Anmelden

Vollständige Version anzeigen : Film über Funakoshi das wäre was...



Bassaidai79
09-05-2019, 08:17
Ich frage mich warum das Leben von Funakoshi noch nicht verfilmt wurde. Weltweit wird Shotokan ausgeübt und ich glaube Kampfsportler aus anderen Karatestilen oder Kampfsportarten würden den Film sich ansehen.

Es gibt über Ip-Man oder Bruce Lee Biografien aber über Karate nichts.

Kuro Obi fand ich mit Naka gut aber es war zu viel ausgedacht...und Karate Kid usw. kann man nicht ernst nehmen.🤔

* Silverback
09-05-2019, 08:45
Ich frage mich warum das Leben von Funakoshi noch nicht verfilmt wurde. Weltweit wird Shotokan ausgeübt und ich glaube Kampfsportler aus anderen Karatestilen oder Kampfsportarten würden den Film sich ansehen.

Es gibt über Ip-Man oder Bruce Lee Biografien aber über Karate nichts.

Kuro Obi fand ich mit Naka gut aber es war zu viel ausgedacht...und Karate Kid usw. kann man nicht ernst nehmen.🤔

Der Mann war einfach zu brav (keine (bekannten Skandale, kein Kampf gegen böse übermächtige Amerikaner oder Aliens (wobei das ja schon fast gleichzusetzen wäre :) )) - das gibt für Filme (die ja verkauft werden wollen) zu wenig her :rolleyes:. Und gemessen an einem zahlungskräftigen Publikum sind die "weltweit Shotokanausübenden" mit Verlaub gesagt wohl doch eher eine Randgruppe. Also wäre das maximal was als Dokumentarfilm (in Deutschland z.B. für Spartensender a la Arte), und da ist ganz offenbar noch nie ein Anstoß gekommen (meine Vermutung). Wenn's Dich also interessiert: Werd aktiv und schreib "solche" Sender an (Arte, NTV, N24, ...).

kaffeegeniesser
09-05-2019, 09:48
...kein Kampf gegen böse übermächtige Amerikaner oder Aliens (wobei das ja schon fast gleichzusetzen wäre :) ...

... aber einem phösen Straßenräuber hat er doch das Handgelenk zu Brei gequetscht, wenn ich mich recht an seine Autobiographie erinnere

* Silverback
09-05-2019, 09:55
... aber einem phösen Straßenräuber hat er doch das Handgelenk zu Brei gequetscht, wenn ich mich recht an seine Autobiographie erinnere

Pardonnez mois, ich vergaß ... und daraus lässt sich ja ein abendfüllender Film (mit Überlänge) kreieren :rolleyes:

Nite
09-05-2019, 13:42
Pardonnez mois, ich vergaß ... und daraus lässt sich ja ein abendfüllender Film (mit Überlänge) kreieren :rolleyes:
Klar geht das.
Wird der Straßenräuber halt zum örtlichen Yakuza-Boss.
Ist ja nicht so als würden sich Dragon und die Ip Man-Filme an historisch gesicherte Erkenntnisse halten

* Silverback
09-05-2019, 13:44
...
Ist ja nicht so als würden sich Dragon und die Ip Man-Filme an historisch gesicherte Erkenntnisse halten

Stimmt wohl :D.

Eskrima-Düsseldorf
09-05-2019, 14:05
... aber einem phösen Straßenräuber hat er doch das Handgelenk zu Brei gequetscht, wenn ich mich recht an seine Autobiographie erinnere

Ich glaube es waren die Hoden und danach hatte er ein schlechtes Gewissen... das kommt höchstens auf Arte ;)

Inumeg
09-05-2019, 14:22
Den Actionfilm über Mas Oyama (Fighter in the wind) wollten schon kaum Leute sehen. Und dessen Biographie war wohl wesentlich aufregender als die von Funakoshi.
Dann doch lieber ne erfundene Story über einen von Funakoshis Schülern. Da kann man ihn sicherlich besser rüberkommenlassen. Handlungsvorlagen gibt's dafür ja wie Sand am Meer.

Gibukai
09-05-2019, 14:34
Hallo,

ein japanischer Romancier namens B. Konno (geb. 1955) brachte vor ein paar Jahren einen historischen Roman über G. Funakoshi (1868–1957) heraus. Also, wenn Du Japanisch lesen kannst, wäre dieser vielleicht eine Alternative zum Film. Er hat auch über ein, zwei andere Karate-Pioniere ähnliche Romane verfasst.

Das dicke Problem an so einem historisch angehauchten Unterhaltungswerk, egal ob Film oder Roman, ist die starke Vermischung von ein paar historischen Eckdaten mit viel Fiktion. Üblicherweise sind solche Werke viel leichter „verdaulich“ als die kaum vorhandene echte Forschung zum Thema, weswegen sie weitere Verbreitung finden. Mit dieser Verbreitung einher geht dann ganz klar die weitere Verwässerung der eh schon mageren korrekten Kenntnisse über die Geschichte und Lehre des Karate und seiner Pioniere. B. Konno wird mittlerweile schon in einigen Texten als Quelle herangezogen, was wirklich keine gute Entwicklung ist.

Abgesehen davon halte ich das Attribut „brav“ im Fall von G. Funakoshi für nur teilweise günstig, da er aus heutiger Sicht und von unserer Kultur aus betrachtet durchaus teilweise „Normen“ überschritt, aber zugleich auch als Person hierzulande (aber auch in Japan) teils verklärt, teils nur unzulänglich bekannt ist. Es gäbe verschiedene „kämpferische Ereignisse“ aus seinem Leben, über die er selbst oder andere berichteten, die „Unterhaltungswert“ hätten. Doch sie sind zum Großteil kaum oder gar nicht bekannt. Seine „Bravheit“ beruht auf seiner Erziehung innerhalb der von seinem Hauptlehrer A. Asato (1828–1906) vorgelebten und vermittelten kampfkünstlerischen Kultur. Sie sollte vor dem Hintergrund seines intensiven Trainings betrachtet werden und nicht abgeschnitten davon.

Grüße,

Henning Wittwer

* Silverback
09-05-2019, 14:36
... das kommt höchstens auf Arte

Wegen der H**** oder wegen dem schlechten Gewissen? :confused:

Eskrima-Düsseldorf
09-05-2019, 14:44
Wegen der H**** oder wegen dem schlechten Gewissen? :confused:

Wegen der Langeweille...

Nein, ernsthaft, ich denke dafür würde sich nur ein kleiner Teil begeistern lassen .... Spartenpublikum

Bassaidai79
09-05-2019, 15:52
Ja aber wenn man sich Filme wie Silence ansieht dort passiert 80% des Films nichts.

* Silverback
09-05-2019, 16:19
...

Nein, ernsthaft, ich denke dafür würde sich nur ein kleiner Teil begeistern lassen .... Spartenpublikum

As I said. Trotzdem (oder gerade deswegen) würde ich, falls es den TE wirklich bewegt, mal bei dem einen oder anderen Spartensender (wie gesagt, a la Arte, NTV etc.) aktiv vorstellig werden bzw. nachhaken; die freuen sich oft über Zuschaueranfragen (weil sie auch nicht auf alles selbst kommen können). Und für ne (hoffentlich dann gut gemachte) Doku sollte es schon was hergeben.

Eskrima-Düsseldorf
09-05-2019, 16:22
Doku sollte es schon was hergeben.

Eine Doku wäre ja auch etwas anderes, die würde ich auch gucken, einen Spielfilm eher nicht.

Gesendet von meinem moto g(6) play mit Tapatalk

* Silverback
09-05-2019, 16:28
Mit.

Bücherwurm
09-05-2019, 20:01
Hallo,

Das dicke Problem an so einem historisch angehauchten Unterhaltungswerk, egal ob Film oder Roman, ist die starke Vermischung von ein paar historischen Eckdaten mit viel Fiktion. Üblicherweise sind solche Werke viel leichter „verdaulich“ als die kaum vorhandene echte Forschung zum Thema, weswegen sie weitere Verbreitung finden. Mit dieser Verbreitung einher geht dann ganz klar die weitere Verwässerung der eh schon mageren korrekten Kenntnisse über die Geschichte und Lehre des Karate und seiner Pioniere. B. Konno wird mittlerweile schon in einigen Texten als Quelle herangezogen, was wirklich keine gute Entwicklung ist.

Grüße,

Henning Wittwer

Das kann man 1:1 auf nahezu alles übertragen, was es an Filmen über die DDR gibt. Einer der wenigen Ausnahmen (https://www.tagesspiegel.de/themen/reportage/gundermann-im-kino-gerhard-gundermann-baggerfahrer-rockstar-verraeter/22937040.html)hat gerade ein paar Preise abgefaßt.

Huangshan
10-05-2019, 14:28
Wie geschrieben es gab schon einige mehr oder weniger gute,erfolgreiche Filme über Kampfkünstler wie Miyamoto Musashi, Wong Fei Hung(HungGar),Huo Yuanjia(Mizongyi/Chin Woo Athletic Association ), IP Man(Wing Chun),Bruce Lee(Jun Fan/Jeet Kune Do) , Mas Oyama (Kyokushin Karate) etc....


Einen Film zu drehen,über einen Schullehrer(G.Funakoshi) der daran mitbeteiligt war Karate(Tang/China Hand) zum Kinder,Schulkarate zu transformieren (leere Hand) etc. , ist für das Action hungrige Publikum weniger interessant?

Eher was für Shotokan Fanboys/girls ? ;)


Interessanter wäre vielleicht ein Film über Motobu Chōki, der laut seiner Bio einge Kämpfe bestritten hat??? :sport069:

http://www.tsuru.de/geschichte/motobu/motobu.htm

Bücherwurm
10-05-2019, 14:50
Einen Film zu drehen,über einen Lehrer(G.Funakoshi) der daran beteiligt war Karate(Tang/China Hand) zum Kinder,Schulkarate zu transformieren (leere Hand) etc. , ist für das Action hungrige Publikum weniger interessant?

Eher was für Shotokan Fanboys/Girls ? ;)

Interessanter wäre vielleicht ein Film über Motobu Chōki der laut seiner Bio einge Kämpfe bestritten hat??? :sport069:

http://www.tsuru.de/geschichte/motobu/motobu.htm

Es muß also jemand sein, der "Kämpfe betritten hat"?

Ich fand zum Beispiel die Ip-Man-Filme durchaus gut neben dem vielen Ramsch an Kampfsport-/KK- Filmen. Allerdings wenn er dann Leute im dutzend mit der Kettenfaust ummäht - ein Muster an Realismus ist das auch nicht, nech?

Gibukai
10-05-2019, 14:59
Hallo,

bedauerlicherweise bestätigt "Huangshan" meine Anmerkungen über den gegenwärtig sehr mangelhaften Kenntnisstand über G. Funakoshi und sein Karate. Ein Unterhaltungsfilm würde diese Art von Ignoranz enorm potenzieren ...

Grüße,

Henning Wittwer

* Silverback
10-05-2019, 15:22
.... Ein Unterhaltungsfilm würde diese Art von Ignoranz enorm potenzieren ...

Durchaus nicht von der Hand zu weisen. Einerseits. Ich finde auf der anderen Seite an dieser Stelle immer einen früheren Gedanken von Udo Jürgens zum Thema recht passend, der weiland zu der Thematik mal sagte: "Eigentlich ist es egal, was über Dich in der Zeitung steht; solange Dein Name richtig geschrieben ist, ist alles Werbung."

Huangshan
10-05-2019, 15:23
Gibukai nichts für ungut!:kaffeetri

Bin eben kein Shotokan oder G. Funakoshi Fanboy.


Es gibt andere Kampfkünstler aus Okinawa,Japan die einen spannenderen Lebenslauf für einen Eastern bieten, den man noch durch fiktive Übertreibungen pushen kann.;)

Die Filmindustrie ist weniger an der Realität interessiert, hält sich selten daran.

Ein Film muss eben Geld einspielen .:nini:



Es muß also jemand sein, der "Kämpfe betritten hat"?

Ich fand zum Beispiel die Ip-Man-Filme durchaus gut neben dem vielen Ramsch an Kampfsport-/KK- Filmen. Allerdings wenn er dann Leute im dutzend mit der Kettenfaust ummäht - ein Muster an Realismus ist das auch nicht, nech?

Fand die IP Man Filme übetrieben> typische HK Eastern/Kung Fu Movie/ Wire Fu Action Schinken .



Der Schullehrer G.Funakoshi ist eher was für die Sendung mit der Maus !:)

* Silverback
10-05-2019, 15:30
...
Der Lehrer G.Funakoshi ist eher was für die Sendung mit der Maus !

Naja, aIs, oder eben für ARTE oder ähnliche halbwegs seriöse Spartensender.

Huangshan
10-05-2019, 16:28
Naja, aIs, oder eben für ARTE oder ähnliche halbwegs seriöse Spartensender.


Nichts gegen Arte,ZDF neo,One ,ALPHA,Phoenix etc......

Dort kommen gute Doku oder manchmal interessante Filme(ohne Werbung oder Kürzung).

Ich persönlich würde mir einen Film über G.Funakoshi nicht im Kino oder auf Disc etc. ansehen, dafür Geld bezahlen!

Ja eher auf Youtube.... oder einem Doku Sender für Onkel lau.;)


PS:

Ich selber mag z.B. eher jap. Historienfilme ala Akira Kurosawa(7Samurai,Yojimbo,Sanjuro,Die verborgene Festung,Ran etc....)

oder chinesische Historienfilme siehe Redcliff,The Warlords,God of War ........ usw.....

* Silverback
10-05-2019, 16:49
Nichts gegen Arte,ZDF neo,One ,ALPHA,Phoenix etc......
Dort kommen gute Doku oder manchmal interessante Filme.
Ich persönlich würde mir einen Film über G.Funakoshi nicht im Kino oder auf Disc etc. ansehen, dafür Geld bezahlen!
Eher auf Youtube.... oder einem Doku Sender für Onkel lau.

Aber fällt z.B. ARTE nicht unter "Onkel Lau"? IMHO schon, oder?

Huangshan
10-05-2019, 17:15
Aber fällt z.B. ARTE nicht unter "Onkel Lau"? IMHO schon, oder?

Stimme Dir zu, habe mich ungenau ausgedrückt.;)

* Silverback
10-05-2019, 17:40
Alles klärchen :).

FireFlea
10-05-2019, 18:12
Gibukai nichts für ungut!:kaffeetri

Bin eben kein Shotokan oder G. Funakoshi Fanboy.

Es gibt andere Kampfkünstler aus Okinawa,Japan die einen spannenderen Lebenslauf für einen Eastern bieten, den man noch durch fiktive Übertreibungen pushen kann.;)

Die Filmindustrie ist weniger an der Realität interessiert, hält sich selten daran.

Ein Film muss eben Geld einspielen .:nini:

Fand die IP Man Filme übetrieben> typische HK Eastern/Kung Fu Movie/ Wire Fu Action Schinken .

Der Schullehrer G.Funakoshi ist eher was für die Sendung mit der Maus !:)

Inwiefern ist es für Kinder geeignet, wenn Funakoshis Sohn oder dessen Schüler an der Nakano Militärschule ggfs. Schläge an Kriegsgefangenen ausführen mit Billigung Funakoshis? :confused:

Bücherwurm
10-05-2019, 18:22
wenn Funakoshis Sohn oder dessen Schüler an der Nakano Militärschule ggfs. Schläge an Kriegsgefangenen ausführen mit Billigung Funakoshis? :confused:

Kannst du das belegen?

FireFlea
10-05-2019, 19:54
Kannst du das belegen?

Funakoshi Jr., Egami & Okuyama haben nachweislich an der Nakano Schule unterrichtet. Also sein Sohn und führende Schüler. Wenn ich Hennings Buch richtig im Kopf habe, hat Funakoshi Jr. mit seinem Vater u.a. auf Basis der dort gewonnene Erkenntnisse das Lehrgebäude des Shotokan geschaffen. Denkst Du denn es ist wahrscheinlich, dass Funakoshis Sohn und seine Top-Schüler ohne Wissen vom Senior so einen Lehrauftrag für eine prominente militärische Einrichtung wahrgenommen haben?

Ein noch besseres Beispiel wäre vielleicht Ueshiba, der hier ja auch einen Harmonie, Friede, Freude und Eierkuchen - Ruf geniesst und mit japanischen Extrem-Rechten und späteren Kriegsverbrechern bestens vernetzt war (s. dazu Duelling with O'Sensei von Ellis Amdur).

Bücherwurm
10-05-2019, 20:16
Funakoshi Jr., Egami & Okuyama haben nachweislich an der Nakano Schule unterrichtet. Also sein Sohn und führende Schüler. Wenn ich Hennings Buch richtig im Kopf habe, hat Funakoshi Jr. mit seinem Vater u.a. auf Basis der dort gewonnene Erkenntnisse das Lehrgebäude des Shotokan geschaffen. Denkst Du denn es ist wahrscheinlich, dass Funakoshis Sohn und seine Top-Schüler ohne Wissen vom Senior so einen Lehrauftrag für eine prominente militärische Einrichtung wahrgenommen haben?


Der erste Teil ist klar, und ohne sein Wissen sicher nicht. Es wäre immer noch ein Unterschied, ob er es aktiv, ggf begeistert unterstützt oder notgedrungen hingenommen hat.

Joe1988
10-05-2019, 21:12
Wie geschrieben es gab schon einige mehr oder weniger gute,erfolgreiche Filme über Kampfkünstler wie Miyamoto Musashi, Wong Fei Hung(HungGar),Huo Yuanjia(Mizongyi/Chin Woo Athletic Association ), IP Man(Wing Chun),Bruce Lee(Jun Fan/Jeet Kune Do) , Mas Oyama (Kyokushin Karate) etc....


Einen Film zu drehen,über einen Schullehrer(G.Funakoshi) der daran mitbeteiligt war Karate(Tang/China Hand) zum Kinder,Schulkarate zu transformieren (leere Hand) etc. , ist für das Action hungrige Publikum weniger interessant?

Eher was für Shotokan Fanboys/girls ? ;)


Interessanter wäre vielleicht ein Film über Motobu Chōki, der laut seiner Bio einge Kämpfe bestritten hat??? :sport069:

http://www.tsuru.de/geschichte/motobu/motobu.htm

Naja man muss nicht immer mit Action und kung-fu Filme machen, auch wenn karate für sowas prädestiniert ist. Gerade so jemand wie G. Funakoshi der das Kanji von China zu "leer" umgewandelt hat und immer was von karatedo, also der Lebensweise des karate gesprochen oder geschrieben hat, wäre son typischer kung-fu eastern unter seiner Würde.

Lediglich kuro-obi kommt mal annähernd ran, ist aber auch nicht konkret was gichin mit seinen karatedo meint.


Hallo,

bedauerlicherweise bestätigt "Huangshan" meine Anmerkungen über den gegenwärtig sehr mangelhaften Kenntnisstand über G. Funakoshi und sein Karate. Ein Unterhaltungsfilm würde diese Art von Ignoranz enorm potenzieren ...

Grüße,

Henning Wittwer

Das wirkliche Problem ist, dass kein Film auf Basis G. Funakoshi entstehen kann, wenn man ihn und sein karate nicht versteht.

Da wären wir auch beim nächsten, das karate von g. Funakoshi steht zwischen übersportliching und übermystifizierung - es ist weder Zen-Buddhismus noch kampfsport, es ist eigentlich eine Zusammenfassung der verschiedenen Lehrpläne aus Okinawa und darauf basierende shorin ryu und shorei ryu.

Und da ist wieder das nächste, wer versteht das?

FireFlea
10-05-2019, 21:50
Der erste Teil ist klar, und ohne sein Wissen sicher nicht. Es wäre immer noch ein Unterschied, ob er es aktiv, ggf begeistert unterstützt oder notgedrungen hingenommen hat.

Es geht für mich auch gar nicht um eine Bewertung. Nur aus meiner Sicht sieht man heute vieles zu unkritisch. Ich stelle mir immer gerne vor, Funakoshi oder Ueshiba wären hier zur gleichen Zeit tätig gewesen. D.h. Funakoshi wäre mit dem Establishment im 3.Reich gut vernetzt gewesen und seine Schüler und sein Sohn hätten Gestapo oder SS Einheiten im militärischen Nahkampf ausgebildet. Ich bin mir nicht sicher, ob dann in Dojo hier auch sein Bild an der Wand hängen und die ganzen heile Welt Budoromatiker ihn als moralische Referenz und Vorbild ansehen würden. Die gleichen Personen würden sich vermutlich nicht schnell genug distanzieren können. :D

Bücherwurm
10-05-2019, 21:53
Es geht für mich auch gar nicht um eine Bewertung. ...

:D

Das ist aber auch eine! :D

Huangshan
11-05-2019, 13:26
FireFlea:

Habe es natürlich überspitzt formuliert. ;)

Kendo, Judo,Jukendo und auch Aikido und später auch Karate wurden als Wehrertüchtigungs oder Nahkampfsysteme vom Militär oder der Geheimpolizei,Geheimdienst etc. eingesetzt.


Dies geschah aber auch in anderen Ländern im 2 WK. , in China waren einige Kampfkunstmeister Ausbilder im Militär,Geheimdienst etc.(siehe Xingyiquan,Sanshou >Whampoa Militärakademie,Chin Woo, Nanjin Central Goushu Institute etc ....)

Russland siehe- Samoz,Sambo, Oschtschepkow , Spiridonow.(NKVD ,Dynamo Sport Club)

Deutschland > Judo/Jiu Jitsu

USA,Canada,GB etc. siehe Judo/Jiu Jitsu, Combato,Defendu ....

etc....

Ja einige Kampfkunstlehrer(dai nippon butokukai (大日本武徳会) in Japan arbeiteten oder sympatiesierten mit den jap. Nationalisten, siehe jap. Imperialismus.
https://www.dnbk.org/history.php


Die Frage ist, konnte man in einem nationalistischen Staat, NEIN sagen und sich dem Geheimdienst, politischen System,Kaiserhaus verweigern?

step-by
11-05-2019, 15:11
Hallo Huangshan

ich möchte mich Deiner Formulierung bedienen und formuliere überspitzt.
In einer Armee - selbst bei den Legionen Roms nicht anders - wird für die Ausbildung in einem waffenlosen Kampfsystem nicht viel Zeit investiert.
Warum, es gibt einfach bessere und effektivere Mittel.

Die Demonstration auf dem Platz des " Himmlischen Friedens " in Peking wurde nicht waffenlose beendet, sondern Panzer überrollten einfach
die Menschen.
Ohne moderne Waffensysteme wurde noch nie ein Krieg gewonnen.
Das ist auch in einem Bürgerkrieg nicht anders.

Funakoshi war ein Meister der waffenlosen Kampftechniken aus Okinawa.
Das Militär in Japan hat seine kriegerischen Auseinandersetzungen mit China, Korea, Amerika ...
mit modernen Waffensystemen geführt. Alles andere ist eine romantische Vorstellung, der waffenlosen Kampfkünste.
:D

FireFlea
11-05-2019, 15:21
Die Frage ist, konnte man in einem nationalistischen Staat, NEIN sagen und sich dem Geheimdienst, politischen System,Kaiserhaus verweigern?

Das ist richtig, es geht hier ja aber darum, ob Funakoshi nicht zu langweilig und nur der liebe Onkel war, und daher sich nicht für einen Film eignet. Das war er nicht ;)

Huangshan
11-05-2019, 16:46
FireFlea:

Das G.Funakoshi , Ueshiba, Kano etc. keine lieben Onkels waren, dass war mir klar und ist der nationalistischen ,imperialisatischen Zeit in Dai Nippon nicht verwunderlich.

Ja die schönen Budo Märchen .;)


Ich habe gelesen das Funakoshis Sohn(Funakoshi Yoshitaka) und einige Schüler an der Nakano Schule unterrichteten.

Vielleicht kann Gibukai der ein Shotokan Experte ist, mehr Licht ins Dunkel bringen?



step-by
Deshalb hat Japan vielleicht verloren, da die jap. Spione statt Taijutsu,Ninjutsu.... an der Nakano Schule u.a. nur Aikido und Karate als Nahkampfmethoden gelernt haben???;)

ainuke
12-05-2019, 09:31
... und formuliere überspitzt.
In einer Armee - selbst bei den Legionen Roms nicht anders - wird für die Ausbildung in einem waffenlosen Kampfsystem nicht viel Zeit investiert.
...


Ist das wirklich so? Oder bezieht sich der Hinweis auf überspitzte Formulierung hierauf?

Natürlich kommt es darauf an, wie man "viel Zeit" definiert. Aber meiner Erfahrung nach wurde und wird da durchaus einiges an Zeit investiert. Das habe ich selbst bei der Bundeswehr als Zeitsoldat erlebt und kann das noch heute an der Bundeswehr-Universität in Neubiberg/München beobachten. Es galt und gilt wohl noch heute das Motto:"Die Waffe kann auch mal verloren gehen, kaputt sein, nicht mehr eingesetzt werden können, ...". Dann sollte man durchaus auch in der Lage sein, waffenlos zu kämpfen. Die Kollegen von der US Army haben das intensiv geübt. Teilweise war das übrigens Teil des Fitnessprogramms.
Wie gesagt, ob das "viel Zeit" in Anspruch nimmt, ist Definitionssache. Aber so ganz belanglos war und ist das meines Erachtens nicht.

Interessanterweise tragen übrigens die Gurka auch noch ihr Kukri bei sich, obwohl das im Vergleich zu Drohnen, Panzern, Gewehren, etc. keine strategische Waffe sein dürfte. Aber selbst diese vergleichsweise "schwache Waffe" wird tatsächlich noch eingesetzt.

Bücherwurm
12-05-2019, 09:55
Ist das wirklich so? Oder bezieht sich der Hinweis auf überspitzte Formulierung hierauf?


Das hat er mal hier im Forum gelesen. ;)

step-by
12-05-2019, 10:52
ainuke,

das war keine überspitze Formulierung.

Du solltest den Zeitaufwand auflisten, den ein normaler Kampfsportler im Dojo oder Dojang verbringen muß, bis er nur ansatzweise bei einem Wettkampf erfolgreich sein könnte.
Dann als Zeitsoldat ist es Dir sicher bekannt, in der Gefechtsausbildung aller Truppen ist die " waffenlose Selbstverteidigung " ein sehr kleiner Teil der Ausbildung.
Einfach nachlesen wer in Hammelburg einen entsprechenden Lehrgang besuchen darf. Selbst im Einzelkämpfer - Lehrgang ist die " waffenlose Selbstverteidigung " nur auf einige Stunden begrenzt. Ein Soldat setzt die Waffensysteme ein, dafür wird er ausgebildet.

Dann lies wie die Soldaten auf den Einsatz in Afghanistan vorbereitet werden.


Kommen wir auf Funakoshi zurück.
Wurde die japanische Armee in Okinawa Te ausgebildet?
Oder im Aikido -Budo von Ueshiba? Einzelne Soldaten bekamen eine Ausbildung, hat aber am Kriegsausgang nichts verändert.

Die Budo- Romantik ist besser in den " Kampfkünsten " aufgehoben.

;)

Die Gurkha die Du aufgeführt hast, sind eine bestens ausgerüstete und ausgebildete Truppe in der englischen Armee.
Die einen hohen Blutzoll für das britische Königreich bezahlt haben.
Die Gurkha waren natürlich auch in Afghanistan aber denkst Du die haben dort mit ihrem Dolch gekämpft?

44117


Ist das wirklich so? Oder bezieht sich der Hinweis auf überspitzte Formulierung hierauf?

Natürlich kommt es darauf an, wie man "viel Zeit" definiert. Aber meiner Erfahrung nach wurde und wird da durchaus einiges an Zeit investiert. Das habe ich selbst bei der Bundeswehr als Zeitsoldat erlebt und kann das noch heute an der Bundeswehr-Universität in Neubiberg/München beobachten. Es galt und gilt wohl noch heute das Motto:"Die Waffe kann auch mal verloren gehen, kaputt sein, nicht mehr eingesetzt werden können, ...". Dann sollte man durchaus auch in der Lage sein, waffenlos zu kämpfen. Die Kollegen von der US Army haben das intensiv geübt. Teilweise war das übrigens Teil des Fitnessprogramms.
Wie gesagt, ob das "viel Zeit" in Anspruch nimmt, ist Definitionssache. Aber so ganz belanglos war und ist das meines Erachtens nicht.

Interessanterweise tragen übrigens die Gurka auch noch ihr Kukri bei sich, obwohl das im Vergleich zu Drohnen, Panzern, Gewehren, etc. keine strategische Waffe sein dürfte. Aber selbst diese vergleichsweise "schwache Waffe" wird tatsächlich noch eingesetzt.

FireFlea
12-05-2019, 12:05
Die Gurkha die Du aufgeführt hast, sind eine bestens ausgerüstete und ausgebildete Truppe in der englischen Armee.
Die einen hohen Blutzoll für das britische Königreich bezahlt haben.
Die Gurkha waren natürlich auch in Afghanistan aber denkst Du die haben dort mit ihrem Dolch gekämpft?


Das ist in der Tat vorgekommen:

https://www.telegraph.co.uk/news/uknews/defence/10354458/Gurkha-fought-off-Afghan-insurgent-in-hand-to-hand-combat.html

Nite
12-05-2019, 14:05
Ist das wirklich so?

Ja.
Liegt wohl daran dass das hier ein Kampfkunstforum ist, aber im allgemeinen ist mir aufgefallen dass Kampfkünstler Umfang und Stellenwert von unbewaffnetem Nahkampf im militärischen Kontext gnadenlos überschätzen.

Huangshan
13-05-2019, 10:55
aber im allgemeinen ist mir aufgefallen dass Kampfkünstler Umfang und Stellenwert von unbewaffnetem Nahkampf im militärischen Kontext gnadenlos überschätzen.


Mann sollte Y-Reisen(BW) nicht als Maß aller Dinge nehmen.;)

In anderen Armeen,Einheiten hat der Nahkampf(Close Quarters Combat (CQC)) mit und ohne Waffen einen anderen Stellenwert,Tradition,Tiefe etc. .(Häuserkampf,Sicherungsaufgaben,Polizeiaufgaben.. ..etc.)

Bsp. aus Japan> Nippon Kempo>Toshu kakutō (徒手格闘):


https://www.youtube.com/watch?v=TlRLIGmhNlI


https://www.youtube.com/watch?v=2LL64kay_j4

step-by
13-05-2019, 11:15
Hallo lieber Huangshan

Du solltest unsere Bundeswehr, mit ihren unglücklichen Auslandseinsätzen, nicht mit dem Krieg in Syrien, Vietnam, ...
oder dem 2. Weltkrieg vergleichen.
Dann haben die Chinesen doch der ganzen Welt gezeigt, bei der Demonstration auf "dem Platz des Himmlischen Friedens" , welches Mittel vorgezogen wird.
Unbewaffnete Soldaten ausgebildet im Nahkampf oder doch Panzer.

Wenn wir uns auf Funakoshi und sein Ausbildung für einige Soldaten der kaiserlichen Armee festlegen, dann solltest Du auch erkennen, das war Nahkampf ohne Waffen.
Die japanische kaiserliche Armee hat aber überwiegend mit anderen Mitteln gekämpft, einfach in den Geschichtsbüchern nachlesen.

44126




[QUOTE=Huangshan;3692885]Mann sollte Y-Reisen(BW) nicht als Maß aller Dinge nehmen.;)

In anderen Armeen hat der Nahkampf mit und ohne Waffen einen anderen Stellenwert.

Bsp. aus Japan Nippon Kempo>Toshu kakutō (徒手格闘):




:)

Bücherwurm
13-05-2019, 11:39
Hallo lieber Huangshan

Du solltest unsere Bundeswehr, mit ihren unglücklichen Auslandseinsätzen, nicht mit dem Krieg in Syrien, Vietnam, ...
oder dem 2. Weltkrieg vergleichen.
Dann haben die Chinesen doch der ganzen Welt gezeigt, bei der Demonstration auf "dem Platz des Himmlischen Friedens" , welches Mittel vorgezogen wird.

:)

... und du solltest mal über deine Beiträge nachdenken vor dem Abschicken, damit nicht immer so ein unglaublicher themenfremder zusammengewürfelter Unsinn dabei rauskommt.

Am besten gar nicht abschicken, da bist du auf der sicheren Seite.

Nite
13-05-2019, 13:27
In anderen Armeen,Einheiten hat der Nahkampf(Close Quarters Combat (CQC)) mit und ohne Waffen einen anderen Stellenwert,Tradition,Tiefe etc. .(Häuserkampf,Sicherungsaufgaben,Polizeiaufgaben.. ..etc.)

Typisches Beispiel für den Kampfkünstler-Bias.

"anderer Stellenwert" heißt in dem Fall immer noch von untergeordnetem Stellenwert im Vergleich zu anderen Dingen, selbst im Bereich CQC.

CQC ist zum Großteil Schießen, taktisches Vorgehen und Koordination in der Gruppe. Selbst hier ist unbewaffneter Nahkampf bzw. der Einsatz von Nahkampfwaffen also Randthema.
Und zum Thema Y-Reisen, das was die Bundeswehr als Nahkampf definiert entspricht weitaus mehr der Bedeutung von CQC als das was Laien und Kampfsportler darunter verstehen.

Huangshan
13-05-2019, 17:05
Nite:

Keine Sorge ich bin kein Romantiker und weiß welchen Stellenwert,Zeitfaktor etc. der Mil. Nahkampf in der Grundausbildung und im Dienst Ausmacht.(Habe mal bei Y-Reisen Urlaub gemacht):)

Wie geschrieben wird in anderen Ländern dem bewaffneten und unbewaffneten Nahkampf mehr Aufmeksamkeit geschänkt.(China,Russland,USA,Israel etc.)

Es kommt aber auch darauf an, in welcher Einheit man seinen Dienst tut., Sanis,Instler werden wohl weniger mit dem Nahkampf in Berührung kommen als ein KSK Soldat,MP oder Falli etc. .

Wie können hier noch lange über den Sinn vom waffenlosen Nahkampf in der modernen Kriegsführung diskutieren.;)

Nite
13-05-2019, 18:07
"Mehr Aufmerksamkeit" bedeutet aber noch lange nicht dass unbewaffneter Kram dort nicht trotzdem nur eine Nebenrolle spielt.
Auch russische Spetsnaz sind in erster Linie Gunfighter, und bei allen von dir genannten Beispielen ist der Anteil an waffenloser Ausbildung im Vergleich zur Schießausbildung immer noch verschwindend gering.
Über den Sinn hat hier übrigens niemand diskutiert, aber ich bleibe bei meiner Aussage dass der Stellenwert den unbewaffneter Nahkampf im Ausbilungsplan moderner Armeen hat von Kampfkünstlern in der Regel gnadenlos überschätzt wird.

step-by
14-05-2019, 10:34
Wenn wir zum Thema zurück kommen. Was hatte Funakoshi oder Ueshiba in der kaiserlichen Armee unterrichtet?
Das ganze Ausbildungsprogramm bestimmt nicht, da hätte die Zeit nicht gereicht. Oder gibt es in einem Buch über Funakoshi oder Ueshiba andere Erkenntnisse?

In einigen Schreiben wird öfters auf die Ausbildung in " militärischem Nahkampf " hingewiesen, wobei sich bei sich mir die Frage stellt, woher haben die User das Wissen dazu.
Die Bundeswehr ist schon lange keine Armee mehr, in der viele Bürger ihren Dienst ableisten müssen.
Es soll keiner zum Bücherwurm werden aber lest einfach ein Buch über die Auslandseinsätze der Bundeswehr. Etwa dieses:
" Ruhet in Frieden, Soldaten ", Fackelträger -Verlag.
Die Soldaten beschweren sich über schlechte Ausrüstung, mangelhafte Fahrzeuge, sehr schlechte Vorbereitung auf den Einsatz.
Aber Du wirst keine Zeilen finden, die eine bessere Ausbildung in " waffenloser Selbstverteidigung " oder " militärischem Nahkampf " fordern.

Nachtrag:
Ein Foto eines Soldaten der kaiserlichen japanischen Armee, einfach bei Google ansehen.
Ein Fotoband über den Einsatz in Afghanistan
44135




Daher bekommt der Beitrag von Nite von mir 1+


"Mehr Aufmerksamkeit" bedeutet aber noch lange nicht dass unbewaffneter Kram dort nicht trotzdem nur eine Nebenrolle spielt.
Auch russische Spetsnaz sind in erster Linie Gunfighter, und bei allen von dir genannten Beispielen ist der Anteil an waffenloser Ausbildung im Vergleich zur Schießausbildung immer noch verschwindend gering.
Über den Sinn hat hier übrigens niemand diskutiert, aber ich bleibe bei meiner Aussage dass der Stellenwert den unbewaffneter Nahkampf im Ausbilungsplan moderner Armeen hat von Kampfkünstlern in der Regel gnadenlos überschätzt wird.