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Vollständige Version anzeigen : Traditionelle Euro. Ringstile



Huangshan
05-03-2019, 10:05
Das olympische Ringen ist international organiesiert.(United World Wrestling) vorher FILA.

https://de.wikipedia.org/wiki/United_World_Wrestling

https://www.olympic.org/united-world-wrestling

https://unitedworldwrestling.org/


Gibt es auch eine Organisation die speziel traditionelle Ring Stile(Folk Wrestling) aus Europa vertritt?

period
05-03-2019, 10:42
Es gibt mehrere, wobei ich nicht weiss, ob die einen gemeinsamen Dachverband haben. Gouren, Glima, Lucha Canaria, Ranggeln etc. haben alle lokale Verbände (nach Bundesland etc), aber meistens auch Europameisterschaften, die ein übergeordneter Verband ausrichten muss.

Beste Grüsse
Period.

Huangshan
05-03-2019, 11:40
period

Danke für die Info.

Früher waren einige Folk Wrestling Stile über die FILA organiesiert wurden dort erwähnt......

Seit der Umbennenung,Reorganisation.... kann man davon nichts mehr lesen?


Sollten traditionelle europäische Ringstile(Glima,Schwingen etc.) wie z.B. einige asiatische, nicht auch zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit(UNESCO) ernnant werden ?


Wie ist eure Meinung.

period
05-03-2019, 12:44
Ach ja, das Schwingen hab ich ja ganz vergessen - und das, obwohl ich sogar eingeschriebenes Mitglied im lokalen Verband bin :D

Also, das Hundstoa-Ranggeln ist seit 2010 schon Unesco-Kulturerbe. Ums Schwingen würd ich mir aktuell keine Sorgen machen, nachdem das in der Schweiz seit einigen Jahren boomt und X-tausend Zuschauer anzieht, ein Ticket für die Eidgenössischen fast nur über Vitamin B zu kriegen ist und auch dann noch ein paar hundert Franken kostet und die Topschwinger aka "Bösen" hier in der Werbung allgegenwärtig geworden sind... Im Vergleich dazu - ich hab vor zwei Jahren mal beim Alpencup-Finale im Ranggeln mitgemacht - wenn hundert Zuschauer da waren, dann war das viel.

Ich würde sagen, es ist nie ganz einfach zu entscheiden - wenn ein Stil kommerzialisiert wird, dann läuft man natürlich Gefahr, dass damit Regeländerungen und ein Tradtionsverlust einhergehen; auf der anderen Seite steigt der Zulauf. Mit einer Fixierung der alten Abläufe kann die Tradition konstant(er) gehalten werden, aber man verbaut sich dann ggf. bestimmte Möglichkeiten, den Sport nachträglich mehr zu vermarkten.

Beste Grüsse
Period.

Huangshan
05-03-2019, 14:22
Ja hast recht, die Kommerzialisierung von Traditionen ist oft zu beobachten.

Leider geraten einige Traditionen in Vergessenheit, werden von modernen Sportarten verdrängt.



https://i.redd.it/uk0gp43fi0j11.png

Quelle: https://www.reddit.com/r/MapPorn/comments/9b86qk/map_of_folkwrestling_styles_around_the_world_oc/

Es gab in Europa,Weltweit einst mehr Kampfsysteme, die jedoch mit der Zeit verschwunden sind.( z.B.Schwertkampf,Fechtschulen etc.),

Einige versuchen diese Schulen zu rekostruieren.(HEMA)


Eine Nominierung,Anerkennung als immaterielle Kulturerbe der Menschheit kann vielleicht wieder mehr Aufmerksamkeit aufs trad. Ringen lenken?

Gruss
Huangshan

period
05-03-2019, 14:46
Schwer zu sagen meiner Meinung nach... die mir bekannten Beispiele, wo ein Kampfsport erfolgreich über lange Zeit am Leben erhalten wurde, haben nur funktioniert, wenn es grosse Events gab, die einen starken Rückhalt in der lokalen Kultur (und später den Lokalmedien) hatten und daher auch entsprechend grosse Preisgelder etc ausgeschüttet wurden. In Folge dessen ist es meines Erachtens schwer, wenn man von aussen versucht, diese Traditionen zu fördern. Beim Hundstoa war ich nie dabei; ich habe von Zuschauerzahlen von ca. 2000 gelesen, was beachtlich ist (und einen deutlichen Unterschied zu meiner einen Wettkampfteilnahme steht), kann aber leider nicht sagen, ob hier ein Aufschwung nach Aufnahme in Weltkulturerbe zu verzeichnen war.

HEMA ist nochmals eine andere Schiene, nachdem man dort ja nicht Traditionen erhält, sondern versucht, eine Tradition zum Zeitpunkt X wiederzubeleben. Das Langschwert-Fechten beruft sich zwar auf die älteren Traditionen (Liechtenauer wäre je nach Deutung in der 2. Hälfte des 14. oder in der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts anzusetzen, Fiore um 1400), aber so, wie die Turniere abgehalten werden, rekonstruiert man dabei eher das wettkampfmässige Blossfechten aus der Mitte des 16. Jahrhunderts, mit allen Schwierigkeiten, die mit den Regeln und der Bewertung von Aktionen einhergehen. Und es gibt Diskussionen über die Sinnhaftigkeit von Turnieren, was bei den Ringstilen mit durchgehender Tradition nie ein Thema war.

Beste Grüsse
Period.

Lowkick Loverboy
07-03-2019, 00:12
Schwingen als immaterielles Kulturerbe. (http://www.lebendige-traditionen.ch/traditionen/00233/index.html?lang=de)
Aufgrund dieser Liste werden die Kandidaten für die internationale UNESCO-Liste (https://ich.unesco.org/en/state/switzerland-CH) ausgewählt.