) 1) + 2) verknüpfen, um a) Situation vermeiden, b) Escape zu generieren, oder c) evtl. selbst spontan anwenden

Ich muss doch beispielsweise nicht Triangle, Head&Arm-Triangle, d'Arce, Anaconda, Arm-in-Guillotine etcpp. "beherrschen", um es zumindest verteidigen zu können.
Prinzip: Schulter + Hals -Würger, in welchen Positionen muss ich darauf achten, etcpp...

Schnueffler
22-12-2018, 18:15
Sehe ich auch so, Prinzipien verstehen und nicht Einzeltechniken.
Dementsprechend sehe ich es für fast alle Sportarten so.

Hug n' Roll
22-12-2018, 18:54
Ich denke z.B. das auch ein Hobbysportler nach 10 Jahren Judo sagen kann, ich beherrsche das System, andere können es besser, aber ich habe die gleiche technische Basis.


Das denke ich nach 35 Jahren Judo (wovon ca. 30 als Hobbysport zu betrachten sind) nicht.

Björn Friedrich
22-12-2018, 19:46
Echt?
Ich denke, viele Sachen kann man abdecken mit der Mischung:
1) Prinzip verstanden
2) Technik mal gesehen (noch besser natürlich: ein paar mal trainiert)
3) 1) + 2) verknüpfen, um a) Situation vermeiden, b) Escape zu generieren, oder c) evtl. selbst spontan anwenden

Ich muss doch beispielsweise nicht Triangle, Head&Arm-Triangle, d'Arce, Anaconda, Arm-in-Guillotine etcpp. "beherrschen", um es zumindest verteidigen zu können.
Prinzip: Schulter + Hals -Würger, in welchen Positionen muss ich darauf achten, etcpp...

Also sowas funktioniert vielleicht am Anfang, aber die Annahme eine Prinzip zu verstehen, ohne Wochen in die Technik investiert zu haben, kann ich nicht so nachvollziehen. Gesehen und ein "paar Mal" gemacht, fällt für mich in die gleiche Kategorie.

Und klar kann man jemanden die Verteidigung gegen eine bestimmte Technik zeigen, aber das ist relativ bedingt in seiner Wirkung, weil auf einem bestimmten Level niemand, eine einzelne Technik macht, sondern Ketten von Bewegungen hat, welche am Ende eine oder mehrere Submissions haben.

Es geht ja nicht darum einzelne Techniken zu verteidigen, sondern das Spiel zu verstehen und RECHTZEITIG in die richtigen Bahnen zu lenken, um die eigenen Aktionen zu setzen.

Es nutzt mir also nix eine Escape aus der Reverse De La Riva Guard zu kennen, wenn ich nicht den Sinn und Zweck der Guard kenne und mir im Vorfeld Gedanken machen kann, welchen WEg ich gehe, um eben dort oder nicht dort zu enden.....

Björn Friedrich
22-12-2018, 19:49
Sehe ich auch so, Prinzipien verstehen und nicht Einzeltechniken.
Dementsprechend sehe ich es für fast alle Sportarten so.

Aber was sind denn Techniken? Techniken sind der Ausdruck bestimmter Prinzipien im Bezug auf bestimmte Ziele.
Wenn ich jetzt das Prinzip hinter einer Technik verstanden habe, heisst das nicht das ich einfach Techniken "erfinden" kann, weil ich ja weiß wie das Prinzip ist.

Nur weil ich ein Prinzip verstanden habe, habe ich nicht automatisch die Kreativität und die Innovation, daraus neue Techniken automatisch abzuleiten.

Wäre das so, bräuchte niemand Techniken trainieren....

Schnueffler
22-12-2018, 19:58
Trainierst du 1:1 Techniken nach oder spürst du sie und reagierst da drauf, wie der Gegner sich bewegt?

Björn Friedrich
22-12-2018, 20:04
Ich trainiere nach 24 Jahren, immer noch jede Woche neue Techniken. Bzw. verbessere alte Techniken. Je nachdem.

Natürlich mach ich auch Positionssparring und Sparring, aber das eine hat für mich mit dem anderen nix zu tun.

Es gibt rationales Training mit Strategie und Technik, das ist die eine Seite der Medaille

und es gibt Fühlen und Improvisieren, das ist die andere Seite.

Fühlen und Improvisieren ist für mich die Hardware, Techniken sind die Software. Ich will meine Hardware verbessern, aber eben auch ständig meine Software updaten......

Schnueffler
22-12-2018, 20:08
Um deine Wortwahl zu benutzen:
Ich date meine Softwäre up, in dem ich mit vielen verschiedenen Leuten meine Hardware überprüfe.

gast
22-12-2018, 20:10
Ja so komplex diese KK im Vergleich zu allen anderen - aber zum Glück gibt es ja so Supermenschen wie Björn die das trotzdem schaffen.

Könnte auch von Kernspecht zu WT kommen...

Björn Friedrich
22-12-2018, 20:16
Was hat denn das mit mir zu tun? Ich mache seit 24 Jahren nix anderes als Sport, ich richte meinen kompletten Tagesablauf nach meinem Training aus, mir ist egal, wie viele Techniken BJJ hat, ich mach das was zu machen ist und fertig.

Aber nach hunderten Seminaren als Lehrer, fällt mir das einfach auf. Ein einfaches Beispiel. Ein Seminar mit Mount Basics (top / Bottom) wird super von allen Teilnehmern aufgenommen.

Ein Seminar über Reverse de Le Riva, 411, etc. hingegen, ist für die Teilnehmer, die halt nicht so oft trainieren, oft einige ungelöste Probleme. Was nachvollziehbar ist, weil der Aufwand eben größer ist.

Und diese Tendenz bei fortgeschrittenen Techniken, ist mir halt in den Jahren immer wieder aufgefallen......

Es gibt auch oft genug Leute die ganz klar sagen: Basics cool, der Rest ist mir zu kompliziert.

Also wenn ich hier sowas erzähle, dann weil ich unzählige Beispiele davon erlebt habe.

Hug n' Roll
22-12-2018, 20:57
Ich denke, Du hast sowohl die Erfahrung, als auch die fachliche Kompetenz zu so einer Aussage zum BJJ.

Nur zu anderen Systemen, von welchen Du offenbar weniger Ahnung hast, wäre es geschmeidiger, entsprechende Vergleiche bleiben zu lassen.

Judo ist z.B. unendlich komplexer, als es auf den ersten Blick scheint. Je nach Betrachtung lässt sich sogar BJJ darunter subsummieren....

Erkannt habe ich das für Judo auch erst, als ich selbst schon viele Jahre Blackbelt war.

jkdberlin
23-12-2018, 08:50
Für mich sind es generell 12 Techniken und einige Exoten.

gerader Genickhebel
gedrehter Genickhebel
Würge ohne Armeinschluß
Würge mit Armeinschluß

grade Armhebel
Schulterhebel mit Arm nach unten (Kimura, Omoplata)
Schulterhebel mit Arm nach oben
Handkipphebel

grader Fusshebel (var.)
Toehold (var.)
gestreckter Kniehebel
Heelhook

und ein paar Exoten wie Hüft- und Wirbelsäulenhebel.

Die Ausführungen und und die Positionen machen daraus die große Menge.
BJJ ist für mich wie jede (Kampf)Kunst der persönliche Ausdruck, die individuelle Ausführung.
Das muss ich alles nicht lernen, um BJJ "komplett" zu können. Wie ein Felipe Costa einen Anklelock aus dem DLR macht ist zwar super, aber ich bekomme es aufgrund meines Körpers und seiner Eigenarten nicht (mehr) hin.
Auch ich lerne nach all der Zeit immer noch jede Woche neue Sachen, manche um mein Spiel zu verbessern, andere nur um etwas zu trainieren, um mich weiter zu bilden, aus Spaß oder sportlicher Herausforderung. Wie aber kann man individuelle Ausführungen "komplett" lernen? Genau, gar nicht. Es ist für mich unsinnig, in einer Dimension "aller Techniken" zu denken. Es ist sogar kontraproduktiv, da man dann auf der "Jagd" nach neuen Techniken ist. Der Weg ist das Ziel, ankommen wird man eh nie. Ist auch gut so, denn dann braucht man ja, als Techniksammler, nicht weiter zu machen.

Hug n' Roll
23-12-2018, 08:59
Dass die KK der jeweilige persönliche Ausdruck ist, gefällt mir als Grundgedanke!
Dem würde ich mich ebenso anschliessen wollen, wie der Aussage, dass in geschriebenen Sinne der Weg das Ziel bleibt.
Das ist für mich weniger Philosophie, als schlicht Erfahrungswert.
:halbyeaha

step-by
23-12-2018, 10:02
Hallo

ein interessantes Thema.
Wieviele Techniken in einem Stil enthalten sind, bedeutet doch nicht, ich muß die alle können?
Oder wie sollte ich das verstehen.

:)
Mit dieser Einstellung komme ich klar, ist bei uns ähnlich.

=
jkdberlin;3675979]Für mich sind es generell 12 Techniken und einige Exoten.


In meiner Kampfsport-Art - auf den Wettkampf ausgerichtet -
7 Grundschlagtechniken
16 Fuß- Grundtechniken
einige Techniken für die Selbstverteidigung, werden für die Gürtelprüfungen verlangt.


BJJ ist für mich wie jede (Kampf)Kunst der persönliche Ausdruck, die individuelle Ausführung.
Das muss ich alles nicht lernen, um BJJ "komplett" zu können. Wie ein Felipe Costa einen Anklelock aus dem DLR macht ist zwar super, aber ich bekomme es aufgrund meines Körpers und seiner Eigenarten nicht (mehr) hin.
Auch ich lerne nach all der Zeit immer noch jede Woche neue Sachen, manche um mein Spiel zu verbessern, andere nur um etwas zu trainieren, um mich weiter zu bilden, aus Spaß oder sportlicher Herausforderung. Wie aber kann man individuelle Ausführungen "komplett" lernen? Genau, gar nicht. Es ist für mich unsinnig, in einer Dimension "aller Techniken" zu denken. Es ist sogar kontraproduktiv, da man dann auf der "Jagd" nach neuen Techniken ist. Der Weg ist das Ziel, ankommen wird man eh nie. Ist auch gut so, denn dann braucht man ja, als Techniksammler, nicht weiter zu machen.



Da stimme ich bei.
Im Wettkampf und noch mehr in der Selbstverteidigung -nur meine Ansicht- ist es besser ich kann einige Techniken perfekt und mit richtig Schmackes und die rufe ich unbewußt ab.
Aus meiner Zeit in den Kampfsport- Arten habe ich einiges geübt. Im Karate gibt es 27 Katas, viel Bahnenlaufen, viele Lehrgänge ...
der Meister erzählte immer diese Kampfsport-Art kannst du in einem Leben nicht lernen.

Am Anfang war mir die Selbstverteidigung sehr wichtig.
Was nützt mir da eine Kampfsport-Art die mich erst nach 6 - 8 Jahren für diese Situation technisch vorbereitet?

Daher fühle ich mich im Kickboxen wohl.
Ich lerne viel über Beinarbeit, Kombinationen, Pratzentraining, usw.
was ich davon nutze sind die Techniken die mir liegen.

Ich verstehe auch die Gedanken von Björn Friedrich.
Ein Ausbilder oder Meister einer Kampfsport- Schule der über den Tellerrand sieht, wird vieles lernen können.
Aber muß das für mich auch gelten?

Ich habe großen Respekt, wenn ein Trainer mir viele Techniken zeigen kann.
Aber - das ist mein Einwand - ich werde nur die Techniken weiter üben, die ich für gut finde.

Mein Schlußsatz
Es ist wie in jeder Kampfsport- Art ich kann mich nicht mit den Wettkämpfer ( die viel Zeit einbringen oder besser als Sportsoldat optimale Bedingungen haben)
auf die gleiche Ausbildungsstufe stellen.

Björn Friedrich
23-12-2018, 10:21
Das ist ohne Frage so, jede lebendige Kampfkunst ist immer Ausdruck des Trainers und des Schülers und idealerweise hat der Trainer eine Trainingsmethode die zum Schüler passt. Cus Damato und Mike Tyson waren ein super Team Damato und Klitschko hätte vom Stil einfach nicht gepasst, aber das nur am Rande...

Jede Kampfkunst ist komplex, jede Technik hat Details. Es gibt Menschen die sagen, ich mache jetzt diese Technik und du weisst das diese Technik kommt, aber du kannst sie nicht stoppen. Alles schon erlebt, bei Rickson z.B.

ABER

Darum geht es mir nicht, mir geht es um den technischen Umfang. Ich bin nicht der Meinung, das man jede Technik perfekt können muss, aber je mehr man kann, desto leichter ist es zu improvisieren. Auf einer Landkarte die zu 95% geschrieben ist, finde ich mich halt leichter zurecht, als auf einer die nur 50% geschrieben ist.

Und für mich ist diese Diskussion auch nicht aus der Luft gegriffen, sondern basiert auf er Frage, die ich mir selber stelle:

Wie verfahre ich mit Gürtelprüfungen bei Menschen die BJJ eben nur als Hobby begreifen? Bisher habe ich z.B. niemanden den Lilagurt gegeben, der nicht intensiv mit mir trainiert hat.

Aus dieser Frage heraus kam eben die Überlegung, ob das komplette BJJ nicht einfach zu kompliziert als Hobbysport ist, ich meine niemand würde einfach mal so mit Stabhochsprung anfangen, weil es auch einen riesen Lernaufwand bedeutet.

Und nur mal zum Vergleich, bei mir sind es halt nicht nur 12 Techniken, sondern viel mehr und das OBWOHL ICH NUR OHNE GI trainiere, mit Gi sind es noch viel mehr.

Submissions:

Darce Choke
Ananconda Choke
Guillotine
Mata Leao
Arm Triangle
Triangle Choke
"Sankaku" Triangle
Straight Armbar
Verkehrter gestreckter Armhebel
Americano
Kimura
Straight Footlock
Outside Heel Hook
Inside Heel Hook
Toe Hold
Twister
Calf Crank

und auch noch einige Exoten

Jede dieser Techniken hat teilweise 20 verschiedene Eingänge, dazu kommen Übergänge, wie also Komme ich von einem Armbar in einen Triangle, etc.

Dann kommen die Positionen, jeweils oben wie unten, zumindest bei den meisten:


Mount
Side Mount
Knee on Stomach
North-South
Back Mount
Turtle
Half Guard
Z-Guard
De La Riva
Reverse De La Riva
X Guard
Single Leg X Guard
Reverse X Guard
Butterfly Guard
Butterfly Half Guard
50/50
Saddle / 411
Outside Ashi Garami
Rear Ashi Garami
Irimi Ashi Garami

Transitions z.B. von Irimi Ashi zu 411 zu Back Mount (ist halt auch nicht selbsterklärend), Escapes gehören natürlich auch dazu.

Und jetzt noch Sweeps.......

Und ich rede dabei nur von No-Gi, da komme ich auf unzählige verschiedene Anwendungen die ein Mensch lernen muss und das ist nun einmal (genau wie eine Sprache perfekt zu erlernen) nicht einfach.

jkdberlin
23-12-2018, 10:34
Man kann eine Sprache perfekt beherrschen ( in Relation zum Zweck) ohne das komplette Vokabular zu kennen.
Der Wortschatz der deutschen Standardsprache umfasst ca. 75.000 Wörter, die Gesamtgröße des deutschen Wortschatzes wird je nach Quelle und Zählweise auf 300.000 bis 500.000 Wörter bzw. Lexeme geschätzt. (Quelle Wikipedia)
Englisch kommt auf ca. 600.000 Worte, jedoch werden im Standard weniger als 75.000 benutzt.

Vielleicht sollte man auch nicht Sprache mit Kampfkunst vergleichen?

1.2.3
23-12-2018, 10:57
.....Auch ich lerne nach all der Zeit immer noch jede Woche neue Sachen, manche um mein Spiel zu verbessern, andere nur um etwas zu trainieren, um mich weiter zu bilden, aus Spaß oder sportlicher Herausforderung. Wie aber kann man individuelle Ausführungen "komplett" lernen? Genau, gar nicht. Es ist für mich unsinnig, in einer Dimension "aller Techniken" zu denken. Es ist sogar kontraproduktiv, da man dann auf der "Jagd" nach neuen Techniken ist. Der Weg ist das Ziel, ankommen wird man eh nie. Ist auch gut so, denn dann braucht man ja, als Techniksammler, nicht weiter zu machen.
Genau deiner Meinung.

....Wie verfahre ich mit Gürtelprüfungen bei Menschen die BJJ eben nur als Hobby begreifen? Bisher habe ich z.B. niemanden den Lilagurt gegeben, der nicht intensiv mit mir trainiert hat.

Aus dieser Frage heraus kam eben die Überlegung, ob das komplette BJJ nicht einfach zu kompliziert als Hobbysport ist, ich meine niemand würde einfach mal so mit Stabhochsprung anfangen, weil es auch einen riesen Lernaufwand .
Als Blackbelt mit 24 Jahren Erfahrung dürfte das doch in Bezug auf Gürtelvergaben kein Problem für dich sein....ob Hobbysportler oder nicht, aber du siehst und fühlst doch (beim Rollen) wie sich dein Gegenüber verhält....mein früherer Lehrer sagte immer:" knowledge, skills and attitude"...müssen passen. Natürlich variieren die Standards, aber es gibt ja genug Hobbysportler, die durchaus intensiv arbeiten und über purplebelt hinauskommen. Consistency is key...hours on the mat...und was man so immer immer hört, sind ja durchaus wichtige Variablen bei der Beurteilung einer Leistung....

Man kann eine Sprache perfekt beherrschen ( in Relation zum Zweck) ohne das komplette Vokabular zu kennen.
Der Wortschatz der deutschen Standardsprache umfasst ca. 75.000 Wörter, die Gesamtgröße des deutschen Wortschatzes wird je nach Quelle und Zählweise auf 300.000 bis 500.000 Wörter bzw. Lexeme geschätzt. (Quelle Wikipedia)
Englisch kommt auf ca. 600.000 Worte, jedoch werden im Standard weniger als 75.000 benutzt.

Vielleicht sollte man auch nicht Sprache mit Kampfkunst vergleichen?
Als ich eine Fortbildung zum Übersetzer am Bundessprachenamt gemacht habe, hat mir meine Lehrerin immer gesagt, man muss nicht alles können und kennen, aber es muss kommunikativ wirksam sein....ich finde das kann man durchaus auf das BJJ übertragen

Björn Friedrich
23-12-2018, 12:30
Ich liebe die Analogie von Sprache und Kampfkunst, weil sie soviel Gemeinsamkeiten enthält.

Ich gebe mal ein ganz einfaches Beispiel: Wenn jemand eine Sprache nicht kann und diese lernen will oder muss, dann ist am Anfang der "Drive" ziemlich groß, weil man sich ja schließlich verständigen will. Also macht man am Anfang schnelle Fortschritte, lernt sich zu verständigen, auch wenn es von der Grammatik her nicht passt, der andere versteht was ich meine.

Und irgendwann hab ich ein Level wo ich alles ziemlich gut verstehe und ich spreche auch, aber ich spreche voller Fehler. Klar die anderen verstehen mich und genau deshalb gibt es keine Grund für mich was zu ändern, aber auch wenn mich die Leute verstehen, ist meine Sprache falsch.

Um das zu ändern, muss man ständig Feedback bekommen (gerade als Erwachsener ohne besonderes Talent). Alle alten, falschen Angewohnheiten müssen immer wieder und am besten direkt korrigiert werden, damit ich mir sie nicht weiter einschleife. Das bedeutet einen enormen Zeitaufwand und auch viel Aufmerksamkeit, weil es halt auch keinen spaß macht. Reden macht spaß, korrigiert zu werden nicht.

Zurück zum BJJ. Ich starte BJJ und ich hab so Bock zu rollen und genau deshalb lerne ich auch sehr schnell, viele Basics. Vielleicht habe ich Glück und bin noch ein guter Athlet, bin jung, ein guter visueller Lerner oder ich bin halt Durchschnitt.

Und wenn ich Durschnitt bin, dann lerne ich BJJ solange relativ schnell bis ich mich mehr oder weniger grob am Boden auskenne. Ich kenne die häufigsten Positionen, Hebel, Escapes, etc. Man kann sagen ich kann "sprechen", ich werde verstanden, auch wenn meine Sprache nicht korrekt und immer noch voller Fehler ist.

Im BJJ versteckt man diese Fehler ganz einfach mit Kraft, Schnelligkeit oder mit Ausreden für die eigene Lernunwilligkeit, wie z.B. Alter:-)

Von daher fallen die Fehler weniger deutlich auf wie bei einer Sprache, man kann sie ja leicht überschminken.

Was es aber im Kern nicht besser macht.

Wenn ich also mein BJJ verbessern will, dann brauche ich genau das gleiche wie bei der Sprache. Ständiges Feedback. Ständige Veränderung, ständiges Lernen.

Ich muss alte Muster, erkennen und gegen korrekte neue Muster austauschen und wenn ich das nicht mache, dann lerne ich nicht, sondern habe ein BJJ Unterhaltungsprogramm, oder verschwende meine Zeit, wenn man es negativ ausdrücken will.:-)

Aber um alte Muster zu erkennen, muss man den Kontext verstehen indem diese Muster entstanden sind, bzw. für welchen sie benötigt werden. Und dieser Kontext ist nun einmal die Gesamtsumme der Strategie und Technik im BJJ.

Oder anders ausgedrückt, es bringt mir nichts den Beinhebel zu verteidigen, weil der Grund dafür das ich im BEinhebel gelandet bin, ganz woanders liegt, nämlich wesentlich weiter vorne in einer Position in der ich mich taktisch falsch verhalten habe.

Oder wenn ich in meiner Schule kein Knee Cut Pass trainiere, dann brauche ich auch recht selten die Reverse De La Riva, ich werde vielleicht gar icht verstehen warum diese Position so wichtig ist, ganz einfach deshalb, weil ich eine anderen Aspekt de BJJ (in dem Fall das Knee Cut Pass) nicht verstehe.

Oder anders gesagt, wenn man Trainingspartner nur 100 Sätze in einer fremden Sprache kann, dann brauch ich auch nicht mehr als 100 Antworten, was aber nicht bedeutet das die 100 Antworten wirklich die gesamte Realität einer gesprochenen Sprache darstellen.

Ich finde der erste Schritt um im BJJ selber voran zu kommen, liegt darin anzuerkennen, wie komplex die Abläufe sind und wie gesagt Komplexität der Techniken ist kein Qualitätsmerkmal für einen Stil. Es gibt auch genug Stile die mit einer geringeren Komplexität, effektiv sind.......

Stixandmore
23-12-2018, 16:28
Mmmhh, nach deiner Aussage Björn, wird aber niemand! BJJ jemals komplett verstehen können

Spud Bencer
23-12-2018, 16:58
Wie gesagt, ich schließe mal bewusst das Niveau aus. Ist ja klar das ein Bundesliga Fußballer, besser ist als einer aus der Kreisliga.

Ich habe mal gelesen, der Unterschied zwischen Amateur- und Profifussballer sei hauptsächlich die Geschwindigkeit.

Dieser Artikel geht auch in die Richtung:
http://www.spiegel.de/sport/fussball/amateurfussball-in-der-datenanalyse-vermessen-wie-die-profis-a-1208574.html

(Ja ja, Spiegel...)

Zitat:
"Wir wissen auch, wo die Profis den Amateuren davoneilen. Sie sind technisch stärker, robuster und schneller, körperlich, aber vor allem auch: gedanklich. Sie treffen auch unter Zeitdruck richtige Entscheidungen."

Ich denke, man muss nicht alle Techniken können. Sonst wären Leute wie Royce ja heutzutage ziemlich beschissen. Der Sport an sich hat halt immer die Tendenz zur Verkünstelung und Verkomplizierung, weil man in einem begrenzten Regelkorsett agiert und da halt nach Wegen suchen muss, zurecht zu kommen.
SV-mässig ist das weniger ein Problem, da reichen ein paar Techniken, die man gut kann, kombiniert mit Mut und Kraft - eben weil ich in der SV kein Regelkorsett habe und dadurch direkt hart einsteigen kann, was im Sport illegal wäre: Ich muss keine 1000 Wege lernen, um jemanden dazu zu bringen, den Kopf zu bewegen wenn ich ihn einfach fishhooken kann. Ich muss keine 1000 Gi Choke-Ansätze aus ner head post-Position lernen, weil da bei Strassenkleidung eher der Kragen reissen würde und weil ich auf Asphalt eh nicht headposten kann. Und ja, ich muss keine Butterfly Guard können, weil mir der Andere im echten Leben sofort in die Eier schlagen würde.

jkdberlin
23-12-2018, 17:21
Mmmhh, nach deiner Aussage Björn, wird aber niemand! BJJ jemals komplett verstehen können

Es geht ums Erlernen aller Techniken. Verstehen ist manchmal etwas anderes.

Stixandmore
23-12-2018, 18:18
Es geht ums Erlernen aller Techniken. Verstehen ist manchmal etwas anderes.

Sorry, für mich bedeutet, "verstehen", daß kennen aller Techniken und das sinnvolle Anwenden/ Verketten, der selbigen
Und wen man alle Techniken kennt, müsste man dann ja auch die körpermassabhängigen Variationen kennen!? Unmöglich!!!!!

Björn Friedrich
23-12-2018, 19:25
John Danaher hat mal gesagt, BJJ fasziniert ihn, weil es ein unfertiges Produkt ist und das finde ich eine treffende Beschreibung.

Ich kann nur von mir reden, durch meine Seminare gibt es ja hunderte Videoaufnahmen von mir und manchmal schaue ich mir alte Seminare oder Sachen von Youtube von mir an und denke, man warst du damals scheisse.:-) So geht es mir eigentlich jedes Jahr aufs Neue;-);-)

Ich persönliche unterscheide ganz klar in drei Aspekte:

1. Technik

2. Innere Attribute (Geschicklichkeit, Innere Kraft, Improvisation, Flow, etc.)

3. Äußere Attribute (Körperliche Fitness im herkömmlichen Sinne)

Alle drei Aspekte existieren undabhängig voneinander, finden aber im Kampf zusammen. Ich trainiere alle drei Aspekte, mit ihrer jeweiligen Gewichtung.

Technik wie schon gesagt ist für mich die Software, die Landkarte, das Wissen von Menschen, die mir Arbeit abnehmen, indem sie das erfunden haben, für was ich vielleicht noch Jahre brauchen würde, um es zu entdecken. Wozu also warten? Gute Technik ist immer Expression guter Bewegungsprinzipien, welche auf ein spezielles Ziel ausgerichtet sind.

Improvisation, Flow, wie man es nennen mag, ist für mich eine weitere wichtige Fähigkeit, die kommt aber auch nicht von selber. Die Organisation von Atmung, Bewegung, Körperspannung, etc. sorgt für diese Fähigkeiten, aber da sind andere Kampfkünste schon weiter als das BJJ. Zumindest bis auf ein paar Ausnahmen.

Zum Schluß hat hat man die simplen physischen Eigenschaften wie Kraft und Ausdauer, welche der Jugend vorbehalten sind und mit denen man, wenn man sie zu sehr in den Vordergrund stellt, auf Dauer im BJJ nicht erfolgreich, sondern ständig verletzt sein wird, gerade jenseits der 25. Allerdings gibt es auch mit 40 keinen Grund nicht in perfekter Form zu sein, aber man sollte diese Form als Back Up haben, welche man im Idealfall nicht braucht.

Wenn ich also jetzt diese drei Aspekte nehme, habe ich das Gerüst des BJJ und das technische Verständnis bildet die Grundlage dafür, die anderen Attribute in sinnvolle Bahnen zu lenken......

Phelan
23-12-2018, 20:25
@Björn
Vielleicht solltest du dich bei deiner Betrachtung nicht zwingend sehr weit von dem dir betitelten Durchschnittssportler entfernt sehen bzw. auf der einen Seite nicht alles generalisieren und dann aber wieder dich als Spezialfall sehen.
Bei der ganzen Diskussion habt ihr m.M. eines ausser Acht gelassen: Es kommt der ganz Grosse Faktor "natureigenes Talent" hinzu.
Ich habe nur am Rande mit BJJ KOntakt, aber ich denke ich kann es ganz gut auf mein Silat übertragen.
Es gibt hier auch nur eine begrenzte Anzahl an Techniken/Drills/Moves, aber das Spiel verändert sich bei jedem Gegner und jedem Skillset, und Anfänger bringen dir meist auch noch mehr.
Ich habe mich mittlerweile damit abgefunden mein Leben lang zu lernen, und mit Sicherheit nie "das Ganze System" zu beherrschen. Könnte ich das? Vielleicht. Will ich das? Nein Brauche ich das? Auch eher nicht. Ich nehme mir die Teile heraus die für meinen Körper, meine Bewegungsmöglichkeit und meine Schnelligkeit passen und verbessere mich dort - in den anderen Bereichen versuche ich einen guten Standard zu halten, werde aber nie auf das Level von ein paar anderen heranreichen können.
Und dann gibt es eben Momente wenn ein "Neuer" mit 2 Jahren dich in Bereichen mit deinen 12 Jahren Training einfach killt, weil er ein individuelles Talent mitbringe welches deine Jahre einfach negiert.

Ich denke in vielen Bereichen sollten wir als KK das auch einfach so hinnehmen. Es gibt immer "schlechtere" und "bessere", manchem kann man nacheifern, manches kann man nie erreichen. Und Ausnahmetalente kann man bewundert und auch sehr sehr viel lernen - auf ihre Stufe wird man es vermutlich zeitlebends nie schaffen. Wenn du jetzt aber diese Überlegungen betreffend der Prüfungen deiner Schüler und damit letztlich ja auch deiner Einnahmen/Seminare anstellst, solltest du dich eben Fragen welcher Anteil dein eigenes Talent hierbei hat, anders: Kann ein Schüler denn überhaupt vertretbar deine gewünschte Stufe erreichen wenn er nicht das bestimmte Talentlevel hat. Ein "Profi" mit mittlerem Talent kann durchaus schlechter als ein "Hobbysportler" mit grossem Talent sein. Eingesetzte Trainingszeit hilft da nur bestimmt als Massstab.

VG,
Phelan

Björn Friedrich
24-12-2018, 08:08
Eine Sache die mir auch immer wieder in diesem Zusammenhang auffällt, ist, das die Art der Techniken, sehr viel Einfluss darauf hat, wie schnell sie jemand lernt.

Was ich immer merke ist, wie gerade Anfänger, oder auch Leute die vielleicht etwas älter sind und weniger Bewegungstalent haben als ein 20 Jähriger, Techniken sehr gut aufnehmen, welche klare Griff und Fixpunkte mit den Händen haben. Kimura und Americano Griffe, Darce Chokes, Kesa Gatame, Cradle, etc.

Techniken bei denen man eher mit dem Körper arbeitet und mehr über Anpassung, als übers Halten kontrolliert, fallen den Leuten hingegen extrem schwer.

Rolling Back Takes, oder offene Guard ohne Gi sind da solche Beispiele.

Ich habe schon halb aus spaß und halb im ernst darüber nachgedacht, ein Sub-System zu entwickeln, welches nur auf diesen "einfachen" Techniken basiert und eben für jeden ganz normalen Anwender auch mit zweimal Training pro Woche erlernbar ist. Ich glaube sowas wäre gar keine schlechte Idee.....

krasser Typ
24-12-2018, 10:12
Durch das Lesen dieser "Diskussion" ist mein IQ um ca. 10 Punkte gesunken.

Gast
24-12-2018, 10:23
Kann man doch gleich sagen, dass es einfach drum geht eine weitere Klasse zu erfinden um ein breiteres Publikum abzugrasen.

jkdberlin
24-12-2018, 10:39
Ich liebe die Analogie von Sprache und Kampfkunst, weil sie soviel Gemeinsamkeiten enthält....
Ich finde der erste Schritt um im BJJ selber voran zu kommen, liegt darin anzuerkennen, wie komplex die Abläufe sind und wie gesagt Komplexität der Techniken ist kein Qualitätsmerkmal für einen Stil. Es gibt auch genug Stile die mit einer geringeren Komplexität, effektiv sind.......

Schriftsteller...wenn man schon bei Sprache ist ... sie unterscheidet nicht das Vokabular, die Anzahl der Techniken, sondern der Umgang mit der Sprache. Ein guter Künstler wird daran gemessen, wie er mit seinem Werkzeug umgeht, nicht wie viele Worte (Techniken) er kennt.

jkdberlin
24-12-2018, 10:42
Sorry, für mich bedeutet, "verstehen", daß kennen aller Techniken und das sinnvolle Anwenden/ Verketten, der selbigen

Das wäre nur die Oberfläche. Man kann alle Techniken kennen, ohne die darunter liegenden Prinzipien und Konzepte zu verstehen. Das, was einen Stil oder ein System ausmacht. Wenn man alle Submission, Sweeps und Passes kennt, hat man vielleicht ein Wissen, dass das gesamte Grappling umfasst, aber die einzelnen Systeme wie BJJ oder Luta Livre hat man deswegen nicht automatisch verstanden.



Und wen man alle Techniken kennt, müsste man dann ja auch die körpermassabhängigen Variationen kennen!? Unmöglich!!!!!

Diesen Satz verstehe ich nicht, sorry.

Björn Friedrich
24-12-2018, 11:37
Kann man doch gleich sagen, dass es einfach drum geht eine weitere Klasse zu erfinden um ein breiteres Publikum abzugrasen.

Wer sowas schreibt hat einfach keine Ahnung von der Größe oder Kaufkraft der BJJ oder Grappling Community in Deutschland. Die ist ein Witz, hier gibt es nix abzugrasen, weil die Szene im Vergleich zu Fitness oder anderen Sportarten geradezu nicht existent ist. BJJ in Deutschland ist kein Buisness und wird es auch nie werden.... Und wenn ich aufs Buisness aus wäre, dann würde ich bestimmt nicht so ein Posting machen und gleichzeitig in meiner Signatur ein Seminar für fortgeschrittene BJJ Beinhebel haben. Das würde mir bestimmt kein Buisness Coach raten. Da ich aber mache was mir Spaß macht und ich sage was ich denke, nehme ich solche konträren Dinge in Kauf, weil ich halt kein Image zu verteidigen habe.



Schriftsteller...wenn man schon bei Sprache ist ... sie unterscheidet nicht das Vokabular, die Anzahl der Techniken, sondern der Umgang mit der Sprache. Ein guter Künstler wird daran gemessen, wie er mit seinem Werkzeug umgeht, nicht wie viele Worte (Techniken) er kennt.


Prinzipiell richtig, aber ich gehe nicht davon aus das ein Schriftsteller einen geringeren Wortschatz hat als ein Normalbürger. Ganz im Gegenteil, er ist ein Meister der Sprache und dazu gehört (wie im BJJ) die Qualiät, aber halt auch die Quantität der Wörter auf die er zurückgreifen kann. Man kann nur mir Worten (oder Technien) spielen, wenn man ein großes Repertoire hat, aus dem man wählen kann.

Ich liebe es Dinge zu vereinfachen, aber Dinge zu vereinfachen ist ein Zeichen der Meisterschaft. Ich kann nix vereinfachen was ich nicht verstanden habe, sonst kommen da komische Sachen raus.

Ich liebe einfache Techniken, ich spiele keine Tornado Guard, etc. aber ich musssie gemacht haben, verstanden haben, damit gearbeitet haben, ihre strategische Bedeutung kennen, um sie in die gesamte Matrix einordnen zu können.

Meiner Meinung wird alles immer mehr, immer größer, immer komplexer und nur wer sich nicht gegen den Fluß stellt, wird Fähig sein die Dinge zu verstehen und immer weiter zu vereinfachen. .....

jkdberlin
24-12-2018, 11:40
Ich liebe einfache Techniken, ich spiele keine Tornado Guard, etc. aber ich musssie gemacht haben, verstanden haben, damit gearbeitet haben, ihre strategische Bedeutung kennen, um sie in die gesamte Matrix einordnen zu können.

Da gehe ich mit dir konform, kennen sollte man alles, was einem begegnen kann. Ganz sicher. Nur "können" muss man halt nicht alles. Macht wie gesagt auch wenig Sinn.

Stixandmore
24-12-2018, 11:41
Das wäre nur die Oberfläche. Man kann alle Techniken kennen, ohne die darunter liegenden Prinzipien und Konzepte zu verstehen. Das, was einen Stil oder ein System ausmacht. Wenn man alle Submission, Sweeps und Passes kennt, hat man vielleicht ein Wissen, dass das gesamte Grappling umfasst, aber die einzelnen Systeme wie BJJ oder Luta Livre hat man deswegen nicht automatisch verstanden.



Diesen Satz verstehe ich nicht, sorry.

Das ist nach meinem Verständnis halt anders
Was ich meinte, ist das jede Technik in der Ausführung noch körpertypischen Modifikationen unterliegt; z.B macht mein Trainer mit seinen langen Beinen ein anderes Setup für die Triangle, als ich mit meinen kurzen Stummelbeinen,-sein Setup/Ausführung werde ich so nie hin bekommen!?(Körpermassabhängige Variation)

step-by
24-12-2018, 11:51
Hallo Björn,

vermutlich kann ich BJJ nicht mit meiner Kampfsport-Art vergleichen.

Aber selbst in der von mir gewählten Kampfsport- Art - Kickboxen - die auf den Wettkampf ausgerichtet ist,
mit 7 Grund- Handtechniken, 16 Grund-Tritte, kann ich behaupten ein " Durchschnittssportler " kann bestimmt alle Techniken lernen.
Aber ob er in der Lage ist diese optimal einzusetzen?

Dann ist es bestimmt auch nicht das Ziel einen " Hobby- Sportlers " sich auf ein Turnier vorzubereiten, was neben dem Techniktraining viele weitere Einheiten erforderlich macht. Wie zum Beispiel: Waldlauf, Krafttraining, mentales Training.

Aus diesem Grund gibt es in meinem Verband, ein Ausbildungsprogramm für die Schüler und Meistergrade.
Eine Grundvoraussetzung um die Basis des Kickboxens zu verstehen.

Keiner wird aber behaupten, mit dieser " Basis " werde ich ein erfolgreicher " Turnierkämpfer ".
Daher bin ich der Ansicht, es sollte im Training unterschieden werden, welches Ziel sich die meisten Mitglieder gesetzt haben.
Denn diese kommen zum Training und werden nur bleiben, wenn ihre Wünsche beachtet werden.

Hoffe meine Antwort paßt zum Thema.




E=Björn Friedrich;3676082]

Ich habe schon halb aus spaß und halb im ernst darüber nachgedacht, ein Sub-System zu entwickeln, welches nur auf diesen "einfachen" Techniken basiert und eben für jeden ganz normalen Anwender auch mit zweimal Training pro Woche erlernbar ist. Ich glaube sowas wäre gar keine schlechte Idee.....

Für den Breitensportler der BJJ lernen will und dabei bleiben soll, bestimmt.
:)

Björn Friedrich
24-12-2018, 12:02
Aber selbst in der von mir gewählten Kampfsport- Art - Kickboxen - die auf den Wettkampf ausgerichtet ist,
mit 7 Grund- Handtechniken, 16 Grund-Tritte, kann ich behaupten ein " Durchschnittssportler " kann bestimmt alle Techniken lernen.
Aber ob er in der Lage ist diese optimal einzusetzen?

Ja genau das ist der Punkt, er kennt das komplette System, was er damit macht und wie er sich darin entwickelt, liegt dann an jedem Einzelnen.

Das Problem ist halt, im BJJ wächst das System ständig und die Anzahl der Techniken ist nicht überschaubar.

Eine weitere interessante Frage ist auch immer, soll man einfache Techniken unterrichten, auch wenn diese nur bei Anfängern funktionieren.

Ein Beispiel. Vor 15 Jahren war das Guard Passen indem man die Ellebogen in die Oberschenkel presst, voll in Mode. Funktioniert zwar wahrscheinlich bei keinen guten Blaugurt mehr, aber drunter war das eine einfache und effektive Technik. Ich würde sie nicht unterrichten, weil ich es nicht als Technik ansehe, aber ich weiß das die Technik geliebt wurde.

Also auch hier wieder: Ein System für den Durchschnitt, das aber auch nur dort funktioniert. Oder halt die best möglichen Lösungen.

Und zu dem Wort "Durchschnitt", ich muss mal klar sagen, das die meisten durschnittlichen Leistungen nur deshalb so sind, weil der Anwender auch nur duchschnittliche Zeit und Energie investiert. Es geht hier weniger um Talent, als um harte Arbeit und ich glaube 99% der Leute die BJJ machen KÖNNTEN gutes BJJ haben, wenn sie es zu ihrer Priorität machen würden......

step-by
24-12-2018, 12:33
Hallo Björn,

danke für die Antwort.
Da ich mich als Hobby-Sportler bezeichne, habe ich mich für Kick-Boxen entschieden.
Der Grund ich habe eine überschaubare Anzahl von Techniken, die ich lernen muß. Diese Techniken kann ich aber nicht so schnell und wirkungsvoll ausführen wie ein Sportler
der auf Turnieren erfolgreich ist.
Ja, der Zeitaufwand.

Dann habe ich meine Gedanken und Vorstellungen zum Kampfsport gründlich überdenken müssen, nachdem ich das Buch von Ronda Rousey, " Zur Kämpferin geboren, gelesen habe. Wer an Weltmeisterschaften oder den olympischen Spielen teilnehmen will, den kann ich mit keinem " Breitsportler im Judo " vergleichen.
Der Zeitaufwand, das Training, die Vorbereitungszeiten, usw.

Du solltest nicht zuviel von einem " Durchschnittssportler im BJJ " verlangen.
Wie Du schreibst, die Leistungen werden besser durch viel Training.
Aber viele Freizeitsportler müssen neben dem Training noch Beruf und Familie unter einen Hut bringen.

Es geht daher schon um Prioritäten.
Vielleicht solltest Du daher in Dein System eine Grundlagen-Ausbildung für " Durchschnittssportler " und eine " Erweiterung für Wettkämpfer " einführen.

Nur als Vorschlag von mir, weiß nicht ob das überhaupt möglich ist.
:)




Ja genau das ist der Punkt, er kennt das komplette System, was er damit macht und wie er sich darin entwickelt, liegt dann an jedem Einzelnen.

Das Problem ist halt, im BJJ wächst das System ständig und die Anzahl der Techniken ist nicht überschaubar.

.....

1789
24-12-2018, 14:42
Grundsätzlich sollte erstmal die Frage beantwortet werden, was ein Durchschnitts bjj ler ist......

Für mich jemand, der 3 mal pro Woche trainiert.
Denn permanent unter 3 mal die woche zu trainieren, wird sich für jeden als sehr sehr schwierig erweisen, der auch nur hin und wieder auf Wettkämpfen startet.
Gruss1789

Björn Friedrich
24-12-2018, 15:04
Für mich ist jemand der regelmäßig dreimal pro Woche trainiert, schon mehr als Durchschnitt. Das wird bei der Generation Ü30 mit Job und Kind relativ schwierig.

Durchschnitt ist für mich 2 mal 90 Minuten Training, ab und an mal ne extra ROlling Session am Wochenende (aber eher selten) und zuhause kein täglicher Konsum von Online-BJJ Techniken.

Lugasch
24-12-2018, 19:20
Das Problem ist halt, im BJJ wächst das System ständig und die Anzahl der Techniken ist nicht überschaubar.

Glaubst du, dass es lange so bleibt? Ich frage, weil ich in den BJJ-Gyms bisher keine SV erlebt habe, sondern nur Sport und das Gefühl habe, dass es nach der ersten Ausdehnung - BJJ besetzt im Grunde eine Nische (Newaza als eigene Kampfdisziplin) - sich das Ganze bei einem StandardWettkampf--Regelwerk einpendeln wird. Und dann verkrustet BJJ und wird genau so überschaubar werden, wie die anderen KKs. Ist aber nur ein Bauchgefühl und so viele BJJ-Gyms waren es bei mir auch nicht.

1789
24-12-2018, 20:27
Ich habe schon halb aus spaß und halb im ernst darüber nachgedacht, ein Sub-System zu entwickeln, welches nur auf diesen "einfachen" Techniken basiert und eben für jeden ganz normalen Anwender auch mit zweimal Training pro Woche erlernbar ist. Ich glaube sowas wäre gar keine schlechte Idee.....

Dann mach sowas mal, aber im gi !!!

Gruss1789

Björn Friedrich
25-12-2018, 08:45
Dann mach sowas mal, aber im gi !!!

Würde ich vielleicht machen, aber ich habe vom Gi keine Ahnung und ich mach nur die Sachen die ich auch wirklich kann und das ist schon immer No-Gi.:-)


Glaubst du, dass es lange so bleibt? Ich frage, weil ich in den BJJ-Gyms bisher keine SV erlebt habe, sondern nur Sport und das Gefühl habe, dass es nach der ersten Ausdehnung - BJJ besetzt im Grunde eine Nische (Newaza als eigene Kampfdisziplin) - sich das Ganze bei einem StandardWettkampf--Regelwerk einpendeln wird. Und dann verkrustet BJJ und wird genau so überschaubar werden, wie die anderen KKs. Ist aber nur ein Bauchgefühl und so viele BJJ-Gyms waren es bei mir auch nicht.

Gute Frage:-) Ich glaube was man erkennen kann, ist das BJJ in verschiedene Richtungen läuft und sich verschiedene Stile entwickeln.

Gi (IBJJF)
Du hast das IBJJF Regelwerk das zu einem Großteil das Gi Training prägt und obwohl ich das mit dem Gi ja eher von Außen betrachte, sehe ich da schon eine Menge an Entwicklungen in den letzten Jahren. Es gibt so gar mittlerweile ein IBJJF legales "Leglock Game" was auch erst in den letzten Jahren an Fahrt aufgenommen hat.

Vor einigen Jahren war es der Berimbolo, Double Guard Pull, 50/50 Guard. Also da ist schon viel passiert zumindest wenn man die Szene in den USA und Brasilien anschaut.


No-Gi
Durch so Events wie EBI, Polaris aber auch schon immer die ADCC hat sich schon krass viel getan. Danaher mit seinen Jungs, Craig Jones, Eddies Leute, das Leg Lock Game ist in den letzten 4 Jahren extrem forciert worden und das ist eigentlich auch der Teil der mich von dem Ganzen am meisten fasziniert. Mittlerweile hat man aber auch wieder Tendenzen zurück zu "alten" Sachen wie dem Pressure Pass, einfach um mit dem "Problem" Leglocks besser umzugehen, also da ist schon viel in Gange, vor allem in den USA.

Self Defense
Kleine Nische innerhalb des BJJ, aber großes Geschäft außerhalb. Das ist die Nische der Gracie University und die machen das auch richtig gut und innovativ. Weg von den alten klassischen "Helio Self Defense" Techniken, hin zu modernen SV Training.


Combat Jiu Jitsu
Die Idee von Eddie Bravo BJJ mit Rashguard und Schläge mit der offenen Hand am Boden, ist zwar noch recht jung, aber hat meiner Meinung nach ein riesen Potential. Durch das Rashguard, die fehlenden Handschuhe und dem Fokus auf Bodenkampf, gibt es weniger Ground and Pound und mehr Technik. Während BJJ fürs MMA eigentlich tot ist und kaum noch BJJ für MMA benötigt wird und man auch keine große Entwicklung sieht, hat das Combat Jiu Jitsu das Potential da was zur Vielfältigkeit des BJJ beizutragen.

Für mich selber spielen hat nur die letzten drei Varianten eine Rolle, aber wenn ich mir mein BJJ von 2008 anschaue und mit heute vergleiche, dann hat es da extreme Veränderungen gegeben.

Natürlich von der Qualität der Techniken, aber auch enorm von der Quantität und den taktischen Ausprägungen sind da Sachen dabei, an die vor 10 Jahren noch keiner gedacht hat.

Royce Gracie 2
30-12-2018, 20:16
Interessant finde ich in der Diskussion vor allem , das Björn vor einigen Jahren noch meinte sich nun von Techniken lösen zu können und sie nicht mehr seperat trainieren zu müssen, sondern sie einfach passieren zu lassen.....

Sich frei machen von Techniken die einen Einengen und einfach Bewegung leben und fühlen , dann kommen die passenden Techniken automatisch.

Nun hört sich das wieder 180c in die andere Richtung an ;)
Ich bin da echt ein wenig verwundert

Björn Friedrich
30-12-2018, 22:26
Ist auch immer nur so, aber jede Entwicklung ist eine Progression. Für mich ist meistens das was ich letztes Jahr gemacht habe falsch, das was ich vor 2 Jahren gemacht habe, komplett falsch......

Improvisation und Techniken entstehen lassen ist eine Fähigkeit, die auf der Kreativität des Körpers basiert. Muss man entwickeln mit Sachen wie Systema, inneren Kampfkünsten, Körperkünsten wie Feldenkrais, usw. Ist ein Thema für sich, die Hälfte der Medaille, die Hälfte meines Trainings.

Techniken sind Bewegungen die sich als Sinnvoll erwiesen haben, die Menschen schon erfunden oder entdeckt haben, von daher gibts keinen Grund diese zu ignorieren, um sie irgendwann selber zu entdecken.

Wie gesagt: Innere Arbeit ist die Hardware, die Fähigkeit meines Körpers

Technische Arbeit ist die Software die meinem Körper zur Verfügung steht und ich will immer die neuste Software.

Um sein Optimum zu erreichen braucht man beides. Wenn man Zeit hat, so wie ich, kann man beides trainieren.

Wenn man nur zweimal pro Woche 90 Minuten trainiert, sollte man sich auf die technische Arbeit konzentrieren.

Nuada
31-12-2018, 21:59
Also wenn du da meine ehrliche Antwort haben willst. Ich bin und das habe ich schon mehrfach gesagt und mach da auch kein Geheimnis draus, nur hier um meine Signatur zu verbreiten. Ich antworte, gebe meinen Senf dazu, aber ehrlich gesagt, interessiert mich das hier nicht wirklich. Es ist Werbung in eigener Sache, nicht mehr und nicht weniger und damit es mir nicht ganz so langweilig wird, variiere ich die Themen.

Aber ein echtes Interesse an Diskussion, oder wirkliche Fragen an jemanden hier, habe ich nicht, von daher alles easy. Ich antworte in der Regel auch nur 2-3 Mal bevor ich mich zurückziehe und ein neues Thema aufmache. Das hier ist schon länger als normal....
Aber das wissen die meisten hier auch.

Also: who cares.

Gast
01-01-2019, 14:54
Interessant finde ich in der Diskussion vor allem , das Björn vor einigen Jahren noch meinte sich nun von Techniken lösen zu können und sie nicht mehr seperat trainieren zu müssen, sondern sie einfach passieren zu lassen.....

Sich frei machen von Techniken die einen Einengen und einfach Bewegung leben und fühlen , dann kommen die passenden Techniken automatisch.

Nun hört sich das wieder 180c in die andere Richtung an ;)
Ich bin da echt ein wenig verwundert

Wirkt natürlich eher nicht nachvollziehbar. Zumindest wenn man nicht dir Hauptmaxime versteht, und die ist halt Kohle.
Wenn man das einbezieht ist vieles klar, warum er vorher nur ausgewählte Schüler haben wollte und jetzt plötzlich Klassen für Normalis macht, warum seine Schüler keine anderen Trainer haben dürfen er aber kein Problem Fremde zu graduieren.
Warum BJJ so was besonderes für ihn ist und er trotzdem Gürtel verkauft.
Kohle ist halt der Antrieb. Cash!!!

Björn Friedrich
01-01-2019, 15:15
Es gibt keine Purple Belts, es gibt keine Brown Belts, es gibt keine Black Belts von mir. Die Leute die von mir einen Gürtel bekommen haben, waren Minimum 12 Monate bei mir regelmäßig im Unterricht. Meine Purple Belts haben Jahre mit mir verbracht und waren, bzw. sind fast alle meine persönlichen Trainingspartner. Einige von ihnen werde ich dieses Jahr, auf Braun prüfen und wie jede Prüfung bei mir kostet das keinen Cent.....

Es gibt keine Klassen für "normale" Menschen, ganz im Gegenteil ich habe in den letzten 3 Jahren wieder damit angefangen meinen Fokus auf fortgeschrittene Themen zu legen und das wird auch für 2019 der Fall sein........

Ich bn mir ziemlich sicher das ich einer der wenigen BJJ Lehrer in Deutschland bin der weder Braun noch Schwarzgurte (bisher) graduiert hat und Lilagurte waren es 3 in den letzen 8 Jahren......und keiner hat für seine Prüfung auch nur einen Cent bezahlt.........

Du hast keine Argumente, du hast Vorurteile die überhaupt keinen Bezug zur Realität haben.....

Royce Gracie 2
01-01-2019, 15:44
Wirkt natürlich eher nicht nachvollziehbar. Zumindest wenn man nicht dir Hauptmaxime versteht, und die ist halt Kohle.
Wenn man das einbezieht ist vieles klar, warum er vorher nur ausgewählte Schüler haben wollte und jetzt plötzlich Klassen für Normalis macht, warum seine Schüler keine anderen Trainer haben dürfen er aber kein Problem Fremde zu graduieren.
Warum BJJ so was besonderes für ihn ist und er trotzdem Gürtel verkauft.
Kohle ist halt der Antrieb. Cash!!!

Deinen Beitrag hätte es eigentlich nicht gebraucht :)
Ich bin nicht ernsthaft verwundert gewesen ich hab eher schmunzelnd angemerkt.

Und ich denke nicht , dass es dabei ums Geld geht.....
Aber das soll hier nun nicht Thema sein

Gast
01-01-2019, 16:36
Deinen Beitrag hätte es eigentlich nicht gebraucht :)
Ich bin nicht ernsthaft verwundert gewesen ich hab eher schmunzelnd angemerkt.

Und ich denke nicht , dass es dabei ums Geld geht.....
Aber das soll hier nun nicht Thema sein

War nicht unbedingt als Erklärung für dich gedacht, du hast da schon den Durchblick.
Finde einfach man sollte das Kind beim Namen nennen
Björn sagt ja selber, dass er an keiner Diskussion interessiert ist trotzdem postet er fleißig Threads.
Wenns nicht um Werbung geht frage mich halt um was sonst.
Er hat sich seit ich am Board bin so oft um 180° gedreht um jeden Trend nachzugehen, dass er wie ein Probeller wirkt.

Björn Friedrich
01-01-2019, 17:41
Ich habe gesagt, ich bilde mir meine Meinung woanders und das ist auch korrekt. Ich bilde mir meine Meinung nicht in einem anonymen Forum, sondern bei den Leuten, ihr gewähltes Fach am besten beherrschen und diesen Erfahrung, entsteht dann meine persönliche Meinung, die ich habe, vertrete und auch hier Kund tue, aber ich diskutiere hier nicht, sondern teile meine Meinung. Manche Menschen mögen die, andere nicht. Ich beantworte auch Fragen mit meiner ehrlichen Meinung, aber ich hab halt selten Fragen, an eine anonyme Masse......

Propeller? Trend?

Trend in Deutschland ist schon immer BJJ im Gi gewesen, ich mach seit 1994 BJJ ohne Gi

Trend ist es BJJ mit Ringen und Boxen zu mischen und es MMA zu nennen, ich arbeite mit irgendwelchen unbekannten inneren Systemen und Körperkünsten

Trend ist es Gürtel zu verleihen um Schüler zu halten, ich prüfe Leute im BJJ

Trend ist brasilianischer als die Brasilianer zu sein, die Phase hatte ich auch, 1999, mit 22. Heute sag ich offen ich mache nicht BJJ ich mache Kampfkunst und BJJ ist ein großer Teil davon, aber nicht alles.


Ich lebe nicht in eurer Welt, ich lebe in meiner eigenen Welt, treffe eigene Entscheidungen, mache eigene Erfahrungen und vor allem, lebt meine Kampfkunst und in 5 Jahren wird sie wieder anders sein, weil ich 5 Jahre mehr gelernt habe......

Ich bin kein Gefangener des BJJ ich bin frei und ob ih das mögt oder nicht, stört mich recht wenig.:-)

krasser Typ
01-01-2019, 19:01
Propeller?


Da du sonst immer sehr großen Wert darauf legst, dass Sport-BJJ eine ganz eigene KK ist und dein BJJ sowieso etwas eigenes ist, ist es ein wenig komisch, dass auf einmal wieder alles Eins ist. Und wenn man kein doofer Durchchnittstrottel ist, muss man alle Techniken können.


Trend in Deutschland ist schon immer BJJ im Gi gewesen, ich mach seit 1994 BJJ ohne Gi

Wer sagt denn das?


Trend ist es BJJ mit Ringen und Boxen zu mischen und es MMA zu nennen, ich arbeite mit irgendwelchen unbekannten inneren Systemen und Körperkünsten

Liegt vielleicht daran, dass deine Boxvideos nicht gut ankamen

Syron
01-01-2019, 19:12
Es gibt keine Purple Belts, [...] von mir.


Ich bn mir ziemlich sicher das ich einer der wenigen BJJ Lehrer in Deutschland bin der weder Braun noch Schwarzgurte (bisher) graduiert hat und Lilagurte waren es 3 in den letzen 8 Jahren...

Also hast du doch Purple vergeben?

Björn Friedrich
01-01-2019, 19:16
Ich war 2003 schon Europameister im Submission Wrestling und hat 2006 die Submissao gewonnen, ich hab schon immer sportlich trainiert.

Ich hab aber nie Sport BJJ trainiert, weil ich nie mit dem Gi trainiert habe und weil auf fast allen Turnieren damals, alles an Griffen erlaubt waren. Heelhooks, Cranks, etc.

Wer das sagt? Schau dir doch einfach die Szene an? Wie viele No-Gi BJJ Schulen gibt es? Im Vergleich zu Sport BJJ?

Ich mache seit 10 Jahren Systema, lange vor irgendwelchen Videos.....

Ich glaube langsam das Forum nimmt sich zu wichtig? Glaubt ihr ernsthaft ich mache irgendwas, um hier gut anzukommen?

Mach ich Cradle und Reverse X Guard Seminare weil ich die Massen begeistern will?

Mir ist doch komplett egal was ihr von mir denkt.

Warum mach ich wohl Seminarserien mit 10 oder 12 Seminaren? Weil ich gar kein Bock drauf hab, die Masse zu unterrichten. Zu 90% kommen die Leute die auf meine Seminare kommen, seit Jahren immer wieder. Und das obwohl sie keine Gürtel geschenkt bekommen. Und ich keine Streifen nach jedem Seminar als Motivation vergebe.......

Björn Friedrich
01-01-2019, 19:18
3 Lila Gurte, 3 Prüfungen, 3 Leute die zwischen 5 und 10 Jahren trainiert und meine persönlichen Trainingspartner waren. Und das ist 8 Jahren als Schwarzgurt.......

Das macht so manch eine deutsche BJJ Schule an einem guten Wochenende.....;-);-);-)

Royce Gracie 2
01-01-2019, 22:33
Nun auf lange Sicht bekommt jeder den Lehrer und ebenso andersrum die Schüler , die er verdient.
Björn lebt in seiner eigenen Welt und das ist ja auch sein gutes Recht.
Das einzige wo ich mir manchmal sorgen mache ist ,weil es analog
in etwa so wie wenn ein studierter Arzt nach dem Studium Medizinmann in einem Dorf im Urwald wird und da mit Voodo,Schlangensuppe und Pilzgerichten heilt, einfach weil er bock drauf hat und für sich fühlt , dass er das nun machen will.
Dann ist das halt auch mitunter potentiell problematisch wenn auf der Hütte ein Schild steht : Dr.Schmidt.. promovierter Arzt. (Obwohl es ja nichtmal gelogen ist)

jkdberlin
02-01-2019, 07:15
Trend in Deutschland ist schon immer BJJ im Gi gewesen, ich mach seit 1994 BJJ ohne Gi

Diesen Punkt sehe ich anders. No Gi war in Deutschland eher da, war sicher zu Anfang stärker vertreten und ist auch jetzt, nach meinem Eindruck, nicht viel kleiner als im Gi.

jkdberlin
02-01-2019, 07:19
Ich glaube langsam das Forum nimmt sich zu wichtig?

Äh, nö...

Lugasch
02-01-2019, 13:13
Nun auf lange Sicht bekommt jeder den Lehrer und ebenso andersrum die Schüler , die er verdient.
Björn lebt in seiner eigenen Welt und das ist ja auch sein gutes Recht.
Das einzige wo ich mir manchmal sorgen mache ist ,weil es analog
in etwa so wie wenn ein studierter Arzt nach dem Studium Medizinmann in einem Dorf im Urwald wird und da mit Voodo,Schlangensuppe und Pilzgerichten heilt, einfach weil er bock drauf hat und für sich fühlt , dass er das nun machen will.
Dann ist das halt auch mitunter potentiell problematisch wenn auf der Hütte ein Schild steht : Dr.Schmidt.. promovierter Arzt. (Obwohl es ja nichtmal gelogen ist)

Den Vergleich verstehe ich nicht ganz. Der Björn macht doch kein No-Touch-BJJ oder so? Seine Art hier aufzutreten bekommt im Forum nicht viel Gegenliebe, aber in der Sache (BJJ) hab ich zumindest aus meiner Froschperspektive kein BS von ihm gelesen. Oder meinst du, dass die Idee BJJ light zu unterrichten ein Rückschritt (Schamanismus) wäre?

marq
02-01-2019, 13:50
das problem ist, daas über leute geurteilt wird, die ihr nicht kennt, ich kann björn auch nicht in allem zustimmen und finde vieles nicht richtig, aber björn ist einer der wenigen, der mit seinen beiträgen das forum bereichert und denkanstöße gibt. das finde ich toll. auch seine offenheit, die hier von einigen als profitgier ausgelegt wird. björn ist hauptberuftlicher kampfkünstler und von irgendwas muss er je leben, man muss es ja nicht kaufen oder buchen. qualitätiv sind seine angebote wie seine videoserien sehr gut.

StaySafe
02-01-2019, 15:00
das problem ist, daas über leute geurteilt wird, die ihr nicht kennt, ich kann björn auch nicht in allem zustimmen und finde vieles nicht richtig, aber björn ist einer der wenigen, der mit seinen beiträgen das forum bereichert und denkanstöße gibt. das finde ich toll. auch seine offenheit, die hier von einigen als profitgier ausgelegt wird. björn ist hauptberuftlicher kampfkünstler und von irgendwas muss er je leben, man muss es ja nicht kaufen oder buchen. qualitätiv sind seine angebote wie seine videoserien sehr gut.

+ 1 :halbyeaha
Seh ich auch so.

Royce Gracie 2
02-01-2019, 15:44
Den Vergleich verstehe ich nicht ganz. Der Björn macht doch kein No-Touch-BJJ oder so? Seine Art hier aufzutreten bekommt im Forum nicht viel Gegenliebe, aber in der Sache (BJJ) hab ich zumindest aus meiner Froschperspektive kein BS von ihm gelesen. Oder meinst du, dass die Idee BJJ light zu unterrichten ein Rückschritt (Schamanismus) wäre?

Und ich hab noch gedacht , hoffentlich versteht das niemand falsch... und zack hat es jemand 100% falsch verstanden.

Also um es klar zu stellen :
Björns BJJ ist sicher sehr gut.
Das liegt vor allem daran , dass er Vollzeit BJJ/ Kampfkünstler ist und seit 20 Jahren + dem Hauptberuflich nachgeht.
Ich denke auch , dass er heute noch von seiner sicher sehr soliden Basis profitiert.
Bis 2006 (Oder war es 2005 ?) hat Björn als Lilagurt an Wettkämpfen Teilgenommen und diese gewonnen obwohl dort ein sehr starkes Teilnehmerfeld war.
Auch einige seiner Schüler waren damals sehr erfolgreich und galten als mit das beste im deutschen BJJ und MMA.
Ich hab das damals sehr interessiert verfolgt , weil ich da ganz am Anfang meiner Kampfkunstlaufbahn war und Björn zu dem Zeitpunkt quasi bei vielen als Nr.1 in Deutschland im BJJ galt (Die anderen 50% Sahen Andyconda als Nr.1).

Soweit so gut , und das meinte ich mit dem Vergleich , wie wenn ein Arzt ordentlich an einer Uni promoviert.

Was dann und warum Dinge passiert sind , weiss ich nicht genau aber ich kann mich noch gut drann erinnern als ich das erste mal von Björn sehr verwundert war.

Er hatte so 2007/2008 rum so seine eigenen Worte : " Unaufhaltbare Takedowns entdeckt " Die BJJ Welt wird die Kinnlade runterfallen lassen wenn er und seine Jungs die Turniere aufmischen werden. Das ist nun kein Witz ! Er hat ernsthaft behauptet niemand hätte eine Chance diese Takedowns aufzuhalten weil sie im Nervensystem des Gegners Sachen austricksen.

Nunja seit 2007 hat Björn die gleiche BJJ Wettkampfstatistik wie ich ^^ 0 Kämpfe. (Wobei ich immerhin Budokai, Mixfights und MMA gekämpft habe und Björn quasi am Start einer vielversprechenden Karriere als erfolgreicher Lilagurt entschieden hat sich nicht mehr mit anderen Messen zu wollen sondern lieber zu behaupten er habe ganz neue tolle Wege ohne es auf eine Prüfung zu stellen)

Nun nicht lange danach und das hält bis heute an , kommen von ihm Thesen die grotesker nicht sein könnten.
Ich hab nun keine Lust alle aufzuzählen aber man könnte ein Buch drüber schreiben. (Vieles davon war extrem harter Tobak wie : Krebs bekommen ist law of Attraction ... und Heilung von egal was ist auf Kommando möglich....Die komplette Sportwissenschaft hätte kein Plan von Trainingslehre... Ernährungswissenschaft ist eine Lüge und bla bla bla also , Tatowierte Menschen haben einen schlechteren Charakter als Menschen ohne Tatoos etc und so weiter.... bis hin dazu , dass er es für gut möglich hält die Erde sei flach.)

Egal wie sehr man nun irgendwas dreht und wendet ,es bleibt Fakt , das Björn die letzten 10 Jahre Thesen rausgehauen hat, wo es jedem Menschen bei Verstand die Schuhe ausziehen sollte.
Und oft hat er dabei auch dann tatsächlich einen Propeller gemacht und sich Jahre drauf um 180c gedreht.
Ich erinnere mich auch noch an den Spruch dass ihn BJJ nicht mehr die Bohne interessiert und er daher sein System in Friedrich Jiu Jitsu umbenannt hat. Er will BJJ hinter sich lassen...
Paar Jahre drauf dann plötzlich wieder BJJ hier und BJJ da....

Und darauf bezog ich meine Medizinmann Theorie.

@ Marq ob die Beiträge die obiges beinhalten das Forum bereichern muss jeder für sich selbst entscheiden.
Ich denk mir das nicht aus... das sind tatsächlich Beiträge gewesen die Björn zu verschiedenen Zeitpunkten so verfasst hat.
Jemand der derart aus Kanonen solche Grotesken Thesen in die Welt haut , braucht nun wirklich keinen "Beschützer"


Das ganze is aber nun auf lange Sicht tatsächlich so , dass so ein Lehrer/Mensch die Schüler bekommt die ihn wollen und die er verdient.
Von daher wäre das ganze unproblematisch ,wenn nicht durch das werben mit Titeln von 2003 und 2006 Neulingen irgendwie suggeriert würde das hätte aktuell noch relevanz

edit
Eigl hatte ich mich über den Schmunzler den Björn mir die Seite davor entlockt hat einfach gefreut ^^
Dass das nun wieder so ausartet war auf keinenfall meine Intention

Lugasch
02-01-2019, 19:50
Und ich hab noch gedacht , hoffentlich versteht das niemand falsch... und zack hat es jemand 100% falsch verstanden.

Also um es klar zu stellen :
Björns BJJ ist sicher sehr gut.
Das liegt vor allem daran , dass er Vollzeit BJJ/ Kampfkünstler ist und seit 20 Jahren + dem Hauptberuflich nachgeht.
Ich denke auch , dass er heute noch von seiner sicher sehr soliden Basis profitiert.
Bis 2006 (Oder war es 2005 ?) hat Björn als Lilagurt an Wettkämpfen Teilgenommen und diese gewonnen obwohl dort ein sehr starkes Teilnehmerfeld war.
Auch einige seiner Schüler waren damals sehr erfolgreich und galten als mit das beste im deutschen BJJ und MMA.
Ich hab das damals sehr interessiert verfolgt , weil ich da ganz am Anfang meiner Kampfkunstlaufbahn war und Björn zu dem Zeitpunkt quasi bei vielen als Nr.1 in Deutschland im BJJ galt (Die anderen 50% Sahen Andyconda als Nr.1).

Soweit so gut , und das meinte ich mit dem Vergleich , wie wenn ein Arzt ordentlich an einer Uni promoviert.



Danke für die Erklärung! Habe das mit dem Medizinmann tatsächlich falsch verstanden.
An das Friedrich JJ erinnere ich mich auch, alles andere hab ich aber nicht so richtig mitbekommen.

Royce Gracie 2
02-01-2019, 20:57
Lassen wir das Thema einfach beruhen.
Björn macht das so wie es für ihn passt und wer sich für ihn entscheidet wird schnell merken ob der damit was anfangen kann oder eben auch nicht.

Einen Schmunzler hat mir nur entlockt das es vor einigen Jahren von ihm einen Post gab, dass man im BJJ keine Techniken braucht sondern nur Prinzipien und nun gibts halt von ihm einen Post 180c in die andere Richtung , dass Techniken obligatorisch wichtig sind.
Das war mir einen Lacher wert.
Vor allem weil die meisten Menschen wohl zu der Erkenntnis kommen, dass es viele Wege gibt die nach Rom führen, während Björn gerne mit viel Leidenschaft von einem extrem ins andere springt

nicht mehr nicht weniger

Droom
02-01-2019, 22:52
Selbst die besten Profis können nicht alles (und brauchen es auch nicht):


- Schon mal Roger Gracie mit Gogoplatas oder in der Rubberguard gesehen?

- Wo sind die Berimbolos von Ricardo Arona?

- Wann war das noch mal als Marcelo Garcia mittels Beinschere im Inside Sankaku gelandet ist und dann mit dem Tony Montana Heelhook gefinished hat?

- War Helio Gracie schon immer ein Freund der 50/50 oder der Inverted Guard?

- Ich würde auch gerne mal eine Flying Omoplata bei Orlando Sanchez oder Jeff Monson sehen :D


Ergo:
Wenn du in eine Schlacht als Samurai ziehst, nimm dir lieber 2-3 scharfe Klingen mit als 100 stumpfe

Gast
02-01-2019, 23:25
Es ist völlig blödsinnig, Kampfkünste/-sportarten auf Basis der Menge an Techniken zu messen.

Judo hat 40 Grundwürfe (olympisches Judo), doch gibt es verschiedene Kumi kata und dadurch verschiedene Varianten des Wurfes.
Gleiches gilt für Haltetechniken, Hebel und Würger. Jede Technik hat je nach Anwender eine andere Ausgangslage und einen anderen Verlauf.

BJJ als komplexer darzustellen und sich damit auch irgendwie über andere Künste zu stellen, kommt etwas komisch rüber. Was nutzen 1000 Techniken, wovon ich keine 100% anwenden kann, auch wenn ich alle kenne, wenn mein Gegner nur eine Hand voll kennt, diese aber perfekt beherrscht?

Dieses ewige ******* vergleichen der KK ist einfach nur noch daneben. Vorallem wenn es sich um KK handelt, die genau auf den alten Künsten basieren.

Denderan Marajain
03-01-2019, 06:38
Ich war 2003 schon Europameister im Submission Wrestling und hat 2006 die Submissao gewonnen, ich hab schon immer sportlich trainiert.

Ich hab aber nie Sport BJJ trainiert, weil ich nie mit dem Gi trainiert habe und weil auf fast allen Turnieren damals, alles an Griffen erlaubt waren. Heelhooks, Cranks, etc.

Wer das sagt? Schau dir doch einfach die Szene an? Wie viele No-Gi BJJ Schulen gibt es? Im Vergleich zu Sport BJJ?

Ich mache seit 10 Jahren Systema, lange vor irgendwelchen Videos.....

Ich glaube langsam das Forum nimmt sich zu wichtig? Glaubt ihr ernsthaft ich mache irgendwas, um hier gut anzukommen?

Mach ich Cradle und Reverse X Guard Seminare weil ich die Massen begeistern will?

Mir ist doch komplett egal was ihr von mir denkt.

Warum mach ich wohl Seminarserien mit 10 oder 12 Seminaren? Weil ich gar kein Bock drauf hab, die Masse zu unterrichten. Zu 90% kommen die Leute die auf meine Seminare kommen, seit Jahren immer wieder. Und das obwohl sie keine Gürtel geschenkt bekommen. Und ich keine Streifen nach jedem Seminar als Motivation vergebe.......


Dafür stellst du dich aber oft in die Auslage ;)

Der Fritz
03-01-2019, 09:03
Ich lese ja auch schon eine Weile mit...
Die Sachen die Björn so seit 10 Jahren raushaut, sind schon ziemlich schräg.
Er sagt ja selbst, dass es ihm um Aufmerksamkeit und Werbung geht, nicht um Diskussion oder Austausch.
Zu seinem BJJ oder FJJ kann ich nichts sagen, scheint aber von einiger Qualität zu sein.
Seine Thesen zu Krafttraining und Ernährung, nebst dazugehöriger Videos, haben diese Qualität nicht, weil nicht belegbar.
Um ehrlich zu sein, ich nehme Björn nicht sonderlich ernst.
Und immer, wenn er mit seinen Aussagen aus der Vergangenheit konfrontiert wird, herrscht von seiner Seite aus erstmal Funkstille.
Das Ganze hat aus meiner Sicht, schon pathologische Züge.

Hug n' Roll
03-01-2019, 11:04
Nachdem sich jetzt einige User an Herrn Friedrich abgearbeitet haben (wobei ich den letzten Postings in ihren Kernaussagen absolut beipflichten muss...), nochmal zurück zum Thema:

Als jemand, der sich jetzt ein halbes Menschenleben lang mit Kampfsport beschäftigt, betrachte ich die Aussage eines „Profis“, dieser oder jener Stil sei für Amateure nicht in Gänze erlernbar, für anmassend.
(Insbesondere, wenn vom „Profi“ dazu suggeriert wird, ein Profi könne dies.)

Den (leicht als philosophierend misszuverstehenden) Ansatz, dass niemand eine Kampfkunst in Gänze beherrschen kann, könnte ich ggf. noch nachvollziehen. -Aber eine vergleichende Wertung (wie hier im Ausgangspost ausgerechnet mit Judo geschehen) verbietet sich für jemanden, der die gewählte Vergleichsgrösse erkennbar nur oberflächlich betrachtet, aber ganz sicher nicht durchdrungen hat.

Ich hab zu viele Moden kommen und gehen sehen, zu viele Hypes miterlebt (u. z.T. auch mitgemacht :rolleyes:), um solche Marketing-Sachen noch ernst zu nehmen.

Die Wahrheit war am Ende immer „auf der Matte“. Und ohne Zweifel hatte und hat BJJ da einen ungewöhnlichen Impact! -Ich lerne das ja selbst nicht nur aus Jux und Dollerei (wobei es natürlich auch viel Spass macht).

Aber alles Weitere ist m.E. der Versuch, einen (weiteren) Mythos zu schaffen. Mit dem unangenehmen Beigeschmack der Selbstüberhöhung und Ignoranz anderen KK gegenüber.

Gast
03-01-2019, 13:04
Hahaha, Björn wieder.....

Cooler Typ, bei dem würde ich gerne trainieren wenn er in der Nähe wäre, ist bestimmt unterhaltsam. :biglaugh:

Hug n' Roll
04-01-2019, 14:20
Und immer, wenn er mit seinen Aussagen aus der Vergangenheit konfrontiert wird, herrscht von seiner Seite aus erstmal Funkstille.

....uuuuuund:
Still ruht der See, Thema tot.:rolleyes:

Gast
04-01-2019, 14:30
....uuuuuund:
Still ruht der See, Thema tot.:rolleyes:

Er wird bald ein neues aufmachen mit einer polarisierenden Aussage. ;)

marq
04-01-2019, 15:24
Er wird bald ein neues aufmachen mit einer polarisierenden Aussage. ;)

wann machst du mal ein gutes thema auf? deine themen ineresssieren niemanden und da du dich bzgl bjj null auskennst, emfinde ich dein urteil bzgl björn wirklich unrelevant.

Gast
04-01-2019, 15:48
wann machst du mal ein gutes thema auf? deine themen ineresssieren niemanden und da du dich bzgl bjj null auskennst, emfinde ich dein urteil bzgl björn wirklich unrelevant.

Das weißt du woher?
Jedes Thema von Björn ist ähnlich, Aussage, wird widerlegt, eigene Erfahrung von Björn als Beweis dargelegt, wieder widerlegt, er zieht ab.
Ist schwer nicht Person bezogen zu diskutieren wenn jedes Argument auf die Person aufbaut

marq
04-01-2019, 15:59
hier geht um Bjj, Bjj unterliegt einem wandel und selbst nach dem hyper der 2000 er entwickelt sich der sport und das umfeld extrem weiter

da sollte man außer einer meinung und diskussionsfähigkeiten auch noch andere kompetenzen haben, nämlich kenntnisse über eine sportart.

Björn Friedrich
04-01-2019, 16:30
Was für Aussagen über meine Vergangenheit?

Wenn ihr euch für meine Entwicklung als Kampfkünstler interessiert, schaut meine Youtube Kanäle, da finden sich Videos der letzten 12 Jahre und sogar solche, die ich heute komplett anders machen würde, aber da sie Teil meiner Geschichte sind, bleiben sie da. Who Cares?

Und zum Thema BJJ, ich hab 90% meiner Downloads, YOutube Videos und meine DVD in englisch gemacht, den Grund dafür zu finden überlasse ich euch, ob es mein Interese am deutschen Markt ist, mag ich bezweifeln, aber vielleicht wisst ihr es ja besser.:-)

Und zum Kern meiner Aussage, BJJ ist technisch so komplex das es kaum jemand komplett erlernen kann. Wie ich im Anfangsposting gesagt habe, ging es mir um die Komplexität, nicht die Effizienz. Wenn ich also falsch liege, müssten überall Ü40 Hobbysportler herumlaufen, die 2 mal pro Woche trainieren und Berimbolo, Kiss of the Dragon, etc. beherrschen, weil BJJ ja so einfach und schnell zu lernen ist.

Irgendwo wurde auch noch Marcelo Garcia als Beispiel erwähnt.......Garcia hat über 3000 technische Lektionen auf seiner Online Database. Was auch immer er da zeigt, es ist auf jeden Fall eine ganze Menge und ein Musterbeispiel für die Komplexität des BJJ.

Und wenn es um den Namen BJJ, Friedrich Jiu Jitsu, was auch immer geht, ist es eigentlich auch nicht so schwer zu verstehen.

Wenn es nach mir gehen würde, hätte das "Kind" überhaupt keinen Namen, weil ich Einflüsse aus den verschiedensten Stilen habe. Klar stellt BJJ den Großteil meiner Erfahrungen da, aber 40-50% sind da auch noch ganz andere Sachen mit drinnen, von daher brauch ich für mich da keinen Namen.....

Friedrich Jiu Jitsu nutze ich als Oberbegriff für alles was ich an Kampfkunst in meiner Schule anbiete. Also Stand, Clinch und Boden. Ich benutze deshalb Friedrich und nicht BJJ, weil es Menschen gibt die bei BJJ an Kimono und Wettkampf denken und die wären bei uns komplett enttäuscht, von daher will ich das bewusst differenzieren.

No-Gi BJJ ist das sportliche BJJ am Boden, was eine wichtige Säule innerhalb meines Unterrichts ist, da die Kurse getrennt sind, hab ich halt verschiedene Namen dafür, alles zusammen bildet Friedrich Jiu Jitsu.


Und zum Thema Improvisation vs. Technik, auch wenn ich dazu schon einiges gesagt habe, hier nochmal die FAKTEN und keine Vermutungen.

Ich habe 14 Jahre BJJ gemacht, bevor ich frustriert, genervt und übersättigt 2008 Systema unter Alex Kostic kennengelernt habe.

Für mich war das damals eine Erleuchtung und ich hab quasi mein BJJ aufs Rollen beschränkt und nur noch den Flow des Systema unter Kostic praktiziert. Auch wenn ich daran heute Fehler entdecke, war es damals genau das richtige für meine Entwicklung.

Später habe ich versucht diese Dinge in mein regulären Unterricht einfließen zu lassen, was aber für den Normalanwender nicht funktioniert hat (dafür könnt ihr mich jetzt wieder beschimpfen). Also habe ich es nur noch für mich gemacht und habe das Thema mit Minoru Akuzawa, Torsten Kanzmeier und einigen anderen Leuten vertieft, weil ich körperliche Attribute erleben durfte, die ich bei kaum einem BJJler entdecken konnte.

Diese Arbeit fasziniert mich bis heute und ist Teil meines eigenen Trainings, aber wird von mir weder kommerziell noch nicht kommerziell unterrichtet.

Da sich das BJJ in den letzten Jahren enorm weiter entwickelt hat, kamen gerade in den letzten 3-4 Jahren auch wieder Lehrer in die Öffentlichkeit, deren Stil mich beeindruckt und dazu veranlasst hat, mit der technischen Arbeit weiter zu machen.

Für mich persönlich ist es ganz einfach. Die Königsdisziplin der Kampfkunst ist es, frei und im Moment zu sein und die richtige Technik zu erschaffen.

ABER, je mehr Bewegungen ich kenne, bzw. auf die ich zurückgreifen kann, desto freier ist mein Körper, weil er eben mehr Optionen hat.

Wenn ich nur 50 Wörter kenne, kann ich auch schlechter einen Reim enstehen lassen, als wenn ich tausende von Wörtern kenne.

Ausserdem geht es schneller, Techniken die es schon gibt zu erlernen, als darauf zu warten, sie irgendwann selber zu erschaffen......

Wenn ich unterrichte, unterrichte ich BJJ zur Selbstverteidigung oder No-Gi BJJ zum sportlichen Rollen, ohne große Wettkampf Regeln. Das war schon immer so und das wird sich wohl auch nicht ändern.

Wenn ich trainiere, dann will ich einen freien Körper und einen freien Geist entwickeln, um die Dinge einfach geschehn zu lassen. Aber das hat mir mir als Lehrer nix zu tun, sondern mit mir als Schüler.......

Für mich ist das Thema, welches ihr mal wieder erfolgreich gekapert habt, damit erledigt. Es wurde von meiner Seite gesagt was zu sagen ist und wer das nicht versteht, dem kann und will ich auch gar nicht helfen........

gast
04-01-2019, 17:20
Was für Aussagen über meine Vergangenheit?
Und zum Kern meiner Aussage, BJJ ist technisch so komplex das es kaum jemand komplett erlernen kann. Wie ich im Anfangsposting gesagt habe, ging es mir um die Komplexität, nicht die Effizienz. Wenn ich also falsch liege, müssten überall Ü40 Hobbysportler herumlaufen, die 2 mal pro Woche trainieren und Berimbolo, Kiss of the Dragon, etc. beherrschen, weil BJJ ja so einfach und schnell zu lernen ist.


Schreibst du und postest 3 Tage später ein Video, in dem ein Hobbysportler einen Black Belt tappt...

Diese These "man kann nicht alles lernen!" kann man für jedes komplett beliebige Thema aufstellen. Natürlich auch für andere KKs - Wing Tsun hat sicher auch wenn man will 10.000 Techniken.

Reichen tun halt wie so oft 10-20 die dafür sitzen...

Björn Friedrich
04-01-2019, 17:38
Der Hobbysportler trainiert dreimal pro Woche und regelmäßig unter Danaher und hat den Ehrgeiz Danahers System zu lernen und was macht er damit, er nutzt die Komplexität des BJJ, führt den Profi in ein Aspekt des BJJ, den er unzureichend beherrscht und gewinnt....

Wäre er im Rahmen des klassischen BJJ geblieben, hätte ihn der Profi zerlegt. Danaher ist extremst technisch und ein schlechtes Beispiel für einfache Lösungen, er hat hunderte kleiner Details die seine Schüler so gut machen.......

krasser Typ
04-01-2019, 20:07
Was für Aussagen über meine Vergangenheit?


:rofl::rofl::rofl:
Ohne Flat-Earth-Schamane-Björn wäre es nur halb so lustig hier

jkdberlin
04-01-2019, 21:29
zurück zum Thema Bitte!

Syron
04-01-2019, 23:15
Der Hobbysportler trainiert dreimal pro Woche und regelmäßig unter Danaher und hat den Ehrgeiz Danahers System. ..

Aha, wenn ein Hobbysportler also bestimmte Trainer hat und Ehrgeiz besitzt, sieht die Sache wieder anders aus?
Noch andere Ausnahmen, die wir kennen sollten?
Oder kommen die erst dann, wenn ein anderer Hobbysportler was zeigt?

ThomasL
05-01-2019, 08:33
Diese These "man kann nicht alles lernen!" kann man für jedes komplett beliebige Thema aufstellen. Natürlich auch für andere KKs - Wing Tsun hat sicher auch wenn man will 10.000 Techniken.
Also wie ich es verstehe meint Björn damit, dass man als Durchschnittssportler (mäßiger Trainingsumfang, kein Ausnahmetalent) nicht den ganzen Umfang des BJJs erlernen kann und damit hat er doch zweifellos recht. Ob man dies muss (sollte!) um mit BJJ "erfolgreich" kämpfen zu können, ist doch wieder eine ganz andere Sache. Gerade bei begrenzter Zeit ist weniger ja oft mehr.
Und nein, viele andere KKs haben bei Leibe nicht diese Komplexität (gerade im Stand-up), die sich doch aus der am Boden nahezu unbegrenzten Anzahl möglicher Positionen ergibt (von den ständig neue bezüglich ihrer Kampftauglichkeit ausgelotet und weiterentwickelt werden - teils mit einer Anzahl von Optionen für eine einzige Position die den Anzahl von Optionen macher Stand-up System entspricht).

Hug n' Roll
05-01-2019, 09:31
Ja, alles nicht zu bezweifeln.

Aber ausgerechnet Judo als Beispiel einer beherrschbaren, weil (technisch) begrenzten Kunst auszusuchen, ist absurd.
Ich z.B. verstehe BJJ als einen (und im Moment vllt. für mich spannendsten) Teil meines Judo....

Ich denke, ein erster Schritt wäre, den Vergleich zu anderen KK wegzulassen. Da fehlt die Kompetenz.
In einem zweiten Schritt wäre zu prüfen, ob es für BJJ zutrifft.

Da sticht m. E. das Argument, dass eine dynamische (also lebende und sich ständig weiterentwickelnde) KK grundsätzlich nicht „in Gänze“ beherrschbar sein kann. Auch nicht von einem „Profi“. Da ist letztlich der Weg genauso das Ziel, wie beim Amateur.- Ist halt nur ein etwas anderer Weg.

Und ja, ich denke auch, dass Wettkampferfolg nicht unbedingt ein Gradmesser (oder gar der Einzige) sein kann/soll/muss.

Gast
05-01-2019, 10:04
Die Frage ist eher was ziehe ich aus dieser Aussage, dann BJJ nur was für Vollzeitkkler ist? Das ist gar nicht so wichtig ist alles zu können?
Und wenn wir vom ganzen BJJ reden was ist damit gemeint? SV oder Sport, beides zusammen. Gracie JJ, Friedrich JJ oder ist alles das gleiche?
Ich ziehe das jetzt keinerlei bahnbrechende Information raus.

krasser Typ
05-01-2019, 11:13
Der Umfang von Dart spielen kann von einem Hobbysportler auch nie erlernt werden. Klar, man kann ein paar Mal die Woche üben und dann in der Kneipe gegen Nichtspieler bestehen, aber als Hobbyspieler wird man nie über einen Average von 40-50 kommen und das erst nach einigen Jahren. Man wird nie lernen konsistent Doubles und Triples zu treffen, man wird nie hohe Finishes machen. Es ist nicht so wie beim BJJ wo man nach ein paar Monaten die Basics drauf hat und sich schon gut auf dem Boden bewegen kann und nur noch ein paar Technikvariationen lernen muss. #justsayin
Ich glaube bei Kraulschwimmen und Step Aerobic ist das auch so, aber ganz sicher bin ich nicht.

Little Green Dragon
05-01-2019, 11:40
Ich glaube bei Kraulschwimmen und Step Aerobic ist das auch so, aber ganz sicher bin ich nicht.

Ich wollte es jetzt eigentlich nicht sagen...

Die Grundaussage ist derartig beliebig, dass man „BJJ“ jetzt auch durch eine Vielzahl von anderen Tätigkeiten, Dingen, Sportarten oder auch Kampfkünsten ersetzen könnte ohne das sich dadurch etwas an der Aussage ändern würde.

Gast
05-01-2019, 12:01
hier geht um Bjj, Bjj unterliegt einem wandel und selbst nach dem hyper der 2000 er entwickelt sich der sport und das umfeld extrem weiter

da sollte man außer einer meinung und diskussionsfähigkeiten auch noch andere kompetenzen haben, nämlich kenntnisse über eine sportart.

Boah, gut dass ich BJJ trainiere, Glück gehabt.:cool:
Und Ändert jetzt was an der Inkonsequenz in Björns Aussagen?

Pansapiens
05-01-2019, 12:57
Der Umfang von Dart spielen kann von einem Hobbysportler auch nie erlernt werden.


wie viele Techniken gibt's denn im Dart?

marq
05-01-2019, 13:46
Die Frage ist eher was ziehe ich aus dieser Aussage, dann BJJ nur was für Vollzeitkkler ist? Das ist gar nicht so wichtig ist alles zu können?
Und wenn wir vom ganzen BJJ reden was ist damit gemeint? SV oder Sport, beides zusammen. Gracie JJ, Friedrich JJ oder ist alles das gleiche?
Ich ziehe das jetzt keinerlei bahnbrechende Information raus.


dich interessiert nicht die aussage, sondern nur der stzreitfaktor.


@ hug und ja judo ist niemals so umfangreich wie Bjj , judo kann ein teil von bjj sein

Hug n' Roll
05-01-2019, 13:50
@ hug und ja judo ist niemals so umfangreich wie Bjj , judo kann ein teil von bjj sein

:hehehe:
...nur der Streitfaktor, was?!

Schau mal in den anderen Thread, dann wird Dir vllt. klar, wie meine Aussage gemeint ist.;)

(P.S. & für den Fall, dass Deine Erwartung durch meine passiv-freundliche Antwort nicht erfüllt wurde:
Worauf gründet Dein Judoverständnis denn so?)

krasser Typ
05-01-2019, 13:55
wie viele Techniken gibt's denn im Dart?

So ca. unendlich. Jeder Pfeil hat 7 Bestandteile, die man beliebig gestalten kann. Von unterschiedlichen Gewichten garnicht zu sprechen. Jeder Punkt auf der Dartscheibe erfordert eine andere Wurftechnik, weil man abhängig vom Pfeil, Körperhaltung etc. den Pfeil auf eine andere Flugbahn schicken muss. Ab wann hat man eigentlich "Techniken" erlernt? Bei so einfachen Sachen wie BJJ, kann ich mich ja auch an einem Wochenende hinsetzen und 1000 komische Griffe auswendig lernen, dann muss ich die einfach nur beim nächsten Training machen, aber beim Dart, tzz, kannst du auf Kommando Triples treffen? Nein, dann kannst du die Technik nicht.
Die Frage kann man ohnehin nicht beantworten ohne vorher zu klären ob E-Dart oder Steel-Dart das richtige Dart ist :-§

Gast
05-01-2019, 14:05
dich interessiert nicht die aussage, sondern nur der stzreitfaktor.


@ hug und ja judo ist niemals so umfangreich wie Bjj , judo kann ein teil von bjj sein

An deine inhaltlich detaillierten Antworten komme ich natürlich nicht ran, da hast du recht.

HAZ3
05-01-2019, 14:08
Tja,mit dem BJJ ist das wohl genau wie mit dem Kegeln...Das lernt man auch nicht von heut auf morgen !!!

marq
05-01-2019, 16:22
Worauf gründet Dein Judoverständnis denn so?) auf meinen bb ;)

jkdberlin
05-01-2019, 17:28
Topic!

Hug n' Roll
05-01-2019, 18:56
auf meinen bb ;)

Wow.
Den gibts im Feld-, Wald und Wiesenjudo nach genug Wartezeit und Vorturnübungen.
Als ich den vor mehr als 25 Jahren „gemacht“ habe, hatte ich Judo jedenfalls 0 verstanden...

Aber darum gehts ja auch gar nicht.
Versuchen wir uns doch lieber konstruktiv weiter am Thema!;)
Ich fasse mich dafür auch gerne an die eigene Nase....

ThomasL
06-01-2019, 10:17
Der Umfang von Dart spielen kann von einem Hobbysportler auch nie erlernt werden. Klar, man kann ein paar Mal die Woche üben und dann in der Kneipe gegen Nichtspieler bestehen, aber als Hobbyspieler wird man nie über einen Average von 40-50 kommen und das erst nach einigen Jahren. Man wird nie lernen konsistent Doubles und Triples zu treffen, man wird nie hohe Finishes machen. Es ist nicht so wie beim BJJ wo man nach ein paar Monaten die Basics drauf hat und sich schon gut auf dem Bo
Du verwechselst Umfang im Kontext von Björns Aussage (hier die Summe an Positionen und Möglichkeiten/Techniken daraus) mit Beherrschung ("konsistent Doubles und Triples") sowie kleineren Variationen sowie notwendigen Anpassung ("Jeder Punkt auf der Dartscheibe erfordert eine andere Wurftechnik", jeder Gegner bewegt sich etwas anders, hat andere Proportionen etc...).

Die höhere Komplexität und damit der größere Umfang, im Vergleich zum Beispiel zum Kickboxen ergibt sich letztlich doch ganz einfach schon daraus, dass es eine viel größere Anzahl an Ausgangspositionen gibt (Stand-up Stiel sind es i.d.R. max. 2 Settings die geübt werden: Gegner auf gleicher Höhe im 180°Radius vor mir, dann eventuell noch Gegner hinter wir, wobei beide stehen - Spezialfälle gibt es, werden aber kaum geübt).
Beim Bodenkampf dagegen gibt es selbst ohne spezielle Positionen eine viel größere Anzahl von Aussangssituationen (Gegner vor meinen Beinen, hinter meinem Kopf, seitlich von mir, im Rücken, Gegner steht , Gegner auch Boden, man selbst steht, man selbst ist am Boden) und, und, und....
Da jede dieser Positionen / Ausgangssituation sich von den anderen deutlich unterscheidet und bei vielen davon (insbesondere Guard) noch viele Varianten möglich sind ergeben sich letztlich auch mehr Optionen und damit (bei einer ständig weiterentwickelten KK) auch ein viel umfangreicheres "Programm".
Um auf das Dartbeispiel zurück zu kommen. Man spielt aus dem stehen, sitzen, knien, liegen und wirft dabei in alle Himmelsrichtungen und alle Höhen mit verschiedenen Wurftechniken (links, rechts, beidhändig) - ähnlich wie beim Combatschiessen.

Um es nochmal klar zu sagen:
- Es bedeutet nicht zwangsläufig das jeder den ganzen Umfang kennen muss um erfolgreich zu sein (was nötig ist um im BJJ auf hohen Level zu bestehen kann ich persönlich nicht beurteilen)
- Es bedeutet nicht, dass man in anderen KK/KS (Sportarten) nicht weniger Arbeit investieren um sehr gut zu werden
- Es bedeutet erstmal nicht das andere Sportarten besser oder schlecht sind

Offline_Fighter
06-01-2019, 10:29
Fazit des Thema, es wurde provoziert manche haben mitgemischt, manche gelacht. Bald kommt ein kastriertes BJJ raus das auch Hausfrauen erlernen können.

Ende des Themas

Björn Friedrich
06-01-2019, 10:40
Fakt ist, es wurde kein bisschen provoziert? Denn alles was ich gesagt habe, war:

Jemand der zweimal die Woche BJJ als Hobby betreibt, kann nicht das komplette System erlernen.

Es ging nicht darum ob er es braucht, oder nicht, oder darum wie viele Techniken nötig sind, sondern nur um diese obengenannte Aussage.

Und solange hier nicht hunderte 50 jähriger Blaugurte herumlaufen, die Berimbolo, Kiss of the Dragon, Samurai und Co. in ihrem Programm haben, solange ist da keine Provokation, sondern nur eine ganz normale Feststellung.

Ich könnte auch sagen, ein Mann der mit 40 ohne Vorbildung Ballett als Hobby anfängt, wird wohl damit nie elegant aussehen. Das ist auch keine Provokation, sondern eine Feststellung.....

Alles andere wurde hinein impliziert, aber hat nix mit meinem Ausgangsposting zu tun.....

Gast
06-01-2019, 10:55
Du verwechselst Umfang im Kontext von Björns Aussage (hier die Summe an Positionen und Möglichkeiten/Techniken daraus) mit Beherrschung ("konsistent Doubles und Triples") sowie kleineren Variationen sowie notwendigen Anpassung ("Jeder Punkt auf der Dartscheibe erfordert eine andere Wurftechnik", jeder Gegner bewegt sich etwas anders, hat andere Proportionen etc...).

Die höhere Komplexität und damit der größere Umfang, im Vergleich zum Beispiel zum Kickboxen ergibt sich letztlich doch ganz einfach schon daraus, dass es eine viel größere Anzahl an Ausgangspositionen gibt (Stand-up Stiel sind es i.d.R. max. 2 Settings die geübt werden: Gegner auf gleicher Höhe im 180°Radius vor mir, dann eventuell noch Gegner hinter wir, wobei beide stehen - Spezialfälle gibt es, werden aber kaum geübt).
Beim Bodenkampf dagegen gibt es selbst ohne spezielle Positionen eine viel größere Anzahl von Aussangssituationen (Gegner vor meinen Beinen, hinter meinem Kopf, seitlich von mir, im Rücken, Gegner steht , Gegner auch Boden, man selbst steht, man selbst ist am Boden) und, und, und....
Da jede dieser Positionen / Ausgangssituation sich von den anderen deutlich unterscheidet und bei vielen davon (insbesondere Guard) noch viele Varianten möglich sind ergeben sich letztlich auch mehr Optionen und damit (bei einer ständig weiterentwickelten KK) auch ein viel umfangreicheres "Programm".
Um auf das Dartbeispiel zurück zu kommen. Man spielt aus dem stehen, sitzen, knien, liegen und wirft dabei in alle Himmelsrichtungen und alle Höhen mit verschiedenen Wurftechniken (links, rechts, beidhändig) - ähnlich wie beim Combatschiessen.

Um es nochmal klar zu sagen:
- Es bedeutet nicht zwangsläufig das jeder den ganzen Umfang kennen muss um erfolgreich zu sein (was nötig ist um im BJJ auf hohen Level zu bestehen kann ich persönlich nicht beurteilen)
- Es bedeutet nicht, dass man in anderen KK/KS (Sportarten) nicht weniger Arbeit investieren um sehr gut zu werden
- Es bedeutet erstmal nicht das andere Sportarten besser oder schlecht sind

Die Komplexität entsteht hier aber daraus, dass du aus jeder Position eine eigene Wissenschaft machst die speziell geübt gehört und auf die speziell eingegangen werden muss.
Kann man so sehen, muss man nicht und ich kann auch Stand Up Stile so aufdrösseln, dass sie super komplex werden.
Beispiel Boxen, Boxen hat trotz eingeschränktem Regelwerk schon mal drei Kampfdistanzen, dazu Defensive wie Offensive Stile, verschiedenste Deckungstypen, Kontermöglichkeiten, Schrittfolgen, Auslagenwechsel, ... Und ich bin ein Laie. ;)
Man kann alles kompliziert aussehen lassen und ein Breitensportler wird nie den ganzen Umfang erlernen, egal welcher Stil.
Die brauchen aber auch alle keine Light Version des Stils für die Normalis quasi, warum sollt es BJJ brauchen?
Ich hab ja einen Verdacht, aber dann geht's mir wieder nur um den Streitpunkt wenn ich den anspreche. ;)

Offline_Fighter
06-01-2019, 13:18
Jemand der zweimal die Woche BJJ als Hobby betreibt, kann nicht das komplette System erlernen.



Schon hier fängt die Provokation an, warum sollte ein motivierte Sportler der evtl wegen Beruf und Familie nicht mehr Zeit hat das nicht alles lernen können? Dauert eben sehr viel länger zugegeben aber das "kann nicht" ist einfach so falsch das es eben provokativ ist.
Schauen wir mal auf die Lehrgänge, ich sehe häufig und nicht nur beim BJJ das man eine Technik vorgibt aber dann nach 3 bis 4 Wiederholungen doch eher in die gelernte sichere Ausführung rutscht. Darauf angesprochen ändern sie es wieder für 3 bis 4 Wiederholungen, die Bereitschaft sich das gesamte Programm anzueignen ist bei 80 bis 90% generell nicht da selbst bei 6 Tagen die Woche training.
Weiter kommt hin zu das verschiedene Trainer verschiedene Techniken mal besser mal schlechter lehrt, wenn dann noch die Partner keinen Bock haben das sauber zu lernen ist es einfach öde und die wenigstens können es sich halt leisten auf einen 300 bis 400 Euro alle 2 Monate zu gehen (Preis ist Lehrgangsgebühr + Übernachtung und Essen)und dann ein oder 2 techniken zu üben.

Also "kann" ist provokativ "möchte" ist richtig.

Das kastrierte BJJ ist halt alter Wein in neuen Schläuchen das sich besser verkaufen lässt ;)

Björn Friedrich
06-01-2019, 13:40
Was bleibt den an typischer Trainingszeit? In vielen BJJ Schulen wird ein längeres Warm Up gemacht, dazu dann viel Rollen und dazwischen eben Technik.

So bleiben vielleicht 15-30 Minuten Techniktraining, zweimal pro Woche macht das 30-60 Minuten pro Woche. Bei uns wird nach Zeit trainiert, d.h. jemand trainiert seine Technik für 3 Minunten, dann der Partner für 3 Minuten. D.h. wenn man keinen "Sklaven" hat, an dem man nonstop üben kann, muss man die Zeit halbieren.

Es bleiben also 15-30 Minuten oder 5-10 Runden Technik pro Woche. Wenn ich also jede Technik nur 6 Minuten, also 2 Runden übe, dann schaffe ich pro Woche maximal 5 Techniken, die ich jeweils 6 Minuten geübt habe.

Um die Technik einigermaßen zu beherrschen, sollte man die Technik zumindest 3-4 Wochen ausgeführt haben, so kommt man auf ca. 24 Minuten pro Technik, was immer noch relativ wenig ist, aber gut.

Im Jahr schaffe ich so, wenn ich nie Urlaub mache und immer trainiere ca. 60 Techniken, jeweils 24 Minuten lang zu üben.

D.h. nach 10 Jahren habe ich 600 Techniken jeweils 24 Minuten lang geübt.....


Im Vergleich dazu hat ein sportverrückter Teenager der 5 mal pro Woche trainiert und jeweils 30 Minuten Technik am Tag macht (weil eben eine Stunde gedrillt wird), 2,5 Stunden Technik pro Woche oder 10 im Monat. Im Vergleich dazu hat der Hobbysportler ca. 1-2 Stunden reines Techniktraining.

Der junge Sportler hat also das 5-10 fache an Zeit und das macht einen riesen Unterschied.


So was würde ich als Lehrer dazu sagen? Ganz einfach, wenn du nur so wenig Zeit hast, dann LERNE NICHT DAS GANZE SYSTEM.

Lerne die Basics und baue auf diesen Basics einige wenige deiner Stärken auf und freue dich darüber, das du mit so wenig Aufwand, doch ganz gut arbeiten kannst.

Vergleich dich nicht mit dem 20 jährigen, der ist nicht nur jünger und hat meistens die bessere Hardware, aber der hat halt auch die bessere Software, weil er mehr Zeit hat.

Was ich aber nicht sagen würde ist: Mach dir kein Kopf, probiere es einfach, mach das gleiche wie die jungen Athleten, ist doch egal, wird schon mit der Zeit klappen....

Hug n' Roll
06-01-2019, 14:26
Was bleibt den an typischer Trainingszeit? In vielen BJJ Schulen wird ein längeres Warm Up gemacht, dazu dann viel Rollen und dazwischen eben Technik.

So bleiben vielleicht 15-30 Minuten Techniktraining, zweimal pro Woche macht das 30-60 Minuten pro Woche. Bei uns wird nach Zeit trainiert, d.h. jemand trainiert seine Technik für 3 Minunten, dann der Partner für 3 Minuten. D.h. wenn man keinen "Sklaven" hat, an dem man nonstop üben kann, muss man die Zeit halbieren.

Es bleiben also 15-30 Minuten oder 5-10 Runden Technik pro Woche. Wenn ich also jede Technik nur 6 Minuten, also 2 Runden übe, dann schaffe ich pro Woche maximal 5 Techniken, die ich jeweils 6 Minuten geübt habe.

Um die Technik einigermaßen zu beherrschen, sollte man die Technik zumindest 3-4 Wochen ausgeführt haben, so kommt man auf ca. 24 Minuten pro Technik, was immer noch relativ wenig ist, aber gut.

Im Jahr schaffe ich so, wenn ich nie Urlaub mache und immer trainiere ca. 60 Techniken, jeweils 24 Minuten lang zu üben.

D.h. nach 10 Jahren habe ich 600 Techniken jeweils 24 Minuten lang geübt.....


Im Vergleich dazu hat ein sportverrückter Teenager der 5 mal pro Woche trainiert und jeweils 30 Minuten Technik am Tag macht (weil eben eine Stunde gedrillt wird), 2,5 Stunden Technik pro Woche oder 10 im Monat. Im Vergleich dazu hat der Hobbysportler ca. 1-2 Stunden reines Techniktraining.

Der junge Sportler hat also das 5-10 fache an Zeit und das macht einen riesen Unterschied.


So was würde ich als Lehrer dazu sagen? Ganz einfach, wenn du nur so wenig Zeit hast, dann LERNE NICHT DAS GANZE SYSTEM.

Lerne die Basics und baue auf diesen Basics einige wenige deiner Stärken auf und freue dich darüber, das du mit so wenig Aufwand, doch ganz gut arbeiten kannst.

Vergleich dich nicht mit dem 20 jährigen, der ist nicht nur jünger und hat meistens die bessere Hardware, aber der hat halt auch die bessere Software, weil er mehr Zeit hat.

Was ich aber nicht sagen würde ist: Mach dir kein Kopf, probiere es einfach, mach das gleiche wie die jungen Athleten, ist doch egal, wird schon mit der Zeit klappen....


DAS wiederum hört sich, weit weniger apodiktisch formuliert, recht logisch an und relativiert in angemessenem Umfang.
Was mich angeht, würde ich mich dieser Aussage anschliessen.

jkdberlin
07-01-2019, 07:03
Jemand der zweimal die Woche BJJ als Hobby betreibt, kann nicht das komplette System erlernen.

Was genau ist denn das "komnplette System"? Ein offenes System wie BJJ, das sich (zur Zeit) immer noch weiter entwickelt, kann doch gar nicht komplett sein. Ist doch ein Paradoxon in sich.

Björn Friedrich
07-01-2019, 08:26
Das stimmt schon, ändert aber nix. Klar in 5 Jahren is BJJ wieder weiter entwickelt, es wird nie komplett sein. Aber da wir alle im Jetzt Leben und nicht in der Zukunft, ist es klar zu definieren, nämlich alles was jetzt ist.

jkdberlin
07-01-2019, 08:46
Das stimmt schon, ändert aber nix. Klar in 5 Jahren is BJJ wieder weiter entwickelt, es wird nie komplett sein. Aber da wir alle im Jetzt Leben und nicht in der Zukunft, ist es klar zu definieren, nämlich alles was jetzt ist.

Das ist so nicht richtig, da es sich ja nicht nur alle 5 Jahren, sondern andauernd weiter entwickelt. Das BJJ von gerade jetzt ist morgen schon wieder ergänzt. Also könnte auch ein Profi mit 8 Stunden Training jeden Tag es nie "komplett" lernen. Ist in meinen Augen eine absolut unsinnige Aussage.

Hug n' Roll
07-01-2019, 09:14
Das trifft aus meiner Sicht den Streitpunkt der ursprünglichen Aussage.

Björn Friedrich
07-01-2019, 10:48
Wortspiele machen es nicht besser......

Wir leben im Jetzt und nicht im Morgen und jeder Mensch kann nur das trainieren was heute existiert. Es stimmt auch nicht das sich BJJ gleichmäßig weiterentwickelt. Es gab Zeiten da ist wenig passiert und in den letzten Jahren passiert sehr viel.

Ein Profi mit 8 Stunden ist definitv näher am kompletten System, als ein Hobbysportler und viel mehr noch, der Profi ist dafür verantwortlich das es sich überhaupt entwickelt. Er ist also nicht nur jemand der das System lernt, sondern der es erschafft.....

Was kann näher am Leading Edge sein, als der Schöpfer zu sein......

Und auf was willst du denn hinaus? Das der Profi genauso wenig kann wie der Hobbysportler? Nur mit besseren Attributen?

Nehmen wir mal Rafa Mendes (mit dessen Stil ich persönlich nicht viel anfangen kann, aber das ist ja egal).

Macht der das gleiche wie der normale Hobby Blaugurt?


https://www.youtube.com/watch?v=GKZbX6_96tw

ThomasL
07-01-2019, 10:55
Kann man so sehen, muss man nicht und ich kann auch Stand Up Stile so aufdrösseln, dass sie super komplex werden.

Ist eigentlich keine Frage der Sichtweise, es ist einfach so, dass es am Boden wesentlich mehr unterschiedlich Ausgangssituationen gibt und daraus ergibt sich einfach ein größeres Spektrum von Möglichkeiten - völlig neutral, technisch betrachtet. Ungefähr wie wenn man ein Auto (aktive, gesteuerte Bewegung in x-y Richtung) mit einem Flugzeug (aktive, gesteuerte Bewegung in x-y-z, mit Einschränkungen) vergleicht. Letzteres hat mehr Möglichkeiten (Freiheitsgrade) bei der Gestaltung der Bewegungsbahnen - auch wenn so mancher schon mit dem Auto einen Looping hinbekommen hat ��. Die angesprochenen unterschiedlichen Distanzen gibt es ja für die meisten Bodenpositionen uch noch.
Wie komplex man es dann aus den einzelnen Ausgangssituationen bzw. mit den einzelnen Freiheitsgraden macht (Linienflugzeug, oder Kunstflieger), ist wieder ein anderes Thema (Stand-up, insbesondere Grappling kann zweifellos auch sehr komplex sein).
Nochmal, ob man den „gesamten Umfang“ (der sich, sie Anmerkung von Frank) auch ständig erweitert kennen / können muss ist nochmal ein anderes Thema. Da würden mich die Meinungen der erfahrenden BJJler hier sehr interessieren.

Hintergrund (oder auch: Was man nicht unbedingt lesen / wissen muss):
Warum ich diese Sichtweise habe, hat einen ganz einfachen Grund. Mein Prioritäten sind so gesetzt, dass mir der Standkampf am wichtigsten ist. Daraus resultiert trotz eines insgesamt hohen Trainingsaufkommen ein begrenzte Zeit die ich am Boden verbringen will (eben Durchschnittssportler). Dazu kommt, dass ich auch nur einen Teil der planbaren Zeit überhaupt die Option habe, am Boden zu trainieren - neben 2x die Woche im Judotraining (Boden Grundlagentraining und Randorii, manchmal auch nur Stand), habe ich daher im Sommer 3x, jetzt im Winter 2x (um jetzt im Winter am Waldrand in der Mittagspause Bodenkampf zu üben bin ich einfach zu alt und weich) die Möglichkeit für mich selbst mit Trainingspartner(n) am Boden zu trainieren (Basis: Judo mit BJJ Anteil, BJJ Lehrgänge, DVDs). Das sind dann 3x ca. 45min Technikanteil (Restzeit Würfe, Übergang Stand-Boden). In dieser Zeit üben wir dann über längeren Zeitraum einen bestimmten Teilbereich (eine Position / Ausgangssituation).
Zur Auswahl sichte ich was es alles so gibt und welchen Trends gesetzt werden und suche mir ein Schwerpunktthema heraus – neben dem stetigen Wiederholen / Drillen der Basics (die noch lange nicht gut genug sitzen).
Bei dieser Vorgehensweise habe ich sehr schnell gelernt, dass ich mich mit der angegeben wöchentlichen Trainingszeit nicht allen Teilbereichen (Trends) widmen kann und eine Auswahl treffen muss. Bei mir sieht diese so aus, dass ich mich weitestgehend auf Techniken/Positionen beschränke, die auch möglich sind wenn schlagen erlaubt ist. Dadurch muss ich dann damit leben, dass ich beim Rollen manche Positionen meiner Sparringspartner zwar theoretisch kenne, aber keine praktische Übung darin habe um sie sinnvoll zu spielen / kontern (außer prinzipielle Verhaltensweisen anzuwenden).
Anmerkung: Das diese Art des ergänzendes Trainings ohne Trainer mangels ständiger Kontrolle/Korrektur nicht optimal ist, ist mir durchaus bewusst.

Hug n' Roll
07-01-2019, 11:00
@ Björn:

Sicher hast Du da Recht.
Nah dran sein ist ein Argument, Dinge weiterentwickeln auch.
(Aber ein Profi, der z.B. ausschließlich NoGi bearbeitet (wie z.B. Eddie Bravo), ist zwangsläufig an anderen Stellen wieder weiter weg, oder?!)

Ich glaube, die Sache ist ja auch weitgehend ausdiskutiert:

Wer entsprechend Zeit und Energie investiert, kann (schneller) weiter kommen.
Etwas, wie einen lebenden Stil in Gänze (vollendet) zu beherrschen, ist nicht möglich.
Wer einen Stil vollendet beherrscht, beherrscht ein abgeschlossenes (totes) System.

-Wir sprechen also letztlich von größerer und kleinerer Annäherung.

ThomasL
07-01-2019, 11:03
Wir sprechen also letztlich von größerer und kleinerer Annäherung.
1+

jkdberlin
07-01-2019, 11:03
Wortspiele machen es nicht besser......

wo siehst du da ein Wortspiel?


Wir leben im Jetzt und nicht im Morgen und jeder Mensch kann nur das trainieren was heute existiert. Es stimmt auch nicht das sich BJJ gleichmäßig weiterentwickelt. Es gab Zeiten da ist wenig passiert und in den letzten Jahren passiert sehr viel.

In den letzten Jahren passiert sogar regelmässig immer mehr. Leigt meiner Meinung nach an verschiedenen Faktoren:
- mehr Grappler
- mehr Wettkämpfe
- mehr Verbreitung (Internet, DVD, Youtube, Onlineschulen etc.)

Es passiert andauernd etwas. Jeden Tag. Du machst einfach nur eine Momentaufnahme und sagst, dass ist das Ziel. Selbst auf einer Technikebene kommst du da nicht hin.


Ein Profi mit 8 Stunden ist definitv näher am kompletten System, als ein Hobbysportler und viel mehr noch, der Profi ist dafür verantwortlich das es sich überhaupt entwickelt.

Super, doch darum ging es nirgends. Weder in deiner noch in meiner Aussage.


Er ist also nicht nur jemand der das System lernt, sondern der es erschafft.....

das ist auf der Sichtweise der Technikebene jeder, der einen neuen Move macht oder eine Technik etwas abwandelt um sie zum Beispiel seinem Körper anzupassen (Buggy-Choke zB)


Was kann näher am Leading Edge sein, als der Schöpfer zu sein......


Und auf was willst du denn hinaus? Das der Profi genauso wenig kann wie der Hobbysportler? Nur mit besseren Attributen?

Ach komm, Björn, machst du das jetzt mit Absicht weil dir die Argumente ausgehen? Wer hat so was gesagt? Wieso interpretierst du das da rein? Leseverständnis?


Nehmen wir mal Rafa Mendes (mit dessen Stil ich persönlich nicht viel anfangen kann, aber das ist ja egal).

Macht der das gleiche wie der normale Hobby Blaugurt?

Was hat das mit dem (deinem) Thema zu tun? Kann Rafa Mendes deiner Meinung nach das "Sytem BJJ" komplett, weil er alle Techniken die es gibt kennt oder kann?

Kannix
07-01-2019, 13:04
Wortspiele machen es nicht besser......

Wir leben im Jetzt und nicht im Morgen und jeder Mensch kann nur das trainieren was heute existiert.

Ein Profi mit 8 Stunden ist definitv näher am kompletten System, als ein Hobbysportler und viel mehr noch, der Profi ist dafür verantwortlich das es sich überhaupt entwickelt. Er ist also nicht nur jemand der das System lernt, sondern der es erschafft.....


Philosophisch gesprochen ist Jetzt schon vorbei während ich es ausspreche.
Sehr Ihr BJJ als System?
Ich würde es eher so sehen, dass Trainer und Schüler ein System aus den unendlichen Möglichkeiten machen.

Mehr als jede andere Kampfsport sehe ich da ganz individuelle Vielfalt und Entwicklung, so dass viele Ihr ganz individuelles BJJ unter dem Sammelbegriff trainieren

Björn Friedrich
07-01-2019, 13:13
O.k. um das alles noch genauer klarzustellen, hier nochmal meine ganz persönliche Sicht der Dinge

BJJ ist ein offenes System, welches sich gemäß des Regelwerks und der Körpertypen, Charakter, etc. der Athleten weiterentwickelt.

Gi BJJ ist eigenständig, No-Gi auch und selbst durch die unterschiedlichen Regelwerke EBI vs ADCC z.B. werden bestimmte Techniken oder Verhalten entwickelt.

Auf einer noch höheren Ebene ist BJJ nicht einmal Technik, sondern die Fähigkeit gegnerische Kraft zu absorbieren und die eigene Kraft zu maximieren und mit diesen beiden Fähigkeiten dann, Gelenke, bzw. Blutzufuhr zu manipulieren. Bewegung die aus dem Moment entsteht und dann macht man aus diesen Momenten Techniken, gibt ihnen Namen, gewinnt die Mundials und verkauft sie für teures Geld.

Das System ist für mich nur das Hilfsmittel und für mich kann ein System nie perfekt sein, weil es immer nur eine "Landkarte" darstellt, nicht aber die "Landschaft" selber, die ist nämlich die richtige Bewegung, die im richtigen Moment entsteht.

Das System hilft mir eben dabei, frei zu werden, was das Endziel ist.

Natürlich funktioniert auch das System eines Hobby Blaugurts, klar es ist halt eine Landkarte mit relativ vielen weißen Flecken drauf, aber es kann funktionieren. Aber sie funktioniert nicht besser als eine komplett ausgearbeitete Landkarte, die zwar auch noch ergänzt wird, aber kaum noch weiße Flecken hat.

Aber um nochmal weg von den abstrakten Dingen zu gehen.

Ich habe vor kurzem ein Seminar mit Rolling Back Takes gegeben und am Tag davor ein Cradle Seminar. Gleiche Gruppe, alles motivierte Sportler, manche jünger, viele auch etwas älter, die einen mit mehr die anderen mit weniger Bewegungstalent. Vollkommen gemischt also.

Der Unterschied zwischen dem handfesten Cradle Seminar und den Rolling Back Takes war extrem krass und genau sowas beobachte ich halt öfters.

Dieser "High Level" Kram wird einfach nicht so aufgenommen wie Triangles, Kimuras und andere Basics und genau deshalb habe ich diese Frage gestellt.

Ist BJJ in seinen fortgeschrittenen Techniken zu anspruchsvoll für den Hobbysportler, weil eben auch eine Menge Geschicklichkeit und Körpergefühl verlangt wird.

Ich denke mal Breakdance z.B. kann auch jeder machen, aber ob jeder die höheren Level machen kann, ist fraglich.

Sowas ist doch für viele Sachen vollkommen normal, ich verstehe da wirklich nicht wo die Provokation liegt......

Bodenknuddler
07-01-2019, 13:22
Ich denke mal Breakdance z.B. kann auch jeder machen, aber ob jeder die höheren Level machen kann, ist fraglich.

Sowas ist doch für viele Sachen vollkommen normal, ich verstehe da wirklich nicht wo die Provokation liegt......

Die Frage ist: Ist die These, dass BJJ in einem Leben nicht vollends zu lernen ist, dann ein Alleinstellungsmerkmal für diesen Sport/diese Kampfkunst? Und wenn nicht, was ist das Ziel der Diskussion?

Unter den hier genannten Argumenten, warum BJJ als Durchschnittssportler nie komplett erlernt werden kann, zähle ich auch für fast alle anderen Sportarten, die ich kenne.
Hatten wir hier nicht schon irgendwo Dart? Oder wie man aus anderen Threads querliest, hier weitestgehend verwandt "das Bogenschießen"? Oder Schach? Oder Fussball? Oder Fechten? Oder Tanzen?

Keine (meinetwegen auch "kaum eine") Sportart kann von einem Durchschnittssportler vollends gelernt werden. Natürlich ein BJJ auch nicht.

jkdberlin
07-01-2019, 13:26
Björn, in der Art und Weise wie du es in deinem letzten Posting darstellt gehe ich mit dir konform.
"High Level" fortgeschrittene Techniken erfordern nun mal mehr Erfahrung, Übung und höher entwickelte Attribute um sie dann auch noch tatsächlich umsetzen zu können. Natürlich. Hat auch nie jemand was anderes behauptet.

krasser Typ
07-01-2019, 13:40
Ok Erkenntnis nach 9 Seiten:
Ein Profi der jeden Tag 8 Stunden trainiert kann mehr als ein Hobbysportler.
Ob das nur für BJJ oder auch für einfache Sportarten wie Judo gilt, wird auf den nächsten 9 Seiten geklärt.

Hug n' Roll
07-01-2019, 14:58
einfache Sportarten wie Judo

...womit Du natürlich den Boden für 9 weitere Seiten fleißig gedüngt hast.:ups:
Aber:
Weil das nicht das Thema des Threads ist, werde ich -zumindest jetzt und hier- meine Finger bei mir behalten.:p

discipula
08-01-2019, 05:48
Die Frage ist: Ist die These, dass BJJ in einem Leben nicht vollends zu lernen ist, dann ein Alleinstellungsmerkmal für diesen Sport/diese Kampfkunst?

nein, ist es nicht. Alles, was sich zu lernen lohnt, folgt dem Satz "ars longa vita brevis", die Kunst ist lang, das Leben ist kurz.

Das ist ja auch eine schöne Sache, dass es immer was zu lernen und verbessern gibt. Es wäre kaum interessant, eines Tages zu hören "so, nun hast du alles gelernt, mehr gibt es nicht, das wars"

Gast
10-01-2019, 21:39
Ok Erkenntnis nach 9 Seiten:
Ein Profi der jeden Tag 8 Stunden trainiert kann mehr als ein Hobbysportler.
Ob das nur für BJJ oder auch für einfache Sportarten wie Judo gilt, wird auf den nächsten 9 Seiten geklärt.

Für wen ist Judo einfach?
Welches Judo meinst Du?