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Vollständige Version anzeigen : Selbstverteidigung für Senioren - sinnvoll ?



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Pflöte
22-07-2019, 14:26
Aber noch ein Punkt:

Ich glaube, dass ein Einsatz von Waffen (Knüppel, Spray, Messer) für jemanden der nicht kämpfen kann, nur mehr Probleme mit sich bringt, bzw. bringen kann.

Im Extremfall (um es zu verdeutlichen) zieht ein Rollatorschiebender ein Messer, nachdem ich ihn höflich um seine Brieftasche gebeten habe. Was werde ich tun? Ob ich es ihm nicht einfach wegnehme und andersherum zurückgebe? Oder der Einsatz von Pfefferspray ... halte ich für eher eskalierend, wenn nicht weitere Maßnahmen erfolgen können. Selbst wenn Omi mich einnebelt, hat sie ja dadurch nicht die Situation beendet.

Da würde ich mir als unsicherer Senior definitiv Gedanken machen, ob etwas nützlich oder schädlich ist. Klar sind Meinungsverstärker an sich effektiv, also nicht grundlos beliebt. Doch würde ich denken, dass das auch wieder nicht auf jeden zutrifft.

„ich glaube“ und „ich denke“ ... hab da an sich keinen Plan, klingt aber mit mir allein ausgehandelt plausibel :)

* Silverback
22-07-2019, 14:38
Ähm, klar haben wir alle verschiedene Inhalte, die wir mit dem Begriff verknüpfen. Wenn ich meine Def. schreibe, meine ich damit auch nicht, das meine die einzig richtige sei. Ich schreib sowas, damit der, welcher liest, weiß was ich meine.
Richtig und falsch sind in dem Bereich ja auch nicht unbedingt trennscharf.
Also, falls du das als Beschwerde verstanden hast. Sorry das war nicht gemeint.


Alter Falter reden wir gerade aneinander vorbei :D.
Nada mit Beschwerde, im Gegenteil, wollte es nur bekräftigend weiter ausführen bzw. ergänzen.
:beer: Cheerioh Ms Sophie, alles gut meinerseits.

DatOlli
22-07-2019, 14:39
Aber noch ein Punkt:

Ich glaube, dass ein Einsatz von Waffen ( Knüppel, Spray, Messer ) für jemanden der nicht kämpfen kann, nur mehr Probleme mit sich bringt, bzw. bringen kann.
...


Selbstverständlich, wer mit einem Tool/Waffe nicht (oder nicht mehr) umgehen kann, sollte diese(s) auch nicht ziehen.

Liebe Grüße
DatOlli

@Silverback
Ja, aneinander vorbei reden kann ich super. GGM quasi.
Noch eins :beer:

* Silverback
22-07-2019, 14:46
Selbstverständlich, wer mit einem Tool/Waffe nicht (oder nicht mehr) umgehen kann, sollte diese(s) auch nicht ziehen.

Liebe Grüße
DatOlli

Vor meinem geistigen Auge taucht gerade eine Omi auf, die a la Michael Douglas in "Falling Down" eine Panzerfaust aus dem Einkaufswagen des Rollators zieht und sich in Position bringt :soldat:.

DatOlli
22-07-2019, 14:51
Vor meinem geistigen Auge taucht gerade eine Omi auf, die a la Michael Douglas in "Falling Down" eine Panzerfaust aus dem Einkaufswagen des Rollators zieht und sich in Position bringt :soldat:.

Danke, hast meinen Tag gerettet.

Liebe Grüße
DatOlli

* Silverback
22-07-2019, 14:59
Immer gerne.

Pflöte
22-07-2019, 15:18
https://www.youtube.com/watch?v=lokYgQp-U_0

:)

marq
22-07-2019, 15:50
ich weiss nicht welchen kontakt ihr zu älteren leuten habt.

ich höre in letzter zeit immer nur, dass viele froh sind, ein eigenes auto zu haben und NICHT mit den öffentlichen verkehrsmitteln fahren zu müsen. Auch höre ich immer wieder, dass viele sich in das private zurückziehen, da der öffentliche raum gefährlich geworden ist, da immer mehr gewaltbereite leute diesen raum besetzen und die agressive stimmung die vielerorts herrscht. die älteren leute erwarten, dass dieser raum sicher ist........ und diese sicherheit in der gegenwart durch die polizei durchgesetzt werden muss.

nur wenige denken an einen sv kurs oder eine bewaffnung......... der rückzug aus dem öffentlichen raum ist offensichtlich.

Klaus
22-07-2019, 16:08
Die Frau schiesst aber wenn ich das richtig sehe selbst mit der MP über das Ziel weil sie den Rückstoss nicht mehr halten kann. Rollator-SV unterhalb von M249 brauchen wir glaube ich nicht zu diskutieren, weder mit Messer noch Klappspaten. Man braucht schon eine ordentliche Fitness, das kann aber auch jemand sein der z.B. als Landwirt noch richtig gut drauf ist, und im Vergleich zum Idioten kraftmässig sogar überlegen ist.

Direkter Vergleich Squash Bundesliga vs. German Masters Senioren:
https://youtu.be/71qjOOf0gxo?t=1465
https://youtu.be/wJLHsQL2Csg?t=17

Eskrima-Düsseldorf
22-07-2019, 16:22
ich weiss nicht welchen kontakt ihr zu älteren leuten habt.

ich höre in letzter zeit immer nur, dass viele froh sind, ein eigenes auto zu haben und NICHT mit den öffentlichen verkehrsmitteln fahren zu müsen. Auch höre ich immer wieder, dass viele sich in das private zurückziehen, da der öffentliche raum gefährlich geworden ist, da immer mehr gewaltbereite leute diesen raum besetzen und die agressive stimmung die vielerorts herrscht. die älteren leute erwarten, dass dieser raum sicher ist........ und diese sicherheit in der gegenwart durch die polizei durchgesetzt werden muss.

nur wenige denken an einen sv kurs oder eine bewaffnung......... der rückzug aus dem öffentlichen raum ist offensichtlich.Schon komisch, als die heutigen Senioren jung waren fielen nachts noch Bomben, man hungerte und die Städte lagen in Trümmern aber heute ist alles gefährlicher...

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Ripley
22-07-2019, 16:45
ich weiss nicht welchen kontakt ihr zu älteren leuten habt.

ich höre in letzter zeit immer nur, dass viele froh sind, ein eigenes auto zu haben und NICHT mit den öffentlichen verkehrsmitteln fahren zu müsen. Auch höre ich immer wieder, dass viele sich in das private zurückziehen, da der öffentliche raum gefährlich geworden ist, da immer mehr gewaltbereite leute diesen raum besetzen und die agressive stimmung die vielerorts herrscht.

Ich lebe samt der *mir* bekannten älteren Leute offenbar auch in einer gänzlich anderen Blase.

Die Leutchen schränken ihren Radius nach und nach oder auch plötzlich ein, ja.
Aber nicht, weil es "draußen" so viel Gewalt und Aggression gäbe, sondern weil den Senioren Sinne, Kraft und Balance abhandenkommen und sie *deshalb* Gefahr, zum Beispiel durch Stürze oder durch Unfälle im Straßenverkehr, fürchten.

Pansapiens
23-07-2019, 01:30
Ich kenne keinen Sport ausser Schach in dem man mit Ü70 irgendeine Chance gegen einen "jungen, austrainierten" Sportler der gleichen Sportart hat. Nicht im Ballsport, nicht im Radsport, nicht mal im Autorennsport, und schon gar nicht im Kampfsport. Das ist also einfach Quatsch eine solche Prämisse aufzustellen.


Das ist doch eher eine Behauptung von traditionellen Kampfkünstlern (z.B. kanken) als von Sportlern?



Was die körperlichen Auseinandersetzungen angeht, da wird es halt von 60 über 70 nach oben hin immer dünner, wer da noch einigermassen verteidigungsfähig gegen den Benchmark-Vollidioten ala Voerde ist.
[...]
In dem Kontext ist es übrigens ein Trugschluss, dass man eine tolle "Base" oder ein Rooting ala Chen Xiaowang braucht, damit man nicht vor eine Bahn geschubst werden kann. Man braucht halbwegs Fitness im Sinne von kann 20m unfallfrei laufen, bekommt Sidestep-Läufe 4x5m hin, und ein paar turnerische Grundübungen, das kann auch ein fitter 70jähriger noch teilweise. Und dann geht es um *Reaktion*, um Abdrehen, eben nicht versuchen stehen zu bleiben, sondern falls nötig SOFORT fallen lassen. Dann klappt das Schieben nämlich überhaupt nicht mehr, da müsste der ***** einen schon hochheben und tragen. Sowas kann man im situativen Training sehr gut üben, inklusive Schutzhaltung gegen Tritte am Boden. Der wird nämlich eventuell nicht aufhören, und dann muss man was tun und dabei schön um Hilfe rufen.


Der Mörder von Vörde hat sich von hinten an die arglose Frau herangeschlichen, nach einigen Berichten soll er auch Anlauf genommen haben.
Da zu fordern, dass da einer bei Kontakt die Kraft geschickt ableitet oder sich fallen lässt, finde ich seltsam. Den möchte ich sehen, der das hinkriegt und selbst wenn er das trainierte, würde er sich im Alltag dann bei jedem Rempler fallen lassen?
Gerade bei so was zeigt sich doch, wie wichtig in der SV das ist, was im Vorfeld passiert, bzw. wie man sich präventiv verhält.
Eben mal mitkriegen, wer hinter einem steht und möglichst nicht nahe an der Bahnsteigkante stehen.
Der Mörder war nach Medienberichten im Vorfeld schon auffällig und hatte Streit mit einem Vater (den Medien ist es irgendwie wichtig, zu betonen, dass es sich dabei um einen Iraker handelte) eines kleinen Mädchens, dass er angesprochen hatte.
D.h. der war schon vorher auffällig.
Wenn ich einen im ÖPNV sehe, der sich auffällig verhält, behalte ich den im Auge und Abstand.
Für die "Rollator-Omi" ist es natürlich nicht so leicht, Abstand vom Bahnsteig zu halten, denn deren Hauptaugenmerk ist - wie bei "Kinderwagen-Mutties", einen passenden Platz in der Bahn zu bekommen und die kann im Gegensatz zu letzterer nicht so schnell laufen.
Eine gehbehinderte ältere Frau hat in ihrem Alltag wahrscheinlich andere Herausforderungen, als sich auf körperliche Auseinandersetzungen mit irgendwelchen Schlägern einzulassen.

Ein KK-Lehrer hat mal drauf hingewiesen, dass sich die meisten Kampfsportler wohl im Training häufiger verletzen, als in SV-Situationen.
Zum Selbstschutz wäre eher der Gang zu sinnvollen Vorsorgeuntersuchungen und ein Fahrsicherheitstraining anzuraten.
Daneben ist für einen älteren Menschen körperliche Ertüchtigung sicher nicht verkehrt, um dem Abbau entgegen zu wirken.
Krafttraining, Koordinationstraining.
Dazu noch eine Weiterbildung in Kommunikation.
SV-spezifisch Weiterbildung im Erkennen und Umgang mit tatsächlichen Gefahrensituationen.
Für tatsächlche Auseiandersetzungen dann eventuell noch der Umgang mit den entsprechenden Tools.
Und dann vielleicht noch eine spirituelle Methode, die einem hilft, die eigene Existenz nicht all zu wichtig zu nehmen....

Können natürlich die meisten Anbieter wahrscheinlich nicht leisten. Manch KK-Trainer ist ja schon damit überfordert, sein Training sinnvoll aufzubauen, und macht daraus lieber ein Bootcamp nach dem Motto "train hard not smart".
Das ist für die Gruppe Ü60 wohl nicht mehr so angemessen.



Schon komisch, als die heutigen Senioren jung waren fielen nachts noch Bomben, man hungerte und die Städte lagen in Trümmern aber heute ist alles gefährlicher...


Mir scheint, gerade solche Erlebnisse führen zu dem Bewusstsein, wie fragil und temporär friedliche Zeiten, wie die derzeitigen, sein können und führen beim Durchschnitt eher zu einem erhöhten Sicherheitsbedürfnis und Vorsorgegedanken, als bei manchen Leuten, die in den fetten, wohlbehüteten Jahren geboren wurden und nun entweder zur Realitätsverweigerung neigen oder sich nach einer gewalttätigen Welt sehnen, die sie nie erlebt haben.

* Silverback
23-07-2019, 08:12
...
Dazu noch eine Weiterbildung in Kommunikation....
Mal ab von etlichen anderen Sachen, die ich auch noch unterstreichen würde, scheint mir das, so komisch es vielleicht klingen mag, eine wirklich wichtige Sache zum Selbstschutz zu sein.
Meine Meinung (die ganz sicher keine Untersuchung zum Thema ersetzt - aber so erlebe ich es selbst oft): Senioren fühlen sich oft per se im Recht - und "kommunizieren" das auch genau so. Das mag bei uns gesitteten Alltagsbürgern ja auch fruchten - bei üblen Krawallbrüdern/-schwestern dagegen eher weniger. Und deshalb, so nichtig diese Idee in dem Gesamtkontext vielleicht erscheinen mag, halte ich das für einen überlegenswerten (und vor allem auch in jedem Alter noch machbaren) Ansatz. Weil körperlich (s. verschiedene Ausführungen von Klaus) ist nun mal oft der Zug abgefahren in punkto "Bäume ausreißen".

MCFly
23-07-2019, 08:56
Ich glaube, hier passt ein persönliches Erlebnis ganz gut.
Beruflich hatte ich kürzlich das Vergnügen, mit einer 96 jährigen sehr rüstigen Dame sowie ihrer Tochter (75) zu sprechen.

Die Tochter berichtete, dass sie vor einigen Wochen gegen 22 Uhr von einer Bekannten mit dem Fahrrad nach Hause fuhr. In der Nähe ihrer Wohnung waren dann 5 unbekannte junge Männer. Sie "musste" wohl zwischen denen durch und hatte natürlich Angst. Im Endeffekt ist sie dann aber weiter und es ist nichts passiert.

Die Reaktion der Mutter: "Und, was lernst Du daraus? In Deinem Alter fährt man nachts entweder mit dem Taxi oder bleibt Zuhause."

Diese Stille...

Dem gibt es eigentlich nichts hinzuzufügen. SV bedeutet vor allem, sich der Gefahren und seinen persönlichen Möglichkeiten bewusst zu werden. Das ist logischer Menschenverstand, der nur ein wenig fokussiert werden muss.
In der Konstellation wäre es egal, ob die fünf Männer einen 30jährigen oder eine 75jährige attackieren.
Meistens suchen Täter Opfer. Und das bedeutet, dass (z.B.durch Überzahl, Geschlecht oder eben Alter) im Vorfeld eine Situation geschaffen wird, durch die das Opfer keine Chance hat. Prävention ist das A und O. Ganz ehrlich: wir passen unser Leben doch laufend wechselnden Bedingungen an. Das ist hier nicht anders.

Übrigens geschehen sehr viele wirklich schlimme (sexuelle) Übergriffe immer noch im Familien- und Bekanntenkreis. Auch das sollte man beachten. Ist nicht schön, mit Betroffenen zu sprechen, die dir von vertrauten Personen erzählen, welche nach jahrelangem engen Umgang übergriffig wurden. Auch hier denke ich sollte eine verantwortungsvolle SV zumindest sensibilisieren. Mehr kann man sowieso nicht leisten, aber nur ein paar dolle Techniken vermitteln ist eben kein SV-Training.

Klaus
23-07-2019, 09:30
Der Mörder von Vörde hat sich von hinten an die arglose Frau herangeschlichen, nach einigen Berichten soll er auch Anlauf genommen haben.
Da zu fordern, dass da einer bei Kontakt die Kraft geschickt ableitet oder sich fallen lässt, finde ich seltsam. Den möchte ich sehen, der das hinkriegt und selbst wenn er das trainierte, würde er sich im Alltag dann bei jedem Rempler fallen lassen?


Kommt auf die Distanz zur Bahnsteigkante an. Wenn man direkt am Rand steht macht das so gut wie niemand, wobei: https://youtu.be/HEZVHE2LXyY?t=29

Ich stelle mich deshalb auch nie direkt an die Kante, sondern immer mit ca. 2-3m Abstand.

Ripley
23-07-2019, 09:52
Übrigens geschehen sehr viele wirklich schlimme (sexuelle) Übergriffe immer noch im Familien- und Bekanntenkreis.

Stimmt. Die meisten.

Dieser Artikel hat mich gestern ratlos zurückgelassen.
https://www.merkur.de/bayern/ansbach-polizist-vergriff-sich-an-76-jaehriger-nun-muss-er-ins-gefaengnis-12722468.html

Da biste als Frau (ggü. Staatsgewalt) auch mit jeglicher SV gekniffen, selbst wenn sie (Kräfteverhältnis!) funktionieren würde.

concrete jungle
23-07-2019, 10:04
Bei dem Schubser-Fall (wie irre kann man eigentlich sein???!)

hat der Täter anscheinend vorher schon komisch agiert, eine Familie belä¤stigt, mit einem Schraubenzieher gefuchtelt usw. :

https://rp-online.de/nrw/staedte/dinslaken/voerde-augenzeuge-berichtet-von-augenblicken-am-bahnsteig_aid-44285331


Auf Bewaffnung, Talken (Oh Berlin / Frankfurt jetzt in der Hitze!) , Aggressions-displays im Umfeld zu achten kann man imho schnell beibringen,

das sind schon starke Warnsignale - vor allem in Kombination ! -die alten Leute müssen das dann täglich üben.

Habe auch festgestellt das viele Leute im Umfeld sich aus der Öffentlichkeit zurückziehen, auch jüngere Frauen nachts nur noch Taxi fahren wg. Bedrohungsgefühl.

Männergruppen, die zu schnell unterwegs sind und alkoholisiert rumprollen oft als Begründung gehört.

ThomasL
23-07-2019, 10:48
Oli:
1x die Woche Boxen? Mit Partner klar. Ich gehe jetzt aber mal davon aus, dass er durchaus mehrfach die Woche Solotraining gemacht hat. Schattenboxen, Beinarbeit, Sanndsack u.s.w..

Leider nein (nur etwas Krafttraining). Hätte der im Ring gegen einen der 2 Jahre „richtig“ trainiert was gerissen? Natürlich nicht. Konnte er danach härter und gezielter zuschlagen, sich besser schützen und Treffer besser wegstecken. Definitiv. War er mental danach eher auf Angriff gepolt und vor / während dem Sparring (Schlagabtausch) viel entspannter: Definitiv. War er damit deutlich Verteidigungsfähiger: Ja
Woher weiß ich das: Weil wir relativ früh mit Sparring anfingen und ich die Entwicklung im wahrsten Sinne des Wortes am eigenen Leib spüren durfte ��
Einmal pro Woche ist eigentlich (zu) wenig. Konstant und aufbauende über einen längeren Zeitraum durchgeführt kann es aber sehr wohl etwas bringen. Ich habe das bei verschiedenen Personen, in verschiedenen Altersklassen erleben dürfen. Ich habe aber auch welche erlebt, bei denen damit gar nichts ging.
Und was das Anfangsniveau betrifft, dass ist doch generell ohne Vorerfahrung sehr niedrig.
Aber wir sind hier arg OT. Das bezog sich ja auf „junge“ Personen und 1x pro Woche Training.


Oli:
SV ist für mich die körperliche Auseinandersetzung. ...
Für mich war SV früher auch synonym mit „kämpfen“ lernen. Ich habe inzwischen aber begriffen, dass es sinnvoller (und inzwischen üblicher) ist den Begriff umfassender zu verwenden. Ist aber natürlich eine reine Definitionssache.



Pflöte
Ich glaube, dass ein Einsatz von Waffen (Knüppel, Spray, Messer) für jemanden der nicht kämpfen kann, nur mehr Probleme mit sich bringt, bzw. bringen kann.
Kann: Ja. Es geht aber (für mich) darum die Chancen zu erhöhen, wenn sich ein Angriff nicht mehr vermeiden lässt. Da kann ein Hilfsmittel, insbesondere mit entsprechendem Training und Einstellung, sinnvoll sein (als Gleichmacher).
Es geht nicht darum, dass der Rentner von sich aus eskalieren soll weil er ja eine Waffe hat (gilt nicht nur für Rentner).



marq
ich weiss nicht welchen kontakt ihr zu älteren leuten habt.

Sehr viel, mit ganz unterschiedlichem Hintergrund.



marq
nur wenige denken an einen sv kurs oder eine bewaffnung......... der rückzug aus dem öffentlichen raum ist offensichtlich.
Punkt 1 stimme ich voll und ganz zu, liegt aber zumindest in meinem Umfeld daran, dass man da gar keinen Bedarf sieht.
Punkt 2, mag für dein Bezirk gelten. Kann ich für mein Umfeld absolut nicht unterschreiben. Im Gegenteil, die die es körperlich noch können sind ständig unterwegs.
Aber, auch hiermit sind wir arg OT. Ich habe dafür doch mal einen Thread im Politforum angelegt, seltsamerweise diskutiert dort kaum einer mit. Anscheinend will keiner hier seine Identität (den Moderatoren gegenüber) offen legen.

marq
23-07-2019, 13:07
Die Tochter berichtete, dass sie vor einigen Wochen gegen 22 Uhr von einer Bekannten mit dem Fahrrad nach Hause fuhr. In der Nähe ihrer Wohnung waren dann 5 unbekannte junge Männer. Sie "musste" wohl zwischen denen durch und hatte natürlich Angst. Im Endeffekt ist sie dann aber weiter und es ist nichts passiert.

Die Reaktion der Mutter: "Und, was lernst Du daraus? In Deinem Alter fährt man nachts entweder mit dem Taxi oder bleibt Zuhause."

Diese Stille...

aus sv und selbstschutz sicht ist diese lösung eindeutig ist beste...... nur was bedeutet diese lösung gesellschaftlich?? ältere menschen, schwache frauehn kinder dürfen nicht meh sich frei bewegen oder nur unter angst?? ich weiss nicht, ob das die richtige lösung ist.

* Silverback
23-07-2019, 13:54
aus sv und selbstschutz sicht ist diese lösung eindeutig ist beste...... nur was bedeutet diese lösung gesellschaftlich?? ältere menschen, schwache frauehn kinder dürfen nicht meh sich frei bewegen oder nur unter angst?? ich weiss nicht, ob das die richtige lösung ist.

"Richtig" im objektiven/ gesellschaftlichen/ erzieherischen Sinne vielleicht nicht - ganz sicher aber die angemessenste/ praktikabelste unter den derzeitigen Zeit-Umständen; und für den Rest ist (wäre) die (chronisch überlastete) Polizei u./o. Gesetzgebung zuständig (was IMHO halt Wunschdenken bleiben wird).

oxox
23-07-2019, 14:09
aus sv und selbstschutz sicht ist diese lösung eindeutig ist beste...... nur was bedeutet diese lösung gesellschaftlich?? ältere menschen, schwache frauehn kinder dürfen nicht meh sich frei bewegen oder nur unter angst?? ich weiss nicht, ob das die richtige lösung ist.

Ist es definitiv nicht, aber was ist die Alternative? Man sollte von Hilfebedürftigen nicht erwarten müssen, dass die sich ihre Freiheiten selber erkämpfen. Auch präventive SV ist nur eine Notlösung wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist, gesellschaftlich gesehen. Im Moment ist es halt teilweise die Lebensrealität und Schutzbedürftige müssen sich selber schützen, weil sie alleine gelassen werden. Eigentlich stehen hier andere in der Verantwortung, aber ich möchte das Thema nicht weiter politisieren. Ich bin mich auch gar nicht so sicher ob man das Problem überhaupt lösen kann. Wenn du als Rentner im Loch wohnst und weder Familie noch Freunde hast bist du im Zweifelsfall einfach nur ge****t. Alles andere ist höchstens Schadensbegrenzung.

marq
23-07-2019, 14:46
Wenn du als Rentner im Loch wohnst und weder Familie noch Freunde hast bist du im Zweifelsfall einfach nur ge****t. Alles andere ist höchstens Schadensbegrenzung.
oder im falschen stadtviertel....
ich merke dies immer wieder: dort, wo ich wohne, ist die welt noch in ordnung, halte ich mich 2 stadtviertel weiter entfernt auf, bekommt man ständig die gewalt vor augen geführt und hat dieses ungute gefühl in der magengrube.
wenn ich dort mit meinen nachbarn (rentner um die 70) zum einkaufen bin, sagen sie mir jedesmal wie dankbar sie sind, dass ich sie zum einkaufen in die discounter begleite, da sie alleine dort nicht (mehr ) hinfahren würden.

oxox
23-07-2019, 16:56
oder im falschen stadtviertel....
ich merke dies immer wieder: dort, wo ich wohne, ist die welt noch in ordnung, halte ich mich 2 stadtviertel weiter entfernt auf, bekommt man ständig die gewalt vor augen geführt und hat dieses ungute gefühl in der magengrube.
wenn ich dort mit meinen nachbarn (rentner um die 70) zum einkaufen bin, sagen sie mir jedesmal wie dankbar sie sind, dass ich sie zum einkaufen in die discounter begleite, da sie alleine dort nicht (mehr ) hinfahren würden.

Kann ich verstehen. Als meine Oma noch lebte wurden sie und ihre Freundinnen oft aggressiv angebettelt oder sonst wie angemacht. Ansonsten halt oft Telefonterror von irgendwelchen Verkäufern die alten Leuten irgendwas andrehen wollten. Zwar keine Enkeltricks aber kurz davor.

Das Schlimmste was ich gehört hab war so ein Trend in der Nachbarschaft, wo sie älteren Menschen nach dem Klingeln die Haustüre aufgedrückt haben und sich dann selber bedienten. Ich kann es nicht beweisen aber ich glaube das ging Hand in Hand mit diversen Bettlern, die vorher die Lebensverhältnisse ausgekundschaftet haben. Meine Oma war da viel zu gutmütig und hat mit denen teilweise sogar Kaffee getrunken. Glücklicher Weise hatte sie Familie im Haus, aber man konnte schon sehen, dass die Gäste neugieriger waren als es ihnen eigentlich zustand. Das macht mich noch immer sauer. Die Frau war zu gut für die Welt.

Mit einer Bettlerin gab es sogar nach dem Tod meiner Oma noch Probleme, wo mein Vater ihr damals noch Geld gab und das Schritt für Schritt eskalierte. Irgendwann wurde ihr dank Kamera nicht mehr die Tür aufgemacht, bis sie sich nicht mehr vor die Kamera stellte. Das hat ein zwei Mal geklappt und dann machte mein Vater Leuten nicht mehr die Tür auf, die sich vor der Kamera versteckten und dann hat sie angefangen anonym anzurufen und gab sich unter falschen Namen als jemand anderes aus, um zu sehen ob jemand zu Hause war. Am Ende hat sie den Zeitpunkt so abgepasst, dass sie genau dann kam wenn jemand von der Arbeit in die Garage fuhr. Halt alles nur weil die Leute nicht Nein sagen konnten. Ende vom Lied war, dass ich irgendwann ein klärendes Gespräch führen musste von wegen bis hier und nicht weiter. Ist eigentlich total absurd aber ich finde das hätte wesentlich schlimmer ausgehen können, vor allem wenn das alten Leuten passiert. Prinzipiell kann man sicherlich annehmen, dass das nicht nur ein einmaliges Missverständnis war.

Man muss dabei sagen, dass meine Oma in einer Kleinstadt wohnte. Die war sowas nicht gewöhnt und früher wurden hier nicht mal die Türen abgeschlossen. Jetzt hängen hier überall Kameras. Ich glaube der Ärger hatte auch damit zu tun, dass da viele Bettler und Penner aus den großen Städten verdrängt wurden und sich dann den Bahngleisen entlang in Richtung Land bewegten. Aber das ist nur Spekulation. Auf jeden Fall gab es so Trends die kamen und gingen, wie diese Bettlerbanden mit den Kinderkrücken.

Lange Rede kurzer Sinn: Danke, dass es Menschen wie dich gibt. Hilfsbereitschaft ist nicht so selbstverständlich wie manche meinen.

MCFly
23-07-2019, 17:58
aus sv und selbstschutz sicht ist diese lösung eindeutig ist beste...... nur was bedeutet diese lösung gesellschaftlich?? ältere menschen, schwache frauehn kinder dürfen nicht meh sich frei bewegen oder nur unter angst?? ich weiss nicht, ob das die richtige lösung ist.

Genau das ist die Konsequenz, richtig. Wenn man nicht gerade ein gesunder Mann in den besten Jahren ist (so 20-50 ;) ), würde ich nachts nicht alleine zu Fuß (oder ältere Menschen auch mit Fahrrad) größere Strecken zurücklegen. Da hätte ich allerdings auch schon vor 20 Jahren Magenschmerzen gehabt, nur jetzt ist das auch auf dem Land bedenklich und für mich natürlich auch in einem anderen Bewusstsein.
Es gibt Dinge, die kann man schwerlich vermeiden, so wie meine Frau, die beruflich öfter lange bei Mandanten ist und dann spät abends von verschiedenen Orten alleine zum Auto muss. Das müssen wir ab und an in Kauf nehmen, privat möchte ich es allerdings nicht noch zusätzlich ausweiten.

Ich denke, gesellschaftlich bedeutet das, für ein großes Maß an Sicherheit geringfügige Freiheiten aufzugeben. Denn solche Situationen sind vermeidbar, man kann auch mit Begleitung oder im Taxi nach Hause kommen. Ich weiß, Freiheit aufgeben klingt immer bedenklich, denn die Leute werten das oft als einengen, aber es ist nun einmal so, dass regelmäßig Dinge passieren auf deutschen Straßen. Wenn ich mit ein wenig Planung die Gefahr für mich von 0,2% auf vielleicht 0,002% reduzieren kann, ist das imo immer sinnvoll.

Sicherheit ist ein hohes Gut. Ich (Sachverständiger in Versicherungsschäden) verdiene mein Brot damit, Menschen zu helfen, die dies für ihre Besitztümer erkannt haben. Bei sich selbst und seinen Lieben sollte man vielleicht nicht nachlässig agieren.

MCFly
23-07-2019, 18:09
wenn ich dort mit meinen nachbarn (rentner um die 70) zum einkaufen bin, sagen sie mir jedesmal wie dankbar sie sind, dass ich sie zum einkaufen in die discounter begleite, da sie alleine dort nicht (mehr ) hinfahren würden.

Das isses halt. Genau so etwas meine ich. Wenn man ein bisschen nachdenkt, versucht man, sich zu arrangieren. Es ist es einfach nicht wert, sich nachts als älterer Mensch alleine in die Bahn zu hocken. Besonders nicht, wenn man sowieso unsicher ist, weil das Bauchgefühl eben doch ein ganz guter Ratgeber ist. Sowas strahlt man dann halt noch zusätzlich aus, ist vielleicht ein Nebeneffekt, aber auch Dritte merken, ob man ängstlich, gechillt oder einfach aufmerksam ist. Weiß nicht, wie eure Frauen/Freundinnen sich so fühlen, wenn sie mal alleine mitten in der Nacht durchs Parkhaus oder an die U-Bahn-Station müssen, könnte aber raten, dass das nicht allzu toll sein dürfte.

Ripley
23-07-2019, 20:01
Fein!

Bleiben die Alten also zukünftig besser zuhause. Und Frauen gehören eh in den Harim (Harem)!
Weil, wenn sie sich nicht dran halten, sind sie ja quasi selbst schuld, wenn...

Sonst noch alles frisch?

* Silverback
23-07-2019, 20:24
...
Bleiben die Alten also zukünftig besser zuhause. Und Frauen gehören eh in den Harim (Harem)!
...

Das hat schon ein bißchen was von "schwarz-weiß-Denken" - entweder so, oder so (Argumente zählen da nicht mehr, und Zwischenlösungen sind auch keine denkbar :ups:).
Ist vielleicht schlicht einfach ne Frage des Erkennens aktueller Realitäten, und nachfolgend der Vernunft. Man (/frau) kann ja auf verschiedenen Ebenen langfristig an einer Veränderung arbeiten - und gleichzeitig im Hier und Jetzt (abhängig vom eigenen Viertel) sich so einen Schuß Realismus und Vernunft bewahren.



Sonst noch alles frisch?
Genau, "ich" und jede andere Frau ziehen ihr Ding (gefälligst) durch, wider Realitätssinn und besseren Wissens; "sonst noch alles frisch?"
Viel Erfolg dabei.

DZXX
23-07-2019, 20:43
.
Ist vielleicht schlicht einfach ne Frage des Erkennens aktueller Realitäten, und nachfolgend der Vernunft.

... wider Realitätssinn und besseren Wissens; "sonst noch alles frisch?"


Findest du, dass die Schilderung des Users "oxox" die "aktuelle deutsche Realität" widerspiegelt?

MCFly
23-07-2019, 20:52
Fein!

Bleiben die Alten also zukünftig besser zuhause. Und Frauen gehören eh in den Harim (Harem)!
Weil, wenn sie sich nicht dran halten, sind sie ja quasi selbst schuld, wenn...

Sonst noch alles frisch?

Du bist ja schon ein älteres Semester, daher werde ich versuchen, höflich zu bleiben, manchmal setzt der Verstand vielleicht schon etwas verzögert ein:

Also sage ich Dir höflich, dass diese "Selbst schuld"-Masche mit dem persönlichen Fazit "noch alles frisch?" unterste Schublade ist und alles über Deinen Horizont und Diskussionsstil offenbart.

Ich bin seit vielen Jahren sehr glücklich mit einer toleranten Frau verheiratet, unterrichte und beschäftige mich seit zwei Jahrzehnten mit u.a. eben solchen Themen. Es gibt nicht die geringste Tendenz in meinen Worten, irgendwelchen Personen ihre Selbstbestimmung abzuerkennen. Das können nur frustrierte Personen mit fehlgeleiteter Emanzen-Motivation interpretieren - vielleicht noch pubertierende Kinder, für die jede Art von Abwägung direkt einem Freiheitsentzug gleichkommt.

Das nur als deutliche Reaktion, da du deinen persönlichen Mist ja direkt unter meinem Post verzapft hast.

Wenn es bei dir reicht, nachzudenken, zu lesen und reflektiert zu antworten, gehe ich vielleicht nochmal ausführlicher auf meine eigentlich klaren und logischen Sätze ein. Gebe die Hoffnung nicht auf, dass gerade reifere Menschen deines Alters nochmal die Kurve kriegen. Ansonsten wünsche ich dir einen schönen Abend und wäre dankbar, wenn du zukünftig meine Beiträge ignorierst oder kenntlich machst, auf wen sich deine (hier komplett sinnfreien) Äußerungen beziehen. Merci :)

Allgemein:
Sorry für die Klarstellung und den OT. Aber solche Reaktionen zeigen ganz gut, wo in unserer Gesellschaft das Problem liegt. Ich bemühe mich noch um ausführliche Erläuterungen, aber selbst hier fehlt oftmals die Bereitschaft, zuzuhören (zu lesen) und vernünftig zu antworten...

* Silverback
23-07-2019, 20:59
Findest du, dass die Schilderung des Users "oxox" die "aktuelle deutsche Realität" widerspiegelt?

Ganz bestimmt ... einen Teil davon.
Ich glaube daß die "Realität" einfach von ganz vielen Faktoren (inkl. facts und fiction) abhängt, dh. dass sie zumindest immer auch Orts-/ und umgebungsabhängig ist; plus dass sie logischerweise, weil eben menschlich, immer auch subjektiv wahrgenommen wird. Und dh. für mich, wenn 'oxox' 'seine Realität' so wahrnimmt, wie beschrieben, dann ist es eben 'seine Realität'. Und weil ich die nicht kenne, kann ich auch gar nicht mehr dazu sagen; nur soviel allgemein, dass sich aus all den Posts hier schon ein gewisses Bild zusammenstellen lässt ... was meinem recht nahe kommt (pendle oft zwischen Köln, Berlin, Leverkusen und Ruhrpott, und erlebe da auch so einiges Spannendes :) )..

MCFly
23-07-2019, 21:16
Hast du gut beschrieben. Realität spiegelt eben Unmengen an subjektiven Erfahrungen wieder. Es ist dann auch die persönliche Entscheidung, welche Schlüsse man daraus für sein Leben zieht.
Diese Diskussion dreht sich letzten Endes doch um einen sehr unwahrscheinlichen Bereich (die Statistiken kann man nachlesen, heute kam ja wieder in den Nachrichten, dass die Kriminalität zurückgegangen ist :) ). Sehr viele kommen nie mit Gewalt in Berührung, andere vielleicht drei Mal in einem Jahr. Ich kann für mich nur entscheiden, welche Gefahren ich -basierend auf dem heutigen quantitativen und qualitativen Gewaltbild- lieber durch bestimmtes Verhalten noch deutlicher minimiere, als dies ohnehin der Fall ist. Und persönlich denke auch ich, dass meine Auffassung dem "Gesamtbild", was sich so herauskristallisiert, auch recht nahekommt. ;)

DZXX
23-07-2019, 21:33
Du bist ja schon ein älteres Semester, daher werde ich versuchen, höflich zu bleiben, manchmal setzt der Verstand vielleicht schon etwas verzögert ein:

Also sage ich Dir höflich, dass diese "Selbst schuld"-Masche mit dem persönlichen Fazit "noch alles frisch?" unterste Schublade ist und alles über Deinen Horizont und Diskussionsstil offenbart.

Ich bin seit vielen Jahren sehr glücklich mit einer toleranten Frau verheiratet, unterrichte und beschäftige mich seit zwei Jahrzehnten mit u.a. eben solchen Themen. Es gibt nicht die geringste Tendenz in meinen Worten, irgendwelchen Personen ihre Selbstbestimmung abzuerkennen. Das können nur frustrierte Personen mit fehlgeleiteter Emanzen-Motivation interpretieren - vielleicht noch pubertierende Kinder, für die jede Art von Abwägung direkt einem Freiheitsentzug gleichkommt.

Das nur als deutliche Reaktion, da du deinen persönlichen Mist ja direkt unter meinem Post verzapft hast.

Wenn es bei dir reicht, nachzudenken, zu lesen und reflektiert zu antworten, gehe ich vielleicht nochmal ausführlicher auf meine eigentlich klaren und logischen Sätze ein. Gebe die Hoffnung nicht auf, dass gerade reifere Menschen deines Alters nochmal die Kurve kriegen. Ansonsten wünsche ich dir einen schönen Abend und wäre dankbar, wenn du zukünftig meine Beiträge ignorierst oder kenntlich machst, auf wen sich deine (hier komplett sinnfreien) Äußerungen beziehen. Merci :)

...

Merkst du noch was? Du kannst mal da runterkommen. Ist ja unerträglich.

Billy die Kampfkugel
23-07-2019, 21:35
Persönlich finde ich Angst allein ist ein schlechter Ratgeber und würde mich persönlich auch nicht auf Dauer motivieren. Ich würde mir überlegen was bringt mir auch jenseits einer SV Situation etwas. Kann ich Geld durch eine Fahrgemeinschaft sparen und wird mein Leben durch die Begleitperson nicht auch sicherer. Kann ich mir angewöhnen ein Handy mitzunehmen (ich kenne einige Senioren die keines haben) und da technische Vorteile nutzen neben dem Aspekt, dass ich Hilfe rufen kann. Kann ich mir nicht einen Sport suchen,muss ja nicht unbedingt Kampfsport sein, der mir gefällt und mich fit hält für was auch immer, nehme ich mir meinen aktuellen Medikamentenplan und andere Hinweise im Geldbeutel mit falls ich versorgt werden muss...
Da findet jeder in jedem Alter bestimmt zwei, drei Sachen die nicht einschränken und trotzdem nützlich sind, wenn man sie sich in Ruhe überlegt.

oxox
23-07-2019, 21:57
nur soviel allgemein, dass sich aus all den Posts hier schon ein gewisses Bild zusammenstellen lässt ... was meinem recht nahe kommt (pendle oft zwischen Köln, Berlin, Leverkusen und Ruhrpott, und erlebe da auch so einiges Spannendes :) )..

Fast schon gruselig. Ich komme tatsächlich aus der groben Ecke :D Mehr sage ich aber nicht sonst wird meine Position noch trianguliert.

Jeder hat ein wenig Realitätstunnel, aber das sind schon meine Erfahrungen. Inwiefern die repräsentativ für die deutsche Lebensrealität sind kann ich nicht beurteilen. Man behält ja in erster Linie die außergewöhnlichen Dinge in Erinnerung, aber dazwischen liegen lange Pausen der Langeweile. Wenn Opa aus dem Krieg erzählt kommt da auch eher das Highlight Reel und weniger die Banalitäten. Ja, ich muss nicht jeden Tag einen Hindernisparcour aus Bettlern und Kleinkriminellen laufen, aber manche Sachen sieht man halt doch und die Situation war mal besser. Ich würde da eher noch so weit gehen, dass mein Highlight Reel im Vergleich noch unglaublich zahm ist.

Würde ich ein paar lokale Artikel der letzten Jahre posten könnte sich das noch ganz anders anhören, wenn jetzt einer meint solche Geschichten mit Bettlern wäre unerhört und sowas könne es ja nicht geben. Gehört hier aber nicht hin und vielleicht würden daraus auch die falschen Schlüsse gezogen, aber ungeachtet der Wertung ist's halt wie es ist. Wenn du vor ein paar Jahren noch nach Bonn gekommen bist saßen die Junkies da im Loch wie auf der Hühnerstange, auch wenn es anscheinend mittlerweile geplättet wurde. Da habe ich genug Vorstellungskraft um mir denken zu können, dass es in Berlin oder was weiß ich nicht besser sein wird.

Kannix
23-07-2019, 22:02
Fein!

Bleiben die Alten also zukünftig besser zuhause. Und Frauen gehören eh in den Harim (Harem)!
Weil, wenn sie sich nicht dran halten, sind sie ja quasi selbst schuld, wenn...

Sonst noch alles frisch?
Dann übertreibe ich es auch mal und sage:
Von mir aus kann eine junge Frau gerne selbstbestimmt nachts alleine in einem engen Kleid durch den Park wo auch mit Drogen gedealt wird spazieren. Ist ihr gutes Recht.
Die Rollatoromi kann gerne abends am Bankautomat am Hauptbahnhof ihr Geld abholen und dann die U-Bahn nehmen, kann ihr keiner verbieten.
Ich kann auch alleine durch bestimmte Bezirke in Marseille spazieren, irgendwie überwiegt aber mein Sicherheitsgefühl. Furchtbar wenn man sich so einschränken lässt und seine Freiheit aufgibt.

oxox
23-07-2019, 22:20
Persönlich finde ich Angst allein ist ein schlechter Ratgeber und würde mich persönlich auch nicht auf Dauer motivieren.

Wir haben hier immer noch ein unglaublich tolles Leben, aber ich halte es für genauso falsch alles zu verklären und den Kopf in den Sand zu stecken. Wenn ich über die Straße gehe gucke ich auch nach links und rechts, deswegen habe ich keine Angst vor Autos. Wenn jetzt einer sagt ein Unfall wäre extrem unwahrscheinlich mag das zwar stimmen, ist aber kein gutes Argument gegen ein gesundes Maß an Gefahrenevaluation. Vom Blitz getroffen zu werden ist auch unwahrscheinlich, deswegen renne ich doch nicht bei jedem Gewitter raus um einen Punkt zu machen. Meine Straße ist halt nicht die Einzige und nicht jede ist so ruhig wie die hier. Und selbst dann, wenn samstagnachts die ganzen Besoffskis nach Hause fahren passe ich mein Verhalten daran an. Klar wäre mir das lieber wenn man als Renter so tralala am Unterholz irgendwelcher entlegenen Parks vorbei tanzen könnte, aber das würde ich nicht mal als erwachsener Mann einfach so machen.

Aiki5O+
23-07-2019, 23:06
Was sind für dich Senioren ? Ü60 ? Ü70 ? Ü80 ? Denkst du dass ein 28jähriger polizeibekannter Irrer/Krimineller den sagen wir mal 63jährigen Lennox Lewis auf die Bahngleise schubst ?
Also wenn ich an die ersten Seiten dieses Threads denke, sowie an KK/SV-Angebote für Senioren, dann lese ich meist etwas von 50plus. Ich kann natürlich auch verstehen, dass sich ein fitter Ü50er ungern zu den Senioren zählt; ich wollte und habe mich ja auch nicht einer 50+ Gruppe im Aikido (von denen es in Berlin mindestens 2 gibt) angeschlossen.


Gerade um ein Geschubstwerden abzufangen, muss man relativ fit sein und braucht einen gut geschulten Gleichgewichtssinn und eine gute Base. Das ist nichts was man so auf die schnelle lernt. Für jemanden, der jahrlang oder gar nie was in die Richtung gemacht hat, wäre es mit einmal die Woche Selbstverteidigungstrainig nicht getan. Schon gar nicht wenn man noch die ganzen Verhaltensweise usw unterrichten will. Klar, ein bißchen was ist besser als nichts. Und ja es wird auch einige Senioren (wer auch immer dazu gehört) geben, die häufiger zum Training gehen. Die meisten würde das aber wohl nicht machen. Und jemanden Fallschule beizubringen, der jahrelang nichts gemacht hat und zusätlich vom Alter her immer unbeweglicher und steifer wird, dürfte schon recht schwierig werden. Dann davon zu reden das Oma Erna und Opa Heinz durch einen SV Kurs physisch verhindern können auf die Gleise geschubst zu werden, halte ich für sehr optimistisch.Meine Schlussfolgerung aus den (jetzt etwas zurück liegenden) Diskussionen ist, dass der Faktor, der die Wehrhaftigkeit mit zunehmenden Alter am meisten begrenzt, die körperliche und geistige Fitness ist. Also wäre es logisch, auch unter SV-Gesichtspunkten, eine(n) KS/KK/BK zu üben, die einen auch ab 50 oder 70 bei regelmäßigem Training möglichst lange beweglich, locker, kräftig und konditionsstark hält und natürlich auch Freude bereitet. Der von Klaus gepostete Clip (https://www.youtube.com/watch?v=HEZVHE2LXyY&feature=youtu.be&t=29) vom 71-jährigen Schwarzenegger, den irgendein Idiot von hinten tritt ohne eine erkennbare Wirkung zu erzielen, ist ein schönes Beispiel, wie man ganz ohne Technik allein durch gute Physis einen Angriff (Schubsen von hinten) verpuffen lassen kann.

Gerade bei so was zeigt sich doch, wie wichtig in der SV das ist, was im Vorfeld passiert, bzw. wie man sich präventiv verhält.
Eben mal mitkriegen, wer hinter einem steht und möglichst nicht nahe an der Bahnsteigkante stehen.
Der Mörder war nach Medienberichten im Vorfeld schon auffällig und hatte Streit mit einem Vater (den Medien ist es irgendwie wichtig, zu betonen, dass es sich dabei um einen Iraker handelte) eines kleinen Mädchens, dass er angesprochen hatte.
D.h. der war schon vorher auffällig.Sehe ich auch so..


Ein KK-Lehrer hat mal drauf hingewiesen, dass sich die meisten Kampfsportler wohl im Training häufiger verletzen, als in SV-Situationen. Das ist für mich auch der Hauptgrund, ab 50+ nicht mehr was anerkannt effektives (Kickboxen, BJJ, MMA) anzufangen.


SV-spezifisch Weiterbildung im Erkennen und Umgang mit tatsächlichen Gefahrensituationen.
Für tatsächlche Auseiandersetzungen dann eventuell noch der Umgang mit den entsprechenden Tools.
Und dann vielleicht noch eine spirituelle Methode, die einem hilft, die eigene Existenz nicht all zu wichtig zu nehmen....

Können natürlich die meisten Anbieter wahrscheinlich nicht leisten.Interessant wäre da ein SV-Kurs, der auf vorhandene Kenntnisse und Übung eines KS oder KK aufsetzt. Ich fürchte aber, dass es so etwas für mich bzw. Aikidoka i.A. nicht geben wird.

Pansapiens
24-07-2019, 02:19
Sicherheit ist ein hohes Gut. Ich (Sachverständiger in Versicherungsschäden) verdiene mein Brot damit, Menschen zu helfen, die dies für ihre Besitztümer erkannt haben.

bekommst Du Dein Brot von den Menschen oder der Versicherung?


Fein!
Bleiben die Alten also zukünftig besser zuhause. Und Frauen gehören eh in den Harim (Harem)!
Weil, wenn sie sich nicht dran halten, sind sie ja quasi selbst schuld, wenn...


Dafür scheint es hier einen gewissen Konsens zu geben. Zumindest von Leuten aus NRW.
Vielleicht hilft es Dir, das Wort "schuld" durch "verantwortlich" zu ersetzen.
Da bleibt Dir Selbstbestimmung ja erhalten, aber Du handelst eben auf eigene Verantwortung.
Und wenn... dann wird selbstverständlich versucht, den Täter zu ermitteln und einem rechtsstaatlichen Verfahren zuzuführen.
Falls das gelingt, müssen bei der Strafzumessung natürlich nicht nur das Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung, sondern auch die Persönlichkeitsrechte des Täters berücksichtigt werden.
Sicherheit und Freiheit sind eben Werte, bei denen die Verwirklichung des einen mitunter auf Kosten des anderen geht.
Hab da mal vor längerer Zeit ein interessantes Buch gelesen, in dem z.B. die Freiheitskultur der USA der Sicherheitskultur Japans gegenübergestellt wurde.
Die Straßen Deutschlands seien nach der Machtergreifung der Nazis zunächst auch sicherer geworden, im Vergleich mit den instabilen Zeiten der Weimarer Republik...zumindest wenn man kein Jude, Kommunist, Homosexueller, Sinti, Roma...oder eben Freund der freien Meinungsäußerung war....
Ich meine, die Sicherheitssituation der Frauen in Afghanistan wurde durch die Machtübernahme durch die Taliban auch erhöht.
Die waren dann halt etwas in der Bewegungsfreiheit, Kleiderwahl und Bildung eingeschränkt, aber dafür nicht mehr der Willkür irgendwelcher Warlords und deren Schergen ausgeliefert.
Der Gründungsmythos ist ja sogar die Befreiung zweier Mädchen aus den Händen solcher Peiniger:


Als auslösender Moment wird in verschiedenen Quellen die Entführung und Vergewaltigung zweier Mädchen durch einen Milizenführer genannt, zu deren Befreiung sich 30 Männer unter der Führung von Mullah Omar zusammenschlossen.

Die neigten dann irgendwie zur Überbehütung....
Unerreicht ist wohl die Sicherheit innerhalb des mongolischen Reichs:


Die Legende spricht davon, dass zu den Glanzzeiten des Reiches eine Jungfrau mit einem Topf voll Gold sein Territorium von einem Ende bis zum anderen unbegleitet durchqueren konnte, ohne sich vor Belästigungen irgendwelcher Art fürchten zu müssen.:blume:

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass hier einige Leute meinen, die Sicherheits-Situation in Deutschland hätte sich in letzter Zeit verschlechtert, so dass sich der Einzelne in seinem Verhalten anpassen müsse.
Das steht natürlich im Gegensatz zu öffentlichen Verlautbarungen über die Kriminalitätsentwicklung. :gruebel:




Ich kann auch alleine durch bestimmte Bezirke in Marseille spazieren, irgendwie überwiegt aber mein Sicherheitsgefühl.

Manche würden das "Angst" nennen. :p


Furchtbar wenn man sich so einschränken lässt und seine Freiheit aufgibt.

Im Messerthread konnte man sich für einen solchen Ausdruck des Bedürfnisses auf Selbstbestimmung die Diagnose "narzisstische Bevormundung" einfangen.
Dort gingen diese Bedürfnisse (nach Sicherheit und nach Selbstbestimmung) noch Hand in Hand, hier führt der Wunsch nach Selbstbestimmung eher zur Einschränkung der Sicherheit.



. Der von Klaus gepostete Clip (https://www.youtube.com/watch?v=HEZVHE2LXyY&feature=youtu.be&t=29) vom 71-jährigen Schwarzenegger, den irgendein Idiot von hinten tritt ohne eine erkennbare Wirkung zu erzielen, ist ein schönes Beispiel, wie man ganz ohne Technik allein durch gute Physis einen Angriff (Schubsen von hinten) verpuffen lassen kann.


Naja, ich erkenne da schon eine Wirkung. An der Bahnsteigkante wär er IMO weg geweisen.

https://media.giphy.com/media/KcWKyYMjksIpYwqNkZ/giphy.gif

Bei Arnie wäre ich auch nicht sicher, ob er einen altersbedingt fallenden Testosteronspiegel durch eine Hormonersatztherapie ausgleicht.
Bodyguards sind auch ganz hilfreich...



Das ist für mich auch der Hauptgrund, ab 50+ nicht mehr was anerkannt effektives (Kickboxen, BJJ, MMA) anzufangen.


Hängt dann eventuell davon ab, wie intensiv man Sparring betreibt.
Leute, die seit früher Jugend intensiv Leistungsport betreiben sind auch im Alter nicht unbedingt fitter, als unsportliche Normalos, sondern teilweise kaputter.



Interessant wäre da ein SV-Kurs, der auf vorhandene Kenntnisse und Übung eines KS oder KK aufsetzt. Ich fürchte aber, dass es so etwas für mich bzw. Aikidoka i.A. nicht geben wird.

Da müsste man jemanden finden, der Einblick in beides hat.
Im Bereich des Aikido vielleicht Typ Florian Dau, auch wenn der ja nach Meinung hochrangiger Aikidoka keine Ahnung von Aikido hat, und ob sein Training für ältere Leute geeignet ist, sei mal dahin gestellt.

Ueshiba selbst war ja um die fünfzig recht kräftig und im höheren Alter noch beeindruckend agil und beweglich.

https://chinesemartialstudies.files.wordpress.com/2012/08/ueshiba-spear.jpg

ThomasL
24-07-2019, 07:19
Sorry, habe gestern abend geschrieben und noch nicht alles neues gelesen:

In meinem kleinen Ort wurde ein alter Mann (60+) abends auf dem Heimweg von der Dorfkneipe von 2 Jugendlichen überfallen. Er wurde dabei mit einen „Totschläger“ so schwer verletzt, dass er darauf hin starb. Da es der Opa meines Freundes war, bekam ich danach viele Gespräche, vor allem in seine Verwandtschaft mit. Da ging es darum, wie schlimm es heutzutage ist und das man sich nicht mehr auf die Straße trauen kann. Das ganze ist ca. 40 Jahre her. Seit damals gab es keinen weiteren Straßenmord in unserem Ort (meines Wissens nach auch keinen weitere Überfall auf ein ältere Person).
Nur zum Nachdenken:
Wäre es sinnvoll gewesen, wenn meine Eltern (oder andere Erwachsene) damals aufgehört hätten abends wegzugehen und ihr Leben zu leben?
Wäre es sinnvoll nicht mehr über den Buckel in den Nachbarort zu fahren (da zerlegt es leider alle paar Jahre einen, zuletzt ein junges Mädchen und kurze Zeit später eine junge Mutter)?
Mein Eindruck ist, dass wir inzwischen so sicher leben, dass viele verlernt haben ein gewisses Risiko als ganz normalen Bestandteil des Lebens zu akzeptieren.

Jedem sollte klar sein, dass er jederzeit zum Opfer werden kann. Nur mit diesem Bewusstsein, ist es möglich Gefahren rechtzeitig zu erkennen und richtig zu reagieren. Das wäre für mich eine zentrale Aufgabe für ein SV Training (gerade auch für ältere Menschen). Gleichzeitig sollte man das Risiko realistisch bewerten und sich nicht zu verrückt machen. Zum Glück unterrichte ich keine SV und muss das niemand beibringen ��

Leider führen die „neuen“ Medien dazu, dass bei vielen ein verzehrtes Bild vom eigenen Risiko entsteht. Ich kenne das aus eigener Erfahrung, wir hatten zwar in meiner Kindheit/Jugend kein Internet, aber nach jeder Folge von Aktenzeichen bekamen wir wieder gesagt, ja nicht zu trampen. Und wenn ich im Wald unterwegs war, rechnete ich öfters mal damit auf eine Leiche zu stoßen (die fanden die Leichen irgendwie immer irgendwo im Wald ��.

Was man dann tut und was man sein lässt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Basierend darauf was einem gewisse Dinge Wert sind und darauf wie man das Risiko einschätzt und dagegen gewichtet.

Um das Risiko einigermaßen realistisch zu bewerten, muss man aber in seinem Umfeld schauen. Ich kenne Stadtteile (und Städte) die waren früher "No-Go" Areas und sind heute sehr sicher, wohingegen andere Stadteile (Städte) die früher sicher waren, heute mit Vorsicht zu geniessen sind.

DatOlli
24-07-2019, 07:43
Auch wenn ich mich eigentlich aus dem Faden zurück ziehen wollte (hab im Moment anderen Blödsinn im Kopf) muss ich trotzdem noch mal kurz meinen "Senf" beisteuern.

Ich persönlich halte erkennen und vermeiden von Gefahrensituationen für sehr wichtig (läuft in meinem Kopf unter Selbstschutz), kann einem eine Menge Probleme und auch SV-Situationen vermeiden.

Selbstverständlich hat jeder das Recht sich frei zu bewegen und seine Freiheit (innerhalb des gesetzlichen Rahmens) auszuleben.
Das gilt für Rentner im öffentlichen Nahverkehr genauso wie für das junge, knapp bekleidete Mädchen im Park.
Selbstverständlich.
Menschen die solche Situationen ausnutzen versucht der Staat zu ermitteln und ggf. zu bestrafen. - Nach der Tat. Vorher ist nicht möglich (Gesetze können nicht schützen - Nur ahnden).

Die Frage ob ich im Bezug auf Gewalt auf mein Recht bestehe, stellt sich mir persönlich nicht. Ich möchte heil und gesund bleiben und nicht das jemand, der mir Gewalt angetan hat bestraft wird.
OK, das ist missverständlich. Natürlich möchte ich dass Täter bestraft werden. Mir ist es aber wichtiger gar nicht erst in so eine Situation zu geraten.

Aus diesem Grund habe ich erst mein Leben umgestellt (die Orte und Situationen gemieden, die bei mir zu "Action" geführt haben) und bin später an einen anderen (sichereren) Ort umgezogen.

Also ja, ich habe für meine persönliche Sicherheit, persönliche Einschränkungen in Kauf genommen und finde das immer noch sinnvoll. - Mein Leben ist jetzt wesentlich entspannter.

Den "selbst Schuld, warum hast du (oder auch nicht) XY gemacht?" - Spruch würde ich dennoch niemals raushauen.

Die Welt ist halt bunt und nicht s/w (binär). Jeder muss für sich selbst abwägen.


Liebe Grüße
DatOlli

* Silverback
24-07-2019, 07:55
...
Manche würden das "Angst" nennen. ...
Oder halt "Vorsicht" -
die ja bekanntlicherweise die Mutter der Prozellankiste ist.

MCFly
24-07-2019, 08:16
Merkst du noch was? Du kannst mal da runterkommen. Ist ja unerträglich.

Komisch, mir gehen primär Leute wie Du auf den Senkel, die direkt persönlich werden. Wenn´s für Dich schon unerträglich ist, dass ich mir solchen Mist nicht gefallen lasse, grenzt es ja fast an Selbstironie, dass Du hier mitdiskutieren möchtest :D


bekommst Du Dein Brot von den Menschen oder der Versicherung?

Oft diskutiertes Thema. Natürlich bezahlt mich eine Versicherung, diese kann letzten Endes aber ohne andere Menschen und ihr Sicherheitsbedürfnis nicht existieren. Wir sind Dienstleister, die Zeiten sind vorbei, in denen Kunden von oben herab über den Schreibtisch irgendeine Entscheidung zugeworfen wird, die gefälligst zu akzeptieren ist. Das mag natürlich auch immer noch ein Stück weit persönliche Philosophie sein, aber ich befasse mich in der Regel mit Großschäden, da geht es um Existenzen von Privatmenschen wie Firmen. Natürlich möchte man diesen Leuten im Rahmen seiner Möglichkeiten helfen, dafür werde ich bezahlt. Und das darf man heutzutage auch erwarten. Aber genug dazu ;)



Dafür scheint es hier einen gewissen Konsens zu geben. Zumindest von Leuten aus NRW.
Vielleicht hilft es Dir, das Wort "schuld" durch "verantwortlich" zu ersetzen.
Da bleibt Dir Selbstbestimmung ja erhalten, aber Du handelst eben auf eigene Verantwortung. ��.


Geht zwar nicht an mich, aber um auch meine Meinung zu diesem Punkt abzuschließen: es existiert immer diese Art von Personen, die sofort das Denken einstellen und bei bestimmten Schlagworten direkt persönlich werden. Klar, wenn man den Standpunkt vertritt, besser bestimmte Situationen zu vermeiden, bedeutet das gleichzeitig, dass jeder selbst schuld ist, der das anders sieht :weirdfaceIst leider die heutige "Diskussionskultur" in vielen Dingen. Ist daher sicher nett, dass Du die Dinge nochmals erklären möchtest, aber ich denke, das ist keine Frage von missverstehen, sondern von missverstehen wollen ;)

Aber um den Konsens zu unterstreichen: das sind einfach Erfahrungswerte. Für mich hat das auch nichts mit NRW zu tun, es gibt nun einmal ein gewisses Gefährdungspotential und wenn sich das durch ein paar Verhaltensregeln noch mehr minimieren lässt, als ohnehin, ist das für mich einfach eine rationale Abwägung. Wem das Gut "Freiheit" wichtiger ist, der mag das anders bewerten.

Oder um den Konsens nochmals in ein gelungenes Zitat zu setzen:


Jedem sollte klar sein, dass er jederzeit zum Opfer werden kann. Nur mit diesem Bewusstsein, ist es möglich Gefahren rechtzeitig zu erkennen und richtig zu reagieren. Das wäre für mich eine zentrale Aufgabe für ein SV Training (gerade auch für ältere Menschen).

Paradiso
24-07-2019, 08:45
Oder halt "Vorsicht" -
die ja bekanntlicherweise die Mutter der Prozellankiste ist.

Das würde ich gerne aufnehmen, um ein noch nicht erwähntes Themenfeld zu vertiefen.

Zur physischen Auseinandersetzung, was ja Ausgang der Diskussion war, gehört auch die Einschätzung der eigenen körperlichen Verfassung.
Mit dem Alter nehmen nicht wahrnehmbare Erkrankungen und Verschleiße zu.

So können Knochendichte, Gleichgewichtsstörungen, Herz/Kreislauf und Stoffwechselstörungen fatale Folgen bei Stürzen, Schlageinwirkung, Gelenkverdrehungen haben,
ebenso der unmittelbare Anstieg von Puls und Adrenalinschüben.

Eine richtig gefährliche Bedrohung kann nicht in einem SV Kurs simuliert werden, dessen muss sich ein Trainer solcher Kurse bewusst sein.

Dominik Brunner war so ein Fall, kann man auf Wikipedia nachlesen.

Besser vorher zu einem Rundum-Gesundheitscheck raten.

....und der eine Poster, der hier seinen Vater mit einem Messer bestückt.....gute Nacht.

Pflöte
24-07-2019, 09:07
Mich würde interessieren, wie ein Training in Aufmerksamkeit, Prävention, Deeskalation usw. nun konkret aussieht. Hab da keine Vorstellungen, was vllt. auch der Grund ist, dass ich mir für mich (!) da keinen Gewinn drin sehe.

Wenn Omi nachts in die U-Bahn möchte, aber schon am Bahnhofseingang von unten Gegröle hört, sollte sie überlegen, vllt. nicht gleich die Treppen hinunterzusteigen. Erst recht nicht, wenn sonst niemand unterwegs ist. Meine Frage lautet aber, wie lange es denn dauern soll, sowas Omi klarzumachen. Oder wird dann in jedem Training eine andere Situation beschrieben?

Oder Deeskalation ... wie will man denn sowas lernen? Es gibt gewisse Dinge, so zeigen ältere Menschen oft deutlich ihre Angst, was durchaus fatal werden kann. Sowas kann man ansprechen ... aber (weg-)üben? Da bin ich skeptisch. Zumal ja jede Situation anders ist, jeder Aggressor anders ist. Wer da kein Gespür für hat, so behaupte ich, kann sich das auch nicht antrainieren.

Edit: Ältere Menschen sind oft nicht in der Lage potentiell gefährliche Menschen zu erkennen. Im Zweifelsfall gehts da nach optischen Auffälligkeiten. Oder bei der ganzen Angst vor den lustiglauten Jugendlichen werden die finsteren Gestalten auf der anderen Straßenseite völlig übersehen. Auch hier sehe ich nicht wie man jemandem beibringen kann, Menschen abzuschätzen.

* Silverback
24-07-2019, 09:26
Nur 2 kleine spontane Ideen dazu (für mehr sollten die Profis ran; bin selbst nicht vom SV-Fach):

Mich würde interessieren, wie ein Training in Aufmerksamkeit, Prävention, Deeskalation usw. nun konkret aussieht. Hab da keine Vorstellungen, was vllt. auch der Grund ist, dass ich mir für mich (!) da keinen Gewinn drin sehe.
z.B. eine Art "Geländetraining" (field practice) durchführen, wo zuvor einzelne "Stationen" aufgebaut wurden (wie z.B. eine lautstarke Jugendgruppe, ein dunkler Gang, eine lange Treppe 'in Einsamkeit' u.dgl.m.).



...Oder Deeskalation ... wie will man denn sowas lernen? ....
Dazu kann man z.B. eine Menge Gesprächsszenarien aufbauen/ üben (weil's auf der Ebene IMHO häufig seinen Ursprung hat).

Und das Ganze eben seniorengerecht, mit Spaß und Aha-Effekten; da würde IMHO schon Einiges gehen.

Just my 2 cents.


P.S.: Und Nachtrag zum 'Edit':

Edit: Ältere Menschen sind oft nicht in der Lage potentiell gefährliche Menschen zu erkennen. Im Zweifelsfall gehts da nach optischen Auffälligkeiten. Oder bei der ganzen Angst vor den lustiglauten Jugendlichen werden die finsteren Gestalten auf der anderen Straßenseite völlig übersehen. Auch hier sehe ich nicht wie man jemandem beibringen kann, Menschen abzuschätzen.
Es sollte in einer seniorengerechten SV IMHO um erste Schritte gehen; Rom ist auch nicht an einem Tag erbaut worden.

Gast
24-07-2019, 09:33
Interessant wäre da ein SV-Kurs, der auf vorhandene Kenntnisse und Übung eines KS oder KK aufsetzt. Ich fürchte aber, dass es so etwas für mich bzw. Aikidoka i.A. nicht geben wird.

Wer sagt denn das? Deine Meinung scheint da doch irgendwie verfestigt zu sein.
Im Aikido werden doch gewisse Grundfertigkeiten vermittelt die durchaus ausbaufähig sind, zudem sind die im Aikido im allgemeinen geübten Techniken meist entschärfte Formen durchaus wirkungsvoller Techniken, die in anderer Form auch Eingang in SV Systeme gefunden haben. Also ein aufsetzen auf die im Aikido erlangten Fähigkeiten ist durchaus möglich und nicht so schwierig wie es dir vielleicht aufgrund deiner ja noch nicht so langen Übungspraxis vielleicht vorkommt.

Ripley
24-07-2019, 09:36
McFly,
hätte ich mich auf dein Posting (allein) bezogen, hätte ich daraus zitiert. Ganz einfach. Und ausgiebiger gehe ich auf deine künstliche Empörung nicht ein, schreibe sie vielmehr deiner "Jugend" zu... :cool:

Nein, es ging mir um die ... grob letzten 20 Postings vorher.

Die ältere Frau, die sich (bei ihrer Radfahrt) unwohl fühlt, der die Mutter (Schwester? egal!) rät, sie wäre besser zuhause geblieben? Warum eigentlich? Ist doch gar nix passiert? Ach, Hauptsache, Omi bleibt zuhause. Ist doch egal, ob sie Grund zur Angst hat oder nicht. Vergleicht das mal mit anderen unbegründeten Ängsten wie etwa einer Spinnenphobie: "Ach gehste halt nicht mehr in das Zimmer, wenn du meinst, da könnte eine sitzen!"

Das berühmt-berüchtigte junge Mädchen in "leichter Bekleidung", abends allein unterwegs? Wäre die in Begleitung der ach so netten Discobekanntschaft für den Heimweg sicher(er)? Wer weiß.
Sie wird aber mit großer Wahrscheinlichkeit, zuhause angekommen, dessen Idee von Vergeltung seiner "Ritterlichkeit" zu bearbeiten haben. Dumm gelaufen! Ganz ehrlich? Dann lieber allein durch den Park. Bitte erinnern! Der Fremde, der im Park auf sein wieauchimmerbekleidetes Opfer lauert, ist statistisch gesehen eine vollkommene Mär. Statistisch nachweislich gefährlich für die physische Unversehrtheit und die sexuelle Selbstbestimmung ist der (Ehe-)Mann, Freund, Kollege, Onkel, Vater, Nachbar. All die "netten" Leute, vor denen (junge) Frauen gemeinhin eben NICHT gewarnt werden. Bis sie es selbst lernen. Die Sache mit dem Park ist nur besser geeignet, sie ans Zuhause zu binden ...

Alte, ach was, *alle* nicht superduper wehrhaften Leute sollen doch bitte das Fehlverhalten Jüngerer ignorieren, auf keinen Fall was sagen? Jo, heute ignorieren wir, wie sie im Bus die Sitze beschmieren oder aufschneiden, morgen ignorieren wir, dass sie den Grundschüler vertrimmen, um ihm Geld abzupressen, und übermorgen schauen wir bei einem Gangbang weg. Ist es wirklich das, was wir wollen? Nur ja nicht Aufmerksamkeit erregten? Geben wir mal besser die drei Affen, ziehen alles ein und machen einen großen Umweg!
Ist es nicht vielleicht Zivilcourage und Gemeinsinn, die in diesen Fällen gefragt sind? Zusammentun, dagegen gehen, lange BEVOR, die "Jugend heutzutage" komplett außer Rand und Band ist?

Exkurs: Ich habe an diversen Stellen den Eindruck, dass ziemlich viele Eltern bei der Erziehung ihrer "lieben Kleinen" komplett versagen bzw. versagt habe. Angefangen von Berufs(!)schülern, die auf die grandiose Idee kommen, die Wände ihrer (damit auch meiner) Turnhallenumkleidekabine anzupi**en und aufgehört ... ja, ich weiß gerade nicht ... beim beim abgestochenen Opa.

Aber was bleibt, wenn wir alle schon im Vorfeld jeglichen auch noch so kleinen Konflikts eben dieses, das Feld nämlich, ängstlich räumen? Das KANN nicht der Weg sein.

Dann regiert nämlich demnächst wirklich nur noch der Mob. Und der Rest sitzt zitternd zuhause.

Und, ja, ich gehe weiterhin raus. Ja, auch nachts in den Wald. Allein. Naja, mit den Köters halt. Gucke, dass ich nicht in irgendwelche Sauen rein renne (eine hier weit realistischere Gefahr als der böse Fremde, der sich im Unterholz auf der Lauer nach irgendwelchen mehr oder minder holden Maiden den Ar*** abfriert).

MCFly
24-07-2019, 10:05
Las sich anders. Dann is ja gut ;)


Die ältere Frau, die sich (bei ihrer Radfahrt) unwohl fühlt, der die Mutter (Schwester? egal!) rät, sie wäre besser zuhause geblieben? Warum eigentlich? Ist doch gar nix passiert?

Ja warum denn nicht? Wenn Sie sich unwohl fühlt -was ich durchaus nachvollziehen kann- wäre das ein Weg, sich solche Erlebnisse in Zukunft zu ersparen.

Und ne Spinne kann eine Phobie auslösen, aber grundsätzlich niemanden überfallen. Die Angst wäre also "unbegründet". Als einzelne Person nachts zwischen fünf unbekannten jungen Männern durchzugehen, hat hingegen ein anderes Gefährdungs"potential" (KANN, nicht MUSS).
Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich, aber hier...


Wäre die in Begleitung der ach so netten Discobekanntschaft für den Heimweg sicher(er)? Wer weiß.
Sie wird aber mit großer Wahrscheinlichkeit, zuhause angekommen, dessen Idee von Vergeltung seiner "Ritterlichkeit" zu bearbeiten haben.

Sich nen fremden Typen/Tussi anlachen und mit nach Hause nehmen, war auch schon immer eine besonders clevere Idee ;)

Wie groß ist denn diese "große Wahrscheinlichkeit"?

Bleibt dabei, man kann versuchen, sich zu arrangieren. Man kann auch versuchen, alles als Freiheitsbeschneidung zu werten und in seiner Trotzwelt zu leben und sich in ausufernden Beispielen verlieren, um die eigene Meinung zu stärken. Ist ein freies Land. Die Grenze zwischen "einfach mal besser den Rand halten" und unterlassener Hilfeleistung ist schon ein wenig weiter als ein Abschnitt in einem Forenbeitrag.

* Silverback
24-07-2019, 10:09
...
Ist es nicht vielleicht Zivilcourage und Gemeinsinn, die in diesen Fällen gefragt sind? Zusammentun, dagegen gehen, lange BEVOR, die "Jugend heutzutage" komplett außer Rand und Band ist?
...
Aber was bleibt, wenn wir alle schon im Vorfeld jeglichen auch noch so kleinen Konflikts eben dieses, das Feld nämlich, ängstlich räumen? Das KANN nicht der Weg sein.
...

Selbstjustiz (die Mutter aller Mobs) aber ganz bestimmt auch nicht! Das führt ganz sicher nur zu einer Gewaltspirale - oder im Geiste von MLK hierzu: "Das Gesetz von 'Auge um Auge' hinterlässt auf beiden Seiten Blinde'.
Und deswegen, weil das Ganze eben so vielschichtig ist, nützt hier reines digitales, polemisch-polarisierendes Schwarz-Weiß-Denken herzlich wenig (unabhängig davon ob Du Dich im Recht wähnst oder nicht; das wird auch durch lange Erklärungen nicht besser!).

* Silverback
24-07-2019, 10:12
...
Bleibt dabei, man kann versuchen, sich zu arrangieren. Man kann auch versuchen, alles als Freiheitsbeschneidung zu werten und in seiner Trotzwelt zu leben und sich in ausufernden Beispielen verlieren, um die eigene Meinung zu stärken. Ist ein freies Land. Die Grenze zwischen "einfach mal besser den Rand halten" und unterlassener Hilfeleistung ist schon ein wenig weiter als ein Abschnitt in einem Forenbeitrag.

Satt mit :halbyeaha

Gast
24-07-2019, 10:42
Bitte erinnern! Der Fremde, der im Park auf sein wieauchimmerbekleidetes Opfer lauert, ist statistisch gesehen eine vollkommene Mär.

Statistik rettet dich aber nicht wirklich.
Es gibt Gegenden, da gehst du alleine nicht raus, weder als Mann, noch als Frau, und nachts dort zu spazieren ist nahezu eine 100%ige Garantie überfallen zu werden.

Man muss einfach lernen Fakten zu akzeptieren. Es gibt ja immer noch diese älteren Mitbürger die grundsätzlich auch über die Straße gehen wenn ein Auto kommt, sie meinen einfach sie haben das Recht, und lassen sich die Freiheit durch diese arroganten Autofahrer mit ihren neumodischen Vehikeln nicht beschneiden.
Geht vielleicht 10 mal gut, vielleicht auch ein Leben lang.
Andere gehen auch Schwimmen wenn Haie im Wasser sind, statistisch gesehen werden ja pro Jahr nur 5 Menschen von Haien getötet (dagegen 11.500 Haie von Menschen pro Stunde), und ein paar mehr Menschen werden von runterfallenden Kokosnüssen getötet.
Aber man geht doch Gefahren aus dem Weg wenn man kann, oder man bereitet sich vor und begibt sich da bewusst hinein. Aber unvorsichtig mit Stöpseln im Ohr auf sein Handy starrend über die Autobahn zu stolpern ist einfach dumm, genauso wie als leichtbegleitete Frau nachts alleine durchs Maghreb-Viertel zu spazieren.

* Silverback
24-07-2019, 10:55
... Es gibt ja immer noch diese älteren Mitbürger die grundsätzlich auch über die Straße gehen wenn ein Auto kommt, sie meinen einfach sie haben das Recht, und lassen sich die Freiheit durch diese arroganten Autofahrer mit ihren neumodischen Vehikeln nicht beschneiden.....

Da gab's doch mal nen Film mit Eddi Murphy (komm grad nicht auf den Titel), wo er weiß-bewandet und schmerzbefreit eine befahrene Straße kreuzt :).

Gast
24-07-2019, 11:06
https://www.youtube.com/watch?v=4DGu5X3Dy0I

* Silverback
24-07-2019, 11:11
@ Bowfinger
Ok der war's jetzt gerade nicht, aber: Made my day, DANKE :D

Gast
24-07-2019, 11:24
Im SV Seminar würde ich jetzt zeigen, wie man auf die Brücke kommt

Klaus
24-07-2019, 11:25
Darum ist es auch wichtig, dass die vorgeschlagenen Verhaltensweisen praktikabel sind. Wenn man unbedingt und partout gerne nachts spazieren gehen möchte weil man das immer so gemacht hat, dann nimmt man dabei halt einen adäquaten Hund mit. Der leistet Oma auch tagsüber Gesellschaft. Kann Oma keinen Hund mehr ausreichend ausführen und halten, muss sie halt jemanden finden der mit ihr geht, dann ist das mit dem "habich aba imma alleine gemacht!" halt raus. Starrsinn ist dann ein persönliches Lebensrisiko.

Auch für alle anderen gilt, praktikable Verhaltensweisen zu entwickeln. Geiler Fremder in der Disco ? Entweder man trifft sich vorab mal in der Eisdiele auf ein 2. Date und geht eben nicht romantisch mit an den einsamen Strand, oder man riskiert dass der Typ "Nein" nicht in seinem Wortschatz hat, mit allen Folgen. Bevor man mit völlig Fremden "mitgeht" macht man ein Selfie und lädt das auf seinen Insta-Account. Und schickt jemand zuverlässigem eine Chat-Nachricht dass man zu ihm unterwegs ist. Alles machbar. Wer das nicht will, weil Rebellion und so, eigenes Risiko.

* Silverback
24-07-2019, 12:07
Darum ist es auch wichtig, dass die vorgeschlagenen Verhaltensweisen praktikabel sind. Wenn man unbedingt und partout gerne nachts spazieren gehen möchte weil man das immer so gemacht hat, dann nimmt man dabei halt einen adäquaten Hund mit. ...

Hmmh, ein adäquater Hund * für den Schutz (z.B. a la Rottweiler - der die Omi aber standardmäßig hinter sich herschleift) * oder für die Omi (z.B. a la Dackel od. Rehpinscher - der jetzt aber nem Gewaltbereiten wohl eher ein müdes Gähnen entlockt) :confused:

ThomasL
24-07-2019, 12:24
Das Problem mit "das Recht haben etwas zu tun" ist halt, dass einem potentiellen Täter völlig egal ist. Gefahrenbewusstsein und den Umständen angepasstes Verhalte ist daher im eigenen Interesse oftmals essentiell.
Man kann man schon in manchen Fällen von fahrlässigem Verhalten sprechen, egal ob es derjenige ist der in Sandalen auf einen Berg steigt (auch dazu hat er das Recht) oder nachts durch betrunken durch Kapstadt (beliebige No Go Area einsetzen) nachhause läuft. Was daraus aber niemals resultieren darf, ist eine reduzierte Schuld des Täters.

Hogerus
24-07-2019, 12:36
Hmmh, ein adäquater Hund * für den Schutz (z.B. a la Rottweiler - der die Omi aber standardmäßig hinter sich herschleift) * oder für die Omi (z.B. a la Dackel od. Rehpinscher - der jetzt aber nem Gewaltbereiten wohl eher ein müdes Gähnen entlockt) :confused:

Och da gibt es noch eine Menge dazwischen wie zum Beispiel einen wesentlich leichteren Malinois oder X Herder oder aber eine Schäferhündin aus einer Leistungslinie. Damit kann auch Omi spazieren gehen und leichter entsprechend ausbildbar.

* Silverback
24-07-2019, 12:40
Och da gibt es noch eine Menge dazwischen ....

Ok, kenne mich da nicht wirklich aus, und geb zu, war ganz spontan ein bisschen polarisierend.

Hogerus
24-07-2019, 12:43
macht doch nichts. Ich halte einen entsprechenden Hund vorausgesetzt man kann ihn vernünftig halten für ein gutes Seniorentool zur SV. extrem Wachsam sind übrigens auch Spitze und mit einigen davon würde ich mich nicht anlegen wollen.

marq
24-07-2019, 12:53
das problem ist ja nicht, dass man heutzutage an besonders gefährliche orte zb rotlicht, drogenszene, bandenwohnviertel gefahr droht, sondern in auch an vielen ortten in der innenstadt, in öffentlichen verkehrsmitteln , in parks, an haltestellen etc.. das sind zonen, die man auch im alter gefahrlos ohne ängste besuchen und nutzen können sollte.


PS: statistik man sollte auch in der statistik immer die gleichen masstäbe wie vor xy jahren anlegen. dies ist heute nicht der fall, da dann die politik unangenehme fakten rechtfertigen müsste.



Zitat von ThomasL
Jedem sollte klar sein, dass er jederzeit zum Opfer werden kann. Nur mit diesem Bewusstsein, ist es möglich Gefahren rechtzeitig zu erkennen und richtig zu reagieren. Das wäre für mich eine zentrale Aufgabe für ein SV Training (gerade auch für ältere Menschen).


das ist ein guter ansatz, der aber meiner meinung nach nicht in sv kursen oder kampfkunstvereinen geleistet werden kann. das ist eine aufgabe der präventionsarbeit von polizei and leuten aus der sicherheitsbranche.

* Silverback
24-07-2019, 12:53
... extrem Wachsam sind übrigens auch Spitze und mit einigen davon würde ich mich nicht anlegen wollen.

Obwohl ausgewiesener Nicht-Kenner der Hundeszene, würde ich aber einen Spitz für eine gute beidseitige (hilfreich, und auch handelbar für die Omi) Lösung halten.

Hogerus
24-07-2019, 13:08
Obwohl ausgewiesener Nicht-Kenner der Hundeszene, würde ich aber einen Spitz für eine gute beidseitige (hilfreich, und auch handelbar für die Omi) Lösung halten.

wie gesagt gäbe einige gute Alternativen, aber ich würde einen Malinois bevorzugen. Schließlich wählt die Polizei nicht ohne Grund fast nur noch diese Rasse aus. Hätte auch den Vorteil, das die Bösewichte die auch kennen.
Ansonsten finde ich Gleichgewichtstraining, Krafttraining und bevorzugt Auto oder Taxi nehmen eine gute Senioren SV. Auch muss ich ja nicht unbedingt die S Bahn zur Partyzeit nutzen. War der richtige Umgang mit dem Smartphone für Senioren schon dabei? Die richtige App könnte auch hilfreich sein.

Ripley
24-07-2019, 13:09
das problem ist ja nicht, dass man heutzutage an besonders gefährliche orte zb rotlicht, drogenszene, bandenwohnviertel gefahr droht, sondern in auch an vielen ortten in der innenstadt, in öffentlichen verkehrsmitteln , in parks, an haltestellen etc.. das sind zonen, die man auch im alter gefahrlos ohne ängste besuchen und nutzen können sollte.
Und?
Kann man doch nach wie vor.



PS: statistik man sollte auch in der statistik immer die gleichen masstäbe wie vor xy jahren anlegen. dies ist heute nicht der fall, da dann die politik unangenehme fakten rechtfertigen müsste.
Ähhh...
Ja, nee, is' klar.
Ganz, ganz böse Verschwörung im Gange...

*kopfschüttelnd ab*

Ripley
24-07-2019, 13:19
wie gesagt gäbe einige gute Alternativen, aber ich würde einen Malinois bevorzugen. Schließlich wählt die Polizei nicht ohne Grund fast nur noch diese Rasse aus. Hätte auch den Vorteil, das die Bösewichte die auch kennen.

Ich finde Malis ganz wunderbar, würde mir aber eher keinen zulegen. Und ich bilde mir durchaus einiges ein in Bezug auf meine Hundeführerqualitäten.

In Oma Ernas unbedarften Händen sind Malis ganz einfach brandgefährlich.

Sie sind irre reaktionsschnell, sehr schnell "an", haben nicht unerhebliches Potenzial (ausgeprägter Schutz- und Beutetrieb) und müssen absolut punktgenau geführt werden, sonst sind sie keineswegs nur für den bösen Ede eine Gefahr, der von hinten mit der Dachlatte angeschlichen kommt, sondern auch für das Kleinkind, das vor ihnen samt seinem Eis hinschlägt.

Nee, nee. Wenn ich mit Sprengstoff arbeiten will, gehe ich zur Feuerwehr. Im Alltag braucht man sowas nicht.

Hogerus
24-07-2019, 13:25
Ich finde Malis ganz wunderbar, würde mir aber eher keinen zulegen. Und ich bilde mir durchaus einiges ein in Bezug auf meine Hundeführerqualitäten.

In Oma Ernas unbedarften Händen sind Malis ganz einfach brandgefährlich.

Sie sind irre reaktionsschnell, sehr schnell "an", haben nicht unerhebliches Potenzial (ausgeprägter Schutz- und Beutetrieb) und müssen absolut punktgenau geführt werden, sonst sind sie keineswegs nur für den bösen Ede eine Gefahr, der von hinten mit der Dachlatte angeschlichen kommt, sondern auch für das Kleinkind, das vor ihnen samt seinem Eis hinschlägt.

Nee, nee. Wenn ich mit Sprengstoff arbeiten will, gehe ich zur Feuerwehr. Im Alltag braucht man sowas nicht.

Gebe ich dir absolut Recht. Aber wenn jemand einen Hund zum Schutz haben möchte, dann doch eher etwas was in diese Richtung geht. Ich finde jeder große Hund muss vernünftig gehorchen. Meinen weißen Schäferhund würde keiner als Gefahr ansehen obwohl er schützen würde und ich da auch schon sehr aufpassen muss.

Ripley
24-07-2019, 13:32
Meinen weißen Schäferhund würde keiner als Gefahr ansehen obwohl er schützen würde und ich da auch schon sehr aufpassen muss.

Doch.
Leute, die einen Hauch Ahnung von Hunden haben, wissen genau, was da vor ihnen steht. Für die anderen solltest du ggf. beim nächsten Mal über einen Groenendael nachdenken. Schwarze Hunde wirken per se gefährlicher. (Frag mich mal, warum!)

Hogerus
24-07-2019, 13:41
Doch.
Leute, die einen Hauch Ahnung von Hunden haben, wissen genau, was da vor ihnen steht. Für die anderen solltest du ggf. beim nächsten Mal über einen Groenendael nachdenken. Schwarze Hunde wirken per se gefährlicher. (Frag mich mal, warum!)

Ich persönlich kann dieses schwarze Hunde sind gefährlicher als weiße Hunde null nachvollziehen. Ich finde Tervueren und auch Groendals absolut toll. Mir sind aber gerade alle Belgischen Schäferhunde zu hektisch zumindest zur Zeit. Toll und fast noch unbekannt sind die Herder. Nur vom X Herder würde ich absolut die Finger lassen. Insgesamt mit einem Hund wie einem Mali muss ich arbeiten und diesen auch immer hundertprozentig unter Kontrolle haben.
Für Oma Erna würde ich eher einen Airdale oder einen Großspitz oder eine der Schnauzer Rassen empfehlen. Altdeutsche Hütehunde gingen wohl auch aber das stelle ich mir für Oma Erna als zu speziell vor. Schäferhund kennt auch absolut jeder und wirkt einschüchternd.

oxox
24-07-2019, 14:37
Inwiefern Kriminalitätsstatistiken repräsentativ sind ist ungeachtet des politischen Willens imho streitbar und muss auch nicht das persönliche Sicherheitsgefühl repräsentieren. Vielleicht ist es besser, vielleicht ist es schlimmer, alles möglich. Ich weiß nur meine Oma ging nicht zur Polizei, deren Freundinnen nicht, und ich tue es auch nicht. Jedenfalls nicht in irgendwelchen Grauzonen. Leute aus dem Milieu gehen sicher auch nicht, oder Menschen die hier noch keine Wurzeln gefasst haben (und die selber leiden am meisten unter dem Mist). Im Bezug auf das gegenwärtige Deutschland gibt es gefühlt viel zu viele Faktoren um die Lage als Laie genau beurteilen zu können. Nimm alleine die Stadtentwicklung und Bevölkerungszahlen. Auf dem Papier kann man das schön von einander trennen, in der Realität sind viele Städte im Westen zusammengewachsen und bilden riesige Ballungsräume.

Meiner Meinung nach ist es sozial kälter geworden in Deutschland und ich schließe mich selber nicht davon aus. Das könnte eine selbsterfüllende Prophezeiung sein, keine Ahnung. Auf jeden Fall zerbröselt das gesellschaftliche Vertrauen und Menschen scheinen trotz sozialer Medien isolierter zu sein als noch vor 20 Jahren. Gerade ältere Menschen. Letztens habe ich eine Doku über Japan gesehen und da hatte ein Unbekannter Eier in eine heiße Quelle gelegt und ist einfach gegangen. So ein Vertrauen hätte ich hier nicht.

Und nochwas zu wirklich alten Leuten:
Am letzten Geburtstag meiner Oma wurde sie von lange nicht gesehenen Verwandten in ein Restaurant eingeladen. Mich regte das damals auf, weil ich sie die letzten Jahre über begleitet hatte und wusste wie sie drauf ist. Mir wäre es lieber gewesen, wenn man sich vorher bei uns diskret erkundigt hätte. Nicht weil ich der Frau es nicht gönnen würde, sondern weil sie sich mitunter übernahm und zu sowas auch nie nein sagen konnte. Ende vom Lied: Die Frau hatte ihre ganze Energie in diesen Tag gesteckt, im Auto später auf so einer kurvigen Abfahrt gebrochen, und ist zwei Wochen später innerhalb von drei Tagen gestorben.

Irgendwann geht es einfach nicht mehr und man muss sich entscheiden, was man als Außenstehender oft gar nicht beurteilen kann. Auf jeden Fall hätte es bei meiner Oma nicht geholfen der irgendwelche Krav-Maga-Griffe zu zeigen und irgendwas zu erzählen von wegen "wer nur ein Körnchen Freiheit für Sicherheit aufgibt hat beides nicht verdient". Da war Krankengymnastik wichtiger. Das gesagt, sie hatte Rheuma. Ihrer Meinung nach wäre sie ohne tägliches Dehnen und leichten Sport zwanzig Jahre früher im Rollstuhl gewesen und so war sie ohne Rollstuhl bis zum Ende mobil. Also Sport ist prinzipiell keine schlechte Idee.

ThomasL
24-07-2019, 14:45
marq
PS: statistik man sollte auch in der statistik immer die gleichen masstäbe wie vor xy jahren anlegen. dies ist heute nicht der fall, da dann die politik unangenehme fakten rechtfertigen müsste

Das kannst Du dann sicher auch belegen (vielleicht in meinem Spezialthread: https://www.kampfkunst-board.info/forum/showthread.php?182549-Belastbare-Informationen-ueber-gestiegene-Gewaltbereitschaft-etc&p=3700575#post3700575)?
Nebenbei, in allen Analysen die ich bisher gesehen habe, wurden Gesetzesänderungen mit berücksichtigt (ebenso wie andere Fakten wie Dunkelziffer etc…). Die reine Zahl kann natürlich täuschen (in beide Richtung). Da wird dann auch viel Schindluder mit betrieben (gerade mit so Dingen wie absoluten und relativen Angaben).
Zumindest bei Vergewaltigung hat eine Gesetzesänderung vor kurzem sogar das Gegenteil bewirkt (steigende Zahlen, da Delikte neu, strenger, bewertet wurden).



marq
, sondern in auch an vielen ortten in der innenstadt, in öffentlichen verkehrsmitteln , in parks, an haltestellen etc.. das sind zonen, die man auch im alter gefahrlos ohne ängste besuchen und nutzen können sollte.
Wo kann man das den nicht mehr? Würde mich da gerne mal umschauen.



marq
das ist ein guter ansatz, der aber meiner meinung nach nicht in sv kursen oder kampfkunstvereinen geleistet werden kann. das ist eine aufgabe der präventionsarbeit von polizei and leuten aus der sicherheitsbranche.

Verstehe ich nicht. Für mich ist das eine der wichtigsten Aufgaben eines SV Trainers. Viele reagieren zu spät oder gar nicht, weil sie innerlich nicht akzeptieren können, dass sie als Opfer ausgesucht wurden. Bzw. verhalten sich im Vorfeld falsch.

Wer sich freiwillig ein Opfer mit Dackel aussucht, hat sie nicht alle :D
Alles für den Dackel, alles für den Hund!!!

marq
24-07-2019, 15:36
fahr mal in große städte ;)

ThomasL
24-07-2019, 15:53
Bin ich regelmäßig. Oft sogar in den Randbezirken. Und?
Sollte doch konkreter gehen.

Alfons Heck
24-07-2019, 16:12
Subjektives Empfinden hilft leider nicht in der Beurteilung von Gefahrenpotential.
Bin gerade gestern durch Konstanz geschlendert und habe mich dort unwohler gefühlt als in FFM auf der Konstabler Wache bzw generell in FFM. Denke aber das die Gewaltstatistik dieses Gefühl nicht bestätigt.


Gruß
Alfons.

marq
24-07-2019, 16:16
wenn dir selbst nichts auffällt, empfehle ich dir, dich mit vielen dort dienst machenden polizisten zu sprechen oder auch mit den sicherheitdiensten , die in ubahn oder als citystreifen arbeiten....

wenn du mit konkreter meinst, ich müsse andere statistiken heranziehen, dann kann ich damit nicht dienen .... warum nicht? weil es diese von offiziellen stellen nicht gibt :D :D

Kannix
24-07-2019, 16:28
Tja, so einfach isses eben. Wenn die subjektive Wahrnehmung nicht von Statistiken gestützt wird, dann sind sie falsch. Fiese Verschwörungen ihr Gutmenschen.

marq
24-07-2019, 16:43
Tja, so einfach isses eben. Wenn die subjektive Wahrnehmung nicht von Statistiken gestützt wird, dann sind sie falsch. Fiese Verschwörungen ihr Gutmenschen.
genau. du hast ja gut reden. du kannst nicht nur karate, sondern auch noch thaibox..

* Silverback
24-07-2019, 17:12
Was bedeutet?

Aiki5O+
24-07-2019, 17:37
Wer sagt denn das? Deine Meinung scheint da doch irgendwie verfestigt zu sein.
Im Aikido werden doch gewisse Grundfertigkeiten vermittelt die durchaus ausbaufähig sind, zudem sind die im Aikido im allgemeinen geübten Techniken meist entschärfte Formen durchaus wirkungsvoller Techniken, die in anderer Form auch Eingang in SV Systeme gefunden haben. Also ein aufsetzen auf die im Aikido erlangten Fähigkeiten ist durchaus möglich und nicht so schwierig wie es dir vielleicht aufgrund deiner ja noch nicht so langen Übungspraxis vielleicht vorkommt.
Da hast du mich missverstanden: ich kann mir schon gut vorstellen, dass man für SV auf die im Aikido erlangten Fähigkeiten aufsetzen kann. Ich bezweifle aber, dass es genügend (wenn überhaupt) Anbieter gibt, die sowohl im Aikido als auch in der SV kompetent sind, also im SV-Unterricht auf den Stärken eines Aikidoka aufsetzen und die Lücken für SV sinnvoll angehen können. Also so etwas wie das "Projekt: Aikido und formlose Selbstverteidigung" (https://www.kampfkunst-board.info/forum/showthread.php?175616-Projekt-Aikido-und-formlose-Selbstverteidigung) von vor ca. 4 Jahren (aus dem aber wohl leider nichts berichtenswertes geworden ist).

step-by
24-07-2019, 20:29
Hallo,

entschuldige, wenn ich jetzt nachhake.


ThomasL;3701189]Das kannst Du dann sicher auch belegen (vielleicht in meinem Spezialthread: https://www.kampfkunst-board.info/forum/showthread.php?182549-Belastbare-Informationen-ueber-gestiegene-Gewaltbereitschaft-etc&p=3700575#post3700575)?
Nebenbei, in allen Analysen die ich bisher gesehen habe, wurden Gesetzesänderungen mit berücksichtigt (ebenso wie andere Fakten wie Dunkelziffer etc…). Die reine Zahl kann natürlich täuschen (in beide Richtung). Da wird dann auch viel Schindluder mit betrieben (gerade mit so Dingen wie absoluten und relativen Angaben).
Zumindest bei Vergewaltigung hat eine Gesetzesänderung vor kurzem sogar das Gegenteil bewirkt (steigende Zahlen, da Delikte neu, strenger, bewertet wurden).



Was ist durch die Gesetzesänderung für Frauen und Mädchen besser oder anders geworden?

Wenn sich jetzt mehr Delikte in der Statistik auftauchen, was war dann vorher falsch?

Vielleicht könntest Du da etwas mehr erzählen.
Wobei ich natürlich auch sehr gerne erfahren würde, was Frauen von diese Gesetzesänderung halten.
Dieses Problem gibt es nicht nur in Deutschland, sondern überall auf der Welt.
Leider!

Gruß

carstenm
24-07-2019, 20:35
Ich bezweifle aber, dass es genügend (wenn überhaupt) Anbieter gibt, die sowohl im Aikido als auch in der SV kompetent sind, also im SV-Unterricht auf den Stärken eines Aikidoka aufsetzen und die Lücken für SV sinnvoll angehen können. Ich habe einige Jahre lang im betrieblichen Kontext (Psychiatrie, Altenpflege, Einrichtungen der Eingliederungshilfe etc.) Kurse und Fortbildungen zu "Selbstschutz und Eigensicherung" unterrichtet, in denen der physische Anteil auf aikidô aufgebaut hat. Ist natürlich noch mal etwas anderes als SV, aber auch nicht so sehr weit weg.
Das Konzept hat sich in der Praxis - wir haben Fallevalutationen über einen Zeitraum von jeweils 12 Monaten nach Abschluß des Kurses durchgeführt - als sehr effektiv bewährt.

oxox
24-07-2019, 20:38
Sorry wenn ich mich einmische. In Schweden z.B. sind afaik die Zahl der Vergewaltigungen gestiegen weil die Definition breiter wurde. Sex mit einem betrügerischen Hintergrund, ohne Kondom den Akt ungefragt fortsetzen, und sowas. Ob die Zahl harter Vergewaltigungen gestiegen oder gefallen sind weiß ich nicht. Schweden war aber wenigstens mal das Land mit den meisten Vergewaltigungen.

Gast
24-07-2019, 21:18
. Ich bezweifle aber, dass es genügend (wenn überhaupt) Anbieter gibt, die sowohl im Aikido als auch in der SV kompetent sind, also im SV-Unterricht auf den Stärken eines Aikidoka aufsetzen und die Lücken für SV sinnvoll angehen können.

So etwas kann möglicherweise auch auf Eigeninitiative beruhen.
Wenn man will, anslysiert man das bereits gelernte, arbeitet heraus wo die Lücken sind, findet geeignete Lehrer oder sucht Partner mit denen man ein Konzept entwickelt.
Irgendwann ist man vielleicht soweit, selbst etwas anbieten zu können.

step-by
25-07-2019, 06:31
Hallo lieber Inryoku

ich vermute sehr stark, Du hast vergessen die zahlreichen Schreiben zu lesen, die sich mit dem Thema auseinandersetzen.

Selbstverteidigung und Selbstverteidigung für Senioren .. das ist etwas völlig anderes als das, was Du im Aikido- Training erleben darfst.
Was willst Du daher analysieren? Welche Lücken willst Du schließen...

Einfach sich die Zeit nehmen und diesen Thread lesen, sicher einige Antworten sind etwas ... aber viele bringen es genau auf den Punkt.



Es ging um Selbstverteidigung für Senioren (als Anfänger).

Nicht darum ob KK/KS für Senioren generell sinnvoll ist.

Selbstverständlich ist ein auf die Person abgestimmtes (gerne auch KK/KS-) Training sinnvoll.
Das wird vermutlich kaum jemand bestreiten (Verbesserung der Attribute wie z.B. Kraft, Ausdauer, Gleichgewicht, Koordination u.s.w.).

Allerdings eine SV-/Kampffähigkeit wird da vermutlich nicht unbedingt bei raus kommen.

Liebe Grüße
DatOlli


Eigentlich ist doch schon seit mindestens fünf Thread-Seiten klar, dass SV nicht nur aus Kampftechniken besteht.

Eine gute SV beginnt schon damit, dass ich nachts um drei Uhr mit dem Taxi nach hause fahre, statt die S-Bahn zu nehmen. Und sie endet im Extremfall damit, dass ich einen Krankenwagen rufen muss - entweder für den Angreifer oder für mich. Dazwischen liegt ein riesiges Feld, in dem ich den Konflikt vermeiden, lösen oder mich ihm entziehen kann. Und die Kenntnisse des einzelnen entscheiden, an welcher Stelle er welche Entscheidung trifft. Da gibt es schlicht keine Strategien, die immer funktionieren.

Alles andere ist nur Diskussion um der Diskussion willen.


Das sind einige Aussagen auf die ich mich beziehe.

Einfügen - erlaube ich mir diesen LINK - vom Ju-Jutus des DJJV.

44386

Ich vermute sehr stark, in diesem Verband haben sich einige Mitglieder länger überlegt, was in einem SV- Kurs vermittelt werden sollte.


Mit einem ganz lieben :winke:

ThomasL
25-07-2019, 07:37
wenn du mit konkreter meinst, ich müsse andere statistiken heranziehen, dann kann ich damit nicht dienen .... warum nicht? weil es diese von offiziellen stellen nicht gib
Ich meine mit Konkreter du sollst mir die Städte nennen, bei denen man zu normalen Zeiten in normalen Gegenden (von Dir angeführt) als normaler Bürger nur noch mit Angst auf die Straße kann. Sind mir bei uns bisher nicht begegnet, kann es aber ja geben. Also, warum beantwortest Du diese einfache Frage nicht einfach.
Mit Polizei und Sicherheitsleuten habe ich regelmäßig Kontakt. Was ich z.B. absolut nicht bezweifele ist, dass der Respekt gegen diese sehr stark nachgelassen hat und die Hemmschwelle sie anzugreifen gesunken ist. Genau so wenig, wie das es Gebiete gibt in denen es in den letzten Jahren schlimmer geworden ist. Ich kenne aber eben auch solche, in denene es besser geworden ist.

Aber Jungs: Ist es echt so schwer, dass Thema im von mir verlinkten Thread zu diskutieren (wo es hin gehört)? Oder habt ihr Angst Eure Identität zu lüften? Da gehe ich dann auch auf Fragen ein.



Was ist durch die Gesetzesänderung für Frauen und Mädchen besser oder anders geworden?
Wenn sich jetzt mehr Delikte in der Statistik auftauchen, was war dann vorher falsch?
Liess doch nochmal worauf sich meine Aussage bezog. Alles andere im anderen Thread.

Nachtrag: Es ging darum, dass von marq behauptet wurde, dass Statistiken sich angeblich nur so ändern, dass die „wahren“ Zustände verschleiert werden (was durchaus auch vorkommt, siehe Anpassung der Arbeitslosenstatistik), also nur „beschönigt“ werden. Ich habe eine Beispiel geliefert, dass Anpassungen auch in die andere Richtung vorgenommen werden. Die Situation hat sich durch die Anpassung nicht geändert, sehr wohl aber der statistische Wert (in dem Fall also eine zahlenmäßig Verschlechterung).
Daher sind deine Nachfragen völlig an der Kernaussage „Statistiken werden nur geschönt“ vorbei. Wenn Du eine Antwort auf sie willst, dann mach bitte einen eigenen Thread auf. Dort gehe ich aber gerne darauf ein - sind ja ansich durchaus interessant.

Gast
25-07-2019, 08:00
ich vermute sehr stark, Du hast vergessen die zahlreichen Schreiben zu lesen, die sich mit dem Thema auseinandersetzen.

Selbstverteidigung und Selbstverteidigung für Senioren .. das ist etwas völlig anderes als das, was Du im Aikido- Training erleben darfst.


Scherzkeks, lies selbst richtig.
Und deine Verlinkungen spar dir mal.

concrete jungle
25-07-2019, 09:20
Denke das unsere Optik auf die Umgebung als jahre-bis jahrzehntelang lang trainierte K-Sportler / K-Künstler sich von der
schwächerer Personen (Untrainierte, Senioren) doch erheblich unterscheidet.

Wo wir wachsam werden sind die vielleicht schon überfordert... erlebe es jedenfalls ab und zu das ich nachts in Vergnügungsvierteln und gerade beim Weg aus diesen heraus (weg vom Wasserloch sozusagen) in den "small hours" von Kleingruppen abgecheckt werde,

non-verbales Interview und das durch wachsamen festen Blick, Distanzkontrolle, Gang und Haltung ,,bestehe" -es sehe wohl ganz anders aus wenn ich klein, dürr oder das noch als junge Frau wäre.

Sehe in solchen Situationen keine Senioren oder einsame junge Frauen mehr. Die sind zu Hause oder nehmen ein Taxi.

Auch unterwegs in fremden Städten des Nachts : Aha, übles Viertel, sieh Dich vor - Check: fast keine einzelnen Normalos mehr zu sehen.

Die ,,Schwachen" vermeiden solche Umstände anscheinend komplett, was ja im Seniorenkontext hier absolut Sinn macht!

carstenm
25-07-2019, 10:43
So etwas kann möglicherweise auch auf Eigeninitiative beruhen.
Wenn man will, anslysiert man das bereits gelernte, arbeitet heraus wo die Lücken sind, findet geeignete Lehrer oder sucht Partner mit denen man ein Konzept entwickelt.
Irgendwann ist man vielleicht soweit, selbst etwas anbieten zu können.
Genau.

Das System körperlicher Intervention zu Selbstschutz und Eigensicherung, das ich zunächst gelernt habe, stammt ursprünglich aus den USA, wurde dann von einem israelischen Ausbilder weiterentwickelt, von dem ich es gelernt habe. Technisch eine Mischung aus Krav Maga und einem Jiu Jitsu "Derivat". Diese technischen Aspekte habe ich dann - in Absprache und Kooperation mit einem anderen Trainer dieses Systems - durch Techniken ersetzt, die aus dem aikidô herkommen, wie ich es in jener Zeit geübt habe.

discipula
25-07-2019, 11:53
Mich würde interessieren, wie ein Training in Aufmerksamkeit, Prävention, Deeskalation usw. nun konkret aussieht.

Als ich ein solches Training absolvierte, bestand das vor allem daraus, dass Teilnehmerinnen (war ein reiner Frauenkurs) über bedrohliche Situationen berichteten, die sie erlebten, und die wurden dann nachgestellt, mit unterschiedlichen Handlungsweisen. Ich fand erstaunlich, wie schnell das sehr real wikrt (und zB Angst auslöst, Hektik, Panik...), obwohl das meist mit normaler Trainingskleidung im normalen Trainingsraum stattfand.



Meine Frage lautet aber, wie lange es denn dauern soll, sowas Omi klarzumachen. Oder wird dann in jedem Training eine andere Situation beschrieben?

Es dauert, solang es eben dauert. manche Leute haben eine schnellere Auffassungsgabe, andere sind langsamer. wie auch bei den Jungen.




Oder Deeskalation ... wie will man denn sowas lernen?

Deeskalation - also wie man aufgebrachte Leute beruhigt - das ist in der Tat schwierig.

In der Zwischenzeit dürfte es schon ziemlich nützlich sein, selbst nicht zu eskalieren. Und das ist leicht: Beschimpfe niemanden, beleidige niemanden, misch dich nicht ins Leben anderer Leute ein, wenn du einen Stock oder Regenschirm mit dir führst, fuchtle nicht unkoordiniert damit rum...

halt Selbstverständlichkeiten, könnte man meinen. Aber manche Leute müssen das mal gesagt kriegen.

* Silverback
25-07-2019, 12:05
....
halt Selbstverständlichkeiten, könnte man meinen. Aber manche Leute müssen das mal gesagt kriegen.

Manche auch mehrfach/ wiederholt (gerade im Alter); ist ja nicht böse gemeint, aber ist einfach so. Sowohl die Einsichts-, wie auch die Merkfähigkeit (ua.) nehmen im Alter halt schlicht ab.

Aiki5O+
25-07-2019, 20:19
So etwas kann möglicherweise auch auf Eigeninitiative beruhen.
Wenn man will, anslysiert man das bereits gelernte, arbeitet heraus wo die Lücken sind, findet geeignete Lehrer oder sucht Partner mit denen man ein Konzept entwickelt.
Irgendwann ist man vielleicht soweit, selbst etwas anbieten zu können.
Wer ist "man"? Das kann doch nur jemand leisten, der das mehr oder weniger professionell macht, aber doch nicht ein Freizeit- und Breitensportler ab 55. Carsten hat das ja wohl beruflich gemacht und ist damit eines der wenigen Beispiele für ein auf Aikido aufsetzendes SV-Training:

Das System körperlicher Intervention zu Selbstschutz und Eigensicherung, das ich zunächst gelernt habe, stammt ursprünglich aus den USA, wurde dann von einem israelischen Ausbilder weiterentwickelt, von dem ich es gelernt habe. Technisch eine Mischung aus Krav Maga und einem Jiu Jitsu "Derivat". Diese technischen Aspekte habe ich dann - in Absprache und Kooperation mit einem anderen Trainer dieses Systems - durch Techniken ersetzt, die aus dem aikidô herkommen, wie ich es in jener Zeit geübt habe.

Gast
25-07-2019, 20:40
Wer ist "man"? Das kann doch nur jemand leisten, der das mehr oder weniger professionell macht, aber doch nicht ein Freizeit- und Breitensportler ab 55

"Man" ist jeder, der genügend Interesse hat

step-by
26-07-2019, 06:31
"Man" ist jeder, der genügend Interesse hat

Genau diese Antwort, hätte ich von Dir nicht erwartet.


Wenn Du jetzt noch schreibst, jeder Aikido- Lehrer, ( Karate, Taekwondo, Kickboxer, Thai-Boxer ) kann einfach einen Selbstverteidigungskurs für Senioren
oder eine andere Gruppe aus dem Hut zaubern, dann schreibe nicht mehr, Du hast in diesem Thread mitgelesen.


:rolleyes:

DZXX
26-07-2019, 07:20
Genau diese Antwort, hätte ich von Dir nicht erwartet.

Wenn Du jetzt noch schreibst, jeder Aikido- Lehrer, ( Karate, Taekwondo, Kickboxer, Thai-Boxer ) kann einfach einen Selbstverteidigungskurs für Senioren
oder eine andere Gruppe aus dem Hut zaubern, dann schreibe nicht mehr
:rolleyes:

Inryoku - tu es.

Gast
26-07-2019, 10:26
Genau diese Antwort, hätte ich von Dir nicht erwartet.


Wenn Du jetzt noch schreibst, jeder Aikido- Lehrer, ( Karate, Taekwondo, Kickboxer, Thai-Boxer ) kann einfach einen Selbstverteidigungskurs für Senioren
oder eine andere Gruppe aus dem Hut zaubern, dann schreibe nicht mehr, Du hast in diesem Thread mitgelesen.


Step by, du hast zwar anscheinend in der Schule lesen gelernt, bist aber nicht in der Lage das gelesene zu verstehen, gedanklich nachzuvollziehen, oder die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen.
Selbst so einen Kurs anzubieten, das ist der letzte Schritt, dem viele andere vorausgehen, das lies doch in meinem Post noch mal nach.
Ich gehe aber davon aus das du das wieder nicht verstehst, und auch diese Schritte (lustig was, du nennst dich zwar step by, verstehst aber nicht was es bedeutet) nicht nachvollziehen kannst.
Mit einem aus dem Hut zaubern hat das nichts zu tun, es ist eine Menge Arbeit. Diese Arbeit kann jeder leisten der die entsprechenden Kenntnisse hat oder sich diese aneignet, auf die von mir oder im konkreten Beispiel von Carsten beschriebene Weise.
Auch mit 55 kann man bei entsprechender Interessenslage und entsprechendem Einsatz einen solchen Weg gehen, zumindest um für sich selbst auf ein verteidigungsfähiges Level zu kommen, dazu braucht es weniger als selbst ein Konzept für Kurse zu erarbeiten.
Es gibt nicht den Senioren rund-um-sorglos SV Kurs, jeder ist selbst verantwortlich sich das modulweise zu erarbeiten (allerdings nicht durch Internet-surfen oder Bücher lesen), das ist meine Ansicht.
Und es gibt einen riesengroßen Unterschied zwischen Senioren, also der Altersgruppe ab Ende 50 bis vielleicht 70 oder so, und behinderten Alten Menschen die körperlich wirklich schon am Ende sind, und wo auch ein körperliches Training nicht mehr viel Sinn macht.
Also halte dich doch mit deinen sinnentleerten Kommentaren einfach mal zurück.

Paradiso
26-07-2019, 11:17
Und es gibt einen riesengroßen Unterschied zwischen Senioren, also der Altersgruppe ab Ende 50 bis vielleicht 70 oder so, und behinderten Alten Menschen die körperlich wirklich schon am Ende sind, und wo auch ein körperliches Training nicht mehr viel Sinn macht.


...vielleicht gehts ja nur mir so, aber das klingt ziemlich schräg, undifferenziert und wird keiner der angesprochenen Zielgruppe gerecht.

Klaus
26-07-2019, 11:27
Wieso ? Ich denke man hat genau diese Bandbreite von sehr fitten "Alten" irgendwo Mitte 50-70 (in Einzelfällen darüber hinaus), und den beschriebenen verschlissenen Menschen mit oder ohne Behinderung bei denen es komplett unehrlich ist denen was von körperlicher SV zu erzählen. Das ist ein Kontinuum von "alter George Foreman" bis Rollator-Omi, wo man alle Fitness- und Kompetenz-Stadien von 0 bis 100% findet. Entsprechend muss man dem auch Rechnung tragen, und schauen wen man in Richtung der 70% trainiert bekommt, und wo es rapide Richtung 0% geht. Wieviel mehr Differenzierung braucht es ?

Gast
26-07-2019, 11:29
...vielleicht gehts ja nur mir so, aber das klingt ziemlich schräg, undifferenziert und wird keiner der angesprochenen Zielgruppe gerecht.

Oh, dann schau doch mal nach wie differnziert diese unterschiedlichen Gruppen bisher behandelt wurden, einmal wurden Senioren mit Rollator Omis, ein andermal mit noch fitten Ex-Profiboxern verglichen.
Es geht einfach darum hier zu untescheiden, es sind einfach völlig unterschiedliche Zielgruppen, die Ü 50 Fraktion die sportlich ist, wandern geht und mit Karate und anderen KK's beginnt, oder gebrechliche Menschen, denen man die Einkaufstasche tragen muss.
Zwischen den Anforderungen an SV Konzepte liegen da Welten.

Gast
26-07-2019, 11:34
Wieviel mehr Differenzierung braucht es ?

Eben. Verstehe nicht was daran schräg sein soll.

Paradiso
26-07-2019, 11:55
Eben. Verstehe nicht was daran schräg sein soll.

nunja, schräg ist die Wortwahl. Behinderung, Behindert...trifft man ja gerne im Wortschatz von Jugendlichen und wenn die auf eine gebrechliche ältere Person treffen dann ...ja, ist der behindert.
Aber nein, er ist körperlich eingeschränkt, erkrankt, unfitt, nicht gut zu Fuß, sieht nicht mehr so gut, ist vergesslich...aber Behinderung ist eine Kategorie die man anders definiert, die davon betroffen sind nennen sich manchmal Menschen mit besonderer Begabung.

Gast
26-07-2019, 12:13
nunja, schräg ist die Wortwahl. Behinderung, Behindert...trifft man ja gerne im Wortschatz von Jugendlichen und wenn die auf eine gebrechliche ältere Person treffen dann ...ja, ist der behindert.

Zur Information: Behinderung, behindert, schwerbehindert, das sind erstmal Begriffe aus dem Sozialgesetzbuch und nicht aus der Jugendsprache.

Der Grad der Behinderung lässt sich offiziell feststellen, ab einem GdB von 50 kann man Schwerbehinderten gleichgestellt werden, und bekommt einen entsprechenden Ausweis, dort steht nichts von besonderen Begabungen drin.

Ripley
26-07-2019, 12:59
...ja, ist der behindert.
Aber nein, er ist körperlich eingeschränkt, erkrankt, unfitt, nicht gut zu Fuß, sieht nicht mehr so gut, ist vergesslich...aber Behinderung ist eine Kategorie die man anders definiert, die davon betroffen sind nennen sich manchmal Menschen mit besonderer Begabung.

Äh, nein. Wenn du o.a. Erkrankung noch als überdauerndes Geschehen (nicht voll reversible Episode) nimmst, hast du lauter Behinderungen aufgezählt.

Und Behinderung ist das eine, Begabung das andere.

Klaus
26-07-2019, 13:17
Behinderung heisst nicht geistige Behinderung. Jemand mit ohne Beine ist behindert, aber nicht doof.

Billy die Kampfkugel
26-07-2019, 13:56
Alter: 73
Behinderung: Kaputtes Knie


https://www.youtube.com/watch?v=jb4ZJUaVGJc

Hat seinen Kampfstil entsprechend angepasst und entwickelt. Gibt einem schon zu denken.

DZXX
26-07-2019, 14:40
Alter: 73
Behinderung: Kaputtes Knie

[/video]

Hat seinen Kampfstil entsprechend angepasst und entwickelt. Gibt einem schon zu denken.

Das hat mir sehr gefallen. Thx.

marq
26-07-2019, 17:51
was für doofes Bsp.......
superfoot einer der besten kickboxer der 70 iger. übrigens war damals sein knie auch schon kaputt.

Klaus
26-07-2019, 20:33
Und er war meiner Meinung nach gar nicht so ein doller Kicker, mit den Händen hat er wesentlich mehr Power ins Ziel gebracht: https://www.youtube.com/watch?v=wjYFIEJSuX0

marq
26-07-2019, 20:56
darum auch sein spitzname superhand ;)

* Silverback
26-07-2019, 21:22
Und er war meiner Meinung nach gar nicht so ein doller Kicker, ...

Doll vielleicht nicht unbedingt .... aber für die damalige Zeit schon recht "fuß-flink".

Pansapiens
26-07-2019, 21:34
Alter: 73
Behinderung: Kaputtes Knie
.

inzwischen hat er auch ein bis zwei künstliche Hüftgelenke...

step-by
27-07-2019, 11:40
Ich habe es mir erlaubt, bevor jemand auf dieses Schreiben antwortet, einiges zu ändern.
Grund: Die Diskussion soll freundlich und höflich bleiben.

:halbyeaha

Thema: Selbstverteidigung für Senioren - sinnvoll ?

Da würde es mich interssieren, welcher Trainer aus dem kkb unterrichtet eine Senioren- Gruppe?
Welcher Kampfsport- Stil ist für Senioren " angenehm " oder paßt Ihr das Training an die Gruppe an?
Gibt es eine Gürtel- Hierarchie ?

Bei Googel fand ich einiges über das Selbstverteidigungs- Training für Senioren.
Wenn jetzt einige Meckern, einen Link möchte ich trotzdem einfügen, einfach ansehen.

44391

Ich würde einfach für mich behaupten, wie im Training für Kinder stellt auch das Training für Senioren eine besondere Herausforderung an
das Trainingsteam. Der DKV ( Deutsche Karate Verband ) bietet für seine Trainer ein Modul an, das die Ausbilder für diese Tätigkeit unterstützt.

Gibt es in meinem Verband nicht.
Wie ist es bei Euch?

Weiterhin viel Spaß... irgendwann .. vielleicht schneller als man denkt ist man selbst in diesem Alter.

44392

Pansapiens
27-07-2019, 13:37
Und er war meiner Meinung nach gar nicht so ein doller Kicker, mit den Händen hat er wesentlich mehr Power ins Ziel gebracht: https://www.youtube.com/watch?v=wjYFIEJSuX0

Kannst Du das hier nachmachen?


https://www.youtube.com/watch?v=CGvP-nSpwqA

Der hat verletzungsbedingt nur mit einem Bein gekickt und das stand eben vorne.
Damit kann man keine so große Power entfalten.
In Bezug auf das Thema kann man aber in weiter vorne verlinkten Video erkennen, dass er wohl abgebaut hat und inzwischen nicht mehr so leicht über Hüfthöhe kicken kann.
Wie gesagt, ein bis zwei THR, wie auch Chuck Norris und van Damme....

Klaus
27-07-2019, 20:31
Der Einwand bezog sich darauf, dass er mit den Händen meiner Meinung nach viel effektiver und auch stellenweise richtig gut war. Die Kicks sahen halt gut aus und waren in Point Fights sicher auch ne Waffe, im Vollkontakt eher nicht. Darauf seine Senioren-SV aufzubauen ist eher keine gute Idee, auch der Ü70-Bill macht vermutlich mit Haken immer noch mehr Aua als mit nem Kick.

marq
27-07-2019, 22:12
er hat auch vk gekämpft

Klaus
28-07-2019, 13:24
Sicher. Aber im Video sieht man dass er da mit den Händen richtig gut ist, aus Meidbewegungen Haken voll ins Ziel bringt, und seine Highkicks auch wenn sie voll treffen wenig Wirkung erzielen und mehr der Show und seinem Nimbus dienen.

Das sah bei einem Kaoklai trotz immensem Gewichtsdefizit anders aus: https://youtu.be/Haeq9plUfyU?t=26

C-MO
16-08-2019, 12:01
da gibt es etwas was ich mich frage und ich finde die frage interessant

was würdet ihr sagen ist das alter ab wann man "gebrechlich" wird sprich ab wo man sagen kann dass man einen GROSSEN nachteil hat gegen jüngere männer in einer schlägerei / sv situation ?

weil ganz ehrlich ich glaube dass man bis ca 70 ist oder so immernoch brandgefährlich sein kann solange man sich nicht gehen lässt (wobei man mit 70 bestimmt schon einen gewissen nachteil hat) manche sogar vielleicht bis 80 . ich denke viele 60 jährige könnten den meissten 20 jährigen den hintern versohlen

ich glaube auch dass es sowas wie "old man strength" gibt :D

marq
16-08-2019, 14:35
träum weiter...... alleine durch den stetig sinkenden testospiegel hat man im alter wenig chancen , auch verringert sich die muskelmasse kontinuierlich. diese prozesse fangen schon früher als man denkt an....

gerade im ks sieht man es doch immer: ältere bestechen meist nur noch durch ihre erfahrung und ihr technisches wissen und nicht durch ihre körperlichen attribute. in der regel hat man ab mitte 40 nur noch bedingt chancen.

C-MO
16-08-2019, 14:51
träum weiter...... alleine durch den stetig sinkenden testospiegel hat man im alter wenig chancen , auch verringert sich die muskelmasse kontinuierlich. diese prozesse fangen schon früher als man denkt an....

gerade im ks sieht man es doch immer: ältere bestechen meist nur noch durch ihre erfahrung und ihr technisches wissen und nicht durch ihre körperlichen attribute. in der regel hat man ab mitte 40 nur noch bedingt chancen.

klar wird man etwas unfitter und braucht bisschen mehr zeit um zu regenerieren etc.

aber den rest halt ich fürn gerücht . viele "ältere" männer die sich nicht gehen lassen sind bärenstark . ganz ehrlich . die haben oft ne komische kraft die junge männer nicht haben . man wird auch mit dem alter abgebrühter usw

mitte 40 ? das kann nicht dein ernst sein :D . allein bei uns im gym als ich noch trainiert habe waren 2 mitglieder einer 47 und einer um die 50 und die standen den jüngeren in nichts nach . hab auch mitglieder über den 50 jährigen reden hören (der ist glaub ich sogar etwas älter als 50 ) wie tough und gut er ist

strongmen hitten doch ihre peak richtung ende 30 oder ? hab gelesen dass kraftrekorde irgendwo zwischen mitte 30 bis anfang 40 gebrochen wrden wenn ich mich richtig erinnere


50 jahre alt


https://www.youtube.com/watch?v=1K-Rwx6FGdU

70 jahre alt :


https://www.youtube.com/watch?v=drarkco9LfQ

1789
16-08-2019, 15:05
@ c-mo

Bei maximalkraft gebe ich dir recht, kannst sogar bis 65 noch ordentlich haben, wenn de dranbleibst
Bei der explosivkraft, oder der Schnelligkeit bist du mit 40 schon schwer Hintendran.
Da ist das Ideal von 19 bis 27.

Gruss1789

C-MO
16-08-2019, 15:12
@ c-mo

Bei maximalkraft gebe ich dir recht, kannst sogar bis 65 noch ordentlich haben, wenn de dranbleibst
Bei der explosivkraft, oder der Schnelligkeit bist du mit 40 schon schwer Hintendran.
Da ist das Ideal von 19 bis 27.

Gruss1789

bei schnelligkeit (und fitness) würde ich zustimmen aber bei der explosivkraft nicht

mir ist auch aufgefallen dass ältere mehr einstecken können

ich glaub es kommt auch bisschen auf die person an . ich bin zwar momentan unfit und habe seit 2 jahren kein kampfsport mehr gemacht und auch sonst nicht viel sport gemacht weil ich in ner tiefen krise stecke aber wenn ich jetzt wieder fit wär und wieder auf die beine komme würde ich den boden mit meinem 20-25 jährigen ich fegen . vor 25 ist man noch nicht mal komplett entwickelt (ist echt so ) . also ich bin mir ziemlich sicher dass wenn man auf sich achtet dass man noch lange sehr sv tauglich bleibt ....ich sage sogar man wird noch gefährlicher . ein fitter 50 jähriger ist definitiv ein potentiell härterer und gefährlicherer gegner auf der straße als die meißten 20 jährigen oder sogar 25 jährigen . das ist meine meinung


das was man bei der schnelligkeit und fitness etwas einbüßt mit dem alter gleicht man mehr als genug mit erfahrung + mindset + zähigkeit + kraft aus

marq
16-08-2019, 15:17
das ist meine meinung

dann glaube deine Meinung , eine argumententation sollte auch nich aus empfindungen und falschen behauptungen bestehen...

C-MO
16-08-2019, 15:34
dann glaube deine Meinung , eine argumententation sollte auch nich aus empfindungen und falschen behauptungen bestehen...

aber meine meinung habe ich ja durch beobachtung und auch durch eigene erfahrungen gebildet . ist ja nicht so dass ich es aus der luft aufgegriffen hab

hab ja auch nicht behauptet dass ein 90 jähriger opi der im rollstuhl sitzt uns alle platt machen könnte oder so löl

dennis123
02-09-2019, 13:25
Ich würde sagen die "sinnvoll" Frage lässt ganz einfach mit einem "Ja" beantworten. Ob jemand mit 80 gegen einen gut trainierten 20jährigen eine Chance hat oder nicht, ist eher zweitrangig und auch ein unrealistisches Szenario. Selbstverteidigungstraining stärkt in jedem Fall das Selbstvertrauen, die körperlich/geistige Koordination und die allgemeine Fitness. Alles Dinge die gerade im Alter wichtig sind. Das Problem ist, das viele alte Leute (und auch viele Junge), keinerlei Sport betreiben, und daher oft schon mit 40 körperlich extrem Schwach wirken. Dadurch entsteht vielleicht der Eindruck, das man im Alter nicht kräftig und wendig sein kann. In "ärmeren" Ländern wo körperliche Arbeit noch weiter verbreitet ist als bei uns, sieht man öfters kräftige ältere Leute.

44494

dennis123
02-09-2019, 14:07
Alle Österreicher hier kennen wahrscheinlich Mario Orsolics aus dem Fernsehen, ein schon etwas älterer Boxtrainer, in dem Video unten um die 50. Hier der Boxkampf mit einem 25jährigen Untrainierten herausforderer.

https://www.youtube.com/watch?v=ZmBugYqdEEw