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Vollständige Version anzeigen : Wie detailliert ist euer Gameplan



Lugasch
21-01-2019, 16:17
Moin,

ich würde gerne wissen, welchen Stellenwert ein Gameplan für euch hat und wie detailliert er ist.
Keiner muss natürlich seinen Masterplan verraten :D

Also ich habe mich schon mit Leuten unterhalten, die richtige Mindmaps und Ablaufdiagramme an die Wand gemalt haben und das teilweise sehr detailliert.

Manche dieser Leute sagen, dass man nur mit einem ständig überarbeiteten Plan was erreichen kann. Seht ihr das auch so? Ist es nur ein Tool?

Ja, nein, vielleicht und wie genau? :)

period
21-01-2019, 16:25
No plan ever survives contact with the enemy, but no-one without a plan survives contact with the enemy either! [Pavel Tsatsouline]

Period.

Lugasch
21-01-2019, 16:55
No plan ever survives contact with the enemy, but no-one without a plan survives contact with the enemy either! [Pavel Tsatsouline]

Period.

Die Variante kannte ich noch nicht :D Danke!

Björn Friedrich
21-01-2019, 20:33
Ein wirklich detaillierter Gameplan, kann halt auch nur von jemanden gemacht werden, der schon einen gewissen Level hat. Ein Weißgurt hat gar nicht die Tools dazu solche Pläne zu machen.

Für mich ist es ganz klar, es gibt zwei Trainingsbereiche:

Interlektuelles Verständnis, Gameplan, Strategie.

Improvisation, Gefühl, Flow

Beides muss man getrennt voneinander entwickeln und dann im Kampf zusammenbringen.

Wie detailliert muss der Plan sein, ich glaube da gibt es keine pauschale Aussage dazu. Für manche ist der detaillierter, für andere nicht so.

Ich nutze den Gameplan eher um Techniken miteinander zu trainieren und zu kombinieren.

Im Kampf will ich nicht denken und bin da leer und lasse einfach passieren.

Aber zum Organisieren auf interlektueller Trainingsebene, kann der Plan ruhig sehr detailliert sein und immer wieder verändert werden.

Ich bin auch jemand, der sich seine alte Sachen vom letzten Jahr anschaut und sagt, was für ein Schrott hast du damals gemacht. Das ist aber jedes Jahr aufs Neue so:-)

Gast
21-01-2019, 20:44
Im Kampf will ich nicht denken und bin da leer und lasse einfach passieren.

Funktioniert das auch gegen andere Black Belts, oder nur gegen deine Blue Belts? :D

Björn Friedrich
21-01-2019, 20:56
Nicht einmal gegen Bluebelts, nur gegen vollkommene Anfänger. Ansonsten muss ich meinen Gameplan schriftlich während des Rollens abarbeiten......

Droom
22-01-2019, 06:51
Was man ja gerade bei high Level Grapplern sieht, ist das sie sehr ausgefeilte Gameplans für extrem viele verschiedene Situationen haben.
Als "normaler" ambitionierter Sportler, kanns da natürlich deutlich simpler sein, aber gerade wenn es in den Bereich Wettkampf geht ist es sicherlich doch sehr hilfreich einfach nach einem System zu arbeiten welches die eigenen stärken schnellstmöglich umsetzt.
Spart wichtige Zeit zum Nachdenken und gibt einem imho auch gefühlte Sicherheit.

Allerdings sollte der Gameplan stehts flexibel abgeändert werden können, je nach Gegner (Größe, Maße) und situatives Handeln muss dennoch immer noch eine Option bleiben, da man sonst Chancen verpassen kann.

Ich habe auch angefangen mir etwas kompliziertere Charts mit "Wenn-Dann" abläufen zu basteln (bisher nur Stand und Half Guard). Dauert nur einiges an Zeit bis man die Sache auch 1 zu 1 so gut umsetzt und eingeschliffen hat.

jkdberlin
22-01-2019, 06:55
Ich habe als Bluebelt mit einem Gameplan begonnen, via Mindmaps. Mit vielen Lücken und Teilen, die nicht zusammen gehörten. Im Laufe der Jahre immer mehr Verbindungen, verschiedene Alternative etc. Manche Teile sind ganz raus geflogen, neue kamen hinzu. Ich versuche mich beim Rollen an den Plan zu halten, dabei ist das eine bilaterale Beziehung, d.h. der Plan bestimmt das Rollen genauso wie das Rollen den Plan.

Lugasch
22-01-2019, 07:51
Macht es für euch auch so einen Unterschied wie für Björn, ob es sich um einen Wettkampf oder Sparring handelt?

Sparring = Gameplan

Wettkampf = intuitives Arbeiten

Oder immer alles zusammen?

Björn Friedrich
22-01-2019, 08:16
Das hab ich nicht gesagt.


Mein Gameplan hilft mir dabei, die richtigen Sachen im technischen Training miteinander zu kombinieren.

Also wenn ich z.B. einen Triangle mache, was wenn der Gegner aufsteht. Gegner steht auf, also Wechsel in die X Guard. Gegner bekommt das Gleichgewicht gebrochen und nimmt die Hände auf den Boden, wechsel in Reverse X und dann transfer in den Saddle, usw.

Ich trainiere den technischen Ablauf mit meinem Gameplan.

Beim Rollen, wechsle ich zu Zielen. Wenn ich z.B. in der Guard unten bin, fokussiere ich mich darauf das der Gegner sein Gewicht nicht auf mich bringen kann. Wie geht das? Am besten mit den Techniken die ich eh schon geübt habe + Improvisation um die Lücken zu Füllen.


Ich denke aber nicht mehr über den Gameplan nach oder versuche mit Gewalt irgendwelche Dinge zu erzwingen. Ich lass meinen Körper arbeiten und der hält sich automatisch an den Plan oder entwickelt notfalls eine neue Improvisation.

Wer keinen Gameplan hat, hat auch keine Ziele und kann dementsprechend auch nicht Improvisieren, weil er gar nicht weiß, auf welches Ziel er improvisieren soll.

Von daher ist eine klare Vorstellung, von dem was man will, enorm wichtig. Und da greift der Gameplan.

Ich meine wenn jemand sagt er hat keinen Gameplan, sagt er damit auch einfach, er hat keine Ahnung wie er in bestimmten Situationen reagieren muss und macht einfach irgendwas.... und das ist nie optimal.

Umgekehrt sehe ich die Erweiterung des Gameplans darin, manchmal zu Improvisieren und dadurch neue Elemente zu schaffen, die man dann bewusst in seinen Plan integriert.

Und das ändert sich eben Woche für Woche, Monat für Monat, Jahr für Jahr

Lugasch
22-01-2019, 10:36
Das hab ich nicht gesagt.
...

Sorry, habs falsch verstanden. Und danke für die Erklärung! :)