Jesses Schwarzgurtprüfung vorbildlich? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Jesses Schwarzgurtprüfung vorbildlich?



Billy die Kampfkugel
23-06-2019, 10:08
https://www.youtube.com/watch?v=-xHkngBGKqM

Jesse Enkamp hat eine Schwarzgurtprüfung in dessen Dojo online gestellt. Ich frage mich, ob das alles so notwendig ist. Bodenkampf, Selbstverteidigung, Stabkata, Bruchtest...
Ist es umso besser, je umfangreicher es ist? Zwingt MMA Karatepraktizierende dazu das zu machen mit Bewaffnung dazu?

Schnueffler
23-06-2019, 10:25
Was hat das nun mit MMA zu tun?
Wenn es Teil seines Karate Stils ist, dann ist es so.
Aber warum sollte er MMAler zu irgendwas zwingen?
Verstehe den Sinn deiner Frage nicht.

Little Green Dragon
23-06-2019, 10:32
Wenn am Ende dann doch wieder nur schlechtes Kecksboxen bei rauskommt, sollte man das lieber weglassen...

Man sieht sehr schön, dass zwar (für die Prüfung?) ein paar Techniken am Boden einstudiert wurden, die Probanden aber offensichtlich nie ernsthaft mit Widerstand gerollt haben.

Billy die Kampfkugel
23-06-2019, 10:32
Ich frage mich einfach ob MMA dazu führt, dass das Karate von Jesse in Richtung Bodenkampf erweitert wurde. Sein Bruder tritt ja auch in MMA an. In sein Programm kann er natürlich tun, was er möchte. Ich frage mich allerding, ob man ein Karateprogramm nicht auf gewisse Kernelemente beschränken sollte.

Schnueffler
23-06-2019, 10:40
Da ich keine Ahnung habe, wie sein Programm früher aussah und was er schon immer in seinem Dojo getrieben hat, kann ich dir die Frage nicht beantworten.
Nur wie LGD schon sagte, sah nicht nur das Bodenprogramm, sondern auch der SV Teil komplett einstudiert und noch nie mit Widerstand trainiert aus.

Bücherwurm
23-06-2019, 12:17
Wenn am Ende dann doch wieder nur schlechtes Kecksboxen bei rauskommt, sollte man das lieber weglassen...

Man sieht sehr schön, dass zwar (für die Prüfung?) ein paar Techniken am Boden einstudiert wurden, die Probanden aber offensichtlich nie ernsthaft mit Widerstand gerollt haben.

Naja, ist ja klar. Die, die es gar nicht machen, sind schlecht. Die, die es machen, sind auch schlecht, weil nicht perfekt.

M.E. geht es hier darum, eine vielseitige Grundlage zu legen. Das ist prinzipiell gut. Dazu gehört auch die Arbeit mit dem Stock, Shuji-no-kon, wenn ich das richtig sehe, die z.B. auch in Hennings Stil geübt wird. Man sieht leider nicht, ob das alles ist. Kata "Sanchin" ist vielleicht etwas tief gegriffen für einen ersten Dan.

Little Green Dragon
23-06-2019, 12:29
Naja, ist ja klar. Die, die es gar nicht machen, sind schlecht. Die, die es machen, sind auch schlecht, weil nicht perfekt.


Das hat nichts mit „perfekt“ zu tun. Das was da am Boden gezeigt wird ist einfach nur schlecht - und das in einer Schwarzgurtprüfung.

Jeder Weißgurt BJJler der ein paar Monate lang trainiert hat verknotet Dir diese angehenden Dan-Träger ohne große Mühe.

Wenn er meint er will Boden in sein Karate reinbringen - so what soll er es halt tun. Aber dann sollte man da doch erst einmal den Ball etwas flacher halten, sonst hat es den EWTO „Ute & Long“ Effekt wo sich gegen böse „Tu mal so als ob“-Boxer verteidigt wird.

Stixandmore
23-06-2019, 12:32
Da ich keine Ahnung habe, wie sein Programm früher aussah und was er schon immer in seinem Dojo getrieben hat, kann ich dir die Frage nicht beantworten.
Nur wie LGD schon sagte, sah nicht nur das Bodenprogramm, sondern auch der SV Teil komplett einstudiert und noch nie mit Widerstand trainiert aus.

Naja, gut- die meisten Karatevereine/Clubs haben halt einen anderen Fokus; wer vernünftig grappeln können soll bzw SV, muss das halt bei einem Anbieter lernen, der davon wirklich Ahnung hat:p

Billy die Kampfkugel
23-06-2019, 12:35
Wenn ich es richtig verstanden habe, sind es die Highlights aus einer eintägigen Prüfung aus einem Programm ab 16 Jahre. Also sehen wir nicht das komplette Programm.

Schnueffler
23-06-2019, 13:20
Naja, gut- die meisten Karatevereine/Clubs haben halt einen anderen Fokus; wer vernünftig grappeln können soll bzw SV, muss das halt bei einem Anbieter lernen, der davon wirklich Ahnung hat:p

Manche wollen aber auch nur so tun in weißen Schlafanzügen.

Gast
23-06-2019, 14:24
"Schwarzer Gürtel." "Selbstverteidigung auf der Straße." :weirdface

Alles klar.:kbsmilie:

Antikörper
23-06-2019, 14:33
Viel bedenklicher finde ich ehrlich gesagt dass beim abschließenden bruchtest das Mädel nicht mal ein dünnes Holzbrettchen durch bekommt. Völlig unzureichende schlagtechnik... Das zeigt aber auch schön, dass hier mit keinerlei trefferwirkung trainiert wird

Billy die Kampfkugel
23-06-2019, 14:51
Das mit dem Brett fand ich seltsamerweise ganz gut. Die Vielfalt der Anforderungen zeigt einem auch die persönlichen Schwächen auf. Wenn Jesse den Schwarzgurt als Anfang des Karates sieht wäre ein Versagen in Teilbereichen ja nicht so wild.

Bücherwurm
23-06-2019, 15:46
Das hat nichts mit „perfekt“ zu tun. Das was da am Boden gezeigt wird ist einfach nur schlecht - und das in einer Schwarzgurtprüfung.
Aus der Sicht von Spezies/ Profis kann man alles als zu schlecht" kritisieren. Machten sie nichts dergleichen, würde das kritisiert. s. auch unten.


Aber dann sollte man da doch erst einmal den Ball etwas flacher halten

Wo hängt er ihn hoch?


Völlig unzureichende schlagtechnik... Das zeigt aber auch schön, dass hier mit keinerlei trefferwirkung trainiert wird

Ne, das zeigt nur, dass sie das Brett nicht durchbekommt.


Das mit dem Brett fand ich seltsamerweise ganz gut. Die Vielfalt der Anforderungen zeigt einem auch die persönlichen Schwächen auf. Wenn Jesse den Schwarzgurt als Anfang des Karates sieht wäre ein Versagen in Teilbereichen ja nicht so wild.

Schwarzgurt machst du nach 5 Jahren, die Perspektive des Karate sind 50 Jahre.

FireFlea
23-06-2019, 16:04
Also mit MMA Einflüssen hat das für mich nix zu tun.

Bodenkampf: schrecklich
Hebel & Messerabwehr: naja
Kumite: auf jeden Fall besser als Hüpfburg-Kumite
Brett: auch wenn nicht alles perfekt sein muss; wie weiter oben erwähnt bekommt so ein Brett eigentlich jeder durch. Wir haben mal bei einer Schulvorführung 1-2 Kids die noch nie Karate gemacht haben gegen ein Brett schlagen lassen und die haben es auch geschafft. Ein Schwarzgurt sollte so ein Brett auf jeden Fall durchkriegen.
Waffen: haben an sich mehrere Schulen im Programm

Little Green Dragon
23-06-2019, 16:38
Aus der Sicht von Spezies/ Profis kann man alles als zu schlecht" kritisieren.


Nochmal:
Da muss man kein Profi sein - das was da am Boden gemacht wird ist nicht mal schlechtes Weißgurtniveau beim BJJ oder Grappling.



Wo hängt er ihn hoch?


Indem er es zum (Pflicht?)Bestandteil einer Dan-Prüfung macht und das dann auch noch online stellt, so nach dem Motto „Schaut mal was wir so alles tolles können und wie komplett unser Karate ist...“.

Ist ja nun nicht so, als hätte man - wenn man es selbst eben schon nicht beherrscht - nicht die Möglichkeit sich den notwendigen Input von Außerhalb zu holen.

So wie die das da präsentieren kann man es sich eben gleich sparen, zumindest wenn man doch den Anspruch hat das alles „alive“ und funktionell sein soll.

step-by
23-06-2019, 17:08
Hallo Little Green Dragon,

wollen wir ehrlich sein.
Du hast recht, nicht alles was dieser Karate-ka vorstellt, ist sorgfältig überlegt.

Aber das könntest du anmerken, wer sich als Karate-ka und Karate- Blogger vorstellt, muß nicht unbedingt viel Ahnung vom Grappling haben.
Dann denke ich an die Serie von Nakayama - Shotokan- Großmeister und seinen Büchern über Selbstverteidigung - bei Falken Sport - besser???

Was Du bei einigen Prüfungen für " einen hohen schwarzen Gürtel " auf youtube findest,
ist doch oft ein Beispiel, wie man eine Technik aus einem anderen Stil nicht vorführen sollte.


Nochmal:
Da muss man kein Profi sein - das was da am Boden gemacht wird ist nicht mal schlechtes Weißgurtniveau beim BJJ oder Grappling.

Little Green Dragon
23-06-2019, 17:21
Und schon wieder schwafelst Du OT Mist - was irgendwer in irgendwelchen Büchern schreibt oder was andere in ihren Prüfungen anstellen ist nicht Gegenstand dieses Themas und der Diskussion.

step-by
23-06-2019, 17:27
Und schon wieder schwafelst Du OT Mist - was irgendwer in irgendwelchen Büchern schreibt oder was andere in ihren Prüfungen anstellen ist nicht Gegenstand dieses Themas und der Diskussion.

Wie willst Du das Prüfungsprogramm vergleichen, wenn Du keine andere Prüfungen oder als Beispiel ein Buch über SV als Vergleich zuläßt?
Deine Logik ... ist etwas ungewöhnlich.

:confused:

Little Green Dragon
23-06-2019, 18:08
Ich will hier gar nichts an Prüfungsprogrammen vergleichen (erst recht nicht mit Verweis auf irgendwelche uralten Bücher) - auch der TE hat nicht(!) danach gefragt wie sich das gezeigte im Vergleich zum Programm von irgendeinem Typen der lachend auf einen Berg geht verhält.

step-by
23-06-2019, 18:23
Ich will hier gar nichts an Prüfungsprogrammen vergleichen (erst recht nicht mit Verweis auf irgendwelche uralten Bücher) - auch der TE hat nicht(!) danach gefragt wie sich das gezeigte im Vergleich zum Programm von irgendeinem Typen der lachend auf einen Berg geht verhält.

Gut, dann vergleichst du die Bodentechniken eines Karate-ka mit denen eines Judo-ka?

Der Großmeister des Taekwondo, 9. Dan Seo Yoon-Nam, der einige Bücher geschrieben hat, wie paßt der zum Thema?
Möchtest du sagen, du bist gelenkiger als er? Oder was sollen Deine Zeilen?

:confused:

Little Green Dragon
23-06-2019, 18:40
Gut, dann vergleichst du die Bodentechniken eines Karate-ka mit denen eines Judo-ka?


Nein - ich stelle lediglich fest, dass die dort u.a. einen Sweep zeigen, der technisch ziemlich mies umgesetzt ist und nur funktioniert da der Partner brav mitdreht.

Hätten die im Training das mal gegen Widerstand geübt hätte ihnen auffallen können (oder müssen), dass sie so damit nicht weit kommen.

step-by
23-06-2019, 18:54
Nein - ich stelle lediglich fest, dass die dort u.a. einen Sweep zeigen, der technisch ziemlich mies umgesetzt ist und nur funktioniert da der Partner brav mitdreht.

Hätten die im Training das mal gegen Widerstand geübt hätte ihnen auffallen können (oder müssen), dass sie so damit nicht weit kommen.

Das ist eine Antwort.
[I]Da du Judo, usw. gelernt hast, ist das verständlich,
einem Karate-ka der das nicht gelernt hat, wird das nicht sofort auffallen.

Gast
23-06-2019, 18:56
Das Zeug ist durchweg schwach bis selbstmörderisch.

Der Trainer hält diesen Mottenkisten-Budo-Hybrid (von der qualitativ schlimmsten Sorte) für realistische Straßen-SV und seine gezeigten Schützlinge für würdige Danträger…, da fällt einem echt nichts mehr ein.

Ich sehe da Budo-Anfänger mit bestenfalls dem Niveau eines Ju-Jutsu Orange-Gürtels. Keiner von den Kids in dem Video ist annähernd verteidigungsfähig für realistische Gefahren auf der Straße.

Schnueffler
23-06-2019, 19:24
Das ist eine Antwort.
[I]Da du Judo, usw. gelernt hast, ist das verständlich,
einem Karate-ka der das nicht gelernt hat, wird das nicht sofort auffallen.

Dann vermarkte ich es aber nicht so im Netz, wenn ich es nicht kann.
Dann sollte ich mir jemanden Suchen, der Ahnung davon hat.

Billy die Kampfkugel
23-06-2019, 19:39
Also, wenn ich der Seite trauen kann, arbeitet er schon mit Leuten zusammen und hat selbst noch was aus Okinawa stammendes gelernt, was Boden angeht...
" BJJ for Karate: Waldo Zapata - World-Famous BJJ Expert
Video 2: MMA for Karate: Antony Vinicio - Lyoto Machida's Coach
Video 3: Okinawan Karate Ne-Waza*: Jesse Enkamp - The Karate Nerd"
https://gumroad.com/l/newaza

Sind die Leute in Fachkreisen bekannt, ich kenne mich da nicht aus.

Little Green Dragon
23-06-2019, 19:46
Name dropping allein sagt nichts über die Qualität - und da er dann ja auch noch Kohle für die Videos haben will kann man dazu also nicht wirklich was sagen.

Stixandmore
23-06-2019, 21:20
Das Zeug ist durchweg schwach bis selbstmörderisch.

Der Trainer hält diesen Mottenkisten-Budo-Hybrid (von der qualitativ schlimmsten Sorte) für realistische Straßen-SV und seine gezeigten Schützlinge für würdige Danträger…, da fällt einem echt nichts mehr ein.

Ich sehe da Budo-Anfänger mit bestenfalls dem Niveau eines Ju-Jutsu Orange-Gürtels. Keiner von den Kids in dem Video ist annähernd verteidigungsfähig für realistische Gefahren auf der Straße.

Liegt da (SV für die street)den deren Schwerpunkt drauf- ich denke nicht;)

Gast
23-06-2019, 22:32
Liegt da (SV für die street)den deren Schwerpunkt drauf- ich denke nicht;)

Nein, aber dann sollte der Trainer auch nichts von Straßen-SV fantasieren. Macht er aber. ;)

FireFlea
24-06-2019, 05:29
Aber das könntest du anmerken, wer sich als Karate-ka und Karate- Blogger vorstellt, muß nicht unbedingt viel Ahnung vom Grappling haben.
...
Gut, dann vergleichst du die Bodentechniken eines Karate-ka mit denen eines Judo-ka?


Es ist völlig irrelevant, ob mit Judo oder sonstwas verglichen wird. Entweder man lernt Grappling, Würfe usw. und sie funktionieren. Oder man kann es nicht, dann kann man es aber auch gleich lassen. Egal wie immer man das benennen mag.

Bücherwurm
24-06-2019, 06:29
Entweder man lernt Grappling, Würfe usw. und sie funktionieren. Oder man kann es nicht, dann kann man es aber auch gleich lassen.

Entweder man lernt, oder man kann es nicht? ... Je mehr man lernt, desto besser kann man, oder?

Inumeg
24-06-2019, 07:01
Meine Meinung:
1) Das ist eine technische Prüfung. Dass da die Partner kooperativ sind, ist bei so gut wie allen Gurtprüfungen in fast allen Karate-Stilen so. Das sagt nichts darüber aus, ob im Training nicht ggf auch gegen Widerstand gearbeitet wird.
2) Viele hier sagen, dass die Bodentechniken Müll sind. Aber: Lieber zumindest etwas können als garnichts. Immerhin machen die Karate, also absoluter Schwerpunkt auf Standup. Und wenn das als Straßentauglich propagiert wird, dann sollte man sich doch bitte mal die Verhältnisse vor Augen halten: Wie oft kommt der durchschnittliche Mensch in eine SV-Situation? Wie oft st der Aggressor dabei ein erfahrener Grappler? Was bedeutet "Straßentauglich" überhaupt, wo doch jede SV-Situation einzigartig ist?
3) Die Leute machen Breitensport und sollen nicht zu Kommando-Kämpfern ausgebildet werden.

Rein inhaltlich finde ich den geforderten Prüfungsumfang gut. Und auch ich finde da einige Sachen suboptimal bis schlecht, aber die Beurteilung der gezeigten Leistungen obliegt letztlich der Prüfungskommission. Wenn die meinen, dass reicht für nen Schwarzgurt, dann ist das so.

Gast
24-06-2019, 08:06
Wenn die meinen, dass reicht für nen Schwarzgurt, dann ist das so.

Na ja. Für jemanden, der in irgendeinem Budo-Stil eine seriöse Dan-Prüfung abgelegt hat und dafür viele Jahre trainiert hat, sind doch solche jugendlichen Fallobstler mit "Schwarzem Gürtel" eine echte Beleidigung.

FireFlea
24-06-2019, 09:37
Entweder man lernt, oder man kann es nicht? ... Je mehr man lernt, desto besser kann man, oder?

Nur, wenn man etwas lernt, das Hand und Fuß hat. Für mich sieht das eher wie Pseudo Grappling und SV aus und das kann man gleich lassen oder richtig lernen.

küken
24-06-2019, 09:52
Jesse ist einfach immer extrem gewollt dabei, der Welt zu zeigen, dass das Karate was er macht anders ist als das was alle anderen machen.....

VincentPrice
24-06-2019, 10:08
Die hier gezeigten Bodentechniken sind absoluter Müll. Das muss man ganz deutlich so sagen. Die sind so schlecht, dass es einfach unsinnig ist diese in einer Dan Prüfung zu "testen".

Es hat natürlich seine Berechtigung zu sagen, dass Karate seinen Fokus absoult nicht am Boden hat. Dann sollte man das aber auch einfach nicht ins curriculum aufnehmen. Wenn das in dem Video gezeigte das Endprodukt ist, dann war das Bodentraining einfach verschwendete Zeit und wäre besser sonstwo angelegt gewesen.



Lieber zumindest etwas können als garnichts.


Da liegt genau das Problem. Der Satz ist grundsätzlich natürlich richtig, aber die haben da nicht etwas gelernt. Die haben nicht etwa die richtige Technik und Ausführung nur wenig gelernt, sondern die haben Unsinn gelernt.




Wie oft kommt der durchschnittliche Mensch in eine SV-Situation? Wie oft st der Aggressor dabei ein erfahrener Grappler? Was bedeutet "Straßentauglich" überhaupt, wo doch jede SV-Situation einzigartig ist?
3) Die Leute machen Breitensport und sollen nicht zu Kommando-Kämpfern ausgebildet werden.


Sorry aber hier wirds albern. So kann man sich jeden Bullshido-Unsinn schönreden. "Ich brauchs nicht richtig lernen, weil ich es ja sowieso nie anwende und wenn dann nur gegen Leute die nichts können".

Das kann man grundsätzlich schon so machen, daran ist nichts verkehrt. Quasi als eine Art Fitness-Boxen. Das hat dann aber wie eben das Fitness-Boxen auch nur noch indirekt mit Kampfsport und -kunst zu tun.

Little Green Dragon
24-06-2019, 10:23
Das sagt nichts darüber aus, ob im Training nicht ggf auch gegen Widerstand gearbeitet wird.

Dem möchte ich widersprechen - zumindest was den Bodenteil angeht. Es ist nicht nur der fehlende Widerstand, dass ganze "Setting" ist schlicht weg Murks.

Angefangen davon, dass der "Angreifer" sich schön bilderbuchmäßig auf den anderen kniet (ohne diesen mit Gewicht zu belasten), die Arme lang ausgestreckt hat und versucht mit offenen Händen zu "würgen". Das ist das was rauskommt wenn sich jemand vorstellt wie es vielleicht in so einer Situation sein könnte ohne da über praktische Erfahrung zu verfügen (und das soll dann "reale" SV sein?). Kein Mensch würde freiwillig so "angreifen", da es schlicht weg unnatürlich ist. Wenn Du einem Anfänger (ohne da Vorgaben zu machen) sagst er soll mal in die Top Position der Mount gehen und Dich würgen kommt da was anderes bei raus.

Gerader der Nicht-Grappler würde eher mit dem Oberkörper nach vorn gehen (was ihn dann für andere Gegenangriffe halt anfällig macht) und mit leicht gebeugten Armen würgen, einfach weil man so viel mehr Kraft ausüben kann als mit gestreckten Armen und offenen Händen.

Der Hüftimpuls - sofern man denn davon überhaupt sprechen kann - ist in etwa so dynamisch wie die Bewegungsgymnastik einer Seniorengruppe. Da der oben Sitzende eigentlich wenig bis kein Gewicht auf die Hüfte des Unteren bringt würde diese Bewegung in der Praxis primär ins Leere gehen. Und was diese Form der "Fixierung" der Arme darstellen soll wissen die wohl nur selbst. In der Theorie denken die wohl sie würden damit die Ellbogengelenke "blockieren". Das könnte funktionieren, braucht aber Dynamik und setzt voraus, dass der der oben sitzt wirklich so gar keine Reflexe hat bzw. einfach mal brav wartete was der andere da wohl so veranstaltet, hier müsste man einfach nur die Hände vom Hals des anderen nehmen oder den Arm anwinkeln und schon ist dieser "Block" dahin. Um den Angreifer so wirklich halten zu können bräuchte es schon einiges an Kraft.


Wie gesagt - hätten die das im Training einfach mal mit Widerstand (oder vielleicht hätte es einfach schon gereicht wenn der Angreifer mal sein Gewicht einsetzt) ausprobiert, hätten ihnen auffallen müssen, dass das so nicht wirklich gut klappt.





2) Viele hier sagen, dass die Bodentechniken Müll sind. Aber: Lieber zumindest etwas können als gar nichts. … Wie oft kommt der durchschnittliche Mensch in eine SV-Situation? Wie oft st der Aggressor dabei ein erfahrener Grappler?


Sehe ich anders - wenn man schon Boden mit in einen Stand-Up Stil mit einbauen will, dann sollte man doch schlicht und ergreifend auf bewährte Sachen zurück greifen und nicht irgendwas hinbasteln was in der Praxis so schlecht bis gar nicht funktionieren würde - erst recht nicht wenn man den Anspruch "SV" damit verbindet. Eine Mount-Escape ist beim Grappling nun wirklich absolute Basic-Arbeit, warum sich also nicht an etwas funktionalem bedienen?


Ansonsten könnte man mit der Argumentation auch generelle auf "SV" als Training verzichten, kommt ja in der Praxis für die meisten (zum Glück) eh nicht vor. Und natürlich muss man nicht unbedingt an einen erfahrenen Grappler geraten, man wird aber genauso wenig an jemanden geraten der nun bilderbuchmäßig so angreift wie hier wohl geübt wird (siehe oben). Wenn man denn also schon SV am Boden da mit rein nimmt, dann doch bitte auch unter halbwegs realistischen Bedingungen (und selbst dann ist es mit guten Techniken schon schwer genug diese erfolgreich durchzubringen).

ky0han
24-06-2019, 16:28
Moinsen,

meiner Meinung nach ist das Gezeigte nicht ohne kontextuellen Bezug bewertbar.

Zum einen sind das Kinder und zum anderen sind die Anforderungen für den Schwarzgurt in jedem Verband bzw. in jeder Schule unterschiedlich und somit per se schon nicht vergleichbar. Während es hier in Deutschland bei den meisten wohl im Durchschnitt 7 bis 10 Jahre für den Shodan braucht, sind das in anderen Gefilden eher 2 Jahre und dann geht es erst ab Schwarzgurt richtig mit dem Lernen los.

Zum Thema Bodenkampf, geht es sicher eher darum mal eine Grundlage zu schaffen, dass wenigsten ein paar Erfahrungen auf dem Boden gesammelt werden. Es geht sicherlich nicht darum gegen irgendwelche Judoka oder BJJler anzutreten.
Im Kontext der SV ist es halt so, dass, wie schon erwähnt wurde, es nicht so häufig nach unten geht und falls doch sollte man das da nicht ausgrappeln sondern versuchen so schnell wieder auf die Beine zu kommen.
Das mit dem Bodenkampf kommt ja bei Patrick McCarthy's KU auch ordentlich vor und mit dem ist Jesse ja auch sehr vertraut. Technisch kann ich das Gezeigte nicht einschätzen, aber besser als nix ist es sicher?

Ich glaube Iain Abernethy hat das so eine Analogie mit dem Piloten und der Notlandung. Muss man halt üben für den Notfall, aber kein Pilot wird zum Experten in Bruchlandungen.

Soweit mal Senf von mir.

Gruß Holger

OliverT
24-06-2019, 16:47
Zum Thema Bodenkampf, geht es sicher eher darum mal eine Grundlage zu schaffen, dass wenigsten ein paar Erfahrungen auf dem Boden gesammelt werden.

Technisch kann ich das Gezeigte nicht einschätzen, aber besser als nix ist es sicher?

Nein ist es nicht. Da wurde auch keine Grundlage geschaffen. Das was da zu sehen ist könnte auch bei Leute vorkommen, die einmal UFC geguckt haben und das nun nachturnen wollen.

Antikörper
24-06-2019, 19:23
Jetzt schießt euch mal nicht so auf den Boden ein... Um fair zu sein muss man sagen, das hier in keinerlei Disziplin iwas praktisch verwertbares zu sehen war :o

Billy die Kampfkugel
24-06-2019, 19:59
Ich denke als Jugendlichen hätte es mich angesprochen. Bisschen Raufen am Boden, was mit Waffen sowieso, mal was zerschlagen, ein wenig Pointfighting. Reines Karate wäre für mich auch etwas langweilig und zu steif gewesen. Jetzt als alter Sack bin ich da geduldiger und anders drauf. Karate als Funsportart. Das wäre dann seine Marktnische.

Little Green Dragon
25-06-2019, 08:19
Technisch kann ich das Gezeigte nicht einschätzen, aber besser als nix ist es sicher?


Nein - ist es nicht. Technisch gesehen ist es wie ausgeführt unwirksamer Murks.

Es würde ja wohl auch keiner auf die Idee kommen einem Kind mal „ein wenig“ die Verkehrsregeln für den Schulweg zu erklären, denn das ist ja immer noch besser als nix gell?

Davon ab ist das Gezeigte darüber hinaus auch noch ziemlich gefährlich - durch den (sinnlosen) Doppelblock der Ellbogen von außen gibt der unten liegende Partner freiwillig und ohne Not die komplette „Innenbahn“ frei ohne eine Möglichkeit den Kopf zu schützen.

Das kommt in einer SV Situation einer Einladung gleich, da mal am äußeren Erscheinungsbild bzw. im Gesicht ein paar optische Veränderungen vorzunehmen.

Und nochmal - es spricht ja nichts dagegen Bodenelemente auch ins Karate mit einzubauen wenn man es denn gerne möchte. Nur sollte man dann doch bitte auf vernünftige (und vielfach bewährte) Techniken setzen, anstatt sich da irgendwas selbst zu basteln nur um anders zu sein als die anderen.

Wie schon jemand schrieb, dass sieht halt so aus als hätte sich da jemand mal ein Video angeschaut und versucht das dann ohne Sinn und Verstand nachzuturnen.

Und das ist dann eben nicht nur verschwendete Trainingszeit, sondern u.U. eher kontraproduktiv.

Gürteltier
04-07-2019, 18:12
Ich hab das Ding auch vor ein paar Tagen gesehen und mich schon gewundert, dass er es eingestellt hat.

Aber die KKB Expertenrunde geht mir gerade auf den Keks. Eine Upa und ne Juji Schere gegen merkwürdiges Würgen und jeder hier weiß, das es mies ist.
Dazu noch lauter Kiddis niederer Kyu, die bloß die Prüfung mitlaufen und noch gar nicht Schwarzgurte werden sollen.

"Solche Bretter" gibt es auch nicht. Ob die aus'm Heizungskeller kommen oder irgendwo fein Feuchtigkeit gezogen haben, seh# ich genauso wenig, wie was das überhaupt für Holz ist. Was ich sehe ist, dass das Mädel sich nicht senkt und die Hüfte trotz Rotation nicht benutzt. Nur draufschlägt, statt durch. Sieht sie auch, wenn sie das sieht.

Findet es jetzt gut, dass so was eingestellt wird :

Das Gürteltier

Ach, p.s.: Die normalen Karateprüfungen sind doch noch viel absurder.

Little Green Dragon
04-07-2019, 20:48
Eine Upa und ne Juji Schere gegen merkwürdiges Würgen und jeder hier weiß, das es mies ist.


Das was die da veranstalten mag alles mögliche sein - aber bestimmt keine Upa.

Nicht mal eine schlechte. Das ist höchstens ein Musterbeispiel dafür wie man eine Upa nicht macht.

Und gerade wenn es noch Kids oder Anfänger am Boden sein sollten - dann wäre umso mehr darauf zu achten, dass die Basics stimmen. Sonst schleifen die sich da diesen unfunktionalen Kram ein, der später schwer bis gar nicht wieder auszubügeln ist.

Antikörper
05-07-2019, 08:45
"Solche Bretter" gibt es auch nicht. Ob die aus'm Heizungskeller kommen oder irgendwo fein Feuchtigkeit gezogen haben, seh# ich genauso wenig, wie was das überhaupt für Holz ist. Was ich sehe ist, dass das Mädel sich nicht senkt und die Hüfte trotz Rotation nicht benutzt. Nur draufschlägt, statt durch. Sieht sie auch, wenn sie das sieht.

Naja ist halt nur kritisch, wenn sie sich mal wirklich verteidigen muss, und dann überrascht ist, dass die Wirkung am Mann einfach verpufft.

Kensei
05-07-2019, 11:34
Ich finde es für eine Breitensportprüfung ok.

Es wurde schon gesagt, dass es immer davon abhängt welchen Stellenwert der DAN in einer Organisation hat.
Wenn es als Anfang des Weges gesehen wird, könnte man die Unzulänglichkeiten sicher verzeihen. Gibt Vollkontakt-Karate Schulen, da musst du für den ersten DAN schon als halber Kommandokämpfer durch den Schlamm kriechen und 30 Mann Kumites überstehen. Die hier sehen das wahrscheinlich anders. Jeder wie er mag.

Die Waffensachen sind i.O., wenn der Angreifer keine große Ahnung hat, sondern einfach nur mit 'nem Messer rumfuchtelt und dich abziehen will. Hat er Ahnung, bringen waffenlose Antworten sowieso wenig bis nichts, also, so what? Wobei ich zugeben muss, dass SV in unseren Prüfungen schon etwas anders aussieht. Unsere Sempai sind aber teilweise auch Krav Maga Coaches, mit einer anderen Herangehensweise.
Die Bodensachen zeigen, dass zumindest ein grundlegendes Verständnis da ist, was man da wann machen soll. Wie das genau geht, muss bei vielen noch eingeschliffen werden. Zustimmung. Ich denke da gehts eher darum, mal am Boden gewesen, und dort nicht ganz hilflos zu sein. Vlt. bauen die in ihrem DAN-Programm weiter drauf auf, wer weiß.

Sparring ist ok. Gerade die MMA-Einlagen von den älteren Prüflingen hat mir für Breitensportler gut gefallen.

Das mit dem Bruchtest kommt halt vor. Gut finde ich, dass sie nicht aufgegeben hat und weiter probiert. Immerhin. Ich hätte sie früher ermutigt, den Ellenbogen oder die offene Hand zu nehmen. Bei uns machst du auch kaum Bruchtests, außer zur Prüfung oder du bist im Demoteam. Und Maikawaratraining mit nackten Fäusten machen halt die wenigsten regelmäßig.

Etwas seltsam mutet die Sanchin an. Zumal der Enkamp doch aus dem SHOTOKAN kommt wenn mich nicht alles täuscht. Da haben wirklich weder Prüfer noch Prüflinge Ahnung, was sie da eigentlich machen. Das würde ich am ehesten noch lassen, mir "Fremd-Kata" aus anderen Stilen zu holen, die ich kaum verstehe, und diese dann auch noch in DAN-Prüfungen abzuverlangen.

DerSchleifer
05-07-2019, 12:19
Ich finde es für eine Breitensportprüfung ok.
Etwas seltsam mutet die Sanchin an. Zumal der Enkamp doch aus dem SHOTOKAN kommt wenn mich nicht alles täuscht. Da haben wirklich weder Prüfer noch Prüflinge Ahnung, was sie da eigentlich machen. Das würde ich am ehesten noch lassen, mir "Fremd-Kata" aus anderen Stilen zu holen, die ich kaum verstehe, und diese dann auch noch in DAN-Prüfungen abzuverlangen.

Falsch. Jesse kommt nicht aus dem Shotokan, sondern aus dem Yuishinkai der Inoue Familie und dort ist die Sanchin Teil des Systems.

Außerdem ist Sanchin nicht gleich Sanchin. Wenn du jetzt die Goju-Sanchin als Maßstab ansetzt, mag das so sein. Guck dir die Shito Sanchin oder Uechi-Sanchin an. Was völlig Anderes. Ich würde behaupten das sie sehr wohl wissen was sie da tun, allerdings eben nicht das was du vielleicht als "Sanchin" erwartet hast. Hierzulande kennt man ja gerne nur mal die keuchende und röchelnde Goju-Sanchin. Das ist aber nur eine Ausprägung davon.

Bücherwurm
05-07-2019, 12:22
Das mit dem Bruchtest kommt halt vor. Gut finde ich, dass sie nicht aufgegeben hat und weiter probiert. Immerhin. Ich hätte sie früher ermutigt, den Ellenbogen oder die offene Hand zu nehmen. Bei uns machst du auch kaum Bruchtests, außer zur Prüfung oder du bist im Demoteam. Und Maikawaratraining mit nackten Fäusten machen halt die wenigsten regelmäßig.

Etwas seltsam mutet die Sanchin an. Zumal der Enkamp doch aus dem SHOTOKAN kommt wenn mich nicht alles täuscht. Da haben wirklich weder Prüfer noch Prüflinge Ahnung, was sie da eigentlich machen. Das würde ich am ehesten noch lassen, mir "Fremd-Kata" aus anderen Stilen zu holen, die ich kaum verstehe, und diese dann auch noch in DAN-Prüfungen abzuverlangen.

Ach so? Dann muß ich meine Bemerkung auch überdenken.

Zustimmung zur Frage Bruchtest: Da würd ich auch eher eine "gepolsterte Stelle" verwenden.

Antikörper
05-07-2019, 13:32
Die Waffensachen sind i.O., wenn der Angreifer keine große Ahnung hat, sondern einfach nur mit 'nem Messer rumfuchtelt und dich abziehen will.

Aller klar... du kennst dich aus :halbyeaha



Sparring ist ok. Gerade die MMA-Einlagen von den älteren Prüflingen hat mir für Breitensportler gut gefallen.

Beweisaufnahme abgeschlossen... gute Nacht *wink*

Gast
05-07-2019, 14:06
Sowie ich das verstanden habe, geht es ihm ja nicht darum zu zeigen wie toll seine Schwarzgurte sind, sondern auch darum, sich zu diesem Thema auszutauschen, wie sieht das bei euch aus, u.s.w.
Das grundsätzlich Sachen wie Bodenkampf u.s.w. trainiert werden, halte ich für sinnvoll, denn Karate ist oder war im Grunde ein vollständiges System, in dem eben nicht nur Oi-tsukis und Fußtritte vorkommen.
Nur wenn man eine Dan-Prüfung zeigt, dann sollte das gezeigte eben auch Schwarzgurtniveau haben, und nicht Weiß- oder Gelbgurt-Niveau.
Bei Jugendlichen und Kindern sieht das natürlich immer noch ein bisschen anders aus, und Dojo-Intern ist eben Dojo-Intern.
Vergleiche mit anderen machen eigentlich keinen Sinn, aber was sagt ein Schwarzgurt aus? Man kann nur beurteilen ob das was dort trainiert wird, sinnvoll ist oder nicht, und dann ist wie Frage nach der Zielrichtung natürlich ausschlaggebend.
Wenn vom SV am Boden die Rede ist, muss es natürlich funktionieren, wenn es nur zum Spaß ist, dann ist es halt Spaß, ohne Bezug zur Realität.
Aber dann hat eben auch die Schwarzgurtprüfung null Bedeutung oder Aussagekraft.
Naja, und dass der Shihonage so nicht funktioniert, ist eigentlich auch klar.

Gürteltier
05-07-2019, 14:19
Das was die da veranstalten mag alles mögliche sein - aber bestimmt keine Upa.

Nicht mal eine schlechte. Das ist höchstens ein Musterbeispiel dafür wie man eine Upa nicht macht.

Und gerade wenn es noch Kids oder Anfänger am Boden sein sollten - dann wäre umso mehr darauf zu achten, dass die Basics stimmen. Sonst schleifen die sich da diesen unfunktionalen Kram ein, der später schwer bis gar nicht wieder auszubügeln ist.

Guck mal in deren Randoriteil. Da machen die genau "ihre" Bodentechniken.

Das sind klar Techniken, um der Bodenlage zu entkommen. Und zwar nicht, um den Schlägereierpichten BJJ-Weißgurten zu entkommen, die du scheinbar überall triffst.

Sondern um sich gegen ebenfalls Bodenuntrainierte Angreifer wieder in den Standbereich zu bringen.

Rührend, eure Sorge um das technische Wohlergehen der Jugend.

Klar knicke ich alle Durchschnittskarateka weg, weil ich seit 40 Jahren Bodenkampf auch wettkampfmäßig anwende. Aber diese "es schadet, wenn man es nicht so macht wie wir" schminckt euch doch mal ab.

Gürteltier
05-07-2019, 14:30
Spaß ist, dann ist es halt Spaß, ohne Bezug zur Realität.
Aber dann hat eben auch die Schwarzgurtprüfung null Bedeutung oder Aussagekraft.
Naja, und dass der Shihonage so nicht funktioniert, ist eigentlich auch klar.

Noch einer, der über seine Stiltechniken so weise urteilt.

Shiho Nage in funktionaler Karate-Anwendung schädigt auf den Weg durch die Rotation und die Schulter anstelle eines Wurfes bzw. während der "Wurfbewegung".
Wir nennen den auch nicht Shiho Nage.
Im Aikido habe ich mich in den meisten Dojo auch in die sichere Abwurfposition auf sichere Weise gebracht. Wurde mir so abverlangt. Auch bei Prüfungen. Fand ich auch vernünftig. Nur - SO funktioniert die Schädigung nicht.

Entschärfte Techniken anderer Trainer könnt ihr nicht über Video beurteilen.



Kanns auch nicht :


Das Gürteltier

Kensei
05-07-2019, 15:15
Falsch. Jesse kommt nicht aus dem Shotokan, sondern aus dem Yuishinkai der Inoue Familie und dort ist die Sanchin Teil des Systems.

Außerdem ist Sanchin nicht gleich Sanchin. Wenn du jetzt die Goju-Sanchin als Maßstab ansetzt, mag das so sein. Guck dir die Shito Sanchin oder Uechi-Sanchin an. Was völlig Anderes. Ich würde behaupten das sie sehr wohl wissen was sie da tun, allerdings eben nicht das was du vielleicht als "Sanchin" erwartet hast. Hierzulande kennt man ja gerne nur mal die keuchende und röchelnde Goju-Sanchin. Das ist aber nur eine Ausprägung davon.

Ok, hast recht. Die Sanchin Kritik nehme ich zurück. Die Kata wird natürlich in anderen Stilen mit anderem Fokus ausgeführt. Ich war in der Tat von unserer Goju ausgegangen.

Bei meinen restlichen Aussagen bleibe ich und seh' das auch so ähnlich wie Gürteltier.
Man kann die Kirche auch einfach mal im Dorf lassen.

Gast
05-07-2019, 15:28
Shiho Nage in funktionaler Karate-Anwendung schädigt auf den Weg durch die Rotation und die Schulter anstelle eines Wurfes bzw. während der "Wurfbewegung".


Ich weiß, wie man shihonage die Schulter schädigen kann.
Und die Wurfposition ist für uke keineswegs "sicher", viele wissen nur nicht wie man das wirft.
Aber es scheitert hier schon am Eingang, es gibt kein kuzushi.
Na gut aber wenn man nicht kritisieren darf, lass ich es halt. Aber Dan-Niveau hat das nicht.

Little Green Dragon
05-07-2019, 16:21
Guck mal in deren Randoriteil. Da machen die genau "ihre" Bodentechniken.


Wir reden aber schon noch vom Eingangsvideo oder?

Ich sehe da viel Gezerre wie man es bei x-beliebig Straßenkloppereien auf der Tube sehen kann. Ein einziges Mädel(?) kommt dabei einer Brücke mal halbwegs nah.

Bei dem Junge gegen Mädel sieht man einen schlecht vorbereiteten TD-Versuch der fast sogar noch schief geht, weil er offensichtlich nicht weiß was er falsch macht.

Das Mädel wühlt sich danach irgendwie von einer schlechten in eine eigentlich noch bescheidenere Position und hat halt hier Glück, dass der Gegner das nicht erkennt.

Wie gesagt - wirklich Skills am Boden sehe ich da nicht, dafür braucht es auch keinen BJJler.

Wenn das der eigene Anspruch sein soll - bitte schön, nur fragt man sich da wirklich warum das dann überhaupt trainiert wird.

DerSchleifer
05-07-2019, 22:06
Bei meinen restlichen Aussagen bleibe ich und seh' das auch so ähnlich wie Gürteltier.
Man kann die Kirche auch einfach mal im Dorf lassen.

Da bin ich ebenfalls ganz bei euch!

MRWongFU
10-07-2019, 05:22
Dieser Jesse ist mir auch schon oefter bei YouTube aufgefallen (logisch, er hat ja dort wohl das höchste karatespezifische Ranking).

Zur Schwarzgurtpruefung:

Es ist dem Grunde nach cool, dass auch Dinge eingebracht werden, die nicht dem klassischen Karate entsprechen, also Bodenkampf aus JiuJitsu, Abwehr von Waffenangriffen, Bretter zerschlagen etc., aber wenn man das alles in sein Karate integriert, dann sollte man es vielleicht auch richtig machen - alles nur halb halb, ist am Ende nichts Ganzes.

Was ich damit sagen will:

Bei der Randori-Einheit (die ja angeblich 30 Minuten gehen soll) wird deutlich, dass all die Dinge, die Prueflinge vorher gezeigt haben, gaenzlich fuer die Katz waren - das sieht einfach nur furchtbar aus; so kaempft man, wenn man vielleicht 1-2 Jahre 2 mal die Woche Karate gemacht hat, weil die Kumpels das auch machen. Da ist nichts von dem Karate ueber, was zuvor so grossspurig gezeigt (oder propagandiert) wurde und überhaupt ist das nicht Karate: keine Koerperspannung, keine Haefte, kein Zanshin, keine Kontrolle - das waere nicht mal im Kickboxen vorzeigbar.
Und 30 min Randori ist einfach nur Schwachsinn, zumindest in einer Pruefung.

Die Leute sagen oft, dass Karate ja fuer den realen Kampf nicht taugen wuerde, was ich verstehen kann, wenn so etwas als Karate praesentiert wird. Dabei ist die besondere Eigenart des Karate das Explosive, die Ausrichtung, den Kampf binnen krzestmoeglicher Zeit dauerhaft zu beenden: schnell, direkt, hart
Nicht falsch verstehen: ich bin ein grosser Freund des Wettkampfkarate. Auch wenn es fuer die ganzen BJJ-MMA-Gammastrahlungs-Helden auf der Welt so aussehen mag, als waere das real nicht zu gebrauchen, weiss ich, dass das ein fataler Irrtum ist - da kaempfen Menschen, die unglaublich schnell sind und deren Techniken extrem effektiv sind, wenn sie sie durchziehen. Allein der Umstand, dass im Karate saemtliche Techniken bei Hochgeschwindigkeit in einem freien Kampf exakt am Kopf gestoppt werden (es also nicht ausreicht, ueberhaupt zu treffen), macht deutlich, wie hoch die Kontrolle und Ueberlegenheit der Akteure ist - aber natuerlich ist es viel eindrucksvoller, wenn 2 Mittelklasse-Kaempfer minutenlang in einem Käfig rumturnen (ich hab noch nie ne Pruegelei gesehen, die mehrere Minuten ging)

Ich hoffe, das in dem Video waren keine Ausschnitte aus einer realen Pruefung, denn sonst waere das Niveau der Schule unterirdisch.

Ripley
10-07-2019, 07:53
Dieser Jesse ist mir auch schon oefter bei YouTube aufgefallen (logisch, er hat ja dort wohl das höchste karatespezifische Ranking).

Ist OT, aber dennoch reingeworfen: Was meinst du damit? Welches "Ranking"? Wo wäre das zu finden?

(Ich hab vor ein paar Jahren gerne Jesse geguckt. Irgendwann, so rund um die Frage "wie trockne ich den Gi nach dem Waschen?", wurde es mir zu banal. Da haben Rick Hotton und Tatsuya Naka einfach mehr zu bieten, auch wenn's schwerer umzusetzen ist.)

FireFlea
10-07-2019, 16:36
Und 30 min Randori ist einfach nur Schwachsinn, zumindest in einer Pruefung.

Die Leute sagen oft, dass Karate ja fuer den realen Kampf nicht taugen wuerde, was ich verstehen kann, wenn so etwas als Karate praesentiert wird. Dabei ist die besondere Eigenart des Karate das Explosive, die Ausrichtung, den Kampf binnen krzestmoeglicher Zeit dauerhaft zu beenden: schnell, direkt, hart
Nicht falsch verstehen: ich bin ein grosser Freund des Wettkampfkarate. Auch wenn es fuer die ganzen BJJ-MMA-Gammastrahlungs-Helden auf der Welt so aussehen mag, als waere das real nicht zu gebrauchen, weiss ich, dass das ein fataler Irrtum ist - da kaempfen Menschen, die unglaublich schnell sind und deren Techniken extrem effektiv sind, wenn sie sie durchziehen. Allein der Umstand, dass im Karate saemtliche Techniken bei Hochgeschwindigkeit in einem freien Kampf exakt am Kopf gestoppt werden (es also nicht ausreicht, ueberhaupt zu treffen), macht deutlich, wie hoch die Kontrolle und Ueberlegenheit der Akteure ist - aber natuerlich ist es viel eindrucksvoller, wenn 2 Mittelklasse-Kaempfer minutenlang in einem Käfig rumturnen (ich hab noch nie ne Pruegelei gesehen, die mehrere Minuten ging)

Also bei mir warens zum Shodan 90 Minuten (real eher 60 Minuten, da man 2 Runden a 2 Minuten gekämpft und dann eine Runde Pause gemacht hat). Da das mit einem gewissen Kontakt und ganz am Ende einer zweitägigen Prüfung, die durchaus physisch anspruchsvoll war, durchgeführt wurde, war die Geschichte schon eine gewisse Herausforderung.

Zur angeblichen Überlegenheit der Akteure, die irgendetwas abstoppen, sage ich mal besser nix. Und dass Du noch keine Prügelei gesehen hast, die länger ging, heißt auch noch nicht viel.

Klaus
10-07-2019, 17:06
Ohne jetzt auf das "Kontrolle" etc. pp. einzugehen, die Qualität von dem was ich da gesehen habe ist für Schwarzgurt einfach ... unangemessen. Da passt ja gar nichts in die Realität.

Gast
10-07-2019, 21:49
Zur angeblichen Überlegenheit der Akteure, die irgendetwas abstoppen, sage ich mal besser nix. Und dass Du noch keine Prügelei gesehen hast, die länger ging, heißt auch noch nicht viel.

Hatten immer wieder Karateka im Training, auch WKer. Es stimmt die können schnell schlagen und wirklich kontrolliert Abstoppen.
Dramatisch wars nur wie bei uns die Anweisung kam wirklich mal Power in die Prazen zu bekommen.
Das Abstoppen war so drinnen, dass Distanz und Technik für Wirkungstreffer nichts getaugt hat.

FireFlea
11-07-2019, 06:05
Hatten immer wieder Karateka im Training, auch WKer. Es stimmt die können schnell schlagen und wirklich kontrolliert Abstoppen.
Dramatisch wars nur wie bei uns die Anweisung kam wirklich mal Power in die Prazen zu bekommen.
Das Abstoppen war so drinnen, dass Distanz und Technik für Wirkungstreffer nichts getaugt hat.

Distanz ist ein gutes Stichwort - man wird ja so geschult, dass die Technik auch voll ausgefahren, sozusagen 'sauber' sein muss. Es gibt keine Punkte, für einen halb durchgeführten Schlag oder Haken etc. Daher will man bewusst eine gewisse Distanz halten. Ich weiß nicht, wie es anderen geht, ich entwickle jedenfalls deutlich mehr Power in Kurzer- & mittlerer Entfernung, wenn der Arm nicht voll extended ist. Man muss generell auch aus nicht optimalen 'Ständen', Haltungen und Entfernungen möglichst viel Power entwickeln können. Daher halte ich auch nichts von dem ganzen Gerede von einem 'stabilen Stand' im Karate etc. Besser wäre der Begriff gute Struktur oder gutes Alignment. Schließlich bewegt man sich in einer Auseinandersetzung und gerät ggfs. in nachteilige Situationen.

Bücherwurm
11-07-2019, 06:58
Distanz ist ein gutes Stichwort - man wird ja so geschult, dass die Technik auch voll ausgefahren, sozusagen 'sauber' sein muss. Es gibt keine Punkte, für einen halb durchgeführten Schlag oder Haken etc. Daher will man bewusst eine gewisse Distanz halten. Ich weiß nicht, wie es anderen geht, ich entwickle jedenfalls deutlich mehr Power in Kurzer- & mittlerer Entfernung, wenn der Arm nicht voll extended ist. Man muss generell auch aus nicht optimalen 'Ständen', Haltungen und Entfernungen möglichst viel Power entwickeln können. Daher halte ich auch nichts von dem ganzen Gerede von einem 'stabilen Stand' im Karate etc. Besser wäre der Begriff gute Struktur oder gutes Alignment. Schließlich bewegt man sich in einer Auseinandersetzung und gerät ggfs. in nachteilige Situationen.

Fein, das das mal einer sagt. Sonst wird ja immer gelacht, wenn man auf die Unterschiede zwischen WK-Ausführung und am realen Einsatz orientierter Ausführung kommt.

MRWongFU
12-07-2019, 13:52
Hatten immer wieder Karateka im Training, auch WKer. Es stimmt die können schnell schlagen und wirklich kontrolliert Abstoppen.
Dramatisch wars nur wie bei uns die Anweisung kam wirklich mal Power in die Prazen zu bekommen.
Das Abstoppen war so drinnen, dass Distanz und Technik für Wirkungstreffer nichts getaugt hat.

Da haste recht - das haben tatsächlich viele tief verankert (logisch)

Aber was die "Dan-Prüfung bei diesem Jesse" angeht, da dürften wir uns wohl einig sein: das ist von allem ein bisschen, aber anscheinend nichts richtig

MRWongFU
12-07-2019, 13:58
[QUOTE=Ripley;3699872]Ist OT, aber dennoch reingeworfen: Was meinst du damit? Welches "Ranking"? Wo wäre das zu finden?

Ach so: YouTube spielt die Clips nicht rein zufällig ab, sondern sortiert sie anhand der Abonennten/Clickraten (weil es sie davon ausgehen, dass das was anderen gefällt, Deinen Interessen auch am ehesten entspricht). Karatebyjesse hat aktuell 140k (140.000) Abonennten und dürfte damit in dieser Nische durchaus der Top-Akteur sein; er bekommt ja auch Geld von YouTube für die Beiträge (abhängig von der Anzahl der Clicks) und darf bei Clips über 10min auch Werbung schalten (deswegen sind bei vielen Youtubern die Clips auch in der Regel knapp über 10min). Mit 140k-Abonennten kann bei man durchaus den ein oder anderen Euro verdienen (mehrere hundert Euro)

Ripley
12-07-2019, 15:35
Danke! Jetzt weiß ich, was du meinst.

OliverT
12-07-2019, 19:25
Da haste recht - das haben tatsächlich viele tief verankert (logisch)
Zusätzlich muss man aber noch beachten, dass selbst wenn jemand in der Lage ist trotz dieser Wettkampfform ordentlich zu treffen, er auch damit klar kommen muss dass auch er plötzlich ordentlich getroffen wird. Das ist eigentlich das Schwerste, was man lernen muss. Jemand anderen Ko oder Kampfunfähig zu schlagen, treten, würgen oder was auch immer ist schwerer als man denkt. Daher sollte man immer davon ausgehen, dass man selbst auch was abbekommt. Und es gibt genügend Leute, die super an Sandsäcken, Pratzen oder auch kooperativen Partnern sind, die dann aber einbrechen, wenn der Gegner auch richtig austeilt. Dieses verwirrte Gesicht, wenn der Gegner nicht einfach aufhört/aufgibt und sich auch noch wehrt, dass es plötzlich vielleicht sogar weh tut, habe ich schon öfter gesehen. Beim BJJ und beim Muay Thai. Und das waren meist Leute, die aus der SV oder Kampfkunst kamen.

Kensei
13-07-2019, 09:59
Wobei die Braun- und Schwarzgurte schon lockeres MMA machen. Sicher kein Vollkontakt, aber abstoppen sehe ich da nur bei den Kindern die mit Blaugurten rumhüpfen.

Klaus
13-07-2019, 15:01
Ich finde halt das technische und körperliche Niveau für "Schwarzgurte" ein bischen niedrig. Das hier finde ich in dem Zusammenhang ein gutes Video zum Thema funktionales Karate:

https://www.youtube.com/watch?v=nDs7RPboEO8

Kensei
13-07-2019, 16:32
Da gebe ich dir prinzipiell recht, ich schrieb aber weiter oben bereits, es hängt immer auch davon ab, wie der Verband den Schwartzgurt bewertet. In einigen Stilen und Verbänden ist der 1. DAN der Anfang des Weges, alles andere davor nur Geplänkel. D.h. damit beginnt das "eigentliche" Karate-Training.

Gürteltier
15-07-2019, 12:21
Dieser Jesse ist mir auch schon oefter bei YouTube aufgefallen (logisch, er hat ja dort wohl das höchste karatespezifische Ranking).

Aber davon wollen wir uns mal nicht beeinflussen lassen, gelle.


Es ist dem Grunde nach cool, dass auch Dinge eingebracht werden, die nicht dem klassischen Karate entsprechen, also Bodenkampf aus JiuJitsu, Abwehr von Waffenangriffen, Bretter zerschlagen etc., aber wenn man das alles in sein Karate integriert, dann sollte man es vielleicht auch richtig machen - alles nur halb halb, ist am Ende nichts Ganzes.

Tanto-Dori ... da frag mal den Wado-Ryu Threadersteller.
Ich hab die auch mal trainiert. Die Variante vom Video gegen aufgesetzte Kontaktbedrohung ist einmal ein Signal, wann sie es vielleicht überhaupt versuchen (sagt Herr E. ja auch). Und zum anderen erfolgsversprechender als die Originale aus der Distanz. Ja, das stehen tiefe Koryu-Prinzipien hinter. Aber die stehen zu weit dahinter.





Und 30 min Randori ist einfach nur Schwachsinn, zumindest in einer Pruefung.


Da gehen die Meinungen auseinander. Was geprüft werden soll, erklärt Herr E. ja auch.

Wir kriegen unsere dreimal 100 ( Kniebeugen, sit up, Liegestütz ) am Prüfungsende ( schon ab Weiß …) auch nicht perfekt hin.


Die Leute sagen oft, dass Karate ja fuer den realen Kampf nicht taugen wuerde, was ich verstehen kann, wenn so etwas als Karate praesentiert wird. Dabei ist die besondere Eigenart des Karate das Explosive, die Ausrichtung, ... denn sonst waere das Niveau der Schule unterirdisch.

Nee, die Besonderheit des Karate ist das Bewerten nach dem Augenschein. Ich hab in einem knappen Dutzend KKs gewettkämpft. Die Karatekampfrichter
hatten im Schnitt das beste Auge und die wenigste Ahnung von der Schlagwirkung ( besonders der vom KR ungewollten).

Und du gehst hier auch nach Augenschein. Ne andere Schule runtermachen - das ist Karate.

Karate macht man entweder, weil man nicht richtig kämpfen will - oder nicht weiß, was das wäre.

Ich finde auch, daß wir Karateka die Distanz und den Eingang mit am besten kontrollieren können. Meinen normalen O soto gari wehren gute Wettkämpfer auch oft ab.
Trotzdem versenke ich den Europameisterschaftsdritten meiner Kumitegewichtsklasse auf der JJ-LM in Part2 so oft ich will.

Hier meckern Leute, die entweder von der Karateszene und ihrem psychologischen "Durchschnittsprofil" keine Ahung haben - oder von Bodenkampf etc. .


Ahnt, das es meckert :


Das Gürteltier

Gürteltier
15-07-2019, 12:27
Jesse Enkamp hat eine Schwarzgurtprüfung in dessen Dojo online gestellt. Ich frage mich, ob das alles so notwendig ist. Bodenkampf, Selbstverteidigung, Stabkata, Bruchtest...
Ist es umso besser, je umfangreicher es ist? Zwingt MMA Karatepraktizierende dazu das zu machen mit Bewaffnung dazu?


Sieht nur auf den ersten Blick so aus. Er scheint sich schon gut überlegt zu haben, was er wie mit rein nimmt.

Und genau das sollte ein guter Trainer auch tun : Das prüfen, was er als wichtig unterrichtet.

Und wenn ihr Karate immer am Kämpfen messen wollt : Kommt runter. Heutiges WKF-Karate ist genauso wenig fürs Kämpfen wie Aikido. Man kann dem Kampf damit nur besser ausweichen.
Solange ihr euren Anfängern Age Uke statt beidarmiger Nahdistanzabwehren als erstes beibringt, gebt zu, dass ihr einfach … Karatenerds seid.

Gürteltier
15-07-2019, 12:28
Ich weiß, wie man shihonage die Schulter schädigen kann.
Und die Wurfposition ist für uke keineswegs "sicher", viele wissen nur nicht wie man das wirft.
Aber es scheitert hier schon am Eingang, es gibt kein kuzushi.
Na gut aber wenn man nicht kritisieren darf, lass ich es halt. Aber Dan-Niveau hat das nicht.

Kritisieren mit Erläuterung darf man gerne. Wie würdest Du an Stilfremde Karateka Shiho-Nage unterrichten ?

Gürteltier
15-07-2019, 12:33
Wie gesagt - wirklich Skills am Boden sehe ich da nicht, dafür braucht es auch keinen BJJler.

Wenn das der eigene Anspruch sein soll - bitte schön, nur fragt man sich da wirklich warum das dann überhaupt trainiert wird.


Gleiche Frage an Dich : Welche Dinge würdest Du als Kernwissen wie an Stilfremde unterrichten ?

Ich mach zum Beispiel mit ihnen Armbar aus der anfangs closed guard, was sie zum Flowersweep führt, weil die meisten das Kippen nicht hinkriegen mit Armbar als Ziel.
Und Kippen ( Positionsänderung ins Lösen ) ist Hauptziel.

Und ich mach eher MMA get ups mit ihnen. Welche würdest Du empfehlen?

Billy die Kampfkugel
15-07-2019, 19:12
Solange ihr euren Anfängern Age Uke statt beidarmiger Nahdistanzabwehren als erstes beibringt, gebt zu, dass ihr einfach … Karatenerds seid.

Gut, ich kenne es als Jodan Uke. Es ist einfach schon in den ersten Kata drin, was will man machen? Später verschmilzt es in den fortgeschritteneren Kumites.

MRWongFU
15-07-2019, 21:17
Um dieses Age/Jodan-Soto-Shuto-undwasauchimmerfuer-Ukes-Ding und dieses ständige bahnenlaufen habe ich mir auch über Jahre den Kopf zerbrochen; das sind nahezu ausnahmslos Techniken, die man -zumindest im echten Leben und in wettkampforientierten Schulen- später nie sehen wird (ausser in der Prüfungsvorbereitung); und dennoch machen sie vor allem in den ersten 2 Jahren einen recht großen Teil des Trainings aus.
Realistisch gesehen hat man das damals wohl nur eingeführt, um dem Karateka ein muskuläres Training zu bieten (also in Zeiten, wo an Fitnessstudios noch lange nicht zu denken war). So, wie es auch bei den Kata(s) ist: es ermöglicht einem allein zu trainieren und gibt einem auch irgendwo ein "Ziel" (besser zu werden) - man kann sich in seiner Fitness-Übung direkt mit anderen vergleichen (der/die sind besser/schlechter) und es hat immer etwas wie eine Geschichte. Wahrscheinlich ist all das nur erdacht worden, weil die meisten Menschen einfach trainingsfaul sind: es ist leichter, sich für eine Kata zu begeistern als für 10xButterfly, 10xwasauchimmer.

Ich z.B. war nie für Fitness zu begeistern, aber hab Kata trainiert wie ein Irrer

Was es tatsächlich bringt: relevante Muskulatur wird gebildet/gestärkt (ganz sicher nicht so effektiv, wie das bei 21-Jahrhundert-Traingsmethodiken der Fall ist, aber er passiert)und man gewinnt eine gewisse Sicherheit in die Mechanismen des Körpers und irgendwie trennt es auch die Spreu vom Weizen, denn Karate ist die ersten 2 Jahre wirklich scheisse-langweilig bzw hat aus der Sicht der Teilnehmers irgendwo gar keinen Bezug zu dem was einem Filme und Turniere so vorleben (die, die nie den Willen aufbringen werden, sich durchbeissen, wirklich zu kämpfen, wenn es nicht so einfach ist...die hören auch schnell auf)

Wenn man ganz ehrlich sein mag, muss man wohl eingestehen, dass die Kihon/Kata-Seite des Karate einer längst vergangenen und überholten Zeit angehört und (sicherlich mit Bedacht) ersetzt werden sollte durch moderne Trainingsmechanismen (die den Karateka aber auch eine Motivation mitgeben - ein großes Manko von Fitnessstudios).

Aber zugleich sollte gesagt sein, dass es an der Sache vorbeigeht, wenn man Age-Uke, Soto-Uke anführt, um Karate zu diskreditieren: in einem normalen Verein, auf jeden Fall aber in guten Vereinen, hat Kihon nicht viel mit dem zu tun, was einem dann im Kumite beigebracht wird.

Kurz: so richtig effektiv (muskulär betrachtet) ist Karate nicht, aber am Ende erfüllt es seinen Zweck (wenn auch nicht optimiert)

FireFlea
16-07-2019, 06:02
Wenns mal die ersten 2 Jahre sind. Es gibt doch zig Lehrgänge, wo Schwarzgurte nichts anderes machen. Genauso bei Partnerübungen, Block & Konter, man kann oft nix anderes.

Kensei
16-07-2019, 09:46
Eben. Kata ist eine sehr effiziente Trainingsmethode, weit über das häufig vergleichsweise herangezogene Schattenboxen hinaus. Es darf nur nicht bei nur Kata und Kihon bis zum Schwarzgurt bleiben. Erlebt man leider recht oft, gerade in Shotokan Breitensport Gruppen

Gast
16-07-2019, 10:15
Eben. Kata ist eine sehr effiziente Trainingsmethode, weit über das häufig vergleichsweise herangezogene Schattenboxen hinaus. Es darf nur nicht bei nur Kata und Kihon bis zum Schwarzgurt bleiben. Erlebt man leider recht oft, gerade in Shotokan Breitensport Gruppen

Naja ist der Gag vl. auch nicht jede Bewegung als eine spezifisches Anwendung zu sehen sondern eben als eine Grundbewegung die je nach Situation anders angewendet wird?

Gürteltier
16-07-2019, 14:46
Naja ist der Gag vl. auch nicht jede Bewegung als eine spezifisches Anwendung zu sehen sondern eben als eine Grundbewegung die je nach Situation anders angewendet wird?

Viele Kata sind meines Erachtens schon sehr spezifisch zusammengestellt. Weil ich sie gerade verstärkt trainiere, beziehe ich mich mal auf die Sanseru, die ich vor knapp 20 Jahren bei der Nidanprüfung noch eher öde fand.
Da gibt es so eine Ellenbogen+Gyaku Tsuki Stelle, die man 4 mal macht. Und da gibt es schon ein Sammelsurium an Kombis.
Viel bezogen auf ankle picks und armdrags.
Ashi dori lehren schon die Kihon Bunkai dazu.

Und im goju ist es oft sehr konkret "verschlüsselt". Ellenbogen und nach unten gestreckter "Gyaku-Tsuki" sollen sehr eng zueinander stehen. Genau wie man vor einem ankle pick den Kopf des Gegners über seinen Fuß zu bringen sucht. Auch die Reihenfolge : Erst Ellenbogen ( =Nackengriff) dann Stoß (=ankle pick). Abgeschloßen wird die Kombi mit einem toe hold heel hook im Shiko, bei dem sogar der rechte Arm über den linken im "juji uke" kommt. Denn der ankle pick ist auch rechts.

Klar kann ich damit auch noch vieles andere machen. Aber es ist immer wieder nett, die primär tendierten Dinger zu entdecken.


P.S. : Shotokaner gucken einfach mal auf die Nijushio-Stelle, bei der man angeblich das Schienbein mit Yamatsuki angreift. Da stabilisiert man in der Kata den Fuß des geworfenen Gegners für den Griffwechsel sogar noch an der eigenen Hüfte... .

Gürteltier
16-07-2019, 15:01
Um dieses Age/Jodan-Soto-Shuto-undwasauchimmerfuer-Ukes-Ding und dieses ständige bahnenlaufen habe ich mir auch über Jahre den Kopf zerbrochen; das sind nahezu ausnahmslos Techniken, die man -zumindest im echten Leben und in wettkampforientierten Schulen- später nie sehen wird (ausser in der Prüfungsvorbereitung);...

Aber zugleich sollte gesagt sein, dass es an der Sache vorbeigeht, wenn man Age-Uke, Soto-Uke anführt, um Karate zu diskreditieren: in einem normalen Verein, auf jeden Fall aber in guten Vereinen, hat Kihon nicht viel mit dem zu tun, was einem dann im Kumite beigebracht wird.

Kurz: so richtig effektiv (muskulär betrachtet) ist Karate nicht, aber am Ende erfüllt es seinen Zweck (wenn auch nicht optimiert)

Das meiste an Kata, das tatsächlich Schlag(abwehr)bereich ist, bezieht sich m.E. auf eine eher neutrale Ausgangstellung von 1m.
Vor dem tragischen Rückschritt in ZK, steht man vor den ersten Kumite ja auch da... .

Und abgewehrt wird mit einem Netz aus beiden Armen, weil die Entscheidung und Erkennung zu lange dauerte - da ist KRK zu recht drauf rumgeritten. Suigetsu und inazuma werden meist bedeckt gehalten. So das ich mich nur nach oben oder unten entscheiden muss. Oben sieht man in der Kanku, unten vor jeder Gojukata im Yoi ( im Shotokan auch - die Armbewegung beim Yoi - und es gilt immer für oben und unten) Getrennt werden die Arme erst bei Kontakt mit dem Gegner.

Darum sind Karate-Angriffe auf 2 Höhen auch keine Fiktion in meinen Augen. Auch wenn Yama-Tsuki mehr bestimmte Würfe abbildet, unterlaufen die dieses recht sichere System.

Gast
16-07-2019, 15:09
Wenn die Anwendung so klar ist ist es doch schön.
Hab eher solche Sachen gemeint wie die Blocks. Ich bin jetzt Karateka, im Hapkido haben wir eher entfernt vergleichbares.
Aber nur als Beispiel, wenn ich mit die Blocks so anschaue kommt mir viel weniger ein Block gegen Schläge z.B. in den Sinn als eher Unterarm Schläge oder Stöße. Zumindest in der Karate Ausführung die ich gesehen habe.
Heißt ja nicht, dass das stimmt, aber so unterschiedlich kann man solche Bewegungen interpretieren. Man muss nur wissen was man selber übt.

Kensei
17-07-2019, 11:03
Alles richtig. Die Kata als Abfolge von Techniken zu verstehen ist aber wirklich nur die Basis. Egal ob was das wie ein Block aussieht, dann auch einer ist, oder im Zweifel eine andere Technik.
Mit etwas längerer Erfahrung im Shotokan, Goju-Ryu und KU würde ich heute sagen, die Kata vermittelt zu 70-80% Bewegungsprinzipien. Techniken sind, wenn man die Prinzipien dahinter verstanden hat, fast austauschbar.
Deswegen muss ich mittlerweile auch schmunzeln, wenn - gerade im Shotokan - die Leute sich ewig daran hochziehen, ob der Mae Geri (Frontkick) nun tief (gedan) oder Bauchhöhe (chudan) ausgeführt wird, und ob ich mit dem Spann, Ballen oder sonstwas treffe. Für die unteren Farbgurte macht das zum Verständnis Sinn, ab Blau/Braun sollte man sich von dieser sklavischen Technikhörigkeit dann aber auch so langsam mal lösen.

*EDIT*
Für Goju-Leute ist der hier nach meinem Dafürhalten dsbzgl. ein ziemlicher Augenöffner:

http://www.goju-karate.co.uk/index.php?page=Four-Shades-of-Black

Ist hier aber auch so langsam OT ;)

Gürteltier
18-07-2019, 11:15
Mit etwas längerer Erfahrung im Shotokan, Goju-Ryu und KU würde ich heute sagen, die Kata vermittelt zu 70-80% Bewegungsprinzipien. Techniken sind, wenn man die Prinzipien dahinter verstanden hat, fast austauschbar.


*EDIT*


Ich denke schon, das bestimmte Techniken die Bewegungsprinzipien sozusagen verdichtet repräsentieren und darum in den Kata auch konkreter angeboten werden.

In der Sanseru wäre eines dieser Prinzipien, den Körper des Gegners in der Längsachse verdreht zu Scheren. Bis zum Underhook für Knee tap in Doubleleg und Clipsweep

bei der Awasetskuisequenz. Da wird auch das destabilisieren von unter der Achsel gezeigt. Erst das Senken und Vereinigen (ankle pick), dann dass Trennen und Überstrecken.

Shisochin arbeitet an der Viererstelle eher wie Kuchiki Taoshi mit diagonalem Griff von außen, Sanseru ist halt eher ankle pick. Und zeigt später den gleichseitigen K-T mit Griff von innen ins Bein.

Techniken sind halt Prinzipien.

Kensei
18-07-2019, 12:50
Im Goju arbeite ich z.Zt. in der Seyunchin und Shisochin. Bei der Sanseru bin ich noch nicht, kann deinen Ausführungen daher nur Schemenhaft folgen ;)

Den letzten Satz verstehe ich allerdings nicht und würde ich so auch nicht bestätigen.

Techniken sind Techniken und Prinzipien Prinzipien. :)

Ist hier aber auch Off Topic. Es ging ja um das Niveau von Schwarzgurtprüfungen im Karate.

Kai Dobi
18-07-2019, 22:04
Hi Jungs,

die Sanseru Anwendungen vom Tier würden mich stark interessieren: die Sanseru genauso wie Superbleifrei sind für mich kaum angegangene Katas.
(wenigstens ein bisschen Topic noch): Ja, die musste man halt bei irgendwelchen Prüfungen mal zeigen und vier-fünf "omote"-bunkais kann ich noch zusammenfaseln, aber solche sehr tegumi-lastigen Sichtweisen interessieren mich ungemein.

Trotzdem, so ganz kann ich Gürteltier auch nicht folgen und würde um breitere Erläuterung bitten. Ich versteh es auch so: egal ab der Harai-Uke ne Attacke von Extremitäten abwehrt, ich den als tetsui-gedan gebrauchen kann, mir den tori damit zurechtdrehe oder ich den wirklich als Wurfansatz bzw. Wurfweiterleitung gebrauche etc.- die Bewegungsprinzipien und das gros der Körpermechanik bleibt gleich. so zumindest versteh ich Kensei. schönes Video dazu z.B.: https://www.youtube.com/watch?v=oFWZbEV9xS4

aber um zumindest hier nochmals was zum topic zu sagen: das wäre doch mal was - der Prüfling hat u.a. für eine allseits bekannt "karate-technik" selbstständig fünf Anwendungssequenzen zu kreieren und am nicht vorgeschulten Partner zu zeigen. ... ... und wer dann die juji-uke-sequenz aus der Sanseru als Wurf zeigt, muss für den Rest des Abends das Bier bezahlen.

MRWongFU
20-07-2019, 19:32
Hi Jungs,

die Sanseru Anwendungen vom Tier würden mich stark interessieren: die Sanseru genauso wie Superbleifrei sind für mich kaum angegangene Katas.
(wenigstens ein bisschen Topic noch): Ja, die musste man halt bei irgendwelchen Prüfungen mal zeigen und vier-fünf "omote"-bunkais kann ich noch zusammenfaseln, aber solche sehr tegumi-lastigen Sichtweisen interessieren mich ungemein.


Naja, die Superbleifrei ist nicht ganz so unbedeutend. Wird ja auch oft in Finals gelaufen (vorgetragen/gekämpft)...also zumindest war das so, bis die Leute Shito-Ryu entdeckt haben und das dann der Hit wurde...keine Sau hat es interessiert, dass zB Kushanku seit Ewigkeiten von Wado-Ryo-Athleten gelaufen wird und dort ne Braungurt-Kata ist...kaum nennt man die Kata etwas anders, gewinnt man damit Weltmeisterschaften (ist tatsächlich erfolgreich im Finale gezeigt worden)

...und jetzt hat jemand Genseiryū aus dem Grab geschaufelt und das rockt jetzt die Party (wobei ich gestehen muss, dass Sansai die geilste Kata ist, die ich jemals gesehen habe; ich glaube, es ist deren Dan-Kata...aber supergeil sieht die aus

Oh...sorry, ich bin off-Topic

Superblei ist kein Diesel

Nachtrag: okay, Gangaku ist auch geil (Shotokan)...teilt sich Platz 1 mit Sansai


es wär so schön gewesen, hätte jemand ein neumodisches Handy für die Aufnahme verwendet und nicht seinen Camcorder von 1991 und wenn vor allem der ältere Kommentator die Fresse gehalten hätte...aber: geile Kata

https://www.youtube.com/watch?v=zmaO92hA_BU

Gürteltier
22-07-2019, 14:57
Hi Jungs,

die Sanseru Anwendungen vom Tier würden mich stark interessieren: die Sanseru genauso wie Superbleifrei sind für mich kaum angegangene Katas.
(wenigstens ein bisschen Topic noch): Ja, die musste man halt bei irgendwelchen Prüfungen mal zeigen und vier-fünf "omote"-bunkais kann ich noch zusammenfaseln, aber solche sehr tegumi-lastigen Sichtweisen interessieren mich ungemein.



Ankle pick Prinzip ( Gyaku Tsuki Gedan + hiji ate chudan ):



Taira Linie ashi dori ( statt ashi dori führt es auch viel in two on ones/armdrags) :



Die Schritte sind in der Sanseru eben auch einfach Tritte (und man kann auch im Trip einfach yoko geri ins Innenknie platzieren), die Trips machen wir in Shisochin-Bunkai viel, aber die Kombi ist hier im Sanseru-Ablauf klarer und elementarer abgebildet:

Edit : Links gelöscht, Zweck war erfüllt.

Gast
24-07-2019, 10:22
Wie würdest Du an Stilfremde Karateka Shiho-Nage unterrichten ?

So, dass es innerhalb des Systems einen Sinn ergibt.
Hier wird es als Beispiel für eine Handgelenksbefreiung gezeigt. Im Karate gibt es da doch spezifische Techniken, die auf der Bewegungsmechanik des Karate aufbauen.
Was hier gezeigt wird ist ein Uke der da steht wie ein Sack Mehl und sich einfach fallen lässt, bei einer Technik die bei jemandem der sich auch nur ein bisschen mit bewegt oder stärker festhält, leider schon im Ansatz versagen wird. Auf keinen Fall ist das technisch ein Level, das bei einer Schwarzgurtprüfung zu erwarten wäre, weder unter Karate-, noch unter Aikido-Gesichtspunkten.

Wie unterrichte ich Shiho nage nun an stilfremde Karateka?
Grundsätzlich erstmal wie an jeden Aikido-Anfänger, es ist ja ein fremdes System, mit spezifischer Bewegungsmechanik, die einem Karateka erst einmal genauso fremd ist wie jedem anderen.
Wenn ich diese Technik im Karate-Umfeld unterrichte, zeige ich erst mal, wie man bei einer grundschulmäßigen Ausführung sicher auf dem Boden ankommt.
Karateka verhalten sich üblicherweise anders als Aikidoka, also muss man auf diese Unterschiede eingehen, auch um Verletzungen zu vermeiden.
Zum Beispiel gibt es diese Tendenz sich beim Shihonage rauszudrehen, etwa 50% (auch anderer Anfänger) versuchen das. Geht auch bei schlechter Ausführung, bei richtiger Ausführung geht was kaputt.
Dann eine geeignete Angriffsform üben, die auch unter Karateaspekten Sinn ergibt.
Weiterhin ist es sinnvoll auf Möglichkeiten zum Einsatz von Atemi einzugehen, wo und wann sie Sinn machen, wie verhält sich der Angreifer, und wo und wie muss man sich schützen, durch korrekte Positionierung, wie muss ich den Angreifer bewegen dass er nicht treten kann, und so weiter.
Dann natürlich die Technikausführung selbst, einen Bewegungsablauf grob nachzuahmen wie es hier im Video gezeigt wird, ist doch was anderes als eine Technik in ihren Details zu verstehen, wie steht man zum Beispiel in der Wurfphase so dass man nicht zu Boden gerissen wird, und vieles mehr.

Gürteltier
25-07-2019, 21:41
Hier wird es als Beispiel für eine Handgelenksbefreiung gezeigt. Im Karate gibt es da doch spezifische Techniken, die auf der Bewegungsmechanik des Karate aufbauen.
Wie unterrichte ich Shiho nage nun an stilfremde Karateka?
...Dann eine geeignete Angriffsform üben, die auch unter Karateaspekten Sinn ergibt.


Welche wäre das ? Danke für die Antwort bisher.

Gast
26-07-2019, 10:55
Welche wäre das ?

Empi uchi mit gleichzeitigem Befreien des Handgelenks, fällt mir da z.B. ein, oder dieses "Abstreifen" mit shuto uke aus shisochin wenn ich mich richtig erinnere.

Kai Dobi
26-07-2019, 11:52
ich glaube das "abstreifen mit shuto - uke" ist aus der sanseru, wenn man ausm sanchin-dachi in zenkutsu hinter macht. noch vor dem ankle pick

Gast
26-07-2019, 13:27
ich glaube das "abstreifen mit shuto - uke" ist aus der sanseru, wenn man ausm sanchin-dachi in zenkutsu hinter macht. noch vor dem ankle pick

Stimmt, habe die Namen verwechselt

Kai Dobi
01-08-2019, 14:05
ich maße mir nicht an zu wissen was "vorbildlich" ist. aber im Ggs. zum Jesse-Video oder zu dem was ich eben persönlich kennengelernt hab, hätte ich mich über so eine prüfung schon sehr gefreut.
besonders gefällt mir - wenn ich das aus den wenigen schnipseln extrapolieren dürfte - , dass die weniger wert auf so eine "einheitliche ("steife") korrektheit" bei den kata legen, mehr "natürlichkeit" walten lassen und das sieht man dann auch bei dem recht gut aussehenden kihon-kumite part - recht ansehnliche takedowns und das newaza-zeug nimmt auch einen guten teil der prüfung ein wie es aussieht, klasse!


https://www.youtube.com/watch?v=Nwh-Qd0E4X0&list=PLh8v4BVKC7GmUvO1jjsNsmZisyFj5QfoF&index=2

kaffeegeniesser
01-08-2019, 17:23
Ich finde das in den beiden Videos gezeigte schwierig zu vergleichen: "Boys and Girls" (Alter 14-17 würde ich schätzen) auf der einen Seiten gegenüber zwei jungen Männern (Mitte bis Ende 20 würde ich schätzen). Dass das bei Jugendlichen anders aussieht als bei Erwachsenen wundert mich nicht.