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Vollständige Version anzeigen : Welche Art des Kämpfens lehrt Euer Stil?



kanken
17-03-2019, 14:02
Auf Grund der Diskussion zu dem PH-Video würde mich interessieren welche Art des Kämpfens Eure Kampfkunst lehrt und wie sie das vermittelt?

Ich habe ja schon mehrfach geschrieben das das Bagua, das ich lerne, für den Kampf gegen Blankwaffen gedacht war und der unbewaffnete Kampf nur ein Teil des Curriculums ist um mit Blankwaffen zu überleben.

Weiter ausgeführt habe ich das hier:

Didaktik im Bagua Zhang (https://bagua-zhang.eu/?page_id=33)

Also, was soll in Eurer Kampfkunst trainiert werden und mit welchen Methoden wird das erreicht?

Trainiert ihr für boxerische Auseinandersetzungen? Für ringerischere? Für Schlagen und Ringen? Oder auch für Blankwaffen?

Lugasch
18-03-2019, 10:39
Grappling + Schlagen + Treten.
Nur Sport, keine Waffen, keine SV.
Trainiert werden schwerpunktmäßig die einzelnen Disziplinen in verschiedenen Trainingseinheiten und ab und zu alles zusammen. 60-75 % der Trainingszeit bestehen aus Sparring.

ThomasL
19-03-2019, 07:16
Hallo Kanken,

nur für CMA oder allgemein?

Viele Grüße
Thomas

kanken
19-03-2019, 07:36
Von mir aus gerne auch allgemein. Im Speziellen interessiert es mich jedoch für die CMA, die hier durch die Nutzer vertreten sind.

angHell
19-03-2019, 08:53
Schlagen und Treten. Grappling nur minimal, hauptsächlich zum lösen und schlagen.

Du sagst ja immer, in den TCMA -> wie siehst Du das denn in Bezug aufs WC. Wird ja oft als chinesisches Boxen bezeichnet (andere Stile aber auch) - meinst Du die Trainingsmethoden wie Chisau dienten ebenfalls als meinetwegen Vorstufe zum Waffenkampf? Ist ja auch ein TCMA-Stil...

kanken
19-03-2019, 09:16
Gute Frage. Früher scheint es, laut WXZ, auch in den südchinesischen Stilen so gewesen zu sein. Aus dem Karate kenne ich es von dort (Hequan-Derivate) auch so. Alles war immer letztendlich auf den Waffenkampf ausgelegt.
Wie es jetzt konkret im WC aussieht kann ich dir nicht sagen. Dazu müßte ein „Indoor“ sich äußern, denn nur der kann es wissen.

step-by
19-03-2019, 10:11
Hallo kanken,

komme mit Deiner Fragestellung nicht zurecht!

Welche Art des Kämpfen lehrt meine Kampfsport-Art? Das bestimmt doch der Trainer!
Ein Trainer unterrichtet ein System, etwa in den philippinischen Kampfsport-Arten: Arnis, Eskrima, Kali
je nach Trainer werde ich mehr oder weniger intensiv in die Stock-Techniken, Waffentechniken: Messer, usw. , den waffenlosen Techniken eingewiesen.... ob ich an " Wettkämpfen " teilnehmen will,
das entscheidet jeder Schüler/in für sich...
Im Kick-Boxen ist es ein Unterschied Semi - Leicht- oder Vollkontakt, Musikformen...

Ist das in Deinem System anders?
Wer sich auf Wettkämpfe vorbereiten will, muß sich mit dem Regelwerk beschäftigen und sollte sich einen Trainer suchen, der wirklich Ahnung hat, wie er Sportler auf den Wettkampf vorbereitet.

In unserem Großverein werden verschiedene Kampfsport-Arten angeboten...
die meisten Mitglieder sind aber Breitensportler....

;)

W


=kanken;3686489]Auf Grund der Diskussion zu dem PH-Video würde mich interessieren welche Art des Kämpfens Eure Kampfkunst lehrt und wie sie das vermittelt?

Ich habe ja schon mehrfach geschrieben das das Bagua, das ich lerne, für den Kampf gegen Blankwaffen gedacht war und der unbewaffnete Kampf nur ein Teil des Curriculums ist um mit Blankwaffen zu überleben.



Gegen welche Angriffe von Blankwaffen sollen Deine Schüler lernen zu überleben?
Lebst Du wirklich in Deutschland?

Glückskind
19-03-2019, 10:24
Wie es jetzt konkret im WC aussieht kann ich dir nicht sagen. Dazu müßte ein „Indoor“ sich äußern, denn nur der kann es wissen.

Für's PhB VT kann angHell wie ich und jeder andere der eine Weile dabei ist sprechen. Wir lernen nur nach Fortschritt gefiltert aber ohne "indoor"-Geheimwissen.
Wir betrachten unser Ving Tsun als faustlastigen, chinesischen Boxstil. Die Waffenformen und -drills dienen wie alles was wir im VT üben primär dazu, uns darin
(im Schlagen usw.) besser zu machen. Das mag früher anders gewesen sein bzw. aus Deiner Sicht eine Fehlentwicklung sein, aber das ist der heutige Stand.

Spud Bencer
19-03-2019, 10:35
Gegen welche Angriffe von Blankwaffen sollen Deine Schüler lernen zu überleben?
Lebst Du wirklich in Deutschland?
Zumindest Messerverteidigung sollte man im Deutschland des Jahres 2019 schon im Angebot haben.

kanken
19-03-2019, 10:42
Das mag früher anders gewesen sein bzw. aus Deiner Sicht eine Fehlentwicklung sein, aber das ist der heutige Stand.

Ob „Fehlentwicklung“ oder nicht tut hier gar nichts zur Sache. Mir geht es nur darum zu verstehen wie die Leute heute Ihre KK sehen, denn ich glaube da liegt, zumindest bei mir, viel Streitpotential.

Ich sehe Stile wie das TaiChi, Bagua, XingYi, TongBei, Baji etc. in dem Licht wie ich Bagua lerne und wie sie ursprünglich gedacht waren: Für den Einsatz gegen Blankwaffen. Alles was ich heute dazu sehe und höre geht bei mir durch diesen „Filter“.

Wenn die Leute aber sagen „Hey, was ich HEUTE mache hat mit Blankwaffentraining nix mehr am Hut“ dann ändert dass die Art und Weise wie ich deren Beiträge lese und wie ich Ihnen antworte.

In MEINEN Augen machen sie dann halt keine TCMA mehr sondern eine CMA, die Ihre Wurzeln in den TCMA hat. Das sagt auch ersteinmal nix über die Qualität aus, sondern beschreibt nur eine Entwicklung.

kanken
19-03-2019, 10:44
Gegen welche Angriffe von Blankwaffen sollen Deine Schüler lernen zu überleben?
Lebst Du wirklich in Deutschland?

Gegen die, die im Bagua gelehrt werden. Messer, Säbel, Schwert, Speer.

angHell
19-03-2019, 10:45
Für's PhB VT kann angHell wie ich und jeder andere der eine Weile dabei ist sprechen. Wir lernen nur nach Fortschritt gefiltert aber ohne "indoor"-Geheimwissen.
Wir betrachten unser Ving Tsun als faustlastigen, chinesischen Boxstil. Die Waffenformen und -drills dienen wie alles was wir im VT üben primär dazu, uns darin
(im Schlagen usw.) besser zu machen. Das mag früher anders gewesen sein bzw. aus Deiner Sicht eine Fehlentwicklung sein, aber das ist der heutige Stand.

Ich meine das nutzt einen natürlich auch für LS und Messer, ich trainiere das aber nicht. Der ganze Kram, das Bewegen, die Power und Struktur, Distanzgefühl usw. brauchst Du ja auch für die Messer. Die ja aber historisch gesehen mWn gar nicht aus dem WC stammen (lang ist's her...).

Glückskind
19-03-2019, 10:57
Ich meine das nutzt einen natürlich auch für LS und Messer, ich trainiere das aber nicht. Der ganze Kram, das Bewegen, die Power und Struktur, Distanzgefühl usw. brauchst Du ja auch für die Messer. Die ja aber historisch gesehen mWn gar nicht aus dem WC stammen (lang ist's her...).

Klar ergänzt sich das, das war ja nicht die Frage. VT wird dennoch nicht als Waffenstil betrachtet den man dann auch unbewaffnet anwendet.
Natürlich ist das ein Gebilde welches in sich konzeptionell stimmig ist. Aber es kommt im VT-Unterricht keiner und sagt: lass Dich nicht berühren
denn sonst steckt im Ernstfall ein Messer in Dir o.ä. Wir üben die von Dir aufgezählten Dinge (Schlagen, treten, lösen, ...) und Skills, aber die Waffen
werden als Ergänzung gesehen, nicht als Basis.

angHell
19-03-2019, 11:46
Klar. ;) Könnte halt gut sein, das man früher die waffenlose Ausbildung (schnell, drauf drüber) nicht so intensiv betrieben hat und dann recht schnell an die Waffen ging...

ThomasL
19-03-2019, 12:03
Im Speziellen interessiert es mich jedoch für die CMA, die hier durch die Nutzer vertreten sind.

Ok, dann lass ich mal andere KK außen vor. Fürs Bagua schreibst Du ja bereits. Für mich war / ist der Hauptgrund regelmäßig nach Münster zu fahren, der Umstand, dass Bagua auch im Clinch prinzipiell von (Blank-) Waffen ausgeht. Die Sachen die ich vorher geübt habe (teils noch übe, Judo) hatten immer den Fokus auf waffenlosen Clinch bzw. im Escrima (hier mit c) gab es keine großartige Clincharbeit (gilt natürlich nicht für alle Eskrima Stile).

Zur Frage: Die einzige CMA (außer jetzt Bagua) die ich über länger Zeit geübt habe, war WT (EWTO). Dort war alles ganz vorwiegend auf waffenlos ausgelegt (zumindest bis 1.TG Level). Im Chi Sao versuchte man allerdings auch seine Zentrallinie zu schützen und sich dort nicht treffen zu lassen, hier gibt es zumindest gewissen Überschneidungen zum Pushen mit Fokus auf Waffen.

Alephthau
19-03-2019, 12:48
Im Chi Sao versuchte man allerdings auch seine Zentrallinie zu schützen und sich dort nicht treffen zu lassen, hier gibt es zumindest gewissen Überschneidungen zum Pushen mit Fokus auf Waffen.

Erinnert sich noch wer an das Video hier?


https://www.youtube.com/watch?v=aw3O66kh-C8

:D

Gruß

Alef

step-by
19-03-2019, 15:12
Hallo Spud Bencer


Zumindest Messerverteidigung sollte man im Deutschland des Jahres 2019 schon im Angebot haben.

Wie sollte das aussehen?
Möchte Dir den Artikel im Hamburger Abendblatt vorstellen,
" Polizei demonstriert Risiken von Messerangriffen"

so einfach ist es wirklich nicht.
Welcher Ausbilder in einem " normalen Kampfsport-Verein " hat wirklich Ahnung von einem Messerangriff?

Spud Bencer
19-03-2019, 15:17
Hallo Spud Bencer



Wie sollte das aussehen?
Möchte Dir den Artikel im Hamburger Abendblatt vorstellen,
" Polizei demonstriert Risiken von Messerangriffen"

so einfach ist es wirklich nicht.
Welcher Ausbilder in einem " normalen Kampfsport-Verein " hat wirklich Ahnung von einem Messerangriff?
Lass das Torpfosten-Verschieben, Freundchen. Dass die Polizei in der BRD 2019 von SV abrät, ist ausserdem aufgrund der politischen Lage nicht verwunderlich.

Zu den genauen Übungsmethoden möchte ich mich nicht äußern, können IDF Andere mit Sendungsbewusstsein machen. Ich schreib eh schon zuviel auf'm KKB :D

step-by
19-03-2019, 15:27
Hallo kanken,

Danke für Deine freundliche Antwort.

Ich bewundere Dich dafür, welche Energie und welchen Zeitaufwand Du für Dein Hobby aufbringst.
Ist nicht selbstverständlich, wenn Beruf und Familie nicht darunter leiden sollen.


Gegen die, die im Bagua gelehrt werden. Messer, Säbel, Schwert, Speer.

Jeder hat andere Interessen.
Hätte ich mehr Freizeit, würde ich mich da mehr einbringen:
https://incipesapereaude.wordpress.com/

einer der größten Vereine, die sich historisch streng mit dem Leben und der Ausrüstung des römischen Militärs beschäftigt.
Einfach in meiner Heimat in Deutschland findet sich noch einiges davon und ist ein Teil unserer Geschichte.

Selbst die Aufnahme in die RAPAX ist nicht einfach.
Da wird einiges verlangt, von der Ausrüstung, da wird wie in der Antike geschlafen, gekocht, gegessen, exerziert, es wird Latein gelernt,
sogar ein Dienstplan geführt, mit Nachtwache im Schichtdienst.

Ich wünsche Dir weiterhin viel, viel Spaß

:winke:

step-by
19-03-2019, 15:42
Hi

na dann lassen wir das.
Da ich von Fußball keine Ahnung habe,
bedeutet es nicht zwangsläufig, ich habe mich nicht mit diesem Thema beschäftigt.

Du hättest den Artikel einfach bei Google suchen können.


Die Polizei schreibt:
a) die Sicherheitsdistanz entscheidet, um sich gegen eine Messerattacke schützen zu können.

b) der Einsatz einer Schußwaffe ist im Falle eines Messerangriffs das adäquate Mittel der Wahl

c) Pfefferspray wirkt oft zu langsam, erst nach 10 Sekunden.

d) Flucht ist keine Lösung, denn dann drehe ich dem Angreifer meinen Rücken zu.

Vieles klappt in Filmen aber nicht in der Realität.

Daher finde ich die Aussagen wirklichkeitsnah.


;)

Nur als kleiner Hinweis 374 Landespolizeibeamte wurden im vergangen Jahr verletzt.
Wir sprechen von Hamburg.



Lass das Torpfosten-Verschieben, Freundchen. Dass die Polizei in der BRD 2019 von SV abrät, ist ausserdem aufgrund der politischen Lage nicht verwunderlich.

Zu den genauen Übungsmethoden möchte ich mich nicht äußern, können IDF Andere mit Sendungsbewusstsein machen. Ich schreib eh schon zuviel auf'm KKB :D

Spud Bencer
19-03-2019, 16:13
Worte
Deine Behauptung war "lol braucht man doch in Deutschland nicht, so Blankwaffenverteidigungszeugs", jetzt widersprichst du dem selbst.

Ansonsten: Bist du Polizist? Das Eine (Polizei im Einsatz) hat nichts mit dem Anderen (SV im 21. Jahrhundert) zu tun.

step-by
19-03-2019, 18:27
Hallo Spud Bencer,

wieso widerspreche ich mir?
Ich habe mich informiert, was aber nicht bedeutet, ich bin im Waffenkampf ausgebildet.
Etwas Combat- Arnis , Schülergrad da werden die Stocktechniken unterrichtet.

Im Kick-Boxen gibt es etwas Selbstverteidigung in den einzelnen Ausbildungsstufen.
Aber ich würde keinen Ausbilder als Messer-Spezialisten bezeichnen.

Nein, ich bin nicht bei der Polizei.

:p




Deine Behauptung war "lol braucht man doch in Deutschland nicht, so Blankwaffenverteidigungszeugs", jetzt widersprichst du dem selbst.

Ansonsten: Bist du Polizist? Das Eine (Polizei im Einsatz) hat nichts mit dem Anderen (SV im 21. Jahrhundert) zu tun.

Spud Bencer
19-03-2019, 18:36
wieso widerspreche ich mir?

Erst "Braucht doch Keiner."
Dann "Passiert voll oft und ist ganz doll schlimm."

Aber egal.
Ich schmeiss mal eine Frage in den Raum: Waffenlos gibt's Dutzende Stile aus allen Ländern. Mit Waffen nur HEMA, Fechten, Escrima, Singlestick, Koryu, vielleicht noch Kendo und das sind zum Großteil Duellstile.
Also:
Wo sind die ganzen Waffenstile für den Ernstfall (Krieg, Straßenkampf)?

Gehauen hat man sich noch im 1. Weltkrieg, da muss doch was übrig geblieben sein - aber scheinbar hat selbst das Militär da keinerlei Überlieferungen.
Ersetzt durch Schusswaffen? Aber Messerstechereien gibt's auch im Zivilleben heute noch und das wird früher nicht anders gewesen sein. Auch im 17. Jahrhundert werden Straßenkämpfe zwischen Prolos nachts nach dem Bierchen nicht mit Rapier nach Duellregeln ausgefochten worden sein.
Post-Weltkriegs-Waffenhysterie? Dann müssten wenigstens die Allies noch was haben. Haben sie aber nicht, die machen Escrima.

Also: Was ist da los?

kanken
19-03-2019, 18:47
Also: Was ist da los?

Gewisse Kreise (auf beiden Seiten des Gesetzes) haben das Wissen durchaus erhalten. Gewaltkompetenz bleibt da erhalten wo Gewalt ist. Wir leben in einer extrem friedlichen Gesellschaft...

ryoma
19-03-2019, 18:48
...Welcher Ausbilder in einem " normalen Kampfsport-Verein " hat wirklich Ahnung von einem Messerangriff?

Hier liegt wohl das Missverständnis. Über deinen "normalen Kampfspocht-Verein" redet man hier nicht und hat man nie. Wenn kanken (und andere) hier einen hochspezialisierten Thread eröffnen, hat man die Karate-Abteilung des Dorfsportvereins schon laaaange verlassen.

Ach ja, Reenactment ist auch nicht das Thema.

Spud Bencer
19-03-2019, 18:59
Gewisse Kreise (auf beiden Seiten des Gesetzes) haben das Wissen durchaus erhalten.
Jungs aus'm Leben kenn ich genug, die machen aber alle MMA und Kickboxen.

Man findet ja schon in den diversen WK2-Nahkampfhandbüchern nur noch Selbstgestricktes. Stichwort Fairbairn. Klar, kann funktionieren. Aber wo sind die alten Sachen hin? Es ist ja nicht so als ob plötzlich irgendwann im 18. Jahrhundert die Straßenkämpfer Messer und Knüppel weggeschmissen und nur noch waffenlos rumgemacht hätte.
Am ehesten sind die italienischen Sachen a la Roberto Laura was in der Richtung, aber da sind die meisten Sachen auch eher für Ehrenhändel gedacht, soweit ich das gerallt habe. Das Selbe gilt für's spanische Messer.

step-by
19-03-2019, 19:02
Danke für diesen Hinweis.



Hier liegt wohl das Missverständnis. Über deinen "normalen Kampfspocht-Verein" redet man hier nicht und hat man nie. Wenn kanken (und andere) hier einen hochspezialisierten Thread eröffnen, hat man die Karate-Abteilung des Dorfsportvereins schon laaaange verlassen.

Ach ja, Reenactment ist auch nicht das Thema.

Es war mein Mißverständnis.
Dachte immer in unserem Land gibt es ein strenges Waffengesetz, das einiges unterbindet.

kanken
19-03-2019, 19:18
Stichwort Fairbairn. Klar, kann funktionieren. Aber wo sind die alten Sachen hin? Es ist ja nicht so als ob plötzlich irgendwann im 18. Jahrhundert die Straßenkämpfer Messer und Knüppel weggeschmissen und nur noch waffenlos rumgemacht hätte.


Fairbairn hat ja einige traditionelle Sachen gemacht. Vom Bagua hielt er z.B. eine ganze Menge. Er hat es bei einem Schüler von Yin Fu geübt, der Leibwächter der Empress Dowager Cixi war.

Ansonsten haben Feuerwaffen extrem die Taktik und das Vorgehen geändert.

Mr.Fister
19-03-2019, 19:45
combatives im geiste von fairbairn sind auch vor allem erst mal eines: waffensysteme. der waffenlose teil ist genau das, ein teilsegment (neben schußwaffen, messer und stock) und diente nur dazu, das überleben zu ermöglichen und was besseres in die finger zu bekommen... oder wie es der maestro selbst ausdrückte:


"Unarmed combat is what we enter into when we have been foolish enough not to have a weapon; careless enough to lose our weapon, or unlucky enough to have broken our weapon. But in any case our first choice will be to use deadly weapons to finish off our opponent. Lacking those weapons; then our hands and feet will have to do."

kanken
19-03-2019, 20:45
Und genau das gilt eben auch für die TCMA. Es waren Waffensysteme, die für den effektiven Kampf gedacht waren. Auch früher hat keiner waffenlos gekämpft, wenn es wirklich ernst wurde.
Mich würde eben interessieren wie die Leute heute ihre KK üben, daher ja der Faden hier.

Münsterländer
20-03-2019, 07:37
Danke für diesen Hinweis.




Es war mein Mißverständnis.
Dachte immer in unserem Land gibt es ein strenges Waffengesetz, das einiges unterbindet.

eher beschränkt;)

natürlich sind z.B. Schwerter und auch Messer (ab einer gewissen Länge) von Führverbot erfasst, d.h. man darf sie theoretisch in der Öffentlichkeit nicht ohne weiteres Spazieren tragen.
Aber erstens gibt es da auch für Zivilpersonen Ausnahmen (man denke nur mal an Schützenfeste o.ä.), zweitens beschränkt das nicht den Besitz und das üben im privaten Rahmen, drittens kann man das verdeckt immer noch in der Öffentlichkeit tragen, wenn man ein pöser pursche ist (darfst dich halt nur nicht erwischen lassen), und viertens edit weil inkorrekt.

Das Waffengesetz alleine garantiert also nun wirklich nicht, dass man mit der Thematik nicht (ggf. unfreiwillig) zu tun bekommt.
Auch verhindert es die eigene Beschäftigung mit dem Thema in keinster Weise;)

Viele Grüße

Münsterländer

Glückskind
20-03-2019, 09:09
Dachte immer in unserem Land gibt es ein strenges Waffengesetz, das einiges unterbindet.

Gesetze unterbinden per se erst mal gar nichts.
Gesetze ermöglichen es der Legislative und Judikative, Vergehen mit Strafen zu belegen.

Gast
20-03-2019, 09:20
Gesetze unterbinden per se erst mal gar nichts.
Gesetze ermöglichen es der Legislative und Judikative, Vergehen mit Strafen zu belegen.

Stimmt, dürfte eher am allgemeinen Wohlstand in Deutschland liegen, dass die meisten den Kampf mit Blankwaffen nur als nettes Hobby kennen.

step-by
20-03-2019, 11:52
Hallo Münsterländer,

ich habe mich etwas gewundert, in welchem Tonfall eine Frage beantwortet wird. - ist nicht Deine Antwort!
Da aus dem Thread nicht sofort erkennbar war, hier sind nur " Waffenexperten " für Schwerter, Lanzen, usw. um ihre Ansicht gefragt.

Ob ich mich mit chinesischen oder japanischen Waffen beschäftige, ist in unserem Land nebensächlich.
Es gelten einfach die Gesetze und Grundlagen des deutschen Waffengesetz.

https://www.schwertschaukampf.de/index.php/schwertbestellung/waffengesetz.html

dort handelt es ich um Schwertschaukampf, mittelalterliche Spiele, usw.
etwas ähnliches wie das Spielen mit chinesischen oder japanischen Waffen.

Daher sollten die Vereine die Schwertschaukampf oder ähnliches anbieten, die Gesetze kennen.







eher beschränkt;)

natürlich sind z.B. Schwerter und auch Messer (ab einer gewissen Länge) von Führverbot erfasst, d.h. man darf sie theoretisch in der Öffentlichkeit nicht ohne weiteres Spazieren tragen.

Viele Grüße

Münsterländer

Münsterländer
20-03-2019, 12:07
Hallo Münsterländer,

ich habe mich etwas gewundert, in welchem Tonfall eine Frage beantwortet wird.
Da aus dem Thread nicht sofort erkennbar war, hier sind nur " Waffenexperten " für Schwerter, Lanzen, usw. um ihre Ansicht gefragt.

Ob ich mich mit chinesischen oder japanischen Waffen beschäftige, ist in unserem Land nebensächlich.
Es gelten einfach die Gesetze und Grundlagen des deutschen Waffengesetz.

https://www.schwertschaukampf.de/index.php/schwertbestellung/waffengesetz.html


ich wollte eigentlich eine neutrale Antwort geben. Falls die bei dir merkwürdig ankam, entschuldige.

Im übrigen bestätigt der Link exakt meine Aussage: Es gibt ein "Führverbot" für Waffen bei öffentlichen Veranstaltungen.
Mehr nicht.

Und selbst da: ob sich jeder daran hält....
Gerade in Messer kann ja auch sehr leicht verdeckt getragen werden.
Das Führverbot alleine würde ich nicht als ausreichenden Schutz vor einem Messerangriff betrachten;)

Grüße

Münsterländer

step-by
20-03-2019, 12:20
Hallo Münsterländer,

Deine Antwort war in Ordnung.

Du hast leider recht, ein Gesetz kann nur eine Grundlage darstellen.
Hatten wir nicht einen Thread über Waffenverbotszonen in einigen Städten hier?
Die Begründung für diese " Waffenverbotszonen " beleuchteten die Probleme.

Aber, ich vermute, das Auftreten von Schwertschau- Kampf- Vereinen oder ähnliches auf genehmigten Veranstaltungen,
ist nicht das große Problem.

:o

Mit einem lieben Gruß

ThomasL
20-03-2019, 12:41
Und jetzt zurück zum Thema. Mich würden noch die Statements andere hier schreibender (T)CMA Betreibender zur Ausgangsfrage interessieren.


Dass die Polizei in der BRD 2019 von SV abrät, ist ausserdem aufgrund der politischen Lage nicht verwunderlich.
Fällt mir schwer, dies nicht zu kommentieren. Wie wäre es wenn Du einen Thread im Politikforum aufmachst und mal erläuterst wie Du das meinst. Ich kenne übrigens einige Polizisten die SV sehr intensiv unterrichten, inklusive Stichwaffenthematik

angHell
20-03-2019, 15:04
Polter, Polter, früher war alles besser, Gesellschaft verroht, kriminelle Ausl... Bitte. Danke. :blume:

angHell
20-03-2019, 15:04
Gesetze unterbinden per se erst mal gar nichts.
Gesetze ermöglichen es der Legislative und Judikative, Vergehen mit Strafen zu belegen.

Ich glaube DU meinst Exekutive und Judikative. ;)

Glückskind
20-03-2019, 15:28
Ich glaube DU meinst Exekutive und Judikative. ;)

Ups, ja, allerdings... :o

krickydaniel
20-03-2019, 15:43
Hi

na dann lassen wir das.
Da ich von Fußball keine Ahnung habe,
bedeutet es nicht zwangsläufig, ich habe mich nicht mit diesem Thema beschäftigt.

Du hättest den Artikel einfach bei Google suchen können.


Die Polizei schreibt:
a) die Sicherheitsdistanz entscheidet, um sich gegen eine Messerattacke schützen zu können.

b) der Einsatz einer Schußwaffe ist im Falle eines Messerangriffs das adäquate Mittel der Wahl

c) Pfefferspray wirkt oft zu langsam, erst nach 10 Sekunden.

d) Flucht ist keine Lösung, denn dann drehe ich dem Angreifer meinen Rücken zu.

Vieles klappt in Filmen aber nicht in der Realität.

Daher finde ich die Aussagen wirklichkeitsnah.


;)

Nur als kleiner Hinweis 374 Landespolizeibeamte wurden im vergangen Jahr verletzt.
Wir sprechen von Hamburg.


Das wäre eine Alternative zum Pfefferspray und der Gegner sieht hinterher aus wie ein Clown
https://www.pfefferspray-versand.de/images/farbgel_feature2.jpg

Odysseus
20-03-2019, 15:45
Was VT lehrt, haeben Glueckskind und angHell ja schon gesagt.


Letzlich komt es immer darauf an, wo man lebt. Und ansonsten - erst kommt der Spass, dann die Moeglichkeiten. Masser"kampf"/Drills/Uebungen finde ich langweilig. Stock (Koerperlange) macht Spass und das Handling trainiere ich auch ein wenig. Bogenschiessen, Nunchakku ... es gibt viele faszieniende Waffen, auch Staebchen essen, aeh, werfen ist nice. Doch dann die Moeglichkeit: Wo und mit wem? Allein macht auch keinen Spass. Manche haben die Moeglichkeiten, andere haben sie eben nicht. Drittens, und das ist halt nur meine Begruendung fuer die Berechtigung des waffenloses Kampftrainings: Mit VT bin ich in der Tat am unabhaengigsten und jederzeit bereit. Unabhaegigkeit war schon immer am wichtigsten fuer mich. Das ist auch nichts fuer mein taegliches Leben, jederzeit eine Waffe dabei zu haben - traegt sich schliesslich nicht von selbst. Ich trag ja nicht mal eine Uhr. Allerdings bin ich nicht so eingebildet, zu glauben, ohne Waffe gegen einen mit Waffe immer noch die gleiche Chance zu haben. Irgendein Gegenstand ist auch gerne willkommen. Da meine ich, das ist vorallem eine Sache der Geistesgegenwart, was auch ohne Waffentraining geht. Haben die alten Chinesen nicht auch mit Baenken und Hockern gekaempft? War bestimmt aus dem Augenblick geboren aber dann kamen so ein paar Typen auf die Idee, daraus eine Kunst zu machen - klarer Fall von zuviel Freizeit. :D Also Fazit: Ich mach konkretes Waffentraining eher nicht, schrecke vor dem Gebrauch aber nicht zurueck.

Gast
20-03-2019, 15:49
Und jetzt zurück zum Thema. Mich würden noch die Statements andere hier schreibender (T)CMA Betreibender zur Ausgangsfrage interessieren.


Na ja, ich glaube das ist jetzt alles nicht so geheimnisvoll. Ich denke die meisten von uns wissen, wie die gängigen Stile in etwa aufgebaut sind. Ob und in wie weit da überhaupt irgendeine Art des "Kämpfens" gelehrt wird, ist ja hier auch schon x-mal durchgekaut worden mit den üblichen Eckpunkten (Sparring ja-nein, warum sieht es dann wie Kickboxen aus, warum sieht man es überhaupt nicht, das hat ja nichts mit echtem Kämpfen/Gewalt zu tun etc.). Waffen oder nicht, und ob und wie das historisch mit der Entwicklung der Stile verbunden ist, ist dabei ja noch mal ein anderes Thema.
Bestenfalls könnten sich hier noch einzelne outen, wie es bei Ihnen persönlich mit dem Sparring aussieht, aber den Thread hatten wir ja auch schon. Von daher glaube ich nicht, dass hier viel zu erwarten ist.

kanken
20-03-2019, 15:50
Was VT lehrt, haeben Glueckskind und angHell ja schon gesagt.


Gibt es im VT/WT/WC etc. klar definierte WaffenANWENDUNGEN? Werden da die alten Partner-Sets mit Schwert, Säbel, Speer, Stock unterrichtet, oder sind es Solo-Formen?

Odysseus
20-03-2019, 16:03
Gibt es im VT/WT/WC etc. klar definierte WaffenANWENDUNGEN? Werden da die alten Partner-Sets mit Schwert, Säbel, Speer, Stock unterrichtet, oder sind es Solo-Formen?

Ach Gottchen... mit Anwendungen tun wir VTler uns doch eher schwer, hast du das denn noch nicht mitgekriegt? Langstock und Doppelmesser sind die Trainingswaffen, ich denke doch, das weisst du?:o

Also ich versuch mal, auch wenns albern klingt> Die klar definierte Anwendung fuer den Stock ist schlagen nd stechen, fuer die Messer ist es schneiden und stechen. Vielleicht auch hacken. Da bin ich aber kein Experte.

Ob es alte oder neue Partnersets sind, (was sind sie denn?) weiss ich nicht. Wie man es auch nennt oder wie alt es ist, es hat seinen Sinn, so wie wir es machen, so wie ich es kenne und mache, und das ist nur ein Teil.

Frag besser Michael Kurth.

Partner oder Soloformen - die Wahl gibt es nicht, man hat beides.

Alephthau
20-03-2019, 16:31
Gibt es im VT/WT/WC etc. klar definierte WaffenANWENDUNGEN? Werden da die alten Partner-Sets mit Schwert, Säbel, Speer, Stock unterrichtet, oder sind es Solo-Formen?

https://www.youtube.com/watch?v=I3cY7vlP310

https://www.youtube.com/watch?v=IQ7Gi0XY9WY

Gruß

Alef

Glückskind
20-03-2019, 16:46
Gibt es im VT/WT/WC etc. klar definierte WaffenANWENDUNGEN? Werden da die alten Partner-Sets mit Schwert, Säbel, Speer, Stock unterrichtet, oder sind es Solo-Formen?

Deine Fragen weisen in eine Richtung die aufs PhB VT meiner Ansicht nach so nicht passt.

Es gibt nur zwei Waffen die geübt werden: Langstock und die Doppelmesser. Kein Schwert, kein Säbel.
Es gibt dafür jeweils eine Solo Form. Von Partnerformen habe ich zumindest nie gehört. (Form im Sinne längerer, fest vorgegebener Bewegungsabfolgen.)

Anwendungen - mit dem Wort fremdeln wir ja (zumindest bei den Handformen) mehr als nur ein wenig, weil die WT-Kollegen das überstrapazierten.
Im EWTO WT (90er/00er zumindest) war ja die Tendenz: Formbewegung x hat diese drölf Anwendungen.
Bei uns ist es (hier beziehe ich mich jetzt mehr auf die waffenlosen Formen): diese Formbewegung schult / konditioniert / trainert dieses oder jenes.

Was es in Bezug auf die Waffen dann gibt sind jede Menge Drills: Langstock gegen Langstock (1 oder mehrere), Doppelmesser gegen Doppelmesser, Langstock gegen Doppelmesser. Man kann natürlich noch variieren (Angreifer hat bspw. einen Stock oder ein Schwert). Unbewaffnet gegen Bewaffnet kenne ich persönlich zumindest nicht, hat wahrscheinlich auch keiner Bock drauf. Also zumindest einer von Zweien nicht. :D

Ein Beispiel für einen Drill:


https://www.youtube.com/watch?v=I3cY7vlP310

Nachtrag: f.ck, Aleph war schneller, hatte ich nicht bemerkt bzw. zu lange getippselt. :D :beer:

Alephthau
20-03-2019, 17:48
Es gibt dafür jeweils eine Solo Form

Jetzt verwirre ich mal ein wenig:

Es gibt keine Doppelmesser-Form im ingsbums! :D

Gruß

Alef (man nennt mich auch den "Blitz" :D)

kanken
20-03-2019, 19:00
Auch wenn die gezeigten Drills ja eher rudimentär sind (was nix heißen muss), so sind sie aber zumindest besser als nix. Wird denn die Verbindung zum waffenlosen Üben hergestellt?

Odysseus
21-03-2019, 03:41
Auch wenn die gezeigten Drills ja eher rudimentär sind (was nix heißen muss), so sind sie aber zumindest besser als nix. Wird denn die Verbindung zum waffenlosen Üben hergestellt?

Der LS verbessert die dynamische Struktur des Koerpers im waffenlosen VT-Bewegungskonzept und trainiert die Muskeln und Gelenke auf der Detailebene - allein dadurch das man die Drills und die Form des LS uebt. Das wuerde ich als die gesuchte Verbindung bezeichnen.

Meiner Ueberzeugung nach muessen waffenlose Techniken und Waffentechniken schon kurz nach dem Basis-level-skills technisch voellig auseinander driften, damit sie jeweils optimal sind. Die Verbindung ist deswegen auf der Root-Ebene. So bleiben auch der Charakter der Kampfkunst und deren Konzepte erhalten.

Cam67
21-03-2019, 10:28
Meiner Ueberzeugung nach muessen waffenlose Techniken und Waffentechniken schon kurz nach dem Basis-level-skills technisch voellig auseinander driften, damit sie jeweils optimal sind. Die Verbindung ist deswegen auf der Root-Ebene. So bleiben auch der Charakter der Kampfkunst und deren Konzepte erhalten.

hier ist schon viel Stoff für Mißverständnisse .
für das ing ung sehe ich es wie du , da in der Waffenlosen Form keine Ebene für Waffen enthalten sind und weil die Waffen , wie du selbst sagst , ein etwas anderes Vehalten benötigen . was für mich auch ein Indiz ist , das sie ursprünglich nicht enthalten waren.

für das Bagua macht so ein Denken , nicht viel Sinn
beim Bagua ist in der Form, ein Arbeiten in mehreren Ebenen möglich . die gleichen Handwechsel, Handhaltungen , Wendungen , Schrittarbeit ...egal ob Waffenlos , Schwert , oder Speer.

wenn also jemand , alles nur aus der Sicht von Bagua sieht , wird er natürlich bestimmte Dinge beim Üben vorraussetzen , die in anderen Stilen gar nicht erhalten sind.
das kann das Benutzen von Anwendungen betreffen oder das Üben von Waffen in einer Waffenlosen Form.

Bücherwurm
21-03-2019, 10:33
Was VT lehrt, haeben Glueckskind und angHell ja schon gesagt.


Geändert von Odysseus (Gestern um 16:47 Uhr) Grund: Gramattick

... :D .. sry, konnt ich mir nicht verkneifen..

kanken
21-03-2019, 11:03
wenn also jemand , alles nur aus der Sicht von Bagua sieht , wird er natürlich bestimmte Dinge beim Üben vorraussetzen , die in anderen Stilen gar nicht erhalten sind.
das kann das Benutzen von Anwendungen betreffen oder das Üben von Waffen in einer Waffenlosen Form.

Sehr vieles geht ja auf die 32 Bewegungen von Qi Jiguang zurück (die ja auch nur eine Zusammenstellung von älteren Sets waren) und die waren definitiv unbewaffnet für bewaffnet. Zumindest sind die Bewegungen im Bagua drin und dort sind halt die Anwendungen für das Schwert, den Säbel und den Speer für sie überliefert.

Cam67
21-03-2019, 11:42
Sehr vieles geht ja auf die 32 Bewegungen von Qi Jiguang zurück (die ja auch nur eine Zusammenstellung von älteren Sets waren) und die waren definitiv unbewaffnet für bewaffnet. Zumindest sind die Bewegungen im Bagua drin und dort sind halt die Anwendungen für das Schwert, den Säbel und den Speer für sie überliefert.

bestreitet doch keiner.
ich sage nur , das dein Üben und das im ing ung , vom Fokus der FORMEN her , sich unterscheidet. und so kann es sich auch getrost mit anderen Stilen unterscheiden , ohne das da eine Aussage gemacht wrden kann , was ist besser oder schlechter oder rudimentär , oder sinnvoll oder die Frage nach "alten Set ups" .
deswegen kann ich auch mit der Fragestellung allgemein nicht viel anfangen., denn Kampf wird immer nur auf eine Art (in meinen Augen ) trainiert. mit Konsequenz und Intensität . das ist ganz einfach eine Einstellungsfrage . egal , welche Art von Bewegen man übt . Deine Frage läuft in meinen Augen also auf die Art des Übens hinaus und nicht wirklich auf Kampf .
im Kampf bleiben Schnörkel weg , tolle set ups , reduzieren sich zu Hauen und Stechen/Stoßen .

Wer bitte übt/trainiert Kampf , ohne wirklich zu kämpfen . und mit wirklich , meine ich , sie benutzen in Real , um jemanden zu verletzen oder zu zerstören .sei es als Selbstverteidigung oder what ever.
Da aber keiner hier mit seiner geübten Waffe kämpft (auch die Kendoka nicht ) , wirklich kämpft (und ich meine nicht Sparring ) , bleibt es ein Üben , mit fokloristischen Geräten und fokloristischen Bewegungen . ist ok , aber dann würde ich halt gar nicht erst nach KAMPF fragen.

wenn es um Anwenden geht , ist mir zum Beispiel das Benutzen von Stockähnlichen Gegenständen wichtig . deshalb üben mit Kurzstock und Bo . da ich aber in Real nicht weiss , was ich in die Hand bekomme, ob dick oder schwer oder kurz oder what ever, nenne ich es Stockähnlich.
Messer Handhabung ja , aber ich denke nicht im Traum an ein MesserKampf. da nehme ich das erst Beste was ich in die Hand bekomme und werfe das in die Fre....


Kampf trainieren ? nee. da benutze ich einfach die Einstellung und Erfahrung aus dem Gelebten , und da ich weiss wie sich Kaputtmachen anfühlt, muss ich mir keine Set ups dafür ausdenken , um mich vom Mind her , dahin zu bringen.
Fokus hat ganz klar , Struktur und Mechanik (also Bewegen ) und das wird auf Alles , wirklich alles umgeschlagen. .... egal was ich dann in der Hand habe.
und hoffe das ein Bruchteil davon erhalten bleibt , weil so oft geübt , das es zur zweiten haut wurde, aber ich weiss es vorher nie. bis heute.

gast
21-03-2019, 13:03
Auf Grund der Diskussion zu dem PH-Video würde mich interessieren welche Art des Kämpfens Eure Kampfkunst lehrt und wie sie das vermittelt?


Stil: Moderne SV

Wie wird das vermittelt?

Anfangs Attribut Training, wo versucht wird wehrhaftes Verhalten an eine emotionale Komponente zu binden.

Danach isoliertes Technik Training. Stichwort Bewegungsmechanik und Nutzung der entsprechende Körperteile für Impakt lernen.

Danach versuchen die Elemente in diversen, dynamischen Pratzen Drills abzurufen.

Positionierungsgrappling und Handfighting Training.

Alles bis zum Erbrechen wiederholen.

Preemptive Strike Szenarien / Phase vor dem Konflikt

Je nach Bedarf Szenario Training/ kurze Force on Force Module/ Mini-Fights

Wieder alles von neuem Wiederholen.

Verteidigung gegen Waffen und mehrere Angreifer

siehe die Schritte davor

Training ist immer unbewaffnet. Waffen Nutzung wird nicht trainiert.

Zielsetzung: realistische Selbstverteidigung in der heutigen Zeit

Schattengewächs
21-03-2019, 13:11
Gibt es im VT/WT/WC etc. klar definierte WaffenANWENDUNGEN? Werden da die alten Partner-Sets mit Schwert, Säbel, Speer, Stock unterrichtet, oder sind es Solo-Formen?

Im Wing Tsun haben die Sätze in der DM-Form , Anwendungsbezug zu verschiedene Waffen ...Der Bezug zielt nicht auf die Waffe als solches ab , sondern auf deren Eigenschaften ... Ein Speer , ist kein Schwert , ein Schwert kein Langstock und ein Langstock keine Gliederwaffe ..

Wenn ein Speer über seine Funktion hinaus genutzt wird . Sprich man schlägt z.b damit anstatt zu stoßen , dann ist dieser dem Bewegen eines Schwertes z.b gleich und geht dann quasi in den Satz hinein , welches das Schwert bzw dessen Bewegungsart behandelt ....

Wird denn die Verbindung zum waffenlosen Üben hergestellt?

So wie du das verstehst ... Nein .

Das Waffen erst das Mindset legen um in zerstörerischer Absicht zu agieren , ist nicht Bedingung . Menschen schlagen Menschen tot mit bloßem Stumpfsinn , einfach weil die Absicht dahinter steht und nicht weil , die Grundlage zur Fähigkeit dessen auf ner Idee zur Waffe bestünde ....

Die Waffen und das Waffenlose im Ing Ung sind nicht einander bedingt , das Konzept ist hier der gemeinsame Nenner ...

Odysseus
21-03-2019, 13:41
(...) für das Bagua macht so ein Denken , nicht viel Sinn ...

ja, den Eindruck hatte ich auch.



... :D .. sry, konnt ich mir nicht verkneifen..

Hab' dich. :D:

Odysseus
21-03-2019, 13:56
(...) Art des Übens (...)

Auch da kommt mir das VT als Faustkampfsystem viel mehr entgegen, da ich beim Ueben mehr Spielraum habe in der Intensitaet, das "darf" auch mal wehtun, waehrend bei einer Klingenwaffe ich derartigen Spielraum nicht habe. Im Endeffekt kann ich auf dem mittleren Niveau also mehr rausziehen in Richtung Kampf, d.h. man kann mehr aus sich raus kommen mit den damit verbundenen Risiken und eben auch ein Gespuer fuer den Einschlag kriegen. Aber ein Gespuer fuer den Einstich... wie soll man den kriegen ohne echten Stich? Allerdings spreche ich da aus der Sicht des mittleren Niveaus und das ist mehr so eine Ueberlegung. Ein gewisser Drang zum echten Kampf ist jedenfalls da... aber mit einem Messer kann ich mir das auf jeden Fall nicht leisten, ergo bleibts eweig Theorie. Im spaeten Mittelalter waren selbst die Turniere toedliche Kaempfe - geht mNn eben nicht anders, wenn man es richtig machen/lernen/erhalten will und kein Krieg mehr ist.

ryoma
21-03-2019, 16:45
...Anfangs Attribut Training, wo versucht wird wehrhaftes Verhalten an eine emotionale Komponente zu binden...

Das klingt sehr interessant. Wie kann oder soll ich mir das vorstellen? Gerne auch per PN.

kanken
21-03-2019, 20:06
Das klingt sehr interessant. Wie kann oder soll ich mir das vorstellen? Gerne auch per PN.

Finde ich auch spannend. Würde mich auch interessieren wo ihr das Material her habt.

Esse quam videri
21-03-2019, 20:07
Waffe: Hieb Waffen, wie Stock oder Staff-alles was man halbwegs realistisch im Sparring/Kampf umsetzen kann, d.h. mit so wenig Schutz wie möglich und soviel wie notwedig, um bleibende Schäden zu vermeiden. Heisst in unserem Fall Fechtmaske und dünne Handschuhe. Alles sportiv gesehen (Duell Kampf) und soll keine SV sein, schult sicherlich auch im SV Bereich aber darum geht es uns nicht.
Das ganze würde auch für Schwert, Säbel etc. funktionieren aber da kein vernünftiges Sparring geschweige den Kampf damit möglich ist, konzentrieren wir uns auf die genannten Schlagwaffen. Auf diese ist das Trainining abgestimmt.
Messer finde ich langweilig und machen wir nicht mehr.

Waffenlos: sportliches schlagen, treten und rangeln.

Unterschiede im Kampf mit und ohne Waffe, bin kein Freund von alles funktioniert mit allem gleich gut.

Stilrichtung:was funktioniert und sich im Kampf bewährt hat.

gruss

gast
21-03-2019, 20:09
Das klingt sehr interessant. Wie kann oder soll ich mir das vorstellen? Gerne auch per PN.

Es geht darum wieder natürliche Aggression als Handlungstrigger zu nutzen. Jeder kennt Beispielsweise das Gefühl, wenn man sich den Zeh anhaut und dabei wütend wird. Es geht darum diese Reaktion in sich wieder zu entdecken. Das Problem ist kooperatives Üben unterdrückt sowas eher ... Man fängt also mit kleinen Triggern an, wie zum Beispiel Schubsen oder Kneifen und danach entlädt man die Aggression direkt indem gegen etwas schlägt oder tritt. Man kann das dann auf vielen Ebenen triggern. Eine andere Übung wäre zum Beispiel jemand versucht die Hände auf einen zulegen und die Reaktion ist ein aggressives wegschlagen dieser. Es hört sich banal an, aber damit kann man arbeiten. Dazu kann man noch Vokalisierung mit einbauen. Man gibt selbst aggressive, instinktive Laute von sich und koppelt die an Aktionen. Zum Beispiel Knurren ... Klingt erneut komisch funktioniert aber sehr gut ! Um so häufiger trainiert um so eher kommen die Menschen wieder in einen Raubtier Modus, den es braucht um sich gegen ein anderes Raubtier zur Wehr zu setzen!

Hoffe man kann sich jetzt darunter was vorstellen.

ryoma
22-03-2019, 13:06
Vielen Dank. Sehr interessant und durchaus etwas, dass ich, zumindest teilweise, aus dem eigenen Üben kenne. Aggression wird ja heutzutage ausschliesslich negativ bewertet, was sehr schade ist.
Kampfkünste müssen aber, um überhaupt als „kämpfende“ Künste wahrgenommen zu werden, Aggression lehren, kultivieren und zugleich kanalisieren. Davor schrecken aber viele zurück, eben aufgrund der negativen Bewertung von Aggression durch die Gesellschaft.
Und plötzlich werden bei vielen Kampfkünsten (bzw. von deren Exponenten) sekundäre Merkmale, wie z.B Harmonie, Philosophie oder ganz diffus „Zusammenarbeit“ völlig überbetont. Oder es geht gleich um „Völkerverständigung“...

Schmerz ist natürlich so ein Trigger. Bei uns im Gekiken (freies Sparring) geht es ziemlich genau darum. Im Shiai ist man Schmerzen ausgesetzt. Wenn man z.B. praktisch im Sekundentakt hart getroffen wird (und nicht nur auf geschützte Stellen), führt dies meist zu Frustration welche kurz darauf in Aggression umschlägt. Wenn diese Aggression nun blind eingesetzt wird, führt dies unweigerlich dazu,noch mehr und noch härter getroffen zu werden. Also muss man sich diese Aggression zwar zunutze machen, aber eben auch fokussiert einsetzen. Dies funktioniert meist, indem man sich wieder auf die Basics besinnt. Und ja, Vokalisierung (bei uns also Kiai) ist ein gutes Tool, welches einem auch beim Timing helfen kann, gerade eben bei der Waffenanwendung.

Also: Eine Diskussion übers Kämpfen (hier im Rahmen von mehr oder weniger tradierten Kampfkünsten) muss zwingend auch Themen wie Aggressivität und Gewalt beinhalten.

Spud Bencer
22-03-2019, 13:13
Fairbairn hat ja einige traditionelle Sachen gemacht. Vom Bagua hielt er z.B. eine ganze Menge. Er hat es bei einem Schüler von Yin Fu geübt, der Leibwächter der Empress Dowager Cixi war.

Ansonsten haben Feuerwaffen extrem die Taktik und das Vorgehen geändert.

Sieht das für dich nach Bagua aus? Das ist Fairbains Messersystem.

https://www.liveleak.com/view?t=e0b_1402527226

kanken
22-03-2019, 13:20
Sieht das für dich nach Bagua aus? Das ist Fairbains Messersystem.

https://www.liveleak.com/view?t=e0b_1402527226

Sehr vereinfachtes, aber ja, man sieht sehr viele Dinge, die es auch im Bagua gibt.

Spud Bencer
22-03-2019, 13:35
Sehr vereinfachtes, aber ja, man sieht sehr viele Dinge, die es auch im Bagua gibt.

Für mich sieht's eher nach Fechten aus. Schon alleine wie er das Messer hält.

Jadetiger
01-04-2019, 13:33
Richtig erkannt. Fairbairns Messer ist 1A europäisches (italienisch-französisches) Messerfechten mit vielen Überfall-/Attentat-Techniken. Ich kann keine asiatischen Einflüsse sehen. Bei seiner waffenlosen Methode "Defendu" siehts anders aus:


https://www.youtube.com/watch?v=pkVtqrtD-W4

kanken
01-04-2019, 14:35
Ich kann keine asiatischen Einflüsse sehen.

Wieso wundert mich das jetzt nicht? :biglaugh:

Eskrima-Düsseldorf
01-04-2019, 15:04
Wieso wundert mich das jetzt nicht? :biglaugh:

Weil er Recht hat? ;)

Ob da Bagua zu erkennen ist, kann ich nicht beurteilen - wohl aber sehe ich da deutliche Einflüsse des italienischen Messers. Wird wahrscheinlich beides stimmen. Wenn ich Krav Maga unterrichte sieht man wohl auch unweigerlich philippinische Einflüsse wenn man das Auge dafür hat. Für mich muss jemand schon im Kreis gehen wenn ich Bagua erkennen soll :)

kanken
01-04-2019, 15:34
Für mich muss jemand schon im Kreis gehen wenn ich Bagua erkennen soll :)

Denken leider viele :(

Eskrima-Düsseldorf
02-04-2019, 12:58
Denken leider viele :(

Das ist wahrscheinlich ähnlich wie bei FMA viele "Ah - Stockkampf" denken. Es ist halt das herausstechendste Merkmal, die bekannteste Übungsform.

concrete jungle
03-07-2019, 11:27
Denke das Waffentraining sehr nützlich ist für viele Attribute,

auch den Respekt vor dem GGÜ., es beugt Allmachtphantasien vor und macht einem bewusst,

wie schnell es im Ernstfall vorbei sein kann!

Aus dem WC und FMA kenne ich die diversen Loop-Drills, die dann mit und ohne was in der Hand viele Wiederholungen mit

Rhythmus und später dann schneller als in Echt (sensorischer Overload) ausgeführt werden können.

Ähnliches wäre für mich Pummeling im Ringen, Thai Clinchen usw., was einen ja auch taktil schult und winkeln lehrt.

Eistee
04-07-2019, 16:50
Welche Art des Kämpfens lehrt Euer Stil?
https://www.youtube.com/watch?v=YBfhEpi77yQ

;)

Eistee
12-07-2019, 22:03
Is' ja irre, Larry (der von den Stooges mit den wirren Haaren) kann sogar "mit Qi" kämpfen: Hier (https://youtu.be/FtWUh_UnNFc?t=51).

:p